Suche löschen...
Dresdner Nachrichten : 20.11.1905
- Erscheinungsdatum
- 1905-11-20
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-190511207
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19051120
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19051120
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1905
-
Monat
1905-11
- Tag 1905-11-20
-
Monat
1905-11
-
Jahr
1905
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 20.11.1905
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
4 »DreSduer Nachricht««" 4 «»»tag. LV. November IVVS »M Nr. »S2 «m warttarger Oeiell lein. der da- Her» nickt aus der Zunge ttägt, ader da« tft osr bei den betten ciliarakteren der Fall. Die Schrift geoon «u d« sogenannten nüchtern«,i. dt« keinerlei unnützen Lcknürkeitram aus- weiten, und »a« lützl meitt schon einen aunitigrii Schluß aut den gliarakter ae« Schreiber« ,u. Sin so ruInger Plana er aber in, allgemeinen auch ist. re^e» oart man ihn nicht, denn er ist nicht srei von Jähzorn, nanient- ut, vertragl er in gewissen Dingen keinen Widerspruch und nt äußerst em»> iinolich gegen Mißtrauen. Du wirft aiw gut tun, idm solches nicht zu »eigen. Deine eigene vanocheist laß, aber leider gerade den Zug 24 beuilich er kennen, wädrend sie im übrigen so ivena chaiakteriftische Merkmal« aus- iveitt, daß sich ei» nähere« Eingeben gar nickt lohnt — Nesse Erich iro Psg >. Die undeutliche Schritt in Berbinoung mit der verworrenen Zeilenftchruu,, k«nn,cichnet Dich als «inen «onsuiionSrat, dem e« grob« Schwierigkeiten bereitet, sich mündlich oder schriftlich klar und verständlich au»zudrüik«u Du sangst gewöhnlich am verkenne» Ende an, wenn Du etwas berichten oder erklären willst und mußt ost oaS bereit» Gesagt« ivrederbolen, weil Du Dich selbst verwirrst be» Dich, wie der Berliner Mg,, in Deinen eigenen Worten „verhedderst". Hm übrigen balle ich Dich aber tür ein brave« Menschenkind, wenigsten« lassen die ichars auSgevrüg- en Züge 3l tS. g und 8 aus einen guien Ebarakter schließen — Nicht« „„ Olga (SO Pi-.f. Auch Du gekorit zu ne» gutniuiigen Leuten, bist immer bereit, anderen zu dienen, tr und 8, ohne aus >8egent»enä« »u rechnen. Von Demverament neigll Du mehr der ernsten Seite zu. bist rubig und höchsten« einmal das, wa« man mit ttiUvergnügi bezeichnet. — Nicht« Slara <40 Psa >. Entschieden 38. 39. 30 und 28 Dabei ziemlich 4 t und 'chiver. eines Besseren zu bcledren. selbst wen» bei Dir ein Irrtum klar »u mg« liegt. 17. lcickt nusbmuscnd, 18. cmpfniblich. 19. ernst, 20. mürrisch, 2t. verschlösse», 22. klatschsüchtig, 23. egoistisch, 2t. mißtrauisch. 25. plißsiichtig. 28. kokett, 27. verlieb!, 28 unaciüllia. 29. berrichsttchiia. 30. fireiisiichkig, 31. autmütig. 32. schwermütig. 33. hochmütig. 34. mutig, 3L. unternehmend, 36. zaghaft, 37. schrieb ern, 38. eigensinnig. 39. rechthaberisch, 40. stolz, 41. launenhaft, 42. strebsam, 43. blasiert, 4t. ciierlnchtia. 45. sanguinisch. 46. cholerisch, 47. phlegmatisch. 48. melancholisch. r deickewen, 2. sanft, 3 duldsam. 