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Dresdner Nachrichten : 17.10.1875
- Erscheinungsdatum
- 1875-10-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187510174
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18751017
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18751017
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 15-16 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1875
-
Monat
1875-10
- Tag 1875-10-17
-
Monat
1875-10
-
Jahr
1875
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 17.10.1875
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M-Nensirote I». »den« »e«ent»»rel» »tertkljüdr» sich-Mork»OM,«.durch dl. «»ft, Mort 7.1 Nummern >uPl»«> »ufl„, ssooo!»k»t. «ür »i« «ft«,»»' «I»,» l»ntter Mouuscrlple »rocht sich dt« «ed-cU,» «icht »erdtndltch. Snserot'n-Vnnodme ««». Ivtlrtd: V«,I,e tn Hamdura, ver- N„. Wien, Lrid-Ig. »°IrI. vredknu, gruttsturl a. M. — Ii»0. di»,,, in S.rltn, Netpstq. wie». Hamburg, NranklUrt a. M.. Mün- chr». — v»udi, ch 0». in «ronlfurt ». M. — k>. V»txt tu Iti.mnl,. — No- »»», kulllor ck L«. tn «orl». Tageblatt für Politik, Uuttthaltung u. Geschäftsverkehr. Druck und Eigenthum der Herausgeber: Ljepsch öe Neilhardt in Dresden. »NI «mir »,r„» »an,« »>r,d« l» »,,ni»m««n »>» »d » N»r. »«»NwL» »t«Mttto,»ttudr. S» k.uftodt: ,r,d« ftl»K«r' ,»!!. L dt, »lach«. « Ud». — Der «-um einer et«. Idalltaen P-tllh'tle lofte« >d Pf».. Ltn^-nd» dl» Zeile »a W,,. ° *tn« »arantte für d»I ntchfit»,,,. »stched. «en de, Jnf.rat, «tr» »tcht »Ulwirtt«, U»n»nr«n« «ull.it,e »»« NN» und» kannten Nirme» ui.dPer« lan.» infertren wir nur -eqen Prä n um era »do st »dl »illl durch «rl.s. marken »der Poftetn-at» lang. Neu» kUden laste» Id Pfar. ktnjerate für di« pianta»,. Nummer »der nach »>»em geftlao» »,e yetUteile ro Pf,e. Sir. SSV. Zwanzigster Jahrgang. Milredactrur: vr. rmtl Für daS Feuilleton: L-melvi« Dresden, Sonntag, 17. Oktober 1875 Politische». Mit schlechten Mitteln fochten die Klerikalen in brr Münchner Kammer für ihre schlimme Sache. Daß gewisse Witzblätter Berlins selbst vor einem bairischen König keinen Respekt besitzen, ist bekannt genug, aber deshalb braucht man noch keine ultramontane Politik zu treiben. Geschmacklos und unwürdig war e» zugleich, auf die Nerven de» bairischen Königs durch die Persiflagen de« „Kladdera datsch" einwirken zu wollen. Doch, die Stöße und Gegenstöße dcö Ldreßkampfe« lieg n hinter unü; alle Welt richtet das Auge aus den Entschluß de» Kö gS. Wir nehmen keinen Anstand, die Einsetzung eine» klerikalen Ministerium» für ein geringeres Uebcl, als die Fort setzung solchen Zwiespalte» im Lande anzusehcn. Wir haben einen guten Grund dazu. Es würde sich gar bald zeigen, daß ein klerikales Ministerium in München rasch mit seinem Latein zu Ende kommt. Schon einmal stürzten die Klerikalen ein liberales Cabinet, das des Fürsten Hohenloh«. An seine Stelle trat der klerikale Graf Bray. Aber er erkannte gar bald, daß e» unmöglich sei, «ine reichsfeindliche Politik zu treiben. Diese Erkcnntiriß würde, wenn Baierns König, dem Willen der Mehrheit seine» Volke» entsprechend, ein klerikales Ministerium beriefe, diesem noch rascher kommen; dem bairischen Volke aber würde durch das Fiasko, welches das neue Cabinet machen muß, sä ooulos dej onstrirt werden, daß eine klerikale Politik, ein Dominiren der Kirche über den Staat, in keinem Thcile Deutsch land» möglich ist. ES muß endlich einmal klar werden zwischen