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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 09.07.1905
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1905-07-09
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19050709019
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1905070901
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1905070901
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1905
-
Monat
1905-07
- Tag 1905-07-09
-
Monat
1905-07
-
Jahr
1905
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 09.07.1905
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Dresdner Nachrichten. Nr. 188. Seite L. »M, Lountag, U. Juli 11)«.'! aPanischen ^fische Schiffe dt« Landung von 1» Schiffen au». Um S Uhr näherten sich 15 Torpedoboote Korsakowsk. Die russisch« Batterie «röffnrte das Heuer. Di« Torpedoboote beschaffen die Straudbatterten von Korsakowsk. wurden aber durch das Heuer der Russen ge zwungen, die Beschießung einzustellen und sich zurückzuziehen Der Kommandant der russischen Abteilung leistete den übrigen feindlichen Operationen solange al» möglich Widerstand, gab aber dann den Befehl, die Küstengeschütze in die Lust zu sprengen und alle Regierungsgebäude in Brand zu setzen. Dann zog er sich mit seiner Abteilung nach Norden zurück. Während der Be schießung wurden vier Einwohner des Posten» getötet. Ein Matrose wird vermißt. Tokio. Aus dem japanischen Hauptquartier werden ge- legentliche Zusammenstöße zwischen den Patrouillen auf beiden seiten der Eisenbahn und aus der Jenghua-Kaipuan- Kioangping-Straße gemeldet. Tie Russen werben nach Norden zu gedrängt. Tokio. lPriv.-Tel.) Die Zahl der ja Hilfskreuzer ist durch drei genommene ru gleicher Artvermehrt worden. San Francisco. Eine Anzahl Japaner soll versucht haben, sich der Fischereigründe bei Kamtschatka zu be mächtigen, sie seien.aber von den Russen gefangen genommen worden. 4V Japaner seien standrechtlich erschossen worden. Zur Lage tu Rußland. Bukarest. Der Panzer „Potemkin" und daS ihn begleitende Torpedoboot sind heute früh 2 Uhr vor Konstanza eingetroffen. Die rumänischen Behörden forderten die Besatzung auf, sich unter den ihnen bei ihrer ersten Anwesenheit im Hafen gestellten Bedingungen zu ergeben, oder die rumänischen Ge Wässer zu verlassen. Um 1 Uhr nachmittags haben sich die Besatzungen des „Potemkin" und des Torpedobootes unter den ihnen gestellten Bedingungen ergeben. Sie übergaben der rumänischen Behörde beide Schiffe, auf welchen diese die ru- mänische Flagge hißte. Die Mannschaft wurde an Land gesetzt und wird in kleinen Gruppen in verschiedene Ortschaften des Landes gebracht werden. Petersburg. sPriv.-Tel.) Unter den Meuterern aus dem „Potemkin" ist Uneinigkeit ausgebrochen. Eine Anzahl Matrosen des Schiffes, die zur Unterwerfung rieten, waren bei Kertsch an Land gesetzt worden. Odessa. sPriv.-Tel.) Gestern um 1 Ubr nachmittags, als die einberufeuen Reservi st e n von der Station Kiew I nach Tscherkassi geschickt werden sollten, erschienen auf dem Bahn hose revolutionäre Agitatoren, die unter den Sol daten regierungsfeindliche Proklamationen verteilten und sic auf forderten, gegen ihre Absei' gegen ihre Absendung nach dem Kriegsschauplätze zu protestieren. Auf Befehl eines Offiziers, der das Treiben der Agitatoren bemerkt batte, stürzten sich die Soldaten auf die Revolutionäre und singen an, sie erbarmungslos zu schlagen. Sechs Agitatoren wurden halbtot nach dem städtischen Hospital /gebracht. Manila. lPriv.