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Dresdner Nachrichten : 11.08.1903
- Erscheinungsdatum
- 1903-08-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-190308115
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19030811
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19030811
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1903
-
Monat
1903-08
- Tag 1903-08-11
-
Monat
1903-08
-
Jahr
1903
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 11.08.1903
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-Zur Bewältigung de» Voaelwtesenverkehrs wurden von der Deutschen (roten) Straßenbahn beson dere Einrichtungen getroffen. ES waren direkte Linien vom Pirnaische» Platz, vom Albertplatz und vom Dauvtbahnlivs nach der Bvaeiwiese eingerichtet worden. An der Endstation Neubert- strahe, sowie in der Pfotenbaucrstraße wurde das Terrain durch eine besonder- von der Straßenbahn brrgestellte elektrische Licht leitung erhellt und alle verkehrsreichen Punkte waren mit Sicher» beitSpvsten und Aufsichtsbeamtrn besetzt. Die drei Etntrittskassen in der Radrennbahn an der Neubertnratze Ware» in Fahrschein- Vcrkaussschalter verwandelt worden. Während der 8 Tage wur den überhaupt 1164 642 Personen befördert lim Vorjahre 1638 974). davon nach und von der Vogelwiese 570176 Personen (im Voriahre 538 774). An Fahrscheinen wurden verausgabt direkt nach und von der Vogelwiese 409:185 lim Vorjahre 380 954). Die Einnahmen betmgen während dieser 8 Tage auf alle» Linie» 97603 Mk. 35 Pfg. tim Vorjahre 85171 Mk. II Psg.). davon ans den nach und von der Vogelwiese verkehrenden Linien 45 480 Alk. 90 Psg. Der stärkste Tag war wieder der erste Sonntag. An diesem Tage wurden aus allen Linien besördert 187 912 Perionen lim Variable der erste Sonntag mit 164 100 Perlonei» und 10 309 Mark 35 Pfg. vereinnahmt tgegen 13522 Mk. 51 Pfg. im Vor jahre), davon nach und von der Vogelwiese 88 507 Personen (88 886) mit 7301 Mk. 75 Psg. Einnahme. Rach und von dem Festplatze wurden 20 220 Fahrten (im Vorjahre 20 051) gemacht. Der stärkste Verkehr drängte sich aus Freitag, den 7. August. Mischen 7 und 12 Uhr abends zusammen, zu welcher Zeit bis 160 Wagen (im Vorjahre zum Feuerwerk 158 Wagen) zwischen Vogelwiese und der Stadt rn Tätigkeit waren. Wenn man er wägt, daß dieser Massenverkehr ohne rede Störung und ohne jeden Unfall bewältigt worden ist. so kann man den Behörden, die über den Verkehr gewacht, sowie den städtischen Kraststutionen. welche den erforderlichen gewaltigen Strom spielend abgegeben haben, die Anerkennung nicht vorenthalten: eben», aber verdienen auch die Straßenbahn für die getroffenen Einrichtungen, sowie für deren prompte Durchführung sämtliche Beamten und Bediensteten volles Lob. — Wiederholt ist in den letzten Wochen in den Tagesblättern aus die teilweise Einstellung des Betriebes bei der gleislosen Bahn Dresden-Arsenal-KIotzsche, der sogenannten Heide- babn, hingewiesen worden, und tatsächlich hat auch hin und wieder eine Störung stattgefunden, die aber auf die Sicherheit der ganzen Anlage jo wenig Einfluß hat wie auf deren Fortbestand und nunmehr als vollständig behoben gelten darf. Die einzige Ursache zur mehrmaligen tageweise» Einstellung des Betriebes lag nur in der Strom Zuführung, hinsichtlich welcher jetzt aus An ordnung des Königlichen Kommissariats für elektrische Bahnen und zum Teil nach dessen Angaben wesentliche Aenderungcn und Verbesserungen vorgenannt,en worden sind. Uebcrhauvt erfordert ein