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Dresdner Nachrichten : 11.08.1903
- Erscheinungsdatum
- 1903-08-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-190308115
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19030811
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19030811
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1903
-
Monat
1903-08
- Tag 1903-08-11
-
Monat
1903-08
-
Jahr
1903
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 11.08.1903
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Audwaniae Auf- trage nur gegen Borausberadiung. Bclegblütter werden mit I0M. berechnet. KernsvreLanschlutz: «m« I Nr. U und Nr. SOS». Karl Uorlarlialra»»«« t ämiakmootollo kür uuck Lbonnvnivnt« kür äio 8 „vr«8il«er jV»oI»>eit Uten" S i kür äio Ortsobukto» Lloi»-unä t-irvaa/aebaelirritr!, AUxolu, 8 Kloäoi-iiväUti! mul Uolüeunu. A VorrULliclistv tzu»Iil»rev ru ksidril-prel^o liLLürl ^ ln sckvv»rr 06er rork Qummi, " »ucd io ttoot uoä ttont rummirt. b? SvKISuoks Keindsröt l^eupolt. ß Las. Lüdasvdorl L Lüdas <Rro»«v L*Za»ien«eL»«> 8tr»»»v 20 « K VerLstätten lür LiseickoiistrliktiollSll u. IHLsokmellkLn,! h Lso- L Limstsvdlvssvrvi. Lluistsodimeile. - vegr. 184V.! A : >4 UF U- FM ^ ! A -i j ^ ^ ^ V *^ * * H VnvInVLrSN lMl' Imlissllm üklikeiikl' l>. kligikklm kiMM klirlig-, ttllSkli-11. falgtllktM livrmrmn kvrsedvl, VLL» ^ gUgn Mllllg^kn ksi'dkl, linü klML-ylisMkli ru d>»lg8tkn PM88I1. ^ SE" L». Nr. 221. Elmvlduiig des nissilchen Konsuls. Hoffinchrichlcn. Begnadigungen. Mahlrechtsändcruno. UM. General Osterloh fi. Tanzcrlaulmis, Znm Fall Hahn. Asphaltinslraßcii. Heidelb. Ehrendokioren. Dienstag, 1 . Anglist 1808. Die Ermordung des russischen Konsuls in Monaftir. ES scheint wirklich, als wenn in dem alten ewigen Hexenkessel dort .unten weit in der Türkei" in diesem Jahre ein besonders gütiger und gefährlicher Trank von bösen Dämonen zniammcnge- braut würde. Nicht genug, daß der makedonische Aufstand jäh lings wieder emporgelodert ist. hat auch noch ein sanntiicher türkischer Polizist einen mörderischen Anschlag auf den konsularischen Vertreter des Zarenreiches in Monastir. den Staatsrat Nost- kowsky, verübt und ein schlimmes Verhängnis hat es so gesagt, dah die meuchlerische Kugel aus dem türkischen Gewchrlause ihr Opfer tödlich traf. Welch' eine Erleichterung wäre es für die politische Welt gewesen, wenn das tückische Vier nicht mit solcher fürchterlichen Sicherheit den Sitz des Lebens bei dem Konsul durchbohrt, sondern ihn nur verwundet hätte oder ganz fehl ge gangen wäre! Die schicksalsvolle Macht aber, die in kritischen Verhältnissen so oft die Dinge einer Katastrophe zutreibt, bat es anders gewollt, und so muhte denn das Blut eines nach Völker recht unverletzlichen Repräsentanten der kaiserlich russischen Staats hoheit den Boden färben, der so wie so schon von dem „ganz be sonderen Safte" trieft und noch von dem letzten Gemetzel nicht trocken geworden ist. Etwas Unwillkommeneres konnte nicht leicht passieren, als daß in solcher Weise von türkischer Seite der sried- lich-schtedlichen Balkanaklion Rußlands und Oesterreichs durch die Parade gefahren wird. DaS ist nun schon der zweite Vorfall dieser Art, den das Jahr IM im europäischen Wetterwinkel zu verzeichnen hat. Im April war eS der russische Konsul Schtscherdina in Mitrowitza, der dem mörderischen Ueberfalle eines türkischen Soldaten erlag. Damals war es rin Albanese, der aus den Konsul feuerte, und die Untat stand offensichtlich mit der albanesischen Bewegung in Zu sammenhang. Die Albanesen sind fanatische Bekenner des Islam und als solche hartnäckige Gegner jedweder reformatorischen Zugeständnisse an die christliche Bevölkerung der Türkei, weil nach ihrer Auffassung dadurch das islamitische Einheitsprinzip