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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 10.03.1926
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1926-03-10
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19260310016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1926031001
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1926031001
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-03
- Tag 1926-03-10
-
Monat
1926-03
-
Jahr
1926
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 10.03.1926
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Nr. IIS Seile S «Vre»8i,er Nachrichten Mittwoch. IS Miln 1S2S Gewerbeverein. Die BortragSversammlung des GewerbeveretnS am Montag begann mit einem ehrenden Nachruf für den Ende voriger Woche »erstorbene» stell »eriretenden Borsitzenden Studiendirektor Professor a. D. Nitzsche, der noch bis vor vierzehn Tagen den Beranstaltnngen des BereinS beigewvhnt hat. Der Borsitzende, Dr. phil. Elemen, bezeichnete den Heimgegangenen als eine der markantesten Persönlichkeiten, die der Bereit, zn seinen Mitglieder» und Führern hat zähle» dürfe», als einen Mann von Schlichtheit, von vvimehmer. gerader (Besinnung, der den tüngere» Generationen immer ein leuchtendes Borbild bleiben werde. -Ins der Tagesordnung stand ein Bortraa des General- oberveterinars a. D. Direktors Dr. med. vet. et Phil. A. Fischer über: „Lelbsterlebtes im früheren Dentsch-Südwcstasrika". Der Ziedner, als ein tatkräftiger Borkämpscr für den kolonialen Gedanke» bekannt, hat an der Niederwerfung der Eingeborenenansstände in den Fahren 1001 biS 1007 in Deutsch Siidwesla»rika als Trnppenoetcrinär teilgenomme». Diese Kämpfe bildeten die t^rnndlage für die interessante Schilderung, die dnrch Vichlbtldervoi»ührnngen begleitet war. Die Kolonien sind uns dnrch den Friedensvertrag geraubt, aber dein ich er Flein und dentiches Können haben einnmnd- srci bewiesen, dag auch ivir sehr wohl imstande sind, koloniale Pionierarbeit zu leisten. Der Deutsche hat an seiner, Kolo nien wie am Mutterland;' gehangen, und es ist schmerzlich für ihn, diese siir Deuttchlaud so lebensnotwendigen Gebiete letzt entbehren zu müssen. Die .Kolonie, siir die in der Borkriegs zeit wohl nicht das richtige Berständnis vorhanden war, ist das vormalige Dentsch-Sndwestasrika. das jetzt unter der Mandatoregiernng der Südafrikanischen Union stellt. Der Redner rief die Erwerbung der Kolonie dnrch den Brenier Grostkansinann Lüderitz im Fahre I8R! j„ das Gedächtnis der Bcrsammlnng zurück und versetzte die Hörer dann in die .Zeit der Herero- und Hottentotten Aim'iände. Man begleitete die Trnpven und Pferde ans einem Dampfer der Woermann- Linie ans der -'^tägigen Fahrt nach der Kolonie, überzeugte sich vor allein von der pfleglichen Behandlung der Tiere und -rang dann mit dem Ncdncr in die wasserarme Steppe der Kolonie init dem ewig heiteren blauen Himmel ein, die für die deutsche Schutztrnppe ungeheure Strapazen und viele Opfer erforderte. Der Redner zeigte die für das Gebiet charakteristischen Landlchcinsbilder, führte die verschiedenen Eingeborenenstämme. wie