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Obendrauf, könne gar nicht- schaben. Denn der Mann heira tet und seine ganze spätere Familie denselben Appetit hat, dann kann er zu was kommen. — Der wegen des großen Eisenbahnunglücks bei Zwickau in Haft genommene Weichenwärter Kahn hat bekanntlich an gegeben, der heftige Wind habe ihm seine Signal-Laterne aus geblasen. Die Untersuchung wird ergeben, ob diese- Anführen auf Wahrheit beruht. Aber, wen» dies auch der Fall ist, so möchten wir doch hervorheben, daß auf allen sächsischen Bah nen, Privat- wie Staatsbahnen, ein Uebelstar.d an der großen Mehrzahl der Weichen sich vorfindet, den man z. B. auf keiner Bahn in Oesterreich trifft. Das ist, daß die Mehrzahl der Wei chen nicht mit festen, ständigen Laternen versehen find, denen auch ein ungestümer Wind nichts anhaben kann. Wäre dic ker Fall gewesen, wäre noch dazu die Einrichtung getroffen, daß durch Gläser von verschiedenen Farben die ankommendcn und abgehenden Züge besonders markirt werden, so wäre mög licherweise das Entsetzliche vermieden worden. Wir sind keine Freund« de- sonstigen österreichischen Eisenbahnwesens, aber die sen allgemein durchgeführten Vorzug ständiger, befestigter La ternen an den Weichen haben sie. — Vom 1. d. Mts. an ist den sächsischen in Dresden stehenden Offizieren di« Weisung zugekommen, daß ein Jeder nebst seinem Diener sich in einem Privatquartier der Stadt einzuquartieren habe, weil die früheren LVohnungen in Kaser nen sämmtlich von der preußischen Besatzung eingenommen sind. Dieser Umstand bildet nun jedenfalls von ersterer Seite ein« brennende Frage, wenn man in Erwägung zieht, daß dem Offizier monatlich als Ersatz nur 7 Thlr. 15 Ngr. als Quar tiergeld zukommea. Als Offizier muß er anständig wohnen und wo in Dresden ist eine halbwegs anständig möbkirte Wohnung mit Stube und Kammern für zwei Mann nebst Betten und Heizung fiix genannte Summe? Für diesen Preis wird es selbst in etLa« größeren Prooinzialstädtea schwer halte«, das Verlangte um gleichen Preis zu erringen. Ru« erst in der Re sidenz, »o ein aus Stube und Kammer bestehende«, ost im dritten Stock gelegene« Quartier mit monatlich 10 Thlr. ZinS angesetzt ist. Wie gesagt, ein heikücher Umstand und erneuerter Vertrag zu den kleinen Leiden des OfficierlebenS. — Die Bockzeit hat begonnen, die Freuden doS RettigS kehre» zentnerweise wieder ein und Herr Naumann auf der Breitenstraße Nr. 1 hat die Hallen und dm Bockreigen eröffnet. Bald werde« auch die übrigen renommirten Bockbierfässer ü la konot in den Saal geritten werden, um mit ihrem Inhalt die Leiden und Erinnerungen des Iihres 1866 hinunterzuwaschen. — Von dem k. Kriegsministerium ist der Anmeldungs termin der im Jahre 1866 Gestellpflichtigen (zu denen auch die Dienstreservisten säirmtlicher drei Altersklaffen, soweit nicht im »ergangenen Frühjahre deren Einziehung erfolgt ist oder die Einstellung von Stellvertretern für dieselben stattgesunden hat, gehören' für diesmal auf den 1. Februar 1867 festgesetzt ward«,. — Die Kriegsreservistcn der Jägerbrigade, welch« mit Ende dieses Jahres ihren Abschied vom Militär, gleich wie dies bei anderen Truppen unserer Armee der Fall, erhalren sollten, haben solchen, wie uns versichert wird, nicht, vielmehr die Wei sung erhallen, auf noch 4 Jahre Landwehrdienst sich bereit zu machen; eine Täuschung für alle Diejenigen, welche gehofft hatten, vom Militärdienst frei zu sein. (P. A.) — Am 27. v. M. find in Wohl« dis den beiden Guts besitzern Sichler und Schuffenhauer gehörige«, dicht an einander gestandenen Gebäude, bestehend aus Wohnhäuser, Ställen und Scheunen, total niedergebrannt. Außer dem Vieh ist