durch brochen und die Stellung des Sultans als Khalisen d. h. als alleinigen geistlichen Beherrschers aller islamitischen Gläubigen er schüttert wird. Bon diesem Standpunkte ans organisierten die Albanesen eine bewaffnete Gegenaktion gegen die Durchführung des makedonischen Reformprogramms, die vom Sultan mühsam beschwichtigt wurde und in ihrem Verlaufe u. a. den Mord des Konsuls Schtscherdina als unliebsame politische Frucht zeitigte. Die leitenden Petersburger Kreise verhielten sich in jenem Falle sehr zurückhaltend und besonnen und warteten zunächst das Urteil des türkischen Kriegsgerichts ab. Erst als dieses nur aus Freiheits strafe lautete, ließ Rußland in Konstantinopel wissen, daß eS ein solches Erkenntnis nicht annehmen könne. Entweder habe der Angeklagte die Tat überhaupt nicht begangen und dann müsse er trcigesprochen werden, oder er sei des Verbrechens überführt und dann könne er nach Lage der Umstände nur wegen Mordes zum Tode verurteilt werden. Auf Grund der russischen Vorstellung wurde der Prozeß tatsächlich wieder ausgenommen und cs erfolgte in dem erneuten Verfahren die Verurteilung des Mörders zum Tode. Ob der jetzige Mörder des Konsuls Rostkowsky wiederum ein Mbanese ist, darüber verlautet bisher noch nichts Bestimmtes. Man hält es vielfach für möglich- daß auch ein Nichtalbanese die Tat begangen haben könnte, weil die Stimmung im türkischen Heere und in der Beamtenschaft gegen die Russen neuerdings ge reizt geworden sei wegen des Umstandes, daß die russische Diplomatie fortgesetzt nachdrücklich bestrebt gewesen ist, der türkischen Soldateska bei der Unterdrückung der Bandcn- unruhen die Hand zu zügeln und sie von scharfen Repressalien, die doch, nach Lage der Sache nur allzu berechtigt wären, abznhalten. Trifft diese Älufsassung zu, so mochte man im Zweifel darüber sein, ob Rußland klug daran getan hat, durch eine ganz unangebrachte Schonung der bulgarisch- makedonischen Räuber, und Mördcrbanden, die jedes europäische Mitgefühl schlechtweg verwirkt haben, eine derartige Mißstimmung in türkischen Kreisen überhaupt erst aufkommen zu lassen. Realpolitisch betrachtet, wäre es doch am Ende besser gewesen, wenn Rußland und Oesterreich der Türkei zum heilsamen, ab schreckenden Exempel für alle mutwilligen Friedensstörer auf dem Balkan von vornherein freie Hand gegenüber dem bulgarischen Verschwörernest gelassen hätte. Bei dieser Gelegenheit ruft sich als politischer Präzedenzfall größeren Stils der Konsulnmord von Saloniki vom Jahre 1876 in die Erinnerung. Dort wurden im Mai des genannten Jahres der deutsche und der französische Konsul vom türkischen Pöbel ermordet. Der große bulgarische Aufstand war bereits aus gebrochen und die Lage ähnlich wie jetzt. Deutschland, Rußland und Oesterreich einigten sich, unterstützt von England. Frankreich und Italien, über ein Memorandum, worin die dringende Pflicht Europas hervorgehvben wurde, Vorkommnissen, wie sie sich in Saloniki ereignet hatten, vorzubeugen und durch die Be- nchigmrg Bosniens und der Herzegowina „den Ausgangspunkt aller Unruhen zu ersticken". Erst nach zweimaligem Proteste Deutschlands und Frankreichs gelang eS, ein Todesurteil gegen di« Mörder von der Pforte zu erzwingen. Indessen wuchsen die Wirren, die durch die Kriegserklärung Serbiens und Montenegros an die Türkei noch vermehrt wurden, so gewaltig an, daß ein Jahr später der große Krieg der Russen gegen die Türkei ausbrach. Von mehreren Seiten wird der Befürchtung Ausdruck ge geben, daß der Schuß von Monastir die Lawine des allgemeinen Aufstands in der Türkei ins Rollen bringen und die Notwendigkeit eines bewaffneten russisch-östcrrcichischen Einschreitens zur Folge haben könne, wenn auch vielleicht ein förmlicher russisch-türkischer Krieg noch einmal zn