die Hereros, die Hottentotten, die Buschleute und die Bergdamaras, vor und gab neben vielem anderen eine eingehende Beschreibung des Nachrichtenwesens, wobei die Heliographen eine besondere Rolle gespielt habe». Die Teilnahme au den Kämpfen war eine gute Borübniig für den Weltkrieg, der »nier größter Lehrmeister gewesen ist. Man lernte Haushalten mit allem, lernte insbesondere SObsi- zuchl und Selbstbeherrschung. Nu, die Dauer werde» sich die gegnerischen Behauptungen nicht anfrechterhalten können, dasi der Deutsche unfähig sei. zu kolonisieren. Bon Franzosen wird selbst zugegeben, das, die deutschen Kolonien glänzend organisiert gewesen sind. Die Dankbarkeit denen gegenüber, die in dem Kampfe »m Deutschlands Ebre ani der asrika njschen Steppe den Heldentod gesunden haben, bringen wir am besten dadurch zum Ansdrnck, das; wir den kolonialen Ge. danken dauernd ivacherhalien und ihn in allen Schichten der Bevölkerung pflegen, namentlich unter der Fugend und unter den Müttern und Frauen, denen es obliegt, ihre Kinder davon zu unterrichten, was deutscher Fleiß und deutsche Energie in den Schutzgebieten geleistet haben. Eins ist ge wiß: Einsi wird kommen der Tag. wo auch Deutschland wie der in die 'Reihe der Kolvnialmächie cinlritt. Fufjleiden, ihre EnNlekunq und Kettung. Bei dem grvsien Interesse, da-s der Fus,pflege heute von jedermann cntgegengebracbt wird, hat es die Firma V. Neu stadt nochmals unternommen, den bereits im Oktober vori gen Fahres vor überfülltem Saale gehaltenen Bortrag über moderne Fusipslege der Allgemeinheit abermals unentgeltlich zugänglich zu machen. Das; dieses Unternehmen einem starken Bedürfnis entspricht, bewies der wiederum volle Saal des Künsilerhauscs an; Moniagabend. Der Bortrag hätte viel leicht mehr gemeinverständlich sein können, aber davon ab gesehen. horte mau ausierordentlich viel 'Nützliches und Inter essantes. Die Grundwahrheiten, das; man nur der Fusipslege schon im Krndcsalter beginnen soll, das; d'c Fusilcidcn meistens schon im ersten Lebensjahrzehnk latent invch nicht schmerzhastl vorhanden sind, das; namentlich die Fugend un richtiges Schuhwcrk sowie zu kurze und zn spitze Strümpfe vermeiden, das; man der übermäßigen Fnansprochnalime der Füge in fasi allen Berufen durch zielbewusile Fnßhngiene entgegenwirken soll — das alles wurde klar und fachmännisch durchgesprochen. An Hand zahlreicher Lichtbilder horte man treffende Ausführungen Uber die Anatomie und Belastung des Fußes, über die Bedeutung des Fusiuntersiützangsseldes, über Senkfuß, Plattlusi, Knickfuß, Hohlfnsi und Spreizsusi, sowie über die Verbindung mehrerer oder aller dieser Leiden. Das Schuhwcrk als getreues Abbild der Fnsileiden. das richtig Das äusicre Leben der Königin, die von ihren Zeitgenossen als „schönste Frau des neuen Fahrhnnderts" gepriesen wurde, verlief, abgesehen von den letzten gnalvollen Fahren des Zu sammenbruchs und der französischen Fremdherrschaft, in her kömmlich geregelten Bahnen. Hannover—Darmsiadt—Berlin —Memel—Tilsit—Hohenzicritz kennzeichnen seine einzelnen Etappen, die Luise im Zeitraum vom 10. März 1776 bis 