4. heiter, 6 ub«r»iut>a. 6. mitteilsam, 7. verschwiegen, 8. hilfsbereit, 9. vertrauensvoll, lk> einfach, tt natürlich, 12. lieben-wurdlg, >3. gefällig, >4. demütig, . >6. verträglich, ill. anspruchsvoll, L> e i r a I s s e b n > » ch t s a n l w o r l e n 'Nesse Alsrev >i M s zeigt sich als sürsorglicher Bruder, indem er tür seine Schweiler um emen Nisten wirb!. Sic nt seiner Versicherung zufolge ein äußerst solides Menschenkind, seil vielen Habren bei ein und oerielbcn Herrschaft m Slel- iu»g, sehr fleißig uno mirlschaftlich, eine verseile Köchin un» mit allen 'äbigkelten, die eine tüchtige Hausfrau zieren, ausgerüslet. Sie siebt im 29. Lebensjahre und hat außer einer guten Ausstattung I0iX> Mark Erspar- inffe und vic Anwarl'chau am einige lautend Mark Erbteil in dic Edewag- 'chale zu lege». — 8t, ch t e L » daiska zuu Vs« > stellt sich als eine gesunde, lustige, mn gute,» Ebaratter nuvgeiiaUcie und, wie sie alaubt, von Üenckl nickt häßlich« Dresdner», mit der weitere» Erklärung vor, daß sic 23 Iadrs all, >,60 Meter groß »nv »nt allen häuslichen Arbeite» ver- iraul ist und nick» nur tamoS ,u kochen versteht, sondern auch britisch singen l»id Klavier spielen kann. Obwohl eine rflroßstädterin, versichert Lodotska, nicht vergnügungssüchtig und auch ,onit in jeder Beziebung anspruchslos ,u 'ein Ihre inaierielle» Euter bestehen »> einer schönen Ansitaltung und einigen lanien» Mark Moos Sie reflektiert auf einen golteSsürchligen, ioliden und nicht zu jungen Junggeselle», der daS Kneipeiilebii, satt hat und sich nach einer gemütliche» Häuslichkeit sehnt. Hock hinaus will sie nick!, sondern 'chon vollauf zufrieden sein, wenn da« Einkommen ihres Zukünftigen soviel bclrägi, daß er eine nickt allzu große Ansprüche an da« .eben stellende Frau ernähren kann. —Nickte Martha <l M > ver spricht mir an ihrem Hochzeitstage als „Honorar" «inen «amen Schinken, was nach ihrer Ansicht „ege, über ver sedl herrschenden Aleischnat doch etwas besagen will. Hoffentlich ist die letztere aber an Marthas Hochzeiisiag längst beseitigt, so daß ldr Ontet Schnorkes Wirksamkeit nicht gar io teuer zu stehen kommt. Sie gibt übrigens selbst zu, »atz sie mit ihren 22 Lenzen Nock nichts versäumt dal. aber a»verenciis denkt fle cs sich auch Haft gar zu schön, an der Seile eines brave» Watten durchs Dasein zu pilgern. Tie bezeichnet sich als eine große Erscheinung, glaubt auch nickt häßlich zu sein und versichert, i» Wirtschaft uno Geschäft Nichtig Bescheid zu wissen. Ihr Zukünftiger, dem fle außer «hier AuSumiiiiig auch mit einigen lausend Mail auftuwartcn oerniag, müßte mindestens 1.60 Meter in der Längsachse messen und bei guter Herzensbildung doch ei» energischer Mann sein Den Vorzug würde fle einem Beamten — Pardon, diesmal ÜimmtS nickt! — einem strebsamen Geschäftsmann ober Handwerker geben. — Nichte Ir«va (30 Pfg.) phantasiert: Singe mir Mute da- Lied Zum Brette des Brieskastenonkels, Welcher da wohnt ,n der Siaoi. An den lieblichen Usern der Eide, Dre man auch Eidflorenz nennt, Und würdig ist sie des Namens. Scknörke, Du ruhmreicher Mann, Dir sei dieser HpmnuS gesungen : Hilfreich bist Du und a»t Und edel gegen die Nickten Und gegen die Neffen dazu Im Aller von fünfzehn biü siebzig. All« kvmiiden zu Dir Und bitten : „Ach herrlicher Scknörke, Ich fand „och kein Ebegespons, Drum hilf mir, ich dank es Dir herzlich, Setze mich baldigst hinein" Zn die Ecke der Heiraldietnttucht, Manchem schon glückte es dort, „Zu finden ein holdes Gemahl!" „Aba" — io denkst D» setzt wobl, „Nun zetaei des Pudeles Kern sich". Aber, da irrst Du Dich sehr, Und der Kasus, er mackne mich lachen, Sintemalen — neunzig ich bin Und auch Urgroßmutter genannt werd'. Nein — Baulchen — mein Urenkeliobn, tIin verflossenen Lenz ward er neunzehn) Unoermühll ist er nock sehr Und ihm suche ick setzt eine Gattin, Da er zu schüchtern noch ist, Um selbst au» die Braulickau zu gehn, friedliebend ist er und brav. Man kann um den Finger ivn wickeln, Paffend, wie Du mm