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Dresdner Nachrichten : 11.08.1903
- Erscheinungsdatum
- 1903-08-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-190308115
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19030811
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19030811
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1903
-
Monat
1903-08
- Tag 1903-08-11
-
Monat
1903-08
-
Jahr
1903
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 11.08.1903
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Rom. Wriv.-TA) Bei der gestrigen KrönungSferer wurde l Kopv unwohl und mußte Äardinol Kop Lissabon. >v unwohl und mußte sich zurückzrehen. DaS aestttge Erdbeben hat rein Opfer an or s .L r- »«» 2 r» » "TZ rü r» ^ 5-?! Erdbeben am 11.'November 1859. aber doch gröber, als am Ich August 1899. London. sPrio.-Tclj Nach einer Washingtoner Meldung deü „Daily Mail" bat das Maruicdepartement beschlossen, die Neger aus dem Mannschastsbestande der Kriegsschiffe allmäh- lich zu entser » e n Die Gesamtzahl der auf den L-chlffen dienst- tuenven Neger beträgt ungefähr 500. Die weißen Mannschaften wollen mit den Schwarzen nicht mehr ineiter arbeiten und zu- iammeuleben. ES herrscht infolgedessen beständige Unzufrieden heit. und es kom^n fortgesetzt Verstöße gegen die Disziplin vor. Konstantinopel. ES werden umfassende Maßnahmen kriegerischer Natur getroffen. Große Munitionstransporte gehen regelmäßig von hier ab und die Negierung schloß einen Kontrakt mit Lieferanten sür die sofortige Bestellung von 1200 Pferden ab. Konstantinopel. Riza Pascha, der Bali von Mona- stir, wurde seines Amtes enthoben. Die Bildung eines Kriegs gerichts zur Aburteilung des Mörders des Konsuls RostkowSkt, und etwaiger Beamten, die durch Pflichtvergessenheit den Fall mit verschuldet haben, ist angeordirel worden. New York. l'Vriv-Tel.) Der amerikanische Millionär Gould, ein Sohn des bekannten Luzuseisenbahnfadrikanten. ist mit seiner Gattin bei einer Arrtomvdrlsalirt verunglückt. Beide Insassen wurden aus dem Wagen geschleudert und lebe» s - gefährlich verletzt. Fall-River lMcisscichulettsf Zwölf Baumwollspin nereien, die ungefähr 750 000 Spindeln in Gebrauch haben, sind heute geschlossen worden, und werden voraussichtlich vor Vollendung der neuen Ernte, die in ungefähr sechs Wochen stcstt- sindct, nicht wieder eröffnet werden. Berlin. lPriv-Tel.j Börse. 'Die neue Woche begann mit derselben unentschiedenen und eher schwächere» Haltung, mit der die vorige Woche geschlossen hatte. Das Gesclßrst war fast durchweg ganz unbedeutend. Selbst aus dem bisher bevorzugten Moirtanakttenmarkle waren in der zweiten Stunde kaum einige Kurie zu erfahren. Die Ermordung des russischen Konsuls ur Monaslrr wurde nach den Erklärungen des Sultans an Rußland nicht als Ursache sür eine Verschönung der Situation aus dem Balkan angesehen. Newoork meldete werter mattere Haltung, die indes nicht beachte! wurde. Kanada-Paeisrc waren sogar eure Kternigkcit höher, Bersiimiricnd wirkten die Nachrichten über die Ausbreitung der Wnrmkrankheit im rheinrsch-westsälschen Mon tangebiete. Bankaktien waren anaeboten und mußren unter dem Einflüsse der großen Geschäslssiille eure Kleinigkeii nachgebc». Eisenbahnaktren waren fest, ohne Umsatz, nur Italienische Mittel- meeroahn auf Deckungen lebhafter begehrt und etwa Prozent hoher. 