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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 06.11.1903
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1903-11-06
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19031106016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1903110601
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1903110601
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1903
-
Monat
1903-11
- Tag 1903-11-06
-
Monat
1903-11
-
Jahr
1903
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 06.11.1903
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Lelearamm.Idrett«: «»chrichte» »«»»«» vor votsU-VerkLUlt äor VamvutiuL-kadrUr 6 AI, llolketsrant, ^ ^ - > bietet Io geaekmaetevoUsr >u»tüdenne ungaraisi-ts ung garnierte , GtAkllilkl 1856. I llar» n»ck «igsooa, »ovlspariser, lxinclonsr uns Wiener dloäsllsn. Hauptgeschäftsstelle : «arienftr. 38,4«. ilnresgen-caM. Lnnatime von ülnluiidiaunsen bi» nuchmniagL s Ukr. Sonn- UN., geierta»» nur Marie,,strake s» vo» n bis '/»l UIir Tic l ivaltiae Grund «eüe tca. » Silken M Vto. An kundioungcn aut derLnvaticile Zeile 2s Pig.: die ripaltioe?>eile als „Lin aeiLndt ' oder aut Tertieitc «o -jj,u In Nuimnern nach Sonn- und Nett.. lagen I- bei rwaltioe Grundzeiten so. «o be». so und so Mg. nach de ionderem Tarn. Auswärtige Aiä träge nur gegen Vorausdezadinng. Bklegbiätler werden INU roMg. berechne!. Serntprechanichlu«: «Mt l Nr. U und Nr. 20SU. M KM UM Mim"!! Z ömpüoklt lll Auscvrckl: ß LIsvr»« Ovtv» «nrl RlvrSe 8 , Modell- llllä DaockwIrtscdsM-vorSto W I «klllius Gvdicklied I /IV »u» 8«« L«, pewt. ». I. Lt. M SelmIltliWkegmtSiiüe j I VS ü kür Our. slslttr. 1-iedt, Petroleum. Lsrrsn. s! lletiir. »syers I«0l>0I'll'AII ß letiir. »«s«r- dvdvl'tl'rmomulsi«« ff >OU- Versavä vucli rnisnÄrw. "ALD tz LömZ!. üolllpotdelre, vresäen, vsorssntor.A fsbrill feiim l.kllemiU'811. VIvitzrelieoelikt« 4o«wal»> ta M V,Ü8«te8 on«I vonoolmiste« Ksdmcin- mul limii-lillsmsrik. LtsOll Iktalb« lMemnii-liiiirstl-kttM! Rr. 3V7. §» Revolution in Panama. Hosnachrichten, Stoaisbahnen. Landeskulinrrat. Tragödi ilfl"- der Erde. GerichtSvelbandlungen. Coauelin-Gastspiel. Lotterietiste. SSSZL! Freitag,«. Ravt»,»er 18«3. Die Umwälzung in Panama. Der amerikanische Imperialismus läßt eS nicht bei Worten bewenden, sondern schreitet rasch ans der Bahn zlelbewußter Taten sort. unbekümmert dämm, ob das moralische Urteil dir von ihm angewendeten Mittel der Skrupellosigkeit bezichtigt und ob sonstige „Kleinigkeiten", aus die man anderwärts Gewicht zu legen pflegt, wie beispielsweise sogenannte völkerrechtliche Grundsätze, bei der von ihm beliebten Methode ganz oder teilweise zu kurz kommen. Die neueste ..Leistung" Uncle Sams auf diesem Gebiete ist die Umwälzung in Panama, die sich zwar äußerlich aus den ersten Blick lediglich als eines der in jenen gelegnetenfGegendcn üblichen „Revolutiönchen" darstellt, bei näherem Zusehen indessen die Ge stalt einer hochpolitischen Aktion onnimmt, bei der die Herren in Waslilngton ihre lange Hand im Spiele haben. Die tatsächlichen Vorgänge sind in Kurze dahin zusammen zu fassen, daß der nördliche Teil der südamerikanischen Republik Kolumbien, das noch zu Mittelamerika gehörige „Departaments Istmo", sich gegen die Zentralregierung in Bogota empört, seine Unabhängigkeit erklärt und eine provisorische, aus drei Konsuln und einem Kabinett gebildete Regiemng eingesetzt hat. An der nötigen dollargeschiirten .Begeisterung" ist noch dem Bericht des Reute,scheu Bureaus, das sich solche Mätzchen bei seiner Bericht erstattung über derartige Vorgänge doch lieber ersparen sollte. in der Hauptstadt Panama kein Mangel gewesen. Gleichzeitig wird das Bevorstehen einer ähnlichen Erhebung in der Hafenstadt Colon gemeldet und in bezeichnender Weile hin, zugesügt, daß die dort anwesenden Amerikaner — warum nur diese? - in ihrer Sicherheit bedroht seien. Die Regierung in Washington hat alSbald die Entsendung eines Geschwaders an den Schauplatz der revolutionären Ereignisse verfügt, und, um dleie Maßregel noch wirksamer zu begründen, sich von ihren Konsuln melden lassen, daß in allen mittelamerikaniscken Staaten Aufruhr und Erregung herrsche. Nicaragua ioll die Absicht haben, über Honduras herznfollen, in Guatemala und Costarlca drohen an geblich Unruhen auszubrechen, und die Bilanz von dieiem bunten Tulcheinander wird durch die Erklärung gezogen, daß „man" nicht überrascht sein ivürde, wenn eine Art allgemeiner Bürgerkrieg aus- brache. In demselben Atem versichert „man" -- d. h. die Washing toner Regierung — aber in aller Seelenruhe, daß die jüngsten Bewegungen der amerikanischen Kriegsschiffe nicht im Zusammen hänge mit der Panamakanalfragc ständen. Natürlich, ganz und gar nicht! Wer könnte auch wohl aus einen solchen Gedanken kommen und Uncle Sam eine io große Arglist zutrauen? Als seinerzeit die Kriegserklärung gegen Spanien unmittelbar bevor stand, erging sich der damalige Präsident Mac Kirsten noch in ostentativen Versicherungen seiner Friedensliebe. Mit demselben Rechte können die UankeeS auch heute von sich sagen, daß für sie der Panamakanal bei der Isthmus-Revolution keine Rolle spiele. Die Wahrheit ist. daß die Bereinigten Staaten gerade wegen dcs PanamnkanalS an der staatlichen Selbständigkeit des Isthmus nicht nur ein wesentliches Interesse haben, sondern daß auch di^ jetzige Umwälzung von ihren Agenten schon seit langer Zeit in über Beziehung unterstützt, gesördert und vorbereitet worden ist Ten Mittelpunkt dieser Zettelungen bildete der amerikanische Ge sandte bei der kokumbischen Republik in Bogota, namens Beauvrs dessen ganz offen betriebene völkerrechtwidrige Machenschaften schließlich doch selbst gegenüber einem !o verlotterten GtoalSwesen wie cs jede mittel- oder ikdamerlkanlsche Republik in höherem oder geringerem Grad« ist. zu arg wurden und einen plötzlichen Urlaubs wrang sür den allzu eifrigen Jünger der Monroelehre zur Folge batten. Dem Urlaub folgte dann alsbald die demonstrative Ab beiusung des Gesandten von Washington aus und der Abbruch der diplomatischen Beziehungen zu der Republik überhaupt, der zugleich, gerade als wenn cS so verabredet gewesen wäre, das Signal zu der Erhebung in Panama gab. Das Verständnis für Ursache und Wirkung in dieser An gelcgcnheit ergibt sich aus einem geschichtlichen Rückblick auf den Verlauf der Jsthmuskanalfrage. Es gab eine Zeit, in der die Union der Kanalsrage in jeder Form ablehnend und ohne