wohl siehst, Zur Cbe, die setz! ist modern, Finde kür ihn ich ein Weib, Das Herz un» Hand liebend ihm anträgt* Er ist von schöner Gestatt, Von langen Locke» nmwallet Ist sein Gelickt, auch zeig! fick Von kommendem Barl eine Spur. Angela» ist er zumeist Mit de», Aiiziia aus grasgrünem BttckSkin, Schwärzliche Börte — wie sein — Schmuckes >bm Weste und Nock. Bauicken — wie schön siebst Du aus, Wenn Dir aus dem klassttchen Hnriptr Mit Ohrenklappen geziert Sitzei die Röhre der Angst, Don hallbarstein Filze gesellig!, Sie stammt aus der Zeit des Barockstils! «chnbrke. Du hilfreicher, guter Onkel, vom Konen des Briefs, Tu schnell e« den Nickten nun kund. Daß Bauicken gern möckft eine Frau. Ich grüß Dich, liebreizender Onkel, Und dank Dir im Voraus auch herzlich. Kommt eine Verlobung zu stand. Tanz ich wen Walzer mit Dir. — „Bailchen" mag sich bedanken, aber nichi bei seiner Urgroßmutter, sondern bet — no, er wird wohl leibst dahinter kommen, woher »er Wind weht, der ihn heute in diese Ecke geseat bat — Nickte Luise <50 Psa.) er klärt, daß sie vor Jastr und Dag noch jedem ins Gestellt gelacht haben ivüroe. der ihr vom Heiraten gesprochen hätte Als einzige Schwester ihres »„verheirateten und elwas weiderseindlick gesinnten Bruders habe fle »ach Ser Eltern Tode mit diesem Bruder zulammengtbaust und sie Hütten sich beioe so an die Verhüllnisse mit ihren beiderseittgen Znsereffcn ge wohnt gehabt, daß keinem von rlmen der Gedanke gekommen sei, es könne einmal anders werden, ohne daß etwa der Tod ftn Spiele wäre. Sie hätten eben beide, durch mißlsche Verhältnisse in der Verwandtschaft in ihrer Meinung bestärkt, „tckl viel von dem sogenannten Eheglück gelialicn und es vorgezogen, srei und »„abhängig ,» bleiben, zumal ihre Verhüll niste ihnen gestatteten, ohne Sorten zu leben. Aber es lei doch anders gekommen, indem die Weiberseindlichke t des Bruder!- eines schöne» Tages »vr einem Paar schöner Fra»eiiaugen in Nickis zerstoben iei. Kurz, der Bnid« sei beure glücklicher Ehemann und fle — eine alle Jungfer von 30 Lenzen und zukünftige Erdlanie. Beide Eigenschaften seien aber io wensg nach ihrem Geschmack, daß fle nack reiflicher Uederleguna den Ent- zchluß gefaßt habe, es nun doch noch mi» dem trüber von beiden in ein »räch tt glich angezweiielten Glück Ver Este zu vernichen. Die stellt sich zu dte'em Zwecke als «ine gesunde hochgewachiene 'Blondine vor, wie sie glaubt, von noch ganz angenehmem Aenßeren »nd resiektieri aus «inen Ledensgesälnten >m Aller bis z» 40 "Jahren, der «veil anch Witwer in» einem oder zwei Kindern sein könnte Bedingung ist: guter Ehaiakler, ansehnliche Größe, iompaldttche- Aeußcre, gute Bildung nab ehrenwerter Perus, gleichviel ob Beamter, Kaufmann, Geük>üsi»»iann oder P>osesstonist. Nur zolid und brav zoll er sein An makerieiiem Besitz Hai Lutte eine sehr reichhaltig« AuZftatluna »nd ein ntlcrdmgS für sie persönlich sestaelegteS, aber nickt unbeträchtliches Vermögen aittzuweisen, denen Zinsen sie ibrem Zukünftigen zu einer besseren L-benssührnna als »ein Einkommen allein ertaubte, selbstverständlich zur Perftignng stellen würde. vertliches «nd Sächsisches. — lieber die Bedeutung der P orzella nsam m- luug enthält da- dritte Dekret an den Landtag eine sehr be- achtenswerte und anschauliche Darstellutlg ihrer rinzelnen Ab teilungen. ES heißt dort: Drei Hcniptgruvpen weist die S> lung durch die Ar» ihrer Entstehung auf: da« chinesisch«, lapantsch« und das Meißner Porzellan mit dem Büttger-Stein. zeug. Jede Gruppe