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*Dksk» Matt wird dm Lesern von Dresden * «U> Umgebung am Tage vorher bereit al» Abrnd-Ausgabe zugcsicllt. während eS die Post.Abonnenten am Morgen in eurer Gesamtausgabe erhalten. verilgrgedW: «nl„«»r,iL N»r»r"»^> bet ,,«N» «»NiiaN«rttuNMiu, Ipirck unsere «Me«»« »nt »»e»«»«, an Hon». u»d Moirvraen nur einmal» »VN »»«> .W^Ortw-ttiieNom. miMoüke » « bv. » Pik «o Bk. Sei ekickaliaer A»«lliina durck tn« P>«»»<I. iodnePeMaetd». IM«U». land «U rnllvrechendem Aulchlaae. N aadsuck aller Artikel u. Original- Mtneitun,»» nur m>» deutlicher Luel l»nan,abr l.Dredd. Nachr "t »ltllla. SiachirilaUck« Honorar. aulvrüLe bleche« unbaLllickmat: vrvulüuate Plauullrlvt« werde» . mckit auidew-drr. PakearLmm-rldrelk«: AachrtchtiM »retzde» 185V Druck und Verlag voll Liepsch L Reichardt in Dresden. /lnreigen-cafik. Unnakme von SlnlLndsaunae» dir nachmittag? L Ubr Lonn- mH Seien»»? nur Manen,trade R va» II bi» '/>> Ulir. Die i>t>allm»Ärund. reile lca « Liibeni Li Di« . An- künbiamiaen »ui berPnratieilr Zeile !» Pi« , die Lisaliiac Zeile m» Text- ieite L0 Pta.. alö EinaeiaulU Zeile M Pia »in Vkummeru nach s»«. und ellcikrtfpei, l iuall^e <Lru,g>,eile 30 Pt«.. aus Pnvancii« 4a Pia. sivalliae Leile'ans Terlieiie uul> al» EluaciandisoVia AusivLrttaeAus. ttäac n u r geaen tLomuedezatilunt. LcleadiLller lolie» io. Pteiuirse. Fernsprecher-. Nr. U und S0SL Hauptgeschäftsstelle: Marienstr.3». 7V, d/loci. Ämmar-ulir-en Solist« f«drlle»t» - 0"0d«eteott«n» K»»-,,«,! von «S d«» «0 U,eß. vustsv 8mv 1 ssH -Vloni trstnssse 1 ssd »U-N Lrttk: NtttiigAokisrinski" R N-W Qssvsse 8t3nc1uki-sn Lerto Worte« - ltvrrliolivr Oc>ngsk>u>,q von SV dl, 800 ltlurle. kur Drat»Pe>»l,«e. Hnfnachiichle,,. Fetitegnug des Sch,-l>norcs. Lclilachivleliprelte. Kanligeiverbr schule. Ei» deutjch-l TLnNtt«, t«! ^-,,-,,,,1,-»^ stlbstb/t «ev»»0»DO« VPllhll. ameritaiiischer Gehelinveurng? Liederabend Scholauver, M.-<K.-V Liederliris-Haimoni«. Gnlerle Arnold It.! tT» Ueneste rrahtmcldnnstcn rem 7 Dezember - deutscher Reick,Stag. Brr l i n. iPriv.-Dels Auf der Tagesordnung stellt znnächst die erste'Beratung des tdesetzentwurses zur An-sühxun« der Generalakte der A l gec i ra s-Ko n s c re n z. Staats sekretär v. Tschirschkr, u. Bögcndorfs: Ucher die all gemeinen Gestchtspunkte. die für die Reichsrögternng bei de» Verhandlungen in Algeciras maßgebend Ware», hat der Herr Reichskanzler dem Haute verejls 'Aufschlnk glgeoen. Die Algc- ciras-Akt« bikdit die Grundlage für das weitere Verhalten der Berlrggsstaaten in Marokko. Festgclegt sind vor ahenz: l. die Inttarität de» scherisischen Reiches, 2. die Gleichoexechtigung der Bertragssiaatei; in Marokko. 3. Sind die Vertragsbeitim- mungetz geeignet, dir friedliche Entwicklung der Vesihästnisse für die Fremden IN Marokko zu gewährleisten? Tic Ausführung der Bestimmungen hat schon begonnen. lieber verschiedene Aus- führungsmhßnahmen. die den Handel., Waiscrvcrkehr, Zoll, Steuern betreffen, finden augenbliekiich Be'prechullgcn in Tanger im Einverständnis aller ^crlragsslaaien statt. Tie Akte soll mit Schluß die'cs Wahres in Ärait treten. Einige Staaten haben sie bereits ratifiziert. Auch Marokko seihst hat das «tan. Ich bitte, die Vonage zu aenehuugen. Aus eine bezüstliche Anfrage des Abg. Baiseriiiaiin lnat.