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Dresdner Nachrichten : 03.10.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-10-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188610039
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18861003
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18861003
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 21-22 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1886
-
Monat
1886-10
- Tag 1886-10-03
-
Monat
1886-10
-
Jahr
1886
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 03.10.1886
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Dvesdrrev ZlLtchriiPLerr riandten imd die Inhaber der oschargrn, die Generalität, das Offlzi«- TM ' " die am hiesigen Hose de 1kv»kulate. die obersten H . - PS aller Chargen und Truppentheile, Vertreter der Künste und menlchaften, der Kirche und Schule, zahlreiche Geb. Räche und 8 korvS a Ä)men>i sonstige Spitzen aller BerwaltungSzweiae" Kainmerherrni, dislinauirtr fremde, die Vorstände und viele Mitglieder beider städtischer Kollegien der Residenz, sowie der Bogen- undScheibrnichützengilde; viele Mitglieder des HoftheaterS, persönliche Freunde des gräsi. Fabrice'ichen Hauses au« Künstlerrrrüen, sowie einen reichen Damen Nor. Eine Namhaftmachung Einzelner kann diesmal wohl unter bleiben; von auswärtigen Jestcheilnehmen, erwähnen wir, bah auch die kgl. sächs. Gesandten auS Wien und Berlin. Herr v. Hell dort und Gras Hohenthal und Bergen erschienen »varen, beö gleichen der an die kaiserliche Botschaft nach Wien versetzte Lega iwnSrath v. Tschirichky. Nicht minder hatten sich der italienilche Botschafter in Berlin. Gras de Launay und der Militärattache Graf o. Robilant einaefunden. In bemerkenSwerther Anzahl traten die österreichischen Gäste auf: der außerordentliche Gesandte Sr. k. k. apostolischen Majestät, der Oberstkämmerer Grat TrautinannSdors. der österreichischeMilitärbevollniächtigte. Oberstleutnant v.Steininger und viele österreichische Offiziere und Kämmerlinge. Das Haupt interesse fesselten selbstverständlich die allerhöchsten und höchsten Herrschaften. Se. Mai. der König Albert hatte daS breite rothe, gr>incingc>as;te Band des Stefanvrdens angelegt, mit welchem auch Gras v. Fabrice geichmückt war. der bekanntlich diesen hohen Orden aus Anlag seines oOiährigen DienstjubiläumS erhalten hatte. Die österreichischen Erzberzöge ihrerseits zeigten sich angrthan mit dem breiten grünen Bande des sächsische» Hausordens der Raute. Als die Erzherzoge und Erzherzoginnen, geleitet von unseren königlichen Maje stäten. de» Ballsnal betraten, stimmte die Musikkapelle die öster reichische Nationalhymne an. Es konzertirte die Kapelle des kgl. Leioglenadier-Reglmcntcs; Herr Musikdirektor Ehrlich hatte für den Abend ein tresslrch gewähltes Kvnzertprograinm zusamnieiigestellt. Ihre Maie'tät die Königin erschien in wahrhaft fürstlicher Toilette; ihre mächtige Schlepprode war von schwerem, braunrotheni AtlaS, der von goldenen Blumen durchwirkt war; herrlicher Brillant- und Perlenschmuck zierten Hals, TaillenauSschnitt und Schulter: Vom Haupte leuchtete ein köflliches Diadem. Von fürstlichen Personen waren erschienen: Se. K. K. H. der Erzherzog Karl Ludwig mit Gemahlin, der Erzherzogin Maria Theresia, mit zwei Söhnen, den Erzherzögen Franz und Ferdinand und seiner Tochter Margaretha, den leiblichen Geschwistern des Bräutigams, während die Töchter seiner jetzigen Gattm in Reichenau bei Wien zurückgeblieben waren. Selten haben wir so