Volltext Seite (XML)
Wettest. ^ Sri uurv^t>Sff«der Lieferung M'eHan» Durch dl« Pvsl VietteljLhrl.LüNgr Niuzelne Nummern in Neustadt: »IS Abends 5 Uhr Buchdruckerei Vou Jod. Päßler. gr^ttostergassea. Auflage: >o,r»ov Kxempl. ^ / Tageblatt für Unterhattung md Geschäftsverkehr. Druck und Eigenthum der Herausgeber: LlLP sch Nkichardt in Dresden. Verantwort!. Redacteur: Julius Ueichardt. Anseralenpreise: Für den Raum einer gespaltenen Zeile: 1»/» Ngr. Unter „Singrlandt' die Zeile ö Rgr. Auswärtige Annonceu-AuftrSge von uns unbekannten Firmen und Personen nehmen wir nur gegen Pränumerando-Zahlung durch Briefmarken oder Posteinzahlung auf. 10 Silben kosten I V» Ngr. Auswärtige können die Zahlung auch aus eine Dresdner Firma anweisen. Exp. d.DreSd.Nachr. Nr. S Sievenzehuter Jahrgang. Mt --d«-«r s>,wd°r Dc-dlm Dresden, Freitag, S. Januar 187S. Dresden, dm 5. Januar. — Das Erinnerungskreuz habm erhalte« die Herren Ad- vocat Scheele, Kaufmann Kimmel, Kaufmann Feilgenhauer, Architekt Raffelt, l)r. Lindner, Kaufmann Bürger, sämmtlich hier. — Dem Werkführer in der Parfümerie- und Seifenfabrik von Louis Jumpelt hier, Herrn Franz Ed. Lehmann, ward gestern eine besondere, aber wohlverdiente Ehre zu Theil. Vom Mini sterium des Innern ward ihm nämlich als Auszeichnung für über 25jährige treue Arbeit in der genannten Fabrik die große silberne Preiümcdaille zur „Belohnung des Fleißes" verliehen und durch den Chef des Hauses unter feierlicher und liebevoller Ansprache im Beisein des gesammten Personals überreicht. — Die Sitzung, mit welcher die Zweite Kammer am Mitt woch ihre Arbeiten aufnahm, zog sich von Abends 6 Uhr bis halb 11 Uhr hin. Allgemein wurde der Wunsch ausgesprochen, daß in Zukunft solche Abend- oder vielmehr Nachtsitzungen nicht ohne dringende Veranlassung abgehalten werden möchten, daß viel mehr der Tag.zu Sitzungen verwendet werde. Es herrschte im Saale und auf dm Tribünen eine wahrhafte Acquatorialhitze. Vmtilationseinrichtungen bestehen überhaupt nicht. Auf der all gemeinen Tribüne wurden vor Hitze und greller Beleuchtung zwei Menschen ohnmächtig, und die Abspannung in Folge der ^ förperbichm'Strapazen machte sich auf den Gesichtern der Abge ordneten und Regierungsvertreter unzweideutig geltend. Wenn - man bedenkt, daß die Vorarbeiten der Deputationen immer noch nicht so weit vorgeschritten sind, daß vor Mitte nächster Woche ' Berathungsstoff vörliegt, so rechtfertigt sich die allgemeine Ab neigung gegen Äbendsitzungen noch mehr. Munter genug ist es freilich zum Theil in der Mittwoch-Sitzung zugegangen. Nach dem zunächst der neue Abg. Anton aus Borna eidlich in Pflicht genommen worden war, und eine große Masse Petitionen wegen Eisenbahn- und Chausseebauten, sowie Eingaben von dem Unter- zwrsonal der Gerichtsbehörden, von 116 Schaffnern, Wagenwär tern, Bremsern und Hilfsbremsern der Staatsbahnen um Ge haltsaufbesserung, sowie Petitionen anderer persönlicher Art ein gegangen waren, auch die Regierung die Gesetzentwürfe wegen der neuen Grmeindeverfafsungen und der neuen Organisation der Behörden für die innere Verwaltung und die Bildung von Bezirksverwaltungen vorgelegt hatte; crtheilte die Kammer der Regierung nachträglich die Genehmigung zu dem Erlasse jener Verordnung, die zur Einführung des Bundcs-Unterstützungs- wohnsitz-GesetzeS nothwendig gewesen war. Eine wichtige Frage war die: ob die letzte Instanz in solchen Unterstützungswohnsitz- fachen, in