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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 21.05.1904
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1904-05-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19040521023
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1904052102
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1904052102
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1904
-
Monat
1904-05
- Tag 1904-05-21
-
Monat
1904-05
-
Jahr
1904
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Ä. Hoheit der Frau ! heute früh 8 Uhr fol- salo« Emst Arnold mit längerem Besuch« und besichtigte ein gehend di» Audilellnng der Werk« des Bros. Hermann P»«ll sowi« die Kollektion Bruno Grnsch. Erich Knietha». Franz Kunz und Wilhelm Uimrr. —* Se. König!. Hoheit der Kronprinz fuhr heute vor mittag 7 Uhr ll Minuten von Dresden-Neustadt nach KönigS- drück. um den Batteriebesichtigungen der reitenden Abteilung des 12. Feldartillerie-Reaiinenls aus dem Exerziktplatze deizuwovnen. Di« Rückkehr nach Dresden erfolgt im Lause de- Nachmittags. Morgen früh wird sich der Kronprinz nach Weimar begeben, um der Beisetzung der verstorbenen Frau Ei dgr oßhecz ogin -W i twe Pauline von Sachsen-Weimar beizuwobnen. —* Ueber das Befinden Ihrer Könß Prinzessin Johann Georg wurde gcnder Bericht ausgegebcn: rcnd der F . . , . lick Erscheinungen auf, die auf Verstovfuna eines kleinen Blut gefäßes in der Lunge^lEmbolre) schlietzen lassen. Ihre Äönigl. Hoheit klagte über Seitenstechen. Temperatur gestern abend i8, Puls 103. In vergangener Nacht hat die Frau Prinzessin gut geschlafen. Temperatur heule morgen 37. Puls 92. Schmerz- cmpfindung geringer. gez. Dr. Leopold, gez. Dr. Fiedler." —* Se. Mas. der König hat nachstehende Pcrsoiialver- änserungen in der Armee genehmigt: Koro. Ltnt. im los. Jnf.-Neg.. aus a-bt Monate ohne Gebalt deur- laubt. Pittslei. Major und Avjut. der 9 Div. Nr. 21. unter -Verleihung eines Pat. seiner Tienstgr. vom li. Juni. Frhr. v. Lumbracül, üauptm. und Komv Cbes im Leib-Gren.-Reg.. Kirsten. Oberlini. im komb. Jäg.- Delachement zu Pferde, -b Engler. Ltnt. im 179. Jns.-Reg.. — scheiden behuf« Uedertritts zur Kaiierl. Lchutztrnppe für Süowestaft'ka mit dem b. Juni dS. I. au» dem Leere aus. Die LtntS.: -U- Duma» im >07. Jns.-Reg.. -U- v. Rüdiger in der I. Mo'chinenaew.-Abr. Nr. 12. sb v. Locken im Leib-Grrn -Steg., -kh Fiedler im 18. Feloaci-Reg.. — scheiden dekms» Uebertrius zur Oslaüat. BeiatzungS-Brigave aus dem Leere aus. -W- Tespe, emj -sreiw. Arzt im 77. Feldarl.-Reg., »Mer Versetzung zum 107. Jns.-Reg. uni, Beauftragung mit Wahrnehmung einer bei dem Reg. offenen LMenzarztftclle zum Unterarzt des aktiven DienjtftanbeS er nannt. —* Wie in einem Teile der heutigen Morgenausgabe bereits mitgeteilt wurde, hat das Dresdner Stadtverordnetenkolle- gium gestern den Entwurf zu einer Umsatz-, Zweig geschäfts- und Warenhaus st euer nach dem Anträge der Mehrheit des Sonderausschusses nach fast sechsstündiger Sitzung mit erheblicher Majorität angenommen. Bei der tief gehenden Bewegung, die diese Vorlage seit Wochen und Monaten in der gesamten Bürgerschaft, namentlich aber in den davon zunächst betroffenen Geschäftskreisen heroorgerufen hat, 'st es begreiflich, daß dieser Beschluß in dem einen Lager