viele und herrliche Diamanten am Leibe einer ürstlichen Frau iniikeln sehen, wie an der Frau Erzherzogin. Ganz kostbar wirkte eine Schnur von mächtigen Steinen, die von der Mitte deS Rückens über die rechte Schulter bis zur Mitte der Korsage führte und aus dem Halse ein ebenso herrliches Kollier kreuzte. Die mgeild'ri'che Erzherzogin Margaretha trug ein geschlossenes lila Seidenkleid. Der kaum zwanzigjährige Erzherzog Ferdinand zeigte eine schlanke Jünglirigssigur von Frifche und Freundlichkeit. Ein weiteres Paar naher Verwandler unseces Königshauses bildeten Ihre K.K. Hobelten der Großlierzog und die Groscherzoain von Toskana. Ter ebenfalls erschienene Erzherzog Ludwig Viktor, K. K. H-, inngster Bruder des Kaisers von Oetterreich. trug Dragonenmitorm. Tie Schweftcr unseres Königs und des Prinzen Georg, I. K. H. die .Herzogin Elöabclh von Genua, hat trotz ihrer fchlorweißen .Haare ihre volle Beweglichkeit bewahrt; ihr Sohn, Herzog Thomas, zeigte sich in seiner italienischen Marine-Uniform als ein stattlicher Seeoffizier. Seine Gattin Jsabclla. eine geborene bayrische Prin- ze'siii. fiel von Weitem schon durch ihr schönes hellblondes Haar aus; ihr Perlenkollier ^ies in ein großes Ametiftichloß aus; die schöne Frau trug Poneeau-Sammet. Tie Nrchle unseres Königs, die Herzogin Amali» in Bayer», hatte über oie Bnisl eine ansehnliche Ranke von Veilchen gelegt. Erschienen waren ferner der Erbprinz von Meiningen nut Gcinabliii. Diese Tochter des deutschen Kron prinzen bot in ihrer weihe» Robe eine höchst anziehende Erschei nung. Auch die Toilette I. K. H. der Prinzen»! Albert von Allcnbnrg, die mit ihrem Gemahl von Schloß Albrechtsberg ge kommen war, entzückte allgemein; außerdem gewahrte man noch den Prinzen Alexander von Weimar und Moritz von Altenburg, den Finiten und die Fürstinnen Schönburg-Waldenburg »ist ihrer schlanken Tochter. Prinzeniii Elisabeth, den Prinzen von Schön- burg-Troyssy mit Gemahlin und den Grci'en Curt von Schoeiibiirg- Ganeriiitz m Jvhaiiniteruiiltorni. sowie Gras und Gräfin v. Nien burg, lenere mit Brillanten übersät. Tie königlichen Majeflaten entfernten sich, da der nächste Tag große Anstrengungen versprach, mit dem größten Tbeil der Fürstlichkeiten bereits gegen '/«II Uhr. Die anderen Gäste blieben, der empfangene» Eindrücke voll, noch etwas länger beisammen. Allgemein wurde die Leutseligkeit be merkt, mit welcher der Erzherzog Karl Ludwig verkehrte. Auch der Benasser dieses Berichts wurde von Sr. Kais. Hob. mit einer An sprache beehrt. Der Herr Erzherzog erkundigte sich nicht nur nach den hiesigen Zcituilgsverhültnissen. sondern war so licdcnswürdig, unseren Berichterstatter eine Anzahl Inwriiialioncn zu erlheilcii, um ihm, wie er sich ausdrückte, „die gewiß recht schwere Arbeit zu erleichtern." »z» «»». rm»» uv» u»«. M «>/.. ottE. »sw- 7»v Den Keller >er- war »,»»»». » Wo». WOMML» Mk Pk» 180,88, 8L, E88l»-E8« 188,08» 0^»n:«».M» KM« M. KM. «« -<M<-. ««eilt». ». 0««»»r. > »«»» W«». l«, ,17-153. »r. o-,. «-. MM. »»- «WrU-WM UUM. WM« " I«, «. 0.1.K» - «E-K» «. »»ttl-»«« »r. 0c,»»rr-«»»»r. «M. »r. «»ril «»« KM. I»«» S7M. »r. Ocl,»rr-»i «»«>»" 87M, »r. W,»»»»-»««»». ».