'Der Markt sür Montauakneir lag, wie bereits angcdeutet, heule recht still, nur Laurahütte und Dortmunder nmrden zu weichenden Kursen etioas gehandelt, Renten gelchäftslos. Hei mische Fonds behauptet. Die Lage am Geldmärkte ist nach wie vor nicht gerade günstig. Tägliches Geld 4 Prozent. Der Schluß der Börse war sehr still. Prwatdiskonl 3>x Prozent. — Der Getreide mar kt entwickelte irrst, aus das seit gestern abend wieder cinaetretene regnerische Wetter bei fester Tendenz, nament- lich für Weizen, ein verhältnismäßig reges Geichäst in greif barer Ware Diese Este Haltung übertrug sich ungeschmälert auf den Mittagsverkehr Wenn auch die Umlätze nicht gerade be- trächtlich waren, so war doch die Tendenz ausgesprochen fest. Stimulierend wirkten auch hier, wie am Frühmarkie. das un günstige Wetter. Jollen des Barometers und ungünstige Pro gnosen der Wetterwarten Namentlich ist der noch crusstehende Weizen durch die letzten Unwetter gefährdet. Wie verlautet, sind nach der Lausitz einige Pötten alten Weizens zu hohen Preisen von hier verkauft, und Rußland sowohl, wie das 'Inland ballen mit Offerten in Roggen und Haler lehr zurück, Dre Preisforde- rnngen zeigen steigende Richtung. Weizen konnte per September- Lieferung etwa 1 Mark. Roggen etwa 75 Psg. an,ziehen, Hafer nach wie vor recht fest, aber geschästslos. Mais behauptet. Spiritus ohne Notiz. — Wetter: Regnerisch, Westwind. Frantsur« ,. M. (Schluß,, Kredit 208. -. Diskonto 187,3», Dresdner Bank —. - , LiaaiSbahn —. Lombarden —, Laurahütie 2!0,<ö. Ungar. 0>oid —. Portugi-Ie» —. Lürkenloie . Fest. »»Iia. i» Uhr naLm.i ««nie S7 so IlaUener cor «o Tränier gl 20 Portugiesen St,ZV Dürken 31,gz, lückenlose 126,20, Dikomandank «8si—. TraaiSbahli —.— Lombarden —. Trage. V«t0. vroduki-nol-rkt. W-icen rer »ugns» 22 65, rer Nordr.-Fedr, 2t 8r s,f, Sviritu» rer August SS.—, rer ganuar-Arril 36 2», flau. Mboi rer August «S h» per Januar-Avril Sl,2S, ruhig ilmstcrdam. Prodnklen - Bericht. Wercen rer Ilovdr. —, per Mar» — — Koggen rer LIraker , per Mar, —, SelchästSloS. London, sBrodukicnderiht.i Sngl Wei,«„ iest, «rcmder s-st, >/. höher, Anierik Mars siena Donauer ruhig, Engl. Mehl stetig, am-iit, fest und etwas teurer, «erste steug, Hafer fest. - Melier: LerandelNai, l« Scheu überwunden hat. einen sozialdemokratischen el abzuaeben, ist anderen Parteien in der Regel ver» > da überdies die Erfahrung lehrt, daß der stark« Be» , industriellen Lande säst ganz der Sohlen zu gute kommt, so ist die Oertliches und Sächsisches. — Gestern vormittag kam Se. Majestät der König von Pillnitz nach dem Residenz'chlosse. Er »ahm hier von >-1l Uhr ab militärische Meldungen entgegen und empfing später die Herren Staatsminritcr. die Devartementschcss der König!, .Hofstaaten, >vwie den Königl, Kabincttsiekretär zu Vorträgen Nach Erledigung der Regierungsgeschäste kehrte der König nach Pillnitz zurück, wo nachmittags r-l Uhr Königl. Tafel stattsand. zu der der Kom- m indem des Preußischen Küiainer - Regiments Herzog Friedrich Eugen von Württemberg Westprerißpchesl Nr, 5. Oberstleutnant Krieger, mit Einladung ausgezeichnet worden war. - Zur gestrigen MittcigStasel bei Ihrer Majestät der .Königin-Witwe waren der Kommandeur des >. Fcld- artillerie-RegimeirtS Nr. 12 Oberst von Lattich nnd der Abtetlungs- koinmandeur in diesem Regimente Major von Watzdorf mit Ein ladungen beehrt worden, — Prinz IohannGeorg und Gemahlin beehrten gestern das 'Atelier von Klinkhardt u. Evsseir. Prager Straße 26, 