Verständnis gegenübertrat, so im Jahre 1825, als der Präsident von Nicaragua an die Vereinigten Staaten, „die große Brudernation im Norden", die Aufforderung richtete, mit Nicaragua gemeinsam den Kanal zu bauen. Erst im Jahre 1849 verstanden sich die Vereinigten Staaten zu einem Vertrage mit Nicaragua, in dem das alleinige Recht auf Bau, Befestigung und Verteidigung deS Nicaragua kanals der Union übertragen wurde. Darob empörte sich die öffentliche Meinung in England dermaßen, daß es einen Augen blick den Anschein hatte, als sollte zwischen den beiden angel sächsischen Nationen abermals ein bewaffneter Zusammenstoß statt- sindcn. Schließlich kam es aber doch zu einem Vergleich aus öirimd deS Claytrm-Bulwer^Lertrags vom Jahre 1850, der das Aussichtsrecht über einen zu bauenden Niearaguakanal zwischen England und Amerika teilte. Dieser Vertrag gab den Anlaß zu dem späteren Wettstreite zwischen der Nicaragua- und der Panamaroute, indem LessepS, um das englisch-amerikanische NicaragucEbkommen zu umgehen, sich für die Panamaroute ent- schied. Ms dann der Panamakrach eingetreten war und die Washingtoner Politik nach erfolgter Aufhebung des Clayton- BulwerÄertrags mit steigendem Nachdruck die Monroelehre gegenüber dem Kanalprojekte hervorkehrte, drängte auch die Frage, ob der Kanal durch Nicaragua oder durch Panama geführt werden sollte, einer Lösung zu. Zunächst waren die Ansichten hierüber sehr geteilt. Die zur Prüfung der beiden Routen ein gesetzte Bundcskommijsion sprach sich zu gunstcn des Nicaragua kanals aus, begegnete aber mit ihrem Standpunkte einer so energischen Opposition in der öffentlichen Meinung, daß schließ lich nach harten parlamentarischen Kämpfen die Panamaroute bevorzugt wurde unter der Bedingung, daß. wie es inzwischen ge schehen ist, die Rcchtstitcl der Panamagcscllschast durch die Union erworben würden und außerdem ein vom Kongresse inhaltlich vorgezeichneter Vertrag mit der Regierung von Kolumbien zu stände käme. Erst für den Fall des Scheiterns der Verhandlungen mit Kolumbien sollte in zweiter Linie die Nicaraguaroute gewählt und der Präsident zum Abschlüsse entsprechender Verträge mit den beteiligten Staaten Nicaragua und Costarica ermächtigt werden. Inzwischen ist nun der Panamavcrtrag von dem Kongresse der Republik Kolumbia verworfen worden. Den geldbedürstigen Machthabern der Republik erschien die Summe, welche die Union bot, — 10 Millionen Dollars als einmalige Abfindung und dazu 100000 Dollars jährliche Rente — zu gering, und sie versuchten daher, durch die einstweilige Ablehnung des Vertrags noch einiges mehr in Washington herauszupressen. Tie Quittung für diese „Bockbeinigkeit" ist den Kolumbiern nunmehr in Form der Los reitzung Panamas prompt zugestellt worden. Vereinzelt findet sich in der Presse die Meinung vertreten, daß die Loslösung Panamas von dem kolumbischen Staatsverbande noch in letzter Stunde rückgängig gemacht werden könnte, falls Kolumbien sich entschlösse, nachträglich den von den Vereinigten Staaten vorgelegten Vertrag bedingungslos gut zu heißen. Zn einer solchen Korrektur seines Verhaltens hat indessen der kolum- bische Kongreß bisher nicht die geringste Miene gemacht, sondern ist im Gegentest, trotzdem ihm das