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Nacht-Telegramm. i e in Auf der Strecke Wöral-Salzburg stürme eine 20 Meter lange Eiienbahn- brucke er», als ein Güterzug dieselbe vassirte. 15 Wage» stürzten hinunter. 3 Beamte wurden anscheinend nur leicht verletzt. öalias avULSUoll. Se« 41V. keirolsum-IlLmxsa, Lerrsü-LronlsueLtör. Tageblatt für Taktik, M-ck-llmg. StMEhi. DSrsmömLl. Iremd-nülle. KoAeils-HesHeuke, Kflpriisente. Fhrengllven etc.. rlslo rvi/Onäo ^oudviton Mr 4vu pralttikolivn M^'liodon Vc,- 6»rk. 5loäornv unä unt»kv 2immvräv<'t»ratl''irlon in llrnncv, KUbor, 0»>4, ^lainlitc», I^äor vw. etc. 1«'orNviUtrvn<lor t^in- eang ilnr nouvdlvll u.8nli-lnktt.'it Os80n«tti»lUv, Imuptdät'illi''!i8v vixnvt kür (jol»cti«nlL« ^oüor ^rt 8«d>o»«8tr.rt»d. fr. faolilmrmn, Selitosnntr. »vv. V»piMriM»Äreii-Lu8VtzrIi»uk vvL«n Ve»taN-Ve«vIiiitt»-^iiaü^>iiikr unü davor ntvkvnäso Vmruuo8 unsere» d'akrikLrion»- und hlngros- xoscnükto» in oixonv Iwealrtdtvn. Hartmann L 8aam, 8oI»Io88-8tra88v 17. !L8r« «««»«««« «r--8^«»Ar«kAti«A«««chÄ - kinrig snoestunny prietiiekeL m li i, Loeeospvn äenr u.ssctueen aukiudiNsiiren, lluxek tsusends vorrügüclio^oug »iS»» eesteekiemon . «mptoiiiin. s^3v»n Itt 6»n gnolso^en /i KZI. llsLisk.. Vrosckvll, LsturrrLt. Wxüelüt idieir Krossen LusverkausvmLUvksreion i . er» Lllsserorüevttivk billiKoll krüM. , .< .. - ,! Witterun8«-Au»sta,»en Mr dr» 7. Octobcr. Südwtu» vo» mittlrrcr Stiirtc bci Ms* 31. ladraana Auf aae: 42.000 Ervl. »>»-»,qn,«»», «>«,. «k«»,kun,. «>» ,»»>. «n» «.««»>>-11,» Ricdcr,chu>nc» ^bb.i^ov» OL. ^»grguug. "«»"«8»' r,„,»erattir w«',«z»«r»n»err. «cmrrk.: «har-licr der Witter,I„8 »ucONclnd IDresden. 1886. TlMlierstllll, 7. Lctober. vermtwortlILer Rkdattenr »ür Politische- vr. Tmll VIerev In Dresden. Es ist nicht blas ein Fühler gewesen, sondern die Ankündigung einer feststehenden Thatsache, dass dem Reichstage nicht ein militä risches Septcnnat, sondern wie der neue Ansdrncl lautet, ein Actemat vorgelegt wird. Man m»s; wünschen, das; das »enbackene Wort nicht dauernd dem dentschcn Sprachschätze einverleibt werde. Ter Inhalt dieses Wortes selbst, die Herstellung eines dauernden gesetzlichen Zustandes hinsichtlich der Kopsstärke des FricdenShccrcs tritt mit dem Verlangen ans, unsereHeeresci»richtimg dem Streite der Parteien möglichst zu entziehen. Das würde durch die angc- lirndigte Vorlage arisreicherid geschehen, ohne das; die Volksver tretung ihres versassuligsmäbigcn MitbcstimmniigSrcchts beraubt würde, da der Reichstag »ach wie vor über die HeereSverhältiliffe zu beschlichen hat. sobald die Vermehrung der Bevölkerung mich eine Erhöhung der unter den Fahnen zu haltende» Präsenzstärke nothwendig macht. Es kommt daraus an, welche Volkszählung zur Grundlage der kün'tigc» Kvpsstärkc des Flikdciisheeres genommen wird, die von 1880 oder die von 188'»? Jetzt beträgt sic, am Grund der 75cr Volkszählung. 