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Mama. Ich bin zu »roh. zu giucmcy ' ver Lvn, m,v«u> ne- »><« ,aaie. nan, ,o und alüctlich. daß er Anna Paulowna durch» Her« schnitt. Mit Hilfe ver Zofe «nt sie sich und leite sich «leder. - L« - u glücklich." Der Ton. in dem sie- die» Jetzt erst fiel ihr ein. daß sie sich gar nicht von dem General verabschiedet hatte. Eie wußte, da» chr sonst so nachsichtiger Mann, chr diesen Fehler übelnehmen werde. Der Legen der großen sorgen aber ist, daß sie die vielen kleinen mit sich nehmen, und so ver flog der Gehankean diese sonst so wichtige Zache ebenso schnell, wie er gekommen war. Lange bis zum Morgen lag sie wach da. Dann aber fiel sie in liefe» «cklummer. Am nächsten Tage war Anna Paulowna krank und fieberte heftig. Sic lieh die Jalousien schließen und Vera rufen. Sic wollte, sie muhte Klarheit haben. Bevor Vera kam. trat ihr Mann ei». Er erkundigte sich nach ihrem Befinden, lieh den Arzt holen, lat dies alles aber in einer mechanischen Weise, gleichgültig und ohne die geringste Wärme und Fürsorge. Anna Paulowna. die ihn seit mehr als 26 Jahren durchschaut Hane, merkte, da» ihn etwa» Besonderes be'chästigtt, dah seine Gedanken von einer sehr wichtigen Sache in Ainvruch genommen waren. Lies Gefühl quälte sie. Es mochre sei», was es wollte, sie mutzte Klarheit haben, „'Nun, Nikolai Mkolajewitsch, woran denkst Du? Du hast etwas aus dem Herzen." sagte sie. als er sich, ohne etwas zu sagen, zum Gehen anschickte. Der Oberst blickte sie an. „Du hast es erraten. Nu», ich habe die Absicht, heule nach der Parade Karl Alexandrowitich zu meinem Adjutanten zu ernennen." „Und aus welchem (»runde ?" fragte sie. Ihr war. als werde ihr die Kehle zugeschnürt. „Aus welchem Grunde ? — Nun eigentlich hätte ich es schon längst tun müssen. Er ist em tüchtig,.! Offizier, dem General hat er sehr gefallen, und zweifellos hat er eine glänzende Zukunft vor sich. Und dann — offen gesprochen, eine bessere Partie wüßte ich in der ganzen stadr nickt, und, sichst Du. Bera ist doch schon über zwanzig Jahre. Als Adjutant wird er ja täglich bei uns sein/ und der Oberst entwickelte lang und breit seine Pläne. „Du jagst aber aarnichts. Wie denkst Du über die Sache'?" Jur Anna Paulowna waren die Worte ihres Mannes eine Oual. die von Minute zu Minute mucks und sie schließlich zu ersticken drohte Sie hatte sich inzwischen mühsam un Beite ausgerichtet und blickte ihn mit fieberalühendeu Augen an: ein Ausdruck von Harte und Vorn lag in ihrem Blick, als sie mit einer Stimme, die sie nicht länger zu de- herrsche» vermochte, ausrief: „T-as wird nie geschehen, hörst Du. nie." Darauf sank sie wieder in ihre Kissen zurück. Nikolai Nikolafewilich war verwundert und gleichzeitig verletzt Surch diesen bei ihr ungewohnten Ausbruch. Indessen faßte er sich schnell, und mit einem uonlsck>en Lächeln sagte er: „Du bist doch wohl nicht etloa eifersüchtig'?" und er fuhr fort, seiner Gattin seine Pläne zu begründen. Anna Paulowna sagt,. nichts, er aber sichlte. da» hinter ihrem Schweigen etwas Um- ging und schlug die Tür heftig hinter sich zu. Sein Gang, seine Miene, seine err Gemülsstimiming verhießen nichts Gutes für die heutige Parade. „Der Eigensinn ist Energie des Weibes," murmelte er vor sich hin. Anna Paulowna war von dem Schlage, der sic getroffen hatte, fast betäubt, so da» sie Veras Eintreten nicht hörte. Diese setzte sich still an das Belt der Mutter. Als Anna Paulowna ihre Anweienhcit bemerkte, fragte sie plötzlich erregt: „Was machtest Du gestern im Garten?" Vera blickte sie verwunden an. „Ich? Nichts," antwortete sie ruhig. „Ich erneuerte nur die Bekanntschaft mit Karl Alerandrowitsch." „Wo lerntest Du ihn kennen?" fragte Anna Paulowna und beherrschte ihre Stimme. „Erinnerst Du Dich nicht, daß ich ais achtjähriges Mädchen in Petersburg die Bekanntschaft eines Pagen machte, welchen ich meinen Bräutigam nannte? Erinnerst Du Dich nicht, da» meine alte