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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 17.08.1928
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1928-08-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19280817015
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1928081701
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1928081701
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1928
-
Monat
1928-08
- Tag 1928-08-17
-
Monat
1928-08
-
Jahr
1928
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 17.08.1928
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Polnische Sefaher» für vftvreute« Wer nach den Abstimmungen tu Ost. und Westpreußen t« Sommer 1929 geglaubt hatte, daß sich bi« Pole« bet dem für sie geradezu vernichtende« Ergebnis der Abstimmung ohne weiteres beruhigen und diese» al» endgültige Entscheidung hinnehmen würden, der kannte die Polen und ihre LLnbergter nicht. Die augenblickliche politische Lage in Europa verbietet den Polen zwar zurzeit ein direkte» Vorgehen gegen Ost. preubcn. Sie hält sie jedoch nicht davon ab. sich schon jetzt die entsprechenden Grundlagen zu schaffen, um. wenn die Ver- hältntsse einmal günstiger liegen sollten, ihre gegen die ost- preußischen Lande gerichteten räuberischen Absichten in die Tat umsetzen zu können. Ein Zeichen hierfür ist die Grup- pierung des polnische» FrledensheercS und die Propaganda, die seitens der Pole» in Ostpreußen selbst, in Polen und im AuSlande, für eine Angltederung Ostpreußen» an den polni. schen Staat betrieben wird. Die Gruppierung des polnischen FriedenSheere» ist derart, daß von den zehn Armeekorps allein zwei mit im ganzen sechs Infanterie- und zwei Kavallerie. Divisionen, einer selb» ständigen Kavallerie-Brigade und der Masse der polnischen Luftstrettkräftc im Korridor und in unmittelbarer Nähe der ostprcußischen Grenze stehen. ES sind die- das 1. Armeekorps in Warschau mit seinen drei Divisionen in Warschau, Mobltn und Lomza, und daS 8. Armeekorps in Pommerellen mit seinen drei Divisionen in Thorn, Graudenz und Bromberg, die 2. Kavallerie-Division in Warschau, Plock und Ostrolenka, die 8. Kavallerie-Division in Posen, Brombcrg und Graudenz und die 8. selbständige Kavallerie-Brigade in Preuß -Stargard. Alle diese Truppen, denen aus deutscher Seite in Ostpreußen nur eine schwache, jeglicher moderner Kampfmittel ent behrende Reichswehr-Division mit etwas Kavallerie gegen- übersieht, sind vollkommen neuzeitlich ausgerüstet. Ihre Gruppierung ist derart, daß im gegebenen Falle sofort von Kongrehpolen al» auch von Korridor aus starke polnische Kräfte in Ost- preußen et „dringen können. Die polnische Propaganda für die Angliede rung O st Preußens an den polnischen Staat ist in der letzten Zeit wieder schärfer auf den Tagungen hervor getreten, die von der sogenannten .Vereinigung der Lands leute aus Ermland, Masuren und dem Martenburger Gebiet" in Bromberg und anderen Orten veranstaltet worden sind. Sic steht unter der Leitung des sogenannten „Mafurenkomttees" in Warschau. Dieses Komitee, an dessen Spitze der berüchtigte ehemalige polnische AbsttmmungSkommissar Generalsuper intendent Bursche und sein damaliger Propaganbaches, der jetzige Sejmabgeordnete Herz stehen, bildet einen Bestandteil despolnischenWestmarkenveretn», jener bekannten Hehorganisatton, die sich die restlose Ausrottung des Deutsch tums in den