427,271 Mann; nach der 60cr wurde sie in» 25,000 Mail» auf 452,310, nach der 85er aber um 14,000 aui 108,409 Mann erhöht werden. Aus welchen Vorschlag der Reichs tag seiner Zeit eingebt, entzieht sich zunächst noch aller Vorhersage; eine dauernde Feststellung der Friedensstärke hat aber ihre grund sätzlichen und praktischen Vorzüge vor derjenigen von Fall zu Fall. lieber dem Lärm der bulgarischen Aiigelegcnhcitcii hat man die sog. Jesnitcnsrage ganz aus den Augen verloren. In uilsercr rasch lebenden, unter einem fortwährenden Wechsel neuer Aufregungen verfliegenden Zeit ist cs zwar kein Wu»dcr, das; Tinge, die heute alle Welt in Bewegung setzen, nach 4 Wochen schon ver gessen sind. Aber bei einer so wichtigen Sache, wie die Zurück- bcriitimg der Jesuiten nach Deutschland wäre, ist doch das rasche VerschwiudW etwas ungewöhnlich. Kaum vor 1 Wochen stellte die Breslauer Katholikcnversaiuinlung die Rückkehr der Jesuiten als eine selbstverständliche und unwiderstehliche Forderung hi». Alles, was in Deutschland für kirchlichen Frieden war, bäumte sich ent schieden hiergegen ans; nnzählige Tausende von Katholiken selbst hätten der Ankunft der Jünger Lohola's mit geheimem Granen e»t- gegeugcsehen. Tie Regierung eines ausrichtig paritätischen Staats- weieus würde, dessen durste inan sich wohl versichert halten, den Einzug des Jesuitenordens mit seiner ausdrücklich gegen den „Irr glauben", ilamciiilich den Protestantismus, gerichteten Tendenz nicht geduldet haben. Man durste auch amichulcn, das; ein Papst, wie Leo XIII., der ehrlichen Frieden will, nicht eine auf Nück- berufuiig der Jesuiten zielende Forderung an die Preußische Negie rung stellen würde. Diese Annahmen haben sich ei freulicherweise bestätigt. Ter Papst hat sogar die Jesuiten in ihrem eigenen In teresse wie denr der xirche in aller Form zur Mäßigung und Zu rückhaltung ermahnt. Damit fällt ein neues, lehr bezeichnendes Licht auf jenes huldvolle Vclobigungs- und Anerkennungs Breve Leo s, welches im Sommer so viel Staub austvirbcllc. Es hat eben nur ein Pflaster aus die Wunde sein sollen, welche die Friedens politik des gegenwärtigen Papstes den kriegerischen Nachfolgern Lopvla's schlagen mus;. Wie weit sich die Jesuiten dabei beruhigen werde», steht dahin. Aber ein etwaiger Kamps deS Ordens gegen Leo XIII. wird sicherlich nicht vor der Ocllentlichkcit gekämpft werden. Herr W!ndlhorst wird daher unterlassen, den Antrag auf gebrauchte den Vorwand, daß die Regentschaft dem Volke den wahren Willen deS Zaren verheimliche. Die zariichen Wünsche sind aber nicht blos wiederholt i» Zeiliingcn und Versammlungen bekannt gegeben, sonder» auch miltetst Äaucranichlägen allgemein verbreitet worden, fodas; die Bulgaren diese „russilchen Zwölftasel- gesctze", wie sic die Mischen „Wünsche" spöttisch nenne», im Schlase, wie. ihr Vaterunser, hcrznsagen wissen. Aber sic wollen eben davon nichts wissen. Kaulbars bildet sich ein, sic mittelst seiner Bercdt- samkcit umziistimmen. während außerdem die Sclprar jener be soldeten Agenten. Spione und Aufwiegler fleißig den Rubel rollen lässt. Er hat sich auf seine Agitationsrcisc die Summe von 500,000 Francs mitgenommen. Er bat nun vor seiner Abreise nach der Provinz de», Vertreter einer französischen ZestungSageutur erklärt, er trete eine „statistische Reise" an: er wolle sich pcriönlich davon überzeugen, ob in der Provinz derselbe Geist herrsche, wie in der Hauptstadt Sofia. Keinesfalls erkenne Russland die Wahlen zur Nationalversammlung oder gar deren Beichlns; als rechtinässtg an. Er fügte hinzu, daher im Anstrage desKaiiersselbst reise. Wen» er aus