1, behufs photographischer 'Aufnahmen, — Ten Kammcrherrndienst bei dem Könige hat vom 9. bis mit 22, August der Königl, Kammerherr Sichrer von Sahr aus Dahlen übernommen. — Herr Staatsminister Dr. Otto hat einen mehrwöchige» Urlaub angekrcte», — Den, Staatsanwalt bei dem Landgericht Dresden Dr. Richard 'Alfred Tittel ist die Erlaubnis erteilt worden, den ihm vom Kaiser von Rußland verliehenen St. Stanislansorden !, Klasse anznnehmen und zu tragen. — Am 1 Oktober werden der Regiernngsrat v Leipziger bei der Krcishanptmonnschafl Leipzig als Hilfsarbeiter in das Ministerium des Innern nnd der Regiernngsrat Tr, Carlrtz bei der Amtshanpkmaii»schcttt Chemnitz zur Krcishauptmanmchaft Leipzig, ferner am l, November der Lbcnegierungsrat v. Erle gern bei der KreiShanbtmaniischast Leipzig zur Kreishauptmann- ichast Bautzen nnd der Regierniigsrat Dr, Hartman» bei der Amksha»pti»an»schask Dresden-Neustadt zur KreiShauptmannschast Leipzig versetzt. — Tie Wagt oes Geh. HosratS Prof. Tr. B ü cb cr in Leipzig znm Rektor der Universität daselbst für das nächste Univcr- sitätsiahr hat die erforderliche Bestätigung erhalten. — Unter den 70 Begnadigungen, die König Georg an läßlich seines Geburtstages m so edler, menschlich schöner Weise hat einlrcteii lassen, befinden sich drei von dem bekannten Lö blauer Zuchthansurtell Betroffene. Die Zimmerer Karl Moritz. Johann Gedlich und Karl Wobst wurden durch die Gnade ves Königs aus dem Zuchthaus zu Waldbcim entlassen, in dem sie gegen 41/2 Jahre zugebracht haben, Ten Begnadigten wurden infolgedessen 3'5 beziv. 21- Jahre der Strafe geschenkt, die damals ein Geschworenengericht über sie verhängte. Der Begnadigungsakt besinnmt zugleich, daß die Entlassenen mit dem Zeitpunkte ihrer Entlassung wieder in die bürgerlichen Ehrenrechte eintreten. Von den damals Verurteilten befinden sich nunmehr noch zwei im Zucht haus, und zwar die nm höchsten bestraften Zwahr und Schmied«, die eine 10- bczw. 9jährige Zuchthausstrafe obzubüßen haben. — Zu dem Thema .. Wahlrechtsänderuna und Sozialdemokratie in Sachsen" erhält die Münchner .Allgem. Ztg." eine Zuschrift, aus der wir folgende? entnehmen : -Einen «abtkret». der an di« Sozialdemokratie ver loren aeaangen ist. zurückzuaewinnen. hält schwer. W« einmal dl« ""' Stimmzettel lvren, und völkrrungszuwachs in «nierem Sozialdemokratie bei de» Wahle» . Aussicht gering, in naher Zelt eine größere Zahl der 23 von den 33 sächsischen ReichStagswahlkrellen. in denen diesmal rot gewühlt wurde, znrückzucrobern. In den letzten IS Jahren ist eS in Sachsen nur in z w e i Fallen gelungen, der Sozialdemokratie einen Wahlkreis, den sie besaß, zu entreiße». Der ein« Fall be traf den Wahlkreis Mittwetoa. wo 1696 der nattonalliberale Hospitant Uhlemann an die Stelle des bisherigen sozialdemokra tischen Vertreter», des Redakteurs Schmidt auS Magdeburg trat: in dem andere» Falle siegte der konservative Rittergutsbesitzer Zeidler in dem stark industrielle» Wahlkreise Plane» über dr» vorher mit starker Mehrheit gewählten sozialdemokratischen Partei- kalsirrer Gerisch au» Berlin Auch vieler Sieg der vereinigte» bürgerlichen Parteien fiel in da- Iabr 1696. Die Sozialdemokratie batte eS damals in beiden Wahlkreisen an der angestrengtesten Tätigkeit nicht fehlen lassen: gleichwohl verharrte die Wählerschaft, auf dir sie rechnete, in ziemlich kühler Haltung und dir wzialdemo- kratiiche Stimmenzahl zeigte im Verhältnis