nur wenig gerettet worden. — In der Seidau bei Bautzen hat sich am 1. d M. ein dem Trünke etwas ergeben gewesener Handarbeiter in seiner Wohnstube erhängt. — Vergangenen Montag früh nach 4 Uhr ist bei de« Mühlenbesitzer Förster in Frauenhain Feuer zum Ausbruch ge kommen und in Folge besten das Mühl- und Wohngebäude, die Stallung und Scheune niedergebrannt. Von den versicher ten Gegenständen soll der größte Theil gerettet worden sein. — In der nächsten Zeit gelangen beim hiesigen Nath zwei mit je 500 Thalcrn Jahresgehalt dotirte Actuariate zur Erledigung. — — Von einem Wagen, der unbeaufsichtigt vorgestern au' der Plauenschen Gaffe gehalten, ist von unbekannten Dieben ein Faß mit Butter verdachtlos gestohlen worden. — — Oeffentliche Gerichtssitzung am 3 Januar Zwei Angeklagte sind cS, welche in diesem Jahre zuerst sich wegen ihnen btigcmessener Verbrechen verantworten sollen. Beide stehen noch im jugendlichen Alter, der eine. Carl Adolph Emil Sauer, ist 20 Jahr und Ernst Ludwig Wetzig ist 18.^ Jahr alt. Beide betreiben Handarbeit, haben aber bereits mehrfach Bekanntschaft mit dem Gerichte gemacht. Sauer ist bereits fünfmal und Wetzig siebenmal bestraft worden; diese Strafen haben bis jetzt in Gefängniß bestanden. Heute erwa.tet st eine größere Strafe wegen ausgezeichneten und einfachen Dieb stahls, den sie gemeinschaftlich mit einander auSgesührt haben. Beide waren im November obdachlos. Ihnen war das Grund stück von Herschel in der Tannenstraße bekannt, da der Eine dort gewohnt, der Andere dort gearbeitet hatte. Das HauS mit Schuppen liegt im Garten und dieser ist mit Planken um geben. Der Schuppen war nun von den Angeklagten zum Urbernachten ausersehen worden. Dis Nacht vvm 17.-18. Nov. wurde dort zugebracht und an diesem Abend durch die Gartenthür gegangen. Am Morgen verließen sie den Schuppen wieder, Wetzig aber nahm eine dort liegend« Arbeirsjrcke mit. Beide verabredeten sich, am nächsten Morgen den Strohsack mitzu- nehmen, der im Schuppen lag und den sie zum Zudecken be- nntzt hatten. Am nächsten Abende nahmen die beiden Ange klagten, weil cS schon spät war und sie die Entdeckung fürch teten, den Weg durch das Nachbarhaus, stiegm über die Planke in- Herschelsche Grundstück und nahmen ihr Nachtquartier wie der im Schuppen Am nächsten Morgen nahmen sie nun auch den Keren Strohsack mit. Der Diebstahl ist durch dieses U-ber- steigen ein aukgezeichnetcr geworden. Der Verlust, der Herschel« zugefügt worden ist, ist ein unbedeutender, er beträgt nach seiner Schätzung 20 Ngr. Die Jacke ist wirdererlaugt warben, «äh- rend der Strohsack für S Ngr. verkauft und der Erlös getheilt worden ist. EraatSar.walt Noßtcuscher beantragt die Bestrafung der beiden Angeklagten wegen auSge eichneten Diebstahls. Der Gerichtshof verurtheilte Sauer und Wetzig zu je 4 Monaten Arbeitshaus. r«g-»geschichte. Preußen. Berlin, 3. Januar. Wenngleich der Ent wurf der Verfassung des norddeutschen Bunde- noch nicht ver öffentlicht ist, so können doch einzelne Bestimmungen desselben als ganz sicher angenommen «erden. Daß die Beamten von den künftigen Reichstagen definitiv ausgeschloffen find, erhellt zur Genüge daraus, daß die officiösen Blätter einstimmig in dieser Ausschließung ein« wichtige Bürgschaft der gedeihlichen stetigen Entwickelung des norddeutschen Verfassungslebens er blicken. Der BunveSkasse werde« nicht nur die Einnahmen aus dem Zollwesen, sondern auch der Ertrag der Verbrauchs- steuern zugewiesen. Die Erhebung und Verwaltung der Steuern und Zolleinnahmen erfolgt indeffen nach wie vor durch die Beamten der Bundesstaaten, aber unter Aufsicht eine- preußi- schen, d. b. Vundcübeamten. Die Befürchtung, daß