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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 10.12.1902
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1902-12-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19021210016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1902121001
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1902121001
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1902
-
Monat
1902-12
- Tag 1902-12-10
-
Monat
1902-12
-
Jahr
1902
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 10.12.1902
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4 »Dresdner Nachrichten" 4 Mittwoch. ,o. Dezember IvttK «» Nr. »II ly lischen Gesaudlen und des deutschen SeichästtUäaerS „ zolaiiffche Regierung geht dabln, da«, wenn keine « Antwort ertheilt w>rd, die beiden Regierungen deschlo diejenigen Maßregeln zu ergreife,,, die nöthig sind, um ' nngen zu erzwingen lBetsall.j Aus eine weitere Anfrage er» widerte Balfour, er sei in Kenntniß gesetzt worden, da« dies« lebt« M'iheilung weder eine gemeinsame noch «ine identische gewesen sei. — -rrafioon skonffj fragte an. ob die Regierung in Anbetracht der Thaliache. da« Teutjchland kein Talnm für die Zurückziehung der deutschen Garnison aus Schanghai sejigeietzt habe, die Zweckmätzlgkeit einer Widerrufung der Zurückziehung der eng. Inch«» Truppen ins Auge fassen wolle, bis der Entschluß der deutschen Regierung bekannt gegeben sei. Crandorne erwiderte, die englische Garnison habe Befeyl erhallen, am 20, Dezember ad. zuzieheu. Die englische Regierung ist von der deutschen Regierung benachnchligl worden, da« die deimchen Streitkräste am 20. De iember oder wenn da» nicht möglich sei» füllte, dann am Anfang« des Januar zurückgezogen werden wurde». Unter diesen Um- iianden lehen wir keinen Grund, die Befehle, die bereit» den eng- Ilichen Truppen ertheilt sind, rückgängig zu mache». — In Beant wortung einer Auslage aber die Zuckerkonventlon sagt Crandorne, die Konvention gebe den englischen Kolonien mit Te'.bstoerwallung, welche Zuckervraimetl gewähren, keinen Anspruch daraus, ihren Zucker in Deutfchland oder andere» a» der Konoen- non betheiligten Ländern zu den niedrigsten Ctiisuhrzollsätzen ein- ziiiuhren, und e« stehe auch Nichts davon in der Konvention, da« wlcher Zucker von den AusgleichSzöllen ausgenommen werden olle. Gibson Bowle» skons.s ries: Dann ist Englanü eine Ans- »ahme. Cranborne annvortete: Za! Die Regierung ist der An- lchk, da« keine Bervtlichtung unter irgendwelchen Umständen für .ln» besieht, den au» unseren Kolonien eingeführten Zucker mit AusgleichSzöllen zu belegen In Beantwortung einer anderen erage erklärte Crunborne. die Regierung habe keine offizielle Meld- i,g erhalten, da« irgeno euie andere Macht außer Belgien die >lo,ioeniion ratisizirl hat. Auch sei imt Bezug aus da» Recht Groß- oritaunieiis, Ausgleichszolle z» erbeben, keinerlei Millheilung ein- iegange» von irgend einer Macht, welche die Konvention nicht iiiierzeichnel haben, mit Ausnahme von Ru«Iand. — In Erwider- »a aui eme Anfrage bezüglich der Lage im So malilande l i!