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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 03.05.1903
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1903-05-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19030503024
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1903050302
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1903050302
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1903
-
Monat
1903-05
- Tag 1903-05-03
-
Monat
1903-05
-
Jahr
1903
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N» W»li ilreli «Siiiiliiiie ll Vielelil'«» IiiWrtM« Lövvlldtvr vrLusrsi Lvisvvilr Si'kl'üut Siek seit 25 Mfkii stetig runskmvnltkl' ksliedtkelt. ^ukirrckepfkZökine Dnesrlen-?^. 8r. plauensctieZtr. 20 ^uf^üAe allen /^nt Skr. IAA. Sritikl: Neueste Drahtbelichte. Neueste Dralitmeldunaeu vom 2. Mai. Die Romreise des Kaisers. Rom. Der deutsche Botschafter Gras Monts und der deutscye Militärattache Major v. Ehelius sind heute morgen dem Kaiser «ntgegengereist. Der militärische Ehrendienst, dessen Chef Wenerm Roger ist, hat sich heute morgen zum Empfange des Kaiser- nach Civita Vecchia begeben. Der deutsche Kronprinz und Prinz Eitsl Friedrich sind heute morgen von Pisa nach Eivita Vecchia abgcreist. Rom. Zu Ehren der heute nachmittag erfolgenden Ankunft der Deutschen Kaisers trägt die Stadt reichen Flaggrn- ichmuck in den italienische» und deutschen Farben. Der Büiger- meister hat der Bevölkerung die Anklinkt des Kaisers in einem öffentlichen Ausrufe angelü'wlgt. welcher besagt: Kaiser Wilbclm kehrt auf diesen Boden zurück, wo e> dereinst von de» Zumien des Bolkes und der unerschütterlichen Treue eines Freundes, des vielbeklaaten edlen Königs Hunibert, empfangen wmde. Eine patriotische Begeisterung erhob dainats die Gemüter angesichts der beredten Kundgebung, die der Frenndichnsk zweier Völker die Weihe gab, denen die Mühen und Kampfe uni die wieder errnngenc Einheit gemeinsam waren, und das Bild einer Zukunft des Friedens und der fruchtbare» Arbeit stellte sich den Augen der ganzen Wett dar. Die seit de» grossen Ereignissen vergangenen Jahre habe» den Bund und die Freundschaft der beiden Nationen beseitigt und jenes Zukunftsbild ist Wirklichkeit geworden. Römer, der Empfang, den Jbr im Namen Italiens dem erhabenen Dcnt- ichrn Kaller bereiten werdet, wird die Gefühle der lebhaften Be wunderung für die überaus hohe» Eigenschaften des Kaiiers Wilhelm wiederspiegeln, des verehrten Hauptes seines starken Volkes, und unseres treuen Freundes, dessen Verweilen unter uns Wiederum einen denkwürdigen Zeitpunkt bezeichnen und abermals aüf Rom die Gedanken der Italiener und die Aufmerksamkeit der ganzen gesitteten Welt lenken wird. Rom. Die Morgenblätter begrüben Kaiser Wilhelm mit den herzlichsten Ausdrücken. Der „Popolo Romano" schreibt: Es lebe der Kgiker! Dieier Nut tönt beute zum drittenmal in Rom. Von den sieben Hügel» findet er ein Echo in ganz Italien, da« immer mit Freude den Freund seines Königs, den treuen und mÄchtigcii Verbündeten begrübt hat. Dos 19. Jahrhundert sah zwrf grobe Staaten erstehe» : Deutschland und Italic». Der Ver trag der Freundschaft und Treue, den beide Völker zuerst aus den Schlachtieldern zur Erringung ihrer Einheit, dann zur mächtigen Zusammenarbeit an Europas Frieden schlosse», wird henke neu besiegelt von de» Herrschern beider Nationen. — Der.Mesiaggero schreibt: Kaiser Wilhelm