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wikbrln, m oder größe- >ie ckept«!, »oin«i» oder fferirt bei Auf oder prim» prompt« sichert, »annover. sichert. Hannover. »Mist, rikamsch, i»S ivasser, »Uso, «Ilvr ^rt hlt > Itoeli, arkt Nr. I«. IlWI- ileut- ich. »blenfttschüst !>er Ctbe (mit lmsatz von Mk. einen ttichtige» .vcder als Tlieil- Disponent auf- talcinlage bez. ch. lbc bei Meißen. «t HIttll«-,. tc mit Bahnst. Hausarundstück »ettenver Herei reise von 10,000 stark Anzahlung urck n tZriinio». G n* ch' lilen ali» kVnelil^ raste Nr ». ües -Gesuch. nditor, Inhaber bitorri in Berlin» situirt, sucht, da menbekanntschaft -gesährlm. Da- iahren, mit dis- i. von mindestens pinn für Geschäft , werden gebeten g. der Pbotogr. sr an die Expd. emittier verbeten aut« »r«rd« lLoss, wer, ü 50 Pf., sstachnabme. Auf- omm. Jettgänsc, te, mit und olme ! Earl Krüger, Vorsommern. ndisch >ien. 12. ibl^dsol», Vertre- r großen Häuser i»eli laettoo, rren Fabrikanten >ung von Mustern t-Artikel. Prima »m»«r lmalie'istr.2 part. Lokrstli krot. vr. 11. v. vvdllüK's Liut»«Iit«i»r Die „k'rsnL elosv^^-LlttHruuvUv ffs Uksrtrile a» rri«U»oI>»>»»II»r «UI»I, .Itoo« mit n, kiUv» mit 62 »/, »»»>« »U» mir dolm>»t«n Vitt«r»»,»or ckurvk ckun Nvk-It m» viril»»»«» v«- »t»»ckU>«iUm »»>> ttnävt üi, vuo »irtllck«» LutoriUttv» vou»l»tirt» ,,»»«r- «rt«»U rk« MIrt«»»l«I» „ei, t» m«l».r <>>.ml»rl», ikr, pogrünü»»« m«I LrilMnmx. Ltnttz.rt, iw IlLrr 1682. i)j« ^rr»R» 2o»«N -i«tt.r>l»v >«" j,,t v«rr6U>ix >o üoo H>nvr»lv»»»«r-V«i>o»>i. ^ t«ln«r ni>«> n«< I,f«lnrr Lsnsv28-81iolisrvivn liefern /u itlltrsmvm unerkuimb InUigsten I'reisen nrll-tlvülin L r^iMi, 8oklo»8-8trr»8«« lVr. IV» LlPsntibor (lviu XSui^-l. Kohlosse. «,r«ui« tßr »1 »«»»- UuIMtrtiit U»»»M»».>»tt»l»» *»» undrian-ieuvkiiourn inlirir«» ?ir »»r ,,«» Ht»»«»k rch N«N»»l»n> O«, t ÜLltel» LI«»»»« v«n N«»I»»1t«i» Ue«et»»»»vlLvotier lStjouterte», »>,: »r«e»„, vkrrl»»«, Ur.»r», >t««»Ill»»», 0«NI.r» lr»l»»s«r, >,t- l«r»U»», Mn.t.otlllm»«, U»»rpr«U«, vdrl.tl«», U»»»rI>.ti«»Il»6pe« «t«. 8p«eialttritr 8vkmu<:stxvx«u«tüoSv au» ectltom Llldsiiilrlieiw iUiwtnrt» kr«i»ii»t«a v«rck»ll xr»ti» »t>L«r«6eu -m>i ll»ci> »«viiri» lrEo v«r»»»ät. F. 8»rg«a 80I»n«, vreuaeo, V1l6«iruirer«tr. 21d. u. 8opdlea»tr. « am koslplatr. 22 IsneiÄrM« 22 sr«Itv «ler lEorgarslllonatr»«»«.» v. s. SV88V 22 Mrj6»8ti-Mv 22 lleberLivIivrstoSe, «l«r AI»r«»r«tIivu»tr»«a«.) !>'(>!,t«, «oUä« ?r«1«e. Nr. Z7S. Witikning vom 2I>. Echt.: voiomcler na» Lkcor völolt. WoNftrabk IS i«vc»oS). 7LI MM,.. Kit griiein 7 MM. qesallcn. Tlermomtlioftr. »ach Sieaumur: renip. l»°W»..nkdr. Tkinv >>iili>!lrTk»'v.i6>W. SiM-Wind sritrr. lirar». ?lussichten für den 30. Sept.: Süd. auffrischend, meist trübe, Niederschläge, etwas warmer. Toimaveud, 30. Septvr. V«r«niw»rlltch<r Rcdackur slir Pvlllischkö vr. Em>! riici el, i» TrOdk» Mehrfach wird versichert, Fürst Bismarck (übrigens ist er wieder völlig genesen) beschäftige sich seht ausschließlich mit der auswär tigen Politik: innere Fragen intercsstrten ihn zunächst nicht, er lasse sie ruhig an sich herankonimen. So ganz wörtlich ist das wohl kaum zu nehmen-, eine H»pothek möchte wohl Niemand daraus geben. Die Leibtroinpete des Fürsten Bismarck ivenigstens, die „Norddeutsche Allgemeine", schmettert tagtäglich ganz kräftig in daS preußische Landtagswahl getümmel hinein. Lustig find freilich