10. Fnli 1810 von der Wiege bis zur Bahre geleiteten. Zwei ans ihren Tod gemünzte zeitgenössische Urteile skizzieren schars die wahre Bedeutung dieser edlen Frau. Napoleon erklärte seiner Hingebung: „Der König von Preusien bat seinen besten Minister verloren!" und die Gräfin Sophie Dönhvfs, eine Vertraute der Königin: „Schönheit. Fugend, Gluck und Hoheit sind so wenig wie irgendeine Erdengabe der ausicblicsiliche Besitz eines einzelnen. Dennoch gibt es vereinzelte Menschen, denen ihr Besitz in so hohem überfüllten Mas; zuteil ward, dasi^ic uns als Repräsen tanten aller Erdenhcrrlichkeit gellen. So war cs auch, als die Königin Luise starb, als sei »och kein schönes und glück liches ,?> Weib gestorben, als habe der Tod sich noch nie an Jugend und Hoheit vergrisfen " Diese sachlich nüchternen Worte eines Kaisers und die etwas überschwenglichen einer Gräfin kommen zweifellos der historischen Wahrheit am nächsten, während wieder andere Stimmen die Persönlichkeit Luisens erheblich unter- und über schätzten. Erinnert sei hier nur an jene von Karoline v. Berg geb. Gräsiu v. Häsler, versasite Biographie, die 1820 unter dem Titel „Die Königin Luise. Ter Preusiischen Nation gewidmet" anvnnin herauskam und u. a. die schlicht- gebildete Königin als „eine der besten Denkcrinnen und Ge lehrten des Jahrhunderts" fälschlich verherrlichte. Gut gemeinte aber haltlose Lobpreisungen Luises, die auch heute noch in bestimmten Frauenkreisen verbreitet sind, suchten sehr bald »ach ihrem Tode aus einem „ganz weiblichen Weibe" einen „Phönix ideeller Bervollkommenheiten" zu gestalten. Unterschreiben wir auch in diesem Punkt die verständige An sicht der Gräsiu Döuhoss: „Zu der Zahl berühmter Franc» konnte die Königin nur dnrch den einzigen Ruhm gerechnet werden, der echter Weiblichkeit keinen Abbruch tut, durch den ihrer Schönheit und Hcrzcnsgütc." Ja, sie war schön und gütig zugleich, eine liebevolle, zärt lich besorgte Gattin und Mutter, dabei jeder Zoll eine form vollendete Königin, so das; wirtlich siir diese seltene Frau nur der Thron einen würdigen Sockel gab. Jene Zeit liegt übrigens noch nicht sehr weit zurück, da säst in jedem preusiischen. ja deutschen Bürgcrhanse ein Bild der Königin hing, auf dem sie, anzuschauen wie eine holde Lichtgestalt, In weisicr, mit Silber bestickter Crepe, ein Perlendiadem im BG»»haar, anmutig paffende Dchuhwerk, die richtige Bereinigung von Statik und Gleichgewicht, dir verschiedenen Heilbehelf« und ander«» fanden eingehende Würdigung. Den Schluß des BortrageS bildete eine Besprechung der Hetlbehelse nach dem Snstrm Dr. Scholl wie es die Firma Neustadt seit zwei Jahren mit Erfolg in ihren Fabrikaten anwendet und ihrer Kundschaft kostenlos zn> günglich macht. — Autobuslinie Hauptbahnhof-Loschwitz. Bon einem Anwohner der Mittelstrecke Strehlen—Gruna wird unS ge- schrieben: ES ist schon wiederholt über Nebelstände geklagt worden, die speziell die Anlieger und Benutzer aus Strehlen und Gruna berühren, denn für die dringendst notwendig ge- wesene Bcrkehrserschliesiung dieser Stadtteile lderen Ein- ivvhner dieselben oder vielleicht noch mehr