seiner Rundreise Gegenstand eines körperliche» Angriffs wäre, würden bald IM,000 Manu kommen. Ist dies nicht eine hohle Prahlerei, so cröfsiietc sich der Ausblick ans einen sehr ernsten Juteressengeac»- " nuswärtige Po litik eines groben Reichs von der pcriöulichen Anschauung des Oberhauptes so leidenschaftlich beeinflußt wird, dann hört freilich die Berechenbarkeit auf, und der Friede der Welt ist den Bliltwallungen eines Einzelnen ansgelieiert. Der russische Minister v. GierS hätte dann ein saures Stück Arbeit, das grösste Unheil abzuwcnden. Es ist abcr wahrschkinlicher. daß KanlbnrS so verletzend anitritt, um das Vcrichwinden dieses ungeschickten Vertreters des Zaren weniger auffällig erscheinen zu lassen. Man mus; a»s;erdem daran denke», das; Kaulbars ein geborener Deutsch-Russe ist, der dem PanslaviSmus gegenüber einen schweren Stand hat und bereits allzugrotzcr Rücksichtnahme bcschnldigt wurde. Vielleicht will er nur dic;e persönlichen Vorwürfe entkräften. Der Panilavismns bietet eben Alles am. um den Zaren zum Erlheilen des Befehls, in Bulgarien cinzurücken, zu bringen. Ter PanslaviSmnS findet nichts Bedenkliches in dem bösen Beispiel, das; offenkundig die Ne volution gepredigt wird. Er schreckt vor nichts mehr zurück. Be sonnenere Politiker (und deren giebt eS auch in Ruhland noch) warnen vor dem Fortietzc» dieser gefährlichen Richtung; verschiedene Petersburger Blätter erklären: cs sei das Beste, weim Rnüland Bulgarien ganz fallen lasse. Das ist zu vernünftig, als datz dafür die Leidenschaft des Panslavisinus Verständnis; hätte. Pariti.ii. Ortadcr. Schluß, »irnte itt.iiv. Auieihe tpi.iiii, Iialiener 00,7». SiaatSbabn 48«. VomLardni LN. do. PriorUiitc» —. Spanier «i'.'N. Sgyptcr V88.YÜ. Ottamaucn LI2,vi>. Neue Aulcide —. gesi. London, «. Ociodcr, Borm. II Mir >i, Min. «ons-NS NW',». l87iN> Russen Italiener !iiN,',. Lomdarden ». ttonv. Türlcn l4u„> 4pr»-. sundirtc Amerikaner UL'/,. iproc. »»aar. cyoidrrnte 8P/,. Ocsicrr. cvoir- rrnlc !>2. Prruß. Sonsoio Ivo/,. Eaoplrr 7«. Neue legqpicr!>7c,. Piaia»,. ckappirr »7-/,. Ottomaiidank NN/,«. SurpAciic» 82m. Spanier «L/,. — Sii»>- »>»»a: Fest. — Wetter: Rege». BreLlan, «. l?rlobcr, Nachm. lÄcircidkmarkN. Spiritus vr. Mi Liter NX» Proc. Pr. Orllir.-Novbr. M,l«, pr. Novbr.-Tcc. iiti.I», vr. Avril-Mai «7.« i. Roaqcn Pr. Oktober IL.iM. Pr. Novdr. - Tecbr. Ivii.ti», Pr. April Mai Mi.aa. Ritbiil loco Pr. Octobcr - November 4i!,t>«>, Pr. April-Mai 14,W. Zi»!: LN H. Äicsche's tprbe» Ni,8« G. — Wetter: Schön. Stettin, 8. Octobcr, Nachm. > Mir. iGctrcidcmark«;. Wcizrn bebauptei, loco 147—l.'N, pr. Lct.-Nov. Iöl,c>i», Pr. April-Mai itiii.oü. Noaarn bciiauptet, loco 118—122, pr. Lctobrr - Nollcmber 121.88, pr. April-Mai 128,88. Niibö! »»brriinbrrt, Pr. Oct.-Nov. 48,88.; pr. Aptil-Mai 4I.2I. Spiritus gcschäsislo -, loco i>«,!>8, pr. Ociobcr-Nobcuibcr 88,88, pr. Novembcr-Dccbr. 