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Dresdner Nachrichten : 07.12.1877
- Erscheinungsdatum
- 1877-12-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187712076
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18771207
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18771207
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1877
-
Monat
1877-12
- Tag 1877-12-07
-
Monat
1877-12
-
Jahr
1877
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 07.12.1877
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»4L Drattu,.»» V. Sämter zu Dre Sde» I. ii. M. Sa. 142 107 022 12 02 10 115 r 2 -> 7 — 08 2 100 104 112 205 4 11 8 22 — 50 10 00 — I — I — l 1 >> 72 60 40 IOO 1 1 2 5 5:; 48 28 120 sammenaetreken ist. hat sich mit dem Bezirk-Verein der Wils druffer Vorstadt und der Fricbrichstadt «der folgende gemein. schaMtchc Ca»»didatenlitte geeinigt: Stadtrath E. Bönisch» Plau- rermeister C. Ederbardt. Seitensiedermeiiier Gädlrr, Mths- »naurermcifter Rebmann. Kamm. I. H. Licßke, Kommlssivnomth Meiuharvt. Schuldtrector Reichardt, Livvocat E. Rüger, Hunteto- ka«m«rpräsibeut Mülle. Kaufmann Moritz Schubert. Meolsel'ul. oderkebrer Or. vkll. Welte und Kaufmann »Bernhard Wolf. Bon diesen Eandidaten sind nur acht zu wählen, da nur acht Silit» gltevrr au- dem Kirchcnvorstande auöscheidcn. — Trotzdem die vorgestrige öffentliche Stadtver» ordneten-Sitzung, welcher Herr Qberbürgrriuelstrr Dr. Stüdel. diel beide» Bürgermeister Härtel und Kürstcn und die Stadträthe Hcubner und Hendel beiwohnten, netto vier und eine halbe Stunde währte, ist doch »ur Weniges von dem Per- bandelten und Beschlossenen mitzutbeilcn. Die Uebenvölbung des WeißentzmühlgradenS an allen Punkten, an denen er Im Stabtweichbilde noch dio- zu Tage liegt, ist ein aUgcmeiner Wunsch und der Gtadtrath würde temelben auch gern »»ögiichsi schnell erfüllen, nur hat sich nach ncueillchee gcnauerBerechnung herauSgettellt. daß, da die Noberwölbnng pro laufenden Meter Ult) Mark kostet, die Geiamntt-Ucverwölbllttg niedt weniger w c 572.420 Mack erfordern würde. Diese große Summe und der Uinstanb, daß an einigen Stellen »herv.uwt Wlocktpruch gegen die Uebenvölbung erhoben werden würde, wie z. B. in der CanaU gasse von Seiten der Gerber. lauen cs dein Ratbe geeigneter cr- ichelnen, zunächst nur einzelne, besonders bedürftige Stellen ins 'Auge zu fasse» und inzwischen mit de» betreffenden Adjaccnte» bezüglich spaterer Beitrage zu de» lleverwtldungskv'lrn zu ver handeln. Daö Collegium saßt dabei lür jetzt Beruhigung. Der Dtacontffenaiistalt wirb eine außerordentliche Unterstützung von 2000 Mark bewilligt, auch der Uedcrnahmc der fiskalischen Gaotenaulage aut der Neustäbter Rampe der Marienbrücke in uädtlsche Unterhaltung gegen cln elnwaligea Bauschauantui» von KM Mark und einen jährlichen UntnhaltungSbeitrag von 40 »Blark zugcstimmt. Mach dein Borschlag teS Berwattnngs- au-schuffeo sollte da» Collegium unter dankbarer Anerkennung der Bereitwilligkeit de- Albertvereins dennoch die Äenevinigung zur Abschlicßung eines Bertraacs. »ro»aä> sich der 'Berel» zur llebernahnie einer chirurg. Hiliostallon in M.. Dresden gegen die von Sellen der Stakt auf jährlich gegen 1500M. berechneten Kosten ver