Steuern bezahlen, wie andere Dresdners ist doch die endlich Wahrheit gewordene Einrichtung dieser Linie gedacht. Aber zwei noch nicht be mängelte Misistände bedürfen heute besonderer Erwähnung und dringendster Abhilfe, l. Es herrscht 15. bis 20-Minutcn- Berkehr. Eni genauer Fahrplan ist lobenswert allenthalben angebracht. Nach diesem soll man sich richten und richtet sich auch, um nicht ewig in Wind und Wetter herumstehen zu müssen, und gewissenhaft ist man etwa zwei bis drei Ntinuten vorher da, uni alsdann zu grösiter Enttäuschung ost extra lange lelwa 18 bis 2.'! Minntenl ans den nächsten Wagen warten zu müssen. Der sällige Wagen hat nämlich anfangs vielleicht wenig Aufcuthalle und es somit extra eilig gehabt, so dasi er ost schon drei bis vier Minuten vor der Zeit durchs Ziel schosi. zum 'Nachsehen der milsahren wollen den pünktlichen Fahrgäste, die dann meist resigniert zur nächsten Elektrischen marschieren und ausierdem noch zu spät zum Zuge oder au ihrer Arbeitsstätte ankommen. 2. Ich stieg heute früh in den ersten Wagen s47 Uhr Karcher-Allee. Kau»; eingesticgen. sofort Panne: Lust weg an; rechten Hinter rad! Ich frage: Wie lange dauert das'? Antwort: Nur wenige Minuten: 's geht gleich weiter. — wenn wir 's Werk- zeug dahaben! Das haben wir auch da. aber — keinen Schlüssel zum betreffenden Kasten. Bitte anssteigrn und auf den nächsten Wagen auf freier Strecke in Wind und Wetter »»arten! Solche Sachen dürsten wirklich in einem geordneten Betrieb nicht Vorkommen, und es bedarf hoffentlich nur dieses Hinweises, um in beiden Fällen sofort endgültig Abhilfe zu schassen. Ein Anwohner der M i t t e l st r e ck e S t r e h l e n — G r u n a. — Zwei Termine wegen fahrlässiger Körperverletzung kamen vor dem Gemeinsamen Schöffengericht Dresden zur Verhandlung. Die eine Strafsache richtete sich gegen den Kraftwagenführer Franz 'Ritsche, der beschuldigt wurde, mit seiner Kraftdroschke an; 12. November v. I. an der Fürslensirasie einen Kraukeupsleger mit seinem Fahrrad um- gerissen und verletzt zu haben. Ritsche wnrde nur einer ge- ringsügigen Ilebertretuug siir schuldig befunden und zu 10 Mk. Geldstrafe verurteilt, von der Anklage der Körperverletzung aber frcigesprochen. Die andere Verhandlung betraf den Zusammen»»!'; zweier Krastwagcn an; 10. Dezember an der Ecke der 'Viktoria- und Ringstraße, bei den; ein Strasien- reiuiger Menzel zur Seite geschleudert wurde und dadurch einen Becken- und Schlüsselbeiiibruch erlitt: er dürfte seinen Berus nicht wieder ausübcn können. Die beiden Kraftwagen, fuhrer waren zur Verantwortung gezogen worden. Der eine, Schaar'chuch, musue sreigeiprochei; werden, der Führer des anderen Autos. Ehausieur Alois Mauer, wurde dagegen im Sinne der Anklage zu lloo Mk. Geldstrafe verurteilt. — Allgemeiner Eo.-luth. Lande,schnlocrein. Ter 'Vorstand der Ortsgruppe Groß-Trcsden hält die diesjährige Hauptversammlung Sonnabend den 1.'