vermeiden sei. Andere Stimmen äußern direkt die Besorgnis vor dem AuSbruclze eines neuen russisch- türkischen Wasfenganges und rechnen mit der Möglichkeit, daß die ganze zur Beruhigung des Balkans bisher geleistete volitifch- diplomatische Arbeit durch diesen neuen Mord vernichtet würve und das Gespenst des so mühsam hintangchaltenen Krieges Plötzlich unaufhaltsam aus der Versenkung austauchcn könnte. Auch für diejenigen politischen Kreise, die einer weniger pessimistischen Auf fassung znneigen und immer noch aus dem starken Fricdcns- bedürfnis der gesamten zivilisierten Welt d-e Hvsfirung schöpfen, daß es trotz alledem nicht zum Acußersten kommen werde, kann cs keinem Zweifel unterliegen, daß die Lage im Orient durch das Verbrechen von Monastir eine beträchtliche Verschlimme rung erfahren hat. Der Blitz des Schusses, der in Monastir aus dem türkischen Mordgewehre anfgeflammt ist, hat jählings nach ollen Seiten hin die schweren Gefahren beleuchtet, die im Schoße der nächsten Entwicklung aus dem Balkan schlummern. Ein besonders heikles und gefährliches Moment bildet — das darf nicht verkannt werden — die Volksstimmung in Rußland, die bereits aus Anlaß des ersten Mordes in Mitrowitza in hoch gradige Erregung geriet. Zar Nikolaus 11. ist persönlich ge wiß ein überzeugter Friedensfreund, von dem erzählt wird, daß er sich mit unverhohlenem Entsetzen oon den Szenen des Jam mers und der Vernichtung abgcwandt habe, die der Pinsel Wercschtschagins ans dem an Greueln aller Art so überreichen letzten russisch-türkischen Kriege zum ewigen Gedächtnis auf die Leinwand gebannt hat. Auch die zarische Machtvollkommenheit aber findet eine Grenze an einer alles mit sich fortreißenden nationalen Bolksströmung, und so könnte cs doch einmal sein, daß selbst ein Mkolaus II. seine persönlichen Friedensneigungen der Wucht unwiderstehlicher Tatsachen unterordnen müßte. Eine weitere bedenkliche Erscheinung bildet die finanzielle Frage. Wäh rend nämlich in den Kassen der Türkei obligate Ebbe herrscht, hat Bulgarien gerade eine glänzende Ernte hinter sich und wird, da der Ernteausfall in Amerika und anderen Gctreidestaaten zu wünschen übrig läßt, seinen Uebcrfluß zu guten Preisen an den Mann bringen. Mit dieser Tatsache rechnen jetzt schon die Häupter der makedonischen Bewegung, und die Aknonslust der Banden Ivird dadurch mächtig angcstachelt. Wenn die Türkei demgegen über neuerdings 21 Bataillone mobil gemacht bat, so kann eine solche Vorsichtsmaßregel nur gebilligt werden. Mir uns Deutsche liegt angesichts aller dieser Wirrsale eine wesentliche Beruhigung darin, daß wir im europäischen Orient keinerlei politische, sondeni lediglich kommerzielle Interessen haben und deshalb in der Lage sind, jede folgenschwere Initiative den unmittelbar beteiligten Mächten zu überlassen. Außerdem aber ist gerade in den letzten Tagen wieder durch das gemeldete unge zwungene, freundschaftliche Verhalten des deutschen und des russischen Geschwaders in Wladiwostok ein neuer sichtbarer Be weis vor aller Welt dafür erbracht worden, daß wir mit der jenigen Macht, die sowohl im nahen, wie im entfernten Osten den Ausschlag gibt, auf bestem Fuße stehen. Unsere Diplomatie wird sich bestreben müssen, das deutsch-russische Verhältnis weiter zu pflegen und anszubauen, indem sie die Ueberzeugung von der deutschen Loyalität und der ehrlichen Maklerpolitik, die wir Ruß land gegenüber uns zur Richtschnur nehmen, in Petersburg ans eine keste und unverrückbare Grundlage stellt und zu dem Zwecke insbesondere jedes übermäßige Entgegenkommen gegen England, das Rußland verstimmen könnte, vermeidet. Je geschickter und erfolgreicher das geschieht, um so ruhiger dürfen wir auch allen Möglichkeiten der Zukunft entgegensetzen. Die konsequente Fort führung einer loyalen russenfreundlichen Politik auf der Grund lage der deutschen Interessen wird für uns inmitten aller welt politischen Wirren auf absehbare Zeit die sicherste Friedensbürg schaft sein und bleiben. Neueste Drahtmeldungen vom 10. August. INachtS eingehende Devescken befinden Nch Seite Berlin. sPriv.