diese Töne nicht, den bisherigen Freunden der Regierung, den Konser vativen, wird cs vielmehr dabei ganz wehleidig um'» Herz», nur di« fortschrittliche Opposition hat dabei ihre Helle Freude. Bekanntlich hatte» die Konservativen erklärt: sie unterstützten zwar als königk- treue Männer im großen Ganzen die Politik der Regierung als der Dimer des Königs, denn in der Regierung verkörpere sich der Schuh deS Rechtes, der Ordnung, der guten Sitte» der allgemeinen Sicherheit, und die Obrigkeit sei von Gott eingesetzt. So weit aber könne diese Unterstützung nicht geben, ohne Vorbehalt, blindlings mit der Regierung, durch Dick und Dünn zu gehen, sogar gegen ihr Gewissen ihr zu folgen. Fn ganz besonders kräftiger und würdiger Sprache hatte der „Reichsbote" die Unabhängigkeit, Selbstständigkeit und daS Gewissen als daS Lebenselcmcnt einer wahrhaft konservativen Partei bezeichnet und dabei hervorgcboben, daß sie nur unter solcher Voraussei,ring eine wirklich feste Stütze für die Monarchie sein und bleiben könne. „Das ist aber nur möglich", fließ cS weiter, „wenn sie sich dem Voile als eine wirklich selbstständige, freie und unabhängige Partei darstellt, welche ebenso sein den Muth hat, falsche Ansichten der Regierung, als falsche Ansicht«! in Voltskreisen zu bekämpfen und überall, nach oben wie nach nr.ten, das wahre Wohl des Volkes und Staates zur Geltung zu dringen. Mit der bloßen Gouverne- Mentalität ist jetzt absolut Nichts anzusangen; eine Partei, welche sich auf diesen Boden stellt, ist vertocen-, bekennt sie diesen Stand punkt offen, so wird sie überhaupt nicht gewählt und erheuchelt sie vor dm Wahlen eine politische Selbstständigkeit, um sic nach den Wahlen zu verleugnen, so wird sie bald wieder in Nichts versinken. Was nützen aber der Monarchie die Freunde, welche das Volk nicht wählt? Und was hat die Regierung an solchen, die immer mit der Macht gehen? Solche Leute stützen nicht die Regierung, sondern stützen sich selbst — nnd wenn schwere Zeiten kommen, wo die Regierung wirklich treuer Stützen bedarf, weil ihre Macht schwankend geworden ist, dann verstehen sic es, sich auch mit der entgegen- stehenden Macht zu arrangiren. Ans diese männlichen Erklärungen antwortet die, Norddeutsche" mit neuen Angriffen auf die Konservativen. Mau fragt vergebens nach dem Gnmde eines solchen Verfahrens. Will die preußische Regierung die Konservativen um allen Kredit dringen und sie sür alle Zukunft biosstellen? Ein anderer Zweck ist kaum abzu- sehen. Denn die vielleicht vorhandene Absicht, eine große Mittcl- partei zu bilden, die jedes eigenen Willens bar auf die Winke vom Rcgierungstisch sich erhebt oder sitzen bleibt, diese Absicht verwirk licht sich nicht. Einstweilen herrscht heillose Verwirrung in der Wahlbewegung und klar erkennbar ist nur der eine Kn»idzug:die Regicnmg verlangt ein gefügiges Abgeordnetenhaus, je gefügiger, desto willkommener. Eine solche Mamclukcnpartei wird cs nicht geben, wenn nicht aste Gewissenhaftigkeit, die Zierde deutscher Männer, vorerst begraben werden soll. So kann man als die Folge der luftigen Befehdung der Konservativen durch die Regierung prophe zeien, daß alle Wähler, die noch Etwas auf eigene Meinung und Ehre halten, in's Oppositionslager getrieben werden. Eugen Richter lacht sich ins Fäustchen, daß ein Regierungsblatt die Werbc- trommel für ihn rührt. Auch gegen