Suche löschen...
Dresdner Nachrichten : 12.11.1881
- Erscheinungsdatum
- 1881-11-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188111120
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18811112
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18811112
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1881
-
Monat
1881-11
- Tag 1881-11-12
-
Monat
1881-11
-
Jahr
1881
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 12.11.1881
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
»r »»« 8okv»d«vlt, ckva »».Kotzvmd« IM — 8«tto > — unserer Residenz und der Ordnung im Staat« »um Rechte verholsrn worden ist. Eine ° * n-- ...» ' r-,. . begab sich alüdgin» deglückwünntzeil. — Anläßlich der vorgestrigen Stichwahl waren Adenbü sä'mnit- liche dienstfreien Mannschaften des GendanimiecorpS in Stärke von Rni,e und Ordnung macht find nur inso- wesrnZ Ä« "das regelmäßige Zeuerpisuet. Ijunffdl« ^dÄ^t^e^c» Mannschaften verstärkt, sowie eine Schwadron Kavalerie unter Marschbereitschaft gestellt wurde. Auch nnirdnr die ilnvachen in vierfacher Anraki gegen den gewöhnlichen Stand besetzt, um im Ledürfnißfalle stärkere Patrouillrn auüsendrn zu können. Die Räu- inung des Aitinarttes seitens des VendarmenecorvS erfolgte unter Anwendung aufgevftanzter Bajonette, vor denen die Masse» rasch zurückwichen, glücklicherweise ohne das, irgend ein unglücksfall oder eine Verwundung vorgekommen wäre. Aus eigener Anschauung konnten wir indeß die oft rücksichtslose Haltung des großen Pulst! kuniü den dock nur im Interesse der allgemeinen Ordnung und Sicherheit der Einzelnen wie der Gesammtheit getroffenen Maß regeln gegenüber, wabrncknnen. Insbesondere verdient die Neu gierde und Zudringlichkeit des weiblichen Geschlechts bei solchen An lasten den derbsten Tadel. Es darf uns nicht Wunder nelmien, wenn die Polizeiorgane in einzelnen Fällen von den äußersten ilmen zu Gebote stehenden Mitteln Gebrauch gemacht liälten. Lag es ja doch in der Hand eines Jede», durch Zernbleiben sich vor unbegue men Verlegenheiten selbst zu schützen! — In Folge der Lästigkeit der Lrdnungöparteien bat im Zrciberger Wahlkreise bei der Stichwahl der Sozial demokrat Cigarrenhändler Mar Kayser mit ca, 800 Stimmen Mehr heit gegen Landtagsabgeordneten v. Oclschlägel gesiegt. — Die genauen Ziffern bei der Stichwahl in Leipzig sind: vr. Stephani 11,803, Bebel !>821 Stimmen. — Im 15. Wahlkreise (M i i t w e i d a-L n n d) batte gestern Mittag vonTden zur Stichwahl Gestandenen Votlmar «Soe.« und Voigtlander-Tützner (KonsO Ersterer 0713, Letzterer nur'>778 Stim men; es fehlen noch die Stimmen von 5 Dörfern. - Tie Zrage der Errichtung eines Reichsgerichts- gebäudeü in Leipzig ist bisher weder offiziell noch offiziös zur Sprache gekommen. Es wird angenommen, daß dies auch so lange nicht geschehen werbe, als bis das bürgerliche Gesetzbuch für das deutsche Reich, das bekanntlich im Entwürfe nahezu fertig gestellt, in Straft getreten ist. Der Umfang der Geschäfte, die sich dar aus für das Reichsgericht ergeben werden, läßt sich jetzt noch nickt übersehen, und doch ist es zweifellos, daß aus denselben bei Anlage eines Reichsgerichtopalastes Rücksicht genommen werden muß. - Die „Gesellschaft für S ä ch s i > ch e st i r eh c n g e s ch i ci> l e" hielt ihre erste Iaürcsversnmmluug im weißen Saale deS Helbig schon Etablissements ab, wobei.sturr Konsistorialrath 