die Zahl der Beamten durch die Ernennung von Bundesbeamten bedeu tend vermehrt werbe, scheint unbegründet. Gleichwie Herr v. Bismarck zugleich Präsident des EtaatSministeriumS und der Bundeskanzler sein wird, wird auch die bei weitem größte Zahl der BundeSbeamteustellungen preußischen Beamten zugetheilt werden. Nach den preußischen Vorschlägen soll der Bundes kanzler die Marine-Angelegenheiten vor dem Reichstage vertre ten. -- Bei der letzten Vorstellung der „Hugenotten" wurde Frau v. Rhaden (Lacca) bei ihrem Auftreten, und noch ehe sie einen Ton gesungen, mit Zischen empfangen, was sich i» Laufe der Vorstellung mehrmals wiederholte. In einer Zu schrift an die „Sp. H." gjpubt die Generalintendanz in jenem Vorfälle eine vorher verabredet« Insulte der Künstlerin zu sin- den und richtet di« Bitte an das gebildete Publikum, den bis her in den königliche» Theatern herrschenden guten To« nicht trüben zu lasten und die Künstler gegen Insulte und Rohheiten in Schutz zu nehme». Frankreich. Di« NeujahrSrede des Kaisers Napoleon liegt «un im AuSzuge »ar wie folgt: Paris, 1. Januar, Abends. Der „Abend-Moniteur" veröffentlicht die folgende Rede, welch« der Kaiser bei de« heutigen Empfang« des diplo matischen Corps in dm Tuilerien gehalten hat: „Der Wieder beginn eine« Jahres bietet mir di« Gelegenheit, meinen Wün- schen für die Stabilität der Throne und da- Gedeihen der Völker Ausdruck zu geben. Ich hoffe, daß wir in eine neue Aera des Frieden- und der Versöhnung eintretm und daß die Weltausstellung dazu beitragen wird, die Leidenschaften zu de« ruhigen und die Interessen einander näher zu bringen. Ich danke dem diplomatischen Corps für seine Glückwünsche und bitte e«, bei den Regierungen Dolmetscher meiner freundschalt- lichen Empfindungen zu sein." Auf die Glückwünsche d«S Erz- bischoss von Paris antwortete der Kaiser: „Wenn >ch an der Spitze der Pariser Geistlichkeit einen den Interessen der Reli gion wie denen des Staates so ergebenen Prälaten erblicke, wenn ich ihn überall mit Wort und That die großen Prinei- pien des Glaubens, der Barmherzigkeit und der Versöhnung aufrecht erhalten sehe, so sage ich nur, daß seine Gebete vom Himmel erhört werden müssen. Sie find für Frankreich eine Wohlthat, für mich eine Quelle des Trostes und der Hoff nung" Es entnimmt sich jedenfalls soviel aus vorstehendem Auszugs, daß die Stimmung im Tuileneu-Cabioet ein« durch aus friedliche ist. * Man schreibt aus Paris vom 25. Decbr.: Der gestrige Weihnachtsabend wurde in Paris vielfach in deutscher Weise mit Christbäumen und dm obligaten Geschenken gefeiert. Der Kaiser, der bekanntlich einen großm Theil seiner Jugend in Deutschland und der Schweiz verbrachte, hat viel zur Einfüh- r> ng dieser Sitte in Paris beigstragcn, und seit es in den Tuilerieen Christbäume g'ebt, ist in allen Familien, welche dem kaiserlichen Regime nahe stehen, und auch in v.elen, die sich ihm noch sehr f-rn hatten, der traditionelle Schuh, den am hei ligen Abende die Kinder in dm Kamin stellen, damit ihnen der Weihnachtsmann etwas hineinlege, durch die deutsche Be scherung ersetzt worden. Selbstverständlich vermißt man dabei in Paris das gemütliche L.ben, welches vor und während des Weihnachtssestes in den deutschen Familim herrscht. Man ahmt wohl hier d e Form nach, ohne eben den Sinn des Festes be griffen zu haben. In den Tuilerien ging eS sehr glänzend zu. Alle, die der Kaiser zum Feste geladen, erhielten reiche Ge schenke. Ter kaiserliche Prinz hatte für seine Spielgmos- sen ein- eigene Bescherung bereitet; für ihn selbst ^tte man einen ungeheueren Baum aufgepflanzt, der fast bis an die Decke des großm Saales hinaufreichte. Die