Streitigkeiten sächsischer Arnumverbände unter einan der, wie bisher das sächsische Ministerium des Innern bleiben oder das Bundesamt für das Heimathwesen in Berlin werden falle. Di« liberalen Mitglieder der Deputation, Biedermann, Streit, Panitz, Pfeiffer, Schreck und Petri, wollen das Bundes amt für Heimathsachen in Berlin als oberste Instanz cinsetzcn; die konservativen Deputationsmitglieder Sachßc, v. Könneritz und Knechte! erblicken aber in der Abgabe dieses Verwaltunaszwciges nach Berlin einen ganz überflüssigen Verzicht auf einen Theil der sächsischen Justizhoheit. Die Negierung will auch nicht ihre Competenz sich schmälern lassen, und schließlich hat man einen die Entscheidung hierüber hinausschiebenden Antrag angenom men. Es soll nämlich erst abgewartet werden, welche Erfahrun gen man mit dem Prinzip des Unterstützungswohnsitzes in Sach sen macht, ehe man diese Compctenzfrage regelt. Außerdem erho ben bei diesem Anlaß die Abg. Ludwig und Schreck Klagen über die DiSciplin, die in manchen Bezirksarmenhäusern herrsche; manchmal begingen die Insassen, um nur aus dem Armenhaus heraus und ins Zuchthaus zu kommen, schwere Verbrechen. Eine sehr heitere Scene spielte sich gegen den Schluß der Sitzung ab. Die Schaffrath'schen Anträge betreffs der Gesindeordnung wur den in der letzte,: Berathung debattirt. I)r. Schaffrath gab seinen Präsidentenhämmer an den Vicepräsident Streit ab, um sich an der Debatte zu beteiligen. Als der Paragraph der Gesindeord- irung besprochen wurde, der Schcltworte der Dienstherrschaft ge gen das Gesinde als nicht strafbar bezeichnet, hielt der erzgebir- gische ländliche Abg. Barth aus Stenn den Zeitpunkt für geeig net, um sich darüber zu beschweren, daß vr. Schaffrath neulich als Präsident ihm das Wort entzogen hatte, als er, ohne das Wort zu haben, etwas äußern wollte. Herr Barth sagte: Er kenne die Gesindeverhältnisse in Dresden nicht. Wenn aber in seiner Gegend ein Herr seinen Knecht so anschreien wollte, wie neulich der Präsident vr. Schaffrath ihn (Barth) angeschrieen habe, so be käme der Herr keinen Knecht mehr. Man kann sich das donnernde Gelächter der Kammer über diese Naturwüchsigkeit denken. Herr Barch aber schloß unbeirrt seine Rede mit dem Satz : „Und ich bin doch nicht einmal der Knecht des Herrn Präsidenten", worauf ein neuer Ausbruch der Heiterkeit folgte. Auf sonstige Einzeln- - heiter: der Debatte kommen wir später zurück. — Der Abg. Walter-Dresden hat die sehr praktische Frage an di« Staatsrrgrerung gerichtet, wie ho«b sich die Summe be lauft, welche von der französischen Kriegsentschädigung auf Sachsen falle und wie die Regierung dieselbe zu verwenden ge denke. Der Minister v. Friesen wird diese Interpellation erst in einigen Tagen beantworten können. Der Abg. Kretzschmar hat beantragt, die Strafbestimmungen wegen verspäteter Taufen, sowie wegen Rücktritt von, Ehegelöbniß in Wegfall zu bringen. — Nach Berichten aus Berlin ist der königlich sächsischen Negierung von einer dortigen Bank aus der Vorschlag gemacht worden, die bprocentige sächsische Anleihe vom Jahre 1866 in eine 4*/zprocentige zu convertiren. Die sächsische Regierung be rief sich jedoch, unter Ablehnung des Antrags, auf ihre Ver pflichtung, wonach sie jene Anleihe vor dem Jahre 1876 weder amortifiren, kündigen oder auch convertiren darf. — Einer unserer geachtetsten Aerzte, ein in den glücklich sten Verhältnissen lebender