pflichtet, ablchncn, in Anbetracht der Füglichkeit, die beabsichtigten Zwecke ans anderem LOege unter beträchtlich geringerem Kosten» äniwanb ebensowohl erreichen zu können, t'iach längerer Debatte wird aber der Ausschuß-Vorschlag verworfen und der Stabtrath ermächtigt, den Bcrtrag mit dem Alberlövcrein zu voiloieden. Ein Druckbertcht de- MechtSauöschulies über den Entwurf einer Lokalschulordnung wird im Wesentlichsten in Uebereinsiimmung mit dem Stabtrath angenommen und das Gleiche findet bei dem Druckbericht über die Berabschiedung d«S OrtSstatulS zu 105 der rcvik. Stäbtcorvnung (die Pcnsionimng der städtischen Subalternbeantten rr. beir.) statt Hier können weder von Seiten de- RalheS noch der Stadtverordneten positive Beschlüsse gefaßt werde», weil die Krage zuvörderst von der zuständigen Behörde entschieden werden mutz, ob die zcilherigen Prnsionsanstülten für vte stäbkii.l en Beamte« brz, iür die Wtttwen »nd Waisen der selben als selbstständige Rechtsanstalten oder Stiftungen zu be trachte» seien. Collegium ertbeilt eben nur leine Zmiimmnng zur Aufnahme einiger transitorischer Bestimmungen in baö nette Penstonsregulattv. Einige Gegenstände der Tagesordnung mutzten wegen vorgerückter Zeit abgrsctzt werten, darunter auch der Bericht des Rechts,mSfchusfeS über das neue Regulativ, die Hundesteuer b tr Herr» Stadtv. Adv. Lehman» scheint es un begreiflicher Weite vcrkrossen zu haben, daß wir bereits vorgestern diese-Berichtes und rer allerdings vielfaches Interesse erregenden Hunveangriegenheit an dieser Stelle gedachten. Er beantragte sofortige Bornahme dieses Berichtes, weil „er nicht wünscht, daß die Angelegenheit länger In den öfsentilchcn Blättern ver handelt werde". So wenig die Blätter nach diesem „Wunsche" tragen werden, so wenig schien man sich mich Im Collegium um denselben zu kümmern, denn die Bummer ward doch ans nächste Mittwoch venagt. Schluß '/sll Uhr. - Bekanntlich sind im Bcrkebr große Mengen von falschen Zwanzig-Pfennigstücken im Umlaus. Stach der „B. B.- Ztg." lagern ganz unglaubliche Quantitäten derartiger als falsch angesehener Stücke schon gegenwärtig In den Kassen der Behörden. Es ist diese Erscheinung kaum anders zu erklären, als daß die Herstellung dieser dünnen Stücke in geringerem Metall durch Balanriers ausfallend leicht ist und die dann ganz dünn versilberten Stücke in dem Klcinverkchr, innerhalb dessen sie sich allein bc- wegen und bei dem eine im Ganzen geringere Sorgfalt bei der Prüfung der Münzen obwaltet, sich auch leicht weiter begeben lassen. Es empflehlt sich deshalb aber uin so mehr, diesen kleinen Geldstücke», die eine Im Ganzen wenig beliebte Münzgattung bilde«, größere Sorgfalt zuznwenten. - Die Applanirung der Anlagen um daS neue, km Laute de- nächsten Jahres zu eröffnende Dreöner Hoitheatcr l't sehr rüstig ge'ördcrt worden. Besucher des Planes hinter dem Neubau sind im Umichern, wozu dort jetzt eine Eisenbahn gebaut wird: cs gclch cbt kies, um die zu den Qvcrn nöibigen Wolken, Wälder und Paläste so billig und schnell wie möglich von den CouiiffendepotS im Backhefe blS zum Bühnenvortal des Sottbcaterö bewegen zu können. Eine Locomotlve be'äbrt diese Trace nicht, sondern lediglich „Wolkcnschlcker" werden „ebne Damps" die Züge