87,88, pr. -April- Mai 88.88. PcirolkU!» loco ucrsteucrl »saure 4 Proc. Tara 18,88. Amftcrda »> tProdukic»), 8. Ocivbrr. iSchlusi.i Wcizcu perNovcinbrr —. per Mai 2>ö. istuhia- Noaacn per Octodrr 118, Wcichcnp, L o nd o n , 8. Octbr, Probutic» <Schl»tz>. SitmmUiches Getreide rubia, Wci/,cn still. NiuserloS. Mehl trage, ordinärer Hafer eher »ljeurcr, Ucbrij,es stetig. — Wcltrr: Rcge». — Lokales und Sächsisches. Se, Mas. dcr König Aibcct und S? kais. Hoheit der Reneste Telegramme der ..Dresdner Rachr." vom 0. Octbr Berlin. Dcr Kaiser kehrt am 20. Oktober von Baden Baden nach Berlin zurück. — Die bayrische Gesandtschaft thcilt iin Gesichts der Ueberflutbung des ' „Reichsanzeiger" mit, dag angesichts dcr llederfliitbung des Prinz regciitcn Luitpold mit Emsendnngen von Erzeugnissen der Wissen schast, Kunst, Literatur und des Gewerbfleisies splche Einsendungen ohne vorherige Bewilligung nicht Mä ohne vorherige Bcivilligung nicht stattfinden dürfen, widrigenfall sie unberücksichtigt bleiben. — Den rustüchen Bolschastern bei den aufreizender Tculonstratioiicii, wie ein solcher Antrag sein würl beklage». Gedrängt durch vielfache Kundgebungen und Bittschriften hat sich das ipaiiische Ministerium bewogen gesunden, das Te-deS- nrlheil gegen General Villacamva und die anderen Häupter des letzten MilitäraiifstandeS uiivoüstrcckt zu lassen. Der spanischen Negierung ist dieser Entschluss gewiss nicht leicht geworden. Milde gegen Miiitärvcrschwörer und Empörer walten zu lassen, setzt aus die Wiederholung solcher Emciiten gleichsam eine Prämie. Straf losigkeit bei einem Aufstand, bei welchem ehrenhafte, königstrcue Offiziere meuchlings ermordet wurden, wirkt ermunternd auf alle unruhigen »nd ehrgeizigen Köpfe, »nd deren giebt cs in Spanien mir nllzuviele. Tic höheren Befehlshaber der Artillerie hatten zndcni gedroht, ihre Entlassung zu nehmen, sobald die Negierung die Eiiwörer begnadigte. Die Eigenthnmlichkeir der spanischen Zu stände hat jedoch die Negierung gcnöthigt. von der Statuirung oes sonst nur heilsamen Beispiels abzmeheu. Die Bewegung zu Gunsten der Begnadigung nahm zuletzt einen Umfang und eine Stärke au, das; die Regierung befürchtete, ihre an sich schwierige Lage noch mehr zu verschlimmern. Das Blutvergießen hätte die wechselseitigen Beziehungen der Parteien vergiftet. Daher wandelte die Regierung daS Todcsurtheil in Gefängnis; »m. Die Begnadigung ist ans die Befürwortung dcr Kömgiy-Wittwe cingctrcten. Milde und Verzeihung ziert das Herz einer Frau. Auf Dank wird sic freilich bei den Begnadigten nicht zu rechnen haben. Handelt der General KanlbarS, der jetzt als Wandcrpredigcr Bulgarien durchzieht, um das Volk in Begeisterung für dlc russische Knute zu versetzen, ans eigene Faust oder führt er einen ausdrück lichen Befehl des Zaren aus? Das ist das Entscheidende. Man möchte das Erster? glauben. Denn dagewesen ist es wirklich noch nicht, daß ein kaiserlicher Sendbote als aeonk provocateur der gemeinsten Sorte aultritt und das Land durchzieht, um die Bevöl kerung gegen die rechtmäßige Regierung auszuwiegcln. Das ist derselbe Kaulbars, der, ehe er seine Reise als Nathschlaggcbcr der bulgarischen Regentschaft antrat, als „Mann der versöhnlichsten Form, oes feinsten Taktes" gepriesen wurde! Nein, dieser Kaulbarsch schwimmt in dem bulgarischen Karpfenteiche als ein Plumphecht niedrigster Gattung herum. Die Absicht eines so unerhörten Be- ' ist ganz unverkennbar. Kaulbars münzt es aus die An- Unordnungen ab, auf die Aufreizung der Bevölkerung kciten, die den Russen de» bisher so schmerzlich um Einmarschiren unter der Maske dcr Wieder herstellung der