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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 10.03.1926
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1926-03-10
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19260310016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1926031001
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1926031001
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-03
- Tag 1926-03-10
-
Monat
1926-03
-
Jahr
1926
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 10.03.1926
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»r. IIS Seite« Wieder keine Sladtveror-nerensthrmg möglich I« «aale nur Sozia»e«^ra«e» «ch «»»««»K«. » DrrSden. v. Mär, 1928. Die fllr hente abend 7 Nhr anberaEt« Sitz»«« haL»ieö«r nicht statlfindei, können. Wie schon i« AEeubblatt «ttgetettt, hatten vor der «^esaiiitsitzung nochmal» vefprechunae» wegen »er «^e'ch.iftsvrSnniig stattgesnnden, die anscheinend die Differenzen wieder vergröbert Imben. vtertelftund« «m Bier» telstimde verging, der Soal blieb bis «nf wenig« Mitglieder »er sinken leer. In,mischen kamen oerfchieben« unkontrol lierbare -Meldnngcil nach der Pressetribüne. Tatsächlich ist davon die eine, das; Ll. V. Kol, lmann, der Berichterstatter für die ^eschaslöordnung der Stadtverordnete«, di« schon seit langen Wochen den Streitpunkt für die Linke bildet, krank geworden ist. Kurz vor 8 Mir erschien, nachdem vorher die Gogtakdemo» kraten und Kommunisten in gröberer Zahl de» Saal betreten batten, die gesamten bürgerlichen Partei«« aber f c r n g e b l i e b e n m a r en, -er Vorsteher Dr. .'setz i ch e nnd erklärte ans einen kommunistische« Anruf, «S bade keinen .''»neck, wenn er mehrmals klingle, denn es liege ihm eine Erklärung vor, das, die nntcrzeickfnete« Fraktione» ßch «Ich, »> »e« Lage sä In-ii, vor Abschluß der Ei»tg«»»»»eeha»»l»»ge» über die Geichäsiooid»nng der Stadtverordnete» «» einer Gesa»usignug tcilznnehme«. Nach 8 li> der Geschäslsordniing sei er nicht in »er Lage, die Sitzung zu eröffnen. Die Kommunisten und Sozialdemokraten antwortete» mit höhnischen Zurufen. Lt.-V. Rösch sSoz.) beantragt« die Anberaumung einer ordentlichen Sitzung am nächsten Don nerstag. Nur allmählich leerte sich der Saal. Bon der öffentlichen Tribüne kamen auch nneder abfällige Bemer kungen. Eine Erklärung der blirgerttchen Srakttorren. Nach diesen Mitteilungen des StadtverordnetcnvvrsteherS zogen sich die bürgerlichen Fraktionen zu einer Beratung — »Drttdtuer Hachrlchte," — von Mädchen keine ««»sicht habe», in «in« hoher« städtisch« vtstdchrnschvle atzssev«mn,n 1« »erben? Mir «st «» ganz rätselhaft, «v sich Unterkommen ^ MW Mktwoch. 