ist begeistert iür u»ierLa»d, wie übrigens alle gebildeten Deutschen, die es von Jugend auf liebe» leruicn in den Schriften Goethes. Um diesen Gefühlen seines Volkes Aus druck zu geben, hat der Kaiser vor seinem Beinche unserer Stadt die Statue des großen Schriftstellers geschenkt. Tieic überaus litbeüSwürdlge Handlungsweise wird von alle» Bürger» der Stadl ties empfunden. Rom. „Italic" schreibt in einem Begrüßungsartikcl: „Kaiser Wilhelm ist ein alter und aufrichtiger Freund Jta- liens »nd seiner Hauptstadt, wo er bekannt und populär ist. Er war unter den groben Souveränen der erste Gast im Quirinai. Die Freundschaftsbande der beiden erhabenen Familien Hohen- ,Zollern und Savohen waren immer von lebhafter und aufrichtiger Herzlichkeit. Kaiser Wilhelm wird dieselbe Begeisterung, wie bei seiner ersten Ankunft in der ewigen Stadt wiederfinden. Hoch der Kaiser!" — „Tribuna" schreibt: Das Bündnis zwischen Italien und Deutschland ist fest geblieben; es hatte immer nur cm höchstes Ziel: die Befestigung des europäischen Friedens. Kaiser Wilhelm kommt, um zu beitätigen, dak das Bündnis zwischen beiden Völkern gleich stark und gleich friedlich ist. — ^Eopitan Fracassa" sagt: Beim Empfange des Deutschen Kaisers «eitens Roms tritt anstelle der Neugier etwas, das der herzlicl>en Gewöhnung unter Leute» gleicht, die sich seit langer Zeit lieben. Der Empfang wird inniger durch eine Art Familiarität, die sich mit der schuldigen Achtung verbindet. Ter heutige Grub Rom ist gerichtet an Teutichiand und seinen Hcrrfcher als Haupt der Dichter, der Arbeitsamen »nd der Gelehrten. » König Georg in Stiitlgart. Hosnachrichten, VIetoria-Salou, Gerichtsverhandlungen. t ^ ! Residenz-Theater. Belvedere-Konzerte. Reinhold Becker-Avend. I »D, Aff»»» vormittags lO Uhr und das Eintreten am hiesigen Hauplbahnbvse Wie». Der Irrsinnige, der gestern >n der Stcphans- kirche Schüsse auf die Gemeinde abgab, heißt Konrad Hagen und ist aus Leipzig. Er trug eine Vorladung eines Berliner Land gerichts wegen Körperverletzung bei sich- Wie». Die drei önerreichn'chen Kriegsschiffe „Habsburg". Magnet" und „Wien" sind in Saloniki eiiigetrofsen. Paris. Präsident Loubct rühr heute vormittag 9 Uhr im sechsspännigen Galawagcn nach der englischen Botschaft. Nach kurzer Begrüßung im Empfangsraum. bestiegen der Präsident und König Eduard de» Wagen, in dem auch der Kriegs- minister und General Dubais Platz nahmen, und fuhren mit Ge folge, von Kürassieren eskortiert, zur Parade nach Vinzennes. Konstantinopel. Weitere übereinstimmende Konsular- meldungen besagen, daA die DynamitaItentate und die ver einzelten Kämpfe in Saloniki bis gestern früh gedauert haben. Einzelne Meldungen besagen, daß die Truppen bei Herstellung der Ruhe zu scharf vorgingc» »nd, ohne daß es notwendig war, vo» der Waffe Gebrauch machten, z. B. bei .Haussuchungen und Ver haftungen. Die Beurteilung solcher Vorfälle und die diesbezüg lichen Vorwürfe scheinen jedoch zu hart zu sein. Ter Minislcr des Innern gibt die Zahl der Toten der türkischen Soldaten auf 7, die der Verwundeten auf einige Dutzend an. Von fremde» Unter- Imieii ist ein französischer Schweizer »nd ein Italiener tot; 7 fremde Untertanen sind verwundet. Tie Liste der Namen der verunglückten Fremden ist noch nicht fertig gestellt. Tie Haus- snchungen und Verhaftungen dauern fort. Die Verstecke, wo das Thnamil fabriziert und verborgen gehalten wurde, sind