ebenso große Genug tuung, wie in dem anderen Lager bitteres Empfinden Hervorrufen muß. Zu verkennen ist nicht, daß die Gegner des Entwurfs im Kollegium, welche die Auffassung der angesehen sten Kreise der Dresdner Geschäftswelt vertraten, von vornherein eine sehr schwache Position hatten: außer Herrn Dr. Scheocrr, der seine Stellungnahme fast ganz einseitig vom Standpunkte der Massenkonsumenten und der Konsumvereine vertrat, war Herr Moikereidircktor Butze dev einzige Redner, der einige Argumente gegen die Vorlage ins Treffen führte. Mil dem gestrigen Be schluß des Stadwerordnetenkollegiums ist nun nicht gesagt, baß der hier angenommene Entwurf in der vorliegenden Fassung Ge setz wird, vielmehr ist zu erwarten, daß er bei seiner Beratung im Rate manche Abänderungen erfahren wird, welche unter allen Umständen die von den Gegnern gehegten Befürchtungen einer Existenzgefährdung beseitigen. Die Ausführungen sämt- sicher Redner, welche für den Entwurf cintratcn, gipfelten m der Absicht, für den Mittelstand gegenüber dem Großkapital, namentlich in seiner Erscheinung als Warenhäuser, eine Sckutzwchr zu errichten, — und dieser Gesichtspunkt wurde nicht ohne Ab sicht unausgesetzt in das hellste Licht gestellt. Wahrscheinlich ist indessen, daß bei der jetzigen Fassung oer Vorlage, wenn sie Gesetz wird, Zweck und Erfolg nicht in der rich tigen Wechselbeziehung stehen werden. Von den Gegnern der Vorlage mag es mit Genugtuung begrüßt werden, daß deren Verteidiger wiederholt die Versicherung abgcwen, sofort auf eine Abänderung des Gesetzes zukommen zu wollen, wenn mehr als wirkliche Auswüchse getrosten würden. Unter letzteren wollte man vornehmlich diejenigen Unternehmungen verstehen, die bei großen Umsätzen, die unter normalen Verhältnissen für eine ganze Anzahl selbständiger mittlerer Existenzen ousreichten. selbst nichts verdienen. Auf jeden Fall hatte das Stadtverordneten kollegium gestern einen außerordentlichen Tag zu verzeichnen, schon in rein äußerlicher Beziehung, wie der starke Besuch der Tribünen dokumentierte. Und auch manche oratorische Leistung erhob sich gestern entschieden über das Niveau des sonstigen Dur- schnilts. — Im einzelnen sei über den Verlauf der Debatte noch folgendes nachgetragen: Ter Korreferent des Sonderaus schusses, St.-V. Buchbinder-Obermeister Unrasch, führte, nach dem er, w:e bereits erwähnt, die neugeolante Geweroesteuerordnung tür die Stadt Dresden als eine dreiteilige und zwar als eine Umsatz-, Zwelggeschasts- und Warenhaus st euer be zeichnet hotte, aus. daß er die Schwierigkeiten nicht verkenne, die diese Klassifizierung im praktischen Leben mit sich bringen werde, betonte aber dabei, daß das Gesetz gehandoabt werden 'olle nicht nur dem Buchstaben nach, sondern vornehmlich nach sei nem Ge.ste. Eme Berechtigung zu dem Gesetze leite der Ausschuß besonders aus den vermehrten Llusgaben der Stadt für Feuerschutz und sonstige städtische Wohlsahrtseinrichtungen her. Wester irügen die Großgeschäste nicht das Geringste dazu bei. einen brauchbaren Nachwuchs im Kaufmanns- und Handelsstande bcranzuziehen, vielmehr falle dies den kleinen Geschäften, die Lehrling, hast«» und Lehrling» zu. Da- seien so kleine Mom Mittelstände immerhin «inen gewi >e aus hie Schule schicken müsse«, dazu angetan, dem u sichern