die Handwcrkerpartei feuert die offiziöse Presse ihr grobes Geschütz ab. Schon lange ist es ausgefallen, daß fast alle Eingaben um Einführung obligatorischer Innungen, die beim Reichskanzler einlaufen, unbeantwortet bleiben. Die Bewegung für ZwangS-Fnnungcn scheint in Berlin unbequem werden zu sollen. Man befürchtet dort, daß durch das Verlangen nach Zwangs- Fnmmgen die Bildung freier Innungen ausgchaltcn werde. Die Regierung möchte mit dem bctr. Gcwerbcgesctze nicht gern Fiasco machen. Der Handwerker wird sich bei dieser Sachlage ein Gefühl der Enttäuschung bemächtigen. AIS Stimmvieh an die Wahlurne getrieben zu werden, dazu halten sie sich natürlich für zu gut. Zweifelhaft ist cS, ob an den Reichstag eine von vielen Seiten befürwortete Vorlage wegen Rcichssubvention zur Einrichtung von Dampfcrlinien nach der Südsee und Australien gelangt. Hingegen ist eS ziemlich sicher, daß der Etat der Marine keine bedeutenden Mchrforderungen gegen früher enthalten soll. Die gegcntheilige Meldung, daß die deutsche Kriegsmarine im Hinblick ans die Flotten entwickelung von England, Frankreich und Italien seine Seestreit macht durch Anschaffung von Panzer-Schlachtschiffen entwickeln müsse, ist entschieden unbegründet. Es ist bekannt, daß derFlottcn-Grün- dungSplan derartige Forderungen nicht aufweist, und andererseits Deutschland keine Schlachtstotte wie England und Frankreich zum Schutze ihrer Kolonien bedarf. Das Hauptbestreben Deutschlands in Bezug auf seine Flotte, kann nur darin bestehen, seine Handels flotte dem Auslände gegenüber energisch zu vertreten und seine Küsten gegen einen etwaigen Feind zu vcrtbcidiaen. Auch größere Forderungen für daS Torvcdowesen werden nicht beabsichtigt; da gegen dürste der nächste Marine-Etat wiederum die Forderung für ein Panzer-Jahrzeug als Ersatz für den auSrangirten „Prinz Adal berts die bekanntlich schon zweimal vom Reichstage verworfen worden ist. enthalten. Ob für die untergegangcne Panzer-Fregatte „Großer Kurfürst" eine Neuforderung gestellt werden wirk», scheint auch noch mehr als fraglich: jedenfalls werden sich die Ncuforderun- gen nur im Rahmen des Jlottcn-GriindungsplaneS bewegen. Mit dem Empfange, den die Bevölkerung Kairo's dem Khcdive Tewfik bereitet, ist weder er selbst, noch England zufrieden. Enthu siasmus bezeigten ihm blos die Europäer» dz« arabische Bevölkerung > bewahrte ein düsteres oiilinöseS Stillschweigen. Tewfik kann auch unmöglich vor seinen Untcrthanen, von denen so viele inü Gras beißen mußten, an der Seite der Sieger Parade machen. Die Kriegsgerichte, die er jetzt zusainnientreten läßt, um die Rebellen ab- zuunheileii, mögen unerläßlich sein: die Bluturtheile jedoch, die etwa vollstreckt werden sollten, »Men die Kluft zwischen ihm und seinen Untertbanen nur erweitern. DaS Alles gcnirt die Engländer nicht, sich häuslich ani Nil cinzurichten. Grotzes Vertrauen setzen sie dabei a»f die Hilfe ihres Landsmannes Baker, der bisber in türkischen Diensten stand. Valentin Baker war jener englische Hu- saren-Oberit, der wegen eines versuchten Attentats auf ein junges Mädchen im Eisenbahnwaggon zu einem Jahre Gefängniß ver- urtkeilt wurde und selbstverständlich deshalb den Dienst ciuittiren mußte. Er trat, vom Prinzen von Wales emvsohlcn, der sein Spe- zialfreund und Gönner war, in türkische Dienste, wo er zum Pascha u»dH„Liva" (Brigade-General) ernannt