angeblich entdeckt. Die Beunruhigung ist noch sehr groß: Handel und Ver kehr sind gestört. Konstantinopel. Übereinstimmende Meldungen der Kon suln von gestern über die im Sandschak Serres stattyehnbte» Banden kämpfe besage», das; eine 52 Mann starke bulgarische Bande bei dem Dorfe Bairlar im Kreise Tschuma vollständig auf- aerieben wurde. Unter den Toten befanden sich 2 bulgarische Majors, 2 Leutnants »nd ein Chirurg in Uniform. Man hält sie für verabschiedete Offiziere oder solche in Reserve, die die Uniform weiter trugen. Auf türkischer Seite betrugen die Verluste 11 Tote und 9 Verwundete. Konstantinopel. Bei dem Dorfe Baldo sin Kreise Nevrekop ist heute eine 59 Mann starke bulgarische Bande von türkischen Truppen überfalle» worden. Die Bande hatte 29 Tote und 17 Verwundete. Der Verlust der türkischen Truppen beträgt angeblich nur einen Verwundeten. OertlicheS und Sächsisches. Dresden. Mai. -* Der „Staatscmzciger" iür Württemberg widmet Sr. Majestät dem König Georg anläßlich seines Besuches in Stuttgart einen Begri'ißnnasartikel. in dem es ». a. beißt: „Am 1. Mai sind N Jahre verflossen, daß der König von Württemberg de» Bestich des verewigten Königs Albert empfange» durfte. Am gleichen Tage zieht in dicieni Jahre König Geoiq. der seinem Bruder auf dem Throne Sachsens gefolgt ist. in Stuttgarts Tore ein. Wenn er. vom Süden kommend, wo er »ach sorgenvoller Zeit neue Stärkung zur Erinlliing seiner hoben Aufgabe gesnchr, Schwabens Hauptstadt betritt, so kann er sicher sein, daß die Gefühle, mit welchen er von miierem König, seinem Freund und Verbündeten, begrüßt wird, vom ganzen Würllcmberger Volke geteilt werden. Wir sehen in dem erlauchten Gast unseres Königs nicht nur das Oberhaupt einer verbündete» Reaicrung. sondern auch den ehriurckt- aebietenden Fürsten und Heerführer aus ruhmreicher Zeit, da Sachicn und Württemberger auf gemeinsamen Schlachtfelder» kür Deutschlands Größe gekämpft und geblutet. Möge dem hoben Herrn eine lange segensreiche und ungetrübte Regierung be schicken sein." —* Se. Majestät der König besuchte beute früh in Stutt gart in Begleitung seines Generalndjutanten Generalmajors d'Ella die Eberhawskircke. Heute abend 7 Uhr wird er die Rückkehr nach Dresden antreten. Se. Maiestät trifft über Nürnberg—Hof— Reichenbach morgen früh 8»/, Uhr am Bayerischen Bahnhofe in Leipzig ein. Die Writerreiic von dort wird dann mit Sonderzug mittags 12 Uhr erfolgen. —* Bei der Begrüßung Sr. Majestät des Königs morgen Sonntag früh aus dem oberen Bahnhof in Planen i. V. werden die Mililärvereine Plauens früh 5-s.j Uhr vor dem Bai» Hofe mit ihren Fahnen stellen und dann auf dem Bahnsteige unmittelbar neben den Behörden Aufstellung nehmen. Ter Bn!» steig auf der Hofer Seite wird bereits einige Zeit vor dem Ein treffen des Hofsonderzuges gesperrt werden. Nachdem Se. Majestät den Wagen verlassen hat, w'rd Herr Tomherr Kammerherr o. Trütztchier aus Torfftadt und Fallenstein die Begrüßungsrede im Namen der vogtländischen Kreisslände ballen, im Namen der vogtlöndiichen Bevölkerung Herr Oberbürgermeister Tr. Schund. Um 5 Uhr 28 Minuten fährt der königliche Sonderzug weiter. Um dem König Gelegenheit zu geben, die entlang der Bahnlinie gelegenen festlich mit Fahnen geschmückten Strotzen zu beobacaten und die Huldigung der dort versammelten Bewohner entgegen zu nehmen, fährt der Sonderzug bis zum Ende des Stadtgebietes in langsamem