dem Reiche und Baiern! - Nur Rußland hat Entschuldigungen für den schmachvollen Bankerott der türkisch 'n Finanzen, während der Zorn der Engländer und Franzosen hierüber im Steigen begriffen ist. Beide Länder besitzen beträchtliche Besten türkischer Papiere. Die Inhaber der selben können wir m )t bedauern. Alle Welt kannte die Jämmer lichkeit der türkischen Wanzwirthschast; daß Niemand, weder ein Staat noch ein Jndir.duum, auf die Dauer 18 Proc. Zinsen zahlen kann, ohne pleite zu gehen, liegt auf der Hand. Nur die Habgier dir Capitalisten hofft, daß ihnen zu Liebe die volkswirthschaftlichen GHrtze eine Ausnahme machen. Immerhin erhalten die Gläubiger der Pforte jetzt noch 9 Proc; wir dächten, das wäre genug. Frei lich, auf wie lange? > Rußland aber reibt sich schadenfroh die Hände ; je mehr die Zersetzungen Türkei vor sich geht, je mehr die christ liche Bevölkerung erkennt, daß alle Reform-Versprechungen des Sultan» eitel Wind sind, um so näher rückt unter dem Zorn de» Auslande« und der Unzufriedenheit der Bevölkerung, der Zusammen- st»«d«r Türket. Rußland spielt bei der bevorstehenden Theilung ver LLrkei dteselte Rolle, wie int vorigen Jahrhundert bei der Thei- tmq Polens, des gnädigen Protektor», den es freut, wenn die innere Fäulniß immer weiter um sich greift. Ein erhebendes Gegenstück zu dem türkischen Finanzschwindel bietet jetzt Amerika. Von hoher Bedeutung ist der Sieg der Republikaner über die Demokraten in dem Staate Ohio bei der Wahl eines Gouverneurs. Es handelte sich hierbei nicht blos um eine Probe über den Ausfall der nächstjährigen Präsidentenwahl, sondern um die Frage: „Fortsetzung der amerikanischen Papiergeld- wirthschaft oder Aufnahme der Hartgeldzahluugcn ?" Die Republi kaner vertraten die Ansicht, daß es die Ehre der Nation und der allgemeine Wohlstand erfordere, der Papicrgeldvcrmchrung endlich eine Schranke zu ziehen und Gold und Silber als gesetzliches Zah lungsmittel der Union einzuführen. Die Demokraten erstrebten im Grunde einen verschleierten StaalS-Bankerott; d e Grccnbacks, daS sogcnnanme „Lumpengcld", sollte als Zahlungsmittel erhalten, der ganze Papicrgeldschmindcl unü das Goldagio conservirt werden. Nahezu unerhört war in Ohio die Agitation. Man hielt ?ü>nic8, Bälle und Versammlungen aller Art ab, die besten Redner beider Parteien (auf Seit: der Republikaner der deutsche Schurz) zogen als Neisepredigcr durch das Land; man lhat sich gegenseitig Schand und Brand an, warf sich um die Welte vor, daß der Gegner Bestechungen im größten Maßstabe verübe und Tausende von Wählern ans den be nachbarten Staaten Kentucky und Pennsylvanien nach Ohio herüber und an die Wahlurnen hole u. dergl. Schließlich aber siegle die ge rechte Sache: das Volk von Ohio entschied sich.für die Republikaner, damit für die Aufnahme der Hartgeldzahluugcn und Verlassen des Papiergeldschwindcls. Damit ist eine auch für die Handelsbeziehungen zwischen Amerika und Europa höchst wichtige Entscheidung getroffen, zugleich kann man von dem tonangebenden Staate Ohio schließen, daß der nächste Präsident aus den Reihen der republikanischen Partei entnommen wird. Locale» nnd Sächsische». — Nachbenannten königl. preußischen Offizieren sind königl. sächsische Orden zuerkannt worden, als daS Großkreuz vom Albrechts- orden dem Gencrallieutcnnnt von Schkopp, Eommandcur der 31. ^ ... ... „ . - - .... , Division, das Comthurkrenz 1. Klasse vom Albrechtsordcn dem Oberst I Mansch m Pieschen