Zahl der khristbäums in den Tuilerieen war übrigens enorm; man hatte ungefähr 30 bis 40 hrrgenchtet. Ein großer Theil der hie sigen deutschen Vereine hatte für den gestrigen Tag ebenfalls kleine Festlichsten nach deutscher Weise arrangirt. Auf den Straßen von Paris selbst herrschte die ganze Nacht hindurch das regste Leben; fast alle Wirthshäuser und RestanrantS blieben die ganze Nacht über offen. Um Mitternacht war in allen Kirchen Gottesdienst mit Musik. Der Zudravg war groß. Die Kirchen waren auch heute sehr stark besucht, und die Boulevards und Hauptstraßen, wo für die nächsten zehn Tage, wie dies seit Mersichengedenkcn jede» Jahr um diese Zeit Mode ist, eine Art von Jahrmarkt abgehalten wird, sind mit einer dichten Menschenmenge bedeckt. Vir jetzt jedoch wird nicht viel verkauft und eS hat den Anschein, als wollte das ReujahrSgeschäst, da für dm Pariser Kleinhandel von so unendlicher Wichtigkeit ist, nicht sehr glänzend werden. * Neclame nennt man das neuerdings mit besond«rem Lärm geübte Geschäfte, ein Fabrikat, einen Laden, einen Gast hof, ein Bad rc dem Publikum anzuprrison. E« giebt eine grobe und eine fein« Neelame. Als ein vortreffliche» Muster der letztere« erzählt man folgende rührende Geschichte. Gin Pariser Blatt brachte eine« Tage« die nachstehende Mittheilung: „Bermächtniß eine» jungen Mädchen«. Am letzten Sonntgge jagten die Bewohner eine« Hause« der Straße St. Honvr4 nach einem Kanarimvögel, der vor ihren Fenstern umherflog und von dem Niemand wußte, woher er komme. Di- Verfol gung war um so eifriger, als man bemerkte, daß der Vogel ein Papier trug, welches mtt einem Draht um feinm Hals befestigt war. Zuletzt wurde da« kleine Geschöpf gesangm und da« Papier adgelöst, entfaltet und gelesen. Sein Inhalt «ar: „Arm und krank, ohne Arbeit und sonstige HülfSquele, weiß ich nicht mehr wohin. Ich bin erst SO Jahre alt, aber zu einem Leben der Schande gebe ich mich nicht her. Ich habe meinen Entschluß gefaßt. Heute Nacht ist Alles vorbei. Der einzig« Freund, dm ich in der ganzen Well habe, ist dieser kleine Vogel, dem ich die Freiheit gebe. Ich bitte denjenigen, der ihn fängt, ihn recht sorgfältig zu pflegen. Er singt so süß, der liebe kleine Kerl! Marie." Herr N. N., Eigenthümrr de« Ladens Nr. 14 der Straß« St. Honorv, hat dem Kanarien vogel ein Asyl gegeben und pflegt ihn mit wahrer Pietät." Diese Geschichte war eine geistvolle Erfindung des Herrn N. N., er kaufte einen Ka«arirnoog«l und hing den Käfig in seinem Laden auf. Der Erfolg war außerordentlich; di- ganze feine Welt, gerührt durch da- Mißgeschick der armen Marie, strömte in dm Laden, um dm verwaisten Vogel zu sehen und nebenbei zu kaufen Leider hatte Herr N. N ein Weibchen gekauft, einen Vogel also, der nicht sang; der Schwindel lag auf der Hand, aber selbst die« Versehe» bracht« Herrn N N. Nutz«. „Das arme kleine Thier", sagten die Damm mit tief« Rüh- ruvg, ,.e« trauert u« seine Herrin". * Hannover. LuS dem Examen der Freiwilligen, welche- hier abgehalten, von Vielm der Examinanden aber bekanntlich nicht bestanden worden ist, theilt der „Hann. Cour.", bei dem der Verdacht der Uebertreibung sicherlich nicht »erliegt, folgend« Einzelheiten mit: „Die Fragen, welchr der N-girrungSrath Illing, der hauptsächlich die Prüfung leitete, mtt großer bis zum Schluß nicht ermattend« Gewandtheit pellte, bezogen fich, handekkr eS sich «m Prüfung von Polytechniker«, auf Mathematik, Ach Musikern und Sängern auf Geschichte und Theorie der Musik, bei Landwirthen auf landwirthschaftlich« Gegenstände, bei Kauf leuten rc. auf Seographie, Waarenkunde, außerdem bei Allen auf Geschichte und Literatur. In Beantwortung