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Vrtestafte«. *** Anhängliche Abonnentin. „In Ihrem ge ichätzten Briestasten liest nian häusiavon Mitteln zur Ber- tchönernna ber Haut um»^. sogar von Mitteln zur Enthaanuig. nlemolS aber von eiirrm Mittel, da» den Haarwuchs befördert. Ich bin keine reiche Frau. aber mit Freuden würde ick> 3000 Mark opfrrn, wenn mir ein Verfahren bekannt würbe, um bas seit 10 Jahren unaufhaltsam mir ausgehende Haar wenigsten» zum Leu wieder zu ersetzen. Ist ber Standpunkt unserer modernen Wissenschaft noch -immer ein so niedriger, bah man die Ursachen des Haarau-sulleS nicht ergründen und bekämpfen kan»? Sie mürben mich wirklich zu Dank verpflichten, wenn Sie mich einmal darüber aufklären könnten. Vielleicht könnt« auch einer «der ber andere Ihrer Leser seine Meinung dazu, äußern." — Schade um .die 3000 Mk. — ich -Sann sie mir mit dem beste» Willen nicht verdienen und auS bem Leserkreise wohl auch niemand. Bor einen» Dutzend Jahren empfahl ein mal «in Königlicher Beamter, dessen Vater Mediziner gewesen war. folgendes, für wenige Pfennige herzustellendes Haar wuchsmittel mit ber Versicherung, daß ber Erfolg ein „über raschend großartiger" fei: 8 Lot Rindsmark, vier Mal in Wasser, bann einmal in Rum gewaschen, dann in geliüder Wärme aufgelöst. Dazu« kommen 2 Lot pulverisierte China rinde. 8 Lot gestobener Zimm-et, im Sommer .etwas weiße» Wachs. DaS soll bann «ine Pomade geben, mit der bas Haar rinzufetten ist. Wie es mit bem Erfolge bestellt ist, vermag ich frsikich nicht zu sagen, denn ich selbst habe es . . . warum, wird nicht verraten . . . nicht probiert, und aus bem Leserkreise sind mir in der ganzen langen Zeit nach Veröffentlichung des Mittels keinerlei Mitteilungen zugegangen, die mir ein Urteil ermöglichten, Im allgemeinen »reis, man über !daS, was den Haaren heilsam ist und.was ihnen schabet, herzlich wenig. Jedenfalls aber steht so viel fest, daß man die Haare nicht übermäßig mißhandeln darf durch festes Binden. Rechten, Brennen, Farben nsw. Die Reinlichkeit des Haares und des Haarbodens erreicht man am besten durch den Kamm nnd mäßig harte Haarbürsten, sowie durch Maschen des Haares mit Wasser nnb Seife oder sehr stark verdünntem Sellen-spiritus: nur muß man nach dein Waschen mit viel reinem Wasser gründ- lich spülen, für schnelles Trocknen des Haares sorgen -nnd, falls es nicht schon von Natur sehr fettig ist, durch Einölen nach helfen. R. K. s20 Pfg.) Antwort: Wenn Sie dessen sicher sind, daß S«e weder im November noch im Dezember 1905 den be haupteten Rabattanspruch überhaupt nnd in der angegebenen Höhe anerkannt haben, also einen Ihnen darüber zugeschobcnen Eid mit gutem Gewissen leisten können, dann könne» Sie auch unbedenklich in die Aenderung des Eioes dahin willigen, daß die streitige Erklärung nicht im November, sondern im Dezem ber 1905 abgegeben sei. Deiin wenn Sie in eine Aenderung nicht willigen wollten, so würde dies möglicherweise nur die Folge haben, daß Ihnen «in weiterer Eid zugosckoben würde, wo durch die Beendigung des Prozesses noch weiter verzögert würde. Wenn Sie um Erteilung des Armenrcchtes nachsuchen wollen, so müssen Sie sich zunächst an die zuständige Verwal tungsbehörde, das wäre in Ihrem Falle wob! das Gemeinde amt. wegen Ausstellung eines Armutszeugnisses wenden. Auf Grund dessen könnten Sie dann bei