Ordnung liesem sollen. Die Bulgaren besitzen aber so viel Mnttenvitz, nicht in die plumpe Falle zu tappen. KanlbarS nehnicnS stiftung von zu " venni Gcwaltthätigkcitk mißten Anlaß zu, stellung der Ordr Mächten ging ein Rundschreiben Gicrs zu, welches besagt, die Bc Ziehungen dcr drei Kaiiermächte seien intimer als je. — Im Grüne wald fand am Montag ein Duell zwischen dem Studenten bierlach aus Thüringen und einem Offizier statt. Gerlacb ward erichossen. Breslau. Ans einen im Bahnhöfe in Labaud stehenden Güterzug stieß der Abends 1t Nbr von Pciskn-tscham in Obcrschlesicn abgehcudc Perwncuzug aus die Maschine». Mehrere Wagen wurden total zertrümmert, 1 t Personeu lheils schwer, thcils leicht verletzt, — Gestern Vormittag entgleiste bei Schicroka» ein Güterzug 17 Wagen, Maschine und Tender wurde» zertrümmert. Halle a.d.S. Heute früh fuhr bei Wcißciisels ein Per- sonciizug mit einem Gütcrzuge zusammen. Drei Wagen wurden erheblich beschädigt, zwei Personen verletzt. Wien. Aus Sofia wird dem ,.N. W. Tgl'l." gemeldet, daß die Zankvvisicn Maecdonicr gedungen haben, um die Mitglieder der provisorischen Regierung zu überfallen und zu verhaften. KanlbarS verwarf zwar den Plan, machte aber der Regierung keine Mitthci- liing davon. Vielleicht steht damit im Zusammenhänge die Ver haftung des Brigndckoilimaiidantcn Schiwarow, welcher verdächtig ist, m ik Kaulbars im geheimen Verkehr gestanden zu haben. — Die österreichische Regierung hat die Durchfuhr von Kanonen und Munitionen, welche von Krupp für Bulgarien bestimmt waren, Ver bote». Paris. In Anpcrres erstürmte gestern die Volksmenge das Kloster dcr Ailgnstiilcriiliien und befreite ei» Frl. Galtet, das einzige Kind ihrer Eltern, das gegen deren Willen Nonne werden wollte, und deren Herausgabe vom Kloster den Elten« verweigert worden war. — Prinz Melissano, ein Berufsspieler und die Zierde des ganzen Paris gelegentlich dcr Skandale >n> Cercle de nie royale ward mit Unrecht oes falschen Spieles verdächtigt »nd tödtete sich gestenl im vornehmen Cercle imperiale mit einem Pistolenschuß in den Kopf, weil er die Spielschulden nicht bezahlen konnte. Ter neue französische Botschafter in Berlin, Graf Hcrbette» reist am 15. Okt. auf seinen Berliner Posten. Madrid. Tie Begnadtgnna der Verurtheilten wurde von der Königin-Regentin gegen den Willen des Ministeriums durch- acsetzt. Dieses hatte am Montag nach langer Bcrathung beschlossen, vaS Todeöurthcil vollstrccken zu lassen. Gestern Vormittag kam Sagasla auf's Schloß und thcilte der Königin den Beschluß des Ministerratkes mit. Die Königin brach in heftiges Schluchzen ans und rief: „Sie wolle daö Blut dieser Männer nicht über sich und den König bringen. Sie beschwor Sagasla, einen neuen Ministcr- rath eiliziibcriisen »nd iln» mitzntheilcn, daß sic durchaus Gnade üben wolle. Sagasta berief den Ministerrath, der nach langer Berathung nachgav. Gcneral Villacampa sagte: „Von »im an bin ich dcr Köngin ein loyaler Diener." Mehrere republikanische Abgeordnete gingen in den Palast, nm dcr Königin ihre persönliche Huldigung darzilbringcn. Abends überreichte jedoch Sagasta sein und des Kabinets EntlassiiiigSgesuch, welches die Regenti» ablehntc. Die Berliner Börse eröffnet«: animirt mit höheren Kourscn, namentlich