befördern. — Skat! st ik derdcel Stand aut den Monat November 1877. GeburtSkälle überhaupt .... tavon: uneheliche ZwilliugS-Gcburte» . . . von öffontl. Anstalt. angezeigt Sterbelälle überhaupt 8'.» tavon: Todtacburtcn 4 von offenst. Anstalt, angezcigt — Selbstinorb verunglückt Eheschließungen überhaupt . . . davon auf standesaintl. Ermächtigung Ausgebotöverhanv lungcn. - Der für diesen Winter erste Kamilienabcnd bcS Polytech- niker-Gcsangvereln- „Erato" »»erliel vorgestern Abend Im GcwerbehauS aale auf das Angenehmste, Auch bei dieser Ge- legcnheit rackste der Berein sclucö Hingeschiedenen berühmten Ehrenmitglieds i'r. Julius Rietz; die Büste desselben prangte im Bordergruute dcS QrchesterS in freundlicher grüner Umrahmung. DaS dem Ball vorauögcgangene Eonocrt brachte unter DIrectlon des Herrn LtedermeisterS Bieber eine Aufführung von „DeS MüllerS Leid und Lust" von Earl Zöllner, wozu Herr Hosschau- fplelcr Norrcnberg klar und schwungvoll den verbindenden Text sprach. Außer anderen GelangSvorträgcn erfreuten Herr Kammcrmu'lkuS Borgwardt und Herr Holopernsäiiger Tcmpesta durch Piston- und Geiangsvorträge. Der nach ge meinsamer Ta:cl, die Herrn Prätorlus alle Ehre machte, ab- gchaltene Ball vereinigte die akademische und die blühende weib liche Jugend btö lict in die Nacht. Beim lein auögestattcten Eotillon amüsirte» namentlich die beiden großen Köpse, welche wir aus dem 'Aschenbrödel" kenne». — Unlerem Zoologischen Garten Ist von Herrn Hann in Ebcmnitz ein Hahn und eine Henne weiße La-FUche-Hühncr - etwas sehr seltenes - geschenkt worden. - Der »Verein Gewerbtreibenber hat am Montag im Weißen Saale von HclbigS einen von allerhand hübschen Kunstlciffungen verschönten Gefellsä-astsabend abgchalten. der mit einem Ball abschloß und bei allen Mitgliedern den freundlichsten Dank hinter!lrß tür daS durch gute Bewirthung unterstützte um sichtige Arrangement. — Nachdem schon seit Monatsfrist in «nserer Schwcsterstadt Leipzig die BIcr - BerhältnIsse den Gegenstand vielfacher Erörterungen und öffentlicher Diskussion bilden und cinige der dortigen nambaitcn Restaurants Pendant- zu dem Münchener Ho'brälibanS bilden wollen. Indem sie kessen Einrichtung, echtes bairisches Schankbier zu billigem Preise zu verzapfen resp. in steinernen Krügen zu kredenzen, dabet Regensburger Würstchen re. zu bieten, in optima forma mit großem Glücke nacbabmcn, so wird Irdenfalls auch Dresden bald Nachfolgen. Die Elster- cienfer Klosterbrauerei zu Langenhetm in Baiern versendet allein inekrere DoppeilowricS ihre« allerdings vorzüglichen Erzeugnissc- nach Leipzig und bat sich damit einen derartigen Ruf erworben. baff tu allen Restaurant-, welch« diese« .PkrGort zum Au-schanf brLgeu. oit in Kolge de- -»«men Andranges weder ein Maß krug noch ein Stuhl zu haben ist. D«ö Pnvlttum will immer etwas Reue- haben und so wird sich'o sa zeigen, ob die Sache für die Dauer vorvätt. — Unsere weltberühmte König!. Porzellan Manuiaetur in Meißen scheint tuNlcbrröstcrretch noch nicht nach ihrem ganzrn Umfange und ihren Leistungen bekannt zu sein, denn gestern langte ci» Briet von dort mit der Adresse: „Au die vcrrhlliche Por-cllanpieiiensabrlk in Meißen- hier an. — Ein vtcistirr wohlrcnommirtrr Geschäftsmann