Suche löschen...
01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 22.01.1909
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1909-01-22
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19090122017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1909012201
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1909012201
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1909
-
Monat
1909-01
- Tag 1909-01-22
-
Monat
1909-01
-
Jahr
1909
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 22.01.1909
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
I rtum einem Sntrage -er Bereinsleitun« auf Usder- lafjung feldmäbiger Waffen und Munition und auf Zulassung von Schießübungen auf den militärischen Schießftänden in richtiger Llbschützung der Wichtigkeit solcher tlebnngen für die Erhaltung der Kriegstüchtigkrtt de» Heeres starrgeben wird. Es wird sich dadc! wohl nur um K^iegervereine bandet», die ihre» Sitz in Garnison, orten oder in der unmittelbare» Nabe solcher habe». Die Beteiligung au Sem Schießübungen der Vereine wird daher immer nur eine beschrankte fein können, immerhin aber einem merkliche» Bedürfnis abhelfen. Zur Orieutsrage. Der französische Minister Pichon erklärt« dem ferbi. scheu Gesandten i» Paris in der entschiedensten Form, Serbien dürfte auf keinerlei territoriale Kempensation Nossen. Es könne aus die Hilse Europas nur dann rech nen. falls es sich mit den von Oesterreich angebvtene» wirt- ichastllchen Vorteilen begnüge. Pichon fügte hinzu, Europa werde eine Störung des Frieden» durch Serbien nicht zu- lassen. zkönig Earol von Nnmänie» hat folgenden, vom > I. d. M., als dem griechischen Neniahrstage, datierten Tagesbefehl an die rumänische A rmce erlasse», sie deutlich erkennen labt, da» der rumänische Herrscher die Vage aus der Valkanhalbiiiiel noch vor kurzem für sehr ernst hielt: «Soldaten! Die Ereignisse, die sich in unserer Umgebung abspielen, zeigen uns. da« wir über unsere militärische Kraft fortwährend wachen müssen, um jeder zeit bereit zu sei», einer ainlanchenden Gefahr die Spitze bieten zu können. Begeistert von der Liebe zur Armee wird das Land kein Opfer scheuen, um die nationale Ver- reiöiguiig zu starken und ihr alle Mittel zur Verfügung ,u stellen, deren sie bedars. nm ihren stolzen Berus und ihre heilige Pflicht zu erfülle». Ich zähle auf Euren patriotischen Eifer und Eure patriotische Hingebung, damit überall di« Erkenntnis Wurzel fasse, daß es niemand wagen darf, u » S z n nahe zu treten. Ihr könnt sicher sein, dab Eure Anstrengungen in der Anerkennung des Vaterlandes und Eures Königs den schönsten Lohn linden." Rußland nnd Persien. Wie aus London bestätigt wird, erhielt die englische Re gierung eine russische Denkschrift über die unter den änspifien Rußlands und Englands für Persien einzusührende Verwaltungsresorm. Der Schwerpunkt der Denkschrift soll in Vorschlägen zu einer Neuregelung der persischen Finanzen lie gen. für die auf eine besondere Mitwirkung sranzösischen Ka- nitals gerechnet wird. Voraussetzung der Finanzresorm ist die Einführung einer budgetmäßigen Negierung und folglich auch die Sicherung der Konstitution für Persien. Die russischen Vorschläge enthalten keinerlei Hinweis auf eine anders Form der russisch-englischen Intervention in Persien als durch V e r w a l t u n g s ä n d e r u ii g. Eine fast unbeachtet gebliebene Zeitungsnotiz über die angebliche Entsendung deutscher Offiziere und Unteroffiziere nach Persien zur Reorganisation der per sischen Armee wird