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Dresdner Nachrichten : 30.10.1881
- Erscheinungsdatum
- 1881-10-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188110308
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18811030
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18811030
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 21-22 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1881
-
Monat
1881-10
- Tag 1881-10-30
-
Monat
1881-10
-
Jahr
1881
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 30.10.1881
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»r. »v» — Sslto » — Souilv« ävii »0. vvbod» 1881 grossen gegen köppe Strafantrag wegm verleumderischer gung — gemäß 8 187 des R.-St.-G.-A.-. allein das Lchüs gelangte »u einer Lerurcheilung des Angeklagten nicht, vielmebr m der Er«väg«mg, daß köppe leoi«flich zur Wahrnehmung berechtigter Interessen gebandelt habe, auf Freisprechung, Fn den Entfcheldunaügrilnden war zwar nicht verkannt, daß mehrere Angaben jkr in der Denuneiationsschrift übertrieben worden seien, allein zu bestrafen sei der Verfasser nicht, weil eS ihm nur darum zu thun gewesen sei, sein Eigenthum den« Schlitze eines wachsamen Nacht wächters anzuvertraucn. — Der Handarbeiter (Gustav Weber aus Oberwiera sreauentirtc am 31. Füll in Gemeinschaft mit seinem früheren Dienstherrn, dem Fleischermeister Herr, den Gasthof zu Merbitz und Beide zechten so lange darauf los, bis ein Zeder des Guten im Genüsse geistiger Getränke etwas zu viel gethan hatte. Zur Abwechselung unterhielten sich nun die Zecher lauter init ein ander, als es den übrigen Güsten lieb sein konnte, und da die Auf forderung des Wirthes Scharfe an Herr, sich zu entfernen, ohne Erfolg blieb' wurde die Dislokation init Gewalt vorgenommen und H. »aus tueou an die frische Lust expedirt. Bei dieser Beschüstigung war Scharfe von dem Schirrmache» Krobisch unterstützt worden und dieierlialb sprach sich Weber mißbilligend gegen den letzteren aus. Fm Verlause des nun entstehenden Handgemenges zog Weber einen Holzpantoffel vom Fuße und versetzte damit feinem Gegner einen heftigen Schlag auf den Kopf. Waren die Verletzungen auch nicht folgenschwerer Natur, so gelangte doch das Schossengericht dem trage deS Herrn Amtüanwalt wachse gemäsi, unter Bezugnahnu die Vorstrafen W'ö und die Rohheit der Handlung re., nicht zur Annahme »nldernder Umstände und erkannte demgemäß auf 2 Monate Gefängniß. ein im Beleidi- > Galatafel in, herzoglichen Schlosse, zu welcher der Bischof und engericht ' Thetl der Geistlichkeit geladen war. Abends war Festbanket erkannte « Bahnhofsgebäude. Der alte Koppenwirth Friedrich Sommer, allen Be suchen» deü Riesengebirgeü wohl bekannt, ist in» Alter von 82 Fah ren verschieden. Die Beerdigung des so zahlreichen Besucher» der Koppe wohlbekannten „höchsten" schlesischen Wirthes findet zu PeterSdorf statt «Wetter. L' 7L8 Nd'VV leicht bt-'deckl 4- 3 s . . 7»g xg dltt mäßig «Schnee 0 8 77» lNV tetchl wolltg — 8 S — — s 7«> Z d> dedcüt — 7 - schwach Nebel -j- 2 ü . . 712 x r- V8tt »lähtg lSchncc >1 o ^ 702 0 schtoacl» bcdeikl 0 « 880 leicht woltcr.log - > r 763 pH »eictll wollig 4- > S 705 d« leiser kug bedeckt . . 