und seiner der Einwand, daß »mente, ittclftande immerhin «inen gewissen . Bedränani- einen Niegel vorzufchiebe«. die Umsatzsteuer von i gewälzt werde, sei ni auf sich halte, liefere .. Fabrikant, der von den Warenhausbesitzern m Zukunft Prozente mehr abgezogen bekomme, werde sich auf andere Weise schadlos zu halten wissen. Ebenso wenig «oll« «S »hm rin» leuchten, daß auswärtige Versandhäuser Vorteil von der Steuer ziehen sollten, da sei Dresden schon zu groß dazu. Die geplante Steuer sei nicht eine ^Steuer gegen die Intelligenz, sondern dm Unter legt erneut^. Steuer sei nicht eine Steuer gegen die Intelligenz, l gegen da» Kapital, sls Weiter verbreitete sich Referent ük Vorteil der Steuer und hob vor allem dle moralische . . , rechneäsch» maßlichcn Ertrag der Steuer an. Sodann tritt St.-D. Bank- direktor Glöß in die Begründung seine» Minderheitsgut achtens ein und erklärt, daß er nicht zu naben sein werde, wenn es sich nur um die Schäftung neuer Steuern und nicht auch zugleich um eine tatsächliche Entlastung deS gesamten gewerbe treibenden Mittelstandes handle. Denn während bis zum Ein tritt der Gewerbefreiheitsgesetze das aste Sprichwort: „Leben und leben lasten" die Oberhand gehabt habe, sei in dieser Zeit das alles Erwerbsleben vernichtende Wort aufgekommen: „Die Masse muß es bringen". Die Schatten eine» ungesunden Er werbslebens seien nicht bloß in der Kolonialworenoranche sicht bar geworden, sondern auch im gesamten produktiven Leben vorhanden. ES wüste deshalb mit gesetzgeberischen Mitteln die Erhaltung des Mittelstandes durch Zurückorängiing der Schleudcr- wirtsckast und Erstarkung desselben durch Verschiebung der Steuerlast von den schwachen auf die starken Schultern zu er reichen gesucht werden. Zu beiden Zielen sei aber nur durch «ine neue Steucrveranlaauna auf der Bans des Umsatzes zu gelangen, " ' ki ' Sieuerverfall ihrer sichersten BevölkerunaSklassen finanziell stark bedrohten Staats- und Stadtgemeinden rönne einzig und allein nur geholten werden durch eine unter Beachtung der Renta bilität des einzelnen Berufs vrogressiv einsetzende Umsatzsteuer, die für alle Steuerklassen des Handels und Gewerbes an ?teile der bisherigen Einkommensteuer zu treten habe. — ?t.-V. Rechtsanwalt Dr. Krumbiegel plädiert ebenfalls unter Anfübruna einer Reihe von Gründen um Annahme 'eines An trages. Vom St.-V. Apotheker Köhler ist ein Antrag ein- gerangsn, die Umsatzsteuer erst bei 300000 Mk. mit einem Steuersatz? von 700 Mk. beginnen zu lasten. St.-B. Direktor AblHelm beantragt, bei der Filialtteuer an Stelle von 30000 ikrem ier- . alte e.ngetreten wurde. St.-V. Direktor Ahlhelm bat um Annabme seines Antrags, der einer gewissen Härte Vorbeugen solle. Im normen war er für Einführung der Warenhaussteuer, von welcher er nur bedauerte, datz nicht ein böherer Be- neuernngS-Prozentsatz iestge'etzt worden sei. Verschiedentlich habe sich schon in anderen Orten, besonders in der Ausgaoe von Lebens mitteln. der Erfolg gezeigt, den man von dieser Steuer erwarte — die Austeilung einzelner Geschäftsbräuchen zu oun'ten größerer Erwerbskreite. Als ein Segen des Volkes seien die Warenhäuser nicht zu betrachten. Tageaen wendet er sich gegen die Umsatz steuer. Auch St.-V. Apotheker Köhler tritt für seinen Antrag ein. St.