-lib.) erwidert Staatssekretär v. Tschirschkl,: Tie ipanische und die tranzösischc RegieruNtz haben.tzsich veranlagt gesehen, KriegÄchisfe vor -Tanger zu legen. Der Zweck dieser Maknahme ist nach den vorgestern überreichten Roten beider Regierungen der, auf die marokkaniiche Bevölkerung beruhigend zu wirken. Es wird genau im Geiste der Algeciras-Aklc verfahren tvcrden. Tic Äusschifsung- von Truppen wird »nr nach vorheriger Verständigung mit-den übrigen Mächten erfolgen. Die Inte grität des marokknmschen Gouvernclirs wird-aufrecht erhalten bleiben und streng loyal im Geiste der Akte versahran werden. Noch der Heitleguiiq dieser Grund- äpe iag kein Anlap, vor Einsbruch.zu erheben. pÄeLiall.l — Abg. v. Bollmar i-Loz.I: Di« aav-e.4k)rnei>chi<bte dieser Mte w«vie,ktui guteL.'üichl aus die Gschicklichkeit unserer D>iv!omatie. aber wrinell lei in dem w»«li«,enden Eniimuitf nichts zu beanstanden. Scnix -freunde wStche«,-rhe» zustimme». Neon er brechren sich, das, wir lhier .ty.D>Gtsch>anlb bon der Regierung Diel weniger Mitteilungen «rchic!t«n üh«r das, was sie in aueei-äriiaen Dingen tut. als dies in anderen »ändern geschieht, che ^'icisoeile in England und Frankreich.. Wozu diches Verstechpielen? Das angekün- Ligte Er'cheinen der t'raiu'önschen Ilol'.e und AnÄchinen von LandnvgLtrupPen in Tanger gehe weit, über die Abmachungen 'in Abgeciras hinaus. Die VertragMaaten sollten sich in ihrer Aklion in Marokko aus das allernolwendick'te beschränken. So allein könnten die -Interessen nicht nur Deul'chlands. sondern d;r ganzen KuliuNwelt gswahrt werden. — Abg. Spahn lZentr.s legt gleichsails das Hanpigewicht daraus, daü dem Reickistag in entgegenkommenderer Weise als Weher, amtliche Mitteilungen über auswärtige Anaclcgeiiheiien gemacht münden. Die -panisch.iranzlMche Rote über die fekiae Flsttsndcwoii- stration ded beiden Mächte, der zulvlge sich diele Aktion ledig lich >m Zkachnien der A!geeiras-M''ch!i>sse halten lolie, stehe doch ganz itü uninittelbaren Zusaninienhange mit dein vorlieaenden Entwurf. Mithin hätte die Negierung die Note dem Reichstage mitteilen sollen, ohne erst durch eine Anregung a»s d«m Hanse heraus dazu aenöligt zu werden. — Abg. Wiemer sfteis. Hkolksp.l bemängelt gleiebsalls. dast mit der offiziellen Bekanntgabe des Wortlautes der sraiizhsisch-spanischcn Rote so lang« gezögert inerde. Er gibt der Nebcrzengnng seiner fsrcunde Aiisdrnck. das; Marokko uns jedenfalls nickit so viel inert sei. um seinetwillen eine Verwicklung in Europa berauszu- beschwören. — Staatssekretär v. T s cb i r s cb k n: Den Vorwurf des Abg. Spahn mich i. als unberochtigt znriickweisen. Ich batte schon die Veröffentlichung jener Rote im Wortlaute in Ans- tickst genommen, es hätte aber