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Dresdner Nachrichten : 07.11.1920
- Erscheinungsdatum
- 1920-11-07
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-192011074
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19201107
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19201107
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1920
-
Monat
1920-11
- Tag 1920-11-07
-
Monat
1920-11
-
Jahr
1920
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 07.11.1920
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rr «s V iß g<bcn aber dazu würden anftueckende Regiernngsverchält- nisse u» Wachmrtto» als Voraussetzung gehören. In de» »eünziger Jahren des vorigen Jahrhunderts. als der Domorrat cärover Etepeland, ein starker und energischer Otzarcitter, Ser kein Englands,eund unrr. sondern manchen scharfen 'Notentrieg mit London führte. im Weinen Hanse >aS Zepter ichivaitzz. imire ein derarliges Vorgehen der Union durcimus denkbar gewesen. Heute aber fehlen dazu alle Brttngungen, nachdem Sie Republikaner einen so glän zenden Wählst.'! da'wngelragen haben. Die Partei Har- ding" , > durch und durch aus das Scktzagwvrt der angel» lachststlu n Solidt-riiät abgestinnnt und steht den Iren külil lu» ans Herz hinan gegenüber. Tie irische Bewegung in Amerika wird sich Salier nach wie vvr in platonischen Kundgebungen enchdpfen, von denen keiueriei Einfluß aus Sie p,attische Politik zu rwanen ist. Dliun beste!:: ,ür einen nesriedineuden, nicht mit der völligen Berin.stüNl» Irland» endigenden Ansgang de» -iraurpies nne uock» die eine Aussicht auf eine gründliche LiillveSioandlnng der britischen Aativn und ihrer leitenden Männer, auf cstrund deren sieh die Freigabe Ser Grüne» Insel aus er llnieriochung c»,,ch England durchseyen lceste. Für ersten ?lnge»lüick erstl-eutt es als ein mit den aaiiachen in-.lst zu vereinbarender Optiint.»imis. wenn mau an eine derart, ge Entwtcklnng denkt, mnhöem seit d-'n leiten GlaSslone», de» ,Grand Old Man", alle Versuche, für Irland ein Homerule. eine eigene Negierung und Verwaltung zu schassen, vergeblich geblieben und. Der letzte geseng, benutz' Ansatz dieser Art fällt in da» Jahr tül-'l. 'Damals harre das Unterhaus eine Vorlage au- . rnourmeir. wonach ein irische» Sondervarlament gebildet werden wilie mit riorl stamineru. einem Hau» der tzst? meinen mir 16t und einem Denar mit -to Mitgliedern. Da» iriiäu Parlament sollte aber nur für rein irische An gelegeniieilen zuständig sein, während jeder auch nur teil- weise das Reichsing resse berührende Gegenstand dem londoner Pariainenl vorbetmlten blieb. Die Ja hl der «rischen Abgeordneten für Sa» englische 'Parlament wurde non bst aus die "älfle herabgesegt und die engere staatliche Verbindung Irlands mir England sollte auch ferner ihren Au»Srnck in Sem Amte de» VizckonigS oder Lordleutnant» finden. Diese Regelung stieg auf den heftigsten Wider stand der Uisterlente. Sie den Nordosten Irland» beherr schen und als Anhäutk'r der «afrikanischen rttrche einen, grimmigen Hast >»f Sie k.nhvlischen Iren snilleii: sie wollen nbertznrp: ieine Sonderstellung Irianos, sondern e» soll, nenn es nach liiren Wünsäien >re»t, alle» beim alten bleiben, .ihr Luhrer stur!ou setzre die Verschleppung