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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 08.01.1913
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1913-01-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19130108019
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1913010801
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1913010801
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1913
-
Monat
1913-01
- Tag 1913-01-08
-
Monat
1913-01
-
Jahr
1913
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 08.01.1913
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«v. 8«d1»11o,!rlk«tt «smtt M»wi>tLeIie 8«u«ddll8t,»,»tt - .-rvs.-n rein«, s^n-k-r»^.,. S«Nlr»1N88>M »«rvüeen rein«, S»l<1rt»a-?r»p»r»». vreprung, ^ ffle^de 1.10 unä 2 däarll. Settlicher und Siichfisches. — Wtnterpracht »hu« Schnee. Obwohl sich die Hoffnung -er Anhänger des Wintersports, das, der längst ersehnte Schneefall nun endlich etntrete» würde, leider immer noch nicht erfüllt hat. so war doch am Sonntag und Montag ein überaus lebhafter AuSflugSverkehr. besonders nach der Sächsischen Schwei., und dem Erzgebirge. zu bemerken. Trotzdem aber nicht eine einzige Schneeflocke gefallen war und nur noch graue, harte Schneerestr in geschützten Mul- den hier und da anzetgten, daß der Winter bereits vor einigen Woche» schüchtern seine Visitenkarte abgegeben hatte, so prangte doch das Gebirge, insbesondere der Erz- aebirgskarnm, in einem geradezu märchenhaften Schmucke. Während am Neujahrstage der ganz n>,gewöhnliche Sali zu verzeichnen war. daß das Thermometer auf den Höhen 18 Grad Wärme anzcigtc, so ist seit Sonnabend die Tem peratur unter Null gesunken und der starte Nebel hat eine R a u h r e t sb i l d u n g geschaffen, wie sic in den letzten Jahren in diesem Maße wohl ganz vereinzelt zu be obachten gewesen i». Es ist damit der Winter auch äußerlich in» Gebirge eingekchrt und die stillen Dörflein machen non weitem den Eindruck, als ob sie im tiefsten Wineerschlafe lägen. An die Ausübung deö Wintersports ist natürlich nicht zu denken, aber eine Wanderung etwa von Gottleuba über den Lattelberg oder von Lauenfteiu und Geislng nach Ztnnwald und dem Mückentürmchen und dann hinunter in den böhmischen Talkessel vermittelt die herrlichsten Eindrücke. Jeder Ast. sedeS Zwetgletn, sa jeder Grashalm und die Steine am Wege sind mit dickem Nets überzogen. Selbst die kräftigsten Aeste werden von der Last des Reises heruntergedrückt, denn auch der dünnste Zweig ist armstark geworben. Mit dem jetzt blätterlosen Unterholz und Gestrüpp ist eine seltsame Veränderung vorgegangen. Das Gewicht des Reifes hat die Zweige nach gflen Richtungen auseinandergebogen und dem Ganzen ein« phantastische Form gegeben, die an eine tropenländische Vegetation erinnert. Wenn es der Sonne zeitweise ge lingt, die vom Ostwinbe getriebenen Nebelschleier für einige Augenblicke zu durchbrechen, dann erreicht das glänzend« Naturschauspiel seinen Höhepunkt. Freilich hat -er Rauhreif auch schon vielerlei Schaden anserichtet. Mancher starke Ast. ist gebrochen und hängt traurig am Stamme herunter, manches junge Bäumchen hat die ihm aufgrbürdete Last nicht tragen können und ist umaeknickt. ES ist sicher anzonehmen, daß die