den Gepflogenheiten nicht ent sprochen. wenn wir das einseitig geian hätten. Nachdem jcstt der Wortlaut in Frankreich veröffentlicht worden lst, werde ich die Note sofort dem Reichstage in axtvnsc» bekannt geben. — Abg. Schräder streif. Bereipg.): Wir haben durchaus leine Uriache, voll befriedigt zu sein. Unsere Diplomatie yat fick, in Algeciras keine Lorbeeren geholt: trotzdem werde» wir nach löage der Dinge der Vorlage zuftimmen. — Abg. Porzig lkons.f erklärt auch die Zustimmung seiner fffralno». — Abg. B ln ment Hai sEls. Volköv.j: Ich begreife nichl, wie man bcljanplcn kann, dag die AlgeciraS-Aklc dem Sultan feine Unabhängigkeit garantiere. Dcp Vertrag sollte vielmehr Heiden: ./Reglementierung der Abhängigkeit Marokkos." ttzctterkeit und Sehr richtig!! Der Reichskanzler war neulich .zufrieden" mit dem Vertrage. Naiiirlich. wenn man nicht mehr erreiche» kann, ist man ,,zufrieden". Sicher ist. dah wir ohne Konferenz und ohne SävetgcraiscI mehr erreicht hätten, nämlich wenn wir uns einsach vorher mit Frankreich verständigt hätten. Wir werden ja naiiirlich die Dorlage ebenso einstimmig an nehmen, wie es gestern in Paris geschehen ist. Aber dort hat man jedenfalls zu der cinstimmsten Annahme mehr Anlad als wir. — Abg- v. Dirksen sReichsp.) erklärt seine und feiner Freunde Zustimmung zu der Vorlage und rechtfertigt bezw. verteidigt das Verhalten des Auswärtigen Amtes. Wenn dieses i» der Marokko-Frage nicht schon früher ausgiebige Mit- teituiis en an das Haus gebracht habe, so erkläre sich, das da- durch, doh es sich um schwebende Fragen gehandelt habe. — Hieraus schlicht die Debatte und die Vorlage mit der Anlage wird gleich in zweiter Lesung genehmigt. — Präsident Gras Bgllestrem bemerkt noch auf einen bezüglichen Wider- ipruch aus dem Hcnije. die Generalgkte an sich würde zwar sonst der Beschludsassutig des Hauses nicht unterliegen, hier sei sie aber der Vorlage als „Anlage" beigegeben, »nd insoweit -ei sie mit der Vorlage untrennbar verbnttden. Deshalb habe sie atich,-altem Brauche zufolge, mit zur B'eichlndsassvng gestellt »'erden müssen. — Staatssekretär Graf Po.sadowsky: Dev Herr Präsident möge mir erlauben, ihm in dic'er staatsrecht lichen Fra:c doch zu widersvrechen. Nach Ansicht der ocr- büiideten Regierungen unterliegt die Gencralaitc nicht der Beschlühfäsinng des Hauses. Der Staatssekretär herust sich hierbei aut di« Verfassung und ercmplisiziert aus ähnliche Ver träge. — Präsident Gras Ba.N tstrem: Wrini dir Regie- rungen -- t- batten die;e staatsrechtliche Frage hier nickst zuni Änstrag bringen. Es ist ja auch kein Schaben daraus entstände», dad ich die Ansinhritttgen der Generalakte mit zur Abstimmung brachte. — Zu j; 2 der Vorlage bezeichnet sodann noch Staatssekretär- Graf PojadowSkn es auf eine Amraac ans dem Hause als eine selbstverständliche Konsegüenz des Meistbegttnsticilngs- Verbältnisses mit Marokko, dah Marokko nicht einem Staate einen Zollz»'cblag auferiegen dürfe, den cs nicht auch gegen über anderen Staaten einsühre. — Damit