der Vorlage bis i'.'ii bnrä» und organisierte inzwischen eine Msteive, ichwvrung. Sir eine strafte Organisation des Bürger kriege» vorbereitete für den stall. Satz oie Vorlage schriest ch »och in Iran gesetzt würde. Die Lage war dermasten ritisch. Säst wie erst später bekannt wurde, die englische Negierung stch dadurch wesentlich zum sofortigen tziinrirt 'ir den rnselririeg mUbcstimnren ttcsr. um die im Iirnern Srcü-ende «äefahr nag, austeie hin abzulemken. Während de» kriege» wor Sann von Homerule melier nichr die Rede inrd so kam es zu der irischen Echelnrug. Seren Feuer zeichen nun schon seit laueren Mvnaren gen Himmel lodern und deren unerbittlicher o'harakler von Tag z» Tag scharfer bervorrrikl. To har Ser iieilgewühltc Bürger meister rwn st'orl, der Nachfolger tvlac Tun ne ns, sein Anii mit der Erklärung angerreren. der Kamps >ür die llnav- käugigkeir Irlands werde bi» zum Tode se» letzten irischen ütepnblrtäner» sortgeftürrt rverden. Inmitten dieser trost losen Lage üar Ser Liberale Aögulth aen niorattfchen Mut gehabt, eine Mrrelc auszugeben, die «eine Lösung de» Kon flikreS durch En gl am'- selbst erhoffen läßt. wenn der Geist, von dem Sec liberale Führer Leseelr wird, sich in Ser örrernlichen Meinung durchringt. Mc,uirh har nämlich die Forderung erhoben, da» englische Parlament solle Irland ohne Vorbehalt Sie verfassungsmäßige Stellung eine» Dominion» gewahren. Ta» bedeutet. Satz Irland Sann genau so bevorrechtet sein würde wie Südafrika. Austra lien oder Kanada, st» dürste also ein eigene» Heer und eine eigene Flotte unterhalten, geüvic über eine völlig un abhängige Regierung und Verwaltung, besäße ein eigene» Parlamenr ohne gleichzeitige Vertretung im NeielrsParla ment und wäre soanik ein selbständiger Teil de» britischen Wettrc'äg:»: amh die republikanisch' Ltaatssorm könnte dann aufrecht erhalten bleiben. Damit wären in der Tal Me irischen Wünsche bettiedigt und es fragt sich nur. ob eine solche Umwälzung in Ser Haltung der englischen öffentlichen Meinung gegenüber Irland überhaupt denk bar ist. Die Möglichkeit kann nicht geleugnet werden, wem« man den plötzlichen, sehr erheblichen Umschwung be rücksichtigt, Sen die Stimmung der englische» Wählerschaft bei den auch für die Parlameniswablen bezeichnenden Ge- meinöeroalücn zu »nur ste:: des Asgnith Liberalismus er fahren lmt. Man wird in Ser Annahme, Satz bei dieser veränderten Windrichtung die Empörung über die «n Irland begangenen Grausamkeiten, sowie über Sie Ablehnung Ser deswegen beantragten Nnieriuchung nrch da» Parlament eine erheblich mitmirkende Ursache sarstellt. Die Auflösung Sc» Parlament» ist danach nicht mehr zu vermeiden, und wenn dann die politischen Neu wahlen für Asguith eine zuverlässige Mehrheit ergeben, o »st nicht cinzifteben. «varuin er ntchi mit seiner neuen Loftrng zur Rettung Irlands »urchdringen sollie. Auch Earlon könnte ihm beute kein entscheidende» Hinderni» mehr in den Weg iegen. da dessen Einfluß inzwischen wesentlich rgesunken ch. Die englische Nation würde unter Aöguith» -Führung eine groste Tat der moralischen Wieder gutmachung vollbringen, wenn sie endlich den Iren die Freiheit zäbe. die sie nach jahrhundertelangen Kämpfen hnndertsgch verdient haben Wer leben