««, M. >»rU- «»> UM. ««En« 1— »<r*«»rr, U«»»r» « »r«. »«m «^70. ,»»«»»» „r»»»7i,»>, ». vr«,»rr. »r<E »rr «»«»», »rr «,« ML. R»,,n> »rr vre«»»» I«. »r, M»r» 1«. Anlaß der Ber- Josesa Herrn zu^ellen Lokale« »ntz Silchsische». — Se. Kgl. Hoheit Prinz Georg hat aus mählung Ihrer Kgl. Hoheit der Prinzessin Maria Oberbürgermeister Dr. stüdel 1800 Mk. mit der Mall lassen, diesen Betrag an hiesige hilfsbedürftige Ein- wvhnerzu vertheilen. Ferner erhielt der Herr Oberbürgermeister von Sr. k. k. Hoheit dem Erzherzog Otto 1000 Mk. für dre Annen der Stadt. Nicht minder hat Se. Maj. der König die Summe von lbOO M. unmittelbar an den Vorstand deS städtischen Armen amtes, Hm. Stadtrath Kunze, gelangen lassen. Derselbe ist durch diese reichen Spenden in den Stand gesetzt, keinem Armen eine ge ringere Summe als 10 M. zuslieken zu lassen. — In dem Eckparade- und Banketsaal des Kal. Schlosses fand gestern Nachmittag 4 Uhr königliche Tafel statt. Zu der selben batte der außerordentliche Botschafter Sr. Majestät des Kaisers von Oesterreich mtt seinen Ebrenkavaueren. die am hiesigen kgl. Hose beglaubigten und hier anwesenden außerordentlichen Gesandten und bevollmächtigten Minister, Se. Durchlaucht der Fürst von Schönburg-Waldenburg, Se. Erlaucht Gras Karl Lxhönburg-Forder- Glauchau, Se. Erlaucht Gras Solms-Wildenselö. Ihre Durch lauchten die Prinzen Hugo, Georg und Ernst v. Schönburg- Waldenburg, die Kgl. Herren Staalsminister. der apostolische Vikar Bischof Dr. Bewert, der Oberbürgermeister, der Stadtverordneten vorstand u. s. w. Etiiladimgcn erhalten - Se. «eueste Telegromme der ..DreSduer Vtachr." vom 2. Octbr. Berlin. Von den Öwern der Eisenbahn-Katastrophe im ^ j Potsdamer Bahnhöfe ist der Geireite Schachllinger seinen Wunden l erlege». — Heute begann unter dem größten Zudrang die Schwnr- gerichtsveihandlung gegen den Toppclmvrdcr Keller. ^ Handlungen wohnte -er Fnslizminmer Friedbcrg bei. aui der flucht am 'einen Kreuz- und Ouerzügen auch »acn Leipzig gcloriimen. — Ter Petersburger Koncipoiident der ..Vvsll Ztg. beilätigt das Ei'eiibahnatkenlar aus den Farcn bei der Station Luga und konstatirt, die Recherchen nach dem Tbätcr seien bisher 'inchilos gewesen. — Tw Freisinnigen stellen als Nachfolger Löwe s »n >i'len Berlincr Reichskagswahltceise den Prediger IKessler auf. - Nach nuiimchr vollständig vorliegenden Meldungen betrug die GFamnüzahl der während der diesjährigen Herbslübungen bei den I! der vrclißi'chen Kontingentsverwaltung anachörrgen Armeekvrvs an Hitz'chlag Erkrankten i"6. Ein großer Tyeil der Erkrankungen gebörte der lcichleslcn Form des HitzschlageS an. von den schwer Gikrankten sind !> gestorben. 'Außerdem weisen die Monate Mai. Fum, Juli 76 Erkrankungen mit Todesfällen aus. Hiernach komm! IM Durchschnitt auf icdcS Armeekorps ein Todesfall/ Paris. Clcmenccau wird im monarchistischen Blatte „Tri- boiilct" bcichuldigt beim Biililärmalratzengeschäft Trinkgelder ange nommen zu haben. Er drückte in einer Erklärung seine tiefe Ver achtung nir dicie Niederträchtigkeit aus. Harden-Hickelf. Redakteur des „Triboulet" forderte ihn darauf, Elemcnceau lehnte indeß ab. -- Gestern begannen die Erdarbeiten für die I88!«cr Weltausstell ung. — Der Knabe Matthias Bideau. der am 2t. Februar von emcin tollen Hunde gebissen, am 2ä. Februar von Pasteur in Be- liaudlung genommen und am 5. März als geheilt entlassen worden war. starb vor drei Tagen, genau sieben Monate nach dem Bisse, an der Toltwuth. — Das Aumale'sche Vcrmächtniß von Schloß Ebaiilllln an das Institut de France ist ausdrücklich vorher von allen vrlcanistischen Punzen gut geheißen worden. Die politische Bedeutung dieses Schciikungsaklcs besteht darin, daß die Orleans durch llehcrlassiiiig einer renchen Besitzung an Frankreich die Un- bopularität zu entwaffnen hoffen, welche im Volke gegen ihre Geld liche herrscht. Das Institut nimmt