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Dresdner Nachrichten : 02.11.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-11-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189611026
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18961102
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18961102
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1896
-
Monat
1896-11
- Tag 1896-11-02
-
Monat
1896-11
-
Jahr
1896
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 02.11.1896
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m'iLL «abluna, ,un,e>, »ebmm lümmtli», Ute «nnoncenbureaur an. mit io Via. vür Dre«»»rr «ächetchte» ri t»,ltch Visr,»,«. SLL""' ste» «rs«»U>»» 41. Jahrgang. tlllnatlloti« ^Llink' l-kr. 8örup, VattIa«e»te.2S,> nije/ill rM!>iöi. Üsdl88v l. ?m-nspi>s«d»t«II« No, I Li/n»w« IIlC-nskllllÜstill««»! »>>aall»nai d«It«n ^lomkirunxian I «ekm.nrlol» L»Iu>- s op«e»tion»n «t» Dresden, 1896. S «r x» ^ H LreisUstsa «uatl» uoä krsuoo. Z Varl klLUl. llresäsa. VsUstrsss» 85. 1>'«rn»pr.-^wt I, Xo. 1K7. ^uliuk 8vdLMed 4m So» IS, xard. u. I. Lt. 8eleiiedbmNl-<i!«K«M»cktz kür Os», slslclr. lücdt, kstrolsnm, Lsr^su. »rmiovr IKiiMKiitzr-ksknIi «mpüsdlt ikro wit Kvoir,'!. r>üods. 81»Lt«prvis »u«j5»2sretmsUw (AampL^uvr N »u» äoutsodou uQä tr»nrüüiLeIwu ^Voivvn, »uod rotdv 4c8öwLvüdkLusvr uuä Uur^uniior ÜcrusLvux. N ^jsäorlL^sv voiijvv ^oilorrorl mit ItsdQlt vorxodvn. üv^tollunxon voräov A Luot» voi Uorru U. L. ^ kNipp, ».6. Lrsuririreko 2, Lnxollomwov. ^ SSL -lOvtel« t»«i» -ttütvlien -»»«iadoüive» -^IÜ«L« Iisn -hiol>«l»okoi» -Iiiierlic-i» liermkn AM. « LM«.4ö. s Lvdvrldrall. d»it« »stlis m »silit. 3»zoe, LiiMsliis. kill »Illllitll »INI «Il>ISIIiIlIIlII«lI. !>'1ü8ello SV Lk., t Llurlc urui t üluric 7S ?k. >uul Lunxsvo^so. — Lromowr VvrsLvät uaeb LUkniirtr,. Kr. 303. Zpiegel: Femschreib- und Fernsprech-Berichte. Hosnachrichten. Pestalozzis Gerichtsverhandlungen. ..Götz von Berltchingen", Mvzartverein. Briefkasten Pestalorztstist, Ressource der Kaufmannschaft, Liedectasel-Kirmes, nstl liöllizl. NvkApvtllvkv, Vrv8ä«i>, Tlivvi'Kviltliai». «W»WW»» Woiita^ I. Rovcinbcr. Fernschretb- und Aernsvrech-Berichte vom 1. Novbr. Hamburg. Ein Leitartikel im heutigen Moraenblatte der -Hamb. Nachr., betitelt „Vom russischen Vertrage" süyrt u. A. auS: Wir sind zu der ganzen Besprechung dieser Verhältnisse außer anderen Zwecken, über die wir Niemandem Auskunft schuldig sind, äußerlich nur durch die fortgesetzte Ge- schichtsfälschung veranlaßt worden, die von der klerikal-liberalen Presse, nicht ohne Beihilfe der offiziösen, in der Richtung betrieben wird, die Regierung Wilhelm's I. und seines Kanzlers unehr licher Weise für alle Nebel verantwortlich zu machen, über die jetzt nach verschiedenen Seiten bin geklagt wird, namentlich aber für den Abbruch der früheren günstigen Beziehungen zu Rußland, der die europäische Stellung des Deutschen Reiches sicher nicht bessert. Heilbronn. Der von Heilbronn nach Hall fahrende Pcr- souenzua Nr. DM stieß gestern Abend zwischen 8 und st Uhr zwi schen Weinberg und Eichenau mit dem abgerissenen Theile eines voraussahrenden GüterzngeS zusammen. Der auf dem abgerissenen Zugtheile