erhielt dieser Tage von einem größeren Handlung-Hause in Paris folgenden kuriosen Briet in deutscher Spracht abgetaßt: „Hiermit habe Ich die Ehre sie mitzutheilen daö durch eine »Nichtübereinstimmung zwiöjcheu Herren .». U. und L. und V. lrvgcnauntc zwei Herren dat Haus A.. tt. verlassen haben. Ich eriuwe sie de-balb dies, r zwei Herren gar Keine Zahlungen zu thun oder Waaren abzugebcn, da Ich diese nicht wie wirklich beschaue. Achtungsvoll rc. re." — Am Mittwoch Abend ist in tcrBierling'schr» Lohgerbcrei. Eanalstraße >0. ein Arbeiter dadurch ver u n g I ückt, daß derselbe aut der nach der ersten Etage führenden Treppe auo- gernt'ckst rmd dieselbe hinabgrstürzt ist. Er ist dabei so stark mir dem Kopie amgcschlageu. daß er eine Schädeliraktur erlitte» nud nach dem Klankcnhau'c hcrt geschafft werke» inüncn, irvsetbst gestern daö Bewußtsein bei ihm «och nicht znrückgckehrt war. — Heule Abend findet im Saale der Kauimannschast der etzte Böctrag Professor B. Hasrrt's statt, Znm Gegenstand dcS Bortragcü sind die Erscheinungen brr Polariiaiion des Lichtes aenomincir und sott in prachtvollen Experimenten die Natur des Lichtes und der Karden erörtert »nd dargclcgr werten, daß Karbe kein Stoff, sondern eine Erscheinung, ein Lpaiinnngozustand ist. Alle Naturircunte. denen cö zugleich um Belehrung zu thun ist, seien hiermit aus diesen lctz en Halert'schen Bortrag hingewlesen. — Gestern »Nachmittag in der 2. Stunde ist ein aut einem Neubau in der Biochmannstratze beschäftigter Maurer von der zweiten Etage herab in die «sie gestürzt und dabei mit der Brust gerate aus einen Kalkkasten gefallen. Man hat ihn mittelst Droschke nach seiner Wohnung geschafft, — Borgcsler» 'Nachmittag betrat kcr Korstgentann Schulze in der Nähe des Kisck,Hauses 4 Holzdiebe, hiesige ledige Hanvardciler, und wollte sie verhalten. Dieselbe» setzten sich je- koch zur Webre und einer griff den Gendarmen a». wdaß dieser mit ihm sich hcrumbalgen mnßte und dabei in den Chausseegrabcn fiel. Dies benutzten die 4 Kerle und entflohen. Wenige Stun den später sind dieselben aber in einer Wirtbichait der Antonstadt von dcmielbcn Komgcndarm wieder ausfindig gemacht und unter Beistand einiger Stavtgentarmen verhaftet worden. — Die Seifen- und Parfümeriehandlung von LouIS Guthmann (Pragerstratze lt4. Schloßstraße 20 und Bautzuer- straße IS) bringt dem Weihnachtöbaum reizende Behänge von Wachs und Stearin, die. abgesehen von ihrer Zieriichkelr und Berschicdcnartigkelt, noch den Porthcil bieten, baß die Kinder nicht de» Baumschmuck hernnterlangcn und sich den Magen daran verderben, — Am Montag Abend in der 7.Stunde «hing sich ln Ra deberg In seiner Wohnung der Strumpfwiiker A. Töppcl. Nahrnngüsorgcn und zerrüttete Gesundheit vcrinulhct man als Ursachen dieses Selbstmordes. — Am Dienstag Mittag "/«I Uhr vernichtete in Kranken' berg ein Schadenicuer da- dem Tischlcuncistcr Zacharlä am Baderbcrg gehörige Seitengebäude. — Am Montag Aberd sind in G r 0 ß» R ü cker S wa l d c zwei unterhalb der Kirche gelegene Banergütcr abgebrannt. - Ai» 4. d. verunglückte» tin Schachte 1 des Stcinkohlen» banvercin» Deutschland zuQclönitz bei Lichtcnttein der vcr- beirathete Kunstwärtcr Leichscnring an» Qelsnltz dadurch, daß er bei Verrichtung