natürlich das Vermächtniß an. lieber die Stellung der Regierung zu dieser Angelegenheit ist noch nichts bekannt, doch ist ihre Bestätigung der Jiistitutsbeschlüsse wahrscheinlich. Tie Berliner Börse erössnete abwartend. befestigte sich aber bald in Folge von Meldungen über eine angeblich beabsichtigte Aufnahme einer chinesischen Anleihe. TuS Geschäft war nur auf ciuzcllien Gebieten belebt, vorübergehend trat eine Abschwüchung ein im Anschluß an den erneuten Rückgang der ungarischen Gold- rcnte. Ter. Schluß brachte erhebliche Befestigung. Im Vorder gründe standen Tiskontokommandit, die lebhaft steigend waren, auch andere spekulative Banken erfuhren Avancen. Später fand ein erregtes Geschält in Bergwerken zu schwankenden Eoursen statt. Deut'che spekulative Bahnen wnienKwrwiegend schwächer. Franzosen und Tuxer anziehend. Später unterlagen Ostpreußen und Elbe- ihal einem schatten Angebot. Von fremden Renten trat ein reger Schluß für Egypter, für Ungarn stärkere Reprise ein. Im Kassa- verkchre waren deutsche Bahnen abgeschwächt, österreichische be hauptet, Banken belebt und höher, Bergwerke und Industrien des gleichen. deutsche Fonds fest, für österreichische Prioritäten bestand reger Begehr. Privatdiskont 2V» Prozent. Hr » , r « » » « ». v«t»r. are»l« WlM. eu>«,»»E R7.N». dardka y«.2>. »altztrr —»Mwter 76,!». <»r»k. »»»rr«, St,80. lioronio «,ffr» —. «r«ln>»»rgrr . SeftkN. wir». 2. Lkt-trr. Sri»« 276M. «>,»«»»», — »«lUirr —. ikltkid» —. N»,. »»» IM,65. « ,r> I. L.c«i«»rr. «chlM. «r«« WM. »Ir»»« Nl.t«. At.lln«,»1 Sin»»»,»» «75. »,»»,r»n> «V, »,. «rl»»lt«r» «».«rr 60,81. «,„irr «8.6N. c>>»»«»«, ««M. ,»rih« N.W. «fr«. Erc. der Hosmattchall Sr. Kgl. Hoheit des Prinzen Georg, Frhr. v. Gutschmid, ist infolge der Anstrengungen der letzte» Tage eckrankt und dadurch verhindert gewesen, den gestrigen Festlichkeiten bcizuwolmen. — Die Wiener „Äbendpost" schreibt anläßlich der Vermählung des Erzherzogs Otto mit der Prinzeisin Maria Josefa: „Mit den Glückwünschen der daS Brautpaar umgebenden liebevollen Ver wandten vereinigen sich unzählige Segenswünsche treuer, theil- nehmender Herzen in den österreichischen und sächsischen Landen. Ter Ehcbund des jungen Paares fügt den Banden der Verwandt schaft und Freundschaft, welche seit mehr als anderthalb Jahrhunderten zwischen dem österreichischen Kaiserdause und dem sächsischen KönigS- hause bestehen, ein neues hinzu." — Bereits von 10 Uhr an bildeten gestern Vormittag an der Bürgcrwieie, Georgplatz. Gewandhausstraße, Moritzstroße, Neuinarkt und Augustusftraße dichte Menschenmassen Spalier, um den seier- Iichen Zug. mittelst welchem die hohe Braut Prinzessin Maria Josefa das Palais an der Lanqestraße verließ, in Augenschein zu nehmen. Punkt V« 12 Uhr verkündeten 2 Züge Gardcreiter das nlahe» des Zuges, der ans 4 Galaeguipagen bestand und wiederum von 2 Zügen der blauen Reiter in Galauniform geschlossen wurde. In dem erste» Wagen hatten Herr Hofmarschall Freiherr v. Gul- schmidl und Oberhoimeistcrin v. Zedlitz, Exc., Platz genommen. Ihnen folgte m dem prachtvollen Hochzeitswagen die hohe Braut an der Seite ihres erlauchten Bakers, sich überall huldvoll nach der zujnbelnden Menge verneigend. Zu Pierd begleiteten diese» zweiten Wagen Major im Gardcreilerreaiment Freiherr v. Hönning O' Caroll - , Georg, . dritten , Prinz Friedrich August und Ihre Kgl Hoheit Prinzeß Mathilde. Alsdann folgten im vierten Wagen Ihre Kgl. Hoheiten die Prinzen Johann Georg, Max und der militärifche Begleiter, Major v. Oer. Später, nach