stehende Wagenwärter wurde gelobtet, die beiden Führer und Heizer der zwei Maschinen des PerionenzugeS wurden schwer verletzt. Ein Hetzer kam unter die erste Maschine, welche um stürzte, zu liegen: er ist wahrscheinlich todt. Der Materialschaden ist bedeutend. Beide Geleise der Strecke sind gesperrt. Wien. Die ,N. Fr. Pr." hat von unterrichteter Seite Nach richten über die Gründe erhalten, welche de» Fürsten Bismarck zu den bekannten „Enthüllungen" veranlaßt haben könnten, hierin heißt rö: Fürst Bismarck mag befürchtet haben, daß eine Wiederholung des Fehlers, welcher im Jahre l800 zur Lösung der Beziehungen Deutschlands zu Rußland führte, durch ein etwaiges Aufaeben der gegenwärtigen Unterstützung der russischen Politik zu Gunsten einer erneuten Annäherung an England (siehe Leit artikel der „DreSdn. Nachrichten" vom Donnerstag. Die Red.) nicht ausgeschlossen sei. Ein solcher Rückfall Deutschlands wäre um so gefährlicher, als er ja zweifellos dasjenige zur Folge haben würde, was die Franzosen bisher nicht erlangen konnten, nämlich ein Bündniß Frankreichs mit Rußland, dessen Wirksamkeit gegen Deutschland nur noch eine Frage der Zeit undider Umständchväre. Ais weiteres Motiv wird angegeben, daß durch die Enthüllungen den Franzosen klar werden sollte, wie wenig sie ihr jetziges Bcrhäitniß zu Rußland sich leibst und der werbenden Kraft ihrer Ncvancheideen zuzuschreiben haben, sondern vielmehr den Fehlern, welche Deutsch land nach der Verabschiedung des Fürsten Bismarck in der Be handlung Rußlands gemacht hatte. Der Vorwnrf, daß Bismarck auS Haß gegen Caprivi gehandelt habe, sei um so unhaltbarer, als Bismarck in Letzterem nicht den geistigen Urheber der Absage an Rußland im Jahre 1890 erblicke. Das Blatt schließt, damit erledige es sich auch, wenn jetzt in antibismnrck'sche» Organen gegenüber den Veröffentlichungen der „Hamb. Nachr." nnd der „Neuen Freien Presse" gesagt werde, daß zur Zeit Caprivi's ähnliche Artikel als bnechtigie Warnung, das Äerhältniß zu Rußland sich nicht ohne Noch verschlechtern zu lassen, aufzufassen sein mochte», daß es aber dem Fürsten Hohenlohe gegenüber derartiger Mahn ungen nicht bedürfe. Rom. Die „Opinione" sogt in einer Besprechung der „Ent hüllungen" der „Hamb. Nachr.": Indem Deutichland ein Abkom men mit Rußland abzuschließen strebte, (wie man versichert, daß eö gethan hat) war eS für seine eigenen Ziele und seine eigene Sicher heit thätig, wodurch nicht ausgeschlossen ist, daß es auch dem Drei bunde einen Dienst erwies, indem es die Kriegsgefahr immer mehr entfernte. Wir haben daher keinen Anlaß, uns über die „Enthüll ung" zu beklagen, da der Dreibund vor Allem den Frieden be zweckte und bezweckt. Die Mittheilimg der ^Hamb. Nachr." und die daran anschließende Polemik bilden zugleich einen leuchtenden Beweis nicht allein der inneren Vortrrsflichkeit sondern auch der Loyalität, der von dem Ministerpräsidenten di Rudini beständig verfolgten auswärtigen Politik. Jene Mittbeilungen beweisen, daß die gegenwärtige Reaiemna Italiens nicht Unrecht hatte und nichi Unrecht hat, indem sie die Beziehungen Italiens zu Frankreich und Rußland zu bessem strebt. Indem sic so handelt, thut sie nicht mehr und