-Tel.s Die Verschwörung gegen das Leben der Offiziere der hier internierten russischen Kriegs- ichiffe ist noch rechtzeitig entdeckt worden. Alle Offiziere, mit Ausnahme des Kapitäns des Kreuzers „Aurora" sollten aetötet werden. Borsichtshalber läßt fetzt der in Manila kommandierende amerikanische General Reiter ein amerikanisches Kriegsschiff dickt bei der „Aurora" ankern und die Handelsschiffe aus der Nähe ciusernen. W i e n. iPrio.-Tel.s DaS Handelsschiff „Nikolaus II.", dessen Mannschaft in Konstantinopel meuterte, ist in Odessa eingetroffen. Tie Matrosen haben strengen Befehl, an Bord zu bleiben, damit sie nicht ihre Kameraden an Land zu Unruhen ausreizen. — Gestern abend wurde Professor Iaroschenko, der Rektor der Universität Odessa, verhaftet. , Pe st. sPrio.-Tel.l Der Spezialkorrespondent des „Magyar Hirlap" in Odessa telegraphiert seinem Blatte: Montag nacht wurden im Hofe des dortigen Polizeigefängnisses über 100 Per sonen ohne Urteil hinge richtet. Ltaatshauplmann Neid- Hardt, der von dem Korrespondenten darüber interpelliert wurde, erklärte, die Hinrichtungen seien infolge eines Miß verständnisses ausgeführt worden. Petersburg. iPrio.-Tel.) Aus verschiedenen Teilen Rußlands laufen Nachrichten über schlechte Ernteaus sichten ein, besonders aus den mittleren Provinzen, sowie aus gewissen Teilen Nord- und Südrußlands. Tie Trocken heit hält an. In vielen Orten ist die Frühjahrs-Ernte allein einigermaßen gediehen: in anderen Provinzen steht überhaupt gar keine Ernte in Aussicht. Es wird daher eine große Hungersnot befürchtet. Tie Not der Landbevölkerung ist durch den Krieg gewachsen, da es in zahlreichen Orten an 'Arbeitern mangelt. Die Frauen tun sich zusammen und for dern von den Behörden Brot und ihre Gatten. Trie st. Der Verkehr des Oestcrreichischen Lloyd' von und nach Odessa ist heute in vollem Umfange wieder aus genommen worden. u rer statt. E» wurd« beschloss««, bestehenden Tarifvertragqber unt Ma: > den bestehenden Tari zuhasten. Der Schlu der Aussperrung, 17. I ES werden neue Fordern Gtundenlobn. lOftundi, lltchs karifvertraa ab ichlub de, Meso 17. Juli, wird t den Kampf auszunehmen, unter allen Umständen «in- okution lautet: „Mit dem Tag . der Vertrag als gelöst betracht«! aufgestellt, welche lauten: 55 Psg ,°z- UKL-N aurerverband» wird-beauftragt, sofort^ mit dem rungen e dstbei«, ana d Mich «ck» einer Einigung i'a der Lohnfrag« in Verbind»», Nach den Angaben d«S ArbeitgebevbundeS betrüg r AuSgesperrten über 21 000: nach dem Jnkraft- Kündigung wird Rheinland und eu treten, die Zahl der treten der letzten meiste« Bauten in W ^ ^ verlautet, will die Regierung durch den Regierungspräsidenten v. ArnSberg vermitteln. — Wegen Teilnahme an dem Matau»- , >»»« Jnkras » auf 30 000 steigen. D estfalen liegen still. Wie nSberg ründung, daß bei einem großen AuSfluge der Verkehr hätte ge stört werden können. Die Verurteilten legen nochaial» Beru- ung ein: fall» sie unterliegen, wollen sie reden BereinSauSflug »enunzieren. Köln. Die „Köln. Zig." meldet: Die deutsch-atlantischr relegraphenaesellschaft hat die Endstation Vigo d«S von Emden dorthin führenden Telearaphenkabel» er worben und ikre Verwaltung deutschen Beamten übertragen. Bisher lag die Verwaltung der Station in den Hände» per Eastern Telegraphen-Company. Heidelberg. sPriv-Tel.) Der Seismograph der Aron stuhl-Sternwarte verzeichnet« am 6. Juli nachmittags zwischen 6 und 7 Uhr ein kräftiges fernes Erdbeben. daS^S währte. Landsberg a. d. Warthe. sPriv.