eiinger Unter brechung. folgten im süniten Wagen die Hosdcnnen Gräfin Vitzthum, Frl. v. Gärtner und Adjutant Freiherr v. Wagner, im sechsten Wagen Se. Hoheit der Fürst von Hohenzollern mit dem zum Ehrendienst kommaiidirtcn sächs. Major v. Hammcrflein, im sieben- len Wagen endlich Se. Kal. .Hoheit der Prinz Albert mit seinem Erzieher, dem Hofrath Poyland. Durch das grüne Thor erreichte der enthusiastisch begrüßte Zug das Kgl. Schloß, woselbst die Eercmonie der Kranzaussetzung in den Gemächern Ihrer Majestät der Königin stattsand. — Es wurden der Senätsprasident beim Oberlandcsgcricht .Hermann Met" ^ ^ —-L° - rath Julius 1 hoies ernannt, Behörde ernannten ScnalSpräsidentcn bejm" Oberländesgerichl Edmund Werner die Stellvertretung des Vorsitzenden übertragen. — Ter Fremdenzustuß war gestern ein so bedeutenver, wie ihn die Residenz seit langer Zeit nicht erlebt. Bereits vor gestern Abend wogten m rrober Erwartung der kommenden Fest tage gewaltige Menschenmengen noch in später Abendstunde durch die Straßen der Stadt. Konzert- und Vergnügunaslokale, Restau rants und Casös waren dicht gefüllt und überall herrschte die ani- nurteste Festslimmung. Das herrliche Herbstwelter begünstigte den Zufluß aus den Rachbarstädten und den umliegenden Dörfern. Jeder Eiienbahiizug, jedes Dampfschiff brachte unübersehbare Reihen von BeiiichSgästen mit Frauen und Kindern, welch' letzteren die MichaeliSferien recht gut zu statten kamen. Einzelne Restaurants waren geradezu übettullt, Garlenetablissements-Bcsitzer. die bereits mit der Saison abgeschlossen zu habe» meinten, macksten in Sonder heit amc Geschäfte. So war im italienischen Dörfchen, zumal i» den Mittagsstunden, als das die Ehrensalven abgebende Infanterie- batcnllon in seiner Nähe Ausstellung genommen hatte, kern Platz mehr zu haben. Wie immer halte Helvrgs Etablissement der allge meinen Freude durch reichen Fahnen- und Jlaggenschmuck in den Landes- und österreichischen Farben Ausdruck gegeben. Abends wirkte die Illumination von hier nach Hem Theater zu bewältigend und überraschend. Auch Cass König und Cafs Central am Alt- markl erglänzten im Hellen Llchterscheine, wie denn überhaupt der Platz der „Germania" sich durch reich dekorirten Schmuck hervor- thal. Das neue Bankgebäude des Landwickhschostlichen Kredit- vercinS an der Pragerstraße, gewissermaßen in Vertretung der landwirthschastlichen Bevölkerung unseres Vaterlandes, hatte nicht nur reichen Flaggcnschnmck sam Morgen des Tages, ange legt. sondern erglänzte auch am Abend in geschmackvoller Illumi nation. Die Firma Krohne und Hittchel, Alimackt 3, zeichnete sich durch geschmackvolle Draperien aus. Im Großen und Ganzen hatte die Residenz reich, wenn auch nicht übermäßig geflaggt. «Lo waren die Farben des hohen Bräutigams schwarz und gelb nur vereinzelt anzutreffen. Die Dampfschiffe der sächs. Dampsschiff- iahrtsgeiellschast und die Pferdeeffenbahnwagen waren mit Wimpeln und Fähnchen geschmückt. Die Wachen und Postillone trugen Parade- bez. Galauniformen. Die Beamten der Sicherheits- und Wohlsahrtspolizei hatten Ordens- und Ehrenzeichen angelegt. Hunderte hatten rechtzeitig Schicht gemacht oder feierten ganz. Üeberall athmcte in dem unzählbaren Menschenschwann. der heute trotz des Sonntags nicht in der Stacke von gestern auftretcn durste, herzliche, wahre Freude. F»rtfe»«ng de« lokale« LheNe« «eite ». raae-zeschtchte. Deutsche- Sketch. Die Ungeschicklichkeit unserer Offiziösen ist nun so himmelschreiend geworden, baß sie selbst untereinander