ist dieser Gegenstand erledigt. Marokko. Köln. Ein Berliner Telegramm der. Köln Ztg " dcmenllert die von italienischen und klaiizösiichcn Blatten vclbieilete Nach richt. dad die deutsche Regierung gegen die stnnzösisch- spa»Ische Kollektiv note über Marokko Einwendunaen er hoben habe. K ö l n. Tie .Köln. Ztg " e,klärt es für vollständkg zu treffend, das; der S »l t a n von Marokko, sich »ach Tniiger begeben wolle. Doch dürften sich dri Ausfübnittg dlcler Absicht manche Hindernisse in de» Weg stellen, die nicht mir in der »n- gilnsttgl-n Jahreszeit, sondern auch lm Geldmangel zu suchen ieien, der in den Kasse» deS SntinnS herrlche. Arbnsich llchr cs, fahrt das Blatt sott, mit der Eiilskadung marokkaiitlchei Truppen von Fez »ach Tanger., die dock die Stellung der Salkansbchörden stärken und Anlässe» zur Landung stcmder Truppen Vorbeugen sollen. Der Kilegsminister babe in der Tat einen dahingehende» Befehl erhalten. Er lei aber i» großer Verlegenheit, woher er die Truppe» nehme» solle. Paris. Tie Blätter äußern sich über die gestrige Rede PichorrS in anerkennender Meile. Der .Figaro" schreibt: Nus der Rede des Ministers geht hervor, daß die Negierung es selbst dem schärfsten Nebclwolli-n unmöglich gemacht hat, die Aklion Frnttkieichs zn verdächlige». — „Pcttt Parisien" erklärt, der Minister habe den Beweis i»r die Loyalität derPolltikFrank reichs erwacht. — Ianws schreibt i» der ..Himianits": Pichon hat friedfertige und »msichiige Erklärungen abgegeben, die i» betracht lichei» Maste den bennrnhlgenden Eindruck verbessern, den die nberstürzic Absendnng des Geschwaders hervorgerusr» hat. — Iridet, der zu den eniichiedeiien Gegnern deS Miiitsteriinns Elr-mcircea» gehört, schreibt im .Eclair": Welche Hintergevanten die Regierung auch haben möge: sie meid, welchen liest» Abscheu dir Wäblerstbasl vor allen Unvorsichtigkeiten bat, so das; sie ihre ganze Geschicklichkeit aufmendeii mub. um das Mißtrauen zu bc iriligen »nd sich von dem Verdacht jeglicher aggreisivcil Absicht reittznwaschen. M adrid. In de» Parlamenten teilte der Minister des Reichere» die de» Machten zu gestellte Note mit und bemerkie. Frankreich »nd Spanien suchten in Marokko keine Aden lener, sondern erfüllten nur die in Algeciras übernommenen Pflichten. Madrid. Ein heilte unter dem Vorsitze des Königs abge, halltner Min ist er rat belcbästigle sich wit derMaroklo- Angelegenheit. Admiral Mato berichtete dem König über die lechnüchen Einzelheilen. die er mit Admiral Tonchard bezüglich der Möglichkeit einer Landung von Truppen besprochen hat. Es sei vereinbart worden, daß die Truppen kein nationales Abzeichen lrage» sollen »»d daß die marokkanische Polizei sie begleiten soll, nni zu beweisen, daß das Ziel der Tiuvpen die Äufreihterholtung der Ordnung sei. München. Prinzessin Nupprecht ist heute nackn von einem toten Mädchen cntbunchen worden, ihr Zustand ist schwer, aber nicht besorgniserregend. Berlin. iPriv.