wurde. Er hat den Rus eines tüchtigen Soldaten und ist für die Engländer eine vollkommen vertrauenswürdige Persönlichkeit. In Norwegen finden derzeit die Stortliingwahlen stc.tt, deren Ausfall über den Bestand der Union mit Schweden und die Re- gierungssorm entscheiden wird. Die Revublikaner machen bcmcrkcns- werthe Fortschritte; einen glänzenden Sieg haben sie namentlich in Bergen, der iiächstgrößtcn und in vieler Hinsicht der .Hauptstadt an Bedeutung nicht nachstehenden Stadt, errungen. Noch bei der vo rigen Wahl sendete Bergen vier konservative Vertreter ins Stor- thmg : bei der jetzt dort stattgefundencn sind die Konservativen voll ständig unterlegen, indem sie cs bei den Wahlmannswahlcn nur aus 585 Stimmen bringen konnten, während die Kandidaten der Linken sämmtlich über 1200 Stimmen erhielten. Weitere Wahlsiege werben noch aas einer ganzen Reihe von Wahltreisen berichtet. In die norwegische Bewegung ist auch der schwedische Minister Graf Arvid Posse, ehemals Führer der Bauernpartei, hineingczogen wor den. indem ein republikanischer Wahlaufruf kchauptete, das schwe dische Ministerium begünstige die Auslösung der Union zwischen Schiveden und Norwegen. Darauf hat nun Gras Posse an den norwegischen Minister Kicruls ein Schreiben gerichtet, in welchem die Auffassung für berechtigt erklärt wird, daß die Staatsgewalten Norwegens „ohne alle ungehörige Einmischung von Seite Schwe dens" rein norwegische politische Fragen selbst entscheiden müssen, aber auf das Bestimmteste im Name» der schwedische» Regierung jede Aciißerung bestritten wird, die eine Abschaffung der Monarchie in Norwegen und die Auflösung der Union in Aussicht stelle. Das Schreiben weist die Aeußcrung als vollkommen unbegründet zurück, daß die schwedischen Ratigieber des Königs „Tkeilnahme und SkegrS Hoffnung" für die norwegische Linke hegten. Neueste Tclcstrammr der „Dresdner Nachr."r'omL!> Septbr. Berli n.jj lAmtlichce Bekanntmachung zufolge findet die Wahl zum preußischen Abgeordneteuliause am 20., die Wahl der Wahl münner am l!>. Oktober statt. - DaS griechische Kvnigs- pnar ist gestern Abend von Paris zum Besuche des württcmbergi- jchcu Königshoses nach Stuttgart abgercist. Von Stuttgart geht die Reise üver Wien direct »ach Athen. — Minister v. Bötticher- Hat sich nach Varzin begeben, um über die Einberufung des Reichs tags mit dem Reichskanzler zu conscriren. Minister v. Puttkaiuer ist entweder schon dort oder geht doch dieser Tage dahin. Preßbura. Bei den» gestern Abend stattgesnndenen Ereesse in den von den Inden bewohnten Gaffen schritten Militärpatrouillen ein. 40 Personen wurden verhaftet. Das Militär ist io den Ka sernen coussgnirt. Der auf den 2. Octobcr fallende Jahrmarkt fällt aus. Kairo. Die Annahme, daß die gestrige Erplosivn ein Werk voii Brandstiftern sei. wird seitens deS englischen Hanpt-Ouarliers > nicht gethcilt. Man glanbt, der Brand entstand zufällig durch das ! El-plodircn eines Fünders, welcher in einer egnptilchcn Granate flecken geblieben ist. Von den Soldaten wurde 1 Monn gctödtet. ^ Berliner Börse. Die Börse eröffnete in freundlicherer Stimmung, doch hielt dieselbe nicht an. Die Nachricht von Judei:- tramalle» in Prcßburg verstimmte; dazu kamen noch eine Anzahl anderer Gerüchte, mit denen daS starke Angebot molivirt wurde. Banken setzten lest ein, sanken aber wäter äußerst