1>r. Dibelius einen sehr interessanten Vortrag über die Geschickte der lutherischen Gesangbücher Sachsens seit der Reformation hielt, aus welchem hervorging, daß zwar 1524 das erste und in der Zolge verschiedene andere 'Ausgaben lutherischer Gesangbücher erschienen, daß aber bis Schluß deS 17. Jahrhunderts in lutherischen Gemeinden Gesang bücker in Wirklichkeit nickt eingcsülirt waren. Zum Schluß wid niete Herr Pastor Scheusfler Läwalde dem 20. Oetober 1581, dem Tage. ivo vor300 Jahren das Bistbum Meißen zu lein aushörte, eine Säkularerinnerung und reihte hieran ein lebensvolles Bild des letzten Bischofs von Meißen, Johann v. Haugwitz. Die Versamm lung war zahlreich besucht. — P o l i z e i b er i ch t. 'Am vorgestrigen 'Abend batte sich wiederum anläßlich des Verlaufs der Stichwahl aus dem Alkmarkte und in den angrenzenden Straßen eine große, zum Tbeil auch aus jungen Burschen bestellende Menschenmenge angesammelt, welche lärmte und schrie und ungeachtet alles gütlichen AuisorderuS seitens der Erekutivbeamten nickt zu bewegen war. auseinander zu geben. Die aufgebolenen Polizei-Mannschaften fallen sich daher genötlügt, von allen ihnen gesetzlich zu Gebote stellenden Mitteln beiiuss 'Aus rcchtcrhaltung der Ordnung Gebrauch zu machen, und gelang eü denn auch endlich in der ll. Stunde, die Rübe wieder lierzustelleu und die Straßen zu säubern, lieber 30 «jedoch keineswegs nur wahlberechtigte» Personen wurden verhaftet. Ein Nachtwächter und ein Gendarm sind von einem Menschen auf der Vreitestraße mit einem Riester verletzt worden. — Als der Dbärerschait an dem au der Wittwe Drumm in Karlsbad verübte» Raubmorde verdächtig wurde der Stab! arbeitcr Rudolvb Mack, ll Za lue alt, ledig, verhaftet. — Die in den Eourierzügcn Wien Detsclieu-Verliu laufenden Schlafwagen, können voll .»lindern unter io Jahren, welche in Begleitung Erwachsener, reiien, von jetzt ab in der Weite benutzt werden, daß für solche .»linder ein halbes Billel I. .»llaste gelöst wird, worauf dieselben sodann berechtigt sind, die von dem Er wacksenen gelöste Schlafstelle mit zu benutzen. -- Ter Verein gegen Unwesen im Handel und Ge werbe hat neulich eine Petition um Abstellung des Verfahrens der Gerichtsvollzieher unter dieser legalen Zirmä auch anderweit«: als abgepfändete Objekte zur Versteigerung zu bringen, an das Justiz ministerium gerichtet. Eine weitere Petition Nu die Stände Vcr samnilung, betr. das Vorzugsrecht der Baulieserauten vor den .»du potbekeu, wird abgehen, sobald das massenhaft vorhandene statistische Material zur Begründung berbeigeschafft worden ist. EinKrebs schaden unserer Zeit ist die Ausbeulung der Bauhandiverler und Lieferanten durch Schwindelbauten res». Baugelvgeber und deren Schwindclbauten. Rur Derjenige, der Erfahrungen aut diesem Gebiete gemacht hat, die in der Regel sehr bittere wären, ist dagegen gefeit, aber der Reuling wird durch die Größe des zu machenden Geschäftes bestrickt, liefert im guten Glauben an die Menschheit und verliert, wenn er nicht gut situirl ist, durch die Manipulationen des Baugeldgebcrs, der regelmäßig auch der Inhaber der Baustelle ist, »einen ehrlichen Rainen, hört »omit auf, ein brauchbares Mitglied der Menschheit zu sein. Hier kann nur die Gesetzgebung eingrciscn! Lieferanten für Mobilien haben «In Zaustptandrecht, Lieferanten für Immobilien haben ein solches nicht! Verschiedene