Gericht die Erteilung des Armenrechts beantragen. Einen Rechtsanwalt wird Ihnen das Gericht bei der Einfachheit ber Prozeßklage kaum bei- ordnen. Sollte es doch geschehen, so müßten Sie mit dem vom Gericht beigeordneten Anwalt zufrieden sein oder aber sich «inen Anwalt frei wählen, dann aber auch honorieren. *** 30jähriger Abonnent Karl. .Können Sie mir Auskunft geben über die Wurzel Zscheng-Zichang, welche in China für alle Krankheiten angewendct wird und dort für 2000 Mk. und höher verkauft wird? Ist diese Wurzel hier zu haben?" — Ginseng, Schin-seng, japanisch auch Niu-sing- Wurzel, Kraftwurzel, kommt in der Tartarei. China. Korea und Japan vor. Derselben wird, zumal seitens der chinesischen Aerzte, gegen allerleiKrankheiten großeHeilkrast zuaemessen. Der Preis der echten Wurzel ist noch ziemlich hoch, doch steht derselbe jetzt in keinem Verhältnis zu Ihren Angaben, v. -sie-boid sah im ersten Viertel vorigen Jahrhunderts eine Schachtel mit 10 Stückchen, für welche 600 Gulden bezahlt wurden. Seitdem die Ursprungsländer der Pflanze ausgeschlossen sind und von Reisenden durchquert wurden, ist der Preis sehr jzuriickge- gangen. Sie erl-alten übrigens die echte Wurzel in der hiesigen König!. Hosapotheke. *** S. I. „Dresden im Blumenschmuck. Hierzu beizutragen, wird man wiederholt aufgcfordcrt. Die Veran lasser scheinen aber gar nicht zu wissen, welchen polizeilichen Strafen sie das Publikum ausietzen. Mir selbst ist es leider bereits mehrfach passiert, deshalb polizeilich bestraft zu werden, weil beim Begießen der Blumen das Trottoir naß geworden war. Wie Las zu verhindern ist, möchte ich gern von Ihnen wissen." — Das war eine schwere Aufgabe für mich, aber ich denke, sie glänzend gelöst zu haben. Einige Glas Bier hat es allerdings gekostet, bevor mir die Erleuchtung kam. Die Archimedes einst mit einem „Heureka!" aus der Bade wanne huppte, als er das lange gesuchte hydrostatische Gesetz entdeckte, so bin ich vom Biertisch aufgesprungen und sporn streichs nach Hause geeilt, um sofort die Probe aufs Erempel zu macken. Und sieh« da, die Sache stimmt und gibt an Einfachheit dem Ei des Kolumbus nichts nach. Wenn man nämlich di« Blumen vor dem nach dem Hose heraussiihrenden Fenstern unterbringt, dann kann man sie begießen, daß alles nur so „dreescht", das Trottoir wird doch nickt naß. Wer sich ober daraus kapriziert, die Blumen vor den Fenstern nach der Straße zu unterzubringcn, der tut am klügsten, mit dem Be- gießen zu warten, bis cs einmal regnet. Da kann es die Polizei nämlich nicht so genau unterscheiden, was von der Nässe des Trottoirs auf den Regen und was auf das Be- gießen der Blumen zuriickzusühren ist. *** ? „Unter Bezugnahme auf Ihren Bericht „Vorsicht bei Abgabe der Steuerdeklaration" in Nr. 212 der ,,Dr. Nachr." erlaube ich mir zu bemerken: Demzufolge genügte es auch nicht, die Deklaration in den Briefkasten zu werfen, der sich im Poitgebäude am Neumarkte befindet mit der Aufschrift «Der Rat zu Dresden". Denn wie wollte man beweisen, daß man di« Deklaration hineingeschoben hat? Und ebenso könnte «S einem doch mit jedem anderen Schriftstücke ergehen, das man in den „Ratskasten" legte. Das .Einschreiben" kostet 2b Pfennige inkl. Porto. Ich dächte, die Steuern wären hoch geiiug, als daß sie noch «nies solchen Zwangszuschlages be dürften. Zeit ist Geld! Und die persönliche Abgabe