und im besten Mannesalter stehender Mann, ist vorgestern früh an den schrecklichen Folgen einer Blut vergiftung gestorben. Derselbe hatte sich, wie wir hören, mit einem Messer unbedeutend verletzt, das von ihm bei der Scction einer Leiche gebracht worden war. Man spricht auch davon, daß eine in Folge der starken Anschwellung des betreffenden Armes für nöthig befundene Oeffnung (ob absichtlich oder unabsichtlich, bleibe dahingestellt), mehrerer Blutgefäße am Oberarm und eine dadurch entstandene und nicht wieder zu stillen gewesene Blutung die nächste Veranlassung zum Tode gewesen sein soll. — In einem Hofconcert zu Wien, das am Sylvesterabend stattfand, und dem die Mitglieder der kaiserlichen Familie bei wohnten, wirkte auch Herr Concertmeister Lauterb ach von Dresden mit. Der Kaiser unterhielt sich längere Zeit mit den Künstlern und zeichnete namentlich Herrn Lauterbach aus, den er im Laufe des Gespräches befragte, wie lange er noch zu ver weilen gedenke. Der Künstler entgegnete, daß er schon am näch sten Tage nach Dresden zurückkehre, und als er am Neujahrstag eben sein Hotel verlassen wollte, überbrachte ihm ein Hofbeamter im Name» des Kaisers dasRitterlreuz desFranz-Joseph-Ordens. Nach Berichten aus Wiener Blättern spielte Herr Lauterbach vorher schon in einem der Philharmonie-Concerte zu Wim, wo sein Violinspiel einen Erfolg hatte, wie ihn seit Joachim kein Geiger in Wien errungen. Besonders wird die prunklose Ein fachheit, Ruhe und Würde seines, von jeder Virtuosen-Eitelkeit freien Vortrags gerühmt. — Der Bau, beziehentlich Ausbau des Germania-Theaters auf der Circuüstraße wird rüstig betrieben und ist Seiten der Direktion der Beginn der Vorstellungen für Anfang Februar in Aussicht genommen. Freilich sieht das Theater, wirft man einen Blick hinein, jetzt noch nicht aus als ob es möglich sein sollte, in dieser kurzen Frist das Ganze zur Vollendung zu bringen, doch die von den Sachverständigen beziehentlich Baumeistern abgege bene Erklärung muß uns zunächst genügen. Die bis jetzt ersicht liche Einrichtung erscheint sehr praktisch und schön, der Zuschauer raum ist groß und die Bühne geräumig und tief. Wie wir hören, sollen besonders in der Beleuchtung ganz treffliche überraschende Effecte erzielt werden. — Die hervorragenden Mitglieder treffen schon am 16. d. Nits, hier ein und ist die Dircction mit einem großen Wiener Ballet Chor wegen Gastspielen in Unterhand lung. Man wird also gleich von Anfang sieggewohnte Truppen ins Gefecht führen. Augenblicklich ist Direktor Baumgarten in Berlin, um noch einige Mitglieder zu gewinnen und um neue für hier passende Stücke auözusuchcn. Man wird, wie wir hören, ausgezeichnete gediegene Werte zur Ausführung gelangen lassen und keineswegs nur Offenbach u. dergl. cultiviren. Vom Ver fasser des „Pfarrer von Kirchberg", eines freigeistigen höchst ta lentierten Autors, wird in erster Zeit auch der „Meineidsbauer" vorgeführt werden. Beide Stücke dürften von allgemeinstem In teresse sei,:. — Der Inhaber eines Havanna-Cigarren-Jmport-Geschäfts Friedrich Büchner Hierselbst hat das Prädikat: „Hoflieferant Sr. Königl. Hoheit des Kronprinzen Albert von Sachsen" er halten. — Wie wir vernehmen ist die bereits mehrfach in unserem Blatte angeregte Erbauung einer Markthalle insofern ihrem'Ziele näher gerückt, als sich zu diesem Zwecke eiir Consortiuin gebildet hat, welches bereits mit dein Stadtrathe wegen Uebcrlassung