wird, wird sehen! Die bayrischen Einwohnerwehren. Die Korresponden z der B g r> r i s ch e n B o l k» v a r t e i '.eröffsntiicht in der Pgrietpresse folgende Erklärung, Sic hoi der Bedeutung der Bayrischen Volksyarxi ent- iprechend gewertet werden will: „Der Ttanopunki. den die dar, rische Negierung >n Ser Eiirwohnerwchr-Frage einnimmt, ist zu bekannt und so oft daraelegr worden, daß darüber kein Zweifel bestehe» kann. Di« Mehrheit de» bäurischen Volke», die in der Einwohnerwehr-Frage einmütig und geschlossen hinter Ser Regierung stehn hat sich ebensall» ein feste», un- eischütter!ich«» Urteil in dieser Frage gebildet. Denn so wenig wie Liese Mehrheit de» bayrischen Volke» daran deittr. Waffen- uns Tchlitzendienst sreiivilli« zn leisten, um tu irgendeiner Form die Revanche Idee gegen Frankreich m pflegen, ebenso einig ist diese» Volk Sarin, dasz e» wohl durch keine Macht der Well, durch reine Verträge und durch keine Kurzsichtigkeit der Militaristen in London und Pari» sazn gezwungen werden könnte, sich selbst das Messer an sie Kehle zu setzen. Diele Vernsung aus Sie Stimme des Volkes, dessen Bcauftrugte ste ist. wird für Sie bayrische Regierung wohl die sänocistc Waise in dnn weiteren Kampfe um Sie Erhaltung der Einwohnerwehren sein. Auch d-e R e i ch s r e g i e r u n g tn Berlin, die neuc rding» durch den Unverstand der Enrerne in groste Schwierigkeiten »ersetzt worden ist. wird bei ihren Erwägungen und Mast- nahmen Sie Stimmung de» bayrischen Volkes in Rechnung ziehen müssen." Die Enlenle und die Orgefch. Berlin, »>. Rov. Die „Deutsche Allg. Ztg." veröffentlicht den Text einer Note des Etief» der interalliierten HcereS- kontrollkommljstou Generals Rollet vom 12. v. M.. die sich gegen die Selb st sch u vornan Nationen «vendet. Die interalliierte Kontrollkommission ersticht in der Note, ihr von denjenigen Mastnahmen Mitteilung zu machen, die die deutsche Regierung zu tressen gedenke, nm die Entwaffnung Ser Lelbstschutzoraaniiationen zu beschleunigen, sowie um die Auslösung und Beseitigung dieser Organisation sicher- »»stelle». Der Reichstag Über die Not im besetzten Gebiet <Dratzt»<ei»u««»»1r«rv«rIt»e*«chr«i»l»ii»«».> Berlin. 5. Rov. In der fortgesetzte« allgemeinen poli- tiiklre» An»sprachc führt Slbg. Deradnr« <D«m.» weiter auS: Im besetzten Gebiet stehen Deutsche unter der Auf- sich: von Lchmarz « n. Da» würde« sich Engländer und Franzosen niemals gefallen lassen. Wen» einem gemeine» Loldate» der Besatz»«gstr»»p«n das Drei- dic Viersach« dessen gezahlt wird, was ei« deutscher Familienvater verdient, so gebt daran» schon hervor, welch-: Entbehrungen wns auf- crlegi sind. Es unierlttgt keinem Zwcrsel. das, Frankreich wünscht. Saß Oberschlesieu an Polen falle und ebenso, das; Fra»kreist, die Br'etznng de» Ruhrgcblets verlangt. Man weist aber in Frankreich ebenso gut wie bei und. daß man sich über Sie Durchführbarkeit de» Friedens- verlragrs überhaupt nicht zu unterhalten braucht, wenn Obcrschlesien an Polen kommt. Ich halte e» für zweifelhaft, ob Dentschland seine gegenwärtige Steuerlast, die fiir Reparation noch keine Vorsorge trifft, überhaupt a»t die Dauer tragen kann. iTehr richtig!