der Deklaration erfordert «olche, die einem aber nicht immer wäh rend der Stunden zu Gebote steht, ir. denen die Deklarationen abgeliejert werden rönnen. Es existieren doch zur Entrichtung der Steuern verschiedene Zahlstellen, so in der Gerok-, Titt- manustraß«, in Gruna usto. Läßt es sich nicht einrichten, daß auch die Deklarationen dort eingereicht werden können? Das würde doch manchem Len zeitraubenden Weg nach dem Ncu- markte ersparen und Geldkosten auch!" — Man wird Ihnen darin ohne weiteres beipflichten müssen, daß cs sich nicht emp fiehlt, Steuerdeklarationen oder andere Schriftstücke, deren rechtzeitige Einreichung eventuell bewiesen werden müßte, ein fach den Matsbrieskästen" anzuvertrauen- denn es ist gor nicht «inzusehen. warum diese größere Gewähr bieten sollten, als die Briefkästen der Reickspost. Es wird also wohl oder übel jeder, der ganz sicher gehen will^ seine Steuerdeklaration per sönlich bezw. durch einen zuverlässigen Boten im Steueramte obgeben oder sie mittelst eingeschriebenen Brieses an dieses gelangen lassen müssen. Daß das erstere mit Zeitverlust, das letztere «rtra mit Geldkosten verknüpft ist, ist ja ärgerlich, allein waS wollen di« paar Groschen bedeuten gegenüber der Gefahr einer zu hohen Einschätzung, gegen die «S dann kein Reklama- lionSrecht gibt! *** Vogelwiese. „Zur Schlichtung eine» Streites er- suchen wir Onkel Schnörke um oefl. Mitteilung, ob in den 50er oder 60er Jahren die Vogelwiese einmal wegen Hoch wasser nickt hat abael-alten werden können." — Das war im Jahre 1866, aber abgehalten wurde die Vogelwiese, nur mußte deren Beginn bis zum 4. August verschoben werden. DaS da- malige Hochwasser, «ine Folge ungeheurer, fünf Tage lang an- haltender Regengüsse, richtete im Elotale furchtbare Verheerun gen, besonders entsetzliche Verwüstungen aber durch eine Ueberschwemmung im Muldentalgebiete an. In Dresden er- reichte die Elb« «in« Höhe von 4 Ellen 19 Zoll, eine noch bedrohlichere Höhe hatten aber Weißeritz unb Müglih erlangt. Halb Friedrichstadt stand unter Waller, auch da- Ll^aaebeo« war eine Elle hoch überflutet. Besonders hart wurde Glauchau betrossen, wo alle RettunaSinittel sehlten, weshalb von Dresden aus zwei Extrazügc mit Booten und Pontonier- und cm Eil- zug mit einem Kommando von 85 Mann dorthin zur Hilfe abgejandt wurden. In Glauchau wurden vom Wasser 64 Häuser ganz zerstört, und 77 Gebäude mußten hinterher, abgetragen werden. Auch in Zwickau richtete die Flut großen Schaden an. indem daselbst über 100 Gebäude teils zerstört, teils arg be- schädigt wurden. —'Erbschaft. l60 Pfg.) „Ein Vater von 6 ehelichen Kindern, verwitwet, hat sein schuldenfreies Bauerngnt im Werte von 72000 Mk. seinem drittältesten Solme verschriebe», unter Gewährung von Altenteil bis zu seinem Ableben, indem es aus den Name» des Sohnes in bas Grundbuch des betreffenden Ge richts eingetragen ist. Wie doch sich das Altenteil beläuft, ver mag ich nicht nnzngrbe». möchte aber nunebineii. daß wlchcs. »ach bäuerlicher Sitte in hiesiger Gegend, in Ueberlnssuiig einer Stube, vollständig freier Kost am Tiiche des Hoserben und etwas bareni Aride besteht, letzteres hier vielleicht sehr gering, da Erblasser »och über die Zinsen von 10000 Mk. zu verfügen bat. Die übrigen Kinder sind jeder mit einer Abfindungssumme von 1500 Mk. be dacht. zahlbar am I. April 1912 und bis dabi» unverziiisbar. Da diese Abfindungssumme» etwas sehr stiefmütterlich bemessen sind und bei ihrer Abmessung, sowie bei der Verschreibung des Hofes Intrigen mitgespielt haben, beabsichtigen wir 5 abgesundenen Kinder mit dem Eintritt des Erbfalles dagegen zu protestieren, indem wir ein Recht auf den Pflichtteil geltend machen wollen. Ich frage nun: 1. Können wir in diesem Falle ein Pslichtteils- recht geltend mache» ? 