-Tel.s Heute früh brach in der Kalker Kapelle, einer allen Wallfahrtskirche ans dem 1.7. Jahrhundert. Feuer aus, das infolge Kurzschlusses der elektrischen Leitung oder auch, wie yielsach angenommen wird, durch Brandstiftung verursacht worden war. Der -Dachstuhl wurde vollständig ein- gräschert: kostbare alte Rcliguien. da runter: »nn> Mld «A dem 15. Jahrhundert, wurden zerstört. — Die Ha lst r Kn Holsten- kirche beging, beute die mehrere Tage umfassende Feier der 50jährige» Selbständigkeit. Witten. lPriv.-'Tel.) Nachdem die Aufräumungsarbeiteu beinahe beendet sind, wurde noch die Leiche eines vermißten Arbeiters gefunden. Zwei Leichen werden noch vermißt. Man befürchtet, daß diese durch di« Wucht der Explosion in Fetzen zerrissen und nach allen Richtungen geschleudert worden und, da ans den freien Feldern der Umgebung in den letzten Tagen noch einzelne Gliedmaßen ausgesunden wurden. G ö t t i n g e n. fPriv.-Tel.) Ein hier vorliegendes Test- aramm des nach Teheran berufenen Universitätsprofessors Geh. Rats Damsch berichtet, im Gegensätze zu den bisherigen Blättcrmeldiinrcn, daß das Befinden des Schahs sich ge bessert habe und eine Lebensgefahr ausgeschlossen sei. Gießen. Ter ordentliche Professor ^der Theologie, au der hiesigen -Universiiät Geh. Kirchenrat Stade ist 'nsü-.. gestorben. Nürnl> e r g. Bei der Einfahrt eines Güiemuges in dc:> bissigen Rangieroahirho-f entgleisten heute nacht aus unbc. kannter Ur'ache 4 mit Kohle» beladene Wogen. Die 10 nach. solgciwcn Güterwagen fuhren mit solcher Wucht aus die 4 enr- gleistcn Wagen aut, iodaß alle 14 Wagen einen Trümmerhaufen bildeten. Das Personal konnte sich durch Abspringen rette::. Der Maierialschadcn ist beträchtlich. Osnabrück. Gestern abend st,55 Uhr stieß ein von Münster in den Bahnhof cinfahrcnder Personenzug auf eine Maschin e. Beide Maschinen und zwei Wagen entgleisten. Die Maschinen sind stark beschädigt: drei Reisende und c:n Schaffner wurden leicht, der Zugführer schwer verletzt. Trient. In den Südalpcn herrschen warme Winde: cs sind viele Lawinen niedergegangen. Bei Ritza erfolgte Kunst und Wissenschaft. s* Mitteilung thea der. Der sich nicht derart g Don Jose in de, sich deshalb geiiöj zngrden. hat st aus dem Bureau der K ö n i g l i ch e n Hof - ustcmd des He,r» KammrisängcrS Herold hat bessert, daß er Sonntag, den st. Dezember, drn 2pcr „Eaimen" singen kann. Herr zperold sieht gt, sein Gastspiel an der Könlgl Hofvper a»f- . . . aber bereit erklärt, es im Drzeinber nächste» obre« z» absolvieren. Im Opeuiliauie wird trotzdem nächsten Lonntog die virraklige Oper „ Carine » " (geivöhntich« Preise» aufgcführt wrd Pvar mit Frl. von der Osten in der Titelparlie und Herrn Jäger att> Don Josö. Die für das Herold-Gastsviel gelösten BilleltS werden an der Kasse deS Opernhauses Ziin'ick- aenommen. — Für die am lO. Dezember beginnende zweite Ge- siimtaufführung von Richard Waaners „ RingdeS Nibelun gen" werden die Billett- für alle vier Vorstellungen bereits mor- tzfn, Sonnabend, «n der Tageskasse des Opernhauses von vor mittags 10 biS 1 Uhr ausgegeben 'Llainmsitzttchaber