steht ln ihrer Art einzig da. Di« Stärke der chinesischen Abteiluna bildet der unübertroffen großartige Bestand der mit lleberglasurfarben bemalte» Porzellane aus der höchsten Blütezeit de» chinesischen Porzellans um 1700 Nirgends hat sich bis ietzt ein diesen an Zahl. wie an Güte und Grütze der Gegenstände alrichkommcnder Bestand Nachweisen lassen Einzelne Stücke dürsten geradezu die sonst nirgends siederzufindendeil Gipfelpunkte dieser Kunst darstellen. Ebenso inzig sieht die Gruppe der chinesischen Blauporzellane da, well uch hier die Blütezeit derselben mit der ErwerbunaSzeit zu sammenfällt. Fast als Unika können die großen Basen gellen. Auch ist die Sammlung hier so glücklich, «ine ganze Reihe älterer, die Entwicklung dieser Porzellane zeigender Stücke zu besitzen, da Blauporzellane früher als die vielfarbige» »ach Europa ge langten und König August der Starke auch allere Porzellan» sammluugen angekaust Hai Tie empfindlichste Lücke stellt jetzt noch das Fehlen der Porzellane mit farbigen Glasuren dar. die zu den schönsten und originellsten Leistungen des chinesischen Porzellans gehören, zur Zeit des Königs aber in China nicht sehr beliebt gewesen zu sein scheine». D>>e Sammlung besitzt zwar sehr schöne Tvpen, diel aber nicht genügen, um den Reich- tum und das Können aus diesem Gebiete zu zeige». — Die japanische Abteilung ist nicht so reich wie die chinesische, an Porzellan jedoch die bedeutendste, die man kennt, wobei man freilich nickt vergessen dar», daß in der japanischen Keramik daS Porzellan keine so groke fltolle spiest wie in der chinesische». Der wichtigste Bestandkeis ist die wieder einzig dastehende Sammlung von Alt<emarlporze>la»en, den besten, die Japan in gröberer Menge hergestellt hat. Unerreicht an Zahl wie an Qualität stehr ferner jene Gruppe von dekorativen Vasen und Schalen aus Hizenvorzellan da. die zu den dekorativsten Erzeugnissen, die ie gemacht worden sind, gehöre». Noch arm jedoch ist diese Ab teilung an jenen Töpfereien mil geflossenen Glasuren oder Email- färben, die ertt in »nleren Tagen in Europa bekannt und hier von arohem Einslusz auf unsere Keramik geworden sind. — Die Abteilung des Meißner Porzellans ist die großartigste Ver tretung, die überhaupt eine europäische keramische Manufaktur älterer .Zeit bisher irgendwo gefunden hat. Der Bestand an Böttger-Skeinzengen ist der grösste »nd wertvollste, der bekannt stk. Tie Porzellane der Barockzeit sind fast lückenlos vertreten. Auch die hier befindliche Großplaslik vermag ein völlig aus reichendes Bild von den damaligen Bestrebungen vieler Art zu geben. Tie „Mareolinizeik" ist ebenfalls ausreichend vor handen. Dagegen ist aerade das klassische Meißner Porzellan aus der Blütezeit des Rokoko, daS immer den eigentlichen Ruhm der Meißner Manufaktur ausgemacht hat. die schwächste Ab teilung. die in gar keinem Verhältnis zu den übrigen steht. — So stellt sich die Königliche Porzellansammlung als eine an Qualität unerreichte keramische Sammlung dar, in welcher der Künstler ebenso wie der Gelehrte seine Rechnung finden wird — In der letzten Sitzung des Bezirksausschusses der Amts- hauptmannschaft Dresden-Altstadt wurde die Genehmigung zur Uebernabme bleibender Verbindlichkeiten für 08 Gemeinden des Planenschen Grundes »nd seiner Umgebung ausgesprochen Es betrifft dies dieienige» Gemeinden, welche ans Anlnh der Errich tung der Weißeritztal sperren Beitragseinheiten wegen Gewinnung der Weiber itz als Vorilut an Stelle der Grundstücksbesitzer ihrer