70ä " o ,eicht Uiotle-nloS — 2 2 Meteoro»ogtf«he «eobachrungen «er bentjchen Seewarl« tu Hamburg am 26. Lelobcr uni v Udr Morgen». cn. Kopenhagen , . Stockholm . . Haparanda . . St. Petersburg Rbinui . , - HaaUmrg . . Memel . . . Van» .... München. «eelli! Wie» . «te»>au l) Sec mäbig. Nacht» und Morgen» Schnee. »lebersicht der Witterung. Dir Depression, welche gestern über Mittel Norwegen lag, ist mit zunclnneiider Tiese fiidslldoslwiirt» bi» zur Siidküstc Schwedens sorlgeichriilcn. In, Slagerak webt stüeniitcher Nord, Wichtens an Ser deutsche» ntiite meist »Nr schwache westliche und südwestliche Winde borlttlischeii. lieber Ccnlrat- enropa ist Sa» Wetter kalt, vorwlcgeiid trübe, an der südiistllche» Oslseelüsie herrscht btelsach Schneegestöber. Im Ptiinenlande. nördlich von den Al»>en. iiubejondcrc in Wenmitteldeuischland und Oesterreich, »at beträchtliche Adllthtung sratlge,rinden: ei» Uroslgcbict liegt östlich öer Linie Swckholm-nijuigSbera-riajscl-Wien-Pcp. loclche» »ach sste» und Noiövgen »u Jnteizplitt ziemlich rasch jULimmr. - Wassrrstand der «Klde und Moldau um 29. Octbr Budweis -I- I, Prag -f- 42, Pardubitz 30, Melnik, -ß- 3l Leitmeritz,4- 3-4, Dresden — 48. Tagessttschichte. Deutsches Reich. Bei der Bcrathung deü EntivnrsS über Abänderung deS Gerichtsko st e >» g e s e n e s und der Gebühren ordnung sür Gerichtsvollzieher »vnrde eine Resolution angenommen, dahin gehend, die Reichöregiening zu ersuchen, mit der iveitergeiiendcn Revision des GerichtStostengesetzcS eine solche der Gebührenordnung für Rechtsanwälte zu verbinden und desfallsige Vorlagen womöglich schon in der nächsten Session an den Reichstag gelangen zu iafsen. Nun ist inan im Reichsjustizamte mit der Ausarbeitung einer neuen Gebührenordnung für Rechtsanwälte beschäftigt, in welcher die bisher bestehenden Sähe in nicht unerheblicher Weise herabgese»t werde». Was die auf Antrag Windtliorst gefaßte Resolution betrifft, wonach der Bnndesrath alsbald Vorlage machen soll, »reiche eine durchgreifendere Ermäßigung der Gerichlsgebnhrei» herbeisühren solle, w verlautet, daß seitens des RcichsjunizamteS hierauf bezügliche Anfragen an die verbündeten Regierungen er gangen sind, in welchen »in» Rückäußerungen über die gemachten Erfalmmgeii gebeten wird, sowie um Vorschläge, in welcher Weise dein Wunsche des Reichstags entsprochen werden kann, bezw. auf welchen Gebieten des Kastenwesens eine Ermäßigung der Gebühren sätze als wünschenswerth erscheine. Viele Stimmen werden laut, die rathe», die Erfahrungen noch eines weitere» GerichtsjalireS ab- zmvarten, ehe in unifaffendcr Weise an Herabsetzung der Gerichts- gebühren beraiigetrctcn wird. Berlin, 29.Oct. Das war ein tolles Treiben, welches in den letzten -sagen in Berlin herrschte und gestern seinen Höhepunkt erreichte, «fortschritt und Antifortschritt entwickelten eine fieberhafte Tliätig- keit. Fortschritt und Antifortschritt find Kollektivbegrisfc. Zum erster»'»» gehören die drei liberalen Parteien, zum letzteren die beiden koiliervatwen und vie Antisemiten. Die Sozialisten gingen überall, nnt Ausnahme im ersten Wahlkreise, gesondert vor. Nachdem man vorgestern mit Wahlaufrufen überschüttet worden, wurden gestern Morgen die letzten Anstrengungen gemacht. Ans den Trottoirs waren die Namen einzelner Kandidaten schablonirt, vor allerlei meist imaginären Manövern der Gegner wnrdc ostentativ gewarnt »nid im ersten Wabtkreis »vnrde „Wählt keinen Fuder»!" zun» Schlacht ruf. Eine fast unheimliche Tlrätigleit entfalteten die Sozialisten. Keine Wählervcrsammlung