können ihre Platze gegen Abgabe von vier Coupons und Entrichtung des Preis»,ilerichiedes gleichfalls vom gknanirtrn Tage eirlnehmen. — Im Schauspielbause gehr Sonntag, den st Dezember, daS filnsaktige Lnstlptel „Doktor Klans" von L'Arronge in »errrr Etnstudieriina u, Szene. Die Besetzung der Hanplrollei, ist die folgende : Kricsinger — Herr Erdnian», Julie - Irl. Verde», Boden Herr Rens. Klaus — Herr Müller. Marie — Fri.Dia- cono. Emiya - Frl. Werner. Gerstel — Herr Gebühr. Mari anne — 8vu Blnbrmi. LubowSly — Herr Jkschrr. s* N«der»b«»d Oden Scholander. Sängern zur Laute be gegnete man isrüher durch Ja-hizehnte hindurch ehen'lo selten, wie'sie jetzt häusia zu tverden scheinen. Früher gar keinem und jetzt itivercho.h achtTTcrgen gleich Meicn. Es soll dies kein mks sein. Gegenteil berührt cs angenehm, deichleichen er einmal zu Hören, denn die MuMabend« der Laulew'ämger 4e und Schölander lsind mindestens ebenso interessant, wie . Weiche Liederabend« gewAwüchen Schlages, völlig interesselos ur« lanchveilig zu verlausen pflegen. 'Jedenfalls bat man auch gesternnnederwincZeit nichtverlopen. linder IicbenswnrdigenArt und u»tu«aüchstgen Frische, die man schon früher an Scholander g« l«v«n hatte, führt« er sich auch diesmal wieder ein. -mit einem kurzen, nach Baumhochs „Jeder nach seiner Art" musikalisch zurechwelegten Vorworte, das in der Pointe pinselt: „Wem mein S.iMang nicht gefällt, der braucht ihn nicht zu hören." Damit schlägt er im vorhinein den Ton an,, aus den er seine Abende gestimmt wisse» will. Und es ist. ein ganz aparrer Ton. eine originelle Feinkunst, in denen er uns seine niedlichen Humoresken vorlräat, ausschließlich amü'ante und delikate Löchelchen und drastisch komi-che Stücke: unterstützt von einer mimisch gesti-chcn Darstellung, die flng die Grenzen dessen innc- hält, was aus dem Konzertpodium zulästg erscheint. Als Raritäten solcher Vorträge, die zugleich das Anheimelnde und Gemüt-volle des Volksliedes an -sich hoben, durste man gleich die Eingangsliedchen gelten lassen: das de Pb komi-ckic „-Ich wais nit wie mir is," das bekannte „P'hhllis und die Mutier" und den reizenden Scherz vom „Jahrestage der Schneider." Da neben eine eigene Komposition von Liliencrons „Die Musik kommt." -bei der die Lautenbeäleitung eine nicht undcdcnlendc charaklerkomiichc Rolle spielt, musikalisch zwar nicht ne», stbr fühlbar an OSkar Straus' populär gewordene Wesse aii-ipielend. aber deittioch stark fesselnd in der originellen Art der Wieder- gäbe. Hat man diese HMchen und geistvollcä Scherze gehörst so hat man damit auch den gaiizen Scholander kennen velernt. Denn was er 'darnach auch singt und lagt, gleichviel ob schwedisch in seiner M-ntter-pracbe, in eigenartigen Liedern seines Heimat landes. oder franMssch in Chan-uns aus längst vergangenen Zeiten, der Grnnpton keines Westns bleibt immer und stets derselbe. So zwiiigi er uns, die Eintönigkeit mit in den Kauf zu nehmen und den unverändert bleibenden barten und dürren Klang der Stohl-aiten seiner Laute, aber ein Original bleibt Lr dennoch, und gern und willig Hört man »km eine Stundc lang zu.