für österreichische Bahnen und Banken benschte günstige Tendenz, später gestaltete sich die Tendenz unentschieden, die Realisationslust gewann die Oberhand. Deutsche spekulative Bahnen waren vernachlässigt, Franzosen, Lombarden und Galizier Anfangs belebt und steigend, später wurden österreichische Bahnen still und schwächer. Vvn spekulativen Banken blieben Krcditaktien bevorzugt. Bergwerke waren schwankend, fremde Renten still. Im Kassaverkehrc war die Tendenz fest, Bergwerke nnd Industrien be lebt. deutiche Fonds und österreichische Priori tüten still. Privat diskont 2 Praz. « r « » r»« rt M.. «. Oiitr. «re»u WS,8». eia°iS»a«n 282.08. Ls». l»r»n> 88'/«. Goiizier 108,62. Sa«»«» 76,80. 4»r«. Nnair. Goldrentt —. Pi-cMtto «0,20. 80er Rüste» —. Me»Ien»ur,er —Festest. wie».«. Ott«»rr. <kre»U 281,10. «taut«»,»» 207,io. Lomtardrn 10SHO. K»r»weft»i>hn 171.00. vliiNiwte» 61,47'/,. «»,. See»«t 288,00. Fr». Großbcrzog Vvn Toscana trascii in Wien am Mittwoch früh ein und wurde» am Balmhose von S>. Maj. dem Kaiicr. dem deiittcheu Botschafter und dem fachf. Gesandten empfangen. -Rach dem Tiner begaben sich die Majestäten zliiiächjt nach Mnrzsteg in Steiermark und werden den am Tonnerslag beginnenden Jagden beiwohnen. — Se. Kgl. Hoheit Prinz Georg hat mit hoher Familie vor gestern die Villa zu Hostcrwitz wieder bezogen. Ter Anfenthait daselbst wird bis Ende d. M. währen. — Se. Kgl. Hvh. Prinz Friedrich Anglist traf Dienstag Mittag ui Begleitung seines persönliche» Adjutanten Hanfstniani! Frhr. v. Wagner in dem festlich geschmückten Großenhain ein. nm bei dem daselbst narniionirende» 1. Hnsarciircgiinenl Nr. 18 als Prcmicileutnant einzutreten. Ans dem Bahnhof hatten sich zum Empfange der Divisionskommandeur Generalleutnant Scnsft v. Pil- lach, Ege., der Brigadckommandcur Oberst Hübei, der Regiments kommandeur Oberstleutnant Schulze mil dcm gcsammtcn Lfsizier- korps des Regiments, Bürgermeister Herrmann und Sladtvcrord- netcnvorslchcr Rechtsanwalt Kcyßclitz in Vcrtrclimg der Stadtgc- meiiide, die Spitzen sämmtlichcr lgl. und täii. Behörden nnd zahl reiche distingiiirte Pciiöiilichtciten ans dcr Stadt und deren Um gebung anfgcstcllt. Se. Kgl. Hoheit winde von dem Divisionär Generalleutnant Sensft v. Pilfach begrüßt, meldete sich bei dcm Regimentskommaiidciir Oberstleutnant Schulze und wurde hierauf Ramcns der Stadt durch Bürgermeister Hcrrinann bewillkommnet. M. Kgl. Hoheit wurden durch Amtshanptmanii Frhrn. v. Wcissen- S-2 bach die znm Empfange versaiiimellen Herren vorgcstcllt. Bei dcm ^ Austritt ans dcm Vestibül des Bahnhofs wurde Se. Kgl. ov von ^ ^ der anf der Bahnhossslraßc in großer Anzahl versa,„mellen Volks- § menge mit Hochrufen begrüßt und fuhr sodann nach feiner Woh- » 2- innig, die in der an der Bahnhossstraße gelegenen Villa des ^ Rentier Max v. Wittern gelegen ist. Am Eingänge des Haines wurden die Schlüssel zur Wohnung durch ein Töchlerchcii des Be sitzers auf eiuem Allaskisscn überreicht. Ter Prinz »ahm an dcm Diner in dem Osfizierskasino Thcil und begann gestern seinen Dienst bei der vom Rittmeister v. Haugk befehligten Estadron. — Unser Gesandter am prenßischcii.Hofe Herr Graf Hohen thal nnd vvn Bergen hat sich mit Gemahlin ziiiiächst von hier nach Sicbcneichen bei Meißen