seiner »Arbeiten im Ku»sttrn,»e auSglitt nnd aus den 050 Meter unter Tage gelegenen Küliort htnabstürzte; sein Leichnam wurde zerschmettert auigeilinken. -- In kcr Rächt zum 5. de. brannte in Hilbersdorf eine Scheune und ein »Nebengebäude dcS Gutes Nr. 7. Qrtb u. Co. ln »Berlin gehörig, letal nieder. »Diele vcruchcrtc Erntrvorräthe lind hierbei vernichtet worden. Man vermutbct Brankstistung durch ruchlose Hand. - In Dorf-Chemnitz wulde am :iO. November ein :'Nann angchaitcn, der einen falschen Thaicr verausgabte. »Bei seiner Durchsuchung fand man noch 15 solcher Kalststkale. - In A rraö bei Gcringswalde brannten am Montag Abend zwei zum Gute Heinrich Müllers gehörige Settrngedäube nieder. ES wird Brantstiiluiig vermuthet. - Auch ans den gesund gelegenen Anhöhen der sächs. Schweiz wolle» die Kinderkrankheiten ldicker Hals und Sck'ar» lachstcberf mit Gewalt Platz nehmen. In einer dortigen Schule, die 104 Kinder zählt, fehlte» in, Monat November ->4 und ver- säumten 220 Tage. Hicrz» koinmen bis hcute noch l I Kinder und haben die Summe von illO versäumten Schultagen fertig gemacht. - »Am Sonnabend hatte die verw. Chausseewärler Lohte ans Hcrmstori in der »Aitcnbergcr Sparkasse cinige Mark aus, ihr Buch erhoben und sich am den Heimweg begeben. Die schon bejahrte Krau, die nur langsam svrt konnte, mag vom »Abcnddunkel und kcr Naäst überrascht worden sein; man iand sie in der Nahe des Savdaer Weges auf einem Sturzacker tobt aus. - »Am Deccmbcr früh 0 libr wurde das z»m Erbgericht Mittwcida gehörige Klachsbrechhano ein Raub bcrKlam»!c». »Nur mit größter Anstrengung konnte die darin wohnende Kainilic Richter gerettet werden, die Krau und rin 2jährigcS Kind haben nicht unerhebliche »Brandwunden an Gesicht und Händen erhalten und iännntiichc Habe ist mit verbrannt, — Die zur Qbcrmühic in »Pegau gehörige a'te Schneide mühle brannte am Sonnabend nieder. Ein illjahciger Knabe ist der »Brandstiftung verdächtig und bereits cingczoaen worden. — Bet Kr 0 bburg erhängte sich am 1. d. im nahe« Gehölz des Effenbergs der Handarbeiter Büschel au- Ncukirchcn bei Borna. Der siebeine Selbstmord in diesem Iabre. - »Am Dienstag »Nachmittag wurde das vor einen Kohlen wagen gespannte Pierd des Gutsbesitzers A. Brenner ano Gab- lenz tn der Schneebcrger Borstakt von Zwickau scheu, ging mit dem Wagen durch, »Br. brach im Kalten da« Bein, eine Krau Boigt wurde an ein HauS geschleudert und ihr Handwagen zertrümmert und zuletzt noch ein entgegenkommendes Pferd schwer verletzt. — Qetsentliche Gerichtssitzungen. Moritz Hein rich begann am i. Juni b. I. den Betrieb elntr Schankwirtb» schatt am Poppitz und schenkte, ohne baß er aus sein Ansuchen hierzu Genehmigung erhalten, flott daraui loS, kümmerte sich auch schrecklich wenig um Honorlruug einer mittlerweile cln- gebenden statträtblicben Strasoeriügung von 50 M. Erst aus eine weitere Strafverfügung bin, aus der eine ganz bcntlicl'c „iOO" vor tem jetzt landesüblichen „Reichsmark" zu lesen war, ward cö ihm etwas schwummrig zu Mutbe und er erhob schleu» nigst »Widerspruch, den er bei der obwaltenden Sachlage nicht begründen konnte. Mittelst Bescheides warb Heinrich hierauf vom Gericht zu derselben Strafe vernrtbeilt und die zweite Instanz