eines geeigneten Platzes, wofür sich allerdings außer dem An tonsplatze nicht leicht einer finde,: würde, ii: Unterhandlung steht. Es liegt demnach jetzt die Entscheidung der Frage lediglich in den Händei, der Stadt selbst, ob sie sich nicht von andern deutschen Städten mit bedeutend geringerer Einwohnerzahl in dieser Be ziehung noch mehr überflügeln lassen will, als sie es bereits, be sonders in Bezug auf größere, gemeinnützige, dem Zeitgeiste ent sprechende Unternehmungen, ist. — Am Morgen des 25. December ist im sogenannten Bauernholze bei Gohlis auf den» Bahngleiseftin Todter aufge funden worden, der, wie man annimmt, überfahren wurde und welcher nach dm bei ihm ausgefundenen Papieren möglicherweise ein Rentier Angel aus London sein kann, dessen Angehörige in Krippen wohnend, diesen bereits vermißt. — Am Rosenweg ist in diesen Tagen wieder einmal eine Fensterscheibe einer dertigen Wohnung eingeschossen wordm. Allem Anschein nach kam der Schuß aus einem der in dortiger Gegend gelegenm Gärten. —Dresden, Z.Jannar. (ProspectderDreSdner Ballgesellschaft.» Das neue Jahr debütirt im Grün- dungswesen mit einem aussichtsreichen, aewinnvcrsprechenden Unternehmen, zu dessen Jnölebentreten sich bedeutende Män ner und Firmen der Haute - FInance, wie gewiegte, erfahrene Geschäftsleute und Sachverständige verbunden und eine be reits constituirte ActiengefeUschaft gebildet haben, in deren Aussichtörath Carl Gras von Einsiedel-Wolkenburg als Vor sitzender, die Dircction der Sächsischen Crcbitbank, Professor der Baukunst G. H. Nicolai, Baumeister E. Eberhard, Fa brikbesitzer Rich. Scheller, Kaufmann Gustav Meyer und die Vertreter der Firmen Philipp Elimeyer, S. MatterSdors, M. Schic Nachfolger, sämmtlich in Dresden, Abgeordneter Rechts anwalt Schreck in Pirna und Geh. Hofraty Kohl in Cbcm- nitz gewählt worden sind. In die Direktion sind Architekt R. W. Eltzner und R. Keßner berufen worden. Ohne erst die Resultate der jüngsten Volkszählung zu Hilfe nehmen zu müssen, weiche das rapide Anwachsen unsrer romantischenEld- und beliebten Fremdcnstadt durch Zahlen klar und deutlich nachweist, bedarf es bloö eines Ganges durch unsere Stadt und nur einiger Beobachtung des Lebens und Treibens auf Markt und Straßen, um sich bald davon zu überzeugen, daß eine Gesellschaft, welche den Zweck verfolgt, außer dem loh nenden Erwerb und Verkauf von immer gesuchten Grund stücken u.s.w., Ban, Verkauf und Vermietbung von Häusern. Insbesondere neue Straßen und Plätze anzulegen und alle hierfür nötbigen Ncbenanlaqen auszusühren, ein reiches und ergiebiges Feld für eine rentable Thätigkcir str.-det. Nächst- dein gedenkt sich aber auch die Gesellschaft mit der Aufnahme» Bewilligung und Vermittelung von hypothekarischen Anleihen auf Grundstücke und mit Erwerb. Herstellung und Verkauf von Baumaterial aller Art, für welches Dresden ein Hanpt- stapelglatz ist, zu beschäftigen. Sitte diese Branchen, die sich nur scheinbar theilweise einander ausschließen und jede für sich schon volle Manneskrast, Umsicht unbEapitalien in Anspruch nehmen, lassen sich durch die erfüllte Voraussetzung einer An», sammlung technisch-wissenschaftlicher und kausMnnisck-er In telligenz und bedeutender Mittel als in mehr oder weniger nahen, Zusammenhänge und Beziehungen zu einander stehend, wohl in einem großen Institute, wie da- in Rede befindliche, mit der sichern Aussicht aus eine für ihre Theilnehmer glück