!. März, ab. Pfarrer Svrangcr von der Trinilatis- kirchc Hai den Festvortrag: „Die Erziehung des Kindes zur Stand haftigkeit" zugeiagt. Die Versammlung tagi im Neuen VerelnShauS. Ammon,'trabe b. Der Vortrag „Tie Erziehung de- Kindes zur Leben,sreudc", den der gleiche Redner innerhalb derselben Vortrags- reihe gehalten hat, ist im Truct erschienen und durch alle Gruppcn- geschäfl,stellen oder beim Verlag. !rinilatisplatz l, 2., zu b«ziehcn. — KL. Volksschule zu Dre,t>en-Loschivitz. Am 15., Icst und >8. März wird von den .Ztinderu der hiesigen Volksschule daS Lieder- spiel „Ter W c t t st r e i t der Handwerker" von FranciscuS '.»agier im Hotel Tcmniy ausgeführt. Ter Reingewinn soll zur Be- fchassuv; von Le'irnntieln verwendet werden. — Morgenfeier im Güntchanse. Ter M.-G.-V. Lyra-Ein tracht versammelte sich an; Svnntagvormittag im Güntzhanse, Grobe Plaucniche Straße, um den Ansagen durch einige Ehvrc eine Morgenfeier zu bereiten. Gleichzeitig galt cs, den 85. Geburtstag der Witwe des Lange,brnders Preislich, der rund !M Fahre dem Ver eine angehörte, dnrch das deutsche Lied zu verschönen. Tas der Verein mit seinen Ehören sich in die Herzen der alten Leutchen ge sungen Halle, bewiesen die Tankesworie des Vorstandes des Gtintz- hanses und der von vielen Fmagcn geäusieric Wunsch, den Verein recht bald wieder begrüßen zu können. — Bezirk,obstbanvercin Treoden-West. Fn der letzten MonatS- versammlnng sprach Landwirtschastsrat Schomerus über: „Ver edeln und Umpsropsen der Obübünme." Redner beleuchtet zunächst die allgemeinen LebcnSvorgänge in den Bäumen, die bei allen Pflanzen die gleichen sind. Arbeiten die Blätter schlecht, so sind auch die Fruchte schlecht. Wollen wir also bessere Früchte haben, dann inügen wir dem Vanm andere Blätter geben, wir müssen ihn um psropsen. Tic verschiedenen Arten des Pfropfens wurden dann an an Beispielen gezeigt. Am meisten angewendct wird jetzt das Pfropfen hinter der Rind«. — Ortsgruppe Dresden sür deutsch« Jugendherberge». Die Jahreshauptversammlung findet am Mittwoch, dem 2«. März, 7 Uhr und hoheitsvoll einige Stufen hinabschreitet. Und wer kennt nicht ans dem Mausoleum zu Charlottenburg Meister Rauchs „Schlafendes Marmorbild" der Königin, dessen klassische Strenge und Herbheit vornehmlich den Charakter der stillen Dulderin zum Ausdruck bringt. So erklärt es sich, daß im Volke sich sehr bald mit ihrem Namen die Vorstellung „d«r königlichen Frau" schlechthin verband. Doch besah sic nicht nur äusiere Vorzüge, die Ihr aller Herzen gewannen, sondern auch Gaben eines tiefen und warm herzigen GemütS. Ihr Wesen gefiel allgemein durch fröhliche i« AadelardeUSsaalr der 9. Bultsictzute. Georgptatz 1. Iran. Gleich zeitig wird auf den BolkSliederabend am Freitag, dem 19. März, >tS Uhr tm Feslsaal de» Wettiner-Gymnasium» bingewleseri. Ltudienajsejjor Patzig und der Dresdner BolkSltedchor werden mir ihrer anerkannten Kunst alle» Besucher» nicht nur schöne Stunden bereiten, sondern auch wertvolle Anregungen für den Einzelaesang zur Laute und für den Gruppengesang bleten. Rml-fullkprogramme. Mittwoch, den >v. Mär, t»r«. Mitteldeutscher Sender. Dresden-Leipzig. Wirtlchastörundfunk: lv Uhr: WirtlchaitSnachrichien: Woli- und Baunrwollpreiser amerlkaniiche Metallmeldungen des Vorabend». 2.15 Uhr: do.: Devilcn, Baumwolle, Landivirlschast. Berlin«» Metalle amtlich und Tel Notiz. 