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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 10.03.1926
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1926-03-10
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19260310016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1926031001
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1926031001
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-03
- Tag 1926-03-10
-
Monat
1926-03
-
Jahr
1926
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 10.03.1926
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Nr. «1« «r«e r »m«» «. »tat «ckb- allem Ueberfluß befriedigt. In Paris hat mau diese Entwicklung nicht ungern gesehen und ist sicher nicht ah. geneigt, ihr, wenn auch nicht offiziell. jeb« nur möglich« llnterstützung zu gewähre». Go schreibt der offiziöse „TempS" zu Nintsctiitschs Besuch: »Frankreich bleibe jetzt nichts andere» übrig, als sich unter möglichst wenig Geräusch mit seinem italienischen Nachfolger in der Führ««« der gegen Deutschland gerichteten Politik » » »er- ständigen,- denn diese erfülle eine durchans notmendige Aufgabe, der sich Frankreich ttder kurz »der lang an» schließen werde." Der Wunsch wird hier zu« Vater de» Gedankens. Di« internationale Verankerung Frankreich» und die allgemeine Auflockerung deS Berfailler vertrage» ist heute doch so groß, -aß sich Frankreich eine direkt« Sabotage der Genier Tagung und eine schlankweg antideutsche Gewalt politik einfach nicht leisten kann. Der immer lebendige Geist Poincar.S bricht sich am Kursstand des Franken, und dieser wird heute weniger denn je von Paris, als von London und Neuyork bestimmt. Um so freudiger ist man aber bereit» über diese Hemmnisse hinweg alle Anschläge zu fördern, sie von anderer Seit« gegen Deutschland auS- gchcekt werden. Cs liegt auf der Hand, baß alle diese alten und neuen „Freunde" auch jetzt in Genf ihr möglichste» tun. um da von Llond George so offenherzig enthüllte BölkerbundSkom» plvrt gegen Deutschland zu schmieden. Nichts wird von dieser Seite unversucht bleiben, um den Einfluß der au» der Er niedrigung zu neuem Glanze aufstrebenden jungen RatS- macht durch allerlei Gegenspiele von vornherein lahmzulegen. Briand hat in der französischen Kammer, nachdem er erst klingende LobeShmnneu auf das neue Deutschland gesungen hatte, die unsere Pazisisteirprcsse in Helles Entzücken versetzten, aus eine Zwüchenfrage ganz trocken geantwortet, im Völker bünde vertrete eben jede Macht ihre ureigensten Interessen. Dieser knappe Satz beleuchtet die Lage vollkommen: er ist tausendmal ivabrer, als die viel schönen Rede» auf den Geist von Locarno und den Wohllaut der europäischen Sprache, die man in Genf sprechen wolle. All das ist Schall und Rauch zur Veuebelung der Gutgläubigen, trefflich als oratoriicher Ausschmuck für Ministerreden und Triuksprüche, untauglich leider für die aus nackte Realitäten abgestellte Politik der Kabinette. Wenn Lloyd George in seinen neuesten Enthüllungen beweglich klagt, daß man am Quai d'Orsan einmal eine Fensterscheibe einschlage» müsse, weil stickt«« Luft an» de» Zette« Sud» ;» kein Hanich der frische» europäisch« »ort «och. stmnar dt, wtgs Uv. herrsch«, »»eil ket« Han» der frische» europäischen Luft zu spüren sot. so gilt dasselbe auch vom Foreign Office in Loudo«. «w er selber ««» all« sei»« Nachfolger bis ans Cham derlei» H. nie ander« Pollttk gemacht haben, al» ebe» gut »nd e»o britische. Nicht ander» ist ,» tn Genf. >v» ja »eilet»« ket» besonderer u«d neuer BSlkerhnnbSgeist herrscht, foudern «sten »l« Elite jener Geiste, vo« Pari», VonHvrr unö Nom. Darum ist a»ch unserer Abordnung t» Een- bet he« schwere» Kampf, be« sie «ege» westliche, südliche »nb »Blich, Fnirtgensptnner »nrchzusechten hat. zu ihrer veichltcheu Por tio» V»lkerbu»d»i»cal!s«»S nicht» mehr zu wünschen, al» ei« kräftiger Schuß gut Vismarckschea Geistes: jener Politik, die alle Schliche und Ränke der Gegner mit scharfem Vlick durchschaut und auf sehe« Hieb Parade .und Gegenhieb bereithält. ^ aoraajro. oorauir« et 6omi. «qch französischem Rezept. Und dazu noch rin bewährtes Mittel BtSmarckS. das l« der wilhelminischen Zelt leider vergesfen wurde: die Rückversicherung nach Rußland. Wie sehr dieser Lchachzng im bentsche« Giptel von den Westmächten gefürchtet wird, hat vriand bei feiner Locarno-Vertzeibignng t» der Kammer offen «lngestande». Und Ehambtrlain» non der Rusienangft diktierte Bölkerbnn-Spolittk ist geradezu unter dem Banne dieses Gedankens. Der Kanzler- und der Außen- minister haben aber wiederholt erklärt, bah st« keine Optio« wischen Ost u«d «es» «eirosfen hätten. al» st« den Kur» auf öenf steuerten. Wenn da» keine Phrase ist, sondern Wirk lichkeit. dann habe» unser« Unterhändler, so schwierig sich ihre Lage diplomatisch auch gestalten mag, gegen alle lieber» rnmpelungsversuche immer noch einen wichtigen Bundes genossen im Rückhalt, de» sie nie vernachlässigen, niemals vergessen dürfen: die russische Sphinx. dis, fern vom Schauplatz, doch ihre nnergrüpdlichen Schatten bis in den Ver- handlungssaal wirft. Lockruf« sind genug ergangen von Moskau, sowohl nach Berlin, wie nach Warschau, um eiuer- seitS Deukschland zurückzuführen auf den Boden von Rapallo, um anderseits mit einer russischen Annäherung an Polen zu drohen. Tie Lage ist in vielem nicht unähnlich der auf der Konferenz von Genua. Trotz aller Schwierigkeiten scheint unter den'Partnern de»Spiel» der d«S Siewtnne» sicher»« sein, der den russischen Trumpf in der Hand hält und ihn auf dem Höhepunkt der Kris«, im rechten Augenblick, geschickt auSzu- spielen weiß. Die Vereinfachung -er ven»attungG? gerichtlichen Organifakirn. Ko»»«»tratlo» bei« ReichSsericht «ach de» SefetzeninBrfe». verli«. v. Mär». Nach den vom ReichSkabinrtt auf An- trag be» Retchvminister» de» Innern und mit Zustimmung de» Reich-minister» der Justiz verabschiedeten Entwürfen der Gesetze über da» RetchSverwaltnngSgertcht und zur Wahrung brr RechtSetnbett wird da» Reich» vermalt«« gSgericht »nie, v«I«r Wahr«»« seine» .. tz„p,Elt»««»gericht die «ttgl de« Re >oc«r wir» k de» Verwalt« » de. Ehggakt«» MW>. - ^ — Weise angealiedert, dah die Mitglieder de» Verwalt««»», senat» a»S Kenner« deS »ssentliche«. tnöbcsonbcr« d«S ver, waltnnaSrecht» ans Vortchla» de» Reichsrate» ernannt »er, den. Sein« Zuständigkeit wird aus^ die wichtigsten Fragen, tnSbesvndere be schränkt. Im übrigen soll lir Verein», und VersammlungvrechteS, be- die Ncchtseinheit ans dem Gebiet de» öffentlichen Rechtes dnrch ein paritätisch an» be» oberste» Reichsrichtern «nd obersten BerwaltungSrichter« »er Länder znsammengeietzteS Spruchaericht hergestellt werde«, »aS «an de« ange'chlosscne« Gerichte« bei Abweichung der gegen» seitiae« Nechtsprechnng ««gerufen wirb. Auch bi« Ve. teilt gung deS Reichsfinanzhof«» ist vorgesehen. Innerhalb des Reichsgerichts enthalten die drei Senat« werben durch eine« paritätischen Großen Senat unter Vorsitz des NeichsgertchtSpräsldenten entschieden, so dah eine einfache Ueberstimmung der Mitglieder der Verwaltung»» senate in Fragen de» BerwaliungSrechtrs durch di« Mitglieder