im Pariser „Eclair' von einem Politiker, der als Fürst Kotschubey zeichnet, mit verdächtigem Eifer auf- aegrifsen. Er nimmt diese Enthüllung neuer schwarzer An schläge Deutschlands sehr tragisch: sic würde nach seiner Mei nung beweisen, das; unsere Politik bei der Absicht beharrt, an den kaukasischen Grenzen Rußlands eine strategische Lage zu schaffen, durch die ini Ernstfall russische Operationen im Westen lahmgelegt werden sollen. Deutschland habe vor nicht langer Zeit schon eine Bewegung türkischer Truppen gegen Kaulasien veranlagt. Nach dem Siege der jungtürkischen Bewegung suche jetzt Deutschland den Verlust seines Einflusses am Goldenen Horn dadurch wettzumachen, dag es zu militärpolitischen Zwecken den Persern seine guten Dienste anbiete. Hierzu macht eine offiziöse Berliner Zuschrift der „Südd. Reichs- korresp." folgende Bemertnngein „So viel Behauptungen, jo viel Unwahrheiten! Die in Petersburg seinerzeit mit Arg wohn ausgenommenen Verschiebungen türkischer Truppen in den kaukasischen und persischen Grenzgebieten sind von Deutsch land nicht gebilligt, geschweige angesiijtet worden. Wieder holt ist damals unsere Diplomatie in Konstantinopel in dieser Angelqgenheit tätig gewesen, aber jedesmal mit der Absicht und auch mit dem Erfolg, dag die durch ein militärisches Vorgehen der Türkei entstandene Beunruhigung zerstreut und zur Zurückziehung der über die Grenzen vorge drungenen türkischen Slreitkräste beigetragen wurde. Darüber ist man in Petersburg gut unterrichtet. Und ebenso weiß man dort, dag Deutschland nie daran gedacht hat. dem Schah seine guten Dienste sirr eine gegen Rußland gerichtete Reorgani sation der persiichen Armee anzubieten. Die falsch« Nachricht von deutsch-persischen Verhandlungen wegen Ueberlassung deut- icher Offiziere und Unteroffiziere für Persien ist ein Humbug, auf den kein intelligenter Russe hätte hineiiifallen sollen." Die weue Politik Venezuelas. Der venezolanische Svndergeiandte Paul er klärte gegenüber eincin Vertreter des Neuierichcn Bureaus, der Fall Castros sei das Werk des Volkes. Die Konflikte mit anderen Ländern hätten nur deshalb einen gefährlichen Charakter gezeigt, weil Castro einer drohen den Revolution Vorbeugen wollte. Er, Paul, hoffe, noch in dieser Woche das Protokoll ab,»fassen und zu unter zeichnen. das; die Beziehungen zwilchen Venezuela und den Niederlanden offiziell wieder hergestellt werden. Tann werde er nach England. Deutschland und Italien gehen, um die freundschaftliche» Beziehungen auch dorr wieder herzustellen. Zum Schluß erklärte Paul, daß man die Streitfragen zwischen Venezuela und den Ver einigten Staaten soweit als möglich ans freundschaftlichem Wege beilegen werde. Das neu« japanisch« Finanzprogranim, mir dem sich das gestern zusammengetrctene Parlament be schäftigen wird, hat im wesentlichen folgenden Inhalt: Nach dem Budgetooranjchlage für 190!» Ist betragen im Ordinarium die Einnahmen t7I Millionen Jen. die Ausgaben 401 Mil lionen Jen. Im Ertraordinarium sind die Einnahmen init tü, die Ausgaben mit ll.i Millionen Jen veranschlagt. Nicht ein begriffen sind hierin die Einnahmen und Ausgaben der Eisen bahnen, die vom laufenden Finanzjahre ab in besonderer Rech nung geführt werden. Die jährliäp! Rate für die Schulden- iilgung soll erhöht werden. Es sollen hierfür in Zukunft jedes Jahr mindestens 17,800 000 Jen nufgewandt werden. Vom nächsten Iabre ab soll überdies der Betrag für die Schulden- ülgung jährlich um soviel erhöht werden, als durch die Rück- mülungen