bestätigte ant den erhobenen Einspruch bin den ersten Bescheid. Herr Staatöanwaltovcrtreter »Assessor Brückner wies In seinem »Plaidover darauf hin, daß gegenüber dem burchauo uncorrecten Berhalten des Angeklagten um so weniger eine Straflosigkeit reip. Strafmilderung Pia- grellen könne, als ia andererseits der »Borwand der Gejrtzesunkmntnitz nicht vor Strafe schütze. - Der »Maschinenbauer Krtedrich Rosenkranz» sowie drei andere iunge Herren Namens Settel, Pappenborf (?) und Weber erhielten wegen Perübung groben Unstig» in der Nacht vom 28. Kebruar ein Jeder 4 Tage Halt zucrkanirt und blieb rü trotz des Einsprüche- dem staat»anwaltschastlichen Anträge gemäß beim »Alten. — Johann Hopke, Geschtrr-Commandant der Droschke Nr. 82. soll nach der aus den Diensteid genommenen Aussage eine- Gendarmen Derienlge sein, welcher am 20. Juni d. I. Mittags l Ubr lO Minuten anstatt recht-, aus der »Milte der Schloßstraße geiabren sei. Er bestritt dies jedoch ganz entschie den und bemühte sich, durch mebrere Zeugen sein Alibi zu be weisen. waS ihm sedoch nicht gelang. Hopke stützte sich nament lich ans die Behauptung, er sei bi- um 1 Uhr in einer Restaura tion aus der Louiirnstraftr gewesen und da von dort au- die Kahrzeit nach der Scblotzstratze bei Weitem länger alS lO Minu ten dauere, könne er der Uebrltbäter doch gar nicht sein. Weller ist H. beschuldigt, am ik. September zu Nngiinsten seiner bereits vor dem »Berliner »Bahnhöfe ausgesahrenen Eollegen nicht vorschriftsmäßig auigesahren «nd dann, ehe ffr von dem stationlrten Gen darum» Kehalten bade,« -ästen schleunigst wieder tortgesahren zu sein. Er ( Erklärung zu diesem Berbnltrn. die «der nicht a , und lo wird er weg» der besten, al- erwiesen rracht-m lieber- tretimgen zrff-'mmen -u 8 M, Hnase Verurl-Ätt. Herr Abvocat Lererer befürwortete lrhbatt Mien «ntta« aaf KseU'Xchung Hopke », e» dlie.b iedoch beim ersten Bescheid. , - Tagröordnunä der I. Kammer, -seettag den ?. veceinber. wtlltags 12 Ubr. Bericht der «. Deputcitton üder die Petition der Gemeinte WUschdors u. Gen.. den TunmntkE rtcht aut kein Lande beir. ' . > — Tagesordnung der H. Kammer, Freitag den 7. Dccember, Bormitt. 10 Uhr. 1) Tchlußderathung über den Bericht der Kinan-beputatlon. -ine Bewilligung zur Errichtung rinc-Gchullevrerseminarö zu Rochlltz betr,, sowie über die hieraus bczügilck en Petitionen. 2) vebgl. üder den Bericht, die Errich tung eines Gebäudes in Berlin stir ben Gebrauch der Bevoll mächtigten zum Bundeöratbe und der Gesandtschaft betr. - Angelnndigtc Gerichtöverba nd iunaen. Heute Bormittag U Ubr Hauptvrrhandlnng wider den Erprdirnten nnd Bnchbalter Ernst Krtekrtch Ivin'b Weitzkopt von vier wegen -'hbiiabls, »Betrugs, llntcrschlagung und Fälschung öffent licher Urkunden. S»iu UuIIdi» Nxul.^1,»» t- U»ml,uk>i äl» -m k. Nvc.U'dor UI» ü NU» UBI Ur». cu«,ä-0ii. . , StoikUvIm . . , < Ät. N-t-r-Uurx. llaoU»» . . . 0»»k .... .... U«I<>4». . . . Üllt Il»»>>u»g . . , s»iii>>«>anii« , U»»I»ki »»».< », . . . , 0,r>- ^. , . , N »o-I»Suu . , . . . »vsoliku , , , t.«kl-i8 . . , 1'°»»« .... Nie» .... . . . >> ü»« ««IilUIit will«. w,tl«r. 7«n.7 ,8V .UI, 0>»»t >) - - S.» 7»2,z OSO I»ic8t 8°>»^t 4.1 7S4.4 880 loiclit N«t»l ' 8.» 7»7Z VW ».«»«iE d.