jetzige Rauhreifvildung noch einige Zeit anhält. Freilich ist es, wenn man die Ge nüsse einer solchen Wanderung richtig auskosten will, un bedingt erforderlich. Höhen etwa zwischen 7- und WO Meter auszuiuche». Wer sich in dieser Woche für einen Tag srei- machen kann, der sollte nicht versäumen, einen Ausflug ins Gebirge zu unternehmen. — Tivoli-Kabarett. Die ersten Tage eines neuen Jahres bringen sür jeden Letter eines Brettl» eine Fülle von Arbeit und Sorgen. Das liebe Publikum verspürt einmal noch die Nachwirkung des Weihnacht-festes und Luartalsersten in Gestalt mehr oder minder beträchtlicher Kassenebbe. Dann aber nähern wir uns mit Riesen schritten dem Karneval, und es ist nur zu menschlich, wenn sich nun alles den oielsachen Faschingsveranstaltungen in die Arme wirft: der graue Aschermittwoch kommt ja diesmal zeitig genug. Wenn trotz dieser beiden Faktoren dos in time Theater auf der Wettiner Straße allabendlich ein ausverkauftcs Haus sieht, so kann man schon rein äußerlich auf ein gutes Programm schließen. Und in der Tat, waS in diesem Monat im „Tivoli" geboten wird, braucht sich vor Berlin nicht zn perstecken: ist doch die Mehrzahl der Künst ler ans den bekanntesten Kabaretten der Reichshauptstadt importiert. An die Stelle von Milda Breiten ist Annie Dotza getreten, eine hohe, tmposgnte Erscheinung, voll jugendlicher Anmut »nd Charme. Was die Vortragskünst- lerin, deren Rcvertvir zumeist Nelivnsche Sachen auswcist, ganz besonders snmpathisch macht, sind ihre sorgfältig ge schulten Stimmittel und die Dczcn.1 ihres Spiels. Lose, muntere Lieder voll schelmischer Drolerie singt Haust Birkhofs, eine „mollerte" Soubrette, und Frihi Gerry. ein quecksilbernes Persönchen, das sich auch als Terpsichorens Jüngcrin, zumeist amerikanischen Typs, entpuvot. Perlen echt französischer kabarettistischer Klein kunst bietet Marc eil Boissier in seinen Pierrot- licdcrn. Wenja Harare meistert nicht nur mit seinem prächtigen Tenor die Operette, sonder versteht auch Herz und Gemüt durch seine Ba.lladen, vor allem durch Her manns: „Die drei Wanderer", mächtig zu packen. lieber Heinz Krüger, den bekannten urkomischen sächsischeü A., Kieon»«l»ton. Typendarsteller, noch viele Worte zu macken, ist Uberflllisig. Die höchst beachtliche Entwickln»« des strebsamen Künstler», der kürzlich auch vor seiner König!. Hoheit dem Kron prinzen eine Probe seines Talent« ablegen durste, ist sehr erfreulich. Krügers „Ritter Kunobald" im Ja»nar-Pro- gramm stellt den Gipfelpunkt der Situationskomik dar. — Den Schluß bildet die altägoptische Operette „R a m i e n i t" von Beda. Musik von Lev Ascher. Dieses in Ausstattung, Dialog und Musik gleich hübsche Stück mit seinen lolal- polttischen Witzeleien les genügt die Mitteilung, daß Willy Mtrlke die Hauptrolle des trottelhastrn Königs Pharao spielt!» beweist von neuem, daß es der Direktion mit ihrem Bestreben ernst ist. das Tivoli" auf der Höhe seines auten. künstlerischen Rufes zu erbalten. Eine beson ders schwtertae Ausgabe hat diesmal A. W. Raecke. der musikalische Leiter deS Kabarett». Mit sabelhafter Sicher heit und manchmal unendlichem Langmut akkompagniert er wie imy>er das lustige Künstlervölkchen. Das neue Pro gramm stellt jedenfalls der artistische» Tätigkeit