der früheren Jahre an Zinszahlung gespart wird. Diese Maßnahme wird die Regierung in de» Stand setzen, innerhalb der ans 1900 10 folgenden 27 Jahre die gesamte sich aus 200» Millionen Jen belausende Staatsschuld einschließlich äer Anleihe für die Verstaatlichung der Eisenbahnen zu tilgen. Im Anschluß voran soll zur Steuerreform geschritten und diese mir möglichster Sorgfalt innerhalb weniger Jahre durchgeführt werden. Die Einnahmen der Eisenbahnen, deren Finanzen vom allgemeinen Budget ganz unabhängig gemacht werden sollen, werden in Zukunft nur sür die Tilgung des Anleihekapitals und die Zinszahlung, sowie für Neubauten und Verbesserungen der Eisendahnen Verwendung finden. Für 1909 Io sind diese Einnahmen auf 98 Millionen Jen veranschlagt. Deutsches Reich. Im langen Stalle des Exerzierhauses des 1. Garde-Regiments zu Fuß in Potsdam fand gestern vormittag Vic Besichtigung der Rekruten der 7. und 12. Kom pagnie in Anwesenheit des Kaisers statt, welcher später am Frühstück des Offizierkorps teilnahm. Die F r ü h i a h r s-V e rb a n d s r c if e Her Auf- t l ä r u ug s s ch i f f c der Hochseeflotte wird in diesem Jahre mm Wochen dauern, also zwei Wochen länger, als die vor jährige. Das vier Panzerkreuzer und sechs kleine Kreuzer zählende Geschwader unter Konteradmiral v. Hecringcn irttt di« Reife am 7. Febru-r an und kehrt erst am IS. März nach Kiel surück. Wie im Vorjahre werden bi« eichenden Schiff« durch bte «orlffee bi» »,« «ord-Ntlsuttk «eben, «vo sie al» südlichsten Pnirkt »ur Ergänzung der Vorräte «ud Erholung der Mannschaft wieder den spanischen Hasen Btgo anlaufe«. Dort werden bei ihrem Eintreffen in den spant- fche» Gowässer« fünf von der Kieler Äeederei Eariori u. Berger gemietete deutsche Dampfer mtt den nötige« Kvhlenvorräten bereit liegen. En die Mannschaften stelle« die Frühjahrsretten besonder» -oh« Anforderung«. Da» Gesetz über die Kn r»fu scheret und die Ein- schräu-knng des Geheim mittelverkehr» «irb. wie die «Verl. Uutv.^torrefv." hört, demnächst dem Steichsge- sundhettsrate zur Begutachtung vvrgelegt werden. Das Gesetz wurde »n Anfang de» Bortahres vom Retchsamte des Inner» der öffentliche» Kritik unterbreitet: zu gleicher Zeit wurden schriftliche Gutachten der Bundesstaaten und der Interessenten etngafordart. Am End« des BorsahreS lagen sämtliche eingesorderte Gutachten dem Reichsamte de» Innern vor. nachdem auch Preußen al» letzter Bundesstaat sein Gutachten durch die erweiterte wifselrscdastllche Deputa» non erstattet hatte. Aerzte- und Apvrhekerkammrrn fordern schärfere Besrimorungen gegen die Kurpfuscherei, ivährend dte Organisaivnrn der Heilküwsller. wie der Verein der Nattir- Iieilkundigen, der Verein der Nlagnetvpvthen und andere »zehr in .zahlreichen Eingaben de» veröffentlichten Entwurf bekämpfen. Das Kurpsujchereigesetz wird den Reichstag erst i» der nächsten Session beschäftigen können, da das Gut achten des SteichS-gesnndlieitörateS immerhin längere Zeit in Anspruch nehmen und da» Rrichsamt de» Innern noch direkt mit den einzelne» Bundesregierungen verhandeln wird, ehe es an die endgültige Ncdigierung dcS Entwurfs schreitet. Die dieser Tage in der Handelskammer zu Berlin stattgefnndene Generalversammlung -es Verbandes der Fachpresse Deutschland», E. V. war sehr stark besucht. Nach dem Geschäftsbericht umfaßt der Ber- band gegenivärtig 620 deutsche Fachzettungen. Die Bor» standSivahl brachte folgendes Ergebnis: 1. Borsivendrr Direktor Znelzer-Berlin. 