Tempo. —* Anläßlich der Durchreite Sr. Majestät des Königs durch Leipzig morgen vormittag findet ein offizieller Empsang mcbl statt, auch von sonstigen besonderen Veranstaltungen während des kurzen Aufenthaltes verlautet nichts. Tie Bevölkerung der Stadt hat dem Herrscher erst vor wenigen Monaten herzliche Huldigungen dargcbrachl. —* Te. Majestät der König wird demnächst auch die Lausitz besuche». Nach der Huldigung der Landstände in Bautzen wird Se. Majestät auch der Stadl Zittau einen Besuch abslalten. Tie Zeit des Besuchs ist noch nicht genau bestimmt, doch glaubt man, Mitte Mai annehmen zu dürfen. , —* Das Hoslager Sr. König!. Hoheit des Kronprinzen wird am 5. d. M. nach Wachwitz verlegt. —* Der König!. Flügeladjutant Oberst v. Criegern Hai an Stelle des verachchieocten Herrn Hosmanchalls v. Tümpling die Führung der Geschäfte der Kronprinzlichen Hofhaltung über nommen. —* Dem Bürgermeister Dietrich in Leipzig wurde der preußische Rote Ädlcrordcn 2. Klaffe und dem Stadtbaurar Franze der Rote Adlerorvcn 4. Klasse verliehen. —* Se. Majestät derKönig hat gestattet, daß nach seinem Pastellbildnis, welches zu Weihnachten v. I- für die Frau Erz herzogin Otto von Oesterreich vom Porträtmaler Böhringer nach der Natur gemalt wurde, eine farbige Reproduktion angefertigl werde, die demnächst im Verlage der Hofkunsthandlung von Emil Richter, Pragclstraße, erscheinen wird. — Unter dem Einfluß der andauernd warmen Witterung hat sich der Blütenflor in den öffentlichenAnIagen und Privat- gärten besonders gut entwickelt. Den im Abblühen begriffenen Magnolien folgt jetzt der Flieder, dessen in der Farbe mannigfach wechselnde Arten die Luft weithin mit Wohlgerüchcn zu erfüllen beginnen. Die zarten Röschen der verschiedenen Prunussorten und das feurige Rot der japanischen Ouitten-Gebüsckw erfreuen den Spaziergänger in gleichem Maße. Hinsichtlich der Farben- prächtigkeit werden sic aber olle durch die jetzt die Rabatten bc- herrichendcn Tulpen übertroffen. Besonders schöne Exemplare dieser Blumenspezics erblickt man zur Zeit in den Anlagen dcs Zwingers und in der Herzogin-Garten. Am Eingang der Ge mälde-Galerie auf dem Thcaterplatz befinden sich vier kleinere Tulpenbeete, die hinsichtlich der Färbung mit denen des sog. Zwingcrteich-Parterrcs und der beiden tächcrtörmigcn Rabatten bcun Zwingertnrm an der Ostra-Mee in erfolgreiche» Wettbewerb treten können. —* Die Handelskammer zu Ehemnik hat sich'letzthin mit der neuen Vorlage der Generaldirektion der sächsischen Stanls- bahiien zur Frage des Pcrsonentariss beschäftigt und hierbei eine Resolution gesoßt, in der es beißt: „Die Handelskammer zu Ehemnik. welche den Standpunkt vertreten hat, bis zu einem ge wissen Vorgehen mit den benachbarten Bundesstaaten, vor allen« mit Preuße», vo» einer Reform ähnlichen und inzwischen sich mit der Erhöhung der Preise für die Rückfahrkarten zu begnügen, er klärt sich mit der Vorlage vom April 19»! einverstanden, wenn Kunst «nd Wissenschaft. T* Wochen-Spielplan der Königs. Hast h rate r. Opernhaus. Sonntag: „Fra Dlavolo". Montag: »Der Troubadour", Leonorc Frau Rocke-Heindl als Gast, Manrico Herr Wilhelm Otto aus Berlin als Gast. Dienstag: ..Mignon". Mittwoch: „Don Juan", Donna Anna Frau Rocke-Heindl als Gast. Donnerstag: „Die RrgimenlStochter". Freitag: „Dir Walküre". Sonnabend: „Der Freischütz". Sonntag: .Ämclia". --- Schauspielhaus. Sonntag: „Ein SommernachtStraum". Montag : „Johannes". Dienstag: „König Heinrich VI.'