l»S auf die UnffasstmgSmauern verwehtet. V.ele von Hartrott. AbtheilungSchcf in. Kricgsministerium, das Eomlhur-l ^tre.dcvorrathe des Ransch, sowie die eures benachbarten GutS- nicht, sie wird« wohl auch nie, aber, wie wir von verschiedenen Archi- j das von ihr getödtcte Kind in einer Lade verborgen gehabt, zur Haft tekten hören, hat sie im großen Ganzm doch gegen die Vorjahre eine, gebracht worden. Da der klein« Leichnam längere Zeit in dem Be» ..s-ee.» hältnisse gelegen hatte und bereits in Verwesung übergegangen war, so leitete der dadurch entstanden« Geruch zur Entdeckung de« Vrr» Erschütterung erlitten — DaS ordentliche Budget, mit dessen Vorführung wir nun beginnen, hebt mit den Einnahmen an. Eine Haupteinnahme liefern die Forsten: 10.500,000 M. Brutto und 944,990 M. Netto (gegen 1874/75 944,990 M. -ft). Die Holzprcise sind durchschnittlich 15 M. pro Festmeter. Die Holzschlägerlöhne betragen allein 1,400,000 M., die Gehalte des Fürstpersonals 692,070 M. Weiter bringen die Jagdkarten 63,000 M. Die 8 Kalkwerke bringen bei Bruttoeinnahme von 419,000 M. und Betriebskosten von 322,000 nur 97,000 M., d. i. 38,165 —, da das Kalkwerk bei Moritzburg außer Betrieb gesetzt wurde. Die Kammergüter geben, da NennerSdorf und Wiesenburg verkauft sind, nur 338,000 M. (22,000 M. —); auch die Einnahmen aus den kgl. Kellereien und Weinbergen fallen um 9500 auf 10,000 M., sogar die Ergeb nisse des kgl. Steinkohlenwerks mindern sich um 12,OM auf 693,000M., da, abgesehen davon, daß die Kohlenpreise durchschnitt lich um 6 Pf. pro Hektoliter fielen, nicht nur 152,OM M. auf Melioratioi.sbauten zu verwenden sind, sondern die Schachte tiefer in die Kohlcnfclder getrieben werden sollen. DaS Werk selbst liefert 2,800,000 Hektoliter Steinkohlen und Coakü, » Hektoliter 55 bis 130 Pf., die Brutto 2,778,752 M. cinbringen. Die neue Schacht anlage soll Königin-Earola-Schacht heißen. Im Braunkohlen werk Kaditzsch. das 7l5,OOOHektolitcr Braunkohlen, »15—42 Pf., fördert, betragen die Brutto-Einnahmen 170,000 P., der Reinertrag 51,OM M. (6000 M. -ft). Der Verkauf der Kunstproduktei» er kgl. Porzellan-Manufaktur bringt 1,060,000 M. ein, die Ausgaben betragen wegen gestiegener Materialpreise und Löhne nicht weniger als 826,700, so daß sie trotz gestiegener Produktion nur 270,000 Ni. rein abliefcrt. Die Hofapotheke liefert nur 8000 M. und ihre Ergebnisse fallen fortwährend, da, wie die Re gierung klagt, sie so ungünstig liegt, Familicn-Wohnungen in der Nähe fehlen und ihr trotz ihres guten Rufs die Aerzte keine beson dere Berücksichtigung zu Thcll werden lassen. Auch daS Elsterbad wird 10,000 M.— und nur 1,100 M. geben, da zwar die Kur-Taxen (22,5M) und Bäder (60F00) u. s. w. steigen, aber ebenso auch die Ausgaben für allerhand Baulichkeiten und Verschönerungen. Ebenso fallen, namentlich in Folge Sinkens der Silberpreise und nothwendiger Neubauten, die Berg- und Hüttennutzungen auf 934,000, d. i. — 15,OM M Die technischen Etablissements, als .Halsbrückner und Muldner Schmelzhütte, Goldscheideanstalt. Schwefelsämefabrik, die Arsenik und Zinkhütte, die Schrot- und Bleiwaarrn u. s. w. liefern wegen schwScheren vetrich« »ür 1,600,000 M. Fti, 7SM) M. soll Muldner Hütte ein zweites Dampfgebläse aufgestellt werden. - Mit vollem Rechte kommt die Negierung auf ihren leider vom letzten Land tag abgclehntcn Vorschlag zurück, 10 Arbeiterhäuser bei Muldner Hütte zu errichten. Sie hofft daran wenigstens einigermaßen Ab, Hilfe