-V Molkereidirektor Butze wende! sich gegen die Zweig» qeschöitssteuer mit Rücklicht aus die Zweckdienlichkeit solcher Ge schäfte für das kaufende Publikum. Fmde er auch das Zuströmen aänzlich iin'cköiger Elemente zum Käufmannsstande sehr bedenk lich. so bade Dresden dock alle Ursache, sich seine großen Geschäfte zu erhalten weil ihr Personal immerhin eine beträchtliche Steuer kraft revräientiere. Er bitte um Ablehnung des Entwurfs. St.-B. Schlosser-Obermeister Neuschild spricht sich über die des Oefte- ren ebenfalls als Schleuderet bezeichnet? Rabattgewährung kleiner Geschäfte aus und erklärt, daß er cs ihnen nickt verdenken könne, wenn sie sich ihrer Haut wehrten, und lieber etwas weniger ver dienten. als ibre iangjähriaen Kunden schließlich doch noch in die Warenhäuser lausen zu sehen. Gegen diese Auswüchse der Ge- werbefteikeit anzukämufen, sei das Recht eines Jeden. Zweiter Vize-Vorsteher Konrektor Dr. Schladebach bezeichnet das Studium über den Wert oder Unwert der Steuer als ein schweres: wer aber ein Herz für den Mittelstand babe. müsse in ihr ein Zu werden mußten. T-em stürmischen Beifall nach zu schließen, hätte man das „Negerlein" sogar gern drei Mal singen gehört. Also ein ausgeivrochener Erfolg, dem man ohne Bedenken als solchem auch kritisch beistimmen darf, sobald man die Sache unter dem Gesichtspunkte beurteilt, den das Genre voraussetzt. Nicht aber allein hieraus resultierte die glänzende Aufnahme des „Schwalben nestes , auch die prächtige, ohne Rücksicht auf Kosten hergestellte Ausstattung sprach dazu gewichtig mit. Die Kostüme L ln Louis XV. sind außerordentlich wirkungsvoll, und noch effekt voller sind die Dekorationen, namentlich die der letzten beiden Akte, die eine zum größten Teile plastisch ausgeführte Frühlings landschaft in der Baumblüte zeigen, gehoben von einem duftigen, mit Blumen durchzogenen Rasentevoiche. Dos alles ist ebenso schön, wie originell und bildet eine Anziehung ganz für sich. Herr Direktor Mott er hat damit und mit der glanzvollen, fesselnden Fnszene Bllder von entzückendem Eindruck geschaffen. Es lohnt nziehuna ganzer sich. Herr it der glanzvl indruck geschaffen, irs toynt sich in der Tat, diese reizvollen Szenen als etwas Avartes zu be wundern. Von den Solisten — die Operette ist mit den besten Kräften des Personals besetzt — zeichnen sich diesmal die Damen am vorteilhaftesten aus. Frau Abarbanell ist als Blanche ebenso flott und pikant, wie Frl. Nagel müller keck und herz haft zugreifend als Pomponette: im Cake Walk sind beide >ogar virtuos und mit maßgebend für den Erfolg des Ganzen. Daneben verdienen die Herren Kunstadt lBalivet), Meyer-Stppel tBrignvlf und Löwe sJeanf lobend erwähnt zu werden und neben diesen die Herren Sommer, Schubert und Pauser in den Rollen des Postmeisters, des Kanonikus und des Stistsverwal- ters. Leider fehlte es den Herren gestern noch an Tempo und Schlaaferriakeit und nickt selten auch an völlig einwandtreter technischer Beherrschung des Dialogs. Wenn eine mit so reichem llnsinn versehene Handlung nicht kurierzugsmäßig abgefpielt und sozusagen yeruntergebliht w-rd, müssen oie toten Punkte der Vorgcmge — an der es gestern einige zu beobachten gab — umio stärttr hervortreten. Eine etwas lebhaftere, den burlesken Vor gängen entsprechende Anteilnahme und bessere Aussprache