einer anderen Seuatsgruppe ausgeschlossen ist. Da» ReichS- wirtschaftSgericht wird in einen Berliner Senat de» Reichsgericht» umgewandelt, der mit der Rechtsprechung »er Leipziger Senate in gleich enge Verbindung wie die übrige» Senate tritt. Das Bundesamt für da» Heimatwese, geht im Leipziger Vermaltungssenat auf, ebenso die Tätigkeit des Staatsgerichtshofes zum Schutze der Re. publik in Vermaltnngssachen. Dadurch und durch dt« Mit wirkung der Mitglieder de» VerivaltungSsenatS tm Großen EtaatSgrrichtShof für da« Deutsche Reich, im WahlprüsungS- gcricht und in dem Retchsdienststrafhof wird die Verwaltung», gerichtliche Organtsation de» Reiche» wesentlich verein, sacht, verbilligt und verbessert (W.T.B.) Briand übernimmt die Kabinettsbildung. Kerriok hak abgeiehnk. Pari», 9. März. Der Präsident der Republik hat dem Kammerpräsidenten Herriot die Bildung des Kabinetts angcboten. Dieser erklärte, daß angesichts der Konferenz von Gens Briand nach seiner Ansicht die geeignete Persönlich keit sei, die unter den augenblicklichen Umständen das «eue Kabinett bilden müsse. Der Präsident der Republik hat hierauf Briand gebeten, ins Elysee z» komme«. Briand hat den Auftrag zur Kabinettsbildung an» genommen. Paris, 9 März. Heute vormittag hat die radikale Kammer- und Senatsiraktion eine Vollsitzung unter Beteiligung de» Parteivorstandes abgekmiten und einstimmig eine Tages ordnung angenommen, in der unter Hinweis auf die am 11. Mai W24 klar ausgesprochenen Wünsche der Mehrheit deS Volkes dem Präsidenten der Republik für die Wahl deS Ministerpräsidenten volle Freiheit gelassen wird. s"tb.) Dur drei neue Männer im Kabinett Drianb. Eaillaux kommt nicht mehr in Krage. Pari», 9. März. Rach Ncbernahme der Kabinettsbildung verhandelte Vriand zunächst mit den Präsidenten deS Senats und der Kammer. Hierauf empfing er nacheinander Raoult Pcret sowie Georges Leygues und dir Senatoren Jean Durand und Leon Perricr. Man spricht davon, daß Vriand die Absicht lmbc, den Vorsitzenden der radikalen Kammersraktion, Ca z a l s, und den Vorsitzenden der radikalen Senatsfraktion, Bienvcnue-Martin, Ministerposteu an- zubtcten. Paris, 9. März. Nm 19 Uhr abends wird bekannt, baß vriand mit seinen sämtlichen ehemaligen Mit arbeitern, die er »um größten Teil in sein neues Kabinett z» »bernehwen gedenkt, t» Angenblick ein« Konferenz abhält. HavaS glaubt, baß «nr drei Porte» fcnilles neu besetzt werden, das Justizministe rium durch Raonlt Pcret «nd das Finanz- und Innenministerium. Für die beide« letztere« seien noch keine Mitglieder gesunden. Anscheinend kommt siir daS Finanzministerium auch Eaillanx nicht «ehr in Frage. Briand »erd« wohl erst spat in der Nacht in der Lage sein, dem Präsidenten der Republik seinen endgültigen Bescheid zu Überbringer». sW. T. B.j Für das Finanzminierium nennt man die Namen De Monzie und Lamoureur, den Bevtchterstatter der Finanzkommisston der Kammer. Weiter verlautet gerücht weise, daß Daniel Vincent oder Pierre Laval daS Ministe- rium deS Innern übernehmen werden. Auf die Frag«, ob Briand morgen abend wieder nach Genf gehen werde, gab er zur Antwort, er hoffe bestimmt, am Donnerstag zurück- kehren zu könne». Die sorlaltfttschea Bedingungen für Briand. Paris, 9. März. Dir sozialistische Kammergrupp« hat eine Tagesordnung angenommen, tzie feststellt. daß die Sozialisten loyal eine Politik unterstützen werden, die »wf folgend« Pro- grammpunkte eingestellt ist: 1. ernsthafte -Durchführung der sinanziellenWiederaufrichtung und Stärkung des Franken: 2. unverzügliche militärische Reorganisation