2. Wie hoch würde sich die PstichtteilS- summe für jedes Kind belaufen? 3. Tritt der Erbfall schon früher mit dem Ableben des Erblassers ein? Ein Grund zur Entziehung des Pflichtteils liegt bei keinem vor. Unkosten für Erziehung. Ausbildung zu einem Berufe ;c. können ebenfalls bei keinem in Abzug gebracht werde», denn diese sind für jedes Kind sehr minimal gewesen." — Ist ein nach 8 2303 des Bürgerliche» Gesetzbuchs pflichtteilSberechtigter Abkömmling von der Erbfolge durch Verfügung von Todeswege» ausgeschlossen, so kan» er die Hälfte des Wertes des gesetzlichen Erbteils als Pflichtteil ver langen. Ist einem Pflichtteilsberechtigten ein Erbteil binterlassen, der geringer ist, alS die Hälfte deS gesetzlichen Erbteils, io kann der Pflichtteilsberechtigte von den Miterben nach § 2305 des Bürgerliche» Gesetzbuchs als Pflichtteil den Wert des an der Hälfte fehlende» Teiles verlangen. Der Berechnung des Pflicht teils ist der Bestand und der Wert de? Nachlasses zur Zeit des Erbsalles, d. h. im Zeitpunkte des Todes des Erblassers, zu gründe zu legen. Es wären also an sich Gegenstände, die der Erb lasser schon zu Lebzeiten verschenkt hätte, nicht zu berücksichtigen. Da sich auch die Uebereignung des Gutes als eine salche Schen kung darstellt, so würde das Gut also nicht z»m Nachlaß ;» rech nen lei». Zur Ausgleichung der großen Härte, die vielfach »nd auch in Ihrem Falle darin liegen würde, sorgt 8 2325 des Bürgerlichen Gesetzbuchs. Darnach kann der Pflichtteilsberechtigte, wen» der Erblasser eine Schenkung gemacht hat. als Eraänzung des Pflichtteils den Betrag verlange», um de» sich der Pflichtteil erhöht, wenn der verschenkte Gegenstand dem Nachlaß hinzn- gerechnet wird Die Schenkung bleibt aber dann unberücksichtigt, wen» zur Zeit des Erbfalles zehn Jahre seit der Leistung des ver schenkte» Gegenstandes verstrichen sind. Nach alledem steht Ismen das Recht zu, dereinst Ergänzung Ihres Erbteils bis zur Höhe des Pflichtteils von dem bevorzugten Erben und zwar erforder lichenfalls im Wege der Klage zu verlangen. Der Pflichtteil be trüge, wenn man den Nachlaß mit 10000 Mk. bewertet und den Wert des schuldenfreien Gutes im Zeitpunkte des Erbfalles (8 2325. Absatz 2) mit 72000 Mk. anmmmt, für jeden der sechs gesetzlichen Erben 6833 Mk. 33 Pfg. *** Langjähriger Abonnent. tzlO Pfg.) „Wir streiten bei einer Partie „Sechsundsechzig". Ich zähle bereits 42 Augen, melde 40 und behaupte, ich habe doppelt gewonnen, wett der Gegner noch keinen Stich hat. Der Gegner sagt, er habe einen Stich, weil er den zuletzt ausgespielten Trumpf-König »och mit der Trumpf-Zebn nehmen könne?" — Wenn Du beini Melden der „40" den König ousgespielt hast, dann war Dein Gegner allerdings berechtigt, ihn niit der Zehn zu nehmen »nd sich damit einen Stich zu sicher», der ihn vor dem „Schwarz weiden" bewahrte. Regel ist. daß man eine „40" oder „20", mit der man „genug", also 66 oder mehr bekommt, nur vorzeigt, aber