war ihnen gestattet gewesen, alle ihre .Flugblätter waren abgesaßt und verboten worden — und doch über 30,000 Ltiminen! Geheinmlßvoll erstanden die rotben Plakate mit der Aufforderung: „Wühlt Hascnclever!" „Wählt Bebel!" Lange hafteten sie ja nicht an den Mauern und Wänden, aber sie waren beachtet und beherzigt worden. Tic Hauptaufincrksamkeit bean spruchte der 2. Wahlkreis: Stöcker wider Virchoiv. Die Lokale, in denen das Wablresultat verkündet werden sollte, »»raren ütrersüllt und mußten polizeilich abgesperrt werden. Kops an Kopf gedrängt »and die Menge in den Vorgärten. Bald erscholl ei» brausendes Hoch, gleichviel ob auf den siegreichen oder den unterlegenen Kan didaten. Vor den Zcitungsausgaben sind gewaltige Ansammlungen, denn alle Zeitungen geben Extrablätter auü. Vor de» „Tageblatt"- Erpedition muß die berittene Scinitzniannschaft Luft schassen, damit die Pferdebahn passiren kann. Ab und zu erschallt auch ei» Hoch auf Bebel, aber der Mann der Gerechtigkeit erfaßt den, der seiner Wunderbar ist einmal wieder der Ton, in wclchein der Münch- Ehren-Sigl d»e Wahlen bespricht. D , as „Münchener Vaterland" „Fn München ist voraussichtlich Westernianer (Metzger) ncr . schreibt: .. . . mit 13,!i07 St. gewählt worden. Denn die allergrößten Kälber wählen ihren Metzger selber. — Muh!" Ein beklagenswerther Vorfall trug sich am vergangenen Freitag in Schwerin zu. Fni Schornstein des Schulgebäudes fand ein kleiner Brand statt. Fn Folge dessen drangen durch die Osen- thttr eines Klassenzimmers Rauch und Flammen. Die daselbst an wesende junge Lelirerin geräth in Besorgnis«, meint, da wäre wohl Feuer, und rath den Saittlcrinnen, daö Zimmer schleunigst zu ver lassen. Die Schülerinnen der übrigen Klassen folgen diesem Bei spiel. Auf dein Flur und auf der schmalen Treppe entsteht ein heftiges Gedränge. Tie ersten Mädchen werden niedergcstoßen und die folgenden rennen über diese hin, fallen tlieilü selber und werden ebenfalls von den nachfolgende» getreten. Gleichzeitig giebt vaü Treppengeländer dem furchtbaren Andrang nach und zerbricht. Eine Anzahl Mädchen stürzt hinunter und mehrere derselben trugen recht schlimme Verletzungen davon. Dieselben inußte» alte in Droschken nach Hause gefchasst werden. Viele haben auch innere Verletzungen erhalten und liege» schwer darnieder. Dieser Vorfall beweist auss Neue, daß in einem Schulgebäude breite Treppen und feste Geländer »inerläßliche Bedingungen sind. Lesterreictf. Anläßlich der Anwesenheit des Königs unv der Königin von Ftnlien fand in Wien Galavorstellung iin Opernhause statt. DnS Haus war in allen Räumen von einem dlstinguirten Publikum bcfetzt. Bald nach 7 Uhr erschien der -Hof, vom Publikum durch Erheben von den Sitzen begrüßt. Der Kaiser führte die Kö nigin von Ftnlien, der König von Ftalien die Kaiserin; es folgte sodann der Kronprinz mit der Kronprinzessin, die Erzherzoge und Erzherzoginnen, Prinz Leopold von Bauern und Prinzessin Gisela. Die Herrschastei» ivolmtcn der Vorstellung bis zum Schlüge ' Graf Platen Keuillktou. ist von seiner Urlaubsreife aus Montreux uruanrienr» uno »Ivciinmm» wieder die Führung der Geschäfte er Hosbühnen. -s- Tic einander folgenden beiden Feiertage führen die Regis seure unserer Hosbühne nach Frankfurt und Wien. Unser Kunst - reserent Herr Hartman,» hört in Hamburg die neue Lpsr „Vera" und Wildenbruch's „Karolinger-" in