ehemals preußischen Landesteilen und die Ein verleibung Danzigs und Ostpreußens in den polnischen Staat zum Ziele gesetzt hat und sich hierbei de» besonderen Wohl- wollens der Warschauer RegterungSkreise erfreut, obwohl ihr Persönlichkeiten angehören, die diesen sonst nicht gerade beson ders angenehm sind. ES ist im Jahre 1919 unter dem Eindruck des Abstimmungskampses in Ost- und Wcstpreußen gebildet worden und verfügt heute über zahlreiche Unterorganisattonen. Die wichtigsten von diesen sind die bereits erwähnte »Ver einigung der Landsleute aus Ermland, Masuren und dem Marienburger Gebiet", die in allen bedeutenderen Städten des polnischen Grenzgebiets, wie tu Bromberg, Thor», Graudenz> Straßburg, Lübau und Soldau Ortsgruppen besitzt, sowie die Masurcnwehr, die sogenannte „Straz masowiecka". Die „Straz masowiecka" gleicht in ihrer Organisation und ihren Zielen der bekannten polnischen militärischen Aufstands. Organisation „Polska Organisacya Wojskowa", auch „P. O. W." genannt, die seinerzeit bei den polnischen Aufständen in Posen und Oberschlesien eine für uns so verhängnisvolle Rolle ge- spielt hat. Sie verbirgt sich wie diese unter dem Deckmantel von SokolS und Schützenveretnen und ist aus den sogenannten „Bojowkas", polnischen Stoßtrupps, hervorgegangen, die in Stärke von 50 bis 69 Mann während des AbstimmungSkampseS die Aufgabe hatten, deutsche Wahlversammlungen zu sprengen und die Bevölkerung der Abstimmungsgebiete in polnischem Sinne zu terrorisieren. Ihre Leitung befindet sich aus pol- nischem Gebiet in Soldau. wo sich auch die sür sie bestimmten Waffen und AuSrüstungsgegenstände befinden. Ueber ihre augenblickliche Stärke fehlen genauere Nachrichten. Zweifel- los ist sie in Ostpreußen selbst nicht sehr bedeutend, was ihrer Gefährlichkeit jedoch nichts nimmt angesichts der Unterstützung, die sie infolge der Nähe der Grenze jederzeit aus Kongreß- polen und dem Korridor erhalten kann. Die polnische Propaganda in Ostpreußen verfolgt zurzeit im wesentlichen bas Ziel, die dortigen polnisch und masurisch sprechenden Bevölkerungsteile in enger Verbindung mit dem Polentum zu halten, gleichzeitig aber auch die masurischen lanbeSktrchltchen Gemeinschaften und ostpreußischen Gebets vereine für dieses zu gewinnen. Go werden in letzter Zeit be- sonders junge Masuren zum Besuch der polnisch-evangelischen Fakultät an der Warschauer Universität und der polnischen evangelischen Lehrerseminare in Löbau und Soldau veranlaßt, wo ihnen freies Studium und freier Unterhalt zugesichert wird, wenn sie sich verpflichten, in Masuren später in pol- nischem Sinne tätig zu sein. Neben dieser Propagandatätigkeit im Innern Ostpreußens geht eine systematische und gut ge leitete Propaganda in Polen selbst und im Auslande. Während die elftere durch Presscveröffentlichungen, öffentliche Veranstaltungen und Erwähnung der »noch immer unter dem preußischen Joch schmachtenden, unerlösten masurischen Brüder" in den Kirchengebeten das etnschlafende Interesse de» polnischen Volkes für die ostpreußischen Landesteile wiederzuerwecken und wachzuhalten versucht, beschränkt sich die letztere daraus, unter den im Auslände lebenden Polen Geldmittel sür die Propa- ganda in den ehemaligen Abstimmungsgebieten zu sammeln und in Amerika, Frankreich, England und Italien Stimmung sür eine neue Abstimmung mit der Begründung zu machen, daß jene unter zu ungünstigen