sich öffentlich den Kovs waschen. Die „Köln. Zta." hat trotz ihres oisiriösen Dienstes noch einen kleinen Rest von gesundem Menkchen- >erftand bewahrt, der sie erkennen läßt, vaß der letzte Ausfall der Ztg." unter die „Reichsseinde" versetzen wird, was beiläufig von den alten -Reichsfeinden" als eine arge Ehrenkräiikung empfunden werden wurde. Aus diesem Zwischenfall kann man übrigens von Neuem ersehen, daß die offiziösen Elaborate, soweit sie nicht blos concrete Thatsarden, sondern Reflexionen enthalten, noch viel zu viel Beachtung seitens der unabhängige« und anständigen Presse finden. Die maßgebenden Blätter aller selbstständigen Parteien müßten eine Vereinbarung abschließen, den wirren Ergüssen der offiziösen Federn gar keine Beachtung zu schenken, sie weder einer Erwähnung noch ei»« Polemik zu würdig«». Das Ausland würde bald diesem Beispiel so dort, wenn man die > liest, bedeutend an Ans, dem Bahnbole von dem gesammten Magistrate und den Gemeinde brvoümächiialen emvsanarn worden. «sie Bürgermeister Dr. Erhardt «cbiet« eine Ansprache an den Prmzregentrn. in welch« er hervorhob, daß dt« jetzt beendete Reise einem wahren Triumphzuge geglichen und die unzerstörbare Anhänglichkeit der Herzen der Bayern an das Herrscherhaus bekundet bade. Der Prinzregent e» wiederte. die Begrüßung seiten- der Vertreter München» erfreue ihn lehr nach ein« Reise, die ihm unvergeßlich bleiben w«de. Er hoffe, am Oktobersesle auch die Vertreter v« Stadt wrrd« begrüßen zu können und dieses Fest Wied« zu einem wahre» Volksfeste ge staltet zu sehen. Auch die „Nordd. Allg. Ztg." hat nachträglich da» Schreiben deS Aintsarrichtsraths Jrancke in Ratzeburg abgcdruckt. Die.Post" erklärt: „Daö Verhalten deS AmtSgericht-ram Francke in Sachen Molkenbuhr richtet sich von selbst; eS ist gleich verwerflich nach der Richtung der Fälschung als bezüglich des Inhalts deS Brieses und völlig unvereinbar mit den Forderungen der Ehre, welche vor Allem ein Mann in der amtlichen und politischen Stellung des ge dachte» Herr» zu erfüllen hat. Die Koniequenzen ergeben sich von bst: Ne' ' " " .„, .. . >av. Zt.. daß der jetzige sozialdemokratische Abgeordnete Liebknecht, dessen anarchistische Brandreden selbst den an starken Tabak gewöhnten Amerikanern etwas zu stark waren, zu den eckten Mitarbeitern der Redaktion der „Nordd. Allg. Zta" gehörte, und daß aus seiner Feder in das Organ so mancher Artikel über den Souveränetät« oünkel der Liberalen, über die Königstreue und über das monar chische Prinzip hineniaekommen sei- Die Ursache der Erkrankung von 10 Arbeitern der Altmannschen Bretschncidemuhle in Breslau und des rasch eingetretenen Todes von zweien der Eckrankten,glaubte man bekanntlich auf de» Genuß des an dortiger Stelle angeblich stark verunreinigte» Oberwassers, von welchem die Erkrankten getrunken, zurücksuhre» zu können. In zwischen haben jedoch, wie authentisch mitgetyeilt wird, die Untersuchungen, die sofort iin Aufträge des königlichen Polizeipräsi diums im dortigen Gesundheitsamt vorgenommen wurden, ergeben, daß das Oderwasjer nicht an dem Tode bezw. den Erkrankungen der Arbeiter Schuld fein könne, daß vielmehr eine acule Vergütung, und zwar mit Arsenik vorliegen muffe, da in den Vorgefundenen Speiseresten sich solches in grober Menge fand. Lestrrreiktf Der Fürstbischof Funder ist Freitag Abend »i Klagenfurt gestorben. . . Der „HlaS" meldet telegraphisch, Minister Gautsch habe durch einen Abgeordneten des böhmischen Großgrundbesitzes der mährisch czecbischen