neuartiges Unternehmen, wie das der Dresdner Heivebakn, un- ausgefetzte Aufmerksamkeit seitens der Betriebsleitung. Wie oft ist schon über den harten Gang der Wagen geklagt n-orden. Es wirb sich aber dieser Umstand bei schwacher Besetzung der Wagen kaum vermeiden lassen. Die Wagen sind für eine Ausnahme bis zu 40 Personen konstruiert und brauclzen zum Tragen solch großen Gewichts sehr starke Federn, die sich indessen als zu steif erweisen, tvenn der Wagen nur wenig Passagiere enthält. Im Prinzip bewährt sich die Heidebahn aber vorzüglich; die Steigungen werben mit Leichtigkeit, ohne erheblichen Kraftaufwand und mit größter zulässiger Geschwindigkeit überwunden. Lenkung und Führung der Wagen ist leicht und sick-er, Die Frequenz der Bahn steigt fortwährend. Die geringste Zahl der beförderten Personen an einem Tage war bisher 418, an guten Tagen und Sonntagen langten aber die vorhandenen Wagen oft nicht zu, um den Verkehr zu bewältigen, es wurden 2000 bis 2500 Per sonen gefahren. Von jetzt an verkehren die Wagen Wochentags wieder regelmäßig halbstündlich. Abfahrt von beiden Endstationen imme»mir vollen und halben Stunde, Sonn- und Festtags nach Bedarfununterbrochen. — Am Sonntag nachmittag wurde die Ausstellung „Volkskrankheiten und deren Bekämpfung" in der Städtc- Ausjtellung von der IM 000. Person besucht. Die betreffende Person, eine Dame, wurde durch Uebcrreichung einer Blumen spende geehrt. — 2m Stadtwaisenhause, Radeberger Straße 53, wurde vorgestern mit der Feier des Geburtstages deS Königs die Prämiierung früherer würdiger Anstattszöglinge verbunden. An den vom Anstallsinspektor, Herrn Trillitzsch, gehaltenen Fcst- vortrag, der von Deklamationen, Gesängen und musika lischen Darbietungen umrahmt war, knüpfte Herr Stadtrat Lungwitz, der Verwalter der Anstalt, Worte der Ermahnung zu rechter Treue, gewissenhafter Pflichterfüllung und echter Vater landsliebe. Acht frühere Zöglinge, die sich in den außerhalb der Anstalt verbrachten Jahren gut geführt haben, erhielten wert- volle Geschenke. Jedem Prämiierten wurde außer der Prämie eine entsprechende Widmnngsurkunde ausgehändigt. An die schöne Feier schloß sich ein Festmahl für die Zöglinge. Ein Spaziergang durch den König Albert-Park bildete dm Schluß der Festlichkeit. — Bei der Zusammenkunft der „Freien Vereinigung Kampfgenossen von 1870/71" am Geburtstage des Königs im Saale des „Münchener Hofs" hielt der erste Vorsitzende, Herr Gustav Lorenz, die Festansprache. Der Huldigung folgten Vor träge der Kapelle, worauf Herr Konzertmeister und Violinen- Virtuos Post-Lehe, begleitet am Klavier von Herrn Schubert, dem Feste die musikalische Weihe verlieh. Mit rauschendem Beifall lohnten ihn die hocherfreuten Veteranen. Mit Jubel und brausen den Hurras begrüßte man gegen Mitternacht die Antwort auf ein an den Monarchen nach Pillnitz gerichtetes Telegramm: „Ich danke den Kanipsgenossen von 1870/71 kameradschaftlich für den mir zugesandten freundlichen Gruß. Georg." — Der Lehrerhausverein in Wien, bestehend ans Hoch- und Mittelschulprofessoren, Lehrern und Lehrerinnen an Bürgerschulen, sowie einer kleinen Anzahl von Freunden des Lehr- standes, ist auf einer fünfwöchigen Studienreise durch den Norden Europas begriffen und wird aus seiner Heimfahrt am 13. und 14. d. Mts. Gast des Pädagogischen Vereins (Dresdner Lehrer- Vereins sein. — Der deutsche Kellnervcrein „Saxonia" veranstaltet niorgen zum Beste» seiner Unterslützungsknsse im Linckesche» Bade ei» Sommerfest, bestehend