Direktor Mtelkes rin sehr günstiges Prognostikon für das Jahr >9l3. — Im Balkankricg mar das Thema eines Vortrages, den der Kriegsberichterstatter Tr. Collin Roß am Sonnabend abend im Äcrcinshausc hielt. Tr. Collin Roß hat den Balkankrieg im Aufträge einer Anzahl deutscher Zeitungen mftgemacht und sammelte aus türkischer Seite Mancherlei interessante Erfahrungen, di« er in seinen Vor fragen, sowohl dem hiesigen, als auch den anderwärts ge haltenen. zum besten gab. Er verstand es. recht nett von den im großen und ganzen bekannten Äriegjiirretgnisssn zu erzählen und namentlich von dem verheerenden Auftreten t>tr Cholera, von den erfchütternde» Einzelheiten deS Hinsterbens der türkischen Mannschaften. In anschaulicher Welse unterstützten diese Schilderungen die Lichtbilder, dis Dr. Roß vom Balkan mitgebracht hatte. Ta sah man jene Sümpfe und verseuchten Gewässer, aus denen durstige Krieger tranken, während andere in denselben Gewässern ihre Wäsche reinigten oder sich badeten. Beim Anblick solcher Bilder konnte man es verstehen, wen» die Cholera, diese furchtbarste Geißel des Krieges, solch erschreckende AuSbreltusta nehmen konnte, und voll tiefer Teilnahme »erfolgte man die wetteren Btlder. die die Todesopfer der Cholera am Weg« sterbend zeigten. Mit ebenso großem Interesse wurden die Bilder vpm Rückzirge der türkischen Truppen verfolgt, von den so oft vom Regen bodenlos ge wordenen Wegen, die teilweise nur unter Lebensgefahr zu passieren waren, ferner die Aufnahmen von der Flucht der Bevölkerung nach Sonstantinopel und nach Kleinasicn, von dem Eintreffen der Verwundeten und all die anderen Momentäusnahmen, die die Schrecken eines Krieges dem Auge deS Zuschauers in leider so reichlichem Matze ver führen. Dr. Collin Roß begleitete die Lichtbilder Mit er klärenden Bemerkungen und beschränkte sich daraus, in seinen am Schlüsse des Vortrages zusammensas,enden Aus führungen die bekannte Auffassung zu vertreten, daß die Hauptschuld an der Niederlage der Türken das jung türkische Regime tragt, bas. auch aus Deutschland heraus, mit Borschußlorbeer ausgestattet, dem absterhenden tür kischen Reiche den Todesstoß gegeben hat. Der Vortragende gab ferner -er Ansicht Ausdruck, daß die Jungtürken sicher Ideale hatten und sie in die Tat umsetzen wollten, daß aber mit dem Beginn ihrer Herrschaft eigennützige Machen schaften so vieler Personen einsetztcn, die auf eigenen Vor teil bedacht waren. So lagen die Ursachen der türkischen Niederlagen in dem politisierenden Lfsizierkorps und in der Degeneration, die sich in reichlichem Maße bemerkbar machte. Dr. Roß folgerte aus der Enttäuschung, die uns Deutschen der Balkankrieg gebracht hat, daß wir nun in Zukunft skeptischer sein werden gegenüber allen Dingen tm Orient und gegenüber allem, was uns von dort aus, wie er sich ausdritckte, vorgcmacht wird. — Vorträge über de« Arbeitsmarkt. Ter modernen Volkswirtschaft wird es zum schweren Vorwurf gemacht, daß sic in anarchistischem Produktion nach der einen Seile Arbeitskräfte übermäßig anstrengt, ans der andern Seite Arbeitskräfte unbenutzt liegen läßt. Es wird ihr vorge- worsen, daß jemand, der arbeiten wolle, keine Arbeit er halten könne. Sicherlich gehört cs zn den schwierigsten