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«» - Da miterbrach sie die Tochter: „Bitte. Mama . .. „ -er Ton. in dem Du Lamps Name» «»-»sprichst, ist — nun — kurz und gut: ich empfinde in der Tat mehr für diesen Mann, als Du vielleicht glauben magst." «AVer. Lena! Vergibt Du denn. Du bist die Braut eines anderen!" „Was will das sagen! Du weißt selbst am besten, wie ich zu dieser Ber- lobung gekommen bin." Die Baronin schlug entsetzt die Hände zusammen: „Aber das sind doch Ansichten . . .. ich meine, dieser Standpunkt . . .!" Nun brauste Lena auf: „Jawohl! Dieser Standpunkt! Daß Du es nur weiht: ich stehe da. wohin Du mich getrieben hast. Ick habe gekämpft und gerungen mit mir . . schließlich bin ich doch auch nur ei» Mensch. Oh, befürchte nichts! Noch habe ick meinem Verlobten die Treue nicht gebrochen. Und Du kannst sicher und gewiß sein, daß ich das auch nicht tun werde. Ich liebe Harry Camp — wenn Du es denn durchaus hören willst. Aber nicht durch einen Betrug gegen Ernst will ich mir heimliches Glück mit ihm erschleichen. Höre mich an: e« ist gut. daß Du gekommen bist. Ich hätte diesen Zwiespalt ohnehin nicht länger ertragen. Ich bin zu ehrlich dazu. Mir fehlte nur ein äußerer Anstoß zum Entschluß, und den hast Du mir heute gegeben . . ." „Zu welchem Entschluß denn. Lena?" Die Tochter war ausgestanden und trat vor die Mutter: „Zum offenen Bekenntnis. Bitte, unterbrich mich nicht! Alles, was Du sagen willst, ist zweck los. Es muß zu einem Ende kommen. Es muß, sage ich. Und deshalb will ich nicht länger zögern: Ernst soll alles wissen. Und dann . . „ dann werde ich frei sein und gehen können, wohin ich will." „Zu dem anderen . . . ?" Lena batte sich abgewandt. „Das laß meine Sorge sein! Nur frei will ich sein." „Lena, Lena...!" „Bitte, Mama, gib Dir weiter keine Mühe! In diesem Augenblick ist mir alles klar geworden. Ich schütze und achte Ernst — und gerade deshalb kann und will ich ihn nicht hinlergehen. Er hat es nicht verdient um mich. Ich denke aber auch an mich selbst und will nicht zugrunde geben. Das würde ich aber, wenn ich mit einer solchen Lüg« in die Ehe treten sollte und müßte." Die Baronin weinte. „Ich sehe es wohl. Lena, der andere ist eS, dem Du angeboren willst . . Da richtete Lena sich stolz auf: „Ja denn! Aber angehören vor Gott und den Menschen! Schuldlos und rein. Ich gehöre nicht zu den Krauen, Mama, die mit der Sünde — spielen. Ich habe es Dir wiederholt gesagt, ich bin zu ehrlich dazu und zu anständig . . ., auch zu stolz. Jawohl! Und das ist vielleicht der Hauptgrund. Ihr habt mich zu dieser Verlobung getrieben — Du und Klaus — bitte.... ich mache Euch keinen Vorwurf daraus, ich war eS ja selbst, die schließlich entschied. Die Schuld — wenn von einer solchen gesprochen werden kann — liegt einzig und allein bei mir. Ich hätte schon damals stärker sein und den Kampf mit dem Schicksal aufnehmen sollen, der mir nun bevorsteht. Freilich — damals kannte ich Harr» Camp noch nicht und war überhaupt noch nicht ..." — sie wandte sich ärgerlich ab — „ach . . „ wozu rede ich überhaupt davon! Du weißt alles selbst so gut wie ich. Und was später werden wird . . .. ob und wie ich jemals mit Harry Camp vereint sein werde — diese Möglichkeit liegt noch in weiter Kerne. Jedenfalls verspreche ich Dir, daß alles so unauf fällig geschehen wird, wie nur immer möglich. Und auf Ernst kannst Du Dich verlassen. Er ist in der Tat der Ehrenmann, als den Du ihn mir damals ge schildert hast. Er wird verstehen und auch bereit sein, ein Band zu lösen, ehe es für uns beide zur Kessel wird." Sie schwieg und hatte weder für die Vorstellungen und Klagen, noch für die Tränen der Mutter mehr ein Ohr. Seufzend erhob sich schließlich die Baronin. Sie sah. daß ihr mütterlicher Einfluß nichts mehr vermochte, und überließ — oberflächlich und vertrauensselig, wie sie war — die Tochter ihrem Schicksal, in der Hoffnung, daß sic bei ruhiger Uebcrlegung doch noch zu einem anderen Entschluß kommen würde. 