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LSS I- 7- L I >5- MT--? Schneidige Meldung. Rittmeister: „Herr Leutnant, ziehen Sie 'mal Ihre Rekrntcn zusammen und lasten Sie die Leute einzeln im Rechts- galopp an mich herankonimen und mir eine Meldung au; dein FeldSienst bringen l" kentnant: „Zu Bescdl, Herr Rittmeister!" Rekrut Schulze: „Melde mich vom Urlaub zurück! ' Rekrut Müller: „Aus dem Arrest entlassen I" Rittmeister: „Donnerwetter, Herr Leutnant, sind das Meldungen aus dem Felddienst? Ich must mich sehr wundern, dast Ihre Leute nicht mehr gelernt haben!" Leutnant: „Verzeihung, Herr Rittmeister, das sind Polen, die des Deutschen nicht richtig mächtig sind, meine deutschen Rekruten wissen bester Bescheid l" Rittmeister: „Na, dann wählen Sie selbst einen aus, der mir eine vernünftige Meldung bringen kann!" Leutnant: „Ulan Schweppke, brinaen Sie'mal dem Herrn Schwaüronchcf eine Meldung aus dem Felddienst!" Schweppke (ehemaliger Schauspieler): „von der Spitze der Avantgarde wird jemeldct : Das Dorf hinter dem FöhrenwaW ab. jesucht und vom Feinde besetzt jcfunSen. Weiber, Ircisc und Rinder drängen sich heulend auf den Iaffen Kerum, während der jraniame Feind die Unjlücklichrn mordet . . Ritrn, eister (entsetzt): „Genug, Genug! Herr Leutnant, der Mann ist verrückt, total verrückt!" Von swci Uebeln das kleinere. Muster: „Na, Rarlche», geh' hin und gicb der Tante einen Rust, sonst muß Mama Dich hauen ..." Rarlchen (nachdem er die Tante längere Zeit betrachtet): „Mama, Han' mich l" Malitiös. A. : „Also abgcwiescn hat Dich Dein Lhef bei der Bitte um eine > Gehaltszulage. Sast Dn's ihm denn auch recht cinüringlich vorgcstelli?" B. : „Gewiß- habe ich das. Ja/ich sagte ihm sogar, dast ich! in seinen Diensten ergraut bin." A. : „And was erwiderte er darauf?" B. : „Ich möchte mir eins der vielfach angepriescncn haar- färbe,nittci kaufen. Das Geld dazu wolle er mir geben." ! Leine Unterscheidung. A. : haste gch cert, dast der Lohn is in Rottkurs?" B. : „Wie hcüstt! Is er gerathcn in Konkurs oder hat er gemacht Konkurs ?" Nichts leichter wie das. LrsterGymnasialprofessor: „Ist das nicht merkwürdig, Herr Rollcga, ich kann mir nie das Alter meiner Rinder merken ..." Zweiter G p m n a si a l p r o f e sso r: „Aber mit Hilfe der Geschichte ist das doch ganz leicht. Lehen ^ie, ich z. B, merke mir ganz einfach: Zakrc nach Sokrates kam ich zur Welt, meine Frau zsoz Jahre nach dem Tode des Tiber,»-! i mein Sohn Leo co<Z Jahre „ach de», ersten Auftreten des Tiberius Semproniu- Gracchus, und ineine Tochter wanda zä07 Iabre „ach Beginn der großen Völker- ! Wanderung." » Ver eingebildete Arankc. Arzt: „Also mit Ihrem Jungen ist keine Gefahr. Ihm ist blos Seife warmes Master nöthig." Mutter: „Und wenn must cr's cinnehmcn — vor oder nach dem Essen?" und i vorsichtig. Suff: „Du Spund, ich will Dir nachher meine Braut vor stellen. Pump' sic aber um hiniinelswillen nicht an l" Lin Scblankcxf. „Papa, Du konntest mich einmal prügeln." „„Dich prügeln? Wieso denn, mein Junge?"" „lvcil mir Mama hinterher allemal ein Stück Rüchen gicbt." „Trcsdncr Nachrichten". Nr. 