<»«,i>t ' 1.4 7:».7 5 »ÜO «ui» - V 7«»,<i Q 8 »NU —»I.» 7, 8--0 7<.I,L ff» ü »eizivrek n»l>u-) « ,o (k 7.1,7 Q. ONO «>>u d.ck<-ck»> - ö.a s 7«>,V NO »«icdt Uuu.t 4.» r 7>.-,'.5 080 «tUl - 7,8 -- 0 ,0>i> tt<-2»» 4 - U.2 L 7c.:in 80 ' 7,7 - 7«»^, 80 »-elnruot» - 0.7 ^ 7VI.0 W l«i tit. N-'0»l ' 4.8 ? 70,1^, » »tiN N°i«I ' 3,^4 71,1/, 88 w 4,» c> 76».l No i.i<»>» d,-> - li.» L :»»,» N »ttll »> 4<c»,t't - - 2.7 ch 7. I,t * 8W i-«,i-> rc - 7.Z NNO »»ii» - -.4 761.'.» >».-»>» ke-tlv icl. kl 761.6 »Ott - 4.0 7or.2 -0 »'"s l- 4.« >) -> Nul>»t>i, -> ÜO» ritt«. -> d » UI» 8 >,»««, »> dNoiibiex»». -) vu»»tl», v»»«,<>»'»»»»». 0»» »," -> n»>>«0 »") n«x-». !.>>ns»»»t i»< I« «uxi I<I>«>nWM,t «tni.« ix»5>glv»: in L»nt>ii»nn»U»uS i-t .1 »Nd2t-ü4 nn».«»,'>!»»>>! >> >i»i ,nn-U>»»«S»„ I» ä.» Ns»»N>tIN» lin»»,», »int >n6»«»n Und, »»>'i,i«,I» «-!>« ,»>i»n ung Sin in ö»r IUni>tunn U»»«., knnm „» „ck»>trv Vin^n »ilk »«!>»»«>> I»»u»s«n, >>»» trLd» So.ni» ccnttnr ck»»,»t ,»t»»»«»n«ii» cvit, in «o»S<r»nt»»»I»,<> »u i»«G>»»>»« An»«» <1,1 k»r «ich a»i.i«»«i» ^",»i«di»» ra» ai» »»«>,»»»» 4» In I n,t>inu«» <!»« »tiil«n, ciao«» u»g c»nc»I«» Vntt»»» ntzn» «,»v,t!i«1>, L«»4»»n», ä«k - Wttt,ru«a»»Be»»a«yrunn am S.Decbr .AbdS. 5Uhr. Barometerstand nach O-carB0iolt(WaUstr. >0): 7V0Millimeter isetr gest. 4 SN. gef.l. — Peränderl. - rhennometrograph nach «eaumur: 5 Warme. Dtfferruz von gestern zu deute 2'/, : n«r- drtgftc Temper. 8 ' W.. höchste Temper. 5'/»»W. - Die Schloß, tburruiabnr zeigte Süd-Qst-Winb. - Himmel: bedeckt. - Etbhvb« tn Dresden. K. Deebr.. Mitt.: »2 Ikent. unterv. - stoiHwailrrNts«« aus dcr süchi. -Idsiremiirrük dci einem VErSand« von IOS Ltmtr, untcr » am DkrSdiier P-4«! Ltrcck« Echkna-Schandau »OL,, Schmidau- iXalhki, >0n Nalbcn-PiNnitz ltt L., PMnil-Drt»di« ;AibrUdrllitr> UU Dr»«dkn «idcxbrlickki »I« Mciten iN(n>balM'«rUirt> W «, VikIbk» RikIa U» k., Rtcs»- Landttgrcnt« na IcnN.nrtrr. raffe-ffeschlchle. Deutsche« Reich. Wie man sich erinnert, liebten e» seiner Zelt die französischen Zeitungen, von der durch die Option her- beigciührtcn „Entvölkerung" Elsaß-Loibringen- zu sprechen. Nach den nculichkn Niittbellungen des statistischen Bureau- zu Stratz- burg hat die letzte Volkszählung nur ctueGesamnitabnahme von l7.',»24 Einwohnern oder um 1.10 Procent «geben. Die größte »Dcrminterung weist Lothringen auf. nämlich 2,<« Proc., sodann folgen Qberellaß mit 1,2» Procent und Unterelsah mit <>.27 Proccnt. Da inzwischen z-wlieiche Optanten zurückgekrbrt sind, io dürste schon die nächst« Polkozähinng eine erhebliche Be» pölkcrnngSzunahine Nachweisen. Elgenthümllch ist da- starte Ucbcrwicgcn des weiblichen GefchleckärS. vclsvielöwelse kommen in Mes auf 7^ »Vlänncr nicht weniger al- ION Krauen. Kür diese Stabt ist dl » Verhältnis, um so auffallender, al« unter der mämili, ,, Bevölkerung auch die beträchtliche Garnisou mit eiu» gcrcchnc. ist. >» »Allgemeinen erklärt sich daö abnorme UcVer- wiegcn des wclbllchcuGeschlechtes von der Obtton her. bei weicher vorherrschend das männliche Geschlecht bethelltgt >var. Die Pro- estautkn haben In Folge der Einn»aabcrung auS Altdentichlaud beb. menten Zuwachs erhalten. D « Katholiken zählen 1,204,081, die »P rotestanten 285.22'.». die Israeliten 29.002 