. tl-Teil). Mittwoch: „Der Widerspenstigen Zähmung . Donnerstag: „Die Jungfrau von OrlanS". Freitag: Zum erstenmal: „Wienerinnen". Sonnabend: „König Heinrich VI.", l2. Teil). Sonntag: Nach mittags >/,2 Uhr: 9. Volksvorstellung : „Kabale und Liede", abends >/,8 Uhr: „Wienerinnen". " Mitteilung aus den« Bureau der Königl. Loftheater. Am Schauspielhause geht als nächste Neuheit Hermann Vahrs dreiaktiges Lustspiel „Wienerinnen" mit neuer deko rativer Ausstattung in Szene. Die Erstaufführung des Stückes findet Freitag, den 8. Mai, statt. Die neuen Dekorationen des zweiten und dritten Aktes im Stil Olbrichs und Van de Veldes >ind vom Hoftheatermaler Ricck hergestcllt. Die im entsprechenden Stil gehaltenen Inneneinrichtungen sind der Könial. Generaldirek- tson von den Dresdner Werkstätten für Handwerkskunst lSchmidt ü. Müllers zur Verfügung gestellt worden. ^ Herr Kammermusiker Erdmann Rüdiger hat anläßlich seines 49jährigen Kammermusik-Iubiläums zahlreiche nngen erfahren. Er wurde zunächst mit einem Vokal- und gnem Instrumental-Ständchen begrüßt, dann durch persönliche zlückwünfchungen der Herren Generalmusikdirektor v. «schuch, kapellmeister Hagen und zahlreicher Mitglieder der Königl. spelle. Die vier Konzertmeister der letzteren überreichten ihm ein gerahmtes Ehrendiplom. Dank »nd Anerkennung wurden Herrn Rüdiger auch durch ein Schreiben der Königl. Generaldirektion ausgesprochen. Daß es an Blumen und Lorbeeren, an massen- hchten stle^ra^his^cn^zwd schriftlichen Beglückwünschungen nicht Im NefideNitdeater ist man. wohl halb der Skat, halb em eigenen Triebe gehorchend, wird« »u Mever-JörsterS schein bar auch in der neuen Spielzeit allein selig machendem „Alt Heidelberg" zmückgekehrt. Das ist. da sich der beste Aktschluß des ganzen Stückes aus de» melodramatischen Effekt des lieben Liedes »Der Mai ist gekommen" aufbaut, so übel nicht, ja man darf wohl die feste Zuversicht anssprechen, daß daS Werk in einer halbwegs gefälligen Aiisslstchiing noch eine gute Weile seine alte Zugkraft ausüben wird wenn auch draußen die Lüfte lenzlich wehen. Freilich verlangen namentlich die Ensemblcszenen dringend einige Nachproben, die sich in mehr als einer Hinsicht reichlich belohnt machen durften: geltem ging im Slnrm und Drang der Massenszene» doch manches Wort verloren, was bedauerlicher ist, als die Abwesenheit einiger Kammerherren im ersten Akte, die jeden falls in wichtigen diplomatischen Mstsionen an auswärtige Höfe beurlaubt waren. Das Beste an der Aufführung der Komödie bleiben nach wie vor die Einzclleistunge». die in den tragende» Rollen geboten werden. Mit besonderer Auszeichnung „ach Maß und Art ihrer Verdienste um das Gelingen der Aufführung von gestern sind hier z» nennen die Herren Friese, Witt. Opel, Svdow und Bayer, die den gleichen künstlenichen Ernst an die Lötung ihrer allerdings im höchsten Grade dankbaren schanspleleiischen Aufgaben setzten, wie früher. Neu besetzt war die einzige wich tigere weibliche Rolle des Schauspiels, die der sinnig minnigen Kathie mit Frl. Margot Hendrichs- Der jungen Dame fehlt »war das Jnsinuante. der Rel» der fchmiegsamcn Aenßerlichkeit »nd die große Routine von Irl. Salt«, dafür gab sic aber manche Pointe frischer und faßte die Rolle der feschen Kellnerin im ganzen derber, resoluler auf. freilich mehr auf einen Berliner, als auf den spezifischen