104. onliabciid, den 15. Avril 1890 Aus dem „Briefkasten" unseres ! Redaktionsarrtes vr. Ulkendes. Herrn August Mätzchen in A. Ihre ! Schlaflosigkeit, verbunden mit stechenden Schmerzen am ganzen Leibe, ist nicht leicht zu nehmen, ver suchen Sie's zunächst einmal nach dem bewährte» l Rccepte: „Wen's juckt, der kratze sich." Als Ncbenkur würden wir Ihnen die regelmäßige ! Anwendung des heilsamen „Zacherlins" empfehlen, j Aber beileibe keine innere, sondern nur eine äußere ! Behandlung des Ucbels l Fräulein Pbilomele Süßlich. Sic leiden zuweilen an heftigem Herzklopfen, ver bunden mit Blutandrang nach dem Ropfe n. s. w. ! Wir kcnneii das; sind auch cinmal jung gewesen. Drücken Sie das leidende Vrgan recht öst an das gleichnamige jenes jungen Herrn, dessen Namen Sie uns verschweigen. Seien Sie versichert, nach vierzig Jahren ist das Ucbel gänzlich gehoben. Herrn Paul SüfflcrinB. Sieklagen über jedesmaligen Kopfschmerz am Morgen nach einem bis in die srübe Morgenstunde ausgedehnten reichlichen Frühstücke. — hier hilft nur Ruhe, peinliche Ruhe von Seiten Ibrcr zweifellos etwas kolcriichen Ehehälfte. Der Ropf eines Mannes, und wäre er noch so dick, ist stets ein ungeeignetes Angriffsobjekt, wobei Pantoffel, Borstbese». Vten- baken und ähnliche nützlicke Gegenstände eine Hauptrolle spielen. Sollte Ihnen außerdem Ihre liebe Frau als kleine rhetorische Zugabe zu dieser ikrer Lhätigkeit bin »nd wieder nicht einige zarte Winke über die Behandlung Ihres Leidens ge geben baden? Hausmittel sind in derartigen Fällen ganz und gar nicht zu verachten. Fräulein Hann che n Schmachtler in Dimpelwitz. Seit Ihrem nculichen Spazier gangs durch unser,l Große» Garten empfinden Sic deftigen Schmerz in den Augen und bitten um Gegenmittel. Zweifellos ist Ihnen Etwas in die Augen gefallen und wir werden gewiß nicht irren, wenn wir auf ein bübschcs. junaes Exemplar von Homo supiens ßenevis wasculim ratbcii. hier Helfen nur Umschläge nm den hals mittels der Arme jenes Schinerzerregcrs und öftere Lippcn- maffagc nach dem Grundsätze „similia. similibus". Beide Mittel werden jo lange angewcndcr, bis dic Verlobung erfolgt. S i in s o n Läppchen in Fr. Ibr innercs Leidcn läßt auf einen unverdaulichen Gegenstand schließen, den Sie feit einiger Zeit im Magen haben. Seit wann ist Ihre Schwiegermutter in Ihrem Hause ? Welcher Art ist deren Tcmperginent, wie groß ihre Sprcchfertigkcit. wie lang sind ihre Fingernägel, wie scharf ihre vorderzahiie, welches ist ihr Leibgetränk, wie viel hat sie Märzen im Gesicht, welches ist die Farbe ihres Bartes n. s. w. n. s. w. Das Alles müssen wir wissen, um Ihnen ein Mittel aiigcbcn zu können, das Sic gründlich von Ihrem Uebcl befreit. Luftveränderung >u einer völlig schwicaermutlersreien Gegend ist das Nächste, was wir Ihnen rathen. Damian DunsefieSc! in M. Aus Ibrcr Zuschrift, deren Grthograpbic ein wahres „Vieh" ist und deren Stil die vcr,lichtesten Vlüthen treibt, ersehen wir, daß Sie einmal gehörig auf den Ropf gefallen sind, versuchen Sie's i„,r Röiitgenstrahlrn. Das wäre das einzige Mittel, durch welches cs wenigstens vorübergehend