« Wi« soll die schwebende Schuld vermindert norden, wenn der F r i e d c n s v e r t r a g uns eine Schuldenlast auferlegt, die da» Dreifache des » ativnaleu E i » k v in m e u s audimichl. Unsere Geg ner nenne» sich christliche Völtcr. aber sie verfahren nach dein Tplucb de» Alien Testament»: Ich werde die Sünden der Väter heimsuchen an den Kindern bi» in» dritte mrd vierte Glied. Wir müsse» einen Punkt kenne«, über Len hinan» »ir nus weder drücke« noch knedelu tassen. Laste» Sie uns «n dieser grasten Sache wenigsten» einig zuiammenstehcn. «Leblmtter Bei fällst Mg. Dr. Levi sKommst: Die Würste des Recht», ge schwul,gen allein mit der Rede, werde die Dinge noch viel wenig er ändern als Sie Worte de» Reichskanzlers. Ter neue Reichsclai fei nicht mehr wert, ai» da» Pavier. ans dem er gedruckt sei. Er sei anfgebamt auf eure Volkswirtschaft, die im Zusgmmenbreüwn sei. Abg. Alpcrs lVst:lief: Nach dem Ausgang des Wettkriege» dulde da» deutsche Volk keine preußische Vorherrschaft mehr. Wir Niedersachseu ncnnen uu» mit Stvlz Deutt'st>e. Wir wollen auch, wenn wir über» Jahr unsere Selbständig keit erkämpft s!s haben, mit unseren Nachbarn östlich der Elbe in Frieden und Freundschaft leben. Mg. Eiscnderger i.Banr. Banernbundtt Hätte Kaiser Wilhelm l>. zwei Wväien früher abgedankt und l-ätte mau da» prsusnschc Laadtagswahl recht neu gestaltet, dann wäre umnche» ander» getommen. Die Berliner Astisserkopfpolitik könne »ich: so ivcircrgehen. Die Eigenart der einzelnen Lau Sc r müsse aufrecht erbalten werden, llltan dürfe nicht alle» verpreuße». Die .Weimarer Verfassung meiste revi diert werben. BeScrnerlich sei. daß so viele Reaktionäre nach Bayern gekommen seien. Wenn da» so weiter gebe, müßten Sie Bayern dagegen Stellung nehmen. Wir weinen der Monarchie keine Trane nach. Sie hat dos deutsche Volk ins Unglück gestürzt. «Pfuirufe rech isst Tamil schließt Sic politische Aussprache. Die Gesetze über Sie Prüfung Ser Fieberthermomeier und zur Abänderung de» Weiilge'etzeo werden dem Volkswirtschaftlichen Ausschuß überwiesen. Das >Heien über Sie Winschaitöbeihüfe für die Beamten in den besetzten Gebieten gehr an den Haus- haftSstustchnß. Morgen lO Uhr: Demokratische Interpellation über Eupen und Malurcdn und die besetzten Gebiete de» Rbein- lanSes. Deutschnarionale Interpellation über die Kartossel- lieferirngSvenräge. — Schluß 7 Uhr. Die Sonnabend-Sitzung. Berlin. 6. Nvr>. Am Üttgierungsrischc Sre Minister v. Sliiiov.s uns Koch. Das Hau»; ist schwach bcietzr. Auf Scr TagesvrSnung steht eine I n i e r pe l l a r i o n Schiffer sDcmst, Sie von allen übrigen Parteien, mtz Ausnaimr. der Linkc-unabhänüigen. unterstützt wird. Darin wird gefragt, welche Stellung die Reichsregierung gegen den Beschluß Se» Völkerbünde» «innimmt. Sretgien endgültig die Souveränität über den Kreis Super» und Malmedy zuzufprechen. Mir dieser Interpellation verbunden wird eine I ni e r pe l l a i i o u Korell sDemst über die Lage in Sen besetzten Gebieten des Rhein land«:». Darin wird AuStnnsr erbeten über die Höhe der Beiatznngskvsten, die 'Behandlung der Bevölkerung und über Maßnainnen zur Herbeiführung Ser Rückkehr der wegen Abwehr separatistischer Bestrebungen Nrrsgewiesener. Mg. Stell sZentrst begründet Sie erste zfmterpellation. Zum -dritten Male müsse er schwere Anklagen