Feuer der Tatsachen aus die Fingernägel brannte, in herausfordernden, Trutz gerade im gegenwärtigen Augenblick in die Ferien gegangen. Ta min der Unionsregierung an der Vollendung der Panamarouie viel ge legen ist und sie diese gegenüber der Nicaraguaroute sowohl wegen ihrer Kürze und Billigkeit, als auch wegen der von der verkrachten französischen Gesellschaft bereits fertiggcstellten Strecke bevorzugt, so wird man in Washington wohl alles Mögliche tun, um die Rückkehr Panamas zu Kolumbien zu verhindern. Die Republik Kolumbien wird dann nicht mir am das „Departaments Jstmo", sondern auch auf die blanken amerikanischen Dollars ver zichten müssen, die der willfährigen neuen Jsthmnsrcpublik in den Schoß zu fallen bestimmt sind. Wie hoch in Washington die Bedeutung der Vorgänge in Panama eingeschätzt wird, geht aus dem Umstande hervor, daß Präsident Roosevclt sofort nach Empfang der Nachricht von der Jsthmusrevolution einen Kabinettsrat adgehalten hat, dessen Er gebnis der Beschluß einer großen Flottendemonstralion an der pazifischen Küste des JsthmuS gewesen ist, durch die aller Welt gezeigt werden soll, daß die Frage der Beherrschung des Isthmus eine rein amerikanische, jeder Einmischung einer fremden Macht entzogene Angelegenheit bildet. In der Tat kann kein Zweifel darüber obwalten, daß die Errichtung einer neuen Jsthmusrepnblik, d'e der Form nach „selbständig", der Sache nach aber ein bloßer Hampelmann der Vereinigten Staaten sein wird, einen wesent lichen Schritt vorwärts aus der Bahn der Monroelehrc in ihrer weitesten Ausdehnung darstellt, d. h. in dem Sinne der alleinigen Herrschaft der Union über den gesamten amerikanischen Kontinent und der allmählich«, Verdrängung aller fremden Einflüsse. Mit bezug aus die Kanalfragc, die durch die Umwälzung in Panama völlig zu Gunsten des ausschließlichen Bestimmungsrechtes der Vereinigten Staaten in Krieg und Frieden über den sür die Welt Politik so bedeutungsvollen Wasserweg entschieden wird, muß man sich insbesondere des von Roosevelt entwickelten weltpolitischen Programms erinnern, das für die Vereinigten Staaten die un bedingte amerikanische Vorherrschaft iin Stillen Ozean, dem „Mittelmecre der Zukunft", in Anspruch nimmt. In dieser Be leuchtung erscheint der neue Jsthmusstaat in Mittclamcrika als ein vorgeschobener Posten der großen nordamerikanischen Republik, der zu Wasser und zu Lande als imperialistischer Wächter Aus schau hält und ollen fremden Mächten eindringlich die Schwierig keiten zu Gemüte führt, die sich chnen je länger desto mehr bei der Vertretung ihrer eigenen Interessen in Mittel- und Süd amerika gegenüber den unaufhaltsam fortschreitenden Konsequenzen der Monroelehrc entgcgenstellen. Haus war der Feier entsprechend geschmückt. Der blumengcschmückte Sarg war vor dem Altar ausgebahrt, ringsum lagen die Kranz spenden in ihrer Unzahl ausgebreitel. Neben dem Kranze des Kaiserpaares, den der Kronprinz persönlich am Sarge »iederleate, sei der Kranz am Fußende des Sarges erwähnt, den die Kirchengemeinde zu Oldesloe auf das Grab nicderlegen ließ. Der Kranz war von Blumen von dem Grabe von Mommsens Eltern, die in Oldesloe begraben liegen. Bor dem Sarge aus dem schwarzvcrhänglen Taussieinc lagen zwei