hell ,n Ihrem dickwandigen Denkachäusc würde. Frau Aurora Rnackedu sei in V. Ibr Vhrcnkliiigeii, über welches Sie klagen, ist nickt ganz leicht zu nehmen, dock ist Abbilsc schon zu ichaffen. Wenn Sie meinen, der öftere Raffee- und Theegenuß sei die Ursache davon, so irren Sie sich. I,n Gegciithcile gehen Sie nur regelmäßig in Ihre Raffee- und ucheckränzchen und Ihr Uebel wird schwinde». Den» einmal erzählt die das Mhrcnklingcn erzeugende üble Nachrede der Rräuzcheumitglieder jedesmal nur die abwesende Dame, das andre Mal sind Raffee und Thce bei solchen Gelegenheiten in der Regel so dünn, daß sie nicht nur nicht schaden, sondern auch noch zur Blutvcrdünnung diene». Herr» her o st r at R l > m p chcn iu D r. Sie fühlen sich nach dem Mittagsmahle stcts Ueie geharnischte Sonetten jetzigen Renndier Meisgen in Dräsen. 721. Samoanisches. Den Angelsachsen is zu Robb gesckdiegen Die Uebcrmacbt zur See vor Samoa I England im Lunde mit Amerika Die missen ja in jedem Wcltdhcel siegen! Der Deitsche aber muß sich wieder siegen: „Du, Falke, gek' mir aus dem Wege da," Sagt Rautz, der Sceheld, und Germania Muß mit dem Rriegsschiff um die Ecke biegen. Die Bomben zischen ieber deitsche Räbbe, Ja. eene fährt sogar in Richendöbbe Und schmeißt die Dellern dutzendwcis endzwec! Was sagen wir dazu? „herrjcmcrschnee l Ihr bcscn Buben, seid Ibr aber lose, S» necken so Len gudcn Ronsul Rose!" außerordentlich müde und hinfällia und doch können Sie nicht schlafen. Der Grund davon scheint tiefer oder höher, am Ende auch neben Ihne» zu liegen. Wir rathen Ihnen Ruhe. Ruhe und nochmals Ruhe : denn „Das Gebet der Jungfrau" über, die „Holzauktion" unter, der „Schuiikelwalzer" rechts und der „Dessaucr Marsch" links neben Ihnen stundenlang gedroschen, wirken eben nicht gerade ncrvcnbcruhiacnS und schlummer- bringend aus den Hörer und'kann dadurch selbst ein iibcrnormalstarkcr Gehirnkasten zum Bersten gebracht werden. Theobald Mnmpitzky in L. Sie sind, wie Sie schreibe», jung verbeirathel und leiden an Appetitmanacl, so daß selbst Ihre Lieblinas- speisen den „dickköpfigen" Magen nicht znm Gehor sam zu bringen vermögen. Das ist das alte Lied, welches doch ewig neu ist. Machen Sie sich Be- weg,ing: gehen unc täglich mehrere Stunden — in ö,c Rüche und lehren Sic Ihrer jungen Frau den Hasen, welchen sic rupfen will, abzichcn. und die Gans, welche sie abzuzichen gedenkt, rupfen. Fräulein Röschen veil che »Luft. Daß Sic bei jeder Gelegenheit den Drang fühlen, den Pegasus (sollie cs nicht ein spatiacr Droschke», gaiil sein?) zn besteigen und Ihren Gefühlen in sogenannten Versen Luft zu machen, wundert un- ganz und gar nicht. Sic leiden an einer weit- verbreiteten Rraiikheit, die besonders im Frühling, wenn die Schneeglöckchen läuten, die Veilchen duften, die milden Lüste säuseln, die munter» vöael singen u. s. w., allenthalben arassirl und unter dein Namen „Dichterins" bekannt ist. Wir rathen Ibncn, die Tinte, welche z» vergeuden Sie sich gedrungen fühlen, zu trinken, Gder haben Sie etwa schon von dem „ganz besonder» Safte" genascht? — Fast scheint es so. — Sollte sich das Nebel