-Tel.) Bei der Sprengung des stehengebliebenen Joches der Warthe-Brücke ')urch Pioniere wurde der Reisende Oock auS Königsberg in Preu ßen getötet. In der Nachbarschaft wurden Hunderte von Fensterscheiben zertrümmert. Wien. Das Abgeordnetenhaus hat die Vorlage betreffend die Eisenbabnkredite nebst den dazu vorlle genden Resolutionen des Eisenbahnausschusses angenommen. Berlin. sPriv.-Tel.) Die K a i s e rfl o t t i ll e geht heute von Flensburg nach Swinemünde in See. — Der Chef des Admiralstabes der Marine. Vizeadmiral Büchsel, ist zum Admiral befördert worden. — Vizeadmiral Dieterichsen, der Direktor des Allgemeinen Marinedepartements des Reichs marineamts, ist in Genehmigung seines Abschiedsgesuches mit der gesetzlichen Pension zur Disposition gestellt. — Kapitän z. S. v. Hee ringen ist unter Enthebung von der Stellung als Abteilungsoorsland im Reichsmarineamt mit Wahrnehmung der Geschäfte des Direktors des Allgemeinen Marinedepartements Reichsmarineamts beauftraat und gleichzeitig zum stellver- keit Belgiens teilzunehmen. Vom 23. bis 28. Juli wird cs vor Antwerpen ankern. — Die sächsischen Obersten Wahle Kommandeur des 105. Infanterie-Regiments, und v. Zobels Kommandeur des 12. Jutzartillerie-Regiments, erhielten den preußischen Roten Adlerorden 3. Klasse. — Um das Andenken des Afrikaforschers Hermann o. Wißmann zu ehren, hat stch unter Vorsitz des Herzogs Johann Albrecht von Meckleir- bürg ein Komitee gebildet, das die Errichtung eines Denk mals in Lauterberg am Harz betreibt. — Dieser Tage fand zwischen zwei hiesigen Aerzten im Grunewald in der Nähe des Teuselsces ein P i st o l e ndu e l l statt. Einer der Duellan ten erhielt beim dritten Kugelwechsel einen Streifschuß am linken Arme, während sein Gegner unverletzt blieb. Den An laß zum Zweikampfe gaben berufliche Differenzen. Leipzig. lPriv.-Tel.) In Ramsdorf ertränkte sich die Frau des Maurers Frombold mit ihren beiden Kindern im Dorfreiche. Ter Ni-ann ist verschwunden. Man glaubt an Selbst, mord. Kiek. sPriv.-Tel.) Oberleutnant Nirrnheim. der Kommandant des Torpedobootes ,,8 124", das kürzlich vor Scklcimünde eine folgenichwere Kollision mit dem Panzer „Wörth" hatte, hat sich, anscheinend in einem Ansall von Schwermut über das Unglück, heute nacht erschossen. Erfurt. lPriv.-Tel.) In der hiesigen Schmidtstedter Straße wurde ein lOjäkiriges Mädchen von einem schnellfah renden Automobil überfahren und sofort getötet. Der Wagen setzte seine Fahrt in der Richtung nach Weimar fort, ohne daß die Personalien seiner Insassen sestgestellt werden konnten. Detmold. Der amtliche Krankbeitsbericht über den Zu stand der G r ä f i n -M u t t er Caroline meldet einen äußerst bedenklichen Zustand, bervorgerufen durch hochgradige Herz- schwäche. Seit früher Morgenstunde halten sich die Kinder, der Regent, die Prinzessin Friedrich von Sachfen-Meiningen, die Gräfinnen Carola und Mathilde und die Grafen Julius Bernhard im Krankenzimmer aus. Essen. lPriv.