kein Blatt mehr ausspielt. *** Nichte Margarethe. (20 Pfg.) Antwort: Aber Grethe, wer wird denn gleich so pntzköpfig sein! Hätte ich ahnen können, daß Dir der Holzwurm schon über die geehrte Leber läuft, dann hätte ich natürlich keinen Augenblick gezögert, das mir bekannte Mittel zur Vertilgung des Dir so verhaßten Holzarbeiters zum so und so vielte» Male an die Briefkastenglocke zu hänge». Also: Bepinseln des betreffenden Möbelstückes mit Petroleum oder Schwefelkohlenstoff: verkleben der Löcher mit Wachs »»d Ueberziehen der Wände des Möbels mit Papier (mittels Leim); endlich Bestreichen der Löcher mit Kienöl und nach 24 Stunden niit Eisenvitriollölnug. Um das Auftreten des Holzwurmes zu verhüten, kann man Holzardeiten aller Art. ehe sie gefirnißt, poliert oder eingestrichen werde», mit einer Auflösung von Aloe in heißem Wasser (180 Gramm Aloe aus 2 Liter Wasser) mehrere Male waschen. Auch Häute nnd andere Dinge werden durch dieses Mittel vor Wurmfraß geschützt. Die Lösung muß ledesmal vor dem Gebrauch erwärmt und gut umgerührt werden. Uebu- gens werden in alte» Möbel» die Wurmlöcher von de» Antigui- täteiihändlern unter Umständen sehr geschätzt, ja man munkelt sogar, daß diese vor „Fälschungen" auf der Hut sein müssen, weil findige Köpfe die Spuren des Holzwurmes künstlich erzeuge», in dem sie die in Frage kommenden Gegenstände mit kleinen Blei- schrotcn beschießen. — Julius Herrmann. „Am Mittwoch abend gegen ll Uhr beobachtete ich von meinem Balkon aus eine eigentümliche Himmelserlchetnuug; cs ging nämlich direkt vom Mond in der Richtung von Süd nach Nord, von meinem Standpunkte aus gesehen, eine strahlenförmige, fächerartige Wolkcnbildung auS. im Vvlksmunde ein sogenannter Wetterbaum, woraus in der Regel ein Witteruiigsumschlag erfolgt. An und für sich ist diese Erschei nung nichts Ungewöhnliches und kann öfters beobacktet werden, doch die Eigenart, wie sie sich an dem Abend zeigte, ist mir noch nicht vorgekommen, so unmittelbar vom Monde ausgehend, daß derielbe als Kernpunkt des ganzen Gebildes erschien." — Besten Dank für diese Mitteilung nebst Skizze. Sie haben eS da aller dings mit einem sogen. Wind- oder Wetterbaum zu tun gehabt, die dadurch entsteheil, daß sich bei den Federwolken. welche nach anhaltend schönem Wetter am Himmel erscheinen, Strcifchen an Strrifchen setzt, die dann, an den Enden sich krümmend, in zarte, allmählich verschwindende Formen auslaufen. Der Landinann, der überhaupt ans derartige Erscheinungen mehr achtet alS der Städter, bringt daL Auftreten solcher Wctlrrbäume allerdings mit Witterungsumschlag in Zusammenhang. — Neffe E. G. i. S. „Meinen 12 Jahre alten Sohn, welcher jetzt die Bürgerschule besucht, möchte ich später in me Post- oder Bahn-Beamtrnkcnrirre rintreten lassen. Nun bin ich im Zweifel, ob ich dm, Jungen zu Estern in die Realschule oder in me staatliche Beamtenschnle für Post und Eisenbahn i» Alten berg i. Erzgebirge geben soll, wenn er 14 Jahre alt ist. Nn» trage ich: 1. Von welcher Schule hat er mehr Chancen, bei der Post oder Eisenbahn anznkommen? 