Aufgaben, die der heutigen Volkswirtschaft gestellt sind, eine Organisation zu schaffen, innerhalb der ein Ausgleich des Arbeitsangebots »nd der Arbeitsnachfrage sich vollzieh:. Es handelt sich dabei um die Lösung grundsätzlicher Fragen der heutigen Wirtschaftsweise. Die G c h e L t i s t n n q hat in Würdigung dieser Ausgaben Herrn Assessor Dr. Rusch gewonnen, der eine Reihe von Vorträgen über den Arbeite markt von heute >8. I a n u a rs an abhalten wird. Sic werden sicherlich in den Kreisen der Arbeitnehmer wie Arbeitgeber, bei allen Sozialpolitik««» unck 1,50 däsrk. und bei denen, die sich mit den wichtigsten Problemen, die der Gegenwart gestellt sind, beichästigen wollen, Anteil nähme finden. Eintrittskarten für Herren werde» u»- entgeltlich gegen Einzeichnung ausgegeben Kleine Brübergasse 21, I., wochentags vv» 10—2 Uhr »nd. n»st.> Sonnabends, ä—u Uhr. — Der Vortragsknrsus von Proiessor Dr Braeß über: „Die B o g e l w e l t unserer Heimat" beginnt am ü. Januar, abends 149 Uhr, i» der Technischen Hochschule, Btsmarckplatz, Hörsaal 77. Ter Vortragende will die Hörer mit de» wichtigsten Erscheinungen unserer gefiederten Welt bekannt machen, wobei er die fystematische Anordnung, der die Lehrbücher folge», verlassen und die Vögel »ach ihren Wohnorten gruppieren wird. Besonderer Wert soll daraus gelegt werde», die charakteristische» Eigenliimlichkeiten der Bogelarten — ihre äußere Erscheinung sowohl wie ihre Stimme — hervorznheben, damit es dem Naturfreund mag lickst erleichtert wird, ans seinen Spaziergängen die einzelne» Arten zu erkennen. Auch über die Bedeutung der Vögel im Haushalte der Natur und in dem des Mensche», über die Häufigkeit der einzelnen Arten in unserer Umgebung, über Maßnahmen eines praktische» Vogelschutzes n. öcrgi. werden die Vorträge Ausschluß und Belehrung geben. Farbige Abbildungen, Naturausnahmen, ansgcstopste Vögel, biologische Zeichnungen dienen als Anschauungsmaterial. — Die Ortsgruppen Dresden des Deutschen Rundes abstinenter Frauen, des Frauenftimmrechtsvereiiis und des Rechtsschutzvereins für Frauen, vcranstatten heule einen öffentlichen Vortragsabend im kleinen Gcwerbehaus saol. Frl. v. Blücher wird über das Thema: „Eine na tiovale Ausgabe der deutschen Frauen" sprechen. Nach dem Vortrag findet Diskussion statt. Männer und Franc» aller Stände sind willkommen. — Bibelstunde sür jedermann wird heule und von da an alle >4 Tage abends 8 Uhr im Psarrhonsc der Johannes- kirche, Pestalozzistxatze 7, Erdgeschoß, von Pastor Ucbi gau gehalten. Es sollen dabei unter Auslegung ans gewählter Schriftstcllcn allerlei Angelegenheiten des Inch licken Lebens idiescn Mittwoch Heidenmissionj zur Be sprechung kommen. — Die Theosophilche Gesellschaft, Zweig Dresden, Strehlencr Straße 8, 2. Etage, beginnt heute abend 8>>Z Uhr ihre Tätigkeit mit dem Thema: Ewigkeitswerte. — Bund der Festbesoldcteu. Tie Veranstaltung des Mietbewohnervereins heute. Mittwoch, behandelt einen wichtigen Punkt des Programms des Bundes. Vom Vor stände wird empfohlen, jene Veranstaltung als Januar Mitgliederversammlung anzuschcn und sic zahlreich zn in suchen. — Matthäuskirchc. Nächsten Donnerstag, abends 8 Uhr, beginnen im Pfarrhaus? die B i b e l st u u d e u. gehalten von Pastor