Umständen für die Polen statt» gefunden habe und bei dem »Terror" der deutschen Absttm- mungsbehörden und Minderheit kein anderes Ergebnis hätte zeitigen können. Sie wird nicht müde, in Wort und Schrift zu behaupten, daß die in Ostpreußen lebenden Polen den ärgsten amtlichen Bedrückungen ausgesetzt seien und daß in den Ab- stimmungsgebicte» seinerzeit nicht sür Deutschland, sondern für Ostpreußen und damit im Sinne der Denkschrist Roman Dmowskis vom 8. Oktober 1919 gestimmt worden sei, die sür die deutsch sprechenden Teile Ostpreußens die Bildung einer kleinen autonomen, mit Polen durch Zollunion verbundenen Republik vorgesehen habe. Die polnische Propaganda ist in Ostpreußen selbst bisher auf wenig fruchtbaren Boden gefallen. Auch die polnisch sprechenden BevölkcrungStetle der Provinz in Masuren uno Ermland lehnen sie in der überwiegenden Masse ab. da sie nach der bisherigen Entwicklung de» polnischen Staates kein Brr. trauen zu diesem haben, gleichzeitig aber im Gegensatz ,u den katholischen Pole« in Songreßpolen und Posen größtenteils protestantisch sind. Um so größer ist die Gefahr der polnischen Propaganda im Ausland«, und hier heißt e» sür uv» i» erster Linie mit ein wachsame» Auge zu haben, damit dort nicht wieder Auslassungen und Ansichten Platz greisen, die un» schon einmal verhängnisvoll geworden sind. v. Drei schwere etsmbvtmmglaikk in SWHiwlw .. ... . - - . . v« W sr»st M ««WtMMikAk «der»» Belgrad, 10. Aug. »ns de, «treck« Nisch—Wk»»lj« «nt, »leiste am DouuerStag «ttta» infolge vl«i»»«wche» «l« Perfonenzug «nb stürzte «Her Sie Bdschnngad. 1» Wagen wurden zertrümmert. Nach de« erste« Meldungen sind über IVO Personen teil» getötet, teil» schwer verlegt unter de« Trümmer« begrabe» »««den. Nachdenlesttenve- richten wnrde« bereit» ro Dpt« «nd »v Sch«««' verletzte geborgen. Wie weiier gemeldet wird, ereignete« sich i« jugoslawische» Eisenbahnwesen innerhalb der letzte« »» Gtnnde« «och »wei weitere schwere Unfälle. So explodierte de« Dampfkessel der Lokomotive eine» Schnellzuge», der von Belgrad «ach Nisch ««termeg» war. als mau eine neue Sohlensorte auSprobierte. De« Lokomotivsührer »nd ei« höherer Eisenbahn» beamterwurdengetötet. zwei Beamte lebendgesährlich verletzt. Bei Skoplse entgleiste serner am Donnerdtag eine Eikcnbahndraisine «nd stürzte um. Bier Sisenbahndeamte wur den schwer verletzt. ^ Eine norwegische Munitionsfabrik in -te Luft geflogen Oslo, 16. August. Am DouuerStag vormittag brach in der Armcc-Munitions, «ud Wasseusabrik bei Kongsberg ei» Brand a«S» der zu einer Explosiv» grvtzer Muuitlvudvvrräte führte. Etwa rv vvv Granate« f», wie Benzin- uud Oelvorräte flogen t» di« Lust. Mehrer« Ge- bävde wurden völlig zerstört. Drei Arbeiter find verletzt worden. LS« Passagiere in Geeiwt Neuyork, 16. «ug. I» der Nähe »»» Kap Gau Lazaro jKalifornicnj ist der Postdampser „Ecuador", mit 25Ü Per sonen an Bord, ans Grund gelaufen. Mehrere Schiss« find zur Hilfeleistung unterwegs. -Snf rate bei einer Vlttzfchlagkataftrvphe Part», l«. August, Bet einem Gewitter, das in der letzte» Nacht die Umgebung von Grenoble beimsuchte, schlug ei» Blitz in «tn« Umsormerstatton Dir au» bei, Hochspannung«, drähten schlagenden Flammen sprangen aus die umliegende» Häuser über und legten sie tn kurzer Zeit tn Asche. Fünf Ej,^. wohner, die bet den Löschversuchen den Drähten zu nah, kamen, wurden getötet, mehrere andere schwer verletzt. An