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Sk« «Dresdner Nachrichten" Stk. ^S» Sonntag. 17. September INI« Seite L4 tr« entfernt «erben. Man Bracht« Ben tote» Lasement in die Kapelle eine» katholische« Epnvtkt-. Inzwischen batte man stch wieder mit der Reglern«« in London in Ber» btndung gesetzt. Die Erlaubnis, die Leich, Lasement» in Irland beisetzen zu dürsen, wurde aber vorläufig nicht er teilt. Die Regierung gab den Bescheid, dt« Ueberlübrung nach Irland werde ein Jahr nach FrtedenSschlub unter der Bedingung erlaubt werben. daß mit der lieber-' flihrung und dem Begräbnis keinerlei Gedenkfeiern statt- linden. Tie Leiche LasewrntS wurde nunmehr in Glasgow ber Erde übergeben. <- Kawalla, -ie Tabakstabt. Wieder einmal tritt Kawalla. das soeben von den bulgarische» Truppen besetzt worden ist. in den Vordergrund der Ereignisse, wen» eS sich auch diesmal nicht, wie in den beiden Ualkankriegen. um e:n: Eroberung aus FeurdeShand. sondern gewisser- matzen um eine friedliche Besetzung handelt. Diele Stadt, früher im Abendlands so gut wie unbekannt, er freut sich einer Besonderheit, die die Raucher angebt: sie bringt den besten Zigarettentabak aus den Markt, den eS in der Welt gibt, und das duftende, würzige Kraut der feinsten sogenannten ägyptischen Zigaretten stammt aus nahmslos auS dem Bereiche NarvallaS. Mit den Zigaretten- scrten hat es nämlich eine längst nicht alle» Rauchern be kannte besondere Bewandtnis. WaS sie als ägyptische Zigaretten in bläulichem Rauch ausgehen lassen, da» wird zwar von ägyptischen Firmen in Kairo und Alexandrien in den Handel gebracht, enthalt aber ausnahmslos türki schen Tabak, dessen beste Torten auS Mazedonien stammen. Ganz Kawalla blüht und lebt von dem feinen Zigaretten tabak. der in dem ganzen welligen Gebiete zwischen den Städten Drama und Kawalla wächst, der in Kawalla ver arbeitet und aus seinem Hasen nach alle» Weltteilen auS- gcführt wird, wenn auch vvr allem nach Aegypten. Der Wert der TabakanSfuhr über Kawalla betrug vor dem Kriege rund 20 Millionen Mark, und da die ganze Stadt nicht mehr als 20 000 Einwohner hat. so erhält man schon aus dem Verhältnis dieser beiden Zisfern ein Bild von der Bedeutung des Tabakhandcls für das Gemeinwesen. Reben einer grossen Zahl kleiner Betriebe gibt eS in Kawalla drei grobe Tabakmannsaktur:» mit 5000 Arbeitern, woraus wiederum erhellt, das, sozusagen die ganze werk tätige Bevölkerung in der Tabakindustrie ihr Brot findet. Zu türkischen Zeiten genotz die Pforte auS der TabakauS fuhr einen Stcuerertrag von 2 Millionen Mark, obwohl viel Tabak unter Umgehung der Ttcucrkontrolle ans dem Hafen hinausgeschmuggelt wurde. DaS wird unter der griechischen Herrschaft gewiss nicht besser aeworden sein: gegenwärtig dürste freilich infolge der Blockade der Küste die gesamte Ausfuhr brachlicgen. Denn andere Beförde rungsmöglichkeiten gibt eS so gut wie ggr nicht: Kawalla hat nämlich bis »um heutigen Tage noch keine Eisenbahn verbindung. — Auch sonst führt die Stadt ein beschaulich- stillcs, durchaus orientalisches Leben, und orientalisch ist ihre ganze Physiognomie. Sie ist auf einem weit ins Meer hinauSraacuden Folien erbaut: unter dem tiefblauen Himmel des