in Konzert, Ball, Lotterie und Kinder- belnstignngen. — Die urfidelen Original - Oberlandler, von der Vogelwiese her bekannt, geben von heute an in der „Alten Stadt", Ferdinandstraße, ein kurzes Gastspiel. Die Konzerte stehen unter Leitung des Herr» Wolf. Sie beginnen täglich nachmittags 4 Uhr. — An der Chemnitzer Straße in Dresden-Planen ist in den lchten Monaten ein Neubau entstanden, der, ausschließlich aus Stein, Eisen und Glas errichtet, der dortigen Gegend zu großer Zierde gereicht. Es ist dies die Tapisseriefabrik von Hart mann u. Saum, die noch im Laute des August ihren Betrieb eröffnen wird. Das Etablissement bietet in den einzelnen, durch elektrischen Fahrstuhl untereinander verbundenen Stockwerken über 2000 Ouadratmetm Nutzfläche. In dein mcffsiv ausgcbauten, hohen, luftigen Kellergeschoß befinden sich die Appretur, Druckerei, Garderoben und Zentrolheizungscmlage mit einem Bade- und Douchcraum für das Personal. Der Entwurf dazu rührt von den Architekten Häncl u. Fritsche her; an der Ausführung waren nur Dresdner Firmen beteiligt. . — Am Sonntag nachmittag hat in der Sächsischen Schweiz, noch mehr aber im böhmischen Elbtalkcssel. ein Gewitter mit an- haltendem, starken Regen den Touristenverkehr beein trächtigt. In der Gegend zwischen Bodenbach und Aussig setzte das Wetter um 3 Uhr ein »nd hat dort bis in den späten Abend fast ununterbrochen ungehalten. Die großartige Deutsche Aus stellung in Aussig, die Sonntag auch von Sachsen, insbesondere Dresden und dessen Umgebung viel Besuch hatte, lrtt gegen Abend empfindlich unter der Ungunst der Witterung und die zahlreichen Reisenden, die den nach 8 Uhr von Aussig nach Dresden gehenden Zug benutzten, wurden gerade um diese Zeit von einem beinahe wolkcnbruchartigen Regengüsse betroffen. — Zur Erleichterung des Besuches derDcuti ch'e » Städte > AuS- st e l l u n g. hier, wird Sonntag den 23. August ein Sonderzug zu ermäßigten Preisen von Görlitz. Reichenbach i, L. und Löbau, sowie von Reichender,, und Zittau nach Dresden verkehren. Der Sonderzug verläßt Görlitz früh 6 Uhr, Löbau 6 Uhr 36 Min., Reichen der« irüh 4 Uhr 3S Min., Zittau 5 Uhr 23 Min. und kommt nach hiesigem Ncustädter Bahnhose vorm. 8 Uhr 19 Min. und nach dem Allstädter Haupl- bahnhose 8 Uhr 30 Min. Die Ütücksahrt ersolgt am Sonntag abend uin II Uhr vom Hauptbahnhose und um 11 Uhr 12 Min. von, Neuftädter Babnhose nach Görlitz und nach Zittau (also nicht nach Reichender«). Die Fahrkarten gelten 10 Tag« und beginnt deren Avsgabe am 21. August; am 22. August abend» S Uhr wird der Verkauf geschlossen. — Bäder srequen». Bad Charlottendrunn. 3. August: 67l Fa milien mit 121k Personen als Kurgäste und 700 BergniigungSreliende: — Bad Elster, k. August : KK4V Kurgaste und 1»I3 Passanten ; — Bad ffltns- berg, 7. August: Kurgäste 19t9 Parteien mit «L20 Personen und 2708 Personen; — Franzensbad, 9. August: 6046 Parteien mit 729« Personen: — Gieebübl-Sauerbrunn/ 31. Juli: 206 Parleien mit 32« Personen und St 870 Passanten: — Iovannisbad, 4. August. »43 Parteien mit 2803 Passanten; — Karlsbad, 9. August, S» 063 Parleien mit 4« 71« Personen; — Naubeim, 7. August: 18 766 Kurgäste; — Reiche,wall, 7. August! I« 223 Uurgäsle und 97K7 Passanten: — Schreibcrkau, 7. August: 7374 Sommergäste und 6809 Durchreisende; — Spindelmüble (St. Peter-Friedrichs- Ibal), 6. August: 1216 Parteien mit 2228 Personen: — Teplitz-Schvnau, 1. August: 2483 Parteien mit 338« Personen. — Nordseebäder: Cuxhaven, 4. August : 6238 Personen : — Döse. 4. August: 2682 Personen : — Duhnen, 4. August : K26 Personen ; — Helgoland, 6. August: » 668 Per sonen ; — Oftseebäder: Travemünde, 3. August : 8673 Personen : — Niendors. 