-Tel.) Gestern fand hier eine Versammlung der Baustelldeputiertea de» Zentralverbands der Paris. lPriv.-Tel.) An der R e t t u n g des gesunkenen Unterseebootes „Farfadet" ist auch das in Hamburg beheb matete Rettungsschiff „Berger Wilbelm" seit heute früh beteiligt Dem „Farfadet" konnte Lust zugesührt werden. Marseille. Behördlich wird bekannt gegeben, daß die Meldung eines Pariser Morgenblattes, wonach hier «in Cholera fall vorgekommen sei, unwahr ist. Biserta. Seit gestern abend antworten die in dem Unterseeboot „Farfadet" befindlichen Mannschaften nicht mehr auf die ihnen von außen zugehenden Signale. Man befürchtet, daß Wasser in den Raum eingedrungen ist, in dem sich die Besatzung befindet. Jede Hoffnung auf Rettung cheint verloren. San Sebastian. Der König und die übrigen Mit glieder der königlichen Familie sind heute hier eingetroffen. Christiania. Aus Anlaß des Einzugs dcS Prinzen und der Prinzessin Gustav Adolf in Stockholm war der notwendige Betrag sür die Ausschmückung der norwegischen taatsratsabteilung in Stockholm bewilligt worden. Nach einer Unterredung mit dem Oberpräsidenten von Stockholm, der be stimmt von dem Anbringen von Flaggen und sonstiger Aus schmückung abriet, wurde inzwischen Gegenbefehl erteilt. Ni sch Unbekannte Täter versuchten auf das hiesige Pulvermagazin ein Attentat, das nur durch tue Wachsamkeit des Militärpostens vereitelt wurde. Einer der Attentäter wurde erschossen, die anderen entkamen. Man glaubt, daß Bulgaren das Attentat verübt haben. Santander. Ein seit einiger Zeit bestehender Aus - stand der hiesigen Hafenarbeiter nahm jetzt größeren Um fang an. Zwt chen den Ausständigen und der Polizei ist es zu Zusammenstößen gekommen. <NaidtS einaebcnde Devekckie» bellnde» kleb Seite 4.) e>«ri«. ProouNenmorkt. S>-U'N v»r Juli ?t,lb 0«r Ncvdr >F«br. rr.4», stkti». Srlriiu» vor I,»I »SS« »kr Januar-April 40,—. matt. Sttidttt p«r Juli »v.r». »rr Januar-April. »0,L0, matt. »mftrriam. Produkten - Boicht. wei,«n per Oktab« —per MLr, —. Roggen per Oktober —, per Mltrt . «k1»aII»loL. König wird nach amtlicher An- August, die Stadt Reichen- Ocrtliches und Sächsisches. — Se. Majestät der kündigung Sonnabend, de: bach i. V. besuchen. — Prinz Johann Georg von Sachsen feiert mor gen seinen 36. Geburtstag. Er wird diesen Tag im Kreise der Verwandten seiner verstorbenen Gemahlin, bei dem Herzog Philipp von Württemberg, in Gmunden begeben. Der Prinz, der gegen wärtig im Range eines Generalmajors steht, übernimmt im Herbst d. I. das Kommando der sächsischen Grenadier-Brigade. — Se. Exzellenz Herr Staatsminister Dr. v. Seydewitz hat einen mehrwöchigen Urlaub angetreten. — Dem Bureauvorstand bei der Oberrechnungskammer Ober- rechnungsinspektor Röder ist Titel und Rang als Rechnungsrat verliehen worden. — Herr StadtbezirkSarzt Geh. Medizinalrat Dr. Niednez: ist voni 17. Juli bis 15. August beurlaubt und wird während dieser Zeit durch Herrn Stavtbezirksassistenzarzt Dr. Nowack vertreten. — Gestern ist hier Herr Geh. Hofrat Karl Weiß, bach, Professor an der Technischen Hochschule, im 64. Lebens jahre gestorben. 