Lic. Tr. Bönhois. — Lichtbildcroortrag „Große Gartcnbau-Aussteliing Breslau 1813". Am 10. d. M., 8 Uhr abends, wird in der König!. Sachs. Gesellschaft sür Botanik und Gartenbau zu Dresden im Vercinshausc. Zinz, dorsstraße, der Geschäftsführer Herr Städtischer Garlenb. n- Jnspektor Dannenberg einen Lichtbilücrvoilrag über die „Ausstellung zur I a li r h n » d e r t s c i e r Bre s lau 1913" halten. Tic wird als lnfturhistörische und Gartenbau-Ausstellung mit den große» Neubauten, einer Ausstellungs- und einer Festhalte mit anschließender 7 b Meter langen Pergola, inmitten des schone», allen Lchei:- niger Parkes, eines der größten derartigen Unternehm.n sein: würdig der Jahrhundertfeier, deren Miltelpunit z» werden die Haupt- und Residenzstadt Breslau ein histo risches Recht hat. — Die Anto-Liga Sachsen peranstailc! »m II. Januar 8 Uhr. ini Künstlcrhaus eine» D i s l n >'s i v n s a b e n d. Herr Oberstleutnant v. ! s ch a m m c r - O st e » halt einen Vortrag über „Tie Bedeutung des Lastnas,Wagens für die Verpflegung einer Armee im Felde". — Internationale Ausstellungen spielen in d.r Wi.i- schgslspolitik der Kulnirstamen seit über wo Fahren eine große Rolle. Die Industrie ist nenerdinzs nnsstcllnngs- müde geworden und meint, die Wellausstellnnge» lallen sich überlebt. An ihre Stelle ist die internationale Fach ausstellung getreten. Dresden hat sich in dem letzten Jahr zehnt hier ein? führende Stellung errungen. Es sei nur auf die Hitgivne-Ansstettiliig mit ihren oietjeiligen An regungen, die sic aus internationalem Gel'iete gegeben hat. verwiesen. Gerade deshalb erscheint cs zeitgemäß, daß die Gebest is t u ng einen Mann, der non Reichs wegen an den internationalen Anssielliinge» beteiligt war, z» einem Vorträge berufen Hot. Am N. Januar, Ä ne L4 - -n — » iS e» e» S Kunst Md Wissenschaft. i Dresdner Thcaterspielplar» »o« heute. König!. Opernhaus: „Carmen". König!. Schauspiel, Haus: „Dr. Klaus". Rcsidenztheater: Nachmittags „Schneeweißchen und Rosenrot": abends „Grigri". Cen- tral-Thcater: Nachmittags „Tie Mäusekönigin": abends: „Der liebe Augustin". f Mitteilung aus dem Bureau der Königs Hostheater. Im Königl. Lpernhanie geht heute, Mittwoch, den 8. Januar. Bizets „Carmen" mit Fräulein Dervani als Carmen. Herrn Lembach als Don IMS, Herrn Plaschke als Eskamillo und Fräulein Seebe als Micaöla in Szene. Die Nachmittagsvorstellung „Dornröschen" Sonn tag. den 12. Januar, nachmittags 14.8 Uhr findet zu e r - mäßigten Preisen statt. Außerdem können zwei Kinder ein Billett benützen. Die Billetts sind täglich zu haben an der Lchauspirlhauskassc vormittags von 10 bis 2 Uhr und abends von 7 bis 8 Uhr, in der Lesehalle von 8 bis fthr und iw Jnvalidendank von 9 bis 5 Uhr. Eine Vorverkausögebühr wird nicht erhoben. . st Im ventral - Theater wird von letzt ab dos Weih nachtsmärchen „Die M ä u s c k ü n t g i n " nur noch icden Mittwoch, Sonnabend »nd Sonntag, nachmittags ^4 Uhr, wiederholt. Allabendlich 8 Uhr geht die Operette „Der liebe Augustin" von Leo Fall mit Anton Franck als Gast In Szene. f Heute lMtttwochl abend in« Uhr im Palmcngartcn 2. Kam mermustkabend von ««»rrtn Siftnb.rger sKlavier», Paul «10« Moltnei und Haus »,« Gchmh (Cellos. f Balladen« und Liederadeud 00» Carl Perron. Ter