des fühlbaren ArbcitcrmangclS. Die Schmclzhütten verkaufen in jedem Jahre 2l0 Pf. Gold ü 1380 M., 70,OM Pf. Silber L 85 M., 75,750 Centncr Blei st 19 M., 7000 Ecntncr Kupfer in 28,000 Ccntnern Vitriol st Centncr Kupfer 96 M., 4M0 Centncr Eisenvitriol st 3'/» Mark, 30M Centncr Arscnmchl st 10>/, M. DaS Blaufarbenwerk Öbcrschlcrna löst aus dem Pc.kauf vom Blaufarbcn fabrikatcn 430,OM Mark, für 36.000 Psd. Nickclmctall L 9 Mark 324,OMM., für 18,OOOPsd. Wismuth L 4M. 72,000 M., cö lie fert 150,MO M. Reinertrag. (Fortsetzung folgt.) — Landtaei- Die j. Kr. na!,m gestern tie vom Präsiden ten v. Zchmcn ausgeardeitetc neue GcseI,ältSo.dnmiq verinel S» weise an. AIS Mitg/iekcr des Laiiütag(a»tscl>usseS zur »Verwal tung tcr S iaalSsel n'tcn wählte die .nr. den ^räi. v. Zcvwen, tcn Oberbärgermelslcr Motcnvanrr nnd den Bürgermeister Löhr. zu Stellverticlern Bürgermeister Elauß Präs. Rnlke undOber- »'.nndselieuk v. Mc-sev. Die Wabicn zu de» Deputationen er gaben wlgenle esni'aininensctzung: ^eicr>gcb»i,gsdcputat!on: Prä sident v. Eriegern, Bürge.mcister Hcnnig. Graf zur Lippe, Ober bürgermeister 1)r. Andre und Geb. Ratb v. König. Finanzkcpu- tativn. auf Antrag kcS Prinzen Georg, K H . auf 9 Mitglieder verstärkt: Prinz Georg, v. GrdmaniiStorff, Präs. Nllikc, v. d. Planitz Bürgermeister Martini, v. Böhla». Seiler, LandeSällc» ster Hempcl und Büraerincistcr E>auk. Deputation lür Prüfung dcS RrehensevailSberiehlö': Oberbürgermeister Piotenhauer, Bür germeister Löbr. Mcinboid, Gras Rer und Graf Könneritz. De putation iür Briehwerdcn und Petitionen: Oocrievenk v. Metzich. Bürgermeister Hirsehbcrg, Lehr, v. Burgk, v. Watzdorf-SeHschwitz und v. Fcrbcr. — Vorgestern wurden den Anlagen an der Bürgerwiese eine größere Anzahl Laubholzbäume entnommen, um, wie wir hören, »uf den Hochdruck-Reservoirs der neuen Wasser-Leitung gepflanzt »zu werden. — DaS Schadenfeuer, welches wir schon gestern fignalisixten, hat vorgestern gegen 8 Uhr Abends die Scheune des Gutsbesitzer kreuz II. Klasse desselben Ordens dem Obcrstiicutcnant von Haug wist Abtheil.mgSchef in. Kriegsministerium und dem Major von Bcauchitsch im Kricgsministerium, daS Ritterkreuz desselben Ordens dem Zugpremicrlicutenant Ojchinannbeim Artillcricdepot zu Straß- Lurg (Elsaß). ' — Die Deputation der 2. Kammer zur Prüfung des Rechen schaftsberichts über die Finanz-Verwaltung der Jahre 1872/73 be steht aus den Abg Günther (Vorst.), Grahl (Stellvertr.), Querner, Schreck, Nichlcr-Tharandt, Klopfer, Fröhncr, Köckcrt, Israel und Siebst. -7 Der ».Meißen gewählte Abg.Scheller hat sich keiner der drei Parteien angeschlossen, verbleibt daher nach dem parlamen tarischen Ausdruck „wild". — Einig« hiesige Blätter bringen di« Bemerkung, daß in LnSden di, vaulust Nicht susgrhbrt Habs« da tn di«f«n Iah« nicht mnig« als lllv nsm HLus«r, darunt« 10- in a»fchlofs««r Uliih«, «»«aeführt „«den find. Aufgehlrt hat di, Bauluft «Lerding« die eines bcsitzerS sind vernichtet worden. — Bei dem Feuer war außer den Bewohnern de» Ortes auch die hiesige Turncrfeuerwehr thätig. Zu retten war leider Nichts. Die Mannschaften konnten ihre Thätig- kcit nur so weit erstrecken, als es galt die nahestehenden Häuser vor ihrem Untergange zu schützen. — Repertoire der königl. Hoftheater. Altstadts- Sonntag: Belisar. — Montag: Ein Glas Hasser. — Dienstag: Die Bekenntnisse. Sie will ihre Mutter verheirathen. — Mittwoch: Der Graf von Hammerstein. — Donnerstag: Belisar. — Freitag: Macbeth. (Neu einst.) — Sonnabend: Der Wasserträger. —. Neustadt: Sonntag: Da» Testament de» großen Kurfürsten. — Montag: Robert und Bertra«. — Dienstag: Der Troubadour — DonnedStag, Ludwig Xl v. Mariensommrr. Tan». In H«md»> änn«l». — Sonnabend: Lroßsttidtisch. brechenS. - —' Bei der AuSstellungölottcrie war ein Bergmann in Döhlm so glücklich, rin Pianoforte zu gewinnen. Da derselbe kemen Ge brauch davon u.achen konnte, so beauftragte er seine Ehefrau, solche» zu verkaufen. Dies geschah; die Letztere löste daraus 4M Thaler. Als sie nun mit diesem reichen Ertrage in ihre Wohnung zurückkehrt, erhielt sie eine Schreckensbotschaft. Ihr Gatte war von bösen Wettern im Schachte gctödtet worden. — Ja der Windmühlenstraße sah sich in der vorgestrigen Nacht ein Nachtwächter veranlaßt, gegen mehrere die nächtliche Ruhe stö- rende Personen einzuschrciten, vermochte jedoch nichts gegen die selben, da sie von ihrer Uebermacht Gebrauch machten, ihn mißhan delten und dann zu entkommen wußten. Sie wurden aber ermittelt und gestern früh, fünf an der Zahl, nachträglich verhaftet. - — Am Freitag Abend in der 8. Stunde hat ein in Langebrüt wohnhafter Mnllergesclle hier den Versuch gemacht, sich zu entleiben Er sprang nämlich am sogen. Gondclhasen unterhalb der Terrasse vo> einem Kohlenkahn aus in die Elbe, wurde jedoch von einem Solda tcn des Leibgrenadierregiments, der sich zufällig gleich daneben i » einqm Steinkahn befand, lebend wieder herausgezogen. Der Unglück liche, welcher bereits mehrere mißglückte Selbstmordversuche gemach' haben soll, ist in'L Stadtkrankenhaus geschafft worden. — Am 15. October ist eine ziemlich bejahrte Frau, welche dt« Bahn bei der Station Weinböola überschreiten wollte von de' Lokomotive eines Berliner Zuges erfaßt und gctödtet worden. — Meteorologische Notizen undSlnbeutvn, ke- Wittern« gSgangeö. DaS Thermometer zeigt vt» Temperatur an. wclcve die Lust hat. die das Thermometer um« gicbt. DaS Hygrometer läßt tenGrak der ftcucvtiakeit erkenne» welcve tn der Lut» rorberrscht, die un.niitrldar be. dem HlM<» mcter sich befinde'. Beide Kundgebungen sind local, sie sind am den Ort beschränkt, wo die Instrumente beobachtet werden. Lo» den atincsphäriüre.: Zuständen und Borgänacn an anderen Orter zeigen sie nichts an und geben auch keine sicheren Grundlagen «» Schlüssen aut Zustände anderer Orte und iolgcndcr Zeit durch sich selbst. Ander« verhält eS sich mit dem Barometer; die An zeigen desselben haben eine größere Tragweite für den Blick i» dir WiNeriii'gä-Prrbäitntsse. Der Gesainiiudruck tcr atmosphärh scheu Luit ist von bestimmter Gröke, und bei absolut ruhiger Luit müßte eine völlig gleichmäßige Bertheilung stattbaben, »vclche nui durch die Höhenlage der Beobachtungsorte verursachte Berschte- deuhrit der Barometer stände gestattete. Wenn nun ein Ott mehr, rer andere wcniger Luftdruck bat alö ihm zukommt, so muß der- möge der gasigen Beschaffenheit tcr Luit eine Ausgleichung ein- treten ; e» nutz elne Abstrtzmuna von dem Olle de» Zuviel zu dem Orte tr» Zuwenig entsteh«». Gin tieter Barometerstand, ein Ba rometerstand unter tcr normalen Höbe zeigt nun an. ratz a« dem Orte, wo dcrielbe beobachtet wird, zu wenig Lust vorhanden ist, und tcr Ort, wo ein über der normalen Höbe befindlicher Baro meterstand statthat, besitzt zu viel Lust und cö strömt nun die Luit von Letzterem zu Grstcrem. In den lctztvergangcnen Tagen zeigte taö Baroinclcr zu Dresden einen weit unter der normalen