9. August, 2265 Personen; — Scharbeutz, 3V. Juli: 320 Per Ionen. — Timmendorferstrand, 39. Juli: »76 Personen: — Grömitz, 4. August: 68« Personen: — Heiligenhasen, 3. August: 485 Perionen: — Oldesloe. 31. Juli: 1286 Personen: — Schwartau. 29. Juli : 1729 Per sonen. — Weißer Hirsch. Fünf Konzerte finden im Laufe dieser Woche hier statt. Heule, Dienstag. den 11. August, Konzert in Dr. Lahnianns Sanatorium für die Kurgäste der Anstalt. Mittwoch, den 12. August, nachmittags >F5 Uhr Wald- pnlkkonzert, ausgeführt von der Garderciter-Kapelle (Direktion: Stvckl. Donnerstag, den 13. August, abends 8 Uhr. Konzert im Knrhause, veranslnllet von der Konzerldireklion Adelheid Bernhard. Freitag, den 14. August, abends 8 Uhr, Rnrkvnzert im Gatten des Parkhvtcls, ausgesührt vvn der Kapelle der l77er lDireklion: Röpennck). Sonnabend. 15. Augnst. abends 8 Uhr, Konzert des Kammervittiwscn (Violine) Pros. Michel de Sicnrd aus Kiew (Begleitung: Karl Pretzich) im Kurhausiaalc. — In Bühlau findet heute liachmittag 5 Uhr Waldpark- Konzert statt. — I» Geincinschast mit den, Biudervereine zu Klein naundorf beging am 8. d. SN. in Kaitz im Gasthose der König!. Sächs. Militärverci» zu Kaitz und Umgegend eine schön verlaufene Fesiseier des GevurtSlageS des Königs. Inmitten einer prächtigen Pflanzen- und Fahne,idelvration erhob sich ein vvn Herrn Privatus H. Fianz dem Verein geschenktes, kost bares Bildnis des Landesherrn. Mit Begeisterung wurde vom erste» Vvrsleher, Herrn Lehrer Rlttcr, das »ibelnd ansgenvmniene Königshvch ansaebracht. Gemelninme Gesänge, Kvnzcrt. An sprachen, die Aufführung eines niltttärffch-hunioristffchen FeflspiclS und ein sich anschließender Ball umrahmten die schöne patriotische Veranstaltung. — Roges Leben herrscht auf den Cossebaude-Ober wart ha er Höhen, seitdem Prinz Abbas von Aegypten nebst Gemahlin, Prinzessin Ehadidie Hcmcm, Schwester des Khcdive von Aegypten. in der Schützeichcn Besitzung daselbst Einzug ge halten hat. Zwölf große Möbelwagen brachten das Gepäck, und in sechs eleganten Landauern folgte die Begleitung. Die prinz- lichen Herrschaften ergehen sich vielfach in den Waldungen des Mustergutes Oberwartha. wo sie, unbclästigt von Neugierigen, ihre Spaziergänge unternehmen können. — Klotz sch c-Königswald, 10. August. Der gestrige Vor- mittagsgottesdienst wurde in dem lest Jahreösttit der Gemeinde über lassenen Waldpark nbgehallen. Auf dem sogenannten Zwillingsvlatzc mitten im Walde hatte man eine mit Tannen- und Fichtenreis umkleidete Kanzel errichtet und provisorische Sitzgelegenheiten für einige Hundert Personen geschaffen. Der Besuch war außerordent lich zahlreich. Mehrere Kranke hatten sich in Kraiikenwagen ein- gefunden Gewaltig wirkte der von Posaunen begleitete Gelang der zahlreichen Gemeinde, und die geistvolle» Anssübrnngen des Herrn Pfarrers Vogel, der in patriotischen Worten auch der Ge- burtSlagsseicr des königlichen LandeSherm gedachte, übten einen sichtlichen Eindruck auf die gesamte Zuhörerschaft aus. — Ein in weitesten Krciie» bekannter Industrieller, der Psefferkuchensadrikllut Heinrich Bubnick, Ebei des Hauses Gottlieb Bubnick, Pulsnitz, ist am Sonntag i» der Landesirrenanstalt Zschadrnß nach langiähriaer Krankheit verstorben. — Am Sonntag nachmittag schlug der Blitz in das Wohnhaus des Fleischcrmeifters Mutze