-Tel.j Der Kaiser hat heute an Bord der „Hohenzollern" die Rückreise von Oddc nach Swinemünde ange treten. wo die Ankunft morgen erfolgt. — Der „Rcichsanz." ver öffentlicht nunmehr amtlich die Ernennung des bisherigen General- konsuls in Kalkutta, Freiherrn Sv eck von Sternburg, zum Botschafter bei den Vereinigten Staaten von Amerika. — 'Der zweite Vorstcmdsbcamte der Reichsbankhauptstelle in Leipzig, Bankassessor Hilpinann ist zum ersten Vorstandsbeamten der Reichsbankstelle in Ulm, der zweite Vorstandsbeamte der Reichs- bonkstelle in Chemnitz, Bankassessor Querndt, in gleicher Eigen schaft nach Leipzig versetzt, und der Oberbuchhalter bei der Reichs- bankhauptstelle in Leipzig, Richter mit der interimistischen Ver waltung der Stelle des gleichen Vorstandsbcamten bei der Reichs- bankstelle in Chemnitz beauftragt worden. Berlin. sPriv.-Tel.j Bei einer Mondschein-Kahnfahrt auf der oberen Spree sind in der vergangenen Nacht ein Bäcker und zwei Mädchen ertrunken. Sie fuhren lcichtsinnigerweise über die Trosse zwischen zwei von einem Dampfer geschleppte Stein- kühne. Die Trosse schnellte empor, und das Boot scylua mit seinen Insassen um. -- Die Frieda Sittel, die vor einigen Tagen gewaltsam aus dem Magdalencn-Tiiste iu Teltow befreit wurde, ist in einer Kaschemme aufgcgrissen worden: sie weigert sich, die Namen ihrer Befreier zu nennen. Auch das aus der Besse- rungsanstalt Bethabar in Weißensce entflohene Mädchen ist er griffen und in die Anstalt zuriickgebracht. — Wegen schwerer Urkundenfälschung ist pcgen den Prokuristen einer hiesigen Warcnsirma seitens der Staatsanwaltschaft des Landgerichts I ein Verfahren eingeleilct worden. H. war früher Inhaber einer großen Textilfabrik, die vor einigen Jahren von einem Brande hcim- gcsiicht wurde. Breslau. Die Kaiserin traf gegen 2 Uhr nachmittags bicr ein und wurde ans dem Oberschlesi'chcn Bahnhose vom Herzog Ernst Günther von Schleswig-Holstein und den Spitzen der Bc- bördcn empfangen. In der Kirche zu Arnoldsdorf wurde der Kaiserin ein Telegramm ihres hohen Gemahls überreicht, in wel chem derselbe im Anschluß an seine Nordlaudsreise seinen Besuch im Hochwassergebict in Aussicht stellt. Stettin. tPiiv.-Tel.) Bei einem Auszüge, den die Ingcndablciliiiig des Stettiner Turnvereins mit einigen älteren Turnern, insgesamt etwa 100 Mann, gestern unternahm, kam es zu einem Zwlff mit einigen angetrunkenen Bewohnern des Dorses Rosengarten, da? die Turner nachts mit Musik durchzogen. Der Streit artete in Tätlichkeiten aus und tchiießlich wurde mit Steinen geworfen und mit Messern gekämpft. Hierbei ist ein Turner erstochen und viele andere sind durch Steinwürse und Messerstiche schwer verletzt worden. Bremen. Die gestrige Probefahrt des aus der Werst des „Vulkan" in Stettin für den Norddeutschen Lloyd erbauten Doppelsckranbendainpscrs „Gneff'enan" ist vorzüglich verlausen. Die beiden Maschinen entwickeln eine Stärke von 6200 indizierten Pferdekräften. Die Geschwindigkeit betrug 16,1 Seemeile m der Stunde, wodurch die vertragsmäßigen Bedingungen nicht un- erheblich überschritten wurden. Der fifi die Rcichspostdampscr- Linie des Lloyd bestimmte Dampfer wird voraussichtlich morgen mittag ffi Bremerhaven eintreffen. Köln. sPnv.