8. Kapitel. Lena war allein und ging mit sich zu Rate. Aus Trotz und in der Er regung des Augenblicks hatte sie der Mutter doch mehr verraten, als ihr jetzt lieb war. Und dann gab es noch etwas anderes. Der Entschluß, den sie der Mutter gegenüber schon als endgültig gefaßt hingestellt hatte, bedurfte doch noch recht reiflicher Uebcrlegung. Denn es gab mehr Hinderungsgründe, als den einen großen, daß sie durch die Auflösung der Verlobung sich und ihrer Kamille alle die reichen Mittel entzog, die ihnen bisher zu Gebote gestanden hatten. Wenn sie den schweren und entscheidenden Schritt tat, so mußte sie sicher s«in. daß die au- dem Mitleid erwachsene Liebe zu Lamp stärker und dauernder sein würde als jene, die aus der Hochachtung für Hartung vielleicht eine» Tage» erblühen konnte. Die Ereignisse der letzten Zeit hatten Lena über ihre Jahre hinaus reif und verständig gemacht. Sie liebte Camp, und wäre diese jämmerliche Rücksicht auf ihre und seine wirtschaftliche Lage nicht gewesen, sie hätte keinen Augenblick gezögert, ihm zu folgen. Sie dachte aber auch an die Zukunft und bangte schon jetzt ein wenig vor der Möglichkeit, daß die Sorge um die Alltag, ltchkeit nur zu bald das Glück beschatten könnte, das sie gemeinsam zu finden hofften. Und dann kam eine lebte Rücksicht: Ernst Hartung selbst. Sie wußte um seine große, aufrichtige Liebe zu ihr und sah wohl voraus, wie schwer sie ihn verwunden würde, wenn sie ihn verlieb. Aus diesem Kämpfen und Ringen mit sich selbst, bas sie tagsüber ruhelos umbertrieb und ihr in den Nächten den Schlaf raubte, wurde sie aufgeschreckt durch einen Brief Harry Camps. Er war beunruhigt über das Fehlen jeder Nachricht von ihr und bat nun tn einfachen, schlichten und männlichen Worten, die von einer groß«« Liebe sprachen und dennoch nichts von Gefühlsüberschwang enthielten, um ein Lebenszeichen von ihr und. wenn möglich, um eine Ent- scheidung. Er schilderte ihr seine gegenwärtige Lage, die ihnen beiden eine wenn auch bescheidene Zukunft sicherte, griff noch einmal auf die Vergangenheit zurück, um ihr zu zeigen, daß er gesellschaftlich durchaus auf gleicher -stufe mit ihr stehe, und legte schließlich die Bestimmung über seine Zukunft in ihre Hände. Dann aber fügte er eine Nachricht hinzu, die Lena aufs heftigste erschreckte, und die er selbst wohl nur aus Rücksicht aus sie. um sie nicht zu beunruhigen, als zwar empörend, aber doch auch kaum der Beachtung wert htnstellte. Ein Standalblatt batte einen Artikel veröffentlicht, in dem von den Beziehungen eines „Reitlehrers zu einer Dame der guten Gesellschaft" mit zwar vorsichtigen, aber gleichzeitig äußerst gehässigen und. wie sie beide am besten wüßten, durchaus unbegründeten Hinweisen gesprochen wurde. Das alles hätte noch Hinsehen mögen. Das Empörendste daran war. daß man ihm eine Nummer der Zeitung zugeschickt hatte, und er fürchtete nun. daß man auch sie damit belästigen könnte, wenn man es nicht vielleicht schon getan. Er wolle keinen Unschuldigen ver dächtigen. glaube aber nicht fehlzugehen tn der Annahme, baß ein von