i» Gcisrng und zündete. Das Ge bäude bräunte vollständig nieder. — Frau Rechtsanwalt Tr. Neubert in Leipzig hat sich von der Vergiftung, die sie sich mit ihrem Gatten in der Nacht zum Sonnabend infolge Ausslrömens von Gas zugezogcn, nicht wieder erholt. In vorvergangener Nacht ist auch sic trotz sorg fältiger Pflege im städtischen Kvanleiihanie zu St. Jakob gestorben — JnLeutewitz bei Krögis feierte ani 7. d. M. der Hausbesitzer und Maurerpolier Karl Vogel mit seiner Ehefrau diegoldcne Hochzeit. — Am Freitag abend w»rde in Leisnitz bei Oichatz von einem Brnnereiwaaen das 3 Jahre alte Söhnchen des Bäcker meisters Richter tödlich übcrsahrcii. — Nossen, 9. August. In Hösgcn wurde das 5 Jahre alte Mädchen des Handarbeiters Bellmann von einem Geschirr tödlich überfahren. — Hainichen, lO. August. Unsere freundliche Gellertstadt war gestern »nd heute die Festsladt für das 19. Gesangs fest des Sängerbundes „ S a r o n i a ", Die Stadt hatte deshalb ein reiches Festgewand angelegt. Aus Döbeln. Geringswalde, Hartha, Leisnig, Nossen. Rocblitz, Roßwein und Waldheil» kamen ca. 350 Sänger. Um >/sll Ubr vormittags erfolgte am Sonntag der ge meinsame Einzug der Vereine in die Stadt. Um 12 Mir sand in der neuen, als Zenlrniban errichtete» herrlichen Kirche Probe und um 3 Uhr Kirchenkonzert statt. Mitwirkcnde waren außcr dem Sängerchor Organist Schreiber, M. Kurze - Hainichen (Sopran), Musikdirektor Prager - Frnnkenberg (Harfe) und die Stadtkapelle zu Frankenbcrg. Von de» unter Leitung des Lehrers Bnie-Halnichen vorgctragencn Chören hatten ganz be sonders Sturms „Frieden" und der .Hymnus" von Mohr mit Orchesterbegleilung eine gewaltige und erhebende Wirkung. Von ViO bis >/r7 Uhr ersolgte dann ein festlicher Umzug durch die Stadt. Abends 8 Uhr sand im Löwensaale Festkommers statt, wobei Bürgermeister Friede! die Sänger begrüßte. Nach einem vom Stadttor Fuchs ausgebrachten Hoch aus Kaffer. König und Vaterland wurde die Ablenkung des folgenden Telegramms an König Georg beschlossen: „Tie zum 19. Geiangsseste des Sängerbundes Saxonia in Hainichen Versammelten huldigen Ew. Majestät in alter, unverbrüchlicher Sachsenlreue." Am Montag nachmittag sand ein weltliches Konzert für Gcsamt- und Eiiirclchöre. sowie Orchester statt. Das 20. Gesangssest wird in zwei Jahren in Roßwcin abgehalten. — Rammenau, 10. August. Gestem Nacht Vs12 Uhr brannte dns Auszugshgus des Gutsbesitzers Emst Hentsche nieder Brandstiftung wird vermutet. — Crimmitschau, 9. August. Wie bereits gemeldet, ist infolge des einseitigen Vorgehens der Textil-Arbeit er in sü»s hiesigen Fabriken seitens aller Fabrikanten beschlossen worden, sämtlichen Beschäftigten mit Einschluß der Meister zu kündigen. diese Kündigung ist auch durchgeführt worden, ein großer Tri! der davon Betroffenen sieht mit Unbehagen der Zukunft entgegen, denn viele Arbeiter, die zum Teil schon viele Jahre lang in den Be trieben beschäftigt wurden, und teilweise auch bereits das haben, waS jetzt verlangt wird, mußten den Küiidigunasicheiii erhalten Bei dieser Bewegung ist besonders der Umstand beachtlich, daß jetzt zum erstenmal die organisierte Arbeiterschaft sich einem eben falls geschlossenen Unternehmertum gegenüber gestellt sieht: sehr u wünschen wäre gerade deshalb, daß beide Teile sich bemühen, um Streitpunkt auö der Welt zu schaffen und durch beiderseitiges Entgegenkommen feste und dauernde Grundlage» zu finden für ein geordnetes Arbeitsvcrhältnis. Von dem gesunden Sinne unserer Arbeiterschaft ist auch