und Verkürzung der Mtlttärdienstzett.S. rasche Durch, sührung der Einheitsschule: 4. Reform deS Versicherungs wesen». In der Entschließung heißt eS weiter, daß die Sozia listen, die radikalistjsche Partei und die sozialistischen Republi kaner den Eckstein der neuen Mehrheit bilden könnten, um den sich auch andere republikanische Parteien gruppieren könn. ten, unter der Voraussetzung, daß sie auf das genannte Pro gramm eingehen. Tie republikanisch-sozialistische Gruppe nahm eine Vertrauensaürcsse an Briand an. sT.U.i Polen will eine Bölkerbvndsanleihe. Die Derhan-lnngen mil Amerika gescheilerl. Berlin, 9. März. Tie Verhandlungen» die die p o l u i s ch c Negierung seit einigen Woche» mit dem amerikanischen NankcrStrnst führt, haben sich nunmehr endgültig zer, schlage». Im Laufe dieser Verhandlungen hat sich immer mehr gezeigt, daß das Vertraue« des Bankerstrnsts z« einem finanzielle« Wiederaufbau Polens außerordentlich gering ist So hat man erklärt, daß eine VerpsändnngdeSTabak, Monopols keinen wirtschaftliche» Nutzen bringen würde, weil »ach de» bisherigen Erfahrungen jf» schließe«, keine Garantie dafür besteht, daß eine solche Anleihe zweckmäßig verwendet würde. Schließlich haben die amerikanischen Vertreter erklärt daß für eine Anleihe nur bann Aussicht bestehen würbe, wenn ihre Vertrauensmänner noch einmal nach Polen kämen, um dort an Ort und Stelle wirklich eingehend die wirtschaftlichen und finanziellen Verhältnisse deS polnischen Staate» zy prüfen. Es müsse sich in diesem Kalle nicht nur um einen mehr oder weniger repräsentativen Besuch, sondern um ein genaues Studium, das im Mindestsalle drei Monate dauern soll, handeln. Tann hätten diese BertrauciiSmänncr in Amerika Bericht zu erstatten, ob eine polnische Anleihe zweck mäßig sei, und ob die notwendige Sicherung für die an gelegten Gelder vorhanden sei. Diese Bedingungen ber Amerikaner gehen der polnischen Regierung zu «eit. sie hat deshalb abgclehnt. sich mit ihnen anSführlicher zu befasse«. Ein weiterer Grund für diesen ablehnenden Bescheid der polnischen Regierung scheint darin zu liegen, baß man sich in Warschau neuerdings von einem Versuch» eine Völker- bundsanleihe »ach österreichischem und ungarischem Muster zu verlangen, wieder mehr verspricht. Ein Vülker- bundsvertreter ist in Waschan angekommen, um die wirt schaftliche Lage zu prüfen und einen Bericht anSznarbeiten. Es läßt sich aber schon setzt sagen, baß eine solche Anleihe deS Völkerbundes, sofern sie überhaupt znstandekommt, ebenfalls an weitgehende Kontrollbedingungen geknüpft sein würde und daß man beträchtliche Eingrisf« i« die Verwaltung be» Lande» vorzunehmen beabsichtigt. Die weitgehenden Forderungen, die die Amerikaner als Mindestbedingungcn gestellt haben, dürsten auch den anderen polnischen Anleihen nicht gerade zuträglich sein, wie überhaupt die Methode deS ständigen NuS- spielenS eines Verhandlungspartners gegen den anderen, deren man sich in Polen letzt schon seit mehr al» einem Jahre, und zwar völlig ergebnislos bedient, dein finanziellen An sehen des Landes keineswegs zugutekommt. Moskau gegen Warschau. MoSka«. 