Aegäischen Meeres nimmt sie sich mit ihren scharfen, oft bizarren Konturen, mit ihren flachen Dächern, teils wcitzen, teils dnnkelfarbiaen Häusern und Häuschen, mit ihren üppig blühenden Gärten wie eine farbenpräch tige. überaus malerische VühncnlanLschaft auS. Schlanke MinarctS. halbmonügckrönt, weisen hoch empor in die klare und durchsichtige Luft: runde Kuppeln von Mos-chcen und griechischen Kirchen beben sich aus dem Gewirr der flachen Dächer hinaus. Alles überragt die halb verfallene Zitadelle der Stadt: rings um den Felsen schlingt sich eine mächtige FestungSmaucr, ans groben Quadern trnhig auf getürmt. Die Strassen von Kawalla sind eng und winklig, aber sauber: sie führen an dem Felsen treppauf, treppab, zwischen den weihen -Häuschen und verträumten Gärten hindurch, und unverfälscht webt durch dieses lauschig stille Gemeinwesen die geruhsame Behäbigkeit des Orients. Die Griechen wohnen in der Neustadt von Kawalla. die sich, mit der Altstadt auf dem F-elien durch eine ragende Brücke verbunden, landeinwärts strahlenförmig ausbreitet. Auch hier blühen reizvolle Gärten: das orientalische Bild hat aber hier schon einen europäisch anmutenden Einschlag. Bemerkenswerte Baulichkeiten gibt es in Kawalla fast aar nicht. Die alte Zitadelle stammt noch ans byrantinischer Zeit: Mchcmed Ali von Acanptcn. der hier geboren war. hat in Kawalla eine ansehnliche Moschee und ein Seminar erbaut: das ist aber auch alles, was sich an beachtenswerten Baulichkeiten erwähnen liebe. Der Hafen ist weiträumig und sicher: von -er Höhe deS Felsens aus konnte man in friedlichen Zeiten den regen Schiffsverkehr zu seinen Fitsten bewundern, und in weiter Ferne sah man wie ein mächtiges Bollwerk die grüne Insel ThciioS a»ö dem Meere emporragen. Fetzt wird es still und öde sein im Hafen von Kawalla: denn längs der ganzen Küste kreuzt ja die blockierende Entente-Flotte, und in dem grünen Paradies von ThasnS haben sich breit und frech die Engländer ein- genistet. Doch wenn erst wieder einmal der Friede in der Welt eingekehrt sein wird, so wir- auch Kawalla von neuem aufleben, und der üppige Ertrag der reichen Tabak- und MaiSfelder wird, wie früher, Handel und Wandel der Stadt befruchten nnd beleben. Tie bulgarische Besetzung von Kawalla wird vor allem Sie Viervcrbändler daran bindern, auch diese Stadt in ihre Gewalt »u bringen und sich darin mit der gleichen Rücksichtslosigkeit, wie sie eS in Saloniki getan haben, einznnisten. * Die Stadt der Inkas. Die heilige Stadt der Inkas ist angeblich von Hiran Bingham. Professor an der Aale- Ilniversitüt. entdeckt worden. An der Spitze einer von der Geographischen Gesellschaft von Washington und von der K)ale-Univcrsität organisierten Expedition hatte sich Bingham vorgcnommcn. !m Lande Peru WitkoS aufzufuchen, die letzte Hauptstadt, wo noch nach ihrer Vertreibung aus Kuzko durch die Spanier drei Inkas regierten. Ncber dem schmalen Urabambatal auf der Höhe der Anden traf er auf eine durch reiche und wilde Vegetation verborgene Stadt, die sich stufen weise gegen den hohen und steilen Gipfel Maku-Pikku er hebt. Nach Entfernung einiger Ruinen erkannte Professor Bingham. nicht Witkos. sondern Tampu-Tokko aufgefundcn zu haben, die