zu erwarten, daß nicht vorzeitig die Arbeitsstätte verlasse» wird, wie dies in einzelnen Fällen bereits ersolgte, denn dadurch würden die Verhandlungen in ein ganz anderes Fahnvasser gelangen. Bedauerlich ist es auch, wenn da und dort von ein einzelnen an dieser Maffenaussperrung Beteiligten — in etwa 80 Betrieben gegen 7500 Arbeiter — sogar Rüpe leien verübt werden, die eine bedeutende Schädigung der Fabri kanten ii» Gefolge haben nnd auch den übrigen besonneneren Arbeitnehmern im höchste» Maße fatal sein müssen, außerdem aber für die ganze Bewegung sicher lehr nachteilige Wirkungen haben. So wurden am Freitag in der Tuch- und Buckskinsabrik von C. M. Schmidt drei in der Appretur befindliche Stücke Ware an verschiedenen Stellen zerschnitten; die Firma hat den, Vernehmen nach für die Ausfindigmachung des Täters eine Be lohnung von loO Mk. ausgeworfen. Im Interesse der gesamten Arbeiterschaft wäre es sehr wünschenswert, wenn derartige Boshaf tigkeiten vereinzelt bleiben würden; hoffentlich bewährt sich auch in der gegenwärtigen Lage die von der Arbeiterschaft Crim mitschaus stet» geübte Ruhe. Ordnung und Einsicht. Als Resultat der gestern avend stattgcsundcnc» Versammlung deS hiesigen Spinner- und FadrikaittknvereiiiS ist dem Vorsitzenden der Orts gruppe Erlmmitscha» des Deutschen Textilarbelterveibandes ein Schreiben der Fabrikanten zugesleltt worden, das wir in seine» hanptiächlichsten Punkte» in folgende,» wiederaeben: .In der geineinschaslttchen Sitzung der beiderseitigen Kommffsionen am Donnerstag erklärte der Vertreter der hiesigen Arbeiterschaft, daß sie nicht ans allen ihren Forderungen beständen, sondern zu Verhandlungen bereit wäien und diesbezügliche» Vorschlägen des Spinner- und Fabtikantenvereins bis Sonnabend entgegen- sehen, in der Zwischenzeit aber von weiteren Maßnahmen abiehcn würden Da nun. entgegen dieser Vereinbarung, am Freitag früh bereits in süns Fabriken seitens der Arbeiterschaft gekündigt wurde, weil die betreffenden Arbeitgeber die Forderungen ihrer Arbeitnehmer, die lOstündige Arbeitszeit und eine lOprorcntige Lohnerhöhung betreffend, unter Hinweis aus obige Vereinbarung ciblehnteii. so ist der Spinner- und Fabrikantenverein zunächst nicht in der Lage, den Wünschen der Arbeiter näherzutreten, Ganz »»verständlich ist uns aber der Umstand, daß die Herren Mar Schiller und Krug, Mitglieder deS Arbeiterausschuffes, sich persön lich an den Kündigungen beteiligt haben und io den von ihnen selbst gefaßten Beschlüssen zuwiderhandeltcn. Wir haben durch liniere Ausichußmitglieder bei den Verhandlungen erklären lassen, daß wir Freunde unserer Arbeiter sind, aber wir betonen ausdrück lich : Wir lassen uns zu Zugeständnissen nicht zwingen und habe» »nr deshalb gestern sämtlichen Arbeitern unserer Betriebe ge kündigt. Wir sind trotz alledem bereit, mit der Arbeiterschaft aus deren Ersuchen weiter zu uiiterhandelu in der Voraussetzung, daß dieselbe vis zum Ablauf der Kündigung in Ruhe sortarbeitel. Schließlich teilen wir Ihnen im Anschluß an unser Schreiben vom 3l. Juli d. I. noch mit. daß die mit der hiesigen Vigogne- spinnerei- und Blickskinfabrikation in Konkurrenz siebenden Texkil- iiidnsiriestädle Werdau. Rcichenbach, Mylau, Netzschkau. Kilchberg. Pößneck, Neustadl a. Orla, Spreniberg i. L, Forst i. L-, Guben. Kottbns, M.