Wiener Grundton gestimmt, der ihrem an und für sich ja ganz gewiß nicht ,u gehaltvollen Dialog etwas Liebenswürdiges verleibt. Im Spiele war manches recht netl: anfangs schien blc Künstlerin zwar noch etwas unsicher, aber im dritten Akte balle sic die Herrschaft über ihre darstellerischen Mittel in solcher Sicher heit wiedergcwvnnen. daß sie in der Duoszene mit Karl Hein» mit Geschmack den rechten Ton traf ii»o ihr z» einem hübsche» Sonder- «solgr verhaft! Auch sonst >var man in beifälligster Laune wäh. rrnd deS ganzen Abends und zeichnete alle Mitwirkenden mlt gleicher Liebenswürdigkeit aus. UV. -f* SSnigl. Belvedere. Die täglichen Konzerte aus dem weit- berühmten Fleckchen Dresdens, der Brühlschen Terrasse, haben gestern, am 1. Mai, wie alljährlich, vroarammäßig, ihren Anfang genommen. Für uns Dresdner und für die meisten der Fremde»;, die cs wohl nie versäumen, das lauschige Plätzchen des Belvedere aufznsuchen, bedeuten diese Konzerte den sommerlichen Sammel punkt distinguierter Kreise, die hier mit gediegenen Musikvor- träacn die Reize eines esgenartigcn Städtcbfldcs auf historischen! Boden genießen. Die Hanptanziehung sind und bleiben aber dock; die allgemein beliebten und geschätzten Konzerte, wie sie hier seit Jahrzehnten auf das Sorgfältigste gepflegt werden und die ,n der Tat immer halten, was sie versprechen: gediegene sinfonische und intcreffante Unterhaltungsmusik, die jedes Genre des Klassischen und des Modernen mit gleicher Gewissenhastigkcit be rücksichtigt, ansgeführt von einer Kapelle, die von jeher als das beste Zivilorchcstcr Dresdens geschätzt wurde. Nach dem gestrigen Eröffnungs-Konzerte zu urteilen, darf man auch diesmal mit Zuversicht auf iolchc vo» künstlerischem Gcichick und Geschmack ge leitete Darbietungen zählen, denn das Orchester ist dasselbe, wie früher, geblieben, der Kern der Gcwcrbchaus-Kapellc, die unter Trcnklcrs Leitung fick immer auf ganzer Höhe der Ansprüche ge halten, die, vortrefflich diszipliniert und mit bewährten Musikern besetzt, die Erwartungen niemals getäuscht hat. Wir haben dem nach. t'oweit das Orchester in Frage kommt, nur einen alten, liebe» Bekannten anss neue z» begrüßen, auf dessen Leistungs fähigkeit man sich getrost verlassen kann. Gewechselt Hot indes ein Hanptfaktor: an Stelle seines bewährten Führers steht jetzi dessen Nachfolger, Herr Kapellmeister Willy Olsen. So wichtig, wie diese Veränderung aber auch erscheinen kann, so vcr- irauensooll daN man dieser neuen, von ^rcnkler selbst eingesetzten Führerschaft entgegensetzen. Die Gewährleistung hierfür bietet Herr Olsen nicht nur in feiner langen, erfolgreichen Tätigkeit als Konzertmeister des Gcwcrbehansorchcsters. als welcher er sich olö feinsinniger, hervorragender Künstler erwiesen hat, sondern auch in der ausgesprochenen Direktionsbcgabung, wie sie sich bei ver schiedenen Gelegenheiten beobachten l«eß. Wenn bicrbei aber »vch ein Zweifel bestehen konnte, so hat Herr Olsen in dem gestrigen Konzerte gezeigt, daß er der geeignete Mann ist, die Nachfolger- Die Aus" " schaff Trcnklers ciiizutretcn. Die Ausführung der Jubel-Ouver türe, der graziösen Orchcstcriiliie aus Tcliocs „Lylvia", des Voripicles zu „Lohcngrin", der zuin erstenmal gespielten Ouver türe „Gott Pan" von Kcmptcr. einer Phantast«: über Halcvys „Jüdin" und Stücke des leichten, eleganten Genres, wie Strauß'
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