einer anderen Stelle schlug der Blitz in ein WohuhauS uns tötete ein Ehepaar. Dampskefielexplofion aus «tue« sranzöfische« Panzerkreuzer. Parts, 16. August. Aus dem französischen Panzerkreuz«, -Lorraine" explodierten aus unbekannter Ursache zwei Dampf, krffel. Zwei Matrosen wurden so schwer verletzt, daß sie in» Krankenhau» gebracht werden mußten, wo einer von ihnen gestorben ist. S7 Grb-ft» nteöergebrannl » Warschau, 16. August. I« einem Dorf bet Bi lg oral brach, während sich die Einwohner tn der Kirche befandet ein Brand aus, dem die halbe Ortschaft zum Öpse? fiel. 87 Gehöfte sind ntebergebrannt. Ein sechsjähriger Knabe kam dabet um» Leben. Das Feuer ist durch spielende Kinder verursacht worden. - „Kraffins" neue Retlungsexpe-ition ° OSlo. 16. Aug. Zu Ehren de» Leiters der Rettung»- expeditton des Eisbrechers »Krassin". Professor Samotlo. witsch, fand tn der Gesandtschaft der Svwictiniion heute ein Empfang statt, an dem der italienische Gesandte und eine Reihe von norwegische» Gelehrten tetlnahmen. Prof. Samotlo. witsch g«b «ine durch photographische Ausnahmen illustrierte Schilderung der „Krassi>i"-Expvdition. In einem Interview erklärt« der russische Gelehrte, daß der „Krassin" am koiiitnen« den Dienstag Stavanger verlassen und Mittwoch Bergen an» laufen werde, um Kohlen aufzunehmen. Sodann werde er s- bald wie möglich seine Fahrt nach Spitzbergen fortsctzcn. Pro fessor Samotlowitsch glaubt immer noch, daß es ihm gelinge« werde. Amundsen zu finden und sagte, daß er die Hoffnung bi» zuletzt nicht aufgeben werde. Der „Krassin" werde die Nach» forschungen bis »um Franz-Josephs-Land ausdehncn, und falls sie erfolglos bleiben sollten, sie bei seiner Rückkehr bis zur Bäreninsel fortsetzen. (W. T. B.j Sie Me gegen Ae Meinlmibkttumimg Der wahre Charakter -er deutschen Schritte in -er Räummiyssraye Paris, 16. August. Die „Liberts" schreibt. eS lasse sich nicht mehr verheimlichen, daß die deutsche Regierung durch Ver mittlung ihrer Botschafter in Paris, London. Brüssel und Rom sondiert habe, ob sie am 27. August die Rheinlandräu- mung mit Aussicht auf Erfolg verlangen könne. Die Ant- wort sei ablehnend ausgefallen und habe besagt, daß die Ge- legenbeit nicht günstig sei,' da Kellogg nur zur Unterzeichnung de» Pattes käme. Und nicht Enfisst. in dtt eukvvcNsPen An- gelcgenheiten verwickelt zu werden. Die französische Regie rung habe zu verstehen gegeben, daß sie der Räumung gegen Gegenleistungen und Garantien, die im übrigen noch völlig unbestimmt seien, zustimmen würde. Die deutsch« Regier»«» habe sich auf ihr moralisches Recht zur Forderung der Räu mung berufen «nd daraus hiugewiese». daß ei« Recht nicht be zahlt werden könne. Trotzdem sei Deutschland tm Geiste der Verständigung bereit, sich für die Räumung der dritten Zone ein Kompensationsobickt zu überlegen, falls die zweite Zone vor 1929 geräumt würde. Die „Libertö" schließt ihre Aus führungen mit dem erneuten Hinweis darauf, daß die Rheiu« laudräumung eine große Gefahr bedeute, «eil Deutschland dadurch seine Hände in Mittel, «nd Oftenropa freibekäme. Polen hätte seine Unruhe bereits deutlich zu erkennen ge geben. Das Blatt schließt, die französische Diplomatie befinde sich in einer sehr schmierigen Lage. Es werde ihr nicht leicht fallen, sich daraus zu befreien. Zu den Aeußcrungen der „Ltberts" bemerkt der Pariser Vertreter der T. U.: Wie wir zu wissen glauben, handelt