-' Er hat etwas vom Rattenfänger an -sich. -Seine Laute lockt eigentümlich und er versiebt es. mit 'einem trockenen, kaum ein halbes Dukcnd Tönest»fassenden Tenor — oder ist's ein Bariton? — Wirkungen zu erzielen, hie ihn zu einer Spezialität stempeln. Mag er singen und an Späden treiben, was er will, man hat ihn gern und darin, in-der Liebens'rmdig- keit »nd Eigenart seines Wesens, liegt dos Geheimnis seines Erfolges. kl. 8t. f* Der Miinnergefrttrgvrrrirr LiederkreiS-Harmonie trat gestern abend im Saale des Ausstellung«Palastes mit einem inhaltreichen Liederabend vor die Oessentlichkeit und bewährte damit den guten Ruf eines der bestgelcitetcn und konkurrenz- iählgslen Mannerchöre unserer Stadt. Bis aus einige ge legentlich »ntcrlaustnde tonale Unqenauigkeiten, die ja ott nur an Zufälligkeiten Höngen, gelangen un-ter der energischen und beacisterndcn Führung des Herrn Kantors W. Borr mann alle Eborvorträge au-s beste: insonderheir «rfrentc der Wahl klang der Stimmen und die von verständnisvollem Erfassen des Licdcharakters zeugende musikalische Portragsacsialtung. Di-,: erste Teil des Programms galt der Erinnerung an den vor 50 Jahren dahingcichiedcncn Meister deS deutschen Liedes Robert Schumann. Das ..Waldlied" aus „Der Ron Pilgerfahrt". „Die Minnesänger" und „Die Rose stand im Tau" wurden vom Chore, die Lieder für Sopran: „Röselein". „Die Soldalcnbraut" und „Die Kartenlegerin" von Frl. Catarina Hill er mit tresslichem Gelingen gesungen. Wie diese eben- genannten Lieder, so entsprachen auch zwei später vorgctrogepe L-oprangesänac <„Abcndrcih'n" und „Frau Mutter Erd«' von C. Neineckes dem Stimmcharokter und dem gesanglichen Könne» Frl. Hillers so ausgezeichnet, daß das Hören zum Genuß wurde, und daß man eine Zugabe »Mozarts „Zuckerplätzchen"s mn Freude begrüßte. D>e wackeren Säuger des Vereins zeigten ihr Können noch mit einem von H. Jüngst bearbeiteten schwedischen Volksliede „Vergebliches Harren", mit dem fr.fch- zngigen Chore von S. Breu „Frühling am Rhein", sowie mit einem größeren Chorwerke des früheren Kantors der hiesigen Dreikömgskirchc Friedrich Baum selber: „Der Geige, zuGmün d". das trotz »eines ehrsamen Afters von 28 Jahren noch Mauu-kript geblieben ist und erst gestern seine Urauffüh rung erlebte. Das nach einer Dichtung von Iustinus Kcrncr vertonte Werk erfordert zu seiner Aufführung einen ziemlichen Apparat: Männerchor, gemischten Chor. Sopran-, Tenor-, Baß- und Violinsolo, sowie Orchester- bezw- Klaoicrbegleitun-g. — also das ganze Rüstzeug einer Tondichtung großen Stils. Diesem «cwaltigen änderen Aufwand entspricht allerdings weder der schlichte, eine ichwäbssche Volkssage behandelnde textliche Hinter- grund, nock> die zwar liebenswürdige und gefällige, aber nur vereinzelt eigenartig und herzhaft ansprechende Musik Boum- selders. Immerhin fand das Werk eine Lehr als freundliche Ausnahme, sodaß der aus seinem Königswalder Tusvüu» herber»