10. Mir, 1«ß ' ansocuomm,, diese »ahlretchcn nen. die wenigen bekanntlich ebeiisgllS lthrrsüllt. stände nnterer chtabi HAchst Dresden» al» Stabt gtrter Arrrückgewtesene» dann etgent- , Dresdner Privatschulen sind chl Jedenfalls sind diese zurück, als deren »»ging: Seit dem den Parteien Einigung ordnung zum Ergebnis uns die Erklärung nachstehende 2. März schweben Verhandlungen zwischen des Stadtvervrdnetcn-KollegiumS, die eine über die Fassung der neuen GeschäftS- Zielc habe», aber noch nicht zum Ab schi u i s e gekommen sind. Die Unterzeichneten Parteien stehen nach wie vor ans dem Standpunkte, daß ein ge deih l i ä, e s Arbeiten erst nach Verabschie dung d e r G c s ch astsvr d » u n g wieder möglich ist. Sie musiten deshalb die Geianttsitzungen am 4. und 9. März durch ihr Fernbleiben unmöglich machen, um fruchtlose Geschästsordnungsdebatten zu vermeiden. Deutsch nationale VolkSpartet. Deutsche VolkSpartet. Srnppe Handwerk, Handel und Gewerbe. Deutsch-Demokratische Fraktion. Deutsch-Soziale Partei. Oertliches und Sächsisches. Der Mangel an höheren slSdlischenMSdchenschiUe«. Aus unserem Leserkreise erhalten wir folgende Zuschrift: „Zn welche höhere städtische Mädchenschule können Eltern ihre für Sexta reise Töchter schicken? Hunderte von Eltern sind an diest-r Frage persönlich interessiert, da sie tu den letzten Wochen recht unliebsame Erfahrungen bei der Anmeldung ihrer Töchierchen gemacht haben. Ist es doch Tatsache, daß die in Dresden bestehenden höheren städtischen Töchterschulen längst — schon seit Vvrkriegsjahren — nicht mehr ausreichend sind, so dast Jahr für Jahr zahlreiche Mädchen, welche nach Absolvierung der unteren Klasi'en einer Volksschule oder an deren Schule für Sexta einer höheren städtischen Mädchen schule angemeldcl wurden, wegen Platzmangel nicht auf- genommen werden konnten! Dieselbe unangenehme Wahr nehmung mußten auch dieses Jahr Hunderte von Eltern machen, da gcr>rde diesmal die Anmeldungen für Eextanc- rinnen besonders zahlreich waren! Bei jeder der in Betracht kommendcn^höhcren städtischen Töchterschulen wurden die an meldenden Eltern von den Direktionen dahin bcschieden, daß infolge von fünfzig bis sechzig über den verfügbaren Klassen raum hinanggehenöen Anmeldungen ihr Kind zu Litern 1926 nicht Aufnahme finden könne! Ich versuchte es bei nicht weniger als drei höheren städtischen Schulen in verschiedenen Stadtbezirken, an allen diesen wurde mein Töchierchen aus dem genannten Grunde abgewiesen! Dabei hatte dasselbe bereits die Prüfung für die Serta in einer hiesigen Schule bestanden, war aber als „überzählig" nicht ausgenommen worden. Wo soll cs nun hinführen, wenn alljährlich Hunderte Stadtverordneten, die leider für nichtige Ding« verfchwendet gröbere» Verdienst ««eignen, stände t» Stabtparlament »ur Sprache 2* e« Vife Herren viel Zeit «ich kein Schulz«. ,« »rin««» *«b in DrtngltchkeitSanträgen Wege und Mittel für schleunig»- «b- durch entsprechende Rendanten oder wenigstens Ginrtth- tnngen weiterer Parallelklasse« an de, bestehest»«« Gchstlen mache«. Falsche Sparsamkeit auSftndtg zu mache». Falsche Sparsamkeit best «naSivenb. baren Erfordernissen ««seren städtisch«. Schule« — tnSbeson- deren de« höheren Mädchenschule» — gegenüber. Hai ßch bereits fichtltch »erlicht. Bitter Rot tu« ««» in DreSbe« »en» hichere Töchterschulen l* — Die Sanntagibrnhe t» Hanbelggemarße am k»««e IahrmarktSsonntag. Nächste« Sonntag. 