rasch. Credit-Aktien, die Anfangs 2 Mark über gestern gcbandeit wurden, wichen von ihrem AnfnngScourS um 5 Mark. Disconto wurden 1'/e Proc. niedriger. Deutsche Bahnen knapp behauptet. Ocstcrreichischc Bahnen erfuhren tlicilweise Abschwächungen, wie Franzosen, tbeilwei'e aber kleine Besserungen. Bergwerke Und In dustrien konnten Ansangseourse nicht voll behaupten. Deutsche Fonds unverändert, von sreiiiden russische schwacher. Nranklur» a. «r., 2V. Tcpldr., SIdendk. Vrcdll272. Lnxnrdall» 29S.10. Lom> borden >19. Mer Loose—. vcst. E ilbcrrcnlc —. Pavrerrcuic tvulizier 272s, veilerr. choldrcme —. 4«/o Unii.lsoldrcntc —. 77er Russe»dvrr Russe»— 2.Lrse»konlcN>e —. Neueste Un»or. Loldoulcjhc . !>. vrlcutoulcilic . Uw gartsoie Posoerrcnte —. Dißcouio —. Enuvker 70'/,,. («oiunirdb. —. Nnlgo. Part«, 29. Ccptdr. (Schlich.) Rculc 81,82. Anleihe li:>.9s,. JniNencr 39,29. Stoo!?b»lin 7iv.lv. Lombarde» 219,99. do. Prioritöte» 2SL.V0. Eoydtcr:!Sl>. Lcjicrr. Aoldrciile 32>Trüge Lokales «nd SilchsiscsteS. — Der bisherige Vice-Oberstallmcistcr, Oberstleutnantü Insulte der Kgl. Adjutantur, Hermann von Ehren st ein, ist zum Lbcr- stallmeister ernannt worden. — Sekretär Starke und Assistent Zschcrp, Beide im Kgl. KriegSministcrium, erhielten: Erstercr das AlbrechtSkreuz, Letzterer das allgemeine Ehrenzeichen. i — Ihre Mas. die Königin Earola hat während ihres Auf- > cnthalts in Wien in Gesellschaft der Erzherzoge Carl Ludwig und Albrecht die internationale Kunstausstellung besichtigt. Am Donnerstag Nachmittag traf die Königin auf Schloß Wcinburg in der Schweiz ein. — Tie vorgestrige öffentliche Stadtvcrordnetcn- sitzung bot ,n ihrer Tagesordnung nur wenige allgemeineres Interesse beanspruchende Gegenstände. Eröffnet ward die Sitzung mit herzlichen Worten des Herrn Vorstehers über den verstorbenen Präsidenten der Handels- und Gemerbekamwer Stadtrath Rülke, welcher von 1856 bis 1864 auch Stadtverordneter war. Nur eine Angelegenheit erregte lange und sehr lebhafte Debatte, es ivar die Abpflasterung der Fahrbahnen des AntonüplatzeS. In» vorigen Jahre ward diese Abpflastcrung von beiden Kollegien gemeinsam beschlossen, dann aber vor etwa einem Vierteljahr von den Stadt verordneten beim Stadtrath in aller Form gebeten, die Abpstastc- rung zunächst überhaupt zu lassen und zu erwägen, ob cs nicht bester wäre, unter den auf dem AntonSplatz bestehenden besonderen Verhältnissen an Stelle des Steinpflasters Asphaltirung in An wendung zu bringe». Ter Stadtrath hat indeß von der aus schiebenden Bitte weiter nicht Notiz genommen, sondern kürzlich mit den AbräumungSarbcitcn u. s. w. begonnen. Die Stadtv. Christoph, Lingke, vr. Schumann, Bosenbcrg, partwig und Schlickert sprechen ' sich üher diese Nichtbeachtung eines Kolleg,albeschluffeS sehr indig- nirt auS; man findet «die Würde LcS Kollegiums" verletzt, das Vorgehen deS Rothes „rücksichtslos" und „unfreundlich" u. s. w- Herr Bürgermeister vr. Rüger weist alle derartigen Ansichten als weder berechtigt, noch zu gutem Ende führend zurück und Herr Stadtrath GrabowSkp setzt klar und einfach die technischen Gründe auseinander, die den Rath bestimmt haben, ungeachtet des auf- schicbendcn Antrags der Stadtverordneten mit der Abpslasterung zu beginnen, betont auch, daß die gewünschte Asphaltirung über 37,00 > Mk. koste» würde, wäbrend die Abpslasterung nur 14,000 Mk. kostet, und