schwarze Kissen, aus denen die Orden des Verstorbenen, unter ihnen die Jricdensklasie des Ordens pour In mörilo, lagen. Rechts und links neben dein Sarge hatten die Angehörigen der Familie Platz genommen. In der Hofloge wohnte der Kronprinz im Aufträge des Kaisers der Trauerfcier bei. Mit dem Kronprinzen waren Prinz Friedrich Leopold, sowie die drei Sohne des Prinzen Albrecht von Preußen, die Prinzen Friedrich Heinrich, Joachim Albrecht und Friedrich Wi'helm crichienen. In den ersten Äankreihen saßen die ver- schicdenen Würdenträger, die Minister, sowie Vertreter der deutschen und ausländischen Universitäten und der städtischen Be hörden. Bon den Min > stern wohnten der Feier bei der Staats sekretär des Innern Graf Posadowskn, der Handelsminister, der Kultusminister, der Minister sür Landwirtschaft und der Justiz- minister. Der Reichskanzler sandte als seinen Vertreter den ^ Untcrstaatssekretär im Staatsminiiterium Freiherrn v. Secken dorfs. Die Schleife des vom Reichskanzlerpaare gewidmeten Kranzes trug die Inschrift: „Graf und Gräfin v. Bülow." In Vertretung des Auswärtigen Amtes toar Wirkl. Geh. Rat v. Franzius erschienen. Adolf v. Menzel gab dem Toten gleich- ^ falls Las Ehrcngeleii. Auch der italienische Botschafter Graf Lanza war anwesend Nachdem der Kronprinz den Söhnen des Verstorbenen sein Beileid ausgesprochen und dann den Kranz des Kaifcrpaores niederaclegt hatte, nahm die Feier ihren Anfang. N ' einem -Orgelvorspiele und Ehorgesang hielt Professor Harn die Gedächtnisrede, in der er ein Bild vom Leben Arbeiten Mommsens entwarf. Redner führte aus, daß es noch keinen deutschen Geschichtsschreiber gegeben habe, der mit solcher Kraft, wie er. daS Große und Kleine zwang, daß eS ihm Antwort gebe. In solch' universeller Weise habe er noch kein Vorbild be sc" K L ff. richtsverwaltung habe er diejenige Unterstützung solche Arbeit bedürfe. Die Akademie der Wi" funden, deren - .. gesi , issenschafieii sei durch Mommscn aus eme neue Stiche gehoben. Redner schilderte so- Neueste Drahtmeldnngeir vom 5. November. INachlS eingebende Devefchcn befinden fick, Seite 4.» Berlin. Der Bundesrat überwies heute die Vorlage betr. Abänderung der Vorschriften über Auswandererschiffc und bett. eine Abänderung zur Montanstatistik den zuständigen Aus- Berlin. sPriv.-Tek.I Der frühere Opernsänger Heinrich Salomon. ein geborener Leipziger, ist im Alter von 73 Jahren hier gestorben. Charlottenburg. Von der Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis- firche aus wo die Traucrieier stattsand, wurde heute mittag Professor Theodor Mommjen zu Grabe getragen - - dann in großen Zügen den Verstorbenen als Patrioten und Welt bürger Mit der vom Pfarrer Kirmk gehaltenen S-chlußliturgie und abermaligem Gesänge schloß die Feier. Sodann wurde der Sarg aus der Menge der Kränze hcrausgehoben und noch dem Leichenwagen gebracht. Am Ausgange der Kirche bildeten Studenten mit Bannern Spalier, die sich beim Austritt des Sarges senkten. In dem sich nnnm stw ordnenden Traucrzufle folgte un- 7! mittelbar hinter dem Wagen mit der sterblichen Hülle des Ver storbenen der Galawagen des Kaisers: an diesen schlossen sich die Wagen mit den Angehörigen der Familie Mommsen und die lange Reihe der