14. Mär», kUnnei Geschäfte für den allgemeinen Hanbelm der Zeit »o» 11 ^ " offenaehalten werben. Für bv» Handel mit >'L L'W'Lr S'A-A -MÜLL »ie Uhr »i» « U»r Matertal. Offenbalte» , und von 11 Uhr bis S Uhr gestattet. — «g«ehr Dre»»ner Sinder. Die t» lklndererhalnna» bet« LenggrteS untergebrachte» Sinder treffen am Donnerstag, abends 11LÜ Uhr. ans dem Dresdner Hanoi- bahnbos ein. Die »«gehörigen werden ersucht, die Sinder zur angegebenen Zeit aus dem vahnhof abzu-ole«. — Rener Sächsischer Lehrerverein. Sn der Sangrnvpe Dresden sprach Oberlehrer Hildebrau- über da- Thema: Bet den Eubetenbeutschen in Rorbmäbren. Wunderschöne Lichtbilder gaben einen Begriff von den Retzen der mährischen Landschaft. Von Mährisch-Stbönbera an führte der Vortragende biS hinauf ans da» Glatzcr Schnee- gebirge und den Altvater, und zeigte Städte mit blumen- geschmttckten Häusern. Schlöffer. Wälder, die besonders reich sind an Fingcrhut- und Hahnensustgcwächsen. und BeraeS- gipfel mit weiter Aussicht nach Mähren und Schlesien. Mit dem Wunsche, dast recht viele die schöne Geaend besuchen und den Stammesgenossen damit den Rücken stärken möchten, schlost -er Vortragende seine mit lebhaftem Beifall aufgenommene Ausführungen. Nicht eintragen t Wenn all« rechillch Denkenden zu Lause bleiben, füllt das B der Roten und Rötlichen aus Dolksenlscheib bestimmt ins ren oller. — Dentfchnationale BolkSoartei. Die SrnPpeLdbtg» hielt vorige Woche eine stark besuchte Mitgliederversammlung ab. Der^Vorsitzenbe, Saufmann Otto Müller, gab tn seinem Begrüstungswort der Freude Ausdruck, daß sich die Rethen der Deutschnationalen auch in Löbtau durch zahlreich« Reuanmel- bungen wesentlich gestärkt haben. Bor Eintritt tn die Tagev- ordnung ehrten die Anwesenden ein verstorbenes Mitglied, das Ende Januar auch von Gliedern der Gruppe zur letzten Ruhestätte begleitet worden Ist. Den Mittelpunkt des Abends bildete der ausgezeichnete Vortrag des Landtagsabgeordneten SanitätSrat Dr. Kretschmar, des bewährten Führer» der GesamtortSgruppe Dresden der Partei, über: »Unser Eintritt in den Bällerbund." Der Vortrag ist von uns anläßlich der MonatSversammlung des Alldeutschen VcrbanbeS ausführlich wiedergegeben worden. Der Beifall und die Aussprache zeigten daS volle Einverständnis mit den glänzenden Ausführungen des Redners. Aus besondere» Wunsch machte Dr. Kretschmar noch nähere Angaben über die Fürstenabfindung und forderte auf, diesmal daheim zu bleiben und nicht einzuzeichnen. — Der Punkt Wahlen war schnell erledigt. Der bisherige Vorsitzende, Otto Müller, erklärte sich freiwillig bereit, die Leitung auch für die Zukunft zu übernehmen, ebenso die zur Gruppen« lcitung gehörigen fünf Herren. Der sehr anregend verlaufene Abend, der als änstcren Erfolg eine Anzahl neuer Mitstreiter brachte, wurde durch Absingen deS Deutschlandliedes be schlossen. — Der «llgem. Ev.lnth. Schnlverei» der versdhanngS- gemeinb« in Striesen blickte am 7. März auf die ersten fünf Jahre seines Bestehen- und seiner Sonderarbeit der „Christ lichen Kinderlehre" zurück. Er feierte diesen Gedenktag in Ge stalt eines Familicnabcnds. Nach der BearüstungSansprache, die Rückschau hielt auf das Werden des Vereins, folgte der fesselnde Festvorirag deS ObcrstudiendtrektorS Mäder über: »Bilder aus Pestalozzis Leben". Zahlreiche Ehrengäste von nah und fern nahmen an der Feier teil und sprachen persönlich ihre Glückwünsche ans. Im Namen des Ev.