Berlin. ch Heute Abend gebt erstmalig tn» Residenz-Theater die neueste große Posse mit Gesang: „Ter Mann im Monde" in Scene, die feit geraumer Zeit im Berliner Wallnertheater Zugstück ist. Das hiesige Residcnztheater ist die erste Bühne nach dem Wallner- theater (für welches Facobson die Posse geschrieben», die sie aui- sührt. Frl. Bendel, Irl. Hansel, die Herren Wilhelm», Rosä,e. haben die Hanpirollen. Nachmittag», bei l,alben Preisen: die melo diöse komische Operette „Das verwunschene Schloß" die schon mehrfach verlangt »vnrde. V Das erste S i >» s oniec on e ert de» K. Kapelle am Frei tag war ungemein licht, freundlich, harmlos alle Werle, die man hörte, schlugen Töne an der Zufriedenheit und des Behagens. Beethovens Sinfonie in ä. und Handn's Nr. 13 «Br. u.H.) tanien vor und neu ein Merkchen von Lalo und MiideljohnS Liedersviel- Onveitnre. Letztere wirb von Dilettantenorchestern mit Vorliebe viel gespielt und sicht auch hier im Programm des Orchestervereins, neu »st sie nur für die k. Kapelle. Lei den Werken Beethoven's oder Wagner's lassen sich die Fugendepochei» von den späteren Phasen leicht unterscheiden. Mendelssohn dagegen, der diese Ouver türe als ganz junger Mensch schrieb, besaß eine frühreife Klarheit und knappe Gesialtungs- und Erfindungsgabe, die wesentlich ihm durch's ganze Leben treu blieb und wenig sich verändert hat. Liebenswürdig, klar und feinsinnig ist das gehörte Fiigendwerk uno bei irische Funke das Wahlresnitat. Die Extrablätter der Zeitungen werden wörtlich abtelegraphirt. „Ach. geeinte» Herr Kollege, wie war doch das Stimmverhältniß in» (i. Wahllreis?" Ter geehrte Herr Kollege giebt endlich eine große runde Zahl zum Besten, die meist falsch »st. Feder timt, als Hütte er ganz allein das, Gebeiinniß in der Tasche und doch wird es draußen laut auügerufeii. Der An- - drang auf dem Telegraphenamt dauerte bis Mitternacht. Zwei Uhr Morgens. Auf der Fried» ichstraße vor der Leipzigerstraße bis vor - zu den Linden herrscht mehr Leben als am Tage. Dichte Gruppen g und wurden bei der Abfahrt von der zahlreich anwesenden Volks menge mit enthusiastischen Kundgebungen begrüßt. Fra»krei«tf. Ter Maire von Marseille bat gegen die Ex kaiserin Eiigenie sohfeiide, ihrer Form wegen merkwüroige Klage anhängig geinacht: ^n Erwagima, das Frau Engenie von Gus- mnil, Wittwe des Karl Ludwig Napoleon Bonaparie, unberech tigter Weise das in Marseille gelegene und kaiserliche Residenz genannte Grundstück in ihrem Besitz znrücthält; in Erwägung, daß die Stadt als Eigenthümerin dieses Grundstückes seit dem Sturze der kaiserlichen Diinastie vergebens verlangt hat, wieder in den Besitz desselben gesetzt zu werden, wird die Exkaiserin als Universal- erbin ihres Gatten »mV ihres Sohnes vor das Eiviigericht von Marseille mit der Anfsorderiliig geladen, das genannte Grundstück heranSzugeben, widrigenfalls die Stadt Marseille ermächtigt werden soll, das Grundstück felbst wieder an sich zu nehme». Die Teputirtenkainmcr »vnrde in Paris au» Freitag von Gui- chard als Aitersvorsitzenden eröffnet. Der Vorschlag Guichald's, einen provisorischen Präsidenten zu wählen, stieß nnf lebhafte Pro teste der nußersten Linken; dem Teputirten Louis Blanc, weicher beauftragt war, den Protest der nußersten Linken zu begründen, »vnrde jedoch vom Altersvorsitzenden das Wort nicht erst,eilt. Ziel der Wabl eines provisorischen