2. In welcher Schule sind die Examen leichter zu bestehen?" — Bei der Eisenbahn sind die Aussichten, aiizukoiiimen, jetzt überhaupt beschränkt. Wenn Sie Ihren Sohn in der Nähe habe» können, ist der Besuch der Realschule jedenfalls das beste. Die Examen werden sich ini wesentlichen gleich bleiben. —* M. M. Th. <50 Pf). „Wie lange darf tagsüber ein Dienstmädche» beschäftigt werden und kann es über seine freie Zeit nach eigenem Ermessen verfügen oder muß cS unbedingt den Befehlen der Herrschaft darin Nachkommen? Feste Vorschriften be stehen in fraglicher Hausordnung hierüber nicht. Wo kann man Näheres über Rechte und Pflichte» der Dienstboten erfahren?" — Eine Vorschrift darüber, wieviel Stunde» am Tage ein Dienst mädchen beschäftigt werde» darf, besteht nicht. Die Dienstherr schaft darf aber dem Gesinde nicht mehr und nicht schwerere Ar beiten auserlegen, als letzteres nach seinen Kräften zu leisten ver mag (8 47 der Gesindeordnmig). lieber die nach 8 59der Gesi»de- ordnung zu gewährende» Feierstunden kann im allgemeinen das Gesinde frei verfügen. Andrerseits darf aber nach 8 39 Ges -Ordn. der Dienstbote nicht ohne Erlaubnis der Dienstherrschast in eigenen Angelegenheiten auSgehen oder Vergnügunasorte besuche». Die von der Dienstherrschaft dazu auf aewisse Zeit gegebene Erlaubni» dars nicht überschritten wecken. Aufschluß über die Rechte und Pflichten de» Gesinde» finden Sie am besten in der Gesindeord» nuug für da» Königreich Sachsen vom 2. Mai 1892 in der Fassung vom 3l. Mai 1896. — F. G. „Nachdem die LreKmer Straßenbahnen in de« Besitz der Stadl überaegangen sind, durfte wohl auch in" der Zeit eine Encheuliclneir hinsichtlich der Betricdssührnng zu erwarten sein, die, jo lange sic im Besitze zweier Geiellschaiien märe«, nicht gut durct-gmihrl werden konnte. Hierzu gehört z. B. die verschiedene Form der farbigen S«gnallichdr «us den Wagen Ti« Glaskugeln aus den roten Wagen verdienen entschieden den Vorzug vor den büchienartigen Laternen aus den gelben. Die farbigen oder weißen Glaskugeln kann man bei -Tag und Nacht von allen Seiten sehen, die bunten -Scheib chen der Laternen ans den gelben Wagen dagegen nur von vorn oder hinten, -wenn sie erleuchtet sind. Das ist ein Uebel- stand für diejenigen, die von einer Seitenstraße kommen und einen dieser Wagen von denjenigen Linien benützen wollen, die aus einer gemcinlckastlichcn Strecke verkehren und noch zu entfernt sind, um die Antichristen an den Längsseiten der Wagen erkennen zu lassen. Aus diesem Grunde dürste cs auch vor teilhaft sein, wenn eine dritte Scheibe mit der Linien-Nummer aus dem Dache des Wagens so angebracht würde, daß man sie auch von der Seite leben kann. Die Verwendung von Milch- glaskugeln könnte auch eine mehrfachere sein als jetzt, wenn man farbige Gliihlichtoirnen in dieielbcn -einsetzte, die dann in einer hellere» Farbe durch das Milchglas leuchten würden und so zur Bezeichnung derjenigen Linien dienen könnten, di« jetzt gleich« Signallichtcr sichren. Ein aus solche Milchglaskugeln ausgemaltcs farbiges Band würde dann auch bei Tage die be treffende Linie erkennen lassen, wie z. B. das schwarze Band der Linie Nr. 6 lBergkeller—Trachenberge), zum Unterschiede der Linie Nr. 6 (Räcknitz-Wilder Mann). An Stelle des io schlecht sichtbaren dunkelblauen Lichtes ließen sich vielleicht türkisfarbige Glaskugeln oder Birnen verwenden. Ich habe in Berlin Glühlichtbirnen von dieser Farbe als Dekoration oder in hoch angebrachten Firmen nachts weithin leuchten sehen. Weshalb «man den Anstrich der Wagen nicht einheitlich usw. ausfiibrt, sondern gelb und rot beibcbält, ist nicht recht verstand- lich. Seitdem