-luth. Landes- konsistorinms sprach Geheimrat Dinter. — Neue Ausstellung Dresdner Reklamekünstler in der Ala. Die ständige Ausstellung wirksamer Werbemittel in der Ala Anzcigen-Gcscllschast, Wilsdruffer Straße 1, gestaltet sich Der Sinn -er JeppeHn-Sckener-Spen-e. Deutsch« Wertarbeit — dag ist »er tiefe Sin» der Bott», spende, di« de, »ett sch»» manch«« Segen gebrach» hat —> soll wird«, in d4e Front de» friedlichen Wettbewerbes der BOtter rtnrttcken. Damun helfe jeder mit z»un Gelingen und betracht« es al» «»ch sein« Ehr«, mitzuwirken an dem große» deutsche, Werk, da« nicht nnr der Erhaltung d«S Zeppeltnsche« Erbe», sonder« auch dem Aufstieg und der allgemeinen Weltgeltung unsere» Vaterlandes bienen wird. Beiträge nimmt ««Hegen die Hauptgeschäftsstelle der „Dresdner Nachrichten" Martrnstraße 88, Erbgeschotz lPost- scheckkonto 1088 Dresden). , > schon in ihrer März Würdigkeit, die züglet lertschen Eindruck zu . . . den Kuustgeschmack Suchenden ebenso wie für den Geschäft», mann, der irgendeine Werbelristung, wie für den Privatmann, der irgendeine geschmackvolle Mitteilung an seine Freund« nötig hat. Der vor allem als Lchristkünstler anerkannte Pfasf zeigte Schriften von einer unglaublichen vielseitig, keit des Stils, darunter auch glückliche Verwendungen und Weiterbildungen alter Zierichrtsten an» der großen Zeit der Schreib- und Schriftknnft. Aber er sührt anch Packungen tn» Feld, die in erster Linie ans da» Wese» der Schrift eingestellt sind. Höhere btldmäßige Wirkung erreicht er tn große» Plakaten, die farbig und zeichnerisch sehr anregend sind; be» sonder» fällt ein origineller Entwurf für «in Plakat -ur Garten, und BlumensahrcSschau ans. Fltttert leistet sei« Bestes tn gut stilisierten, einprägsamen Signeten. Aber er kann auch ander»; er kan» tn gewissem Sinn« gemütlich werden, so daß manche Werbecntwürse seine» Stifte» etwa» vom behaglichen Plauderton etneS freundlichen Beraters au sich haben. Fritz Leißner meistert vor allem daS Sa^ltche der Maschine: er schickte fast ausschließlich industriell« Ent- würfe, von denen vor allem der farbig köstlich« für da« Uuivrrsrlle-Motorrad sich auf den ersten Blick unauSlöschbar einprägt. Auch wirkungsvolle Plakate liegen ihm. Herbert Lehmann heischt vor allem vom Graphiker, vom Drucker und Verleger Interesse. Er ist Illustrator von vielseitiger ErftudungSgabe und vtelscitigen AuSdruckSmittelu vom breiten Pinsel deS modernen Aquarellisten bl» zur Diamant, nadel des Radierers. DaS zeigen seine guten Jugenb-Tttel und seine feinen radierten Prlvatbrucksachen, Exlibris, Ei», ladungen, Feftanzeigcn und ähnliches. —* ^Wünschen Sic etwas zu verzehren?" Für da» ressende Publikum ist eine aus Berlin ergangene Ber» fügnng neuesten Datums von Interesse, wonach die Bah«. Hof» wirte setzt berechtigt sind, die im Martesaal sich ans« haltenden Personen zu fragen, ob sie etwa» zu verzehren wünschen. Bisher war daS den BahnhosSwIrten nicht erlaubt, D^U.