>arie Crandorne. le r vem Rückzug de» Obersten Sioayne nach Bonolle I>abe General Maiining sich bemüht, die Verbindungslinie ,ioi chen Boholle nnd Berber» zu befestigen. Kleine Truppen- '.bihe lungeii des Mullah seien in der Rabe von Berber» bemerk! morden, hatten aber keinen Versuch gemacht, die Verbindungslinie iua.rei'en Es 'eien »ach keine Nachrichten eingegangen von einem ' aonchligie» Vormarich des Mullah. England stehe in der ganzen Angelegenheit »i engilerVerbindung u»l derilalieniichen Regierung. S.r LeviS M Iver lllnionisls fragle, ob der Staatssekretär sür Indien ihm erklären könne, weshalb die Vorrälhe von Kriegs material. welche von dem verstorbenen Emir von Kabul bestellt >nü ihm oou seinem Agenten in London überiandl worden seien, n eie Monate in Peschawur zurückdebalte» wären, Ivädrend man ilaubi habe, da« Material aleicher Art, da» von der Firma ttimop in Deutschland aelietert. darunter schwere Geschütze, nach ttabul gesandt wurde, Hamilton erwiderte, die Genehmigung zur iö.n'uhr der in Frage stehenden Geschütze sei dem verlkorbcnen Eiiilr aus sein Ersuchen hin im Mai I90l von der indischen Re gierung enhelli worden. Die'eS Kriegsmaterial sei daher dem nicht gleich zu achten, welches anderswo bestellt worden fei. Was Vieles letztere betreffe, so lei der Emir deswegen mit der indischen Negierung, ui Verbindung getreten. Im überhäufe kam der niiarfe. gegen Deutschland gerichtete Artikel zur Sprache, den der trübere Botschafter >n Wien Vorace Ru ui dvld vor eiligen Wochen m der „'National Review" ver- o'sentlichi hat Darin war betzauvlet worden, eine von deutscher seiie angeregte Intervention tiir die Buren 'ei an dem Wider- Nanüe des kai'erS Franz Joseph gescheiter!. Der englische Minister >eS Aluswarngen Lord Lansdowne hielt Nicht mir einen« scharfen Tadel gegen den Urheber dieser Veröffentlichung zurück Lord LanSdowne sagie, Rumbold habe sowohl ein Buch als auch den Artikel in der Zett'chrm veröffentlicht. Redner gab zu. da« der Inhalt de» Buche» harmlos >ei, jedoch nicht der Inhalt des Artikels, der einen B'nchl enthalte über eine interessante und wichtige Unter- redung Rumbold » mit dem Kaiser von Ü esterreich über amtliche Angelegenheiten, sowie einen Bericht über Korrespondenzen mit der o'terreichiich-ungarischen Regierung ui einer äußerst wichtigen und heiklen Angelegenheit >n welche auch der Name der Königin Viktoria verwickell fei Als Rumbold dem AuSwärligen Amte üiete Angelegenheit mittheille. habe er beide Nachrichten als ver trauliche bezeichne!, und die Regierung würde gewi« niemals daran gedacht haben, diele zu veröffentlichen, ohne vorher die Zustimm ung der oskerreichitchen Regierung erlangt zu haben. Umtomehr haue Rumbold das Auswärtige Amt um seine Zustimmung au- gehen müssen, bevor er am eigene Jaust die Veröffentlichung unter, nahm. Eine der Folgen der Veröffentlichung des Artikel»',ei eine Interpellation im Wiener Re.chSrath gewesen, die für die öster- reichisch-unganiche Regierung äußerst veinlich gewesen sei Die Veröffentlichung sei indiskret und tadelnswertst gewesen: er sei aber n'chr der Ansicht, da« Rumbold sich mit die'er^Iiidiskretion eine» VerkrauensbrnmeS ichuid'g gemacht oder «cb von unlauteren Notwen habe lenen lassen. Lansdowne