zu der starken Ver mehrung der Stimmberechtigten ebrr eine Abnahme, als daS sonst übliche Anschwellen. Warum? Darüber findet man die beste Aufklärung in de» Auslassungen, in denen sich die sozialdemo kratische Presse jener beiden Wahlkreise »ach der 'Niederlage ihrer Partei zur eigenen Rechtfertigung erging. Der sächsischen Regie rung ist »nr zu empfehlen, daß sie sich über die Ursachen der danmligen Erfolge der büraerllchen Parteien eln klares Bild >n verschaffen sucht. Aus den Vorgängen bei der Wahl von 1698 Ist manches zu lernen. Vor allem sind die damaligen Niederlagen der Sozialdemokratie auch dazu angetan, die beute ost zu höreiide Be hauptung zu schwächen, daß die Aenderuirg des sächsischen Land- taaSwahlrechls zu grinsten der bürgerlichen Parteien eine mächtige Förderung der Sozialdemokratie zu Wege gebracht habe, denn die Sozialdemokratie verlor die beiden sächsischen Wahlkreise, nachdem das neue LandtcrgSwcidlgesctz vom 27. März 1696 be reits über zwei Jahre in Krnft gestanden nnd die Drei- klassenwabl schon in ihrer ganzen Wirkung bei den Landtagswahlen vvn IM erprobt worden war. Trotzdem vermochten die erbitterten Hinweise der sozialdemokratischen Wortführer aus die sogenannte ..Wahlentrechtung" die Massen nicht auszustnchkln nnd erzielten bei weitem nicht die erhosstc Wirkung. DaS Volk denkt im großen und ganzen über die Wahlrcchissrage anders als die Parteisührec. Nach diesen Ersahrnngen wird man aber auch ans seiten der bürgerlichen Parteien nicht eiwarte» dürfen, durch Nachgiebigkeit gegen die iozialdenwkralischen Wünsche hinsichtlich der Aenderung des Landtagswahlrechts eine günstige Wirkung sür künftige Reichs lagswahlen zu erzielen. Damit soll jedoch keineswegs in Abrede gestellt werden, daß Vereinfachungen und Verbesserungen des .'andtagswahlgcsepes denkbar nnd angebracht sein würden." — Dte Münchner .Allgem Ztg." bemerkt bierzu: ..Daß man mit einer de» Wünschen der Sozialdemokratie entsprechenden Aenderung des Wahlrecht? dieser Partei das Wasser abgradcn könne, ist sehr frag lich : der Gedanke ist ja an sich schon paradox. ES dürfen daher nur sachliche Mvrive sein, die sür die in Angriff genommene Aenderung des Wahlrechts als maßgebend anznnehmen sind. ES darf weder der Wunsch bestimmend sein, die Sozialdemokratie ans dem Landtage völlig fern zu halten, wie das bet der Wahlrechts- ändernng im Jahre 1896 der Fall war: noch darf inan hoffen, durch Entgegenkommen aus der Ilmsturzpartei eine radikale bürger liche Linke zu machen, Die vvn der Regierung geplante Vor konferenz von 'Vertretern aller Parteien, Klassen nnd Stände scheint daher ein nicht ungeeignetes Mittel zu sein, die Lage zu klären, zu klären auch in der Richtung, daß eS sich bei der Wahl- recbtSänderung nickt um eine Onptcrtio dsnsvolontiao gegenüber der Sozialdemokratie handeln darf. Das Ziel muß lediglich sein: Zusanttncnfassen der realen vosliven Interessen der Bevölkerung und Schaffung eines Wahlrechts. daS diese Interessen ohne Rück sicht auf klassenpolililche Momente in der Vertretung des Landes znm Ausdruck bringt." — Von der Handelskammer Plauen als derzeitigem Vorort ist im Namen sämtlicher Handelskammern an das Köni ' Ministerium des Innern das Ertzrchen gerichtet worden: „Hm dasselbe wolle zu der geplanten Vorberatung einer Wah rechtsveränderungvon jeder Handelskammer einen Vertreter zuziehen." Das Ministerium des Innern hat hierauf unterm 5. August