3. Vorsitzender Georg Elsner- Berlin. Schatzmeister Ernst Morgensternsverlin, Schrift führer Fritz Gersbach-Verlin, Beisitzer: Frankenstein-Ber- liu, Hvsrat Alexander Koch-Darmstadt, LH. Martin- Leipzig. I. Friedrich Meißner-Hetdelberg, Dr. C. Salv- inonÄerlin. Georg D. W. CaUwen-Münä>en. Schottländer- Berlin. Konrmerzienrat E. Pohl-München, Martin Salo- mon-Berlin, Worms-Berlin, Generaldirektor Otto von Halcm-Stuttgart und Dr. Schumacher-Frankfurt a. M. Türkei. Der Minister des Innern erklärte, er habe die Mitglieder des Bovkvttkomitces empfangen und ihnen empfohlen, Sen Boukott gegen österrreichische Waren zu beenden. De« gleichen Wunsch äußerte der Großwesir, der das Komitee gleichfalls empfing. Die Dkit- glieder -er Bookottkommission erklärten sich bereit, der Aufforderung Folg« zu leisten. Die Bvukottierung bul garischer Waren wird fortgesetzt. — Die Deputier- tenkammer erledigte eine große Reihe von Anträgen und lehnte den Antra«, ber Sultan solle alle Besitz tümer. dir er unter dem alten Regime erworben habe, dem Staat zurückgeben. einstimmig ab. Der Abgeordnete für Taschlidicha bemerkte bezüglich der im Exposä des Groß- wesirS erwähnten Räumung deS Gandschaks Novi- bazar. die Ansicht sei irrtümlich, daß die Oesterreicher als Kompensation den ganzen San-dschak geräumt hätten, da nur zwei kleine Städte von ihnen beseht gewesen seien. Er beantragte, den Grvhwesir zu interpellieren, weshalb er diesen Irrtum durch das ErvosL verbreitet habe und ihn anszufordern, das Protokoll über die türkisch-österreichischen Verhandlungen entsprechend zu ändern. Der Antra« wurde angenommen. Kunst und Wissenschaft. f- König!. Hostheater. Das Opernhaus bleibt heute geschlossen; im Schauspielhaus« geht „Nathan der Weise" in Szene. f- Refidenztheater. Heute im Operetten-Abonnement >2. Serie): „Der Feldprediger". f- Leutral-Theater. Heute: »Der tapfere Soldat". -k Mitteil«»,«» »e« F. «ies. Heut« abeud H8 Uhr findet im Verein-Hause dad Konzen von Manja Freitag-Sink- lcr tGesairg; unter Mitwirkung des Hosschauspieler» Paul Wiecke «Rezitation; statt, «m Klavier begleitet Alfred Hürt gen. Paul Wiecke hac, wie auch di« Sonzertgeberin. de» Ertrag jeiner Mitwirkung im Manja Arostag-Winkler-Kouzert für die Verunglückten in Messina bestimmt. — Im kleinen Saale des Geioerbehausc» gibt heule abend 148 Uhr Fanny Absberg ihren Liederabend. Lm Klavier begleitet Heinrich Kaspar L ch m i 7 Mitteil»», »,» H. Bock. Heute abeud l-L» Uhr »weiter Kammermusikabenh der Trio-Terrintgung Vach «an». Bärtich-Gtenz tm »Neustädter Kasino". Für de« erkvantten Herrn Stenz hat Herr Walter Schilling die Vertretung itber- irommen. -f Sinfonie-Kon^it. Die Kapelle dev Schützen» Regiments hielt am Mittwoch abend im „Linckeschen Babe" ein Sinfonie-Konzert ab. das sich eines sehr zahlreichen Be- suches ersreute. Kein Wunder, denn di« Leistungen unserer Schützen-Kapelle unter ihrem vortrefflichen Dirigenten Herrn Obermusikmeister Helbig erfreuen sich in den weitesten Krei sen verdienter Wertschätzung. Ihren guten Rus bewährte die Kapelle mit der Wiedergabe der im Mittelpunkte des Pro gramms stehenden C-Moll-Stnfonie Nr. 5 von Beethoven. Der prächtige Eingangssatz /lllegro con drio wurde nicht nur ton- schön und -rein, sondern auch in prägnantester Rhythmisterung gespielt. Zn einem hübschen Gegensatz hierzu stand das Fnstanle con moto, das mit so wohltuender Innigkeit und Wärme vorgetragen wurde, daß sich die Kapelle und ihr Führer damit rauschenden Beifall errangen. Gleich gut und exakt wurden dir beiden Allegro-Sätze zu Gehör gebracht. Aus