Zufall liebenswürdiger Naturgaben ist sicherlich sür den Begünstigten von grobem Wert im bunten Szenenwechsel der Weltbühnc — auf die Dauer aber können Gaben allein nicht fesseln, ihnen gegenüber wird immer die voll entwickelte Persönlich, keit das Feld behaupten. Die gesteigerte innere Kraft, dct Zusammenschluß aller Fädigkeiten, Konzentration auf ein bestimmtes Ziel bei Voraussetzung natürlicher Anlagen er- geben bei einem Künstler j. ' großen Wirkungen, denen mau sich nicht entziehen kan::. Was süx die Ausübung jeder Kunst gültig ist. gilt natürlich auch kür de» Gesang. TaS durch Persönlichkeit-Zauber und eifrige Kultur geadelt« schöne Geschenk der Natur entfaltet Ihr« letzten Offenbarun gen erst in Verbindung mit Auffassung und Stilgefühl. Zu den Meistern, die eine l» Töne gesetzte Dichtung mftschasfenü gestalten und ihr klingendes Leben verleihen, gehört, wie Hermann Gura und Ltllt Lehmann, auch der Dresdner Königl. Kammersänger Carl Perron. Was man nach der langen Reihe der non ihm geschaffenen Bühnengestalten längst iveiß, gelangt auch im Konzcrtsaal sofort zum Be wußtsein des Hörers: hier ist eine Persönlichkeit, Perron besitzt das „höchste Glück der Erdenkinder". Ed ist fesselnd zu beobachten, wie er ein Lied oder eine Ballade aufbaut, wie fein er der gesanglichen Linie folgt und wie stark und zwingend seine persönliche Ausfassung -es musikalischen und dichterischen, Gehalts ist. Perron steht als Interpret von Balladen dem verstorbenen Meister des Stiis Gura viel nähsr als beispielsweise Wüllner, mit dem er vielleicht die Anlage sür das Dunkle, dramatisch leidenschaftlich Bewegte hat. Perron hat unendlich seines Stilgefühl, er würde es sich nie einsasten lassen, ein vom Komponisten wohlbedachtes Kutlstcherk um eines äußeren Vortragseffekts willen zu zer reißen. Die im Konzertsaal mächtig klingende Stimme mit thxer düstertn. säst dämonischen Klangfarbe unterstützt die Absichten des Sängers irachdrücklich. Wenn ein Wunsch ossen blieb, so könnt« er die Behandlung deS Piano betreffen, von dem -er Sänger sparsamer Gebrauch machte, als es manch mal im Interesse -es gesungenen Liedes war. Der Künstler bot ein Riesenprogramm. Mit zehn stimmuugszarten und dramatisch bewegten Liedern von Alexander v. Fielitz: „Nach dem Eiland", einem Sang vom Chiemsee von Karl Stieler, machte er den Ausang. Fielitz ist nicht der Mann einer sebr farbenreichen Palette, doch versteht er es, seine melodischen Einfälle geschmackvoll und edel zn harmonisieren. Der Komponist begleitete seinen hervorragenden Inter preten selbst - der Dank des Hauses gebührte beiden. Auf fünf große Schumann-Lieder (darunter „Mein altes Roß", „FrühlingSsahrt", „Die beiden Grenadiere", dieses ans stürmisches Verlangen der Hörer Dacapos folgten fünf Ge sänge von Schubert, die großen Stücke „Doppelgänger", „Aufenthalt", „Prometheus" und „Schwager Kronos". Das Größte bot Perron wohl im „Prometheus". Mit Löwcs „Archtbald Douglas", der immer wieder ergreifenden, groß gesungenen Ballade, schloß baS Programm, das zu seiner Abwicklung mehr als 214 Stunden bedurfte. Ein Bruchteil > der Zeit fiel allerdings der pianistischen Kunst des jungen Dresdners Franz Wagner zu, der mit zierlichen Kleinigkeiten die monumentale