-Woche. Di« reichhaltigen Veranstaltungen für Belehr««» nnd Unterhaltung vom 21. bis 27. März zugunsten der LiebeSarbett de» Verbandes für Jugcndhilfc bringen anch eine Reihe her vorragender Theatervorstellungen zu halbe» Preisen für die Besitzer der B..U.»Wochenheft«, so ba sta a t l i ch e O p e r n h a u S am 2t. März nnd daS staatliche Schauspielhaus am 26. März, das Albert-Theater am 28. März, das Residenz.Theater am 22. und 28. März, da» VolkSwohltheater am 22., 28. nnd 24. März. Gleichfalls zu halben Preisen kommen die Lichtspieltheater Capitol, Alhambra, Fretderger Platz und Dr. Pauls Kasperltheater an ver- schieden«« Tagen, sowie unentgeltlich bä» Prinzeß« the ater, tn Vertretung der Interessengemeinschaft Dres- dener Lichtspielhäuser mit einer Matinee am Sonntaa, dem 2l. März. — Vom 11. März ab werden die B.-U.-Wochen» hefte zum Preise von 8 Mark in zahlreichen, durch Plakate kenntlich gemachten großen Geschäften sowie auch aus der Ge» schästsstelle, Waisenhauöstraße 20. verkauft. Fortdilönngoschulpslichl. Knaben und Mädchen «erden Nlr Ostern ausgenommen Siehe Prospekt b. Rackows Kandel», u. Sprach- schul«. Alimarkt IS. Inh. Rich. Rackow u. vc. Frik Rackow. > If^>Illi°l>'L<Z n«u»»r« wo«»»» Seo»« ln «II«N 0rS0«n «nv e>o»n» «e»r»,tz<t«n Nlr »«In« IU»0»n»»r«,«», V<8> I II k"Witz klagst- Sil-sSs 20 Berliner Theater. ES zeigt sich in den neuaufgeführten Stücken der letzten Tage eine große menschliche und weltanschauliche Richtung, sie ist die Reaktion auf die Ueberfüttcrung mit Oberflächlich keit und buntem glitzernden Fliiterkram. Und sicherlich ist das eine gute Reaktion, vielleicht wachsen auS ibr die so heftig erwarteten Dramen unserer Zeit. Z. B. daß Intim Theater sbiS vor kurzem das Haus ber saftigsten Boulevardangeleaenbeitcn. dann der Gast sitz der Gebrüder Herrnfeld-Truppc mit Klabriasvartie und anderen jüdischen Witzen) gibt das preisgekrönte Stück eines Pastors ans St. Georgen: „Der undankbare Mensch". Ter Undankbare selbst ist ein Pennäler, der drei Versuchungen glücklich besteht, eine Liebe, ein religiös verlogenes Inter mezzo und ein burschonschastliches, aus denen allen ihn seine Ehrlichkeit und innerer Mut rettet. Diesen sungen Mann spielt Wolfgang Zilzer mit prächtigem Ausdruck. In der Volksbühne wird das Drama etneS Be kenners und Könners. Alfons Paguets „Sturmflut" ausgcsührt. und das ist ein Ereignis, wie es diele Bühne seit langem nicht mehr zu verzeichnen batte. „Sturmflut" ist der dramatische Roma» der russischen Revolution, großartig phantastisch, ans des Dichters Roman „Prophezeiungen" heraus, gemeißelt und mit Clan und einem Rausch von Technik ge spielt. „Sturmslut" ist der Roman des Granka Nmniisch. der Petersburg beherrscht, das von der englischen Flotte blockiert wird, der ein Matrose gewesen und nun der Abgott des Volkes ist. Da kommt ein Engländer und kaust Granka Umuitsch die Stadt ab, die ohnehin von der Sturmflut be droht ist. Granka taucht in den Wäldern unter und verteilt das aroße Geld, damit es insgeheim für die Weltrevolution