daß er seinerseits wenigstens keinen genügenden Grund finden könne, um gerade dorthin ein so kostspieliges Pflaster zu teacn. Das Stavtverordnctcnkollegium bleibt aber schließlich bei seine»! Ersuchen wegen der Aspba>iirung. — Das Direktorium von Sachsens Militärvereinsbunk>, welch' letzterer im nächsten Jahre sc!» 10. Stiftungsfest in Dresden begehen witl, hat sich an den Ratb mit der Bitte um Gewährung eines Beitrags zu den Fest kosten gewandt und der Rath hat beschlossen, 3000 Mk. dazu zu gewähren. Die Stadtverordneten bewilligen aber nur 2000 Mk. und Stadtv. Türke beantragte sogar, die Bewilligung einfach ab- zulrlmen, da er nicht finden kann, wie die Stadt dazu komme, für ein Vereinsstiftungsfest überhaupt einen Beitrag zu geben; auch Stadtv. Vicevorsiehcr Lehmann spricht bei dieser Gelegenheit aus, baß eS gewiß gut sein würde, wenn man dergleichen Unterstützungen i» Zukunft nur in ganz ausnahiusweiscn Fällen gewähren wollte. Wie schon kürzlich in diesem Blatte erwäbnr ward, haben sich die beiden Kollegien inzwischen bezüglich des verm. Manteuffelschen Brauhauses in der Fricdrichstraße dapin geeinigt, daß es zu Zwecken des Stadtkrankenhauses nur umgebaut werden soll; jetzt bewilligen nun die Stadtverordneten 42,070 Mk. dazu. Die darnach bedeu tendste Bewilligung dieses Abends ist die Summe von 21,000 Mk. für Erweiterung des Kohlensckuppens für die Waffcrdebungsanlaaen an der Saloppe. — Wenig erfreulich ist ein Einblick in den Vor anschlag für daS städtische Schulwesen pro 1883; cS werden da 50,000 Mk. mehr gebraucht als in diesem Jahre; die durch die Ab gabe vom Grundwcrlh und Micthzinscn zu erhebende Schulanlage, die dieses Jahr sich ans 1,050,000 Mk. bezifferte, beläuft sich im nächsten Jahre aus 1,1U)M> Mk. -- Bei dm Kammern für Handel s fache n beim Land gericht Dresden sind die .Herren Kaufleute Richard Schessler, Fclir Schramm. Rudolvh Baldamus, Adolph Collciibusch, Eduard Groß mann, Robert Bielling, Marlin Fiichcr, Clemens Müller, Emil Curiacus, Theodor Kretzschmar, Julius Barncwitz und Adolph Mörbe, sämmtlich in Dresden, zu Handelsrichtern, und die Herren Uaufieute Bernhard Hepke, Fcdor WicdcmannJulius Pouch nnd C. Roth, ebenfalls in Dresden, zu stellvertretenden Handelsrichtern ernannt worden. — Zu wiederholten Malen hat die Pctitionskommission deS Reichstags auf die Petitionen des Direktors des Körne rmuseumS in Dresden, V>. Peschel, um Bewilligung einer Subvention von 6000 M. beschlossen, diese Petition dem Reichskanzler zur Kenntnißnnhme mit dem Ersuchen zu überweise», erörtern zu lasten, unter welchen Bedingungen das Fortbestehen des Körnermuseumo gesichert werden könne, und von dem Ergebnisse den, Reichstage Mitthcilung zu machen. Wie jetzt verlautet, hätten bei ihrer letzten Anwesenheit in Dresden der Kaiser, der Kronprinz und der Grvß- herzog von Mecklenburg-Schwerin besonderes Interesse für dieses Museum gezeigt und dürste wohl binnen Kurzem ein günstiges Resultat für die Wünsche des Petenten erzielt werden. ^ — Der kleine R c chent u u st ! c r F ranz, Solm des Schuh- machcrmcistcrs Franz in Dresden, hatte jüngst am Tage des Ein zuges des Kaisers Wilhelm in Dresden im Kopse berechnet, wie alt der Kaiser zu dieser Stunde nach Stunden, Minuten und Sccimden sei und das Faeit dieser Rechnung Sr. Mas. dem Kaiser in einem Schreiben unterbreitet. Hierauf hat der Kaiser