Abgeordneten sagen lassen. d>>ß wenn gegen ihn eine Interpellation bezüglich der czechnchen «schule» Mährens emge bracht würde, er solches Material Vorbringen könne, daß die Lmle darüber jubeln werde. In Folge dessen werde die Interpellation wahrscheinlich nicht cingebracht werden, wie sich überhaupt die Aktion gegen Dr. v. Gautsch immer mehr verringere. Cholerabulletin. In Pest l6 Erkrankungen, 6 Todesfälle, in Triest 4 Erkrankungen rind 1 Todesfall. Ungarn. Die Antwort, welche der ungarische Ministerpräsi dent Kolvinan Tisza im Reichstage den Interpellanten in der bulga rischen Frage gegeben hat, wird nicht nur in Oesterreich-Ungarn, sondcm auch in Deiit'chhnrd mit Befriedigung auigenommen wcrdeil. Sie zeigt zunächst, daß die Wiener Negierung nicht mit einer Kom pensationspolilik hervortreten wird, welche die ohnehin schwierige Stellung der Monarchie ans dem Balkan nur gefährden und den Anlaß zu Verwickkiliiwen mit den Balkanvolkern geben würde Vielmehr bekennt sich Oesterreich-Ungarn heute ausdrücklich zu dem vernünftige» Grundsätze, daß die Förderung der Selbstständigkeit der Balkanstaaien in seinem eigenen Interesse liege. Wäre diese Politik von jeher seitens Oesterreich-Ungarns befolgt worden, so winde zweifellos dessen Stellung eine günstigere sein, als heute; i» darf man nur hoffen, daß es künttig vermeidet, in die alten Fehler zu verfallen. Nicht minder wichtig ist der Passus der Tisza scheu Rede, welcher besagt, Oesterreich-Ungarn werde keiner Macht sab gesehen von der dazu berechtigten Türkei) gestatten, in Bulgarien elnzumarschircn, oder sich einicitig das Protektorat über das Land anznmaßc». Ist diese Stelle auch nicht gegen das offizielle Rußland ge münzt — denn dieses weist ja mit Bestimmtheit den Gedanken der Okkupation zurück-so richtet sie sich doch gegen benpairslavislischen Uebcreifer der Katkoiv und Genossen, und.Kaiser Alexander III, weiß nun genau, was zu gewärtigen ist. sollte er sich etwa von den Panslavisten zu unüberlegten Maßnahmen gegenüber den wndcr- haarigen Bulgaren drängen lassen. Auch in Sofia wird mau Tiszws Aeußeiungen zu würdigen wissen; sie müssen zur Stärkung der dortigen Regierung lcind z» reizen, andreri gegen die Ucbergrifse Rußlands energisch vcrtheidigl. Zum Schlüsse gerung beitragen, wen» diese cs vermeidet. Ruß audrerscilS aber die Selbstständigkeit des Staates gegen tue ucvergrifse Rußlands energisch vcrtheidigt. Zum Schlüsse sc, noch envähnt. daß die englische Presse von der Kundgebung des ungarischen Ministerpräsidenten mit grvycr Genugthuung Kenntiiiß nimmt, eine Genugthuung. die um io berechtigter ist. als Tisza am das volle Einvernehmen mit Tcutschlcind hmweisen konnte. Dieses Einvernehmen läßt auch die Ansicht des Ministers, daß eine Geiäln düng des allgemeinen Friedens nicht zu besorgen sei, als begründet erscheine». Frankreicki. Paris, Seit gestern gehört Chantilly Frank reich. Der Herzog von Anmale hat durch den Senator Bocher den Kom- mnsionspräsidente» Zeller vom Institut de France beuachrichtigt, daß der Herzog von Aumale gesonnen ist, das Schloß Chantilly und seine Umgebung zu euiem Natwualgeschenk zu machen. Er habe dies immer thuii wollen und schon in seinem vom 3. Juni 1681 dntirten Testa ment eine derartige Bestimmung getroffen. 