Präsidenten »vnrde Gainbetla mit 317 von 3<>t abgegebenen Stimmen, zu Vleepräfidenten wurden Bristol» und Phiilppoteanx gewählt. Nachrichten ans 2 sax zufolge sind unter den sranzvfischcn Mitgliedern der Untcriuchlings-Kommissioii Mißhelligkeiten ausge- brochen infolge der Anklage der Plünderung, welche gegen die französischen Soldaten von Fndividuei» erhoben »vnrde, welche be reits lange vor jenen Ereignissen ruinirt worden waren, ihre an- geblichei» Verluste sehr übertrieben und so betrügerisch Schaden- Ersatz verlangten. (?) Die Kolonne des Generals Sabatier ist in der heiligen Stadt Kairnai» eingetrossen. Trotz der großen Hitze war die Haltung der Truppen vortrefflich, und ebenso der Getundheitszustand. Eine Depesche der ..Röpnbliqrie sran'.'aise" bestätigt, daß eine Expedition nach Südtunis gehen solle, wohin die Fnsurgentei» mit ihren Fami lien und Hccrdcn geflüchtet sind. Spanien. Ein Telegramm des spanischen Ministerresidciitei» in Tanger äußert sich sehr besorgt wegen der in Folge der Rückkehr der Mekka-Pilger in Marokko ausgebrochencn Eholcra und dringt darauf, daß schleunigst Vorsichtsmaßregeln getroffen werden, uni die Einschleppung der Epidemie nach Spanien zu verhindern. Rußland. Das W i >» t er »> a l a i s in Petersburg wird ge säubert. Fast alle darin bisher Wohnenden, und deren Anzahl »vnrde vor einiger Zeit noch auf dreitausend Personen veranschlagt, werden ausgesiedelt. Die Werkstätten sind ans de» Souterrain- räume» entfernt worden, die Hoskanzlei soll in den nächsten Wochen, die Hostaffc im Rarste des Winters in daS Gebäude der Tlicatcr- Scknilci» nbcrgesnhrt werden. Das riesige Gebäude dürste, wenn es fast ganz leer stehen und blos von wenigen Aufsehern und viel leicht einige«» der ältesten »ins vertrautesten Beamten und Pen sionären bewohnt werden wird, viel eher in Gefahr stehen, als wenn cs bewohnt »vnrde. Man scheint übrigens wieder irgend welchen Machinationen ans der Spur zu sein. Am 25. d. M. ging ein aus 212 Köpfen bestehender Zug jüdischer E in igrantcn aus Rußland über Antiverpen nach Amerika ab. Die Aiiswanderci waren von den Delegirten der Pariser ..Miiainv isineiitc:" mit Geld versehen worden. Türkei. Die in den Dardaneilen-Strashänscr» nntergebrachteii Gefangenen find ausgebrochen, nachdem sie von den dieselbe«» besuchenden Weiden» init Waffen versehe» worden sparen. Einige derselben wurden wieder eingesangcii. »vvbci mehrere Sol daten und Znptichs verwundet wurden. — Längs der ganzen Dar danellenküsten werden fortwährend Erdstöße verspürt, welche an den alten Moscheen, Gebäuden und Festungswerken Schaden anrichte». Tunis. Der am 22. d. Mts. von Tunis nach Beja abgc- «fangcne Eisenbahnzug sand auf seinem Wege einen migeheuereii «temblock, dessen der Locomotivführer schon von Weitem gewahr »vnrde. Es gelang, zwei Fndividnen, die sich in der Nähe verborgen hielten »md die Wirkung der Entgleisung abwarletcn, zu ergreifen. Diese Schuldigen wurden nach Tunis gebracht und dort standrecht lich vcriirthcilt, an den» Orte deS Verbrechens selbst süfilirt zu werden. Roch an demselben Tage wurden sie wieder in die Nähe von Teburba herbeigerufene und erschösse erfreute sich des größten Gefallens. — So wäre denn Leidenschaft oder Düsterheit durch E. Lato zu vertreten gewesen, dessen Allegro indes« ebensalls harinloscr ist ats sein Vioiinconccrt und seine spa nische