dieses Jahres erwidert: „Bei der beoorsrchenden Be ratung der von der Königl, Staatsregierung ins Äuge gefaßten Aenderung des Landtagswahlrechts handelt es sich nicht, wie die Handelskammern anzunehmen scheinen, um eine nach varlamenta- risci-er Art tagende und beschießend« Versammlung, Vielmehr ist die Absicht der Königlichen Staatsregierung mir aus eine ver trauliche nnd unverbindliche Besprechung mit einer Anzahl von Vertrauensmännern gerichtet, mit denen vor der Beschlußfassung wegen Einbringung einer Vorlage an die Stände Fühlung ge nommen werden soll. Darüber, iver zu dieser Besprechung de- rusen werden soll, liegt noch keine endgültige Entschließung vor. Doch wird der Kreis der Ernzuladcndcn keinesfalls sehr weit ge zogen werden können." — In Blaiewitz ist am 9 d. M, unerwartet Herr General major D. Gustav Eduard Osterloh nach kurzem, schwerem Leiden gestorben. Der Entschlafene wurde am 2, Mn! 1812 zu Leipzig geboren und trat am 1. Avril 1862 als Kanonier bei der 1. Batterie des vormaligen Fnß-Artillerie- Reaiment? ein. 1865 znm Leutnant befördert, trat er 1667 znm Felv-Artillerie-Regiment Nr. 12 über und wurde in diesem Re giment 1869 znm Oberleutnant. 1872 zum Hauvtmann befördert. Am 1. Juli 1873 nach beendetem Kommando zur Kriegsakademie in Berlin erfolgte leine Verletzung ois Kompagiiiechef r» das Fnß- Artillerie-Regiment Nr. 12. Im Avril 1880 wurde er als Batterie chef in das 2. Feld-Arlillette-Regiinent Nr. 28 versetzt und bei vielem Regiment 1881 zum Major befördert. Noch in demselben Jahre wurde er dem Stabe des Fuß-Artillerie-Regiments bei- gegcben. nm 22. Juni 1885 zum BakaiUonskommandeur ernannt und am 20. Mär; 1889 zum Oberstleutnant befördert. Unterm l April 1889 ersolgle seine Beisetzung als ctatsmäßiger Stabs offizier in daS 2 Feld-Arlillettc-Rcginrent Nr. 28 nnd ein Jahr später die Ernennung zuni Kommandeur des Fuß-Artillerie- RegimentS Nr. 12. Am 2l, Juni 1892 wurde er znm Oberst be fördert. 'Nachdem er im Jahre 1895 zu den Offizieren von der Armee versetzt worden war, ersolgle am 22 April l896 seine Ernennung znm Generalmajor, Am 12. September 1896 wurde Generalniasvr Osterloh in Genehmigung seines Abschiedsgesuches mit Pension zur Disposition gestellt. Der Verstorbene har an den ,;eldzügen 1866 in Oesterreich und 1870,7l gegen Frankreich und in letztgenanntem Feldzüge an der Schlacht bet St. Privat, der Beschießung und dem Gefecht bei Verdun, dem Gefecht bei Nonart, den Schlachten bei Bcanmont und Sedan, der Belage rung von Paris und dem 'Aussallgefecht bei Bondy teilgenommen. Er ist vom Dezember 1870 bis Aittiust 1871 als Adjutant im Be- lagernngsparke der Nord- nnd Ostfront von Paris verwendet worden. General Osterloh besaß an Kriegsorden n. a. das Eiserne Kreuz l. »nd 2- Klasse. Diese Auszeichnungen erhielt er sür be wiesene Bravour bei der Belagerung von Paris und bei einem Borvostcngesccht. Die Beerdigung des Entschlafenen, der ein Bruder des Herrn Hoscats Tr. Osterloh ist. findet heute nachmittag 5 Uhr von der Halle des Tolkewitz« Friedhofes aus statt, — Von einem schweren Unglück ist Herr Rechtsanwalt und Notar Lanterbach, hier, der zur Zeit mit seiner Familie am Walchsee in Oberbayern zur Erholung iveilt, betroffen worden Am Sonnabend ist seine Gattin beim Boottcchren er trunken. Ihr kleiner jüngster Sohn war über Bord ins Wasser gefallen und bei dem Bettuch, ihn zu retten, fand die Mutter selbst den Tod. Der