9. März. Ein Leitartikel der „JSwestija" be schäftigt sich mit der gegenwärtigen polnischen Außen politik, die sich mit der Bewerbung um einen Sitz tm Völker-unbsrat die Rolle einer führenden Macht tm Osten anmaße. Das Bestreben Polens, die Rolle eines führenden Garanten eines vereinigten BalttkamS tn dessen Beziehungen zur Sowjetunion zu übernehmen, bedeute die Wiederaufnahme des Gedankens eines BaltikumbnndeS. Die Randstaaten würden kaum die polnischen Anspüche annehmen. Für die Sowjetunion sei jede Anerkennung irgendwelcher polnischer Sondcrintcrcffcn im Baltikum —. gleichsam als polnische Einflußsphäre, völlig unannehmbar. Sü-ttrol gehört vor -en Völkerbund! Einstimmig« Srklärnng de» Tiroler Landtag». tDurch Fnnksprnch.1 FnnSbrnck, 9. Mär». Der Landtag nahm einstimmig einen Drtngltchkeitsantrag aller bürgerlichen Parteien an. in -em den BundeSratSmitgliebern für Südtirol sür ihre mannhafte Vertretung deS tirolische» Standpunktes t« der Angelegenheit Südtirol gedankt wird. Der Landtag, so heißt es weiter, bedauert, daß der Bundeskanzler t»'seiner Rede statt deS Namens Südtirol den Ansdruck Ober- etsch gebrauchte. Der Landtag steht auch weiterhin ans de« Standpunkt, daß die Angelegenheit Südtirols vor de« Völker bund gehört. Ein sozialdemokratischer Ausatzantrag, der die Tiroler Nattonalräte auffordcrt. in schärfste Opposition zur Regierung zu treten, wurde gegen die Stimme» der Sozial demokraten abgclehnt. (W. T. B.) Der neue Finanzkontrotteur tn Oesterreich. Gens, S. Mär». DaS österreichische Komitee hat die Resolution des Finanzkomitees angenommen und beschlossen, dem Rat vorzuschlagen, daß -er Präsident deS Finanz- komiteeS Dubais nach Aufhebung der Kontrolle die Funk tionen deS Generalkommissars bezüglich der Krebitreste über nimmt. sW. T. V.) Besprechungen Barne»» ta Senf. Gens, S. März. Der österreichisch« Bundeskanzler Dr. Ramek hatte heute mit dem Reichskanzler Dr. Luther und dem Außenminister Dr. Stresemann eine längere Be sprechung. Dr. Ramek sprach auch ferner mit dem tschechischen Außenminister Dr. Be ne sch über die Aufnahme neuer Handelsvertrags-Verhandlungen »wischen Oesterreich «nb der Tschecho-Slowakci. Ferner hatte der Bundeskanzler mit dem jugoslawischen Außenminister Dr. Nintschttsch und dem Generalsekretär Dr. Ztmmermann Besprechungen. Die Memel- und SaariSn-er iu «Leus. Memel, 0. März. Gestern hat sich eine memelländischc Delegation nach Genf begeben, um die vom memellänbtschen Landtag auSgearbettete und beschlossene Denkschrift über die Verletzungen der Memelkonvcntion durch die litauische Regie rung zu überreichen. «ens. S. März. Hente nachmittag kaf tn Genf ein« Dele. gatton de» Saargebietes «in, der wieder die Herren Geheim- rat Röchling, Schmelzer und Levacher angehören. sW. T. B.» SchiagansaU dev Beichsiagsabgeordneleu Lampe. Berlin. 0. März. Der ReichstagSabgeorbnete Ha»»«. Senatspräsident in Braunschweig, ist von einem schweren Schlagansall detrossen worden. Nbg. Hampe gehört -er Wirtschaftliche» veretutgung an. „Den betrogenen Sparern Erfüllung -er berechtigten Ansprüche!" In einem »Dankbarkeit?" überschricbenen Flngblakt »«». sucht die Sozialdemokratische Partei alle möglichen Volk», kreise, die ihr sonst nicht gerade nahestchen, mit den ge wagtesten Versprechungen für ihr Parteibegehren auf Enteignung der Für sie »vermögen zu gewinne». So wendet sich die S. P. D. jetzt an dt« Sparer mit der Verheißung der Erfüllung ihrer Ansprüche und a» die Kleinrentner mit dem Versprechen, ihnen Brot für da» Alter zu geben. Was ist von diesen Versprechungen ,« halten? Es ist richtig, daß die sogenannte AufwertungSgesetzgebuug von einer Regierung vertreten worden ist, gegen welche die Sozialdemokratie in Opposition stand. Nichtsdestoweniger sind und bleiben die Sozialdemokraten aber grundsätzlich Gegner der Aufwertung. In unbedachten Augenblicken habe« di« schlauen Agitatoren die Katze aus dem Sack gelassen. So schrieb am 15. Januar 1924 dir sozialdemokratische »Offen burger Abendzeitung": „Die