man die Linien mit Nummern bezeichnet hat. ist dieser Unterschied wohl nicht mehr mötig. zumal gelbe und rote Wagen aus manchen Strecken gemeinsam verkehren. Das bereits an verschiedenen Wagen ausgeinalte Stadtwappen sieht eigentlich etwas dürftig aus: ein -in Metall gegossenes oder in Blech gedrücktes und fabrig emailliertes Wappen dürfte sich entschieden besser abheben und seiner Tanerhaffigkeit halber bei Erneuerung des Wagenanftriches immer wieder ver wenden lassen. Doch dies sind alles Nebensachen. Viel wichtiger erscheint mir eine Derändernng manchcr Linienführung. Vor allen Dingen müßten vom Hauptbahnhofe oder dessen Nähe ans -Wagen mach allen Richtungen hin verkehren, da von da aus wohl der meiste Verkehr nach dem Innern der Stadt wwohl wie nach den Vorstädten und Vororten stattfindet. So möchte n. a. die Linie Reichenbachstraße—Neustädter Bahnhöfe (Nr. 25), auf welcher zurzeit merschtenteels der Schaffner wazieren gefahren wird, mit der Linie Neuslädter Bahnhof— Waldschlößchcn—Bühlau in einer Linie vereinigt werden, was sich gewiß lohnen dürfte und den Bewohnern des südlicken Teiles von Dresden-Altstadt Gelegenheit geben würde, ohne lästiges Umsteigen die Heide usw. mehr zu besuchen als jetzt. Die derzeitige Sackbahn hat nicht viel Zweck. Ten Leuünitzern, Neuoslracrn und Strehlenern dürste wohl außer der Verbindung mit dem Stadtinneru eine unmittelbare Linie nach dem Haupt bahnhofe besser passen, als die lange Linie nach dem Waidichlöß. chen und darüber hinaus. Weiler ist es ein dringendes Bedürf nis, wenn eine der Linien Hauptbahnhof—Fürstenstratze in eine solche nach dem Johannisfricdhofe in Tolkewitz um* gewandelt würde, welcher den Bewohnern der Sii'v- uns Süd westvorstadt mit Vorstädten als Bcgräbnisort dient. Die Fürstenslraße wird von mehreren Linien geschnitten bezw. be fahren, sodaß recht gut einige dieser Linien weiter bis Straßen- bahnhos Tolkewitz geführt werden könnten. Die zwei Linien dahin bezw. nach Lanbeaast kommen nur aus einer Richtung, und zwar von Vorstadt Cotta und Bahnhof Friedrichstadt, nnd die Wägen sind fast immer so besetzt, daß das Umsteigen mit Schwierigkeiten verknüpft und bet schlechtem Wetter sehr un angenehm ist. Abhilfe ist hier dringend nötig. Ferner ist die Wiederherstellung der alten guten Linie Plauen—Böhmischer Bahnhof (jetzt Hauptbahnhos) durch die Chemnitzer Straße stix die Bewohner des unteren Teils der Vorstadt Plauen gleich- falls -ein dringendes Bedürfnis, da die neue Linie auf der Münchner Straße ihnen zu entlegen ist. Diese Vorschläge sind gewiß der Erwägung wert, namentlich hinsichtlich der Linien veränderung, deren Durchführung wohl ebensowenig Schwierig keiten verursachen wird, wie der «Straßeubahnbelrieb nach und von der Vogelwiese." — rZie gehen mit Ihren Ausstellungen und Vorschlägen doch etwas zu sehr in die Wollen. Da muß ja dem Dezernenten des städtiicken Straßenbahnwcsens himmel angst werden. Daß noch manches zu verbessern bezw. zu ver einfachen -wäre, wird auch au leitender Stelle nicht bestritten werden, aber im allgemeinen gilt auch hier, daß „Tadeln leichter als besser machen" ist. Im Laufe der langen Reihe von Jahren, seit die Straßenbahn« in Dresden besteht, ist mancher ans dem Publikum bcraus gemachte Vorschlag von den Direktionen bereitwilligst enigegengenommen. geprüft und schließlich auch, wenn als gut