nicht weniger, als was Deutschland und Oesterreich ge than haben, wie cs der durchaus friedliche Charakter des Drei bundes anräth. Rom. Nachrichten auS Sizilien berichten von Meer- " der Tra« , - , ei der Katastrophe um daS Lebe» gekommen. Petersburg. Der Kaiser nnd die Kaiserin trafen mit der Großfürstin Olga, dem Großfürsten Sergius und der Großfürstin Elisabeth gestern Abend 7 Uhr aus der Station Gatschma ein. Die Majestäten begaben sich „ach kurzem Besuch der Kaiierin- Mutter nach dem Alezandrowsky-Palast. in welchem sie ihren Aufenthalt zu nehmen gedenken. Havannah. Hier tritt mit Bestimmtheit das Gerücht auf, daß der Ausständischen-Jührer Maceo sich unterwerfen wolle. — Se. König!. Hoheit Prinz Johann Georg wohnte am Freitag im Vergrestauranl der Feier des Stiftungsfestes des gleich namigen Militärvcreins zu Cossebaude bei. — Se. Kaiserliche Habest der Großfürst Michael Nicolajewltlch von Rußland empfing gestern im Hotel Bellevue den Oberst des kgl. preuß. Husarenre.rinienls von Schill (1. schlesisches Nr. 4) von Senden-Bibran, zur Meldung. Bekanntlich ist der Großfürst Chef des genannten Regiments. , — Gutem Vernehmen nach tritt am 1. April der Abtheilimgs- direktor im Ministerium des Innern, Herr Geheimraih von Charventier. in den wohlverdienten Ruhestand. Uebcr den Amtsnachsolgcr verlautet noch nichts Bestimmtes. — Der Referent im Ministerium des Innern, Herr'Geh. Re alerungsrath Tr. Fischer, der eine Kapazität ans dem Gebiete des Versicherungswesens ist, tritt am 1. Januar in das Rcichsvcr- sichernnasamt ein. — Ein treu verdienter Beamter, Herr Kanzleirath C. Th. Pciulig im Ministerium des Innern, feierte vorgestern sein 40-iähciaes StaatSdieiierjubilä»»!. — In die weihevollen Klänge der Resormationsglockcn misch ten sich vorgestern um die Mittagsstunde die Jubelgesänge ei ner mit freudiger Genugthnung Nückichan haltenden Fcst- gemeinde. die das fünf; igiährige Bestehen des seinerzeit als Jugcndbewahranstalt nnd Lehrcrwailenhans begründeten Pcstalt ozistis tes würdig zu feiern sich anschicktc. Nachdem diese Jubelfeier bereits am vergangenen Mstiwoch durch die in der Frauenkirche zu Gunsten des Pestalozzististes veranstaltete Musil- oufführung gieichlom mit einem tonangebenden Akkord eingeleitet worden war, fand dieselbe vorgestern Morgens 11 Uhr ei» zweites Präludium in Form der Enthüllung eines Dcnlinals für den hochverdienten Mitbegründer des Stiftes, den Geh. Schulrath Prof. Dr. Ä j o ch m a n n ff 1855 in Gens), der, selbst ein unmistelbarer Schüler des großen Pädagogen und edlen Menschenfreundes Pestalozzi, der jungen Anstalt den Stempel Pestaiozzi'jchen Geistes aiiszudrücken wußte. Die bei herrlichstem Sonnenschein auf dem Vorplätze des AnstaltsgebäudeS an der Jägerstraße sich vollziehende einfache Enthiillungsfeier war nm- ichiosscn von allgemeinen Gesängen (nach Tichiungen von Paul Schürer) und bestand im Wesemlichen aus der formschönen Gc- dächtnißrede des Anstaltsdirektors Herrn F. R- Seiffeith. der dcn Versammelten das Lebensbild des liebesrcudigen Wohlihäters Vlochmarm in kurzen Zügen vor Augen führte und die das Denk mal umstehenden Stifiszvglinge zu ernster Nacheiferung des ihnen in Blochmann