Rhapsodie. Es hat in den Gottlöbcr'schen Eoneertcn des K. Belvedere müßig gefalle», uno gefiel relativ auch hier. Lato zählt zu den gcist»c»chen Autoren deS junge«» Frankreich. Vielleicht ist sein Streben nach Esprit stärker als sein Sinn für das musikalisch schöne. Fn dein eben gehörten Allegrosatz sind aber Schroffheiten oder Gesuchtheiten wie in anderen Laio'lchen Werken nicht vor handen. Es ist ein gut instruincntirtes, ganz effetlvolles Orchesler- stiick, bei welchem die melodisch-poetische Erfindung weniger, die geislvolle Mache mehr zum Ausdruck gelangen. Fn dem engen Rahmen von nur 3 Eonccrten ist die Wahl von Novitäten sehr schwierig; inan iväliil nicht eigenllich 0 Novilälen, solidem einige Dutzend wichtigere Neuheiten, die man leider weglaffen muß. Ein Spiegelbild der zeitgenössischen Produktion in ihrem faktischen Ver- hältmß zu de» Klaisikern könnte das leipziger Gewandhaus in seinen 21 Coneerten bieten, wenn es nicht reaktionär verwaltet würde. Was aber in anderen Städten und so auch i» Dresden die Entfaltung der neueren Autoren hemmt, ist folgender Umstand. Tic Werte Beethoven's, Haydn's, Mendelsohn's :e. spielt uns die K. Kapelle Fahr ans Fahr ein mit idealer Vollendung — jeder kennt und IlO'dl düL. den 6 sti'lu'ii ININ die naar infonieprogrammcii stehen nun die paar Novitäten hart zwischen solchen Lieblingen des Piiblikuins, man bört sie einmal an, tolerirt sie allenfalls, freut sich aber, wenn das Programm zuin Längstbewährten zurücktelnt. Nun find die neueren Werte fast alle enorm schwierig und prätentiös - Liszt, Wagner, Beriioz, Brahms, Goidmark, Raff, Träseckc u. a. m. Die Folge ist klar: minder virtuose Orchester spielen das schwierigere heikle Nene hier und anoerorts oft mit rühmlichem Muth ihrem Pnbiitum vor, die vollendetste und kreditreichste K. Kapelle aber führt vor zugsweise die gewohntere, beliebte klassische 'Musik aus. Das »st bei nur 3 Eoneertcn unabänderlich und durchaus kann nicht verlangt werden, daß in diesen 3 Eonccrten mehr Novas erscheinen sollten. M ehr Eoncerte, und sei cS statt einiger leerer Opern »m Theater, das wäre ein künstlerischer Gewinn, dann wäre unsere Kapelle von selbst »in Stande, öfter Neues zu bieten, sie hätte die Wahl leichter, und daß diese nicht antisortschrittlich aussiele, das»«» spricht der intelligente Geist, der in diescin Institute herrscht. Wie die Mehrleistung der ausübenden Künstler zu entschädigen wäre, ist eine technische und Finanzsrage. Künstlerisch aber würde sich Las allgemeine Musikleben Dresdens, das jetzt in oft recht flache Virtuoseneoneerte sich zersplittert, sich nm 12 Kapelleoneerte, in denen auch wichtigere Soli »»»serer und fremder bedeutende» Kräfte Plan fänden, ganz anders tnstaliisiicn, als dies jetzt der Fall ist, wo kein bedeutendes Violin, Eello-, Klarinette- oder Klavicrconcert die Ehre haben kam«, von der K. Kapelle unterstützt oder neu ein- gesülirr zu werden. ^ v Repertoire der Kvnigl. Hosineater. Altstadt: Sonn tag : Tie Königin von Saba. Montag: Nathan der Weise. «Anfang ',-7 Uhr.) — Dienstag: Roten de» Teufel. «Anfang ( 7 Uhr.» -- Mittwoch: Die Nibelungen. - Donnerstag: Armide. Freitag: Der Fabrikant. xN. e.) — Durch die Karten. — Sonn abend: Ter Troubadour. — Neustadt: Sonntag: Tie Fdealistcn. Dienstag : lZ. e. Nt.) König HoliUvn. Lustspn-t in 3 Akten von Bozvech. Der Zigeuner. — Donnerstag: König Eotillon.