Knabe konnte von Boots leuten dem Wasser noch entrissen werden. Der Leichnam ist bis her nicht gefunden worden. — Ter Ausschuß für das Bismarck-Denkmal in Dresden hat in seiner Sitzung am Freitag unter Vorsitz des Herrn Oberbliwermeislers Geheime» Finanzrals Beutler über die an» den 30. d. M. festgesetzte Einweihungsseier beraten. ES ist zu hoffen, daß die Feier an dem dafür bestimmten Tage stattfindcn kann, da In den letzten Tagen die Arbeiten an der Rinnstraßenkrenzung. Seestraße und IonannrS-Allce rüstig fortschrciten und bereits der rote Stelnsockel über den Planken sichtbar ist. Da aber zur Zeit die Fertigstellung de» Gusses sämtlicher Denkmalsteiic noch nicht beendigt ist. so sollen die Einladungen sür den 30. Angnst zwar lerttggestellt, aber erst etwa 8 Tage vor derEnIhüllnna auSgesgndk werden. Von der Mitteilung, daß König Georg sich für die Feier der TenlnialSenthüllung anaeiagt habe, wnrde mit großer Freude Kenntnis genommen. Zutritt-karien sür dir Enihüllung-seier sollen außer dem Komitee alle Personen, die seinerzeit den Ausnif «h Unterzeichneten, der Rat und die Stadtverordneten, sowie dl, Presse erhallen. Die Geber sollen durch öffentlicheBekanntmachuiia «Ingeloden werden. Tribünen Werde« errichtet an der Seiie des Ministerium« sür die Gtinaer und unter teilwriser Zudllsenal»„k der Serstraße im Anblick des BiSmarck-DenkmaiS für die gelade nen Personen. Letztere Tribüne wird nur niedrig lein, die Straße wird mit der Fußbahn in gleiche Höhe gebracht und ein Teppich gelegt. DaS Programm für dt« EntbullungSseirr ist wie iolgi festgelegt worden: Die Ankunst de» König» wird durch Faniaren- klänge verkündet. Die Gesangvereine tragen da» Lied .Wie könnt' ich Dein vergessen" vor. folgt die Weiberede, den Beschluß bildet der gemeinsame Gesang des Liedes »Deutschland. Deulsch- land über alles", wozu Terle verteilt werden. Während dieses Gesanges können Kränze auf vorherige Anmeldung bin ohne An sprache am Denkmal niedergelegt werden. Mit der Wahl der DrnknialSaufschrtst de» Professors Dr Geß hat sich der Ausschuß einverstanden erklärt. Offizielle Einladungen ergehen nicht Tie Einzelheiten der Festveranstaltung wurden der Entschließung des Herrn Oberbürgermeisters überlassen. Es ist zu erwarten, daß in Dresden, wo die BiSmarck-Verehruiia stets zu gewaltigem spon tanen Ausdruck gekommen, auch die Enthüllung des Denkmals des NationalheroS Anlaß zu einer erhebenden, allgemeinen Feier geben wird. — Wie bereits mitgetetlt. sah sich der .Verein der Saal Inhaber Dresden- und Umgebung" in vergangener Woche zu fol gender Erklärung veranlaßt: .Den Saaltnyadern Dresdens wurde vle Abhaltung öffentlicher Bälle am Geburtstage des Königs nur mit der Bedingung genehmigt, daß dtrleldcu dafür einen reauiatlvinäßlgen Tanztag auSfallrn lassen müssen Da ein Ausfall ccgulattvinäßiger Tanztaar aber nicht ohne ge schästliche Schädigung möglich ist, sehen sich dte Saalinhaber ge zwungen. festliche Veranstaltungen an vorgenanntem Tage zu unterlassen." Es ist au» Vorstehendem nicht zu ersehen, von wem diele Entscheidung über Gesuche um TanzerlczubniS am Geburt? tage de» König» getroffen worden ist. man wird aber schwerlich behaupten können, daß diese Instanz von einer glücklichen Er wägung geleitet war. Es gibt Tausende von Meirichen, deren srendige Anteilnahme an einem Ereignisse sich schlechterdings in äußeren Veranstaltungen betätigen nnrß, die aber an