liche Zukunst einheitlich verschmelzen. Nächst Berlin hat kaum eine deutsche Stadt solche Chancen gedeihlicher Ent wicklung als gerade Dresden. Unsere Stadt, der Llev- lingsort so vieler Fremden, ist seit Langein das Eldo rado der Kunst, Wissenschaft und Natur liebenden be güterten Welt geworden und hierdurch schon, wie auch durch die täglich größer werdenden Anforderungen der binnen wenig Jahren zu einer unverkennbaren Bedeutung und An sehen gelangte», heimischen Industrie haben sich Calami täten gezeitigt, wie sie sonst nur bei Großstädten und FcttnngS- städtcn gesunden werden. Die Wohnungsuoth und die mit ihr Hand in Hand gehn,de, durch die anwachscnde Bevölker ung, andererseits durch das offenkundige Sinken des Geld- wcrtbs bedingte Steigerung der Miethpreise haben dringender Abhilfe bedürftige, «W die Länge der Zeit unhaltbare Zu stände geschaffen und eröffnen dem Großegpital zu Nutz und Frommen der Allgemeinheit und am wenigsten zu seinem eigene», Nachtheil ein weites Feld zu einer ersprießlichen und langjährigen Thätigkcit. Es erübrigt, aus die Nutzbarmachung der einzelne,, Gebiete näher einzngehen; nur auf daS Cavital- u„d Hypotheken - Vermittelnngsgeichäft sei noch ausdrücklich bingcwiesen. Dasselbe hat eine vielversprechende Zukunft, wenn cs. wie hier erwartet werde» kann, unter Benutzung der ge machten thcuern hiesigen, wie anderwärtigen Erfahrungen Anderer, geschickt, umsichtig und ,'oiid geleitet und durch be deutende Geldmittel unterstützt wird. Das „ach Lage der Verbältnissc keimsrveas übertrieben hohe Actiencapital ist vorläufig aus 2 Millionen Tbaler festgesetzt, von denen iür den Ansang nur eine bereits fest übernommene Million Tbaler mit Procent Einzahlung zur Verwendung gelan gen. Zur öffentlichen Zeichnung, welche Montag, den 8. d. M. in Dresden bei der Sächsischen Kreditbank und an anderen uock» bekannt zu machenden Stellen unter den ge wöhnlichen Bedingungen statttindcn wird, gelangen 500,000 Tbalcr, so daß dem eine vortbcilhaftc Anlage für seine Gelder suchenden Publikum hinlänglich Gelegenheit zn einer Vcthei- ligrmg geboten ist. — Gestern Vormittag wurde ans der Schreibergasse aus einem Grossogeschäft der Markthelfer von mehreren Beifrohnen verhaftet und geschloffen nach dem Bezirksgericht abgcführt. Wie man sich erzählt, soll der Arrestat verdächtig sein, den im Kran kenhaus«: verstorbenen Thierfclder im Odenm körperlich verletzt zu halien. Der Markthelfer hat bereits 5 Tage in Untersuchung gesessen, befand sich aber in letzter Zeit auf freiem Fuße. — Von jenen beiden Leipziger Studenten, welche nach un serer gestrigen Mitthcilung von ihren hier wohnhaftenAngehöri- gen seit mehreren Tagen vermißt werden, hat der eine sich mieder- gesunde,r. Derselbe hat von Leipzig aus, wohin er vor Ablauf der Ferien zurückgekehrt war, den Seinigen Nachricht gegeben, daß er dort seinen einige Tage vor ihm verschwundenen Freund vergeblich gesucht habe. — Einigkeit macht stark und manches Gute kann bewirkt werden, wenn an sich schwache Kräfte zusammengelegt nach irgend einer Richtung hin wirken. Es existirt hier ein Militärverein unter dem Namen .Kameradschaft"; die Mitglieder,diene,üw und gediente Soldaten, die doch, wie nian weiß, durchaus Nicht» übrig haben, konnten unter sich eine schöne Christbescheerung ab- halten, bei welcher 42 ihrer Kinder, unter denen 11 Confirmim- dm und 16 durch den Tod ihrer Eltern zu Waffen gewordene.