e» sich bet der in dem Pariser Blatt erwähnten Sondierung, die in Paris, London, Brüssel und Rom erfolgt sein soll, um keine Demarchen, sondern vielmehr um eine Ankündigung, in welcher Weise man in Deutschland be absichtige, die Unterhaltung zwischen den Außenministern bei ihrer nächsten Zusammenkunft zu führen. Gedacht ist hierbei viel mehr an Gens als an Paris, da man sich auch auf deutscher Seite darüber vollkommen klar ist, daß der amerikanische Staatssekretär Kellog an einer derartigen Unterhaltung nicht teilnehmen werde. Diese Ankündigung der von deutscher Seite beabsichtigten Gcsprächsthemata bezweckt, auch der Gegenseite die Möglichkeit zu geben, sich für die immerhin recht verwickelten Fragen der Rbeinlandräumung vorzu bereiten. um nicht nachher aus Einwendungen zu stoßen, daß die technische Seite der Frage noch der Vorbereitung bedürfe. Von einer Ablehnung, von der die „Libertö" spricht, kann daher unter keinen Umständen die Rede sein, wenn man sich vergegenwärtigt, daß deutscherseits nicht» andere» al» eine Ankündigung in loyaler Form erfolgte. Sine lächerliche Begründung London, 16. Aug. Die »Time»" befassen sich heute in einem Artikel mit den offiziellen Gründen für die Annahme der französischen Einladung zur Teilnahme eine» englischen Kavallerie-Regiments an den französischen Rheinland- Manövern. Das Blatt erklärt, die Begründung für die Teil» nähme entspreche der Begründung, die von den Engländern auch dafür gegeben zu werden pflege, baß England nicht tn der Lage sei, seine Besatzungsmacht herabzusetzen. Der hier« für gegebene Grund fei die Unmöglichkeit, bet weiterer Verringerung der B esatzung Sar m ee Divt- stonsexerzteren vornehmen zu können. Die eng lischen Husaren seien da» einzige englische Kavallerte-Regt- ment tm Nheinlande und au» bteftzm Grunde Hütten sie keinerlei Möglichkeit, tm Vrtgadeverband zu exerzieren. Wenn sie also im Brigabeverband exerzieren wollten, seien sie darauf angewiesen, zusammen mit französischen Kavallerie- Regimentern zu exerztrren und damit ihr jährliche» Uebung«. Pensum zu erfüllen. Diese» Vorgehen fei durchaus nicht» Neues. Die Einzelheiten der BriatzungSarme« im Rheinland« hätten schon vorher tn kleineren Verbänden zusammen ge- arbeitet. Die Zahl der Strettkräft «basiere auf einem gemeinsame» Plan für Besatzung»- exerzieren. Seit Beendigung de» Kriege» bestehe »wischen der englischen und der französischen Armee ein« enge Verbindung, die ml» dem Besuch einer französischen Kavallerie. Schwadron in London «m Jahre 191S begonnen habe. Ferner feien erst tn diesem Jahre gegensetttg Kabettenbesucye ge- macht worben und französische Offiziere hätten englische Garnisonen und militärische Einrichtungen besuch». Die Franzosen hätten bemerkt, daß da» britische Kavallerie- Regiment am Rhein keinerlei BrtgabrauSbilbung erhalte und hätten daher dem englischen Generalleutnant Sir Wtlltam Thatte» den Vorschlag gemacht, sich dem französische« Brigade-Exerzieren anzuschließcn. Auf diese eigenartige und lächerliche Begründung für die Teilnahme de» englischen Kavallerie-Regiments ist nur zu erwidern: Räumung der besetzten Gebiete, dann können dir englischen Truppen in der Heimat eine richtige Manövu« ausbildung erhalten. - Die ernste Lage Gmepas ! La«»»«. 