gegen unsere Kriegsgegner erleben. Sie haben sich Rechtsverletzungen. Bertrclgsbruch und Vergewaltigungen zuschulden kommen lassen. Man will Deutschland immer mehr demütigen und zum Absterben bringen. Die Besatzung»:ruppen bclrächten da» besetzte Gebiet ul» Aufma rschg'elä nde. Dis Bürgermeister lverden fast auSgesitzaltet. Die RrtchssceLtc- rnng muß alles tun. um Deutschland z« seinem Rechte »u verhelfen. Der Geldüberstnß tn den von Amerika besetzten Gebieten ruft eine grvße sittlich« Verwilderung hervor. Ihn internationalen Verkehr hat sich mit dar ZeÜ ein» Moral mit doppeltem Boden hcrauögebildtt. Die Be- satzungdrmkosten find ungeheuerlich. Was t»n diese «ehr als ivovtzt» «a«, t» besetzte» Rtzei»la»d? visenbar haben die Offiziere nicht» «elter zu tu«, als de» Wildbcstand und die Fluren zu vernichten. Noch beut« be st«!,: die «nlturlchande der Besetzung durch schwarze Trup pen. Wir appellieren an das Menichengewisten. Ich richte im Namen der dortigen Bevölkerung den Avvell an die Rcichsregierung, da» traurige LoS der Rheinländer endlich zu erleichtern. Die Versklavung eine» Rl-Milltonen-BolkeS ist unerträglich. sLedhafter Beisallst Die Rheinländer sind Kerndeutsche und lassen sich durch keine Versuche davon ab bringen. Die Bvtichasterkvnserenz hat Eupen und Mal medy den Belgiern zugesprvchen. obwohl die Bevölkerung nickt frei und unbeeinflußt ihre Meinung zum Ausdruck bringen tonnte, wie es die Note der Entente zum AuSdrnck gebracht hatte. Von llllOllO Stimmberechtigten haben sia, nurÄülin dieAbsiimmungvlistep ein tragen lassen. An solchem Material Hätte selbst der Völkerbund nickt Vorbeigehen dürfen. Ein höherer b c lg i sch« r B ea m t e r bat die ganze Abstimmung als Humbug bezeichnet und ganz neutrale Scimmen erkennen diese» Unrecht an: ein Holländer bezeichnet die Abstimmung als Kinder- spiel, ein Schwede ais widerwärtige» Gaukelspiel. Eine Tiroler Zeitung schreibt: Nicht nur Wtt Deutsche haben gegen diese Vergewaltigung protestiert, sondern 26? deutsch« Helden. sLebhatter Betsallst Diesen Helden «ocr^ den auch wir Treue um Treue wahren. sLedhafter Beisallst Der Bötkerbunddrnt befiehl au» sieben Mitgliedern -es FcindbunSe» und einem neutralen Spanier. sHSrt, börttt Aber nicht nur üeslmlb ist sein Spruch adzuleüne», son dern weil er gar nicht zuständig ist. Nach dem Friedcnsvcrtrag ist die Vollversammlung de» Völ kerbundes zuständig. sHvrt, hovl'st An diese appellieren wir und verlangen 'Nachprüfung. Großen Hoffnungen dür fen wir uns allerding» nicht hingegen, bis an Sic Sülle dieser Karikatur ein ums,rer Böiler^und getreten ist. Alles Unglück kommt daher, daß man uns im Friedeusvertrag als dir allein Schuldigen am Kriege htnstellt. Dem gegenüber verlangen wlr, daß dic Schuld der Entente »achgepritft werde. Wenn Ser Bedrückte nirgends Recht kann finden, wenn unerträglich wird die Last, greift er getrosten Mutes in den Himmel und hott lnpuntcr sclne ewigen Rechtt, die droben hängen und unveräußerlich und unzerbrechlich wie die Sterne stehen! sLebhaftcr Beisallst Reichsminister des Aeußcren Simon: Die schwere Not der Bevölkerung der Kreife Eupen und Malmcdy hat im ganzen deutschen Volke das wärmste Mitgefühl erweckt. Anfang Dezember littst hat die Reichsregierung