Flur übernommen haben. Bereits haben die im Entwässerungsaevietc der Weiheritz gelegenen Gemeinden der Anstshauplmannschast Dippoldiswalde und die Gemeinde Kesselsdvrs in der Amtsbauptmaimschaft Meißen dieselbe Verbind lichkeit übernommen. Damit haben die im Juni d. I. zwischen den Genieinden und dem Kommissar für die Weiheritztalsperren wegen Uebernabme der Beitragseinheiten aus der Vorslut ein geleiteten Verhandlungen mit dem erfreulichen Ergebnis ab geschlossen. daß sämtliche beteiligten Ü4 Gemeinden und Guts bezirke der zu bildenden Weiherrtztalivcrren-Genojscnichnft mit über 50000 Beitragseinheiten als Mitglieder geschlossen beigetretcn sind Inzwischen sind auch die von Professor Albert i» Planen i. V. geleiteten auhervrdentlich mühevollen und schwierige» Schätzniigsarbeiten und Berechnungen dem Abschlüsse nahe gekommen, so daß die öffentliche Auslegung des Gesamt ergebnisses der Schätzungen vvranssichtlich rm Dezember dieses Jabres ersolgen wird. Sobald die Ausleguiigsfrist abgelanfen ist, wird in einer großen gemeinsamen Versammlung der beteiligte» Gemeinde», Grundstücks- und Tricbwerksbesitzer die Bildung der Weiheritztalsperren-Genossenschast erfolgen können. Gleichzeitig wird die Abstimmung der Interessenten darüber erfolgen, ob sie sich für oder gegen das Unternehmen erklären. Nachdem bereits alle Gemeinden sich von vornherein für das Unternehmen aus gesprochen und die daraus erwachsenden Lasten opferwillig über» »omme» haben, besteht wohl kern Zweifel über den Ausfall der Abstimmung. Da der neue Staatshausbaltsetat bereits eine Unterstützung der Genossenschaft vorsieht, wird »ach jahrelangen Vorarbeiten jedenfalls im Herbst 1906 mil den Bauarbeiten zu den zwei ersten Hochwassertaljperreir Sachsens bei Malter und Klingenberg begonnen werden. — Berechtigt Selbstmord zum Bezug des Sterbegeldes? Diese schon allenthalben ausgeworfene Frage ist setzt durch einen Streitfall entschieden worden. Die Frau eines Döbelner Einwohners, der Selbstmord verübt hatte, machte bei der Döbelner Ortskrankenkassc Anspruch aus Aus zahlung des Sterbegeldes geltend. Zwar war der Verstorbene zur Zeit des Todes nicht mehr Mitglied der Kasse, jedoch glaubte die Ehefrau, sich den 8 20, Absatz 3 des Krankcnvcrsichcrungs- gesctzes zu nutze machen zu können. Hiernach ist die Kasse ver- pslichlet, das Sterbegeld auch dann zu gewähren, wenn innerhalb des Zeitraums eines Wahres ein Versicherter vom Tode ereilt wird und der Betreffende in dieser Zeit kein »assennutglied mehr war. Die Krankenkasse verweigerte aber daS Slcrbegeld, trotzdem die Frau geltend machte, der Selbstmord ihres Mannes sei die direkte Folge der Krankheit gewesen, da er es vor Schmerzen nicht mehr habe ansbaltcn können >er litt an Rheumatismus!. Der Stadlrat zu Döbeln und dann auch die Krcishaupimann- schast pflichteten jedoch der Kasse bei und verwarfen den Anspruch der Witwe. Zuletzt kam die Angelegenheit vor das Qber vtrivastungsgericht. das der Qitsnankenkassc ebenfalls Recht gab, denn nur wenn ein natürlicher Tvo uorliege, habe man Anspruch auf Sterbegeld. Selbstmord matt>e einen solchen An spruch ans jeden Fall zu Nichte, jelbsi dann, wenn der Selbstmord eventuell in Geistesgestörtheit erfolge ooer ein Kranker dies tue, um seinen schmerzhaften und vielleicht unize,Il»ale» Leiden ein Ende zu bereiten. Selbst wenn der Arzt nachweist swie in vor liegendem Falle!, daß ein Kasscnmiiglied ourch sein Leiden in den Tod getrieben worden ist. ändert daran nichts. — Die Prüfung d