16, August. Die englische ,Zeitung „MpicheW Guardian" — die einzige rühmliche Ausnahme im envttsche- Blätterwald — sagt in einem Leitartikel: Niemand gl-uM heute, daß England. Frankreich oder Deutschland Krieg wiW schen, aber wenn diese drei Länder nicht zusammenorbeitr» können, um ihn zu verhindern, dann wird der Krieg komme» Gegenwärtig sind aber die Aussichten aus eine solche H«. sammenarbeit gering und sie werden immer geringer. Dem» in dieser Hinsicht ist tatsächlich die Lage ernster als tn de» Tagen vor Locarno, wo Frankreich und Deutschland einander wie Feinde gegenüberstanden. Das Blatt lenkt die Ausmerst samkeit aus eine Reih« von Zwischenfällen. «die «ur verständlich find, wenn man vorauSsctzt, daß der Wunsch besteht, die Rhcinlandbesetzuug aufreizend «nd Hera«-« forderud zu machen", «ud fahrt fort: Entweder ist dies dal Ergebnis einer vorbedachte« Politik, die zu der Annahm« zwinge« müßte, daß die britische Negierung Locarno »nt vieles audere ausgcgebe« habe, oder aber ist es das Eraebniij fahrlässiger Dummheit. In beiden Fällen sind die Aussichten ernst. Niemals waren Staatskunst und gesunder Menschen verstand notwendiger als jetzt, denn mir treiben jetzt von Locarno, und ein paar Fehler können alles auss Spiel setzey, was tn jahrelanger Bemühung für den Frieden gewonnen worben ist. Kein Verricht Frankreichs aus Rüstungen Pari», 16. August. Auf einem Bankett in Lyon hielt KriegSmtnister Painlevä eine Rede, tn der er sich mit der Kritik etne» Teiles der sozialistischen Partei auseinandersetzte, die die von thm für die Umbildung b-r Armee ergriffene» Maßnahmen als ungerechtfertigt bezeichnte. Er erklärte, baß dt« Stunde für den Verzicht auf die Rüstun. gen noch nicht gekommen jet. Jed-S Uebermaß an Vertrauen ober an Großmut sei heute nicht am Platze und ge fährlich. Deshalb halte er sich für verpflichtet. Frank- reich eine Rüstung zu geben, die es vor Angriffen schütze. Er glaube versichern zu können, daß diese Rüstung vorhanden sei, Krvverierrnde Wpektiviisreise Suillaum« Berlin, 16. Aug. Der französische Oberkommandicrende der Nheinarmee, General Gutllaumat, befindet sich zurzeit auf einer mtlttärtschen Inspektionsreise durch die Pfalz. Gene ral Gutllaumat tut so. als ob er sich in einem Kampf- gebtetgeländv befände. Die pfälzischen Eisenüahnstrecke» wurLen durch französisches Militär und französische Geu- barmen stark gesichert. In Landau zog Gutllaumat unter starker Bedeckung ein. ES ist selbstverständlich, »aß diese» provozierende Verhalten dcS französischen Generali den höchsten Unwillen der pfälzischen Bevölkerung hcrvorrust. Heftige 2NagenfG««er»en Beinahe all» Magenbelchwerdrn haben ihren Urlpruna in einen Ueberlchuß an Säur», und wenn man nicht- lui. um diele Krankheit? «rscheinung aufzuholirn. jo enlwtckell sich gewöhnlich ein schmerzhaftes Gefühl ln der Magengegend. Anhallend« Säur« des Magens aber führt zu ernsteren Stürungen. Wenn man jedoch bei den ersten An zeichen solcher Magenlchmerzen ein wenig Bsierirle Magnesia ein- nimmt, so wird da» Unbehagen alsbald oerlchwwden und «ine yrdhen Störung oekhütrt. Ein halber Teelöffel noll Vileririe Magnesia oder ein paar Taolellen in etwas Wasser »ach den Mahlzeiten genommen, oder sobald Schmerzen ousirelen. »enttaliflere,, den Sänrelldenchub. und wir bewahren un« vor Sodbrennen, verhülen die damit ver bundenen Blähungen und hallen den Verdannngaapparai in bellet Ordnung. Dlserlrl« Magnesia ist in allen Apotheken erhältlich. §
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