— Herrn Kaudcl's Gardinenpredigten.-- Sonnabend: KönigEotillon. — Herrn kaudel'S Gardinenpredigten. Fn Wien ist Sponlim's „Vestalin" »vie eine Neuheit ui der Kailerl. Oper begrüßt worden. Fn Dresden hat das Werk seine erste Repräsentation mit Dichatscheck als Wennus 1814 erlebt. Ser Autor war hier anwesend und hoch befriedigt ; nach der Aufführung überreichte er Tickalscheck seine ganz wundervoll ciselirte Portrait Medaille mit der Widmung : S> prvito (icnwrai Uoniano ai vn!lauter Uieinio >l mm aanaittmllno eck' amicv t-Pmiti»» (Dem erhabenen römischen Feldherr«» und tunslersnhrcnei» Lieinins sein Mitbürger und Freund Spontini). Fm 4. Gewandhans-Eoneerl zu Leipzig am 27.r.ctob>w, das aiü Tribut zu Liszt's 70. Geburtstage dessen Sinfonie „Sasso" brachte (hier nül snmpallnscher Achtung in den k. Sintonce-Eon- ccrten ausgcnoiniiicin, winde dies Wert nusgezischt. Eine eigen artige Geburtstagsfeier! Tie Presse schämt (ich mit Recht dieses Skandals. r Mit dem ersten Schnee trete«« die V o r i e s c r in die Rechte der Saison. Ost ist an dieser Stelle eine Parallele gezogen worden zwischen einer farbenprächtigen, leidenschaftlich bewegten Theater vorstellung und einer srosiigen Saalvorlrinng eines tlassischcn Drama. Etwas scheint die Abmahnnng gesruchlet zu haben. Unser geschätzter Herr Rhetor Arilmr Fischer erfreu! durch die An- lüiidninf. daß er Kaslropp's Iiochbevenlende Dichtung „Sliieita" und ' '7 New.) vortragen französische Kriegführung in Tunis. Gnstland. VonLondon aus sind fü nsh»« ndc rt Eentner Spiegelglas nach Dublin gesandt worden, «veil die dortigen Norräthe nicht ansreichcn, uni die während der letzten Gassen- tninultc angerichtetcn Schäden wieder auoziibesserii. Die Bewohner einer einzigen Straße in Dublin haben bei der Stadtbehörde eine SchadenMab Rechining von MD Pfund Sterling ringercicht für — zerbrochene Fenster- und Schaulädeilschcibeii. -- Alle Wohn häuser der jetzt von London abwescndei» Minister haben Polizei- Besatzung erhalten in Folge von Drohbriefen, die Frländcrn zuge- bcgeisterte Antisemiten »md brächten Hochs und Pereatü, bis die Äricbcn Edo'i. milche vrachen uno oic,«schliyinaiin,chasl eini.chr,»».,..»», o il wrraie » E, während der letzte» Fahre die „geheime Fenierpost" . , rniisfsn'li iri,siiM snc alle zwanzig Sckiritt, die von Augenblick zu Augenblick von den Schutzleuten aufgelöst, sich immer wieder neu bilden. Gegen hundert Schutzleute zu Fuß »md etwa zwanzig zu Pferd sind aut dieser rer- iiältiiißmäßig kurzen Strecke konzcntrirt. Die Easös Bauer und National, die sonst dis früh geöffnet sind, sind durch Schuvientc abgesperrt, welche, »vie der Engel vor'»» Paradies, Federn den Zu gang wehren. Vor dem En sä National, das »in» diese späte Stunde gewöhnlich de» Brennpunkt deS eleganten Berlin bei Nackt bildet, zähle ich nicht welliger als 25 Schutzleute. Allerdings »st cs vor der Sperrung auch toll darin zngegangen. Auf den Tischen standen . ^ ' -achten Hochs und Pereatü, bis die gebt cs ziemlich ruhig her; vereinzelte Hepp-Hepp-Rufc werden I dort versickert Einer sehr ernsthaft: es bliebe nun gar nichts weiter übrig, als die Juden alle lodtzuschlagen. Aber zur Prügelei koninit eü nicht, denn wo »ininer die «stimmen lauter werden, »st auch ei«, Ritter der heiligen Hermcmdad da. „Bitte, meine Herrschaften, gehen Sie auseinander!" Die Aufforderung ist in