arbeite, ist aber plötzlich wieder da und wirst a» der Spitze des Volkes die Engländer hinaus. Das ist der Aufstieg des Granka Nmniisch. Seinen Untergang indessen beivirkt eine Frau, sein Gegcntnp. eine aristokratische Schwedin. Diese Frau verläßt ihn voller Verachtung, unj> der aewaltige Tier- üiensch zerbricht. Das Drama wird mit Ausnutzung sämt licher Donner-. Wind- und Negenmaschlncn gespielt, und die technischen Knallcsfckie erscheinen als Film: das ist das Neue Und Beste an der Aufführung, die tm übrigen nur durch die «rast Heinrich Georges und Alexander GranacLS getragen wurde. Der Baron Ceberström ans Sans Jos« Rehsischs ».Duell am Lido", uraufgeführt von Jeßner im Staat- ltchen Schauspielhaus, ist bi« Anwendung de» „großen kerlS" auf daS umgekehrte Milieu, auf La» einer westlich» »ntergehcnden Welt. Die boshafte Anspielung, Nehsisch sei der neue Sudermann, die sich leise durch Berlin munkelt, hat so unrecht nicht, nur daß sie Sudermann unterschätzt: der Vergleich mit den Untergangsbildern dcö Berlin zur Zeit der Jahrhundertwende drängt sich auf. Der Baron also ist ein großer Hochstapler, der am Lido alles aus eine Karte setzt, aus ein riesiges Schwii.driunternchmcn, und dem ein deutscher Gebclmrat aus den Fersen ist. Es gelingt dem Hochstapler, dies Auge des Gesetzes hcrumzukriegen. zum Genossen seiner Geschäfte zu machen, aber ein anderer Fctnd lauert auf ibn. Lima!, der Mongole. Der gewaltige Herr aller Betrügereien hat eine Achillesferse, eine Frau, die ihm der Mongole ent reißt. und zum Schluß entflieht ber Verbrecher zusammen mit dem Asiaten, und die Frau bleibt allein zurück Das Stück ist außerordentlich wirksam. Der Erkola ber Berliner Nranssührnng war bedeutend: er war. außer dem Autor. Jeßner. dem Regisseur, Kortner und Förster zuzuschreiben, den beiden Duellanten zweier Welten. Im Ce ntralt bester spielt tn Jerom» K. Jerome» Schauspiel „Der Fremde" Joss AlmaS die Titelrolle. AlmaS spielt nicht nur mit einer gelassenen Ueberleaenbett. sondern ganz ohne konventionelle Konzessionen die feinste Ironie des Fremden, der plötzlich in eine Pension alter Klatschbasen beiderlei Geschlechts und leben Alter» binctn- schnelt. gut ist. und an Lessen Beispiel sich alle wandeln. DaS Stück, das eigentlich eher ein Feuilleton in Dialogen als etn Drama ist, gewinnt durch seinen menschlichen Gekalt so viel feinsinnige Wirkung, daß daS Publikum deS kleinbürgerlichen Südostcns der .Oci'ivtstadt sich gern daran unterhält. AlS der Fremde sein Werk Im kleinen Kreis vollendet siebt, verläßt er heimlich die Pension. Ernst Toilcrö Lustspiel „Der entfefselt« Wotan", in der Provinz bereits gespielt, hatte in ber Tribüne eine gute Aufnahme. Hermann BabrS altes wienerisches Napoleon-Lustspiel o s e v h i n e". ausgegraben in den Kammerivielcn, wirkt nach Shaw ein wenig matt, wen« auch immer noch sehr lustig mit -er OrSka und Bonn. Im Kleinen Theater gab cS eine Nachtvor stellung für Else LaSker-Schüler, wo die Dichterin ihr Schönstes las. Ihr Drama „Die Wupper" bat zu ihrem 6ü. Gcburtstaa kein Theater gespielt. O. lV.