besonders dann zeigen, wenn Sie etwas Gutes gelesen haben, das Sic na-kahmen möchten, so leide» Sie a» Kleptomanie, einem Nebel, das nur schwer zu hciieu ist. Menden Sic sich an einen Sxccial-Rleploinaiiisten. Frau Thnsiielde Hoppe dndel. Ibr Mann leidct an der fixen Idee, eine Maus verschluckt zu haben, versuchen Sie es einmal damit, Laß Sie ihn eine Ratze oder eine Mause falle verschlucken lassen. Vst hat in dergleichen Fällen das Eingehen auf die Wahnvorstellung das Uebcl gehoben. herrnStudentSchluckwitz. Sie haben Recht, die Rneixp-Rur ist das einzig Wahre für Ihr Leiden; nur lassen Sie bei der Rur das eine „p" — gleichviel welches — weg. Herrn Rentier Schwappte r. Ihr Wunsch, Ihre Fettleibigkeit los zu werden, ist ein vollkommen berechtigter. „Gern würde ich," fügen Sie in Ihrem Briefe scherzweise hinzu, „das kostbare Fett unentgeltlich bingeben." Dieses Ldelmuthes bedarf's meiner Ansicht nach nicht einmal. Gehen Sie zum Sommer zn einem längeren Landaufenthalte nach Afrika oder Australien und geben sich dort in einer glieder- rcichen Rannibalenfamilie in Pension. Wir sind überzeugt, daß Ihr kostbares Fett sammt den Muskeln in kurzer Zeit bis auf Sie Rnochen ver schwunden sein wird. Fräulein Ana st asiahälm che n. Trotz Ihrer vegetarischen Lebensweise haben Sie zu weilen Nasenbluten. Das rührt zweifellos von den giftigen Rräutern her, welche oftmals neben den Grashalmen sprossen, kiabcii Sie noch nie mals vom Blutmclken der Rühe qehört, das auf dieselbe Ursache znrückzuführen ist? Also Vorsicht bei Ser Wahl der Nahrungsmittel I Herrn I. A. Lorkius. Sie schreiben: „Dbwobl ich nur Pflanzenkost genieße, nur Wasser trinke, mich oft bade und mir viel Bewegung mache, habe ich mir doch vor einigen Tagen den rechten Fuß vertreten." — Sie kleiner Schäker, lhun Sie von Allem, was Sie bisher gethan haben, das Gegentheil und vertreten Sie sich ab sichtlich auch den linken Fuß, so wird die Sach« ausgeglichen. Die ersten Schultage. Da sitzt nun die kleine, die liebliche Schaar! Der Lehrer denkt: „War' sie doch schon (F Jahr'!" B jerum, wie schauderhaft wir- hier gekritzelt Und zeitweilig auch an dem Stift 'rumgcbitzelt. Das Line ruft lachend: „Das kann ich schon lange!" Das Andre sitzt weinend: cs wird ihm so bange. Das Dritte schreit: „Is denn de Schule bald aus?" Das vierte: „Herr Lehrer, ich muß ä mal »raus I" Unüberlegt. Stammgast: „was giebt's heute zu essen, Rosl?" Rellnerin: „A schöner Ralbskopf war' noch da, Herr Berger!" Stammgast: „Ach Gott, alle Tage Ralbs- koxf! Der wächst mir schon zum Hals heraus!" Lr weift Bescheid. A. : „Um himmclswillen, da steigt eben ein Einbrecher in Deine Wohnung!" B. : „Laß ihn nur, meine Frau wird glaube», ich bin cs und ihn so empfangen, daß er bei mir sein Lebtage nicht mehr versuchen wird, ein- zubrechen." Satissaction. Rousine (zum Vetter): „Was? Du kneifst mich in die Backe? Die Schmach kann nur mit Schlagsahne abgewaschcn werden!" Verkannter Zweck. „Meine Tochter war vier Jahre auf dem Ronservatorium. aber denken Sie. daß sic i,n Stande ,si. mir jetzt beim Einlegen der Konserven zu helfen ? Gar keine Idee I"