Vereine, darunter die sächsischen Hausbesitzcrvereinc durch ihren Vorort Ebcmmtz haben ihre Betbeilignug an der Petition zugcsagt, denn cs unterliegt keinem Zweifel, daß auch der Grundbesitz unter dem Bauschwindel außerordentlich zu leiden bat. Ein Hauvtgcwinn von 150,0««) Ml. der jetzigen .»lgl. Sächs. Landeslotterie ist nach Zaun Haus bei Allenberg, ein anderer von lt>0,0««0 Mk. nach Meiß e n gefallen. Erstercr kommt armen Zamilicn in Rehefeld, Hcrmsdorf und 'Altenberg, die je ein Zehntel loos spielten, zu gute. Im Verein ehemaliger Einjährig - Zreiwilliger, „A lle in a n n i a", findet 'Anfangs Deeember ein 'Vortrag des Natur forschcrS 1)r. 'Adolf Brehm aus Berlin über „Land und Leute zwischen den Katarakten des Nil" statt. Die Reihe der Winter- sestlichkeiten in genanntem Verein wird am 20. d. M. mit einem Zamilicnabcnd auf dem Kgl. Belvedäre eröffnet. Ein neues beachtenswerthes Zeichen des sich auch in unserer sächsischen Landwirthschast gegenwärtig regenden Tliebens, die Pro dufte der Milchwirthschast zu vervollkommnen, iik die neue in den letzten Wochen in Betrieb gekommene Ri olterei des Rittergutes Hirschfcld bei Dcutschcnbora. In derselben sind die Anwen düng der Maschinenarbeit, die peinlichste Reinlichkeit, die Vermei dung jeder Berührung der Menschenhand mit den Milchprodukten, die Vortheile des Großbetriebes bestens durchgeführt. ES ist in dieser Molkerei gleichzeitig durch die Aussichtnalmie einer großen Produktion und durch die allseitig«? Maschinenverwendung die so erfahrungsgemäß nickt auch alle sonstigen Li« lich «zöpreiswürdig sin — Dir alte Gottes«, des 8. d. K)l. der Schaupl dem Zimern de« Bernstei, Htlsmffe. dt« von Pasta« nach und »einetkt« in «ar» nun MMlst seichnain sag« rr KiruMuchoo zu haben ist. sondern I Küche und Keiler stets vorzüg- in Meerckne war anz Nachmittag ein» seltsamen'Vorkommnisses. l,en ErbbegMntfirötzran, n vernommen Mieden. in dtlsiereii (-»wölbe eine M» ,'eitrr «inMiegcn und »ui« g arg erbrochen und der ha« Webcrgasten-Ecke» sowie bei Herrn Louis (Krücke (Zcrdiiianvsplatz) dem hiesigen Publikum läglicl, irisch znr Verfügung gestellt. Die in der neuen Molkerei hergesteltten .»läse können erst nach einigen Monaten auf den Markt tommeii. — Am '«. nächsten Monats wird die Stadt Sclineeberg mit solenner Zeitlichkeit ihr lOOjälirigeü Jubiläum Hegel'«?,». — In den .«lirchsvielen Briesnitz und Leubnitz werden morgen und übermorgen die letztenKirmessen für das Kirchenjahr 1881 gefeiert. 'Wohl fehlt es in den etwa 30 wohlhabenden Banern- dörsern nirgends an giften Einkelirbäniern, allein, wie gewölmlich, werden auch diesmal wieder das Große'»«.!»? B erg r«? st au ran t zu Cossebaude und das Hälmcl'sche Etablissement in Reuostra für die ktrmeßlustigen Dresdner besondere Zugkraft üben, da dort Min, der seit 14 Jahren dort geruht liat, in »m» g«m» Mdc-r« gebracht worden war. Drr m der Wnist grsnndrn« Mann, sich als ein dort in der Hcrmannstraße wohnender Weher Rötzott zu erkennen gab, und au» dem an Ort und Stelle nickt sofort kierauszubrmge» war, ob er in irgend einer Absicht in die Gruft gedrungen, od»r ob er in Trunkenheit hineingerathen ivar, ward verhaftet — Im Saubach auf Wilvbergcr Zlur, in der Meißner Eiegend, Kat dieser Tage der Zischpachter mit dein Hamennetz einen für unsere Gegend sonderbaren Fang getha»? eine circa 20 Cmtr. lauge Schildkröte, die febr muuter