entgegenicuchtciiden Vorbildes crmabnle. Als die Hülle von der in der Bierling'schen Erzgießerei nach einem vor handenen älteren Modell (von G- Willig) hergestcllten Bronce- statue siel, ertönten von oben her Harmoniumklänge und ver einigten sich mit den Worten pietätvoller Erinnerung, die dem un vergessenen Wohltbätcr. dessen freundliche Züge nunmehr mild grüßend aus die Versammlung herabjchauten, gewidmet wurden. In s'" ' schen si vernicht» unv TSchftsche«. Le. Majestät der König wohnte . Gottesdienste in der katholischen Hofkirche bei. in der Villa Strehlen Familtentasel statt, a Prinzessinnen deS Königl. Hauses und Ihre zogt» von Schleswig-Holstein mit Prtnzeßtochter Feodora nahmen. — Se. Majestät der Könia hat durch die Königl. Oberforst meisteret in Moritzbura auS den, dortigen Wildparke dem Zoologi schen Garten In Dresden ein Wildschwein (Bache) zur Zucht unent geltlich überwiesen. — S«. Königl. Hoheit Prinz Friedrich August traf am Sonnabend, wie bereits mitaechelkt. in Großenhain ein. früh stückte mit ca. 40 Herren an dem Uebergang der Berliner Bahn über die Priestewitz« Chaussee, südlich Großenbain-Zschieichen, wo die Jagd deS Großenhain« Parforcejagdvereln» angelegt wnrde, zusammen. ES wurde zunächst eine Schleppe von ca. 5000 Meter geritten und sodann rin Schwarzkittel auSgesctzt. welchen Herr Leutnant ArayropouloS vom KönigShusarenregiment auS- bob. worauf Vcrtheilung der Brüche stattsand. Die Jagd bewegte sich durch den Hopfenbach über Zschauitz, Lenz nach Nanleiö und bot zahlreiche schwere Hindernisse, in Folge dessen daS Feld sehr weit auseinander gezogen ward. . — N" Königl. Hoheit die Frau Gräfin von Flandern ist axstern Abend ,um Besuche der Königl. Majestäten in der Villa Strehlen eingetroffen. ern Vormittag dem Nachmittags fand an der die Prinzen und Hoheit die Frau Her dora Tyeil schen ei er ihren Anfang nahm. Geschmückt mit heraus einer prächtige» Jflanzciidekoration hervor leuchtenden Büste der hohen Pwiektorin ves Pcstalozzistiits, dcr Königin Carola, sowie mir den Bildnissen Pesta- lorzi's und Bwchmcmn's. vereinigte der Jestsaal eine hochansehn liche Versammlung, u. A. Ihre Czcellenzen die Herren Staats- Minister v. Schurig und v. Seuvewitz, Generalleutnant a. D. Schurig. Oberbürgermeistcr Geh. Fincmzratk Beutler. Geh. Rath Oerrel, Geh. Hosrath Ackermann, Geh. Schulraih Kockel. Super- tntendenren v. Dibelius und v. Blochmann-Pima (Sohn des im Denkmal verewigten Gründers und Wohtthälers des Stiftes), Stadtrath Fticher, Gras Vitzthum. Schulräthe Eichenberg, Dr. Prietzel und Israel-Zschopau, seiner die Mitglieder des Damen- komiteeS (an deren Spitze Ihre Excrllenz Frau Staatsminisler v. Schurig), die Herren der ständigen Deputation für da« Pesta lozzistift. zahlreiche Mitglieder des Pädagogischen Vereins, aus dessen Schooße vor sünfziy Jahren die inbiiirende Anstalt hcrvor- gegangen ist, viele Gönnermnen und Freunde des Stifts ic Von Orgeltönen begleitet, erklang zunächst ein allgemeiner Lodgesang. an welchen sich die Fest,ede des Herrn Direktor Inn aha uns, des gegenwärtigen Vorsitzenden der Stiitsdeputation, schloß. In eindringlichen Wort-n schilderte derselbe, wie das Senfkorn der mit nur drei