begeben und wird noch einige Tage ans dem Lande znbringcii, ehe er sich ans seinen Posten nach Berlin znrilckbegicbt. — Ter Hauptmann Frhr. v. Stralenhciin vom sächs. Gcneralstabe ist zum großen Generalslabc befehligt worden und in Berlin ciiigetrosfen. — Ter in dcr Karl Kristeii'schen Porzcllan-Erdeii-Schlämmcrei in Seilitz beschäftigte Obersteiger Gotrlieb «agner erhielt die ilbernc Medaille für Treue in der Arbeit. — Die Hvch zeitsgeschenkc. welche die jetzige Erzherzogin Maria Josepha von ihrer erlauchten Familie niw hohen An verwandten erhielt, waren in Wirklichkeit fürstliche Gaben. Zu meist bestanden sie in kostbarem Schmuck: die Brillanten übcrwogen. Eigeiitlzümlich war es, daß neben den Brillanten vorzugsweise der blaue Saphir zur Verwendung kam. Daß die edle Gestalt des Hochzeitsschmiicks von ganz bcwnderem kiinstlerücheil Wcrthc war. bedarf kaum dcr Erwähnung. Ter Vater dcr damaligen Braut, Prinz Georg. Kgl. Hoheit, verehrte feiner Tochter ein prächtiges Diadem von Brillanten, gefertigt vom Hosjmvclier Elimeycr: Se. Maj. der König Albert drei Schnuren von Perlen von seltener Größe nnd Schönheit, dazu ein Schloß von Perlen und Brillanten, außerdem eme wilndcrvollc Svitzciigarnitur vom Hoflieferanten Richter, Schloßstraße; Ihre Ma;. die Königin Carola eine goldenes Kaffee service. vollständig mit Bret, Kannen. Tassen u. f. w. Alles in Rococopyl, ebenfalls vomHofjuwcliec Elimeyer, sowie eine Vroichc von Brillanten, mit einem großen Saphir: I. k. k. Hoheiten Er; Herzog Karl Ludwig und Erzherzogin Maria Theresia ichcuttcii ihrer fürstlichen Schwiegertochter drei schmale Armbänder, das eine nur in Brillante», das zweite von Brillanten und Saphire», das dritte von Brillanten »iw Rubinen: Se. k. k. H. dcr Erzherzog Ludwig Victor, jüngster Bruder des Kaisers von Oesterreich, eine irachtvvlle Brillanten-Riviere, deren sämmtliclie Steine von be- icutciidcr Größe. Außerdem fchcnklc derselbe Erzherzog noch dcm Bräutigam 12 Wagen mit Pferden und werthvölles Service. Auch heißt es, daß Vieser Erzherzog seinen Neffen Otto adoptircu wolle; doch ist dies unverbürgt. I. k. H. die Prinzeß Mathilde cheiikte ihrer Schwester einen herrlichen Fächer, dessen Malere, von der Blumennialerin Frl. Helene Noack verrührt. I. Mai die deutsche Kaiserin Augnsta schenkte ein Armband, einen schmalen Reif von Brillanten, der in der Milte in Form eines Klee blatts drei herrliche große schwarze Perlen zeigte. I. k. H. die Herzogin von Genua (Tante dcr Braut) schenkte einen präch tigcn Schmetterling in Brillanten und Saphiren, als Brosche oder im Haar zu tragen. Bei dcr Serenade trug die hohe Braut bereits dieses Hochzcitsgefchcnk. Se. K. K. H- der Herzog Thomas chcnkte seiner sächsischen Base ein Armband in Brillanten und Saphiren, Se. Maj. dcr König Humbert von Italien ein kcttcn- artigcs Armband: das Miltcllheil stellt einen Huf von großen Brillanten mit einem großen Saphir dar. Sc. Maß der Kaiser Franz Josef von Oesterreich schenkte eme sehr große Vrillantbroschc und ein Paar brillantene Pcndeloanes (Ohrgehänge): außerdem wird die Neuvermählte Erzherzogin zu dcm Geschenk, das sie von ihrem Bräutigam, Erzherzog Otto, erhielt, einem Kollier von Brillanten und Saphiren, »och vom Kaiser von Oesterreich drei zu