ist. Wie mag die dahin ge komiuen sein? — Wie man seinerzeit das bekannte Projekt einer Trahtseil- babn nach der Bastei mit großer Freude begrüßt hat, so ist auch kürzlich i» Schauda u die Anlegung einer Pserdeeisenhalm durch das so viele abwechselnde Landschaftvbilder bietende Kirnitzschtbal »ach dem durch feine gute Bewirthnng sich auvzeichncnden Hotel zum große» Wasserfall angeregt worden. Bei diesem Verkehrs Projekte, aus 'Aktien gegründet, sollen die Hoteliers. Gastivirtbe, Lobnfuhrwerksbesitzer, sowie eine Anzahl wolilsituirter Bürger dieses Badeortes betheiligt sein. - - 'Auf japauische Art, durch Ausschlitzen des Bauches soll sich in Obe Gößnitz bei Lresven kürzlich ein dem Trünke stark er geben geiveseuer Maurer gctödtct habe». 'Am Abend des s). d. Ri., als der Sobn des Schiffseigners Alme ans Krippen mit einer Schaluppe an das Zalineug seines Vaters, welches an dem Schleppdampfer „Adele" hing, zum An iclstuß aiisahreii wollte, schlug die Schaluppe um und der junge Manu stürzte in die kalte Zlutli. Trotz RusenS vieler Schisser fuhr der Kapitän des DampserS nicht langsamer, so daß von den von ihm geschleppten Znbrzeugen ans 'Vichts znr Rettung gcthnn werden konnte. 'Alme klammerte fick inzwischen an die umgeschlngene Scha luppe und den Beniühungen des Schiffseigners Hering wie dessen Tochter und einigen Männern gelang es endlich, den langsam ström al'treihenden Mann dem Wasser zu entreißen. In der Wollspinnerei in B e r l> e r S dorf bei Hainichen stöpsle am 5. d. Ri. der Arbeiter Brandt trotz ergangenerWarnnng Pen sogenannten „Wolf" übermäßig mit Wolle voll, so daß er zcr platzte und die hecumfliegenden Eiieiftbeile de» unvorsichlige» Mann nicht liiibedeiikiich am Kops und im Gesicht verletzten. ^ — In M o ck e t li a l stürzte am !>. d. der Einwobner Sturm beim Pstücken von Rosenwildlingen in einen tiefen Steinbruck) binab. Erst nach mehreren Stunden wurde von einem vorüber gehenden Mädchen das Wimmern des Veninglückten gehört. 'Rach »einer Wolnuing gebracht, ist er'Abends in der ll, Slunde gestorben A m lsgeri ch t. Die SleUmachersehefrau Zranzisla Will». Wagner stellte sowohl gegen die Lactirersehesrau 'Agnes Strauß, als auch die Zleischeiselieftau Hermine Thomas wegen Beleidigiing Strcisnntrag r«nd zwar aus Grund angeblicher Aeußerungcn, die sich ans die Ursachen des vermnthlichen Selbstmordes des verschwunde nen früheren Dienstmädchens der W. beziehen. Hiernach soll eine der beklagten Brauen am 23. Juni zu einer gewissen Wilhelm geäußert haben^ das erwähnte Mädchen habe sich lediglick» durch die schuld der Wagner das Leben genommen, »veil eü bei der Letzteren nicht mehr aus Inhalten gewesen »ei und in dem ziveilen Zalle »oll die betreuende Beklagte zu dem Stiefvater des verstorbenen Dienstmädchens ge äußert haben, letzteres sei von der W- schlecht heliandell worden, habe oft weinend über ihr Schicksal aus der Treppe gesessen und cs nicht webe aiiSlialten können :e. Das Schöstengericht sand in Be zug aus die ersterwähnte Anschuldigung nicht für erwiesen, daß die beregle Aenßernng gesnlle» »ei, während in Betreff des zweiten Aiiklagepnntles zwar ein Zweitel über die Erislenz der gerügten Beinerknng nicht voriiege, dabei aber das berechtigt«? Interesse des Stiefvaters in Zrage komme. Es erfolgte daher die Zreisvrecbnng beider Privatangeklaglen. ivätnend die Klägerin mit Tragung der .»loske«i und iiollnvendigen Auslagen der 'Beklagten belegt wurde. Das Dienstmädchen Joseph«»«? Goeer war van ihrer Diemlherrichast bezichtigt, einen'Betrag van '««! Pfennigen unterschlagen, sich in betrügerischer 'Absicht 3 M. verschafft und ein seines weißes Taschentuch gestvblcn zu linben, s«»vie mit 2 M. 70 Ps. dnrebgegangen zu sein. 