Bonne noch viele Jahre später scherzend fragte, ob mein Verehrer Kärlujcha, geschrieben habe? -Nun gut, Karlnscha ist Karl Alexandrowitsch. Seitdem sehe ich ihn jetzt hier zum ersten mal wieder. Er sieht noch gerade so aus wie früher." Endlich ein beruhigendes Wort. Anna Paulowna überlegte, was sie sagen solle. „Karl 'Alerandrowitsch gefällt mir nicht, er ist. . „'Ans Deinen Briefen geht aber gerade das Gegenteil hervor." Jetzt verlor Anna Paulowna ihre Selbstbeherrschung. „Meine Briefe, meine Briefe — ich verbiete Dir über . . ." Weiter kam sie nicht, denn em schwerer Nervenansall machte es ihr unmöglich, weiter zu sprechen. Vera war im höchste« Grade erschrocken. Derartiges halte sie nach »ie gesehen. Das ganze Haus befand sich in Erregung. Der Arzt kam und erklärte, daß der Zustand höchst bedenmch sei. Vera war sehr unruhig, „sagen Sie mir, Herr Doktor. Pava hat mich gebeten, Fräulein von Hübner zur Parade obzuholen. Dan ick hmausfahren?" „Ich habe Ihrer Frau Mama Morphium gegeben. Darnach wird sie zur Ruhe kommen. Für einige Stunden können Sic sie schon immer verlassen." Vera fühlte sich durch die Worte des Arztes beruhigt. Sie fuhr zu Fräulein von Hübner. Zwischen ihr und der alten Dame Heiland eine sehr große Freundschaft. Vera bewuiiderte an ihr die Weltdame, diesen ganzen 'Nimbus der Hofluft, der sie umgab, und ihr warmes herzensgutes, alles verstehendes, alles versöhnendes Wesen. Fräulein - «7 - von Hübner liebte Bera sondern well ihr Her» im allgemeine» sehr äene Menschen hinzugeden. Die alt» Dam» war ü m hohem Grade entzückt Di« Frühjahrtzluft, en Karosse, alle» versetzte ^ ' beiden Damm ful «LA« deswegen, weil sie jung, Hübsch und wohlerzogen war, , zu neben uni ihr sifmpälhisckeu "" "samten ^ ^ . ^.,hjahr»Iuft, da» warm«, sonnige Wetter, die Fahrt m der prächtigen Karosse, alle« versetzte sie in gute Laune, so da» Anna Paulowna bald ver- aessen war. Di, beiden Damm fuhren nach dem Srerziermotz« Henau», welcher einige Kilometer vor der Stadt, in der Mhe der i« Ban begriffe»«» Kaserne lag. Aus dem Feld« trafen sie Karl Alerandrowitsch, der ihnm in scharfem Galopp aus einem prächtigen Rappen russischer Rasse entaegenspreagte. Er sah in seiner neuen glänzenden uniform vorzüglich au»: er begrüßte die Damen verbindlich, und seine Stimm« atte «inm so eigenartig warmen Klang, da» sie di, «ufinertsamkeit der altm Dame er- regte. Bera Molajawaa sah gleichsals» sehr interessiert an». „St alle erfahren« sich dort unter die marsch am besten. sehr interessiert au». „Steht e» so?" sagte d>« ikolai Nikolajewitsch, Ihr Herr Pava. bittet Sie, e zu begeben. Von dort au» sehen Sie den Parade- Nlkolajewna". und er loandte sich mit einem Ihr Pater ist " weiter Kar! „ zagt« er davon, jo da» man sah. wie der blanke Hui- deschlag seine» Pferde» im Staub glänzte. Der Wagen fuhr jetzt die Anhöhe hinauf, aus der sich eine große Schar Bürger und Landbewohner einaefunden hatte, um die Früh, jahrsparade zu sehen. Vera setzte die Leute dadurch in Erstaunen, daß sie einen großen roten Sonnenschirm aufspannte, dm sie vom Auslande mitgebracht hatte. Einen solche,, Schirm hatte man in dieser Gegend noch nie gesehen. Im Schutze de» Sonnenschirmes und des grünen Laubes der Weide saßen die beiden Damen da und erwarteten den An. fang der Parade. Fräulein von Hübner betrachtete von dem rvten Lichte veS Sonnenschirmes umflossen, einen jungen Antlitz halte, welche sie entzückend machten. „D So mutz sie in Deinen Jahren auSgesehen haben", sagte f:;. Eui bunteS Bild entwickelte sich auf der meilemveiten Ebene. Kompagnie stand neben Kompagnie, und vor der Front waren die Offiziere gruppenweise versammelt Stabsoffiziere »mb Adjutanten waren beritten. Bon Zelt zu Zeit sprengte der em« ober andere Adjutant di» Front hinunter, um Befehle zu überbringen. Ueberall glänzte und leuchtete es. Da erschien Nikolai Nikolajewitsch. Bon seinem Stabe gefolgt, näherte er sich im Trabe seinem Regiment. Die