6 Uhr: Wirllchaftsnachrichien: Wiederholung von 2,15 Uhr. 8.15 llhr: do.: Fortsetzung sür Baumwolle. Londoner Metalle amtlich und Landwtrischali »nd Mitteilungen de» Leipziger Mel anite« iür Handel und Industrie. 8.20 bis 8,»l> Uhr: Geschäftliche Mitteilungen für» Han» > Rundfunk sür Unterhaltung»«!, Belehrung: Iv.lll bis lO.I5 Uhr: Winlerwellerverichte des Sachs. Verkehrs» verbandeS. lt>,15 Uhr: WaS die Zeitung bringt. 11.15 Uhr: Wetterdienst und »voraussag« der Wetterwarte» Dresden. Magdeburg, Weimar. 12 Uhr: MittagSmusik anl der Hupseld-Phonola. 12,55 Uhr: Nauener Zeitzeichen, 1.15 Uhr: Prelle- und Börlenberlcht. » bis 1 llhr: Pädagogischer Rundsunk des ZentralinftltnieS tDeutsche Welle! t'Wclle 1300 von KönigSwnftcrhansen). 3 bis 3,3» llhr: Lektor M>u;n und Studtenrnl Friebel: Englisch sür Ansänger. 32»> bis 1 llbr: Lektor Mann und Studtenral Frlebek: Englisch sür Fortgeschrittene. 1 bis 8 Uhr: NachmlttagSkonzert deS Leipziger Rnudsnnk, orchesterS. Dirigent: Hilmar Weber. Dazwischen Geschichte» sür die reiser« Jugend: „Abenteuer", Sprecher: Karl Kehler. ft,30 bi» 6,15 Uhr: Funkbastelstunde. 8.15 bis 7 Uhr: Arbeitsbericht de» LandeSamteS für Arbeit».« permittlung. 7 bis 7,30 Uhr: Bortrag Arno Peterkeln-Pühneck: „Einige- übe« die Abfassung von Anzeigen". 7M bis 8 Uhr: Pros. Dr. Witkoivski von der Universität Leipzig. 18. Vortrag innerhalb der Vortragsreihe: „Geschichte des deutschen Dramas und de» Theaters". 8,15 Ubr: Sinsoniekonzert. Dirigent: Alfred Ezenbrei. Dolistr Alexander Loßlo iMünchciii, Klavier. Konzertflügel: Nvnisch. DaS Leipziger Sinfonieorchester. 1. Mendelssohn: Ouvertüre zum Märchen von der schönen Melusine lOpus 82>. 2. Liszt: Totentanz sür Klavier mit Begleitung des Orchesters. 3. Bruckner: Vierte sromantischel Sinfonie iES-Duri. Anschließend teliva 0.50 Uhr!: Pressebrrichl und Dporifunkbienst. Schluß etwa 10,50 llhr, doch ohne Gewähr. Danach Freizeit für Fniiksrcnnde, die auswärtige Sender hören wollen. verliner Sender. ' 1 bis 8 Uhr: Sendesplele. Leitung: Alfred Braun. „Weh dem» der lügt." Lustspiel in 5 Aufzügen von Franz Grillparzer. Per- svnen: Gregor, Vischos von EhalonS: Otto Eggerth: AtaluS, sein Nesse: Wvlsgang Zilzer: Leon. Küchcninnge: Alfred Braun: Katt» wald, Graf im Rkciiigau: Ferdinand Bonn: Edrika, seine Tochter: Erika v. Thellmann: Galvmir, ihr Bräutigam: Erwin Kopp: Sigriltz Gregors Hausverwalter: Riclmrd Wirth. Der Schaffer Kattivalds, drei Knechte, Pilger, fränkische Anführer, ein Fischer, Knechl. N,35 Uhr: Polizeimajor a. D. Georg Schnarke: „Aus dem Tätig keitsgebiet des ReichsivanerschutzeS". 7 Uhr: Tr. med. Ernst Rothe: „Ein Teelöffel Medizin". 7,25 Uhr: Tr. Adolf Grabowskn, Dozent an der deutschen Hoch schule sür Politik: „Leben »nd gleisen in Sowjetruhland", HanS-Bredow-Schule. 7„55 Uhr: Ministerialrat Dr. med. Alfred Beyer: „Psychologie der Gemeinschaft". 8,:»> bis lO Uhr: Orchester-Konzert. Unter Mitwirkung von Max Rostal iViolinel. Dirigent: Bruno Seidler-Winkler. 1. Ouvertüre 1812, von Tschaikowsky. 