30 Jahr« bat der Entschlafene, der wegen jeiner Liebenswürdigkeit - - - - - - - - - weitesten Kreisen statt' eine seaensrei. Kollegium widmet ihm einen höchst ehrenden Nachruf," in dem es heitzt: „Unsere Hochschule verliert in ihm einen gottbegnadeten Lehrer seines Faches, der bis in die letzten Tage leines Lebens unermüdlich seinen Schülern und deren Studien lebte; einen Marin, der in einer großen Zahl von Jüngern des Baufaches die Begeisterung für oas Schöne, in sich Abgewogene, Maß- volle und Edlezu erwecken wußte. Nicht minder verliert die Hockst chule in Weiß bach ihren Baumeister, der trotz der Be schränkungen, welche die praktischen Anforderungen ihm auf- crleaten, untere neuen Institute zu Kunstwerken zu gestalten verstand, die seinen schaffenden Geist bezeugen. Wir, die Pro fessoren der Hochschule, verlieren einen Kollegen, der in laugen Jahren sich als wohlwollender, teilnehmender Freund aller er» wieien hat, die sich ihm nahten: Einen Mann, der in aufrechtem Gang durch das Leoen zu schreiten Wichte, ohne anderen zu nahe zu treten. Jedem von uns ist er Berater und Freund ge wesen, jeden hat er durch seine stillwirkende Güte und Nachsicht persönlich verpflichtet. Im Augenblicke seine- Hinscheidens wird uns erst recht klar, was wir in Weißbach verloren haben: Einen echten Künstler und eine große Seele, einen Mann von reich sten Gaben und vornehmster Gesinnung. Sein Andenken wird der Hochschule durch alle Zeiten zur Ehre gereichen." — Der Ent- dustriellen einigen Ja rung erfahren, der Vertreter de» Interest« chren habe en Hand in Hand diele» verhaltni« « icht.von seiten der koF platte« La Gelt «»»de t geworden und di« Mrhrb« der Industrie hi ja bah beide ge« liberale Partei in sowohl bei Reich»- gelöst, sonder ' mu» und der Material» ! feindlichkeit zurück, sondern _ M. - >. Gegenteil von leiten der Negierung sowohl al» der Stände noch niemal« mehr für di« Interessen der Industrie getan worden se» itspariei de. Zweiten Kammer ^ .. inter die der Landwirtschaft zurückicstellt idezu industrirfeindlich seien, Hab« die Nation« in den letzten Jahren nicht bloß da» biSLl wie bei Landtagswahlen bestandene Kartell auch m offene Gegnerschaft zu« Konservativ»»- kr Landwirtschaft aetreten. An der Hand eine« reich,» wie» Herr Opitz jene Behauptung vo» der Industrie» de» Konservativi»mu» n»cht bloß al» aärülich haltlos » legte auch in überzeugender Weis« dar. wie i« seiten der Negierung sowohl al» der Ständ« für di« Interessen der Industrie getan ward«, . nten; wie» nach, wie die Vertreter der in den letzten Jahrzehn . Landwirtschaft, weit entfernt davon, hierbei der R< den Ständen hinderlich zu lein, in zahlreiche« Fäl berechtigt« Ansprüche der Landwirtschaft ausgesprochenerweise nur deshalb hintangestellt und unterdrückt haben, weil sie auch Irrung und «n durchaus ,«« ^ ^ - gender nicht erbracht werden könne, liege in den neuesten Kund gebungen derselben beiden Körperschaften, di« jene Vebauptung von der Jndustriefeindlichkeit der Regierung und der Mebrheits- vartei der Zweiten Kammer oder doch von dem Mangel an ent sprechender Förderung der industriellen Interesse» aufaesteVt und mit der größten Geflissentlichkeit im Lande verbreitet haben: der nationalliberalen Partei und de» verbände» der In dustriellen unter seiner derzeitigen Leitung. In offensichtlichster Weise seien beide Körperschaften, jene bei ihrem Wahlaufruf«, dieser bei der Aufstellung der Anforderungen an die Kandidaten für den Landtag, von dem Bestreben geleitet gewesen, die Punkte zu bezeichnen, in denen die Regierung und die Stände