-Tel.i Der „Kölnischen Zeitung" aus Saloniki zngebende briefliche Meldungen bestätigen, daß eine Anzahl Brücken südlich von Monastir in die Luft gesprengt wurden, sowie daß ein Telcaraphenbcamter in Kruschewo nebst seiner ganzen Familie durch die Aufständischen ermordet wurde. Die militärische Besetzung in den aufrührerischen Gegenden hat be gonnen. Die Aufständischen hoben auch oberhalb. Wladawa eme Brücke gesprengt, den Bahnwärter ermordet und die Telegravhen- leituna zerstört. Als .Hauptherd des Aufstands wird das Gebiet von Murichewo, zwischen der. Ebene von Monastir und der Tscherna bezeichnet. Alle Reservisten im weiten Umkreise von Saloniki werden zu den Waffen «unberufen. Essen. lPriv.-Tcl.j Die Gelsenkirchener Bergwerks-Gesell- chaft beschloß, ihren im Hoipital untergebrachten Wurmkranken zen vollen Lohn zu erstatten, die Zechen der „Guten Hofsnungs- tzllttc" wollen nur das volle Krankengeld bezahlen. „ . Stuttgart. Die Regierung macht von der Ermächtigung durch die Stände, die Steuerreform schon am 1. April 1901 in Kraft treten zu lassen, keinen Gebrauch. Die Einführung wird am 1. April 1905 erfolgen. Wien. lPriv.-Tcl.j Nach einem Berichte des tschechischen .ozialistenblaNes „Naprzond" über die Kiewer Ausstands- Bewegung besetzten ausständige Eisenbahnarbeiter am Donners tag die Gleise vor dem Bohnhose, um den Zugverkehr zu verhin dern. Der Gouverneur beauftragte Infanterie mit der Räu mung. Die Arbeiter empfingen das Militär mit einem Steinhagel: die Truppen gaben zwei Salven ab, wobei 40 Menschen getötet wurden. Mittwoch und Donnerstag sollen von den Ausständigen acht Polizciagenten getötet worden sein. Die Arbeiter haben die Lebcnsmitteimagazine geplündert. Ms der Gouverneur durch die Straßen fuhr, wurde er mit Steinen beworfen. Kosaken suchten mit Knuten die Ausständigen zu vertreiben. Äs die Plünderungen sortdauerten, schrill abermals Infanterie ein und schoß von neuem. Zahlreiche Tote und Verwundete blieben aus dem Platze. Am Freitag kam es zu einem dritten Zusammenstöße. Die Aus- ständigen waren am Flußufer versammelt. Die zu ihrer Vcr- treibnng entsandten Kosaken wurde» in die Flucht geschlagen. Hier, auf griff wieder Infanterie ein. Diele Tote und Derwundcle fielen ins Wasser Wien. sPriv.-Tel.j Ausständige in der serbisch-türkische» Grenzstation Zibewitsche haben das Zollhaus mit Dynamit in die Luft gesprengt. . Ischl. Ter Minister des Acußcrm Graf Goluchowski ist heute vormittag vom König von Rumänien empfangen worden. Ischl. lPriv.-Tcl.j Nach dem gestrigen Besuche im Theater nahm der König von Rumänien den Tee m der Villa des Kaisers ein und kehrte dann in das Hotel zurück. Heute vor mittag rcistcn der Kaiser und der König mit den Mitgliedern der königlichen Familie nach Aussee und Grundclsec, von wo aus heute abend die Rückkehr erfolgt. An dem Ausfluge nahmen auch der Minister des Auswärtigen, Gras Goluchowski, Oberpüricb- meistcr Fürst Liechtenstein und Gcncralstabsches Freiherr v. Beck teil. Paris. Prozeß Humbert. Unter gleich starkem An drange des Publikums, wie am Sonnabend, ivird die Sitzung beute mittag eröffnet. Der Präsident nimmt das Verhör F-rä- deric Humberts wieder auff Frödäric Humbert bleibt bei der Be hauptung, er habe sich niemals mit geschäftlichen Angelegenheiten besaßt. Während dieses Verhörs blickt Therese Humbert chren Gatten fest an und unterbricht ihn wiederholt. Frävöric Humbert wird sodann über die Angelegenheit der Rente Viagöre vernom men Er gibt aber nur ausweichende Antworten und erklärt, nichts zu wissen. Nach Beendigung des Verhörs von Frödöric Humbert findet die Vernehmung Romaine d'Aurignacs statt Romain d'Aurignac versichert, die Erawsords in einem Pariser Hotel gesehen zu haben, leugnet aber, Briese für sie von der Post geholt oder in Prokura für sie gezeichnet zu haben. Hier- aus wird Emile d Aurignac vernommen. Er gibt zu, an der Rente Viagöre beteiligt gewesen zn sein. ^ Sodann wird dch, Sitzung unierbrockclt.
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