Angehörige. lieber die Pferde-Ankäufe französischer Agen- 1 en inIütland will der ..Grenzbote" erfahren haben, daß die Ankäufe von clncin Pariser Pferdehändler, der seit ca. 4 Wochen sich in Hadcrölebcn auibält und die jährliche Liderung von ca. 2»,io Qmnibuk. und Droschkcnpierdc» iür Pari» übernommen hat, veranstaltet werden. Da durch kaS Plerbeausfuhtbtrbot der deutsche Markt den AuSlävdern verschlossen Ist. so holt er sich jetzt seinen »Bedarf ans Däuchuark. Tie viciiachc» »Besprechungen der Presse, hervoegerusen durch daö ungebührliche und einer Residenzstadt wenig würdige »Betra gen des Berliner PöbelS allen Kremten, namentlich ln letzter Zeit den Mitgliedern der chinesischen Gesandtschast gegenüber, haben einen »Befehl de- Polizri»»l rästdinmS zur Kolge gehabt. Seit einigen Tagen vatromllirt nämlich tn der Nähe bt- Gebäubco brr chinesischen Gesandtschaft ein Schutzumnn, der den Bctebi bat, Irtcm »Angehörigen der Gesandtschast ln respektvoller Entkernung zu folgen und denselben gegen eventuelle Belästig ungen in Schutz z>: nehmen. Er folgt ihm bis zum nächsten Posten und überliefert ihn demselben, der seinerseit-»un dieselben Kunktionen übernimmt. Auf der kai erlichen Werst von Danzla sind gegenwärtig eine Effcnkcrvctte und ein Kanonenboot im Vau. Ei» neues Unglück hat tn Naumburg d,r- scheußliche amcrikanischc Duell angcrichtet. In Kolge beileibe» erschoß sich in einen» Gasthofe der Stu-rnt Hampke a»«- Hatte, »«achtem er noch fünf Minuten vorher munter in heiterer Gesellschaft ver kehrt batte. Eine Bleriälschimg t« M ü nchen hat eine ganze Reibe von gerichtlichen Strafen zur Folge gehabt. Der Braumeister teS Graten Hugo von MontgelaS hatte bei einem Gebräu Hopsen und Malz durch Glvccri» ersetzt und wurde wogen Fälschung zu acht Tagen Gefängnis, vcruriheilt, der Gras selber »regen „Mcilzaus- schiggö-Hinterziehung" zu 208 M. Geldstrafe oder 20 Tagen Ge fängnis,. und die Kanfieute Schmidt u»»d Wermuth, die ba-Glp- cerl» gelieiert. zu je 144 »M. Geldttrai«. graukretch. lieber die Unterredung, welch« der Marschall »Mac Mapon mi; Herrn Grüvv hatte, kann der ,.Constitution»«" einige tbeliö neue, theil- berichtigende Einzelheiten beibrlngen. Herr Grßvy sagte nicht: „Ich werde utnnalS Ihr Minister sx(u". sondern: „Ich kann und will utckst Minister soll,". woraus er kortsuhr: „Was die Präsidentschaft der Republik betrifft, so strebe ich Ne weder an, noch läge sie tu meinen Wünschen. Der Zu kunft kann Niemand vergreisen, aber aus alle Fälle brauche ich Sie. H«r Präsident, wobt nicht «st zu ve»sicher«, laß ich nicht > Ibr Feind bin." Der Marsckmll sagte daraus zu Herrn Grsvy nick'»: „Sic sind der rechtschaffenste Mann, den ich kenne, son dern : „Herr Gr- vv, reichen wir nnS dir Hand." Sl»s Paris von» 2'.». November schreibt »na«: „11m Mitter nacht wmde die Demlslion beS Marschallü in dtt Großen Oper einstimmig, »veil ohne Protest und mittelst Accia- mation angenommen. ES »rar ci» unvergeßlicher Augenblick. Kurz vor den, Schlüffe deö Theater- stell plötzlich an- dtn Logen in die Parterre-Fauteuil» di« (gänzlich unbegründete» «otsthafi: -cr- " rttelstr - - erhob sich das »P»rbliküm. wohl bemerkt, da« Publikum der Großen
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