schloß: Ich nehme gern die Versicherung Rumbold S an. da« er nicht iür den Zufall ver- antwortlich ist, infolge dessen der Artikel zu einem sehr unge- 'egenen und sehr unglücklich gewählten Zeitpunkt erschienen ist. 7--- Regierung beabsichtige eine neue Verordnung zu erlassen, wo- surck' e-z vollständig k'ar gestellt wirs, da« die Mitglieder des "i'lomatt'chen kvrpS o!,n>- ausdrückliche Genehnngiing de» AuS- aärkiaen Amte» keine Berichte über Vorgänge des Landes, in dem "e beglaubigt und oder waren, veröffentlichen dürfen, noch auch aaendwelche Nachrichten die sie in amtlicher Eigenschaft hinsicht- - R der betreffenden Regierung erhalten haben. Diese Beob achtung des Geb-'iiuiialtenS muffe gleicherweise auch dann gewahrt werden, wenn der Diplomat aus dem Amte geschieden iff. Ich in überzeugt, da« die Verordnung gebührende Beachtung finden mrd Der Ilandarö" schreibt ,n dieser Erklärung: Es ist die .-ach' der- Diplomat.-n. zu entscheiden, ob. wenn er eine bestimmte Angclegenbe-t der >7effentlichkeit zu überliefern gedenkt, eine Ge- in'iiuni dazu er'vrderlich iff. Wenn er hierin nicht richtig ent- - t-e:?»r. -ci.it er. da« -i,m diel wige D'skr.-tion fehlt, die eriorder- a 'ni die wirk'ame Enüllnna feiner Pflicht ist. Die „Morning- - :.ch ras Auswärtige Amt hat gut daran qethan. sich zur Vai'chr'ffen ff-r das lVerbal'>-„ der Diplomaten - : .-er Angelegenheit zu enticl--lie«cn. da io in .Zukunft eine nbeabilchligte Indiskretion vermieden wird, wie diejenige, die -or Zur'-em die Ausiiisrksanilcit auf sich gezogen hat. ff Residiuztoeat«». ^ . uztoea Gchlierseer i» Her aessen" van BertdÄ. . Medaille" von Tyoma und Almenrausch und Edel»««« »ug de» „Kallisfemeutt" In den jetzt bewegten Zeiten ceigt sich der gro«e Vorzug der „Dresdner Nachrichten" »ar allen anderen Dresdner Blättern am auffallendsten, indem sie durch ihr WM" täglich zweimaliges Erscheinen "WH ihre Le'er van allen wichtigen Vorgängen aui daS Schnellste unterrichten. Kunst und Wissenschaft. -s- kvnigl. Hostheater. Die königl. Hosoper giebt »-nie, Mittwoch. Kreutzer 6 „-Nachtlager zu Granavg". Ainang i>a!b Uhr köingl. Schausvielhauie wird Nackf- inittaa 3 Uhr da» Märchen „Aschenbrödel" oder „Der gläserne Panto-'--!" be> ermützigten EintriltSoreffen gegeben: Abend» halb 8 Uhr gelangt Duoermann'» Drama: „Es lebe da» Leben" zur Aufführung. v Im Konigl. voischantpiel iff die Erstaufführung von Gerhart sZauplmanns Drama „Der arme »einrich luZ aui den Januar verschoben worden. Die Titelrolle wrrd «Herr Wiecke. die Ltlogebc Frau Baste spielen. , ff Egcellenz Graf Deebach. Generaldirektor der König!. Miinkali'chen Kapelle und der Kön-gl. Ho'theater. hat vorgestern -ms Anlatz de» 7>». Geburtstag» von Biörnioa folgendes l i! ck >v u n i ch - ? e I e g r a m ni an den Dichter getankt: . -B!ornff>enie Björnion. Ehrisliania. In,meinem, wie im Namen sc» königl. Ho'tchanioiel», das Ihnen s» manchen schönen Er- o!g, bcsonders auck, in den I-tzten Jahre», verdankt, svreche ich Ihnen den allerherziichsic > Glückwunsch zu dem heuiigen schonen st«. Mittwoch. Abend treten di« akttr» ans: „Er bat etwa» »er. auer Deusel" von Stieb«,, .Di« „D«r Lchüdenkönio". Aki au« von