-Gladbach und die Spinnereien in Chemnitz nach den eiiigcgangenen Berichten els Stunden arbeiten." -Bei Zwickau wurde am Sonntag nachmittag während eines Gewitters der Wittschastsaehiffe Burlhardt beim Ernte» einsahren vom Blitz erschlagen. Seine Frau und die Tochter des Gutsbesitzers Heinrich, die mit Bnrkbardt neben den, Erntewagen hcrgingen, wurde» von dem Blitzstrahl zu Boden geschleudert und betäubt, kamen aber sonst mit geringen Verletzungen davon. — DemJMililä,verein Kavallerie und Artillerie zu Zwickau wurde am Sonntag anläßlich seiner 25 Jahr-Feier ein vom Kaiser gestiftetes kostbares Fahnenbnnd überieicht. — In Wüste » brand schlug am Sonntag der Blitz in das große Wohnhaus des Besitzers Franke und äicherle es vollständig ein. Nichts konnte gerettet werden. — Die Deutsche Gaii - Ausstell» ng in Schlucke- nau ist nuninchr vollständig fettig und präsentiert sich als eine der geliingensten und beslarrangiertc» Provinzialausslelliingen. Tic Ausstellungsobjekte sind in 3 Hauptabteilungen angcorvnet, so daß an der Hand des Katalogs sehr rasch eine zweckmäßige Orien tierung möglich ist. Kenner des In- »nd Auslandes sprechen sich durchweg äußerst belobend ans und es gipfelt ihr Urteil in dem Ansiprnche, daß die Abteilung lll .Fach- nnd Fottbildungswesen, Vereine und Genossenschaften, Städtemelen. Spiele, Tvnrislik und Liebhabereien" in einer io hervorragenden Weise und in einer solchen Vollständigkeit noch auf keiner Ausstellung zu sinken war. Aber auch die Abteilung I „Gewerbe und Industrie" und Ab teilung II „Landwittichaft, Forstwirtschaft und Gartenbau" gehe» weit über den Rahmen einer Gauausslellnng hinaus und sind in den einzelnen Gruppe» in bcstcc Weise vertreten. Mit der Aus stellung sind eine ganze Reihe Sonderausslellnngcn verbunden. — Landgericht. Der 19jährige Arbeiter Richard Malvin Schulze und die 18jährigen Schlvssergesellcn Karl Arthur Frohse und Paul August Wolf, sämtlich aus Dresden, verschafften sich im Lause diescsJjahres wiederholt gewaltsam Eingang in eine an der Zelleichen Straße gelegene unbewohnte Villa, erbrachen Kisten und Kästen und stahlen alles, was ihnen vor die Hände kam, Möbel, Wäsche, optische Instrumente, Handwerkszeug usw. Schulze und Wolf wohnten überdies längere Zeit unangemeldet in Dresden. T-as Urteil lautet gegen Schulze am 10 Monate Ge fängnis und 3 Tage Hast, gegen Frohse aus 2 Monate Gefäng nis, gegen Wolf aus 3 Wochen Gefängnis und 3 Tage Hast. — Der erheblich vorbestrafte Kaufmann Am. Alb. Swoooda wurde zum Neujahr von einer hiesigen Zigarettenfabrik als Reisender an- geslellt. Nach kurzer Zeit versprach er der Firma, einen größeren Auftrag einzuscndcn, und erhielt darauf 75 Mk. Vorschuß. Dies war aber auch seine ganze Arbeit. Den Musterkoffer überließ er einem Gastwirt gegen 10 Mk. Darlehen. Aus der Stellung ent lassen, nahm er am 21. Januar Nachtquartier in einem Neu- städter Hotel, verschwand von dort, nachdem er den Hausdiener um 2 Mk. betrogen hatte, machte in einer in der Nähe befindlichen Restauration 1,28 Mk. Zeche, ließ diese durch einen hcrbeigerufcncn Droschkenkutscher bezahlen und fuhr nach einer Fahrik, um dort angeblich Geld zu holen. Während die Fuhre vor dem Tore hielt, verschwand Sw, durch einen Seitenausgang und betrog den Kutscher noch um 80 Psg. Fahrgeld. Der gemeingefährliche Gauner wird zu 1 Jahr Gesängms und 3 Jahren Ehrverlust ver urteilt. — Der Bierausgeber Robert Willy Treuner aus Löbtau j war aus seiner Stellung bei einem hiesigen Gastwirte entlassen worden. Um sich dafür zu rächen, daß ihm eine schlechte Behand lung zu teil geworden war, stieg er in der Nacht vom 15. Juni in die Restaurationsräume ein und