de» Textes wäre schließlich auch dem Chore zu empfehlen, der sich öfter ausnahm, als w'.e nur zur Ausstattung gehörig. Musika- lisch war die Aufführung unter Leitung von Herrn Kapellmeister Vittrich vortrefflich und besonder» verdienstvoll ,m Hinblick auf die Kürze der Zeit, in der die Operette von Grund au» ein- studiert werden mußte. Lt. me l ne vielen jungen Leuten eine Stellung bieten, könne er nicht, denn durch diese Filialen würden ebensoviel Leute verhindert, selbst- ständiae Geschäfte zu gründen, und eine seßhafte, selbständige Familie lei heutzutage viel wert. Er sei überzeugt, daß sich daS Gesetz schließlich noch zum Landesgesetz auswach'en werde. St.-B. Dr. Scheven betrachtet sich als Konsument und das Äonsumenten- intereste sei bei dem projektierten Gesetze gänzlich außer Acht ae- lnssen worden. Aus dem Umstande, daß sich die Geschäfte Dresdens prozentualiter mehr als die Einwohner selbst vermehrt haben, laste sich eigentlich aus keine Notlage schließen. Das AuS- einanderreißen von Warenaattungen, die zusammengeüören, halte er ebenfalls nicht für glücklich. Nicht durch eine Umsatz, und Warenhaussteuer könne der unlautere Wettbewerb eingedämmt werden, sondern nur durch eine empfindliche Straffteuer. Auch in den Filialen könne er keine Auswüchse sehen, wenn sie auch manchem unbeouem sein möchten. Die Steuer auf Konsumvereine halte er nicht für recht, sie leien keine Gewerbebetriebe, sondern Genossenschaften. Bis jetzt besteuere man bloß das Einkommen, mit einer Umsatzsteuer werde man auch die Mitglieder besteuern. Unrecht Gut gedeihe nicht! iDer Vorsitzende ersucht den Redner, derartige Ausdrücke nickt zu gebrauchen.! Tie projektierte Steuer werde eine ungeheure Verbitterung in Arbeiterkreiien Hervorrufen. Diese zu verhüten, lei ein Gebot der Klugheit. Man solle nicht nur den Mittelstand, sondern auch den Arbeiter leben lasten. — Hierauf wird Schluß der Debatte beantragt und angenommen. Von den Referenten, die das Schlußwort haben, legt St.-V. Un rasch dem Rate ans Herz, im Falle der Annahme des Ent- wiirss nicht >o damit zu verfahren, wie mit dem Submissions gesetz, aus das jetzt nach 2 Jahren noch keine Antwort erfolgt sei. Äizcvorsieher Dr. Haeckel wendet sich scharf gegen die AuS- sühruiigen deS Dr. Scheven und den von ihm vertretenen Stand punkt, daß die Konsumverein« als Genossenschaften nicht besteuert werden dürften. Das sei die Ansicht eines Sozialpolitikers, für die Vertretung einer Stadtgemeinde könne dieier Gesichtsvunkt nickt in Fraae kommen. Beide Referenten emvfahlen zum Schluß nochmals warm die Annabme der Vorlage. Bei der nunmehr er- folgten Abstimmung wird dc>8 MinderheitSgutachten mit großer Mehrheit abyelelntt: dasselbe ist der Fall mit dem Antrag Krumbieael. iJabresiimsatz von 400 000 Mk. an.) Angenommen werden die Anträge Köhler sJahresumlatz von 300000 Mk. an) und Ahlhelm und damit daS Gutachten der AuSschußmehrheit. —* Auf die Beschlüsse deS Rates über die Anträge der Stadt verordneten aui ErdödungdeS GaSkonsums und Ver billigung des GaSpreiseS baden die Stadtverordneten insofern abweichende EntichUeßung gefaßt, als sie die Hrrabletzung der Pniftingsgebübren und einige unweientliche Abweichungen be schlossen Koben. Der Rat faßt merbei Beruhigung. —* Am l. Juli soll da» StadtkrankenhanS