SchmÜ»i. Nachmittag« halb Der kleine Muck" wiederholt. > Die Gchlt«rse«r baden wird«» einmal bei un« ibren Einzug gehalten: ff« sind die den wackrirn Vaurmspieieni rukvmmen. und »e n worden, sodatz Uder den lerneren Verlauf de« bestehen kann^ Im Uedrigrn dringt r«. wenigsten« im tückr und dieselben Scham vieler, di« Schlierte«» ans da- .iß" > 4 Uhr wirbln» KindermSrchen t »esidenritzeater d«r einmal vei u> Ehre«, die den K-'SNr. Wesentlichen, diesriden t-hon trühdr die Diesdner Gastipielabeiide der Aiigrnehmske au»ar»üllt haben. So gab man gestern Rauchenegger'« sünfakrigr- VolkSttÜck .Iägerdlut". da- schon so oft an der gleichen Stelle zur Darstellung gekommen iff. bah man füglich aut eine eingedende kritische Erörternna seiner Boiiüge und Schwächen verzichten kann Getvlelt wurde die Komödie ausierordentltch flott nnd frisch, wie denn das ganze Ensemble vvrkiefflich zulammenging. De» Vifftcl schon nalürltch wlr immer der prächtig« Laver Derosal als Dortdader Zanaler ad. Er wurde schon bei keinem Ericheinen mit ledhastem Bcitnll degrützt und mutzt« sich mehrfach zu Zugoden verstehe». Selbstverständlich fehlte auch rin samvier Schuhplattler nicht, der ebenfalls stürmisch avplaudirt wurde. Alles tn Allem ein vielverdeitzender Aioang. der ein schönes „Glück aus I" sür dl« bäuerliche» Gälte bedeutet y Im Central-Theater gelangt heute, Mittwoch, Nach mittag halb 4 Uhr das Geitzlersche Weihnachtsmärchen „Christrosen" oder „Die Wanderung zum Schneekönig" bei halben Eintrittspreisen zur Ausführung. j- Das heute Abend im Musenhause stattfmdende Eoneert von Frl. Marie Wieck bringt nur Kompositionen von Robert Schumann. 7 I» den, morum, Don,«r-rag. ftottsindenden Novitäten- LoncertlmÄewerbebau» kvnimen »ur Uujsüdrnna: l. Duverwr« zur Over .Aigaio's LocbzeU" von W. Mozart: S. »Kol Nidrei", Adaaio sür Sello von M. Bruch <H«rr SchlcgeO: S. .Wiener Bonbon«", Walzer von goh. Strand: <. ..Schnee,vütchen", Nr. S der Deuttchen Märcoendiider von Kr,. Benoel: ». DMoermr« „Leonore Nr. »" von Beethoven: «. Mttodie von 8. Bolzoni <t. Mat): 7. IRros vnm-«» „Noll Oeoxn" von <d. Nerinan <l. N!al): v Tonbilder aus der Oper ..vosfinann'« Erzählungen" von I. Ofienbach: S. Ouveriur« zu« Over -N,rnz>" von Nick. Wagner; l0. Vorivtel zuni Oralolmm „Die Lintslulh" von Saml-Kasn«: N. „km»«»» «l'amour ", Val-w ^rignuo von L. Monier t>- Mal): l2. Donau-Marsch aus der Lpereil« „Der lieb« Schah" von H. Nrinharvt <l. Mal» ff Im ersten Aufsührungs - Adend des Dresdner Ton. künstlerverein». übermorae», Freitag, gelangen zur Aut- sührung: Maurische Trauermusik sür Orchester von W. A. Mozart: „An die Hoffnung". Gedicht aus Tirdge s „Urania", für Gesang mit Pianosortebegleitung von Beethoven, gesungen von Herrn Scheidemanlel: Quintett slk-ckur, 79, dem Dresdner Ton- künstlerverein gewidmetj sür Flöte. Oboe, Elarinette. Horn und Fagott von August klugkardt sEkrenmitglied deS Vereins, ge storben am ll. August d. I.j. zum ersten Male: Eoncert sv-molls sür :i Klaviere und Streichorchester von Johann Sebastian Bach. Leitung Herr Generalmusikdirektor v Schuch. ff In der Reformirten Kirche veranstaltet Herr Uso Seffert nächsten Sonntag, Abend» 5 Uhr, eine