'Racb allen diesen Richtungen erfolgte jedach die Zreiivrechnng der 'Angellagten, ivälnend ilne Berschnl dnng a» der Zülschnng des ArbeftsbncheS vollständig für begründet zu erachten ivar. Die trüber«? Herrschaft der böhmischen Lands männin batte nämlich einen Passus in das Arbeitsbuch vermerlt, wonach die Goder grob ivar und Rcignng zum Promeniren besaß, und nacli Entfernung dieser allerdings nicht emviehtenden Worte schrieb die >K. das für ihr Zortkommeii aiißeiordentlich geeignete .Sehr geschickt und sehr fleißig" an der betreffenden Stelle nieder. Mit der gefälschten Legitimation machte sic auch ihrer Hcir>ck?asi und der Polizei gegenüber Gebrauch und eriolgle dieieihalh ihre Vernilheilnug zu I Woche Gefängnis«. — Landgericht. Das am 2. Zcbruar 180«» zu Doetorowo geborene und vom 10. Rial bis Ende September bei dem hiesige» Ile Ocher Tölmert beschäftigt gewesene Dienstmädchen Marie Kozinska batte zweifellos schon im Juli, als bei ihr eine Durch siicliung erfolgte, wie man zu sagen vstegt, Werg am Rocke», ob schon von de«» mimittelbar vorher aus der Ladentasse veiichwunde nen Geldstücken «zwei 0O Pfennige» und ein 20-Psennigstücl» nichts in ihre«» Besitz vorgefunden ivurde, denn bei dieser Gelegenheit kam ein größerer Geldbetrag z»m Vorschein, über denen reck»! mäßigen Erwerb ff«? sich ieineswcgü glaubhaft nnsznweiseil ver mochte. Am 28. 'August reiste die Verdächtige behins Tbeilnalmie an einc» Zesllickileit nach Prieslitivitz, tehrte aber, der Anweisung ihrer Dienstherrschaft zuwider, erst am 30. 'August znrücl und suchte »ich mit dem Hinweis zu e»t»cl>nldigcn, der Bahnzng sei von ihr , vervaßl" worden und es habe ihr an Geld gemangelt, den Eonrierzng zu» Rückreise zu benutzen. Infolge dieses Vorganges ivurde der Kozinska gekündigt per ult. Sept. und i» der Zwischen zeit verschwanden nun wiederum größere Geldbeträge^ theils aus der Ladenkaffe, tlieils aus einem nnuerschlossenen Schreibsetretär unter llmsländen, welche ganz erbeblich die 'Annahme luiterstützleii, daß man es in der Person der K. mit der Diebin zu tlinn bnbe. Bei der sicb liier anichlieäenden zweiten Durchsuchung der Kozinska kam eine Summe von über 200 R>. znm Vorschein »nid ränmle das dringend verdächtige Mädchen »nn nach längerem Leugnen zwar die in diebischer Absicht erfolgte Wegnahme vo» 32 Mark und 50 Mark ein, während sie das übrige Geld theils in ihrem früheren Dienste erspart, tbeilS gelegentlich ihres Besuches in Priestewitz von einem Verehrer loo Mart geschenkt hekvmmeii haben will. Daß man eS in letzterer Beziehung offenbar mit einer falschen 'Angabe zn lhnn bat, gellt schon ans der früheren Motivi- rnng der 'Angeklagten über die Verzögerung der Rückkehr vo» Priestewitz hervor und die Anllagc wurde auch »och durch andere Momente hinreichend unterslützt, so daß die III. Strafkammer zur vollen Ileherzeiigiiiig von der Schuld der Kozinska gelangte und diese wegen einfachen Diebstahls mit 8 Monaten Gefängnis« belegte. Der 37 Iabre alte, anS Lichlenhaui gebürtige und in Schandau nnshältliche