dem Völkerbund ein Weißbuch mit reichem Urkundcnmaterial über das Verhallen der belgischen Behörden gegenüber der deutschen Bevölkerung zugestellt. Die Reichsregierung hat beantragt, diese Volksbefragung für ungültig zu erklären, und eine freie, unbeeinflußte Volks- abstimmnng oorzunchmen. Der Rat des Völkerbünde» hat beschlossen, die Souveränität der beiden Kneife end gültig festzusetzen. In dem Beschluß fehlt eine Bezug nähme aus unser Weißbuch so gut wie ganz. Wir haben aus unsere zahlreichen Beschwerden niemals eine um fassend« Antwort bekommen. (Hört! hörtI * Das Programm »es Reichstages. Berlin, ö. Nov. Der Acltestcnral des Reichstags einigte sich mit Nücksiciü auf die starke Betastung des Haupt-- cnisschusse» dahin, bis zum Buß- »nd Bettag Plenar sitzungen nicht mehr abznhalten und am 18. November mit der zn>eiten Lesung des Haushaltsvoranschlages In der Vollversammlung zu beginnen. Während der 'Heuie soll der Haushaltsans'chuß. eventuell auch andere Ausschüsse dl« ihnen übertragenen Aufgaben erledigen. Mae Inlerpellattvn wegen des Orgeschverbokes Berlin, 6. Nov. Die Deutsch nationale VolkS- parte, hat in der preußische» Landcsncrsammlnng an die Staatsrcgierung eine Interpellation wegen de» Orgesch verböte» gcrichlet. Die Interpellation gipfelt in der Frage: Billigt die Staatsrcgierung diese gesetzwidrige Maßnahme de» Minister» des Innern gegen die Organi- 'ation Escherick? Ist sie bereit, die durch die Neichöoer- sassung gewährleistete Vereinsfreiheit gegen den Minister des Innern wirksam zu schützen? Schei-emanns Schlotzrnöbel. Das preußische Finanzministerium schreibt der ..Deutschen Allg. Ztg.": Durch die Presse gehen seit einiger Zeit nnederum Nacyrichten. daß dem Oberbürger meister von Kassel Scheidemann zur Einrichtung seiner Privarwohnung Möbel aus den ehemals könig lichen Schlössern der Residenzstadt Kassel verkauft worden seien. Dabei wird behauptet, daß die Möbel einen hohen Kunittvert besäßen und außerdem weit unter Preis ab gegeben morden seien. Zu diesen Gerüchten kann das Finanzministerium, dem Sie Vcrivaltuug der Schlösser in Kassel untersteht, folgende» Mitteilen: Was Sen Kunst wert der Möbel anlcrum. «o äußert sich hierüber eure Niederschrift der zuständigen Stellen vom 21. Iunc i». I. wie folg:: „Die um 18:10 ent standenen Möbel aus den Kavalierräumen de» Bellevue Schlosses gehören im wesentlichen zu dem In ventar. das der Ltaa- grimSfätzlick nicht veräußern rann. Da je doch im vorliegenden Falle die Gegenstände der Ocfscntüchieit erhalten bleiben, zumal ste — wcnn auch in städtischer Vermattung — am Orte ihrer Ent- stehima an besonderer Stelle ihre Verwendung studen, so bestellen leine Bedeuten, sie zur Ausstattung der Empfangs- nnd Arbeitsraume des Ober bürgermeisters leihweise abzugcben. Dic Stadt üllcrnimmt neben Ser Zahlung einer Leihgebühr Sie der bisherigen Krone Preußens in bc.zug aus alle zum hessischen Fideikommiss gehörigen Sariieu obliegende Ver- p'lichtnng. die Gegenstände dauernd im Zustande der lleb ergäbe zn erhalten bzw. in Abgang kom mende Stücke zu ersetzen. Tie Gegenstände von aus'chliöst lichem G e b r a v ch s w e r l wie Sic hier in Frage !om menden Betten, Teppiche. Gardinen. Wäsche und W i r t sch a st s