Weihnacht»- Au ss»i h ru n a. in der Geiangsschülerinnen von Frau Ida Auer-Herbcck tFri M. L. Buklaiid. Frl. Marg. Neumaiin, Fri Natalie Ziffer »sw > und Herr Earl Hey'e l Orgelsolil mitwirren werden. DaS Programm enthält Einzelgeiänge, Duelle. Terzette und Frauenchöre von F. W. Frank. Franz Lachner. R. Schu mann. P EorneliuS, E A. Fischer. E. Reinecke. Ed. Kremser, Albert Becker und folgende Orgelkompontionen: Präludium Fuge i<>-lu'lll> und Pastorale von I. S. Bach iHomeuer, Band I>, Ehoralvoriviele über: „Vom Himmel hock," von Ernst Flügel jop. 59, neut, sowie den EükluS: „Die Geburt Ehrisli" sop. 46. neuj von Otto Mallina. ff Mozart-Verein Tie erste diesjährige Ausführung für die VereinSmikalieder soll Montag den 15. Dezember Abends 7 Uhr >m VeremSkanie staktfinden. Mitwirkende sind Frl. Julia Culv «Altistin» aus Holland und Herr Professor Tr. Heinrich Reimann «Orgel» aus Berlin. Zur Ausführung kommen hter in Dresdrn theilweise noch nicht gehörte Kompositionen von Bach Beethoven. BrnhmS und Mozart ck Dresdner Musik ickule tDirektor R. L. SLneider). Daä Brovramn, der Doimersiag, den I I. Dciember, 8 Uhr, in Meindold'S Sälen ftottsindenden Aufführung wird «nihalten. Iiaiienllche« Loncen von I. S. Bach, Mozart'« Kläienconcert in v-ckur, David « Klartnettm-Concert in L-ckur, Cello Fantafte von Serval«, Gelänge von Maffenet und Brahma und Schumann « O-ckne Fantasie. ff Zum Besten einer Ehrislbesck^rung armer Kinder PlauenS veranstaltete am Montag Abend der Man nerg «sangverein zu Plauen bei Dresden ein Wohlthätigkeits-Conrert. In Stellvertretung leitete Herr Lehrer Rößler in geschickter, sein- fuhliaer Weise die Gesänge. Mit Theod. Blumer's warm em pfundenem Ehor: „Die letzte Rose" setzten die Vorträge ein. Zu stimmungsvollem Vorträge gelangte hieran' „Rosenfruhling" von Hugo jüngst. Weinzierl war zweimal vertreten mit: „Wüchsen mir -ckügel" und dem munteren Chor mit Klavier- begleituiia „Die dumme Liesel". Den schönsten Erfolg erzielte der concertgebende Verein mit einigen von ihm schon öfter gehörten volkskhumlichen Liedern von Schwarh, Zander und kremier. Für die solistiichen Darbietungen waren die Eoncertsängerin Fräulein Anna Klotz und der Cellist Herr Kammermusik»» Nusfer ge wonnen worden. Frl. Klotz verstand ihre nach Umfang und Volumen begrenzten Stimmmittel sehr geschickt auszunützcn und erzielte durch ihren warmen, herzlichen Vortrag schöne Erfolge. Die lang einige ihrem Empfinden besonders günstig liegende Lieder von Schumann, Volkmann. Krulffmann »nd Hering, und mit Cellobegleitiing: „Am See" von Curti und „Waldvöglein" von Lachner. Die Cell07Doli führte Herr kammermusikns 'Nasser mit bekannter Künstlerschaft au». Die Begleitung am Klavier lag in den bewährten Händen des Herrn Hoskantors Knobel. ff Saul, ein Epos, von Hermann Kunibert Neu mann Leipzig, Iah. Cotta Nachsolg. 