Fried rich st a d t durch Hinzunahme der vonnaliaeu Frauenklinik erwei tert werden. Der hierdurch entstehende Amwand an Gehalt und Löhnen, iowie au Betriebsmitteln auf ein Halde» Jahr wurde mit 16 712 Mk. bewilligt. —* Bei der kürzlich stattgefundenen Fabrt der Mitglieder der Zweiten Ständekammer nach der Bastei wurde den Teil nehmern eine höchst sinnige und schöne Uederrnschuna zu Teil. Herr Geb. Kommerzienrat Preibisch-Reichenau überreichte dem Präsidenten dir Kammer Herrn Geh. Hofrot Dr. Mrhnert kür dieselbe ein prachtvolle» Pbotogravbie-Albom. ent« kaltend die Bilder sämtlicher Kammermltglteder seit Bestehen de» Landtages — ohne Unterschied der Parteirichttrng. Was für Muke es gekostet hat. diest mehrere Hundert Photographien zu sammen,»bringen. geht schon daran» hervor, daß teilweise die Hinterbliebenen längst verstorbener Mitglieder der Kammer erst darum ersucht weiden mußten. Da» Aldnm selbst, au» dem aus daS vorteilhafteste bekannten Geschäft de» König!. Hoflieferanten Herrn Friedrich Pachtmann. hier. Schloßstraß«, hervorgeganarn. ml, von der Tüchtigkelt de« Dresdner Kunst. . Prachtstück Ist t» dankrlgrünem EaManläer gebunden und mst vier von Herrn Gehetmrar Professor L. »raff «itworirnen Ecken und Verbindung-stäben in «ltsilber verziert. Da« König!, sächsische Wappen, edensall« plastisch gearbeitet, nimmt die Mitte de» Rleienaldum« ein und gibt de« Ganze« «ln wahrhaft vornehme» Gepräge. —* Zum ehrenden Gevächtnl» und ln dankbarer Lrlmrerung an den laiiMhrlgen Vorsitzenden de-Dre-dner Gabel-» berge« Htenogravhrnvrrrtng. Herrn Bürgrrichul- dlrrktor emer. Friedrich Wagner, veranstaltet dieier Verein zur be sonderen Anregung seiner Mitglieder alljährlich eln PrrisauS- jchreiben für dle beste Lösung einer ou- dem stenogiaohlschen Ge- l»ete gegriffene« Aufgabe. Für diese- Jahr galt e-, da- Thema zu behandeln . .Meine Ausgabe al» Mitglied eine» Stenogravhen» verein-.' In der am 18. d. M. abgedaltenen Sitzung. ,n welcher u. a. wichtige den Deutschen Stenogravhendund.Gabel-derger" berührende Angkleaenhetten zu beraten waren, erkannten die Brei«. richter der von Fri. Jda Henker-Llesden-Gruna eingereichlen Arbeit dle .Wagner-Prämie" zu. —* Polizeibericht, 20. Mar. An der Ecke der Katha- rinen- und KönigSbrucker Straße fuhr gestern mittag ein Rad fahrer in ein einspänniges Geschirr hinern und wurde über fahren. Ein Offizier nahm stch d«S bewußtlos Daliegenden an und vermittelte dessen Transport in da- Jriedrichstädter Krankenhaus. Der Verunglückte hatte eine Gehirnerschütterung und innere Verletzungen erlitten. Der Geschirrsubrer soll schuld los sein. — Am Dienstage siel auf der Pirnaische« Straße der Führer eine» Lastwagen» infolge Betrunkenheit von seinem Sitze herab auf die Straße und wurde überfahren. Er batte zwei Rippenbrüche und mehrere Riß- und Schürfwunden «Artten und mußte in da» Jobannstädter Krankenhaus gebracht werden. — Gestern früh wurde in da» hiesige Carolahau» rin Knecht von auSwärt» mit Schußwunden im Unterleib cingelsefert, die ihm der Sohn seine» Brotherrn aus Unvorsichtigkeit beim Schießen nach Sperlingen beigebracht haben soll. — In letzter Zeit ,st wiederholt die unbekannte Betrügerin ausgetreten, welche einer ganzen Anzahl Dienstmädchen Geld abgeschwindelt hat und vor welcher bereit» im