-B. Kunil und Wissenschaft. s Dresdner Tkcater»Spielplan für hente. Opern, hau»: „Carmen" s7). Schauspielhaus: „Herode» und Mariamne" s^S). Albert. Theater: „Die Durchgängers«" i^8). Residenz.Theater: ,Zn Waldmännlein» Reich" lN4); „Das Strumpfband der Herzogin" sX8i. Nene» Theater: Geschlossene Vorstellung. Central-Theater; „Annemarie" i^8). 7 veranftalt»»««». Heut« X» Uhr: I« P»k»e»A»r»«» Reethoven.Abend Dabmen-Dobrowen: im Eewervehan« valk»- Vübnen-Konzert: in der Kaufmannschaft Gesellschaft sür Literat« und Kunst iVortrag Preval und LIrelti: im Konzertbou» Wohl» lätigkcitSveranstaltung von Lotte Kreisler; um 8 Uhr t» den Blumensälen Konzert de» TrlnitatlSklrchenchor»: t« der Städt. Bücherei: Bortraq Lotte Lürman. ? Konzert«. DaS Böhmische «trelchqaartett, bestehen» aus den Herren Karl Hossmann il. Blolinel, Joses Luk iS. Violine), Georg Herold lVIola), LadiSl. Zelcnka iVtoloncelll. spielt «» 17. März. 7X ttdr, Im Palmengarten zum erstenmal seit langer Zelt wieder tn Dresden. Ferner wirkt mit: Pros. Otto Wetnretih. Programm: Reger, Klavlerauartett A-Moll. Lpu» «>: Schubert, Streichquartett G-Dur, Qpuv 161; Dvorak, Klavierqulntett Sl-Dun QpuS 81. — Rudolf Schmalnau er gibt nächsten Montaa 116.1 8 Uhr im Bünftlerhau« die zweite Folge seiner Romantlker-Tbenbe» von Emmp Schmalnauer begleite!, mit Liedern »ou Schubers Schumann. Franz, Rückauf, Grleg. Karten bei Rle«. -s- Dresdner Künstler anSwärt». Der Cellist Gutlo Lokini konzertierte dieser Tage in Reichenbach I. B. mit größte« Erfolg«. Der Künstler ist für die Saison l»Ltl/S7 sür eine große Do »en«« tn Amerika verpflichtet. 1* Licber-Abcnd. Im recht gutbcsuchten Palmengart«» bot Charlotte Nöholb eine Lleder-Anöwahl von Schubert, Schumann. BrahmS, Hugo Wolf nsw. Die nicht allzu große» in allen Lagen klangedle Stimme beweist sorgfältige Schulung nach naturgemäßen Grundsätzen. Ntthmlicbe Hervorhebung verdient die gewissenhafte Behandlung des Textlichen. Noch Immer zeigen sich Hemmungen bei der Tongebung im Piano in der zweigestrichenen Oktave, wobei dann auch die Reinheit de» Klanges getrübt erscheint, waö bei Wolfs erbentrücktem „Was glänzt der Helle Mond" recht dcutllch erkennbar wurde, vorher auch in „Mondnacht" von Schumann. Anfängliches Befangensein war bei den BrahmS-Gciängen völlig gewichen. Da kam ber schöne Mezzosopran zu voller Entfaltung. Die AuSlegungSkunst der Sängerin erhebt sich über das gewohnte DurchschnittSmaß. In löblicher Selbsterkenntnis mutet Ne sich bei Zitsammenstelliing der VortragSfolge nicht mehr zu. al» ste bei Ihren künstlerischen Qualitäten vermag. „Trennung" von BrahmS, „Der Frühling" sowie das als Znaabe gewährte „Wiegenlied" gelangen ganz ausgezeichnet. Allerliebst ge- staltete Charlotte Nötzolb auch daS „Nun laß uns Friede« schließen" von H. Wolf. Jnaeburg Hart mann bewährte sich als recht geschmackvolle Begleiterin am Flügel. Ihre tssnf Sieber, die den tn wohltuender Kürze gehaltenen Abend be» schlossen, überzeugen von schreibgewandter Feder. Die ver» tonung geschickt gewählter Texte legt den Wert auf Feinheit
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