feierliche» Festessen mit wohlgesormten Reden weder tellnehmen könne» »och wollen und die nur i» einigen Stunden fröhlichen Tanzvergnügen? eine frohe Festsrrer erblicken können. Diesen Kreisen sollte durch so ängstlich nbwägcnde Entscheidungen, wie die vorerwähnte, nicht die Möglichkeit genommen werden, sich ncrch ihrer Art i» eine ge hobcne Fesistilninung zu versetzen. In anderen Ländern werden an derartigen vaterländische» Festtage» aus öffentliche Kotten Tanzveranstaltungen getroffen nnd bei uns darf an Königs Ge burtstag nur getanzt werden, wenn der betreffende Saaliridaber auf einen rrgulcitivmäßigen Tanztag verzichtet. Dies schließt tür die Saalinbaber aber, wenigstens zunächst, ein geschäftliches Risiko in sich, welches sie nicht glauben übernehmen zu könne», und so geht sür jene Kreise Königs Geburtstag ohne eine Ettnnenrng an einige srobbeledle heitere Stunden vorüber . — Bereits über 14 Tage ist die Inhaftnahme des Geh ei me» Kommerzienrats Hahn crnsrecht erhalten worden, trotz der Beschwerde, die er beim Landgericht dagegen eingelegt hatte. Von einer weiteren Beschwerde bei dem Oberlandesaericht ist abgesehen worden, wie man hört, auf Anraten der Vertewiguna, die rn dem nunmehr mit Sicherheit zu erwartenden Prozeß von Herrn Rechts anwalt Dr. Z e h m e - Leipzig geführt werden dürfte. Nach den mit großer Umsicht und Sorgfalt vorgenommenen Ermittlungen, welche die Königliche Staatsanwaltschaft seit Jahresfrist beschäftigt haben, war cs von vornherein wenig wahrscheinlich, daß die jetzi angeordnete Inhaftnahme der Begründung ermangelte. Auf Irr- l»m beruht aber die Annahme, daß die Inhaftierung erfolgt sei wegen des Verdachts eines Vergebens gegen das Depotqesetz oder der Unterschlagung. Richtig ist, daß sich in dieser Richtung ver schiedene Verdachtsmomente gehäuft batten. Geheimer Kommerziell, rat Hahn hatte vor etwa zwei Jahren in seiner Eigenschaft als Inhaber der Firma Rocksch Nachfolger Obligationen der Aktien- ' hast Hüttig und der Rheinischen Brauerei-Gesellschaft im «trage von mehreren Hunderttausend Mark kreiert. Diese Obli gationen wurden nun seinerzeit nicht auf den Markt gebracht, sie verblieben vielmehr «n Verwahrung der Firma Rocksch Nach folger. Tatsächlich behielten die betreffenden Gesellschaften cm diesen Obligationen das Eigentumsrecht, wenn ihnen auch die Firma Rocksch Nachfolger hierauf Kredite einräumtc. die über den Nominalbetrag der Obligationen weit hincmsginaen. Als nun nach dem Zusammenbruche der Leipziger Bank dre Sächsisch« Bank zur Deckung der von der Firma Rocksch Nachfrager bei rhr dis- kontierten Wechsel erhöhte und neue Sicherheiten verlangte, hat Herr Geheimer Kommerzienrat Hahn die ihm in Verwahrung gegebenen Obligationen der Sächsischen Bank verpfändet, »nd zwar bemerkenswerter Weise in viel höheren Beträgen, als sie von der Sächsischen Bank verlangt worden warm. In dieser Ver pfändung dürste nun seitens der Königlichen Staatsanwaltschaft eine Vergehung gegen das Depotgesetz oder eine Unterschlagung erblickt werden, zumal die Verpfändung in dem Falle Hilttrg ohne Vorwissen der Verwaltung dieser Gesellschaft und rn dem anderen Falle, wie verlautet, sogar gegen den Widerspruch der betreffenden Verwaltung erfolgt ist. Diese Verdachtsmomente haben aber nicht Veranlassung zur Verhaftung gegeben, hierfür ist vielmehr Kollu sionsgefahr bestimmend gewesen. Geheimer Kommerziell rot Hahn soll nämlich den Versuch