für den jungen Frau; in Anerkennung dieser Aufmerksamkeit 300 Mark an- weiicn lasse», die demselben nach Vollendung seines 18. Lebens jahres aiisgeliändigt werden sollen. — Der Name unserer ollvcrchrtcn Königin ist auch in den Vereinigten Staaten verewigt worden. Im Südosten von Missouri, am Black River, ist eine Stadt im Werden, gegründet von in der Hauptzahl sächsischen Kolouistcu und diese Ltadt hat man zu Eliren dce sächsischen Königin „C arol a" getauft. - In KnnsaS, in der Gegend von Lincolnville, cristirt bereits eine „Carola- Kol o n i e". — Einer der größten Fabrikanten aus Dresden, den eine Ge schäftsreise nach Paria geführt hat, schreibt uns von dort bezüglich des Kapitels „D eutschenl> a ß" Folgendes: „In Dresden wollte man sogar aus Briescn ganz sicher erfahren haben, daß deutsche Commis in Massen entlassen nach London gegangen seien, dort neues Engagement zu finden. Selbst harmloseTcutschsprcchcr seien den größten Insulten ausgesctzt gewesen. Dem ist jedoch keines falls so! So viel ich gesehen und seit ca. 10 Tagen gehört, lebt ma» hier ebenso sicher als Deutscher wie a!S Franzose. Daß viele deutsche Commis außer Stellung sich befinden, liegt jedenfalls nur an der nmsscichastcn Einwanderung junger Kauslcute, cS melden sich für eine Stelle mehr als Hundert, wovon die Hälfte, nur um beschäftigt zu sein, sich als Volontär, ohne Gehaltsansprüche, anbietet". — Der Postkarte olme Adresse können wir ein Scitcnstück aus dem Eisenbahnverkcbr beigescllcu: »nterschristslosc Be stellzettel zur Abholung von E i s en b a hn güte rn. Bekanntlich sind diese Zettel für die Rollfuhrunternehmer bestimmt, denen sic durch Vermittelung der Gülcrervcditionc» zur Abholung der angemeldctcn Güter zugestellt werden. Ist bei diesen Zetteln also die Adresse, selbst bei der auögebildetstcn Faselei, nicht zu ver fehlen, so muß die Konfusion, wenn sie ihre» althergebrachten An- tkeil am Geschäfte haben will, das Ding am andern Ende fasten — und siehe, da erhalten denn die Güterexpcditionen eine große Anzahl von solchen Meldezetteln, auS tcnen^ wobt die löbliche Ab sicht, Etwas abbolen »u lasten, deutlich Iieruorgcht, bei denen jedoch der Bestellende seine Person wie seine Wohnung in ein tiefes Dunkci hüllt, indem er diese sorglich verschweigt und die Unterschrift vergißt. Die hiesigen Gütcrerveditionen besitzen ganze Sammlungen von solchen namenlosen Bestellzetteln, deren Urbebcr sich natürlich enirüstct beschweren, wenn der bestellte Rollfubrmann nicht er scheint. Auf den meisten dieser Zettel ist der Raum für de» Namen und die Wohnung einfach leer gelosten, bei anderen steht wenigstens als Ersatz für Beides die klare Bezeichnung „Dresden". Noch andere tragen in rührender Einfachheit den Vornamen „August" oder „Albert" ohne weitere Angabe des Zunamens oder der Woh nung. allein der Vorname „August" z. B. wiederholt sich in Dres den denn doch so oft, daß auch ein Rollsulirmann nicht bei allen Vorfahren kann. Vielleicht tragen diese Zeilen dazu bei, die Zahl unserer Zeugnisse menschlicher Vergcßlichteit und Faselei zu ver mindern. Und wenn etwa der Rollsubrmann einen halben Tag nach Aufgabe der Bestellung — ihn eher zu erwarten ist ohnedies zu viel verlangt — nicht erscheint, dann überlege man vor der üblichen Beschwerde ja, ob nicht der Zettel etwa zur Sauimluiig der Namenlosen gekommen sein möchte.