Hetze befindlichen Barometerstand und an westlich von Dresden liegenden Orten war tcr Barometerstand über tcr normalen Höhe; cö musste taber Westwind entstehen, welcher feuchte Luit enthält lind dci längerer Dauer regnerisches Wetter verursacht. — I" dstcscr Woche wird zunächst zeitweilig Regen fallen und dichtere Bewölkung wird einige Tage wahre»; hieraus wird nach stärkerer LnstNreniungaltnräligcKIärungdesHimmclö erfolge». O-womoHiu». - Die „Dr. Ztg..' bringt solgcntc Geschichte über modcr, ncn Mcnschenhairdel in Dresden: Ein junger Kau,man», der RciicrDe einer hiesigen Firma. bestieg am Montag einen Eiienbavrizug, um sied mit tcmsclbc» nach Berlin zu begeben. Ku>z vor Abgang ted TramS stiege» in tao Eoupv. in welchem sich der junge Kauimanri bejand, noch drei Herren mit sechs jungen M ädchcn ein. Im Moment der Abiahrt fing da» eine der Madä-d» bstkcriich zu weinen an, und erzäblie, auf die thcilnahmSvolie Frage de» junge» Manncö nach der Ursache der Thränen. derysclbcii unter Schluchzen, daß sie aud ihrer Hci- math Lobositz in Böhmen »ach Dresden gekommen wäre, um dort einen Dienst zu suchen Eine Pcrinicthöiran habe itr auch einen solchen in einem Hauie in der Scvlcß- straße nachgcwiesen: alö sie die vermeintliche Dienstbotenstelle jedoch angcirete». habe ihr die Principal in Zumuthungen gestellt, atu denen ihr klar g. worden, daß cd sich uru etwas anderes. alS um einen solchen Dienst handle, »nd das, sie in eins der berüch tigten Häuser Dresdens gcrakben sei. Da sie sich dem Willen tcr Frau nickst gefügt pabe. so erhielt sie Prügel und die Nahrung wurde ibr vorenihackerr. Nach Brrlauf von 4 Tagen wären nun drei srcmke Herren in daö Hanö gekommen, , welche mir der Prlncipali» rinterhantelt hätten: darauf hake man sie — daS, b:i!äufig gesagt, rrst lvjährige Matchen — gerufen und ihr eröffnet, rast sie sür die im Harne verlebte» vier Tage die Summe vo» 60 Thlrn. schuldig geworden sei und wegen mangelnder Zahlung iür diesen Betrag an einen der betreffenden Herren nach Hamburg verkamt Worte» sei. Der Herr bezahlte auch die 60 Tblr. in Gegenwart dcS Mädchens und gebot derselben unter den furchtbarstenDrobungenSchweiacn über taSBorgeiallenegegen Jedermann. Mit stms anderen Mädchen. welche aber mit ihrer Ucbcrficdclung nach Hambnrg einverstanden wären, sei sie von den drei Herren dann zur Bah» gebracht worden, um nach Ham burg spetirt zu werden. Entrüstet über kiese» sck'amloirn Hantel machte der junge Kauimairn zwei anderen Mitreisenden Herren Mit- tbciluyg vo» de», Vorgänge und auf gemeinsamen Bcschlustwurde die Berliner Bahnpolizei auk telrgr. Wege davon untenickstet. Bei der Ankunft dcS Zuges au! dem Berliner Bahnhotc wurden ti^AuSgänge de« betreffenden Eorstce'd auch richtig von Schutz leute» besetzt und der Menschcnhänblcr mit den Mädchen scstgenoinmev und zum Molkenmarkt gebracht, wob!» der Dresdner Kaufmann und die beiden I» daS Geheimniß ge zogene» Reisenden srclwillig folgte». Die zwei Genossen de» Händlers, die in einem anderen Eoupre sich befanden» l'Mcn daS Weite gesucht. Bon Seiten tcr Eriminalpolizei wurde der Thatkcstanv fcstgestclit. woraus man den sauberen Patron, einen Hamburger Wlrtb Namens Stange, «n Ilntersuchungöarrest nahm, wüdrend die iüu« Mädchen per Schub sn die Helmattz de» «Srdtrt wstirde«; die «unge Böhmln erhielt von ihren drei »«- ichiise«, da» NStft-SG» um in ihre Heim«- »urüillrtztrn M
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