Zöglingen in's Leben gerufenen Anstalt unter dem Schutze des Höchsten, unter der steten Huld des Königshauses, unter der treuen Mithilfe der staatlichen und städtischen Behörden, um« der treuen Fürsorge eines Blockmann. Zehrseld, Krrlschmar. Neichardt, Marguardt, Fischer und vieler anderer opferwilliger und arbeilsfreudiger Männer und Frauen sichtlich gediehen, gewachsen und kräftig emporgeblüht sei, sodaß dieselbe bis heute bereits für 568 zumeist venvmste Knaben zum zweite» Vaterhansc geworden sei. Breite Ströme des Segens seien im Lause der Jahre von ihr aus durch'S Sachsenland geflossen, sodaß heute dankbar bekannt werden müsse: „Der Herr hat Großes an uns gethan. deS sind wir fröhlich." — Nach einem vom Lehre,gcsangverein stimmungsvoll vor- aetragenen „Hymnus" von Schubert („Zu Gott flieg aus") wurden dem 50jährigen GeburtStogskinbe eine lange Reihe werthvoller An gebinde und sinniger Glückwünsche geweiht: Herr Direktor Jnng- hannS verlas eine Urkunde, laut welcher daS Damenkomitee dem Stifte einen Blüthner-Flügel. mehrere andere nützliche Gebrauchs- gcgenftände, sowie die Summe von 1370 Mk. überweist. Gleicher Weise gab Herr Direktor JunghannS bekannt, wie auch das hohe sächsische Königshaus an dem Jubelfeste des Stiftes freudigen Antbeil genommen habe, indem es nicht nur in allen seinen Gliwern die huldvollsten Glückwunschschreiben übersendet, sondern auch die Damenkomilee-Mttgiicder Frau Geh. Rath Oertrl nnd Frau Schulrath Dietrich, sowie den Vorsitzenden der StiftSdeputa- tion durch Verleihung der Carola-Medaille hoch geehrt habe. Femer wurden dem Stifte gewidmet: durch Denn Direktor Baron im Namen des Pädagogischen Vereins 1000 Mk. zur Begründung einer JubtläumSstistuna. vom Pestalozzi-Verein zu gleichem Zwecke 500 Mk., von den ehemaligen Zöglingen durch Herrn Lehrer G. Lehne 230 Mk., von dcn früheren Lehrern des Tttfts durch Herrn Johann Ebert ein großes Bild in Rahmen und von Herrn Seminardirektor Grüllich als dem Vertreter der Nachbaranstalt, die eö als ihren Stolz und als ihr höchstes Ziel erachtet, gleich dem feiernden Pestalozzistift eine Pflegstälte edlen PettalvzzigeisteS zu sein, herzinnige, freundnnchbarliche Segenswünsche. Dielen Wid mungen ist noch eine in aller Stille erfolgte Spende von 200 Mk. anziiyängen. die Hnr VerloaSbuchhändl« Alexander Köhler, der .Herausgeber d« von Denn Direktor Setffnth verfaßten Festschrift: „Fünfzig Jahre tm Zweiten Vaterhaus«" dem Stifte znr Verfügung stellte. Innige Danke-worte dr» Herrn Direktor JunghannS für fo viel Beweise beglückender Gönnerschaft leiteten zu einem ge dankenreichen, von bcni einstigen Anstaltslehrer Herrn P. Schürer verfaßten ^Festgedicht über, dos von einem Zögling mit bestem Ausdruck gesprochen wurde und in oller Anwescnden Herzen freu digeu Widerhall erweckte. Nach einem dreistimmigen wohllaulcndcn Geiaiiasvorirage der Stiflszöglinge („Herr unser Gott" von Schnöbest sprach Herr Pastor Sturm ein aus tiefem Herzen guellendes Gebet, worauf die an erhebenden Momenten reiche Fesi- seier mit einem allgemeinen Choralgesang ihren Abschluß fand. — Tie Ressource dcr Dresdner-Kaufmann- sch oft versammeile vorgestern im Königl. Belvedere zahlreiche Mitglieder