heilige Stadt, in der die ältesten veruviani- schen Kulturvölker gegen die vordringendcn Wilden deS Südens Zuflucht gesucht hatten und von wo aus sic tausend Fahre später die Eroberung des groben peruvianischcn Reiches unternahmen. Ten Spaniern war es übrigens nie gelungen, die heilige Stadt zu erreichen, da cS die Ein geborenen verstanden, die europäischen Eroberer stets auf Irrwege zu führen. BiS heute noch, schreibt die Zeitschrift „La Nature", die ausführlich über VingbamS Forschungs reise berichtet, blieb die stark befestigte Stadt beinahe in takt: ihre gewaltigen Mauern und Festungen, ihre Häuser und die mit groben gnadratischen Blöcken errichteten Tempel sind noch fast vollständig erhalten. Besonderes Interesse auch für die Geschichte von Peru hat die Entdeckung eines Palastes mit nur drei Fenstern auf der einen Seite: damit könnte die noch fetzt unter Len Eingeborenen bekannte Legende zusammenhängen, wonach drei Brüder Inkas von Tampu-Tokko ans die Eroberung der umliegenden Gegen den unternommen hätten, indem sie sich zuerst durch drei Fenster oder drei Höhlen auf die Wege begaben. (Tarnpu bedeutet in der Sprache der Eingeborenen „Hölle" und Tokko „Fenster") * Wie mau sich bei Hose benehme» soll. In einem Wiener Archiv befindet sich eine Order, die für die zu Hoftafeln geladenen Offiziere im Jahre 1024 ausgegrben wurde. In der Einleitung dazu wird bemerkt, dab der gröbte Teil dieser Offiziere sich zwar „mit Höf lichkeit nnd guter Erziehung gleich wahre« Kavalieren auf geführt". datz eS aber doch als notwendig erachtet worden, den füugeren, noch weniger erfahrenen Herren baS Fol gende cinzuprügen: 1. Gleich nach Ankunft den K. K. Hoheiten ihre Reverenz erweisen und hübsch gekleidet sein mit Rock und Stiefeln. 2. Bei Tafel nicht mit dem Stuhle schwanken oder sich rekeln, noch die Bein« lang ausstrecken. 8. Nicht nach federn Mundvoll Esten trinke«, den Becher Fortsetznn, sieh, nächste Sette. Oedr. ^rnkold viresven vesorgung aller ln äss sinscklsgenclen Oesckäkts insbLsonclere suck Lröttnung von Sckeck- Konten dekuk rürilorung 6er drrevISIo8vll 2adIvll§8Vvrksdr8 »LUfltLesciiätt: vrcrtien-ä., WLkcnIururrtkLLse 20 22. TvelxxesckLlt: Vrewiea-^ »aaptslrasse 38. 2veiL2escIiLtt: vresdcn-Plauen. Lkemaitrer 8t5grse 96. Üerlrn VV. 56. ikarslzrakenstrarse 46. r»e»»1»ch»««I,I,aneo L«1p»1s Blrr. 72». V. jaoiceickleiäer Kr /unye Osmen in rsiokstsr ^usvsd! u. neuesten Zeknittsn -> ^UYSNÄ. Ztrsksn-Kostüm Tssekss Sinter - Kostüm VortslINeckss5smt-?(o8tNm aus rslnvoll, Sdsvlot. mll'Srsrss aus grün. Marino uncidraunge- ln sndünsn.mcxt. starben. °)aekstt v«r».Zac:k«ti ollen u.-zarotzlorrsn rautztemStzsvlot.Rraa«n.-krmsl aul Lelcie qsard,. ollen u qesckl. »u trag.. Slookenrook m. Oasotz. uncl Oarotzen mit pal» qarnlert »u Ira<z. S2.OO.stn desrerer (Fual. LL.OO LO.OO 16S.OO II KeistySSL,«' LcZ B-'tM n Rheuma. Ser,-. Magen-. Darm-. Blasen-, Drüsen-,. Nerven-u SauNeiden. chrvn.Kohs-n.Areu,schmerzen, Verstopfung re. behandelt nilt bekanntem Erfolg mittel» — U»I»«n*e»nn« », — rlektr.n. and. Knrbädern, Masiag-, Bestrahl,i»g,Fcirodisatson rc. liMlieilmlrlt..Wn" Telephon 1LSSS. - Rrihtgerstr. 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