gemacht haben, Personen, die mit jenen vorerwähnten Vorgängen in Verbindung standen, in ihrem eventuellen Zeugnisse vor Gericht zu beeinflussen. Fraglich ist, ob ihm hieraus nicht eine erneute Anklage erwächst. — Auf Veranlassung der Staatsanwaltschaft wurde am Sonnabend vormittag der Verleger und Redakteur der hier seit kurzem erscheinenden Zeitschrift „Verkehr" und .Welt-Verkehr" A r t h u r P r ö l ß aus seinem Bureau. Rltzenbergstraße 6. ver haftet und nach dem Amtsgericht überführt. Wie verlautet, hat man es in dem Zeitungsverlage mit einem Schivindelunterirchmen zu tun, das der Genannte, rin schon wiederholt vorbestrafter Meirich, ins Lebe» rief, ohne selbst einen Pfennig rn besitzen. Seinen Angestellten ist er monatelang die Gehälter schuldig ge blieben, Die inirgcn Leute ließen sich immer damit tröste», daß er ihnen vorredete, er habe eine steinreiche Braut und sei» Schwiegervater würde ihm in Kürze 150000 Mk auSzahlen, Ver langte schließlich der eine oder andere Angestellte energisch Aus zahlung seines Gehalts, so wnrde er einfach entlassen und an seine stelle eine neue Krasl eingestellt. So trieb es P. bis Anfaira dieses Monats, da reichte endlich sein Sekretär, mit dem er sich ebenfalls entzweit hatte, eine Anzeige bei der StaatSanwaltschaii ein. Circa 20 junge Leiste haben mehrere Monate lang umsonst gearbeitet und sind jetzt plötzlich durch die leichtsinnige Handlungs weise des Schwindlers brotlos geworden. Eine Buchsühiung existierte in seinem Geschäft überhaupt nicht. Zu den Geschädig ten zählen ferner viele Geschäftsleute, da P. fast alles auf Borg entnahm »nd nichts bezahlte. Des weiteren wird ec sich voraus sichtlich auch wegen verschiedener Hetratsschwlndeleien zu verant worten haben, da er in einigen Fällen von jungen Mädchen unter dem Versprechen, sie zu heiraten, ganz beträchtliche Geldsummen erschwindelt haben soll. B lieber die Asphalt!»-Straße der Deutschen Städle- , ring Kat das Tresbanamt der Stadt Dresden folgendes umfängliche Gutachten formuliert: „Als Ausstellungsgegenstand ' ' stsu sür die Deutsche Städte-AussteUuirg wurde auf Veranlassung des Herrn Professors Dr. Büttner in München eine in der unmittel baren Nähe der Ausstellung beiindliche Straße mit dem sogen. Asphaltin-Vcrfahrcn »ach Professor Dr. Büttner behandelt. Die Ausführung wnrde nach besonderen Angaben und im Beisein des Herrn Büttner durch Arbeitskräfte des Tiefbauamtes bewirft. Als Vcrsuchsstrecke wurde die noch wenig abgenutzte Lennösttcchc zwischen der Stübelallce und der Herkulesallee gewählt. Die Fahr bahn der Lcnnöstraße ist beschottert, mit Ausnahme der in der Mitte liegenden Straßenbahn-Gleise, die ausgepflastert sind. Tic Fußwege sind Kiesgcnrgbabne». Nack einem zwei Tage anhalten den trockenen Wetter, während welcher Zeit auch ein Sprengen der VcrsuclMrecke unterblieb, wurde die in der obere» Schicht staubtrocken gewordene Fahrbahn der Lennöstrahe am 15. Mai mit Petroleum gesprengt, und etwas später wurden auch die Verwendung von sogenannten Teerbürsten nberstrrchen. Das dickflüssige Asphaltin zog satt in die Straße ein, nur in einzelnen Vertiefungen der Strcrßenobcrfläche blieb Asphaltin stehen, wel- ck>eS durch Aufschütten trockenen StaubeS aufgesogen wurde. Nach beendigter Aspyaltinierung wurden die Fahrbahn mit etwas Elb- kicS die Gaitgbabir«» mst SyenitgruS >lber»oaen und die Fahr-
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