übrigen Magen an. Frankfurt o. M. Die „Franks. Ztg." meldet aus Kon- stantinovcl, die Pforte schlage in ihrer Antwort auf die Rc- sormnote vor. daß den Konsuln der Großmächte ein- gewisses Aufsichtsrecht i» Makedonien übertragen werden soll, anstatt daß hiermit, wie die Resormnote verlangt, die beiden dem General- inspekteur Hilmi Pascha beizugebenven Zivilagentcn Oesterreichs und Rußlands betraut würden. Hamburg. Bei den Stadtverordneten-Wahlen in Wtona-Otiensen unterlagen in sämtlichen Bezirken die Sozia!- demokraten. Kiel. <Pciv -Tel.) Das Linienschiff „Kaiser Barbarossa" verlor beim Gabel - Wachtseuerichlff die Dampspinasse. Die Pinasseiank. Die Bemannung ist gerettet. Bergungsschiffe sind nach der Unfallstelle obgegangcn. M ü nche n. sPriv.-Tcl.) In der gestrigen Sitzung des Aus schusses sür den Gesetzentwurf betreffend die Grundweri- abgabe erklärten sich die Vertreter fast aller Parteien mit den Forderunaen der Regierung einverstanden, nur wurde verschiedent lich die Ansicht laut, daß der Satz von 1 vom Tausend zu ge ring sei. Der Finanzminister legte dar, daß ihn vornehmlich sozialpolitische Rücksichten zu dem Gesetzentwurf geführt hätten. Es handle sich um einen Versuch, der später auszubauen sei. Ter Satz von 1 vom Tausend erscheine ja etwas gering, aber wenn sich der Versuch bewähre, so ici eine Steigerung jederzeit möglich. Eine progressive Steuer, die von verschiedenen Seiten ang«rcgt wurde, hielt der Minister sür schwer durchführbar, wci! der Maßstab der Steigerung sich nicht leicht finden lassen werde. Die Verhandlungen wurden schließlich vertagt. Augsburg. lVriv.-Tcl.j Die große Bleicherei Martini n. Comp, ist in vergangener Nackt vollständig, niedci- aebranni. Das Feuer brach nach Arbeitsschluß.i» einem Bodenräume der Bleicherei aus und verbreitete sich mit rasender Heftigkeit. Es wurden 8 oder 9 Feuerwehrleute leicht verletzt. Der Schade» ist sehr bedeutend, jedoch größtenteils durch Ver sickerung gedeckt. Als Ursache des Brandes vermutet man Kurzschluß. Darmstadt. Reichskanzler Graf Bülow speiste heute mittag mit dem Grasen Lamsdorss im Hotel Britannia, wo letzterer wohnt. Danach halten beide eine Besprechung. Dar »istabt. Bei der Rückreise nach Rußland, dle am kom menden Sonnabend nachmittags crfolgr, wird der Großherzoa von Hessen mit ieincm Töchtcrchcn die Zarenfamilie begleiten, um an den Hofiagdc» in Russstch-Pole» teilzunehmen. Der Aus enthalt ist a»i zehn Tage festgesetzt. Wien. Bezüglich der Frage der Amnestierung der makedo nischen Jmiirgenien. die in der Okiobernote Rußlands und Oester reichs nicht bettihrt winde, vertreten, wie der .Neuen Fr. Pr." gemeldet wird, die Mächte übereinstimmend den Standpunkt, daß mit der Repatriierung der Flüchtlinge eine Amnestie selbstver ländlich verbunden sein müßte. Budapest. Tie heutige Sitzung des Abgeordneten- aus es wurde mit Debatten der klerikalen Opposition über die ausordmmg und mit den Debatten über den Rücktritt des Prä- idenlcn Apponyi ausgesüllt, sodaß Gras Tisza auch heute seine —-».Programmrede nicht halten konnte. Die Debatte über den Rncl- s Gottes-' tritt des Grasen Apponyj wird morgen fortgesetzt. "«"Ho kk s 8- ss, ? Z -s v
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