er Z e i t s a b r k a r tc » wird bei den hiesigen beiden S t ra tze n b a h ne >i verschieden gebandbabt. Bei der letzt städtischen (roten) Bahn hat der schamier jedesmal die Nummer der betreffenden Fahrkarte anfznschreive», eine Arbeit, die bei starkem Andrange und namentlich bei Kälte, wo die Hände steif werde», nicht leichtbewältigen ist. Zugleich aber läuft der Schaffner Gefahr, in Strafe zu verfallen, wenn er versehentlich eine falsche Nummer ausschreibt. Man kann cs daher den Schaff nern nicht verbeulen, wenn sie häufig von dem Recht, dle Karten zm Einsicht zik fordern, Gebrauch machen, obgleich der Fahrgast dies leicht als Belästigung und Mangel an Vertrauen empfindet. Bei der Dresdner igelben) Straßenbahn dagegen darf sich der Schaffner damit begnügen, daß der Fahrgast seine Karte vonelgt. Nur an gewissen Tagen wird unerwartet die Einsicht der Fahr karte gefordert und Ihre Nnmmer notiert. Im Interesse der Fahrgäste wie der Schaffner ist es nun rectft erwünscht, das- nach dem bevorstehenden Uebergange der gelben Straßenbahn in städki scheu Besitz, der doch voraussichtlich einen einheitlichen Beti .... - - - . , . Nachdem viele üb« begeben wollten viele Zwei »vergeblich nicht um «inen Lohnstreik handle, so doch Erlangung besserer Arbeitsbedingungen Organisation sei vom Arbeügeber noch Betrieb der gelben Straßenbahn übliche zur Folge haben wird, das Verfahren angenommen werde. — Für die gewerkschaftlich o r g c> u i s i e r t e n A Ibe11 er ist nachstehende Entscheidung des sächsischen Ober- lande sgerichrs »on großer Mickstigkcii. In einer hiesigen Zigarettenfabrik war un Frühjahr d I, ein Ausstand ansge- brochen, weil der Prinzipal den Austritt seiner Leute aus dem Deutschen Dabakarbeiternerbande forderte. Da dem Verlangen nicht entsprochen wurde, wurden etwa 200 Arbeiterinnen ent lassen. lim sich die Arbeit zu erhalten und die Einstellung von Arbeitswilligen zu verhindern, wurde ein Streikpostcndienst ein- gerichtet. Am 3. J-nni fungierte die Angeklagte, ein noch nicht ISjährigeS Mädchen, als Slrei Frauen, die sich in daS Fabrikgei . . . zur Nichtausführuna ihres Vorhaben» ausgesvrdert harte, »„> sie den beiden daS Wort ,.S t r e i k b r « ch e r" zu. Da» Land gericht hat in Uebereinstimmung mit dem Schöffengericht die Angeklagte wegen Vergehens argen § Ib3 der Gewerbeordnung und 8 18L de» Strafgesetzbuchs verurteilt mit dem Bemerken, daß. »oenn e» sich auch nicht um «inen L--«-« -- ^ um einen Kampf zur Die Zugehörigkeit »ui ^ — nicht zugeslanben gewesen, die Erlangung derselben für die Arbeiter also ein wirtfchastlicher Vorteil. Die Angeklagte habe die beiden Arbeitswilligen bestimmen wollen, sich der Berckb- reduim der Streikenden durch Nichteintritt an-uschließen. Hu der Revision der Angeklagten wird auSgefübrt, daß da» Koali- tionSrecht den Arbeitern gesetzlich gewährlerstet sei und von keinem Arbeitgeber beseitigt werden könne. Werde trotzdem der Austritt aus der Organisation verlangt, so sei die» ein Ber- stoß gegen da« Gesetz und die guten Sitten, ganz abgesehen davon, daß die Arbeiter in dieser Bezirhung machtlo» leie« Ueberdies handelte eS sich nicht um die Erlangung wirtschaftlichen Vorteile, sondern um die Wiedererlangung solcher. Do» Ober- landesgcricht verwirft die Revision, da es zur Erfüllung des Tatbestandes des 8 153 der Gewerbeordnung gleichgültig sei, ob es sich um Erlangung besserer Arbeite,- oder Üohnbedinaungen gehandelt habe, In dem Verlangen de» Arbeit- aebcrs» aus der Organisation