Bnlninihefter Znedrich August Michel stellte neucidings gegen den Handniheiter Julius Geißler wegen Beleidigung Straf antrag, war aber von dem Ausgang der Klage keineswegs crl'aut, da G vom Schöffengericht Schandau freigesprochen und er, als Kläger, zur Tragung der Kosten verurtheill ivurde. Di«? darüber em pfundene Erbitterung riß Michel'n nun zu einer'Bcinerkling hin, die in gemeinster Zorm für Vas 'Amtsgericht zn S. den Vorwurf der Parteilichkeit enthielt, denn er äußerte unmittelbar nach beendigter Hanptverhandliing in der Hausflur des Gerichtsgehäudes zu Geiß ler: „Das hiesige'AmtSizerickit ist (folgt ein sehr unanständiger Aus druck) —, nächste Woche geht'ö nach Dresden!" RcichelS ehemaliger Zreund erstattete alsbald über den Vorgang 'Anzeige bei der erwähnten Behörde und der erzürnte Redner ivurde schließlich wegen Beleidigung einer Behörde vor das Landgericht verwiesen, nachdem der Vorstand des Amtsgerichts zu Schandau Strafantrag gestellt batte. Der 'Angeklagte ivar nun weit entfernt, ei» Zugeständnis« abzulegen, behauptete vielmehr, die mkriminirte Aeußerung habe sich nur auf Geißler, den er bei dem Landgericht in Dresden wieder — ' — - ' ' V» treffen wolle, keineswegs auf da« Amtsgericht bezogen. Die beeid ten Aussagen zweier Zeugen ließen ledoch Zweifel an der.Schuld nicht aufkommen und sonach trat die Verurtheilung des vollständig übersührten Angeklagten zu 4 Stochen Gesömniß ei^ - Landgericht. d«l. »rovdrSWralkammer »v. «»ck». t. de» «ovdr. 'Mratkam«««^ «äcki. * Ulsr Hau»«, «mliandnilia «ikgen Wi>W»»c verehel. itztMa g-b. EchiUze >«»««n «eil»»« >n wjck«. »olicin R«l<k»al«e. lo MM» den SzeiMWaldelier Na»« U»mt Echußer «u» M»i! ^Icbsiatll» t» MMerdi «» HIckUch » «d , U» .« Ui«ie lectgurr >o>/, »egen den -»ndaedett«»--»,«, «U»'I»»de»jLUqn»g. ll g»M» die Mminr »«kdeieeiletziin». lit M»ck dl« - lowle d« «chndin^llt» »ck-rd gegen die »title,»ehetrau «ugufte «eil studiictet. Miiedrlch iregei« «dMriedrlch Sander de« reu« aopenhagen . Slxk«n>I»> . , vadaranda . . » » Van.snr, , . Me,„«l . . . Sari» . . . München. " «I . i . 7,L 7«« 7ü» 7>i«! 7Uö >5 ?- keye «eodaevtuoO»» Hur- am lO. Novcmder uw s Uhr Mi,r-r»A. rr -» — i — > 77» Kd« 77N 771 Aitlcrn »g »ln». »ckle» Ina!,!,, Dunft zv leicht »I,b«l ftlll »edecki « - Schnee sc» Id,«nach Keiler lVIIVV »itchia kedeiti ftlll »volkenl«» n leicht »»liei'lck NO« «lill wollen«»» ftlll waikenla» 83» leichl wvltenlo» s r 4 - l — > 4- - » 4 > ra- gcjicn, ccwähnle Lnüdruckininiin««» h»l - ^ " fttzi, Mlrennl Dedrchionc- «I'erli» Ivle» liieriau liederlich» der ,,, tia, „euer lildiv.irii. den, «anvarrcn Meere «» «oildeieeal. aadren» je»! d«««ch Nahen LnildrnN. ln, ssclien »an Schollland »ud an de« Sldrta D . laacrn. Tadc« lind Ilacr Sla«d«ent>alc»r»va »«diaachc llldliche, an der Adria Hellen wriir siarlc cgttlche Alndc a«lfgk>«clen. Nedcr iienlialenroda «ft da» Melier- zie«nlia, tan. ««allen. Nelle« n««d vleltach woltenlaa. Ztlddftiich der Linie itailerslauiern Memel l,at -?««-!>l«,«n»n «miigklnnde». la daß letzt lider vefterreich-llngar». IheUwelic »»ch lider ?«lddcnl»chland grasliacncr herrsch«. Im dcultchen Blnnenlandt landen »all IlderaU Aachürdne stau. JvasserftanbUr Gide und Mold«» am N. ßtovbr.: Budiveis -j- 18. Prag 4- 02, Pardubitz 4- 20, Meinst. 