Trommeln nsirbelten, und Hornsignale erschollen. Die Soldaten begrüßten ihren Kommandeur mit den üblichen Worten: „Der Fleiß ist unser Vergnügen, und Gott bewahre den Herrn Oberst." Die Waffen glänzten und glitzerten im scheine der JrühjahrSsonne, alles schien in bester Ordnuno, man sah der Parade mit freudiger Zuversicht entgegen. War der Oberst doch ein milder, gutherziger Mann, der keme übertriebenen Ansprüche stellte. Und doch ging alles anders, als man er- wartet hatte. Der Oberst war be» schlechtester Laune. Nichts war chm aut genug. Er schalt und tobte, kaum ein einziger Ossizier wurde verschont. Karl Alexander stand bleich und kalt da. Er war aus das Schlimmste gefaßt. Er hatte eine Ahnung, als wenn die schlechte Laune des Obersten mit seiner Person in Verbindung stehe, und doch war ihm der Zusammenhang nicht ganz klar. Jetzt näherte sich der Oberst der Kompagnie Karl Alexanders. Wie erstaunte dieser aber, als er gewahrte, daß die Augen des alten Herrn freudig ousleuchteten, und sein Kommandeur immer milder und milder wurde. Und bei der Kritik erhielt Karl Alexander Lob über Lob. Die Kompagnie habe zur Freude des 'Vorgesetzten vorzüglich vorgestellt, es herrsch« in ihr eine musterhafte, geradezu „deutsche Ordnung". Vergehens strengte Karl Alexander seinen Scharfblick an. Was mochte dem Obersten wohl zugestoßen sein? Er glaubte ihn doch sonst zu kennen. Heute war er ihm ein Rätsel. Der Vorbeimarsch begann. Nikolai Nikolajewitsch sprengte im schärfsten Trab auf die Anhöhe zu, begrüßte ernst, fast finster seine Tochter und Fräulein von Hübner Den Arni hatte er in die Seite gestemmt, _ gen. Er ritt einen stolzen Trakehner, geduldig, als die Rigimentsmusik sich näherte und ihm gegen- über abschwenkte und das Regiment kompagnieweise an seinem Kommandeur voroei- defilierte. Auch bei der Kritik über den Vorbeimarsch regnete Tadel über Tadel ans die Kompagniechefs. Nur Karl Alexander hatte es dem gestrengen Herrn recht gemacht. Nur seine Kompagnie hatte Brauchbares geleistet. Bera Nlkolajewna war »m höchsten W ' " - . iaan> . , . .. Grade erfreut. „Papa lobt Karl Wexandrowitschs Kompagnie", sagte sie strahlend vor Freude. Fräulein von Hübner machte ihre Beobachtungen: Vera kam gestern nach Hause 'Der Oberst ist heute wie umgewandelt. Anna Paulowna ist krank Karl Alerandrowitsch und Vera interessierten sich füreinander. Sie kennen sich aus früheren Jahren. Hier ist etwas gickst w Ordnung. „Arme, kleine Bera," denkt sie bei sich, „Du ahnst mW." iFoNietzung LKnriag.i Dr. Ieg.IlILS,IUl's vsxetMe F cker Tnkllükeb ruxesetrt, biläet äe» cterslutterinilck xleicklc-immclläst« KLbrnogsiiuiiel kür LLuzlinxe. Kso verlmxe »u-tübrlioko Ldb»o<Uuox von Level LVeitdeu, LSIa-Meu. Tinen Rosien bilüssr Leiöenklsidei', Lsicienbluson offeriert als nickt iviellerlcekrenäc Oelexenkeit llMelorant, Draxor Strasse 11. Mdvl-AlLLLLlll von Meistern der Lischler-Jnnung, „ kerällmM. 2,1. u. II. ktz.. L. Größtes Laaer aller Tischler- uns Polster-Möbel, Stütil« sie. Bei Bar-Einkänken 8—8 X Var-Pabatt, nicht Marken. wie in den sogenannten Robattvereinen. llvulv LvSttllvi! Mel- Mmli- Xi-eült- lim WmAIliiriiii 9 Illonwerllt 9. - > . - -- -- 6 Eigenthum des französischen Staates. Man hüte sich vor Unterschiebung wertbloser Mineralwasser und bezeichne stets genau Namen der Quelle. VlvlllV: MIL87M8 VIVMk; VKLlVoL bei Veldailniigsstörunaen (nervöse Tsispepsie). s bei Nieren-, Harn- und Blasenleiden, . Gicht und Diabetes. VIMNk; SllLRllll K8H.I.L !t< fertigen als Spezialität k. L 5. NsvmLvv. m. Vlauensche Gaffe 37. Telephon 1961. barte Saut werden schnell und gründlich beseitigt durch fftad»- avnt ttv. Armee« Touriftenvffafter» verbesserte» Coriivstafter. per Roll« 6V Ptg. Alleinverkauf u. Versand: DreSde« «A.. Neumarkt 8. empfiehlt billigst jedes Quantum ILsoäor 7okns. Schulautstr. 8. Zlegelstr. 66. Fernsprecher 3619. Okoeolacis prüvlttvoll Im 6«8o!rwlloL! ketrolü L Liiltiorü, L. K., HM«».