der Form höf lich, aber der Ton ist entschieden, streng. Je weiter man die lange Friedrichstraße aussteigt, desto stiller wird cs. Nur vereinzelt sind noch Schutzleute ausgestellt und auü der trappe! der reitenden Gendarmen, das vom hallt, heM er ^ j ^ e,» ^»d durch den Bischof von Stein aus Würzburg die Einweihung der katholischen K statt. Die regierende licrzo statt. Die regierende »erzo AL'Ä'S--«-', 2" der katholischen Kirche in Meiningen gliche Familie, die höchsten Hof- „nd Staatsbeamten, der Magistrat, die protestantische Geistlichkeit! ine „g zwischen England und Amerika besorgte. Desgleichen sind die Be hörden im Besitze von Belege», daß in Liverpool ein Massen- nufstand von Irländern geplant ist, und daß dort, sowie in Birming ham und Manchester Höllenmaschinen versteckt gehalten werden. Auf der Midlandbalm (England) fand am Sonnabend früh bei Dcsdorf, etiva 6 Meilen von Leicester entfernt, ein fürchte» sindsicher Zusammenstoß zweier Eisenbahnzüge statt. Durch Ferne klingt das Ge-«das Versehen eines Weichenstellers fuhr der Burton- m«d Eoalville- Asplxiltpflaster wieder- Expreßzug n«it voller Gcschivindigkeit auf ein Seitengelcise in einen Güterzug hinein. Drei Passagiere deü Exoreßzngeü blieben auf der Stelle todt — eine größere Anzahl wurde mehr oder weniger schwcr verletzt. Der Unfall mar zun« Ttzeil auch durch mangelnde Signale, die noch vom Sturm her beschädigt waren, herbeigcf'übrt. Ziatarog" von Baumbach und „Ennoch Arden" von Tcnnnsoi» «letzteres natürlich hochdeutsch) vortragen. Auch er hat (schrecklich!) die karlsschüler, Nathan, Faust rc. im Repertoir, wühlt aber ganz richtig hier andere Objecte. Fm Saal der Kaiifma«u«schaft recitirt Herr Earodc, im Börscnsaal Herr Arthur Fischer. v Das Programm der so sehr hervorragenden russischen Pianistin Annette Es > ip o fs am Mittwoch nmsntzt eine interessante Aus wahl von Back, Beethoven (op. 57), Mendelssohn, Schumann (Phaiit.-Stücke), Liszt (Etüden), TnuMi, Saun Sm-ns und Elwpin (Pol. l'F-ckui'). Annette Essiposf ist «libcli Rutniisteii» und Büioiv eine der wenigen Künstlerinnen, denen man einen Abend anoschiieß- lichen klavienpielü gern zubör». Abcncs c«nget»oiic»e Börse». Pari«, so. Oclodcr. crchlub.) Nnttc Aulcjhc lio.rs. LttNIemr 88,35. SlealSbal,» «es.. Lombardc» »I8,7l>. do. Prioritäten 262. Sllyplrr s:i>. Oesterr. «Soldrcntc 8ü>-,. Rnhig. Aranklnr« a. M.. 2g. Lciobcr. Abend;. Credit 313'/,. Staatsbahn 28g-',. Lom- bardcn I2S>',. gOcr Loojc —. Silbcrrcnlc —. Pa»>Ierren!e —. Malt,»er 27», Oesicrr. «Sotdrcnte —. Ungar, ptoldrenic —. 77er üinssru —. S0cr ütussen—. 2. Orienianlcigo —. Neuesic Ungar. Cotdanletlje . 3. tzriemanleiyc —. »In- garicctie Papicrrenle —. Still Wie», g. Oetobcr. Abknds. Credit 3üä,80. Staatsbahn 337.. Lombarde» «Sä,so. AngIo-A»llriaBaiN >ä2,SS. Napvleon-d'or - , cSaltker—. Pavterrciile . Oesterr. «Noldrcitte . »Ing. Stotdrenlo —. »Ing. Goldrentc —. Ungar. Credit :i«8.üv. llntonban! . C>bc«ha!bal»! —. Baulvcrei» —. RordwcsI —. Marknoce» .'>8,00. Part» (Produklen«, 2g. Ocloder. tSailnb.) Wetzen October SI.7S, Jaim-rr- Slvrtl »2,na, rubig. StiiritnS October «>n,7!>, Januar-April as,än, behauptet. Iliitböl October 7ü,t>«>, Januar-Slprtl 7l, bchanplcl, Amfterdoin iProLuIlen). 2g, October, «LchlubN Wetzen Nopember 327,Ü0. Sioggen October 232,SS. März 207,SS.
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