nnd Gäste zu ihrem Stiftungsfeste, das. wie seit Begründung dcr Vereinigung üblich, nicht nur die interessante Reihe dcr künstlerischen und gesellschaftlichen Veranstaltungen dcr Wintersaison eröffnet, sondern das namentlich auch bestimmt ist. den Gefühlen dcr Vaterlandsliebe und Königstrcuc Ausdruck zu verleihen. In diesem Sinne begrüßte Herr Krmmcrzienralh Collenbusch die Gesellschaft unter dem Hinweise, daß Kunst und Wissenschaft. Handel und Industrie nur unter dem Schinne und Schutze des Friedens zu bestehen vermögen, daß die Versammlung in den Ma,estäi«ii Kaiser Wilhelm und König Albert die höchste» und bewährten Schirmherren nach innen und außen erblick,. Diesen Fürste», sowie dem engeren und weiteren Vaterlande die unerschütterliche Treue und Liebe von Neuem zu bethätiaen, weitsten die Mitglieder und Gäste der Ressource ihr erstes Glas Sr. Majestät dem Kaiser und Sr. Majestät dem König. An diese spontane Huldigung reihte sich ein Willkommeiigruß für die Gäste, von Herrn Hosmusikalienhkndier Plötner gesprochen, für welchen im Namen der Gäste Herr Professor Venscr dankte. Sinnige und zündende Drinksprüche auf die Damen und aus den Vorstand Machten die Herren Fabrikbesitzer Käferstein und Schwager aus. Neben solchen und anderen Kundgebungen kam auch die durch zahlreiche Künstler vertretene Mule zum Wort. Der König!. Kammervirtuose Herr Hermann Scholtz spielte mit entzückendem Vortrage ein Gedenkblatt eigener Komposition, ein Capriccio von Mendelssohn nnd auf allgemeines Verlangen eine Etüde von Habelbier: Herr Concerliängcr Seiler erfreute mit Liedern und Gesängen von Reinhold Becker (Unter dem Machandelbaum, Lied des Frauenlob ,'e.), voni Komponisten begleitet, und Herr Hosschau- spielcr Holthaus reeitictc in vollendet schöner Ausführung Dichtungen von Scheffel und Fritz Reuter u. s. w. In gesteigertem Maße) trugen im Verlaufe der von Herrn Fiebiger vorzüglich ausgestatteteu Tafel dem Frohsinn und der Fröhlichkeit reiche Rechnung die Herren Hofichanspjeler Schubert, Kaufmann Tenchcr und Fabrik besitzer Bierling. .Herr Schubert Holle sich seinen vollen Erfolg mit Eonpleis und drastisch-humoristischen Dichtungen („Zinnsoldat", „Ritter Dieterich's Braittfahrt". „An^See" :c.)> während die anderen enamtten Herren mittelst zündender Scherze der fröhlichen, herzlichen Lache nicht weniger erfolgreich zu ihrem Rechte Verhallen. Ein mit stürmischem Beifall aufgenommeiieS Tafellied, als dessen geist reichen Verfasser man Henn Stadtrath Dr. Bieren feierte, sowie andere hübichc und gefällige Divertissements ließ die Ressource bis spät in den Abend unter dem fesselnden Banne einer vor-, nehmen gesellschaftlichen Vereinigung stehen. — In den, festlich geschmückten großen Saale deS Gewerbe hauses fand am Freitag Abend die Kirmesfeier de r Dresd ner Liedertafel statt, die schon seit Jahren zu den glücklichsten und originellsten Veranstaltungen gezählt werden darf, die das Vercinsleben imfercc Stadt überhaupt zu bieten veimag. Dcr Humor ist an diesem Abend der erklärte König und nmumichränktc Machthaber und die Fröhlichkeit des Festes heitere Königin. Der Verlaus des Festes, das kurz nach 8 Uhr begann nnd unler allerhand