Sozialdemokratie hat keine Ursache, die Entwicklung zu bedauern und sich als Schützer des KleinkapttalS anfzuwerfen." Der sozialistische Minister Htlferdtng hat seinerzeit die Aufwertung überhaupt abgelehut und die Rentner auf die private LiebeStättgkeit. aus die Karita». al bte zur Erfüllung ihrer Forderungen berufene Stelle »er- wiesen. Die an einer gerechten Anfwertung interessierte« weiten Kreise unseres Volke« haben diese» wahr« Gesicht der Sozialdemokraten auch längst erkannt. So schrieb tm Juli letzten JahrcS da» offizielle Organ de» Hypothekengläudtger- und GparerschutzverbandeS: » . . . . iDie Sozialdemokratie) wird diese» Gtcheinsetzen (für die Aufwertung) in den spätere» Wahlkämpfen partettakttsch benutzen, denkt aber nicht im entferntesten daran, ernstlich an der Be kämpfung des Gesetzes mitzuwirken." Sin ehrlicher Kampf sür daS gute Recht der geschädigten Rentner und Anleihe- besitzcr kann und wird deshalb auch künftig nur von Nicht- sozialtsten geführt werden. Daran mögen dt« an ber Auf wertung interessierten Kreise denken, wenn bi« Sozialisten jetzt ihre Stimmen für die Enteignung anderer Staatsbürger zu ködern versuche,« Vor einer Konferenz Denesch-Mussolini. Rom. 0. März. Außenminister Dr. Benesch beabsichtigt laut Erklärungen des tschecho-slvwakischen Gesandten tn Rom, nach der Bülkrrbundstagung nach R o m zu kommen, um sich mit Mussolini über die politische Lage zu besprechen. Diese Reis« dürfte besonders mit den Bestrebungen zur Schaffung eine» «ittelenrvpäische« Blockes -usammenhäiigen. Nach Bel grader Meldungen, di« vom „Corriere della Sera" bestätigt werden, sollen die Vorbesprechungen über einen derartigen Block eventuell sogar tn Genf beginnen, und »war »wischen Frankreich, Italien, Jugoslawien, Tschechoslowakei, Ru mänien und auch Oesterreich. Eventuell soll auch Deutschland htnzugezogen werben, s?) „Corrtcre della Sera" erfährt, da mit diesem Plan auch die Verhandlungen dr» UnterstaatS- sekretärS Grandi mit Nintschttsch tn Genf zusammenhänge». D»r einer Operallo« Mussolini» Sie«, 9. März. Der Borstand der Universitätsklinik in Prag, be, bekannte Lßirnrg Prosessor Saber«,» ist telegraphisch «ach Rom berusen worben, n- einem ärztlichen Son-il beizuwohne«. da» «der die Möglichkeit ein«, Operation an Rnlsoliui beraten '1. sT. U.j Neuer Fun- von falschen Ivoo-Frank-Aolen. Budapest, 9. März. Bei einer auf anonyme Anzeige bet ber Staatsanwaltschaft eingeleiteten Untersuchung wurden tn einem Kosfer. ber tn der Garderobe de» WestbahnhofeS aufvewahrt war. »«74 Stück falsche Tausendfranknote» ge» snnb««. DaS Protokoll wurde in Gegenwart ber französische« Emissäre ausgenommen. Die Falsifikate wurden beschlag nahmt. sW. T. B.) Peking abgeschnitten. Pari», V. Mär». Der Pekinger Vertreter der British United Preß meldet, baß die militärische Lage tn China stch außerordentlich verschärft hat. Peking ist seit hente früh van de, «»ßenwelt «bgeichnitte«. Der Eisenbahnverkehr liegt still. Der Kommandant ber Taku-Fort» hat bekanntargeben, daß den ausländischen Schiffe» die Einfahrt tn den Fluß Petho untersagt ist, und daß Schiffe, die gegen dieses Verbot handeln, unter Feuer genommen werden. <T.U.) Peking, k>. März. sRenter.) Die an ber Mündung des Peiho gelegenen TakufortS beschießen «nterschiebSloS alle Schiffe, die den Fluß bckahren. Die Kuomintschnn- truppen haben di« Stgnalstation bet Taku besetzt und die wichtigsten Seezeichen auSgelöscht. Di« Vertreter Ser Mächte in Peking berate« über diese Angelegenheit.
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