2. Symphonie Espagnole, von E. Lato. 3. Sinfonie S-Moll Nr. 5 l„AuS der neuen Welt"), von Dvorak. tBerlincr Funk-Orchester.> Anschließend: Dritte Bekanntgabe der neuesten TageSnachrtchten, Zeitansage, Wetterdienst, Sportnachrichten, Theater- und Filmdienst. 10,30 bis 13 Uhr: Tanzmusik. V ^ V > FL/l/OSs//-. Fd » 7. Natürlichkeit. Geduldig und nachsichtig ertrug sie die häufigen Launen des Königs. Mau erzählt, er sei zuweilen recht eigen in der Begutachtung Ihrer Toilette gewesen, so dasi sie einmal zwei Kleider übereinander anzog, weil das erste nicht saß. Wir lächeln heute über derartige kleine Wichtigkeiten. Ihre angeborene Güte und ein feiueittwickeltcs Taktgefühl wußten nicht selten allerlei unliebsame Gegensätze zwischen dem König und seinen Ministern zu Überdrücke». Dabei fehlte eS auch nicht an Lästerzungen, die jedes Wort, jede Miene Luises so lange zu drehen und deuten versuchten, bis irgend eine Boshaftigkeit dabei heraussprang. Mau zieh sie wärmerer Gefühle für ihren feurigen Schwager, den Prinzen Louis Ferdinand, der mit ihrer jüngeren Schwester Friederike ver mählt mar, man bespöttelte ihre harmlosen „Kinderfeteu" und ihren mädchenhaften Tanzcifcr. Am meiste» litt sie selbst unter den mehr oder weniger versteckten Vorwürfen, die auf ihre politischen Einmengungen hiiianSlicscn und die Napoleon zur 'Verfolgung seiner Ziele sehr erwünscht kamen. Sie sollte Minister und Generale verabschiedet und sogar Schill die ver hängnisvolle Marschordrc zum Losschlagcn eigenhändig aus- gefertigt haben. Erwiesen ist von diesen Behauptungen nichts, wenn cs auch fcststcht, daß sic in innerpolitische Geschehnisse stärker als vermutet verwickelt war. Schwer faßbar erscheint uns heute, welche Gründe die Königin zu der völlig unfruchtbare» Zusainmenlniift mit Napoleon in Tilsit bestimmten. Gatt sie doch damals weder alS geschickte Rcdnerin, noch halte sie sich bis dahin ernstlich mit Wissenschaften und Staatögcschäften besaßt. Und trotzdem be stand sie, wenn auch von Hardenberg sorgfältig instruiert, vor den Augen des Kaisers mit Glanz. Sic erfaßte ihre Rolle intuitiv mit echtweiblicher Anpassungsfähigkeit, so das; sicst selbst Napoleon in ihr täuschte und ihr ziitrante, „seit 15 Jahren allein die Zügel der Regierung in Händen" gehabt zn haben. Bekannt ist ferner sein schmeichelt-' - Ausspruch: „Sic war eine ebenso geistreiche wie schöne, aber sehr unglückliche Frau." Der plötzliche Tod der Königin beraubte dann auf Jahre hinaus den preußischen Hvs jedes Glanzes »nd jeder Freude. Er hatte, um eine Mcinung der Gräfin aiiznsühre», „seinen Mittelpunkt verloren wie die Familie des gebeugten Königs ihre Seele". Aber ihre Lichtgestalt schwebie den Freiheits kämpfern wie den Dichtern Kleist und Körner vor Augen alS die „verklärte Heilige dieses heilige» Krieges". Sv gewann sie allmählich über die schwarz-weiße» Grcnzpsähle hinaus im ganzen Deutschland den Ruf einer tngendhasien Frau, einer glühenden Patriotin und einer wahrhafte» Königin. Ihre menschliche Liebenswürdigkeit sicherte der Königin Luise einen dauernden Ehrenplatz in der deutschen Geschichte. Dr. W. Frey. z
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