verhaltniß- mäßig leichter Fragen trat oft die größte Unkenntniß zu Tage. Als sich die Prüfung auf de« geschichtlichen Gebiet« bewrgre, hielt 4. Julius Cäsar für einen griechischen König, 8 machte Wallenstein zu einem schwedischen Feldherrn, c. erklärte Maria Stuart für eine englische Prinzesst», v. antwortete auf die Frage: Wa« warm die Hohenstaufen? Mit diesen Dingen habe ich mich in dm letzten Jahren nicht beschäftigt und zuckte dann mtt den Achseln, als ihm der Vorhalt gemacht wurde, ob die Hohenstaufen vielleicht Päpste, Heilige oder Kauflrute gewesen. Nicht besser erging eS in der Geographie. L. ließ den Rhein in Böhmen, 8. die Weichsel im Teutoburger Walde entspringen, 6. meinte, die Elbe fließe in die Ostsee, wahrend U. gar keine» Fluß zu nennen wußte, der sich in die Ostsee ergießt, K. verlegte Odessa in dm Norden von Rußland, l.. denselben Ort «ach Span im, während dl. die dänischen Inseln in der Nords« aufzufinden glaubte und k>l. nichts von Cadrx und Oporto wußte. 0. schriä dm W-chsel von Tag und Nacht der Umdrehung der Erde um den Mond zu. Ein Examinand wußte gar nichts von SchilerS Leben und Werken, die Kennt- niß vieler Anderer beschränkte sich auf da» Lied von der Glocke. Ein junger Kaufmann ließ den Kaffe« auf mißverstandene Zn- flüflerung hin au» Japan statt «mS Java kommen, und ein junger Mann, der sich zum Sänger ausgebildet haben wollte, fiel glänzend durch da« Examm, da er Graun und Bach nicht einmal dem Mmen nach kannte, und man e» auf Ablegen einer Probe im Singen im Termine nicht ankommen lassen konnte." * Die haarsträubend« Geschichte von dem Pariser Haifisch, der mit nervmerschütterndem Heißhunger eine Crinoline ver schlungen haben sollte, findet sitzt verdiente Würdigung in einem geistreichen Feuilleton der „Wiener Presse". Es heißt daselbst, nachdem die Thatsache von dem Zerspringen de« Glasbehälters zugcstandea: „In dem Berichte mangelt« nur ein kleines Bei wort. Die Haie waren sogenannte „Hundshaie", von denen der stärkste ungefähr zwei Fuß in der Länge maß, und unver mögend, irgend welchen Schaden anzurichton. DaS Publikum rief allerdings davon und schrie Zeter, weil ihm Glasscherben und kaltes Wasser in'S Gesicht flogen; aber die Episode von dem einen Hat, der eine Crinoline verschlungen haben soll, ist nicht gerichtlich beglaubigt worden. Die Crinoline verunstaltet heure noch di« Glieder ihrer Besitzerin, und der Hai war — ein« Ente!" * Die Postdampfer-Linie zwischen Australien und Panama. Der Rmg der Postverbindung um die Erde ist geschlossen, die bisher bestandene große Lücke zwischen Austra lien und dem amerikanischen JsthmuS seit dem Juni v. I. ausgefüllt. B.kanntlich wurde seit Jahren da» Project eine« regelmäßigen Dampfschiff.Verkehr« durch de« großm Ocean eifrig betrieben, die Coloniea Reu-Seeland und Neu-Süd-WaleS be willigten eine beträchtliche Subvention, eS bildete sich die „Pa nama, Nrw-Zealand- und Australian-Royal-Mail. Company" und seit Kurzem haben ihre vier Dampfer: „Mataura" (1767 Tonnen) und „Kaikaura" (1500 Tonnen) von je 400 Pferde- kraft, „Nuahine" (1503 Tonnen) und „Nakata" (1456 Tonnen), von je 350 Pferdekrast, ihre Thätigkett begonnen. Zweimal im Monat geht ein Dampfer von Eidnry über Wellington in Neu-Seeland «ach Panama und umgekehrt, während die Post vom JsthmuS bis England durch di« „Royal-Mail-Company" befördert wird. Die Fahrzeit v«n Southampton bis Wellington ist 49, bi» Sidney 57 Tage, die Fahrzeit von Wellington bi« Southampton 51, von Sidney bis Southampton 59 Tage. Von Wellington au« gehen Seitenlinien nach allen Provinz- Hauptstädten von Neu-Seeland. ««IS 8»L«ll L auf «lle gut« PfEvVer »r. L LälredU»»»« Mr. S. B. Lt.