g eg e n st ä n d c, die fick im allge meinen ihrer Natur nach auch nicht zur Verleihung eignen, sollen an dic Stadl verlaust melden." Im weiteren wird betont, daß. woran wir nicht zwei feln. nach dieser Vorschrift verfahren worden sei. Mit alle Sem ist der Kernpunkt der Frage aber nicht berührt: Brauchte gerade Set „Bolksinann" Zchciöemann Möbel au» dem Kasseler Schlosse. Möbel zudem, denen ein Kunst wert nicht abgesprochcn werden kann — brauchte gerade er alle möglichen sonstigen GebrauäHgegenstöndc aus den königlichen Schlössern'? Er, Ser so oft über den Luxus der Fürsten gescholten hat. hätte doch darauf verzichten sollen, ihn nachzuahmen, und hülle cs doch wohl ebenso gekonnt, wie seine bürgerlichen Vorgänger im Kasseler Lberbürg«rmeistcramte. Schließlich ist eS dock) ein Hohn »nlj iüL aauzr sozialistische Weltanschauung, wenn sich bürgerliche Oberbürgermeister mit bescheiden bürger. licheu Einrichtungen begnügen, da» «ozialistische Kasseler Stabkoberhaupt aber eine fürstliche Ein richtung für sich fordert. Eine neue Ueberwachungsksmmission. l*i«n«r DrabtberlLt der „LreZdn. A a » r 1« t e Genf. ö. Nov. Pariser Blätter melde», daß der alliierte Rat die Bildung einer Kvmmiisson einleitete zur ständigen Kontrolle der internationalisier«^, Flüsse und Wasserstraßen Deutschlands mch Oesterreichs. Den Vorsitz in Ser neuen Ueberwachnngskommisston führr, dem Pariser „Jour»atz' zufolge, Frankreich. Der Dolschaflerral gegen Oesterreichs Anschluß an Deutschland. iEigner Drahtber > cht der „D r e s d n. Nachricht« n''.i Gens, >i. Nov. Die Havas-Agentnr verbreite: einen Bclickst. wonach Ser B o t scha f t e r ra l am Mittwoch sich gegen ei» nach dem Berichte der Eiiientelvmmissivn in Oesterreich beabsichtige» Referendum für den Nnfchlntz Oesterreich» an Deutschland ausgesprochen bar. Berlin, 0. Non. Der n i c d e r ö st e r r c t ch t s ch e Landtag hielt gestern seine letzte Sitzung vor Sen, In krafttreten Ser neuen Verfassung, welche die Trennung Wien» von N i ed c r öst e r r ei ch vorsieht, ab. Preußische Lan-esversammlimg. lLrahi Meldung unsrer Berliner Lchrtstlcitung.f Berlin, ö. Nov. Die preußische LgndcSvcrsammiung setzte bente vor schwach besuchtem -Hans« die zweite Be ratung der Verfassung bei den Bestimmungen über die Selbstvenvaltiing der Provinzen fort. Stcratsselretär Freund kündigte einen tziesetzenlwnrs über die Ver tretung Ser Provinzen im Reichsrat an. Bon demo kratischer Seite wurde verlangt, daß dieser lssesctzentwnrf noch in Ser Landesversammlung erledigt werde. Abg. Tr. Leidig sD. V.-P.s übte scharfe Kritik an der Haltung des R e i ch» ta g Sp rä si d e n tc n Lvebe auf der Kon ferenz der Sozialdemokratischen Partei zu Breslau. Locbe habe dort von einem durch die Hohenzollern zusammen- geraubtcn. zusammengestoblenen und zusammervgehei- ra-reten Preußen geredet. Es sei bezeichnend für das Banausentum und die Unbedeutend ch ei tder heutigen Zeit, wenn man «inen solchen Manu zum 1. Präsidenten des deutschen Reichstages gewählt habe. Das Haus führte die zweite Lesung der Verfassung zu Ende und nahm die Verfassung im wesentlich,, nach den Ausschuß- Vorschlägen am Nächste Sitzung am Id. November. Eia:.
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