erkannt, zur Aus- und Einführung gebracht worden. Warum soll das nicht auch, nachdem der Betrieb in städtische Reche übergegangen ist, noch zu erwarten sein? Be- recktiaten Wünschen wird man hoffentlich nach wie vor sich nicht verschließen, aber cs allen recht machen, das kann selbst der Stadtrat nicht. *** S. H. M. in Z. „Wir drei Nichten bitten, uns doch mitteilen zu wollen, ob das deutsche Reiclisgesctz auch hier gilt, und zwar -betreffs des Ausgangs. Zwei von -uns sind Büretr- mamsells -und eine ist Kaltmamsell. Wir haben Dienst von früh 4 bezw. Ht5 «Uhr bis abends 11 Uhr, mit Unterbrechung von tzwei Stunden Mm Ankleiden. «Sonst haben wir weiter keine freie Zeit." — Eure Anfrage zeichnet sich nicht gerade durch große Klarheit aus. Nach 8 105i der Reichsgewcrbe- ordnuna finden die Bestimmungen über Sonntagsruhe auf das Galt- und Schankwirtschaftsgowerbe keine Anwendung. I» größeren Städten sind jedoch die Bestimmungen über Ruhe zeiten für im Schcmkwirtschastsgewerbc angcsiellte Personen gemeindebehördlich geregelt. ES empfiehlt lich, daß Ihr i» dieser Angelegenheit Euren «Gemcindevorstand bei ragt, «und zwar unter -Darlegung der Bedingungen, unter denen Ihr in de» Dienst getreten se-, *** S e h-n i tz. „Nach dem am 19. Juli -erfolgten Mord« «des Bergrestaiurateurs Külbel aus der Hochkuschkuippe bei Schnitz streifte die verstärkte Gendarmerie lange vergeblich nach dem Mörder, ebenso, nach oen Heiden Buch chen, die bei Sebnitz Rauba »«fälle verübten. Die Terrainverhältnisse, die vielen Waldungen und die zumeist noch stehenden Gelrcide- arteu gewähren Verbrechern so gute Verstecke, daß cs Meiffche» allein schwer wird, die ans -ihre Salvierung bedachten Ver brecher M ergreifen. Da sollte man denn zur Ermittlung der Verbrea-er besondere Polizeibeamte mit Polizeihunden ver- wenden, ober niatürlich in isdcm einzelnen Falle unmittelbar Nack Verübung deS Verbrechens. Einer bestimmten Stella -müßten einige bes«ondcre Beamte mit einer Anzahl Litt er Polizeihunde zugewicsen werden, und diese besondere -Stelle wüßte berechtigt fchn, aus telegraphische oder telephonische «Be nachrichtigung von einem Morde einen oder mehrere dieser Beamten mit ihron Hunden nach dem Tatorte abzilschickcn. Erfolgt dies -unmittelbar nach der Verübung des Verbrechen?, so dürste es meist in viel kürzerer Zeit gelingen, der Verbrecher habhast zu werden." -- Obwohl inzwischen der Mörder des Bergrcstauratcurs, nachdem er sich der irdischen Gerechtigkeit durch Selbst-mor-d entzogen hat, bekannt geworden und auch die beiden Wegelagerer, welche die Sebnihcr Gegend in Angst und Schrecken versetzten, ohne Mitwirkung vom Polizeihunden dingfest gemacht worden sind, glaubte ich. Ihren Vorschlag doch nicht ohne weiteres dem Papierkorbe überantworten zu sollen. *** Treuer Abonnent imL. s30 Pfg.) „Wie -repariert m«an ein -undicht gewordenes Dach auS verzinktem Eisenblech? Bei hastigem Reaeniwetter dringt der Regen an «einigen Stellen- hindurch, doch sind äußerlich keine Löcher oder sonstige mangelhafte Stellen wahrzunchmen, «da daS Dach erst- «vor etlichen Jahren angelertiat worden ist. Es läßt sich daher nur annehmen, daß einzelne Platten «an den Verbindungen sitz «etwa» gelockert haben, wodurch der Regen wohl eindringcn könnte, va daS Dach nur ganz wenig geneigt ist. Ich erlaube S N v» G 2 2. ^ - LS s S ? ... ? tz. Z " «v * »