e» bisher »n bezug auf die Berücksichtigung der industriellen Interessen haben schien lasten. Und siehe da, trotz diese» Bestrebens fei e» ihnen nicht gelungen, auch nur in einem einzigen Punkte von Belang aus wirtschaftlichem Gebiete der Regierumz oder de» Ständen eine Unterlassung nachzuweisen, sie haben sich vielmehr auf das politische Gebiet begeben müssen und hierbei sich an das bestehende Wahlrecht angeklammert. DaS aber sei der aller- unglücklichste Punkt, den die genannten Gegner der Regierung und des Konservativismus haben wählen können. Denn auf keinem Gebiete sei die Regierung und der Konservativismus in offen zutage liegender Weise von dem Streben nach dem Schutze der vaterländlichen Industrie geleitet worden, als gerade auf dem Gebiete der 1896er Wahlreform. Alles laste sich bei dieser Re form anzweifeln, nur das eine nicht, daß bei dieser Reform di« Regierung wie die Stände in allererster Linie durch die Rück» n Interessen bestimmt worden ndlc daher nicht bloß in hohem egieruna und den Ständen an der 1896er Wahlreform einen Borwurf mache, sondern auch ebenso unklug, denn er würde, wenn es ihm gelänge, seiner Nei gung zur Wiedereinführung des allgemeinen gleichen Wahlrecht» ramsche Folge zu geben, nicht bloß der Jndustrie schwere Wun en schlagen, sondern auch von der ihm an politischem Blick weit überlegenen Sozialdemokratie voraussichtlich anstatt Datkk und Anerkennung nur Spott und Hohn ernten. Herr Opitz schloß seinen Vortrag mit der Bemerkung, daß di« Regierung und die Stände, die der eminenten Bedeutung der ^ ^ " für das ^ ' trügen, zu regieren, einem Landtage gelten müsse, die den Interessen der Landwirt, schaft nicht gerecht würden. Pflicht des gesamten Volke» sei es daher, dem angesichts der sozialen Lage in Höchstem Maße be dauerlichen Treiben derer entgcgenzutreten, die gegenwärtig zwischen Industrie und Landwirtschaft Unfrieden zu stiften trachten. — UebrigenS erklärte Herr Geh. Hofrat Opitz am Schlüsse der Versammlung, daß er sich trotz der Annahme der Kandidatur im 25. ländlichen Wahlkreise Vorbehalte, auch die Kandidatur in seinem bisherigen Wahlkreise b e i z u b e h a l t.« n. — Stadtverordneter Bezirksdirektor Ahlbelm-Dresden hat die ihm seitens der Mittelnundspartei für den Freiberger Wahlkreis angekragene Landtagskandidatur angenommen und wird sich seine» Wählern nach Ablauf der großen Sonunerferten in mehrere» Versammlungen vvrstellen und sein Programm entwickeln. — Die Frage der hohen Fleischpreise «irl wie vor in allen Kreisen der Bevölkerung auf daS lei erörtert, und nur allzu oft trifft man im Publikum Anschauung, daß cs lediglich die Fleischer seien, die die angc- Dres- diesem inne aller zu handeln, Industrie Rechnung ^en Bestrebungen cchrungen widmete, schlcnene. der vielfach auch reiches Wissen und seine praktischen ... von Anfang 1884 bis Ende 1889 Vorsitzender de» Gewerbe- Vereins, in dem er sehr anregend und fordernd wirkte. — Wie bereit» mitgeteilt, bat Herr Geh. tzofrat Opitz . ' - ^ — ' -'Tick ' - lein war eine Kandidatur für den 25. ländlichen Wahlkreis für die bevor stehende Landtagswahl angenommen. In der in Bubendorf bei Borna abgehaltenen Versammlung von Vertrauensmännern der konservativen Partei und de» Bundes der Landwirte, in der diese Kandidatur proklamiert wurde, hielt Herr Geh. Hofrat Opitz