gleicher Höhe der Ausführung standen auch die übrigen Darbietungen der Kapelle, so das sorgfältig vorbereitete Vorspiel zum „Par- iisal" von Wagner und das musikalisch reizend illustrierte Märchenbild „Rotkäppchen" von Bendel. Gerade im Vorträge des letztgenannten Stückes hatte man Gelegenheit, die gleich müßig gute Besetzung und Durchbildung des Streich- wie des Bläserchores zu beobachten. Das Programm verzeichnet« in seinem dritten Teile noch die Ouvertüre zu Webers „Oberon", eine Arie aus „Samson und Dalila" vv» Saint-Saöns, eine Phantasie aus „Lugen Onegin" von Tschaikowsty und eine „Ungarische Rhapsodie" von Erichs. Als Solist wirkte in dem Konzerte Herr Willy Wunderlich mit, ein sehr begabter und weit oargeschrittener Schüler Willes. Er spielte technisch gut und mit großem warmen Ton ein Violoncello-Konzert von Klug hardt. ein kaleidoskopartig in den Stimmungen wechselndes Gebilde, das dem Cellisten willkommene Gelegenheit bot, sein vielseitiges Können auf einem prächtigen Instrument zu be weisen. Die Begleitung des Solisten wurde von der Kapelle in vornehmer, zurückhaltender Weise ausgesührt. s Das Wohltätigleitskonzert des Sammel- verdandes Dresden fand am Mittwoch abrnd im voll besetzten Gewerbehaussaale statt. Auch Herr Bischof Dr. Scharfer wohnt« demselben bei. Frau Künial. Kammersängerin Irene Abendroth-Thaller sang da, Lied: „Nein, ich singe nicht" von N. Isonard entzückend und machte infolge des lebhaften Beifall» noch zwei Zugaben. Kammersänger Dr. v. Vary trug di« Szene aus dem ersten Akt der „Walküre" von Richard Wagner „Ein Schwert verhieß mir der Vater" mit dramatischer Krast und reicher Stiminentfaltung vor. Alice Pölitz oe> llamierte formvollendet Dichtungen von Hebbel, Fontane und Freiherrn v. Münchhausen. Di« Kunst «ine» Feltr Schweig Hofer, der ernst« und humoristische Gedicht« und Gesangsszenen darbot, bedarf keine« Lobes: seine vortrefflichen irischen Dar bietungen entfesselten Stürm« de« Beifall». Der Kapellmeister- Aspirant M. Feieret» vom König!. Konservatorium trug zwei Konzertstücke auf der Flöte mit Wärm« und Weichheit vor. Auf dem Klavier bewies die Hochschullehrerin am König!. Konser vatorium Clara Brauer durch Vortrag von Kompositionen von Schubert und Reineck« ihr« technisch« Vollendung Die v«. »**"*!!- L" am Bläthner führlen sehr «n an, Hof. orglnist Brendler. Kapellmeister Wogrttsch und Her, Ulbricht s «in langsähria«, und eifrige» Mitglied de» LonNinstler- »«rein, Lndwig Hofsnrth ist gestern in einer Dresdner Klinik seinem Leiden erleaen. Der in reifem Mannesalter ver starken« Hot um di« Entwicklung de» Dresdner Musiklebens hohe Verdienst«, namentlich in den Jahren, al» er die Leitung der von Bock fen. begründeten Musikalienhandlung übernahm und einer langen Rety, hervarn^ender Komponisten Eingang in di« Konzertsäle vermittelt«. Der Tod Hossarth,, eine« tm destrn Sinn« fortschrittlichen, sehr begabten Menschen, reißt ein« empfindlich, Lücke in die musikalischen Dresdner Eesrllschasts * Setz. Ged. «ach» Kaatat« »Here «et«, »ich lese« »tri" wird morgen in der Sreu » «irch » anlarfü-ri. Da» selten aeddrie S«« interrstiert besonder» durch Irin« Ltzsr«. Dt« Babiboi, «>rd Herr Hos»o«r»Iä»aer Plaich kr llnaen. s «emerdeda»« - Hrchrfter. 9« «onnadeud.Kenzert kommen zum Vortrag: l. OuaerUlre »Sakuntala" oen »otdmark. 