auSzutreteu. könne ein Verstoß gegen die guten Sitten und das Gesetz nicht erblickt werde». Wohl ei daran festzuhalten, daß «ine Beschränkung der Koalition»- reihest nicht eintreten darf, aber ein« solche liege auch aar nichi vor. Die Arbeiter haben den freien Willen, sich einer Organi- sation anziffchließeli, ebenso haben aber auch die Arbeitgeber den freien Willen, nur Nichtorganisierte Arbeiter zu beschäftigen, enau so gut. wie es ihnen srei stünde, nur beim Militär ge- leiste Leute oder solche, die bei den Kunden der Firma chre Einkäufe decken, cinzustcllcn. Eine Zuwiderhandlung gegen 8 185 liege zweifellos vor, da unter „Streikbrecher" eine Person zu versieben sei, die in feiger Weise ihre Arbeitskollegen im wirtschaftlichen Kampfe im Stiche läßt — Amtsgericht Der als Streckenwärter bei der Drahtseilbahn in Loschwitz beschäftigte 33 Jahre alte Schlosser Karl Oskar Israel versah am 5. und 7. d. M. aushilssweise den Dienst eines Schaffners, lieferte indes das in Höhe von 28,50 Mk veremiialmstc Fahrgeld nicht ab, iondern begab sich mit dem Betrag nach Dresden, wo er sich bis nach Mitternacht vergnügte. Darauf ließ er sich von einer Nacbtdroschk« nach Hanse fahre». So batte er das Geld bis auf 1,40 Mk. veraus- gabt. Ersatz ist teilweise geleistet durch Jnnebehaltun» seines LobneS. D«r Angeklagte, der geständig ist. wird zu 1 Monat Gefängnis verurteilt, i Woche gilt als durch die Unter- snchungshaft verbüßt. — Der 40jährige Arbeiter Karl Mar Mensch schädigte seinen Arbeitsherru um 20,50 Mk., die er als Kaufpreis für eine Parste Waren cr1>alten, aber für sich verwendet hatte. Er ist schon des öfteren vorbestraft, darunter wegen Doppelehe mit 7 Monaten Gefängnis. Die Unterschla gung muß er mit 6 Wochen Gefängnis sühnen. Keitie praktische Hauslsrau verzichtet dauernd ans eine solch großartige Vcieinsachuiig des HansdalteS. als wie sic durch Anlchast'niig einer Weitw»»der-Walchmaschi»e bervorgernien wiid. — In ea. ein Drittel der früher bei Waschen mit der Hand gebrauchten Zeit bewältigt man mit der Westwunder-Wtffchmaschine lebe, selbst die schmutzigste Wäiche, ohne Nnchwaichen. Verblüffend einfache Handhabung, schnelle und griindliche Reinigung, Schonung der Wäiche und Hände machen die Maschine unentbehrlich. — Aus das am Montag den 20. November von 10—12 und 4—6 Uhr bei Gebr. Eberstein, Altmarkt 7. stattsindeude Probewaschen sei hier durch besonders aufmerksam gemacht. -s- Die Nachfrage nach fertiger Lerreu-Bekleiduna evskffche» il diese bei erheblich billigere» bil! Genres steigt mit jeder Saison, weil diese bei erbeb Prelle» den vorzüglichsten Ersatz für seine Maß-Koniektron lildci. Erfahrungsgemäß paßt sür eine normale Figur ein fertig gekauftes Kleidungsstück ebenso gut, als die nach viele» Anproben hergestelltc Bekleidung. Die Firma V>o-i,t«v l'nolilsn Hoflieferant, Gkichästslotale: Itönia Jobann-Strafie 2 u. Prager Str.k. legt besonderes Gewicht duraui, das Geschmackvollste in Fassons und Stoffen zu bringen »nd sichst das Beste, was in iertiaer Be kleidung englische» Genres gemacht wird, so daß diese der feinsten Helren-Schnciderei entspricht. Anzüge und Mäntel von 35 M. an. Für unsere Hausfrauen. Was speisen wir morgen? Für höhere Ansprüche: Bluineukohlsuppe. Karpfen blau mit Butter. Hasenbraten mit Salat. Schwedischen Apfelkuchen. — Für einfachere: Grießsuppe. Dampfnudeln mit Heidel beeren. >?2niiNenn3clirics,1en. Dockes-Lvrols«. Lauts krülr V«1 Ctu varaaltiell »-ruft usob langem soirirsron T-iäau meine trsusorgonä