stahl eine 'Sparbüchse mit 34 Mk. Inhalt, eine Hose im Werte von 10 Mk. und aus der erbrochenen Gcldkaffe 50 Psg- D>e 6. Ferienstraikammer diktiert ihm Monate Gefängnis zu. — Der vorbestrafte Äftährige Dienst- knecht Ernst Bruno Sickert aus Gröba diente im Mai in der Mühle zu Zöthain und stahl daselbst einem Arbeitsgenossen ein Geldtäschchen mit 2 Mk. Inhalt. Urteil: 3 Monate Gefängnis. — Der 12 Mal vorbestrafte Kellner August Petry aus Gammels- Hausen wird in geheimer Mtzuna wegen Zuhältern und Bedrohung zu 10 Monaten Gefängnis, 3 Jahren Ehrverlust, Zulässigkeit der Polieziaufsicht und Ueberwcijung an die Landcspottzclbchörde verurteilt, — 10 Monate Gefängnis erhält der gleichfalls vor- bestrafte Fabrikarbeiter Mar Paul Richter, Werl er als Haus bursche in der Bahnhofsrestauratton Riesa eine der Wirtstochter gehörige Taschenuhr stahl, — Im Geschäftsbereiche deS M i n isi e r i u m s des K u l t u 8 und Sfsentlichen Unterrichts ist erledigt: die 3, ständige Lehrcr- stelle an der achtklassigcn Schule zu S t« i n i g t n> o l m s d o rs, Koll,: di« oberste Schulbehörde, Außer freier Wohnung im Schiffbaus und Gariengenuß - 1200 M. Grundgehalt, »« Ai, für Turnunterricht, Be- werbungsgesuche bis 25, August an Vezirksschulimpektor Schulrat Schübe, Bautzen. — Zu besehen : die 2. ständige Lebrcrstelle in Ber > bcls - dort. Koll. : das Ministerium des Kultus usw. 12«« Dt. Grundgehalt. »0 M. stir Turn- und »0 M, sür Fottbilbungsunterricht. 2«0 M, vcriön- liche Zulage, sowie bei musikalischer Bildung 40 M. für Vertretung des Kirchschullcbrcrs und freie Wohnung mit Gartengemiß. Gesuche bis 26. August an Bczirkssanffittspektor Schulrat Dr. Winkler. Freibcrg. — Der aus den 12. dS, M. anberaumtc Termin zur Verstcige - rung des Emil Otto M ö ck e l schcn Fabrikgrundstücks in Crottendorf ist aufgehoben, Oessentliche Versteigerungen in den Königliche» Amtsgerichten. Donnerstag, den 13, August, Meißen: Hofpbotograpb Ludwig HöffcrIS Grundstücke <2 Hektar 51,7 Ar, I Hektar 97.6 Ar, 89.1 Ar bc». 76,4 Ar) in Coswig bez, Ncucoswia, 12 685, 22 710, 8910 bez. 10 448 M, Die Grundstücke sind nbgcbolztev Waldland »nd Feld. Meißen: Heinrich Postbuimis Brauns Grundstücke in Weinböhla: Wohn- oauS mit Linterhaus (7,3 Ar). Dresdner Straße 16, 10 150 M,, ferner (beider l»,2, 9,9, 9.8. 9,7 bez. 9.9 Ar), »20, 990, 980, 97« bez. 990 M. Versteigerung im L-eringiche» Gastbose in Weinbvbla, Meißen: Hermann Arthur EngerS im Rohbau fertiges Wohnhaus <8,8 Ar) in Weinböbla, Maxslraße, 10 34« Ai. Versteigerung im Henngichen Gasthose in Wein böhla, Oschatz : Auguste Marie vcrehcl, Müller gcb, ZscherocrS Gastbos mit Tauzsaal, kleinem Garten mit Veranda <10,4 .Hektar) in Zöscha», 20 000 M,, einschließlich des Zubehörs, Scheibender« : 4 Mirtschastsbesitzer Karl Ml- beim Sirgcrts Branbstclle mil Wiesen. Feld und anslcdender Kornernte in Schlettau, 6860, einschließlich der Brandschädcnvergülungen von 323» M. Freiwillige Versteigerung, Uebersicht über den Inseratenteil. Lcüe Familiennachrichten » » . . 5 Privatbesprechungen.... 6 Unterrichts-Ankündigungen . 6 Bergnügungsanzeige» . . 6, 8 Angebote»! Stellen . . 13. II Stellcn-Geiuche .... 14 Geldverledr 14 «eit» 14 . 7 Mietgejuche u. Angebote Pensionen Grundstücks- und Geschäfts» An- u. Verkänse . . 5. 6. 7 Bekördi, Bekanntmachungen . 8 Versteigerungen .... 12 «m übrigen Anzeigen verschiedener Art. Dvesörrev Nachrichten. Nr. 221. Seite K. Dienstag. 1K. Auautt irmz
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