2 Serenade für Streichlnsrrumeut« l>. Mal; von Iamdor. ,i. Sinfonie E-Dur von F. Schubert. «. Konzert für Violine oon Vruch. d. Lev Proludc» von Liszt. s 9» der Etzriftnokirche iVorftadt Strehlen; finde« Sonntag, den 2t. Januar, «achmitla«» k Uhr. eine MendelSIohn- Feier stall. Milwirkende sind: »ünigl. Hosopernsängerin Magd« tcne Seede, König!. Kammersänger Gevr« Ärvjch, Kantor uud Organist Johanns Süyschke und der Freiwillige Strchenchor der EbriftuSparochie. Programm: Sologesänge, Duett. t- und 8slim. mtge Chöre, Orgelwerke. Karten zu 8. 2, t M. und so Psg. in der Kanzlei der Ehrisiuskirche »—l »nd kt—« Uhr. bet Kaulmani, Ander». Lannrrstratzc I, in der Apotheke. Residenzftrasie 8», Hos liescrant Förster. Gevraplatz 2. Musikalienhandlung H. Bock. Prager Glrahe », und C. A. Klemm. AugusiuSstratze. -f „Nitfchewv". Schauspiel ans der russischen Ge sellschaft von Wolf v. M e tz s ch-Sch i l ba ch. erlebt am 2«. d. Mts. seine Uraufführung am Gtadttheater zu Plauen, an die sich am 2. Februar die Erstaufführung im Battenberg-Theater in Leipzia anschlicßt. f- Der Konzertverein Plauen brachte unter Kapellmeister Werners Leitung unlängst die E-Dur Sinfonie unseres heimischen Tondichters Reinbold Becker zur Aussührung. Das sormfchöne, gedankenreiche Werk, dessen Bekanntschaft uns Dresdnern der hiesige Mozart-Verein vermittelte, wurde mtt begeistertem Beifall ausgenommen. Dem hochverdienten, greisen Meister gön nen wir den Erfolg von ganzem Herzen. -f Der Kaiser-Gcsangswettstreit wird nicht, wie man bisher annahm, in den ersten Tage» des Juni, sondern zwischen Himmelfahrt und Pfingstfest. 20. dis 30. Mai stattfinden. -f Ein neuer Tenor ist von der Münchner Hofoper entdeckt worden. Dort sang der 2V Jahre alte Diplom-Ingenieur Kurt Boltenhaaen, ein Norddeutscher, zur Probe nnd zeigte so außer gewöhnliche Stimmittel, zunächst bis zu einem glänzenden hohen ». daß ihn der Generalintendant Freiherr v. Speidel Vorbehalt lich eines günstigen Probegastspiels sofort auf fünf Jahre ver pflichtete. s In einem durch die Wiener »N. Fr. Pr." verüfsent- lichten Feuilleton von Segantiuis Tochter Bianca finden wir folgenden Ausspruch Segantinis: »AIS ich eines SlternpaareS Schmerz um den vom Tode entrissenen Sohn lindern wollte, malte ich „Die Linderung LeS Schmerzes durch den Glauben": um das Band der Liebe zweier junger Menschen zn segnen, malte ich „Die Liebe an der Lebens quelle": um die ganze Glückseligkeit der Mutterliebe fühlen zu lasten, malte ich „Die Frucht der Liebe" und den „Engel des Lebens". Als ich aber die schlechten, unfruchtbaren und genußsüchti-gen Mütter hatte brandmarken wollen, malte ich „Nirwana", lind als ich endlich die Quelle alles Uebels ausdeckcu wollte, malte ich „Die Eitelkeit". Diese Worte, die das ganze Ziel seines Strcbens und Wollene- zeigen, sprach er selbst. Und von der Kunst sagte er. daß ihr Kultus die Offenbarung schöner Tugenden des Geineö sei und daß sie in der Natur, der Mutter der ganzen Schöpfung, Wurzel fasten müsse. „Dieser Kultus muß in Verbindung mit dem iliifichtbarcn Leben der Erde und des Weltalls stehen. Ihr sollt danach streben, das Schöne aus richtig und wahr darzustellen und der Güte ber Geelc körperliche» Ausdruck zu verleihen! Suchet das Erhabene in der Einfachheit, die Wirkung und die Krast in einer klaren Verständlichkeit! Alles, was Sünde. Gemeinheit oder auch eitle Habsucht ist. muß der großen Kunst fern gehalten werden. Arbeit, Liebe. Mutterschaft und Tod müssen sich mit dem Leben durch die Kunst verbinden: un- alles muß unserem geistigen Leben zur Stärkung dienen." f C. PanligS Leihbibliothek, Moritzstratze S, erhielt u. a. folgende neue, dcutjche Bücher: Dr. S. Genthe: Samoa, Rtiir jchitderuug. Han» Köppen: 9m Auto um die Welt. G. Houpi mann: Griechischer Frühling. Reiseerinnerungen. A. v. Rowbrig: Bor 100 Fahren, Erinnerungen der Gräfin Sophie v. Schwerin ged. Gräfin v. Dönhoff. Hans Thoma: Im Herbst« dev Lebens. Gesammelte Erinnerung- - Blätter. Gustav Karptle»: Heinrich Heine» Memoiren. Lily Braun: 9m Schatten der Titanen. Richard De-Hmel: AuSgowählie Gedichte. M. Bayer: Mit drin Hauptguartter in Siid-West-Asrika. General v. Schusrrt: Leben», erlnnerungen. Wich. Fensen: König Friedrich. Geschichtlicher Roman. L. Hearn: Sevaidan, Seltsame Geschichten und Studien au» Japan. Dr. Mar Hrrz: Das heutige Neufeelaird. Grat Han» v. KönigSmarck: Die Engländer l» Fudieu. H. Bahr: Buch der Fugend. Bertha v. Suttner: Memoiren. Richard Wagner: Briese an feine Künstler. Fritz Friedemanns Memoiren. P. Grabein: Fn Fena ein Student. Ernst Zahn: Dt« da kommen und gehen. Roman. M. Prevosi: Die junge Krau, Roman. D. v. LUiencron: Leben und Lüge, Biograph. Roman. H. H. Ewerö: Di« Besessenen. Seltsame Geschichten. K. Schönherr: Erde, Komödie. F. v. Zobeltiy: Eva, wo bist du? Roman. Slowronnek: Schweigen im Walde, Roman. G. Falke: Die Kinder au» Ohlsen» Gang. G. WaSner: Dornröschen, Roman. Gräfin Barone H. Bahr: Die Rahl. L. Thoma: Blaue Berge. E. Edel: Fritz der Zeiigcnoise. Roman. St. Z-welg: Tersitc», Trauerspiel. Stell», wo st« sterblich sind. E. Rüft: Vom B. Shaw: Der Arzt am Scheideweg. H. Sudcrmann Lied, Roman. O. Wshlbrüci: Du sollst ein Mann sein. Saakburg: Deutsche Moral. M. Halbe: 9. Laufs: St. Anne. M. Madelein«: Die selbe« Ast, Roman Da» hohe R. Slilgc- bauer: Lügner de» Leben», Bildner der 9ugend. E. Dauthendev: Bivos voco, Roman. E. Hardt: Tantrl» srr Narr. L. Ganghoscr: Waldrausch, Roma». E. G. Sceliger: Zwilchen den Wäldern, Heilere Reisen nf>». K. Michaeli»: Ueber allen Verstand. d'OrchampS: Die Geheimnisse der Frau -us-w. vobemer: Aui grünem Rasen. Sportroman. «imce: Abenlcuer usw. T. Iacobse» Han» im Glück, Roman. H. Erlin: Dir Erste -beste. Roman. R. Aucrnbrimer: Die man nicht heiratet. Rideamu«: Die Erfindung der Sittlichkeit usw. A. Ott: Der Bergführer, Rvinan. F. Hol laender: Agnes Feustel» Sohn, Roman. Sl-Sorrei: Da» Mädchen mit den kleine» Füßen, Lebensfrohe Erzählung. Otto Ernst: Tartüss der Patriot. Sat., Kom., 8 A„ usw. usw. Während des Druckes etngegangene Neueste Drahtmeldnngen. Petersburg. Ter Ausnahmezustand für Petersburg und das Petersburger Gvuvcrnc- m e» t wurde um ein halbes Jahr bis zum 21. Juli verlängert. Petersburg. lWestiiik-Meldung.s In einigen ansländiiche» und hierauf auch in russische» Blättern er schien die Nachricht, daß in der Zeit von 1902 bis ISO» Agenten der russischen Polizei an der Organi sation einiger terroristischer Akte teilgenommen hätten, so a» der Ermordung des Großfürsten Sergiu». Plehwes. SsopjagtnS u. a. Diese Nachrichten sind vollkommen er funden. Washington. DaS Nationale Handelsamt er nannte nach lebhafter Debatte einen besonderen Ausschuß, um den Staatssekretär Root nachdrücklich zu veranlagen, irgend einem Vertrage mit England eine Bestimmung zum Schutz der amerikanischen Patentrecht« einzu- sügen. Die Abordnung des HandelSamteS sprach auch im Staatsdepartement vor, um gegen di« englischen Patent- gesetze Protest einzulrgen. Johannesburg. Bet einer Zusammen rottung von 800 Chinesen in der Snsieoluna De «ti mt n« feuerte die Polizei aus di« Menge, wobei « Prrso- «e» getötet und 1v verwundet wurde».
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)