4- 58, Lcitnieritz 4- 35, Dresden — 40. rageSgeschichtt. TeutsctikS Nkieli. Die Slumnen, welche in Preußen die lvineivativ antisemitische Bewegung verschlungen, sind noch weil größer, als man annimmt. Allein durch den großen-schnittwaaren Händler Herzog, dem Konkurrenten von Gerson, Israel ». s. iv, sind melir als 400,000 Mark an die Kasse des konservativen Central- ivahleomit«?ü abgeliesert worden, von denen Herr Herzog über UiO.OOO Mark auS cige n c r Tasck,e gegeben hat. Woher der Rest gestoßen, ist dem Eentralwahlcomitü selbst nicht bekannt. Auch was außerdem zugeflosscu, stammt zum allergrößten Theile von große» BangnirrS und Kanslenten. Es herrscht in den Kreisen der antise mitische» Agitatoren großer Unmutb darüber, daß der hohe Adel, der große Grunddesitz und die hohe Beamtenschaft zum großen Thcil gar nichts, zum Ttieil nur winzige Spenden zu dem konservativen Walilsonds beigetrage» haben. Ban den preußischen Großgrund besitzern sind es allein die Herren von Mirbach und von Minniac- rode, welche einigermaßen erhebliche Summen gespendet haben. Die Hobe 'Aristokratie und besonders die hohen Hofbeamtcn haben die, welche mit dem konservativen Klingelbeutel zu ihnen kamen, nicht sein gut ausgenommen. So kam ein .Herr vom „Deutschen Tage blatl", ein Hauptninnn von .1'., zu dem Grasen R., einem der reichsten preußischen Kavaliere, der eine der höchsten Hoschargen de kleidet, und dieser empffng den Bittsteller mit den Worten: „Die ewige Bettelei!" Der also Angcsnhrene verbat sich den Ausdruck „Bettler" mit dem Hinweis darauf, daß er Osffeier und Kavalier sei. Grat R. schickte später an das konservative Eentraleoinitc? einc Spende von 5«» Mark, die ihm zurückgesandt wurde. Die 'Anwesenheit des K a > scrü aus Schloß Babels b erg am Mittwoch ivar dadurch veranlaßt, daß sich der Hobe Herr die 'Vernichtungen nnsehcn wollte, welche der letzte Octobcrstvrm >m Part von Babelsbcrg angcrichtet hatte. Bei herrlichem Wetter »lachte der Kaiser eine Zabrt durch de» Park, begleitet vom Hos- «zärtilcr Kiiidermann, der den bohen Herrn an die hart betroffenen Stelle» geleitete. Die ans der kaiserlichen Werst in Danzig gebaute eiserne Glattdecks Korvell«?, ein Sclnveslerschiis der „Olga" und „Carola", ist glücklich vom Stapel gelaufen. Bei der Taufe wurde derselben vom Kviilreadmiinl Livvnius im Namen des Kaisers der Name „Sophie" beigelegt. Eine ungehencrcs Aussehen erregende As faire verbreitete sich wie ei» Lauftener durch Hamburg. Bor 14 Tagen starb der Heraus geber der „Waiidsbecker Zeitung", Blcivorn, eines plötzlichen Todes un 'Alter von 00 Jahren. Der Mann stand durch sein ganzes Ani- trete» in gutem Ansehen und war man daher nickst wenig über rascht, zn ersabren. das« Bleidorn als Direktor der Sparkaffc des 'Vorortes Ham bei Hamburg, nw er einen Wohnsitz batte, 213, u«>o Mark unterschlagen habe. Obgleich Revisionen regelmäßig vorgenommen wurden, ist die Manipulation doch nicht entdeckt worden, was auch durch den Umstand erschwert wurde, daß der Direktor dopvelte Bücher führte, die er vor seinem Tode vernichtet baden >otl. Es bat sich sofort ein Eomit«? gebildet, welches die Mittel zusainmcnlningen will, daß wenigstens die tleincn Leute nicht geschädigt werden. 