1902». H. K. Neu mann, ge bore» 1608. gefforben 197-5 . ein wenig bekannter, ja fast ver gessener Dichter und doch ein Dichter von Gotte» Gnaden, würdiger gekannt^und gelesen zu werden, als viele Dichterlinge, die mit ihrem Tages rühm ihren Lohn dahin haben! Dabei ein echter deutscher Mann beseelt von dem göttlichen Muthc der Persönlich- keit, ein preußischer Offizier, der es 1848 wagte, seiner freiheit lichen Geiinnung offenen und ehrlichen Ausdruck zu geben — ge- zwangen, sich nor seinen militärischen Vorgesetzten zu verantworten - tkat dies mit echter Mannhaftigkeit, und wohl nur seinen ver wandtschaftlichen Beziehungen zum damaligen Kriegsminister Preußens halte er es zu verdanken, daß sein edler Freimuts» nicht »eine Dienstentlassung zur Folae gehabt hat: er starb 1875 zu Neiße als Garnffonoerwaltilngsdirektor. — Neumann selbst ver öffentlichte eine ganze »Reihe poetischer Werke: zwei Dichtungen aber sind von seiner in Dresden leoenden Tochter aus den hinter- lassenen Papieren ihre» Vaters pietätvoll jüngst herausgrgeben worden: das Hohelied und Saul. Beide Werke seren als Weihnachtsga'oe sür Freunde ernster, gehaltvoller Poesie bestens empfohlen Das Hohelied ist eine Metaphysik im Gewände der Poesie: Sau! ein biblisches Evos in freien Terzinen, das die alt- teffamentlich« Neberliescrung fl Samuelis 8 bis 81> pragmatisch behandelt, sich aber ionst eng an den Vibeltext anschließt »no dessen Prosa oft mit überraschend sicherer und geschickter Beherrschung der poetischen Form in Verte umwandelk. In der Geschichte Samuels und ^auls siebt Ncumann den uralte» Kamps zwischen Priester- und Königskerrichast: !aul oder Samuel! Bi» heute tönet Die Loi'ung grausig au» der Vorzeit her. Durch Kampf und Blut und Sieg — doch unversöhnet! . So war » am Anfang, wird es sein am Ende, Papst oder Kaiser bleibt die Losung stet». ... Zwischen herrichsüchtioem Priester und machtbewutztem König »teht das unreise, unselostständige Volk: Saul sah das Volk, dos große Kind, erbleichen. Denn thöricht, minderjährig blieb'S bis heut' Bei PriesleNluchen und bei Pfaffenffreichen! Aut d.ese Weise sucht der Dichter die off rein äußerlich in der Bibel aneinandergereihten Berichte zu motivire« und in einen innerlich nothwendigen Zusammenhang zu bringen: er sieht also in der Ge'ckiicht« von Saul und Samuel dasselbe, was die deutiche Kmiergeschichte des Mittelalter» „ns lehrt und im neuen Kaiser- reiche leider noch immer nicht »eine Kraft verloren hat: darum hat Neumonn's Saui nicht nur ein poetü'ches und historisches, »andern auch ein aktnelles Interesse sür uns. . Pros. D r. We 1 dcnb 0 ch. u »ffd ütt e" in Ch« mn i tz, d!«' er drtttar»tz»«n Stadt «achsens, Findet neunduiz« kollektlon«, auf: 42 «lemoide von Mitglieder» der Düileltwri" künstteroereuiigung. .59 Nummern von Adolf Ttzämm-Drech«^ eine Kollektion von Professor H, König-Dresden, so»,« »1» größte Attraktion: 30 Gemälde - leider sämmllich unoeck-u, ltch - von Professor Eugen Bracht-Dresde». f Am 87. Geburtstaae von «dols v. Meiuel l8. Dezembers la», an der akademische» Hochschule für d,e blldenden Sültstr zu ver!», der Menzel-PrelS zur Verleihung: er wurde dem Maß Hermann Al brecht aus Zerbst, einem Atelierschüler de« Dinl tors A. v. Werner, zurrkannt. Der Preis beträgt rund 750 Mi ff August Junkermann feiert sein KO,ädriges Bühner Jubiläum und gleichzeitig den 70. Geburtstag. Aus dickem Ar lasse findet am 15. Dezember am KV»! I. Hofthealer in Stulizan eine Feltvorslellung statt, in der der Jubilar den „Onkel BuM spiele» wird. ff . Die Turin « r Ausstrllung hat ein glänzende - finanzielles Resultat erzielt: sie hat einen Ueberfchuß 400000 Lire ergeben trotz der ziemlich beträchtlichen un umfangreichen UntenrehmenS. ffChristiania. Bjürnson empsina au» Anlaß seines 70 Geburtstages über 500 Telegramme, darunter solche vor mehreren Souveränen, dem Minister deü Aeußeren v. Lagerkeiv iow e von viele» Schriftstellern und Theater,, des In- und Au« landeS. Eine Deputation des Etorthing überbrachte mit dem Präsidenten als Worlsührer die Glückwünsche des Slorlhing ff DaS „Svrnska-Teleyramm-Bureau" sSlockholms beilaii?.! die von der „Malmö-Ttdningen" gemeldete Vertheiluna des Nobelpreises, soweit sie die Professoren Mommscn, Fischer und MartenS betrifft. ff Eleonore Du»e soll in Rrw-Nork ernstlich erkankl sein Fmu Duie hatte sich, als sie in Folge eines Eisrnbadiiunfalles mehrere Stunden im Regen zu Futz gehen niußle, eine naeke En kältmig zugrzoge». Ta man velürckitrtr. daß sie infolgedessen die Stimme verlieren könnte, hat ein Spezialist eine Kehlkopsoperotion vorgeschlage». ff 'Nach einer mittelst Kabel der .Frankl. Ztg" rugeganaeiml Meldung lehrte MaScaani auS Massachusetts nach New?<oil zmück und veilangte 50 P 0 l i z tst e n. unter deren Schutze c ein Coneert dtrigirre. Er befürchtete eine Belästigung durch bic Musiker-Unton. , von etwc lnkoslen des Während deS Drucks eingegangenr Drahtmeldungen vom 9. bez. 10. Dezember. " Weimar Nach einer amtlichen Mlttbeilung in de „Weimarlschen Zeitung" verlobte sich der Großherzog mü der Prinzessin Karoliue Elisabeth Ida vonRrux ältere Linie. * La Guahro Der deutsche Geschäststrägrrhai am 8. Dezember Nachmittags mit dem Vertreter Großbritanniens Caracas verlassen, nachdem 24 Stunden seit Uebrrrcichung des Ultimatums ohne Eingang einer Antwort fritenS der venezc laniiche» Regierung verflossen waren. Der dentsche GeschästStrSgcr befindet sich an Bord der „Vineta". "Berlin. Die ..Statistische Korrespondenz" veröffentlicht folgende Ernteschätzu » g in Preußrn sür das Jahr Mö Winicrweuen 22003:45 Donnen, Sommerweizen 164241. Wmtci svclz '22448, Winterroggen 7035035. Sommerroggen 6810 Sommergerste 1664 496, Hafer 4 902 »>72. Kartoffeln 29852288 Kleehru 5 935 40«!. Luzcrnrhcu 499312. Wiesenhru 12 696695 D c entspcechenden Zablen im Boriahre lauten: 10L5K16. W80!. 20 088. 5719 324, !«874. l 931 !18l. 4 716 536, 33 9!»7 923. 3 53338> 407 676, 104:10493. ' " Eisen <Rudr» Die.RHcinisch.westfSlische Zeitung" melde: Die heutige MonalSversammlung des KokS-SvndikatS nahm Krnntnitz von dem, Berichte des Vorstands. Die Interpellation betreffend die Verichmelzung des KokS-SvndikatS mit dem Kohlen Syndikat wurde vom Borstand dahin beantwortet, daß e«»e solch. Verschwel,u»g nach keiner Richtung bin beabsichtig» sei. Die den Mitgliedern bereit»'mitgethcilke Produktion» - Einschränkung si>> Dezember von 17 Prozent, dir blSber tn keinem Monat rrsoiderlich gewesen, wnide genehmigt und die Umlage lür die Monate Lktobei November nnd Dezember aus 6. 