einen bemerkenswerten Vortrag, in dem sich der verdiente Parlamentarier insbesondere über die Stellung und die Ausgaben de» Landtage» gegenüber der In- ^ dustrieundderLandwirtschaft ouSsprach. Nach dem und Bericht dcS „Vogtl. Anz." führte Herr Opitz u. a. au», wie bisher »um Nutzen für oi» Gesamtheit die beiden großen Par teien de» Landtag», die konservative und die nationalliberale, bei Wahrung und Vertretung der landwirtschaftlichen und in- fflichten, daß tatsäö. sen gebettet ist und daß um unter den gegen- ^ arm Gewinn weiter u führen. Der betreffende Meister schreibt un» u. a..^Zur Aufklärung d«S Publikums über die Normierung der Weisch- oreise muß folgend«» berücksichtigt werden: Zunächst ist der auf dem Markte offiziell angegebene Betrag sehr oft Nicht al» wirk- licherEinkaufspreiS zu betrachten, derFteischer hat außerdem uoch die Unkosten des Händlers und di« verschiedene» Abgaben zu tragen, waS in den Marktnotierungen nicht zum Ausdruck kommt. Dieter Unterschied zwischen dem notierten Preise und dem vom Fleischer wirklich gezahlten Einkaufspreise wird vom Publikum meist übersehen. Ferner beachte man solgendeS: Am alten Schlachthofe an der Zwingerstrake, wo nur Minder geschlachtet wurden, hatte die Dresdner Fseischer-Jnnuna seinerzett nur einen einzigen Beamten. DaS Kleinvieh konnte noch in seiner Behausung schlachten. Seit der neuen SchlachthofeS im Jahre 1873 sind von ' alle Unkosten bedeutend höher geworden. Die Innung mußte einen weit größeren Apparat von Beamten anstellen. Erne durch die Erhöhung der Trichinen- der Innung zum Nutzen und zur immenten «inaeführte Trichinenschau erforderte damals sür ein Schwein 25 Psg.: jetzt kostet sie, sag« und schreibe, 1 Mark. Die von der Fleischer-Jnnung «ingeführte Fleischschau wurde von der Innung mit ihrem Apparat gut und billig besorgt. Als späterhin di« gesetzliche Fleischschau eingeführt wurde, trat eine weitere bedeutende Erhöhung der Gebühren ein, die wieder die Fleischer zu tragen batten. Ferner wurde durch die Fleischschau daS Gesetz der sächsischen Vick Versicherung geschaffen, was doch auch^bloß das Fleisch-ergewe e K belastete, denn die ÄandeSversicherung blähst nicht dem Fleischer für das beschlagnahmte Vieh die volle Kaufsumme, sondern nur 80 Prozent. Fleischer und Händler waren folglich gezwungen, um sich vor dem Verluste der fehlenden 20 Prozent zu schützen, eine Klein, und Großviehversickerung zu gründen, WaS wieder eine Belastung für da» Fleifcheraewcrbe bedeutete. Hierzu kommen noch höhere Löhne, Beschränkung der BerkaufS- tundcn, erhöhte Krankenkassen-, Invalidität», und Unfall- ScrufsgenostenschaftSbeiträae. für die Altstädter Fleischer außer- dem noch a!» Zugabe daS Brückengeld. Auch die städtische Tin- aang»steuer ist gewachsen: früher kostet« rin Rind an Linaona»- stener 2 Mark, jetzt 10 Mark; ein Schwein 75 ein Kalb 20 Psg., jetzt 1 bis 2 Mark. Die» , eren Spesen geworden. Nun bedenke no^ .. .. welche Unkosten ein Händler sür da» Vieh hat, die der Fleische: doch auch aufzubringen hat. So verursacht «in au» Oesterreick eingeführtes Rind 70 bis 75 Mark Unkosten» au« Schl«' bi» 45 Mark, auS Sachsen 3b bi» 40 Maick. Auf «In Sachsen 4 ndev, au» Schlesien entfallen 5 bis 6 Mark, au» ( Mark Unkosten. Hat der Fleischer da» viL
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