'Rnct> der jetzt vorhandenen Masse würde«« den Einleger» höchstens lO Proc. nnsgezalift werden können. Wo 'Bleidorn eigentlich daü Geld vcrvulvert hat. bleibt fast unerklärlich, oa ilm seine Zeitung und seine Druckerei gut nährte und er keinen außergewöhnlichen Aufwand machte. Eü ist auch lein Zweifel darüber, daß Bleidvn« sich durch cinen Revolversennß das Lebe» genommen bat. Die Eigenthümlichleit der alten Statuten — die Sparkasse besteht »eit 1837, machte es möglich — daß dem Direktor «n Bezug an» die Anlegung der Gelder geradezu Generalvollmacht gegeben war. — Ein «»»«erst start besetztes Auvwandererschiff, der Postdampser „ SiIeIia ", ging am ll. November wieder mit 137!» Emigranten nach Rein Port ab. Unter den Passagieren befanden sich wieder 2«>0 jüoOck russische Auswanderer, für welche eine beson dere Abtheilung »nd eine lojchcre Küche eingerichtet war. «B. Zr. Bl.) Ein «illichanlickies Büd von der in den letzten Jahre» gestei gerten Tbätlgleit der politische» Vereine in Berlin gebe» die iiachsvlgcnden nulhcntischen Zahle» der polizeilich Uber w a ch t e n B e r» a in in l» » g e ». Im Jahre 1877 wurden im Ganzen !>80 Bcllammlnngen überwacht, im Jahre 1878, trotzdem wir die Wahlen zum Reichstage hatten, nur 887, im Jahre 1870 nur 800. Rur mäßig zeigt sich die Steigerung pro 1880, denn die Summe der überwachten 'Versammlungen hob sich ans 1000, um dann 1881 die kolossale Ziffer von 2077 zu erreichen, wobei noch bemcrft werden muß. daß diese Zahl nur für io Monate, d. l>. bis Ende Oetober, reicht; wenn die Progression so fortgeht, dann wird das Jahr 1881 wohl mit 3000 polizeilich überwachten, also politi schen 'Versammlungen nhschließen. Interessant ist die 'Vertbeilung der Ziffern ans die einzelnen Monate des laufenden Jahres. Es winden im Januar 182, in> Zchrunr I!)7, im März 101, in» April 214, im Mai 230, im Juni 1!)7, im Juli 174, im 'August ll)!), im Sepleinber 372 und im Oktober 015 politische Versammlungen polizeilich überwacht. Abermals ist die ReichSpost in Berlin von einem Betrüger aus bisher noch nicht völlig ausgellärte Weise um den Betrag von lo«x> M. geprellt worden. Der Betrüger soll ein Kaufmann Hoss monn ans Magdeburg sein. Der Betrug ist auf Grund eines gc- sälschten PostscheincS geschehen. 'Ans dem Z »l ch thau s e zu Brandcnbnr g a. H. ist der Gt-faiigen«? Gürtler Zwi«?liier ans Berlin an» Montag Abend in seinen GesangenenUeidern, die mit der Nummer 80 versehen sind, entsprungen. Ein erschütterndes Zamiliendrnnia ereignete sich am 2. Novcin- her ans dem Zriedliofe in Neuwied (Reg. Bez. Eol'lrnz). Iran v. Z. hafte sich mit ihrem Gatten und ihrer Tochter aus Anlaß des Allerseelentageü zu dem Grabe der verstorbenen ersten Frau iineS Mannes begeben. Plötzlich wurden von hinten zwei Schliffe a»f sie^al'gc'senert, von denen einer sie in den Rücken, der andere in die Seite traf, so daß sic, lebensgefährlich verwundet, auf einer Bahre nach Hause gebracht werden mußte. Die Person, welcheldic Schüsse mit einem Revolver abgegeben batte, war die Stieftochter der Getroffenen, die Tochter ans ihres Gatten erster Ehe. Die Attentätelin ivurde sofort verhaftet. Dieselbe lebte seit Jahren von ihrer Zamilie getrennt. Herr Krupp in E s s c n hatte bisher 23,000 Personen beschäf tigt; nenerdings hat er aber so viele Aufträge erhalten, daß er noch 8«»o,> Arbeiter anstcllcn mußte und gegenwärtig noch mehr Arbeitakräste sucht. Tie Steigerung der Matri kn larbci träge im nächsten Ncichshallühaltüetat beträgt 12 Mill. Mk. Aus den von offiziöser Seite verbreiteten Mittheilungen Uber diesen Etat hatte man be-
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)