7 und 7 Pro;enl festgesetzt, gegen 4 Prozent für September und je 3'/, Prozent sür Juli und August " Wien. Tie Regierung wird morgen den Abgeordnete» di« Brüsseler Zuckerkonvention zur Ratifikation vv> legen. Die Vorlage -befürwortet den Beitritt, da die Inland tnduslrie dadurch keine erdebliche Exvorrschwächung zu befürchten bobe. der Nichtanschlutz aber den österreichischen Zucker aus den Konventionsstaaten verdrängen müßte. 81«tiv »uol» «vslrlAv Drahtmcldungen. Hosnachrichten, Rentabilität der StaatSbahnrn Ausschuß sür dldelsiachen, Gewerbeverein. „Die Journalisten" Wetterbericht des Kgl. Sachs. Meteorolog. Instituts in Chemnitz vom 9. Dezember 8 Uhr Morgens tTemperatur nach Celsius». Wetterlage in Europa am 9 Dezember 8 Ubr srüb: LtatlonH. -tame ^MLtuna u. L türke ^ » b«; wtnd«- D etter Dp Ltornow. Black od Chrifnanid Hapnrano Lk»ide«nas Stockdolm Kovenbag. «e»el r«tnem.2 Stagen «Alt 77N>-4 l«,ck»r mü»,g 76 «VO leicht 70 m.lsfig 7^-, letcht 7:t'xiV leicht 7N XIV schwach 80 lelcht «N. . Still t,v xo leicht wolkenl 2 wolkig 4E helter U wolle nl — ^ bedeckt o Duntt j— « Nebel - 4 wolkig '—2 bedeckt — 1>- Station»« Name «ichiimg u Llärte »Uter »««»inde« I» Hamdg. I Helder Scilla Münster 4 Berlin §arl«ru-e Zrankt- M. »W « o Varls ir München ^ (Lbemnttz 7 «» letchtl«ebel 0X0 mützlg bedeckt - >o star^k bedeckt - «s» leicht bedeckt! vo leicht Nebel j- kro schwach wolkrnl - XO letchtshalbbed - >'0 schwach «olkenl - sr o Kki o>o I-Ichtj bedeckt letcht'wolkenl Duck, beute zeigt die Lustdruckrerltzcilung wenig Wechsel gegen den Vor tag. La« Marimum liegt inii 778 Mm. an der mzttier,n norwegischen »Ufte, da« Minimum unter 780 Mm. im Süden de« Erdcheil«. Die leich ten nordoftluden bi» füdäftlichen Winde bringen weil« beuerr«, cheils net- ligr« Froiiwener: di« Demperamr liegt ftn Binnenland« noch immer unttr — >a Gr. Wencrer Forideftanv dieicr Weaerlagr wahrscheinlich. Witterung tn Sachsen am 8. Dezember GEE, r«mp. «in» Dre«»n> lli ! 117 «»U«tz > i« v««»» ! 202 -8 « ! -8 r o I - -8 2 -i».4R>c» »! or S./> !->>.» » « , — . , 4».4 7 «UH ».» r»» -«4 l -».« r-xc» » ! no »«mn«, > rio -s o >->» ,, ndlv 2 i ^ Steil«» Freider« SSntederg äUI»r NUrndere »« »o.-iroosoi - 4»»->o7 r - «in — 7« ! -,.7'.„.7 N»t»«n»ain^ 772 -».» -I«.« 121» ! -».» ->».» Süll - «so r - no« - Nur in der südöstlichen Lausitz trat am 8 Dezember noch leichter Schnee fall «in. im Uetzriaeu verlies der Tag vorwiegend «rüde, im Gebirge weis« beiter un» unter abnebinendeni Forft. gm MMiinum wniden »war immer noch -- t7 Gr. Echneeberg. -teitzenbam) «rreud», doch lasen die Minolwend« nur noch 0.8 Gr. (Fichielberg) bi» >0 Gr. ILbemnch,-chn«- deeg) unter den viel,ädrigen, auch ftiegen die Martina bi« 4 Gr sFjchiel berg) Diese Tenivermur-llmlebr wurde bedtnm durch die allmählich, Drehung de« 'Wurde« von Nordoften nach Südoften. Schneett^en S iLchnceber«) bi« 2b («Itendee»). Fichielberg «» Cemimeier. ^ Dresden, V. Dezember. Bowmetrr von OolUe» Wiegand wvrm Otto völol»), Wnllftrnß, , »bend« 8 Ubr: 7S, Milllmner. r g^.» Tbermometrograpb nach Celsius. Demverniur: Höchste 5 Er. «cku»' niedrigft« 7.» «Pr- «««» Leiter. Oftwinv. ' LSafserftanL der Elbe und Mold«». BudwctS Prag Pardubitz Mclnik Leitineritz Dwsben 8. Dezbr -4 -«» fehlt Z- 6 fehlt — 9. „ -6-62 „ -10 - Zw
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