'Run aber die Verban nung biiizugckommcii, sichle er sich veranlaßt, schon heute die betr. Dispositionen bekannt zu gebe». „Da ich gesonnen bin, Frank reich das Domanium von Ehanlill» mit all' seinen Wäldern, Tro phäen, Gemälden. Kunstgegenstände» n. f. >v. zu erhalten, weil es ein vollständiges Denkmal der französischen Kunst bildet und die Geschichte meines Vaterlandes in seiner ruhmreichsten Zeit ver kündet. habe ich beschlossen, dieses kostbare Depot einer Körperschaft zu übergebe», der cmzugchvre» ich lange Zeit die Ehre hatte, die mich in seine Reihen in doppelter Eigrmcha't bcrics und die, ohne sich den unvermeidlichen Wandlungen der Gesellschaft zu entziehen, vom Fraktionsgeist befreit ist und seine Unavhängigkeit inmitten der politischen Strömungen und der brutalen Stöße bewahrt." Als Bestimmuiigen zu dieser Schenkung befiehlt der Herzog, daß die Gebäude. Gärten und Sammlungen stets in gutem Zustande er halten bleiben sollen. Von dem Erlös der Ländereien, Götten, Wälder u. i. w. sollen jährlich eine bestimmte Anzahl Kunilweckc zur Vervollständigung der Museen angeichafft, für alternde Schritt- ttellcr oder deren Wittwen Pensionen ansgeietzt und Preise zur Erinuthigung „Inger Schriftsteller errichtet werden. Ferner dürfen das „Musöe Eonde" scimmtliche Literaten täglich, das große Publi kum alle Vierteljahre besticken. Künftigen Mittwoch wird im In stitut über die Annahme dieser großartigen Schenkung diskittirt werden und steht cs zu erwarten, daß auch die Regiemna ihre Zu stimmung zur Annahme nickt verweigern wird. Die ganze Schenkung soll einen Werth von 30 Mill. Frcs. rcpräientiren. — Aus Verlangen Paul Berts soll die Flottcndivision in Tonking verringert werden. Man beginnt dainit, 11 Kanonenboote und einen Kreuzer zu ent waffne». — Eine Bemerkung des „Figaro" weist daraus hm. daß die ictzige Reise des Eonieilpräffdcnten nur eine Komödie ist, die bekannt gegeben werden muß. Sie ist der Vorläufer der Entlassung Grevys. Jrcycinet läuft der Popularität »ack>, weil er seine Kan didntur als Staatsoberhaupt unterstützen will. Er ist ein Plagiat der Reise des Präsidenten von 1851. Man bereitet schon tue Reise nach dem 'Norden vor, dann wird die nach dem Westen kommen, vorausgesetzt, daß man nicht vergißt, daß auch de Freycinet seinen taipesischen Felsen hat: Madagaskar, wie Jules Ferry die Tonking- Angclegenhett. — Der Abg. Clemenceau bat in Folge einer im „Triboulet" erschienenen Karrikatur dem Chefredakteur dieses Witz mattes, den Baron von Haulen-Hickay einen sehr groben Brief ge schrieben, was diesen veranlaßte, dem Leiter der äußersten Linken seine Zeugen zu schicken. — Augenblicklich weilt Jsmael Pascha in Paris, um. da er an fortwährendem Nasenbluten leidet, die Aerztc zu konsultiren. Er empfing nur wenige Personen, u. A. einen Redakteur des „Figaro", um sich von demselben üb« de» Zwischen fall Lawison anSlragen zu lassen. I» Folge eines Jnthums hat man zwei neue Thore in die Mauer deS efckhcdivialen Valais durch brochen, ohne zuerst die Erlanbniß einzuholen, weshalb der Gou verneur Soldaten dahin beordert hatte. Ei» Gcricklsbcamtcr ietztc ein Protokoll aus. Dos ist der ganze vielbesprochene Zwischenfall. — Eine Genfer Zeitung berichtet, daß in dortigen Schulen die Lehr« die Elektrizität als Züchtigungsmittel für ihre unfolgsame» öd« faulen Schm« verwenden. Je nach dem Grade ihres Ver hüt sein Po! irbe raii Gas l>eg« Anci ottei man Mai Mai 7oa dnrc weil aber eiste dem Jul) von Tie M-cl die dM > ?as P'd. filid dem t.e.z, weil iho! Abt! rma ilst maß ZN b ^nr 'ckä' Was > mei mrh Mai wehi wnn Iiabc Bei' Lun Gen Chol One enizi gepl« wlg« Gen növc nicht vor Lugc Bah litt, richt Ein 'Näh der ' vcrlc einei Pete
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