Kurzweil. Lachen, Scherzen und Singen bis weit nach Mitter nacht. ja bis zum grauenden Morgen dauerte, war wohl im Großen und Ganzen derselbe wie in den trüberen Jahren: daß man dcr alten Form einen neuen Inhalt gegeben hatte, und daß dieser Inhalt von einer humoristischen Qualität var oxcelleoco war. ist dabei selbstverständlich. Als die Seele des Ganzen, als dcr spiritu« rootor, der den Darbietungen die charakteristische Physiognomie zu aebenwiG'- — oerseine witzigen . satyrischen Höhepunkte nicht entbehrte, den Vogel abschoß. Nament lich die liebenswürdige Verherrlichung dcr „Altcn Stadt" und die sich daran annüpscndcn Vergleiche zwischen dem schönen Einst nnd dem nisten Jetzt, bei denen übrigens Jeder einen kleinen Hieb nbbckam, erregken stürmische Heiterkeit und fanden den Bestall, den sie voll und ganz verdienten. Ein äußerst glücklicher Gedanke war es, die verschiedenen Vocttäge und künstlerstchen Darbietungen zwischen die eiuzeineu Gänge der kulinarisch mit vielen, Geschmack »nd Geschick ausgerichtelcn Tafel zu legen, sodaß nie, selbst auf Minute» nicht, der Dämon der Langeweile sich zu Tische setzen konnte, obgleich man freilich ans diele Weise gegen 1 Uhr noch nicht abgcgesscn hatte. Der Wunsch des Herrn Vorsitzenden Nän- mann, der in seiner zündenden Eingangsansprnche die Hoffnung äußerte, daß die Kirmesseicr in der Erinnerung aller Festthcil- nehmer ein leuchtender G!my!P»nkt werden und bleiben möge, hat sich ikdenfalls im vollsten Maße erfüllt. Schwer wird es. aus der Reihe der zahlreichen Vorträge einige als besonders gelungene herauszuheben. Sie alle boten des Anregenden und Amiiianten die Hülle und Fülle nnd brachten für Irden etwas zum Lachen, in das man gern nnd herzlich einstinimte. Von den musikalischen Genüssen, die die Liedertafel bot, verdient das retzvolle italienische Volkslied „Marlrita" an erster Stelle genannt zu werben, wegen seiner Delikatesse >im Vortrage und der prächliaeii Nuanciruna. Auch ein schneidiger Marsch für Männerchor „All Heil! Hurrah!" von Rudolf Wagner nnd noch mehr eine rein musikalische Parodie von „Des Sängers Fluch" wurden mit Jubel ausgenommen, der bei der letzten Komposition wohl in der Hauptsache ihrem Autor, em liebenswürdigen und verdienstvollen Dirigenten des Vereins, Herrn v. Banßnern galt. In die nölbige Ulkstümnuiig wurde dir heitne Tafelrunde durch das „rbeingotdsge Tafellied" von Georg Neumann versetzt, die dann durch eine Anzahl von Solovorträgcn einzelner Liedertäsler (so die Herren Greger. Härtel. Troitsch rc.( no cherhöht wurden. Daß auch die Gäste das Ihrige zu der Unterhaltung beitrugen, bewies u. A. das Aiistreie» des Herrn Hoischauspielers Holthaus, der, aus das ^Lebhafteste schon beim Betreten des Podiums applaudirt, sich als Sänger produzirte nnd eine Schauermähr aus Afrika bortrng, nach deren glanzvollen Ge lingen «sich nochz» einer Zugabe entschließen mnßte. Den Höhe punkt der ausgelassenen Fröhlichkeit bildete das Festspiel des „Gothischen Hoftbeaters". das „Moritnri" von „Eija Sudel und Ludcrmann" — eine witzige Parodie des jüngsten Sudnmann- schen Vükmenwerkes — betitelt war. und dessen Ausführung der
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