Polizeiberichte gewarnt worden ist. Dieselbe hat in den letzten Fällen angegeben, mit Schürzen zu handeln, und den Mädchen vorgeschwmdelt. von Beruf»- genossinnen geschickt zu sein, welche sie um ein Darlehn bitten ließen: in den meisten Fällen hat sie auch Geldbeträge von 3 bi» 5 Mk. erlangt. Tie Unbekannte, die sich Schmidt nennt, ist etwa 30 Jahre alt, hat blonde, glatt gekämmte Haare, blasses Gefickt und ist vermutlich in gelegneren Umständen. Bekleidet war sie mit bellblauer, weißgestreifter Bluse und blau und weiß gekästelter Hängeschürze. Etwaige Wahrnehmungen, die zu ihrer Ermittlung führen könnten, werden zu 6. Unbek. 1321/04 an die Äriminalabteilung. Hauptpolizei. Zimmer 29, erbeten. — Am 5. d. M. bat ein Unbekannter, angeblich Fischer. 1b bi» 16 Jahre alt, bei einem hiesigen Hutmachermeister verschiedene Hut- macherwcrkzeuge zum Kaufe angeboten. Am 7. d. M. hat sich derselbe, nachdem ihm von dem Hutmachermeister aus Grund kingezogener Erkundigungen gesagt worden ist. daß er gar nicht Fischer beiße, unter Zurücklastung der Werkzeuge entfernt. Da hieraus zu schließen ist. daß letztere von einem Diebstahle her. rühren dürften, so werden etwa Geschädiate ersucht, sich zu 0. II. v. 564 bei der Kriminalabteilung zu melden. — Am Terrassen- ufcr, unterhalb der Carolabrücke, brachten heute früh Schiffer die Leicke eines ungefähr 20 Jahre alten Unbekannten, die ssi in der Elbe an einer Ankerkette hängend vorgefunden batten, an das Land. Der Verstorbene ist 166 Zentimeter groß, bat dunkelblonde, kurzgeschnitlene Haare und in der oberen Zahnreihe zwei defekte Sckneidezähne. Seine Kleidung bestand au» einer dunklen Cheviothose, dunkelbraunem Jackett und deral. Weste, wollenen rotbraunen Socken. Trikothemd und Unterkosen und schwarzen Lederstieseletten, wovon der linke innen mit einem Seitenslecke versehen ist. Nachrichten werden an die König!. Polizeidirektion, Zimmer 75, erbeten. -- Aus der Geschäftswelt. Ter alsSammelgentebekannt gewordene verstorbene Geh. Hoirat Pros, stör Joiek Kirchner hat sich zum Sammeln bibliograpdnchrr und tbeatergeschlchtlicher Werke und Paniere Jahnebntr hindurch der Registratur- und Kopirr- einricktung der Shannon-Regt st rator-Co. August Zeiß u. Co. zur größten Zufriedenheit bedient. Er hatte die Bewältigung seiner N'k'enarbeit nach eigenem Urteil dem vraktt- icheii Wert und der Zweckmäßigkeit der Sdannon-Zeiß-Einrich- tungen zu verdanken. — Wichtig >ür Pferdebesiper ist es bei Er- krnnkungen der Tiere deren We>en nickt gleich richtig erkannt werden kann, rin schnell und sicher wirkende» Präservativmittel zur Hano zu haben. Als solches gilt schon längst in Fachkieisen .Franz es K rä u ter - S a lm i a k" , der sich bet Lätzmr, rbeumakischem Verschlag. Druie. Svat, Srhnenleiden, Gallen. Ueberdeinrn sowie auch bei osienen Wunden weit über jedes Er warten als schnell und sicher wirkendes Heilmittel — auch i» schweren und komvltzterten Fällen bewährt und den Ruf als .Unentbehrlich" erworben har. Mit.Jranze» Kräuter-Salmiak" kann man schon noch der ersten Einreibung di« Stelle eine« versteckten äußerlich nicht erkennbaren Schaden» mit un trüglicher Sicherbeit ermitteln, was bei Lädme, Ber- schlaa re. bekanntlich von unschätzbarem Werte ist. Am besten läßt sich diejeS au- dem Umstande beurteilen, daß