Bortragsordnung anmutig umrankte. Technisch anspruchsvolle Kompositionen, wie die Kampanella von Paganlni-Ltszt und die Oktaven-EtNde von Emil Sauer, wurden mit virtuoser Beherrschung gespielt. Aus den lebhaften Beifall der Hörer mußte er sich zu einer Cbopin.Zugabe verstehen. AIS Begleiter der Gesänge er wies sich Wagner als feinfühliger Mnsiker. Im Mittel punkte stand natürlich Perron. Der GeretnsbauSsaal war zwar nicht ausverkauft, aber seine Gemeinde war vollzählig erschiene» und nahm die Gelegenheit zur Betätigung ihrer Anhänglichkeit wahr. Lorbeerkränze mit Setüenschleifen, Blumen und Beifall über Beifall werden Perron gezeigt baben, daß das Dresdner Publikum über die schöne Eigen schaft der Dankbarkeit in hervorragender Weise verfügt. >«. ^ In der Akademie für Zeichnen und Malen non Hos. rat Professor Limonson-Castelli, Ostbahnstraße 3. ßäit Herr Dozent V l n m c r seinen nächsten lunstgcschichtiichen Vor trag über „Johann Winckclmattn" Freitag, den (0. Januar, nachmitags von ä bis 0 Uhr. Zarten sind in der Akademie erhältlich. s Heinrich Germer 4°. Im After non 70 Jahren ist an: Sonnabend der bekannte Kla.vierpädagogc Heinrich Germer in Niedcrlößnitz gestorben. st Die medizinische Fakultät der Universität Leipzig hat. wie ein PrivattclegraMm aus Leipzig meldet, be schlossen, daß für diejenigen Studierenden der Medizi», welche die deutsche Staatsangehörigkeit nicht besitzen, vom Lommersemestcr 1913 ab in gleicher Weise wie für die inländischen Studenten das Belegen von Kliniken und einem klinischen Praktikum vor dem Ablauf des fünften Stndirnscmestcrs nicht gestattet und daß das Praktizieren in den Kliniken non der vollständig be standenen ärztlichen Vorprüfung der Deutschen Prüfungs ordnung oder einer der letzteren entsprechenden Prüfung im Auslände abhängig gemacht ist. st Eine Ehrung für Henriette Goldschmidt I» der Fraiteithochschulc zu Leipzig wurde dieser Tage eine M a r m 0 r b tt st c der Frau Tr. Henriette G 0 lö sch n> i d t ausgestellt, der jetzt 87 jährigen, in Leipzig leben den Gründerin der Frauenhochschulc und Vorkämpfers« der deutsche» Frailcnbewegilng In voller Frische und Rüstig keit übt diese durch ausgezeichnete Geistes- und Hcrzcns- gaben hervorragende Frn» heute noch ihre segensreiche Tätigkeit aus. Die Büste, die ein Kreis von Verehrern und Verehrerinnen Henriette Goldschmidts gestiftet hat. ist ein vortrefflich gelungenes Kunstwerk des Leipziger Meisters Carl Seffner. f Eine Herder-Stiftung hat. wie aus Weimar gemeldet wird, das Großherzogl. Weimarischc Slggtsininisterium er richtet Mit einem Vermögen von rund 4.7 000 Mark, die von verschiedenen Gebern zur Verfügung gestellt worden sind. st Franziska Ellmcnrcjch verläßt da» Dentsche Schau spielhaus in Hamburg. Die Soztetärin des Deutschen Schauspielhauses in Hamburg. Franzis! a Ellmenreich. hatte nach Rückkehr von ihrem Urlaub ihr dringendes Gesuch um Entlassung aus dem Verbände des Deutschen Schauspielhauses erneuert. Die Bühnen lettung hat der Künstlerin die Entlassung unter der Bedingung gewährt, daß sic in den nächsten Wochen noch an einigen Tagen in ihren bekanntesten Rollen auftrirt. Fran Ellmenreich bat diese Bedingungen angenommen.
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