ihm ent lassener Untergebener, wenn auch nicht der Schreiber, so doch der Urheber dieses Schmäharttkcls sei. Nach Ueberwindung beS ersten Schreckens kam Lena der flüchtige Gedanke an Doktor Berndt. den sie aber sogleich mit einem gewissen Selbftvorwurf wieder von sich wies. Geradezu beschämt Uber das Unrecht, das sie ihm in Ge- danken — wenn auch nur für eine kurze Minute — angetan, war sie aber, als er ihr am nächsten Tage zufällig begegnete. Er hatte sein bisher stark spöttisch gefärbtes Benehmen ihr gegenüber völlig geändert, begrüßte sie zurückhaltend, aber mit ausgesuchter Höflichkeit, und schien wirklich ehrlich erfreut über die Erlaubnis, sie ein Stück des Weges begleiten zu dürfen. Lena bat ihn darum, weil sie, trotz seiner sonstigen Fehler, seine Ehrlichkeit schätzte und anfangs ent schlossen war. von selbst das Gespräch auf diese häßliche Angelegenheit zu bringen, um wenigstens einen Menschen zu haben, mit dem sie sich aussprechen konnte. Dann aber fand sie doch nicht den Mut. zumal sie an ihr letztes Gespräch mit Berndt über Harry Camp denken mußte, das mit einem entschiedenen Miß- klang geendet hatte. Schließlich kam er ihr entgegen, ohne zu ahnen, wie sehr sie in diesem Augenblicke mit -er Sache beschäftigt war. Zögernd, vorsichtig und ohne den leisesten Anklang an sein gewohntes spöttisches Lächeln von früher, sagte er: „Ihre gütige Erlaubnis, Sie begleiten zu dürfen, gnädiges Fräulein, hat mich erfreut und zugleich — beschämt." Seine herzlichen, ehrlichen und bescheidenen Worte stärkten ihr Vertrauen. Freundlich lächelnd erwiderte sie: „Haben Sie ein so schlechtes Gewissen mir gegenüber. Herr Doktor?" „Ja!" — gestand er ehrlich. Und nun erschrak sie doch noch einmal: sollte er in der Tat . . .? Aber nein, das war ja ausgeschlossen .... „Und weshalb, wenn man fragen darf?" „Fragen Sie nicht, Fräulein Lena! Sie wißen es, daß ich mich Ihnen gegenüber oft nicht gut benommen habe. Verzeihen Sie mir!" Lena versuchte zu scherzen: „Sie sind ein schlechter Mensch, Herr Doktor." „Ich weiß es. gnädiges Fräulein . . ." In demselben Tone fuhr sic fort, aus dem Gedanken heraus, der sie jetzt am meisten beschäftigte: „Aber Sie sind wenigstens ein ehrlicher und anständiger Gegner . . ." „. . . . gewesen, Fräulein Lena!" Xnek« eklieli 6g8 M-88t« Korsett -Vvi'8imtlM8«'dE »III I*I»tLV, welches such hier einen Verlraul an private unterhält. 2ur Lesicktigung unci Anprobe meiner grösstenteils eigenen. gesettlicn gescliüttten iAockelle lacke höflichstem. -Lei» IL«ulL«uug. Ttvll« Bereise. Lrstlslusvlge l adrtttate. welche tatsächlich auch cker a«l»>ault»teu Dame scköne voll« Lüstenlorm verleihen, werden heute von über öOvov Damen getragen. meiner verdemserten xe». ^ukmackunx ckürken solche von keiner »u«>eeeu pirma verkauft werden, man vel«,« «tulser Aluvt»- al»m»ug«ll uurüek. kereiis von 4 HI. ab erhältlich, akne Bezugschein. däein »«««st«»' ges. gesck. storsettersatt „l.upa" mit regulier!»»^«»» stusenkormer unck stückenkalter in einem 8tuels vereint, errielt ungeahnte Lrkolge unck liefen viele schmeichelhafte Anerkennungen vor. ^eusserst^beHliern, unck leicht waschbar. Lvi»«L««>»iiii»1r. LS. 4vr»8pr. 10457. steckts von llallestelle Time 1 u. 16, dlürnb. platt. LrLLtL-8a1misk-8edimkrreikk, fettlos, ohne Bezugsschein, Hab« laufend große Posten zum Preise von Mk. 28 für de» Zentner abzugeben. Prode- rimcr 2k» Pfd. Mk. 7.5V. Nachnahme (Bahnstation an geben) 11»«I«I, »erltu, Sruuueuntra-w« ISO. We8lfal. 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