Franzes Kräuter- Salmiak in den Koniat. Säcks. und Prinzlichen Marställen. in König!. Preuß. Landgestüten (Graditzer). lm Marstalle der Fürsten obealohe. im König!. Preuß. OverlanditaUamte Cosel in chlesien. im Marstalle de» Herrn Grafen von Balleitrem und in vielen erstklassigen Stallungen schon iett vielen Jahren bevützt wird. Der Versandt de» geletzlich geschützten Piäva»at» geschieht durch Wtlkelm Scholz. Dresden-'Neustadt, Adornstrase 2. -- Bäder- und Sommerfrischen. Führer durch die Sommer- frische Schöneck. bearbeitet von O. Liesche, Kommissionsverlag der Grastrichen Buchdandluna, Annaberg, Preis bü Pf. La» mit zahlreichen Text-Illustrationen auSgeftattete Büchlem gibt mcht nur «ine «inaebendc Schilderung deS zwischen En- uns Elstergeoirge 788 Meier hoch gelegenen sreundlichen voglländischen Städtchens Schöneck, sondern «» schildert auch dessen romantische nähere und wettere Umgebung in trefflrchrr Weise und wird deshalb den Besuchern jener Gegend ein wrllkommener Führer sein. — Illustrierter „Ratgeber zur Auswahl von Sommerwoh nungen und Sommerfrischen tm Gebiete deSTbüringer Wald-Verein»', berauSgegeben unter Mitwirkung der Tbürinaer wald-Zweigvereine von Gebrüder Arno.d Leipzig-Plagwitz, ttos Setten groß Oktav. Drei» «> Pf.) Da« vorliegende Buck bietet die Möglichkeit, sich über Thüringen» Sommerfrischen, Kur- und Badeorte in bezug aus örtliche Verhältnisse. Lübenlage und Umgebung, über Wohnung»- und PreiSverbältniffe zu info>mieren und im voraus Mietabschlüffe zu treffen. — Der Führer durch dieOstseebäder 1801. berauSgegeben vom Verband deutscher Oftseebäder >u Berlin, Preis 20 Pf., mit Porto 30 Pf., enthält eine zenau« Beschreibung über die dem Verbände anaebörenden «k Ostsredäder, K Sanatorien und Bade-Derrine. sowie au«fük»liche Fahr pläne von 8 Mevereien. DaS alljährlich an Umtang zunehmende Buch, mit einer UebersictiiSkarte und zahlreichen Illustrationen verleben, gibt er schöpfen»« Auskunst über die Preise sür Kurtaxe, Bäder, Logt« und Brr- vflrgung unv erleichtert die Auswahl eine« Bade« ungemein. In Dresden erhältlich bei M. KobnS Reisebureau, Prager Straße 36. —DaS Jahr buch des Landesverbandes für Fremdenverkebr in Steiermark: -Rach Steiermark" liegt im 3. Jahrgänge vor. 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DaS 88ö Setten umfassend« Buch enthält über 700 nach lf Gruppen eingeordnete Origmol- > Teil werden in „ ... ^ Mormen in ihren i«n zur Balneotherapie behandelt und die sür Auswahl der ge eigneten Kurorte «noroerlichen Direktiven gegeben, ein alphabetische» OaS- rrgifter dient Mir rasch«, Onennerung in vew Buche, ebenso «ine neu bearbetteie Karle, w.lch« über die zu den Kurorten fühlenden Verkehrs wege orientiert. Durch den Buchhandel ist da« Buch zum Preis, von»M- zu beziehen. —* Am 14. ist bei der Postogentur m Muldenhütten «ine öffentliche Fernsprechstelle eingerichtet worben. —* Der ärztliche BezirkSverein Letpztg-Dtadt hielt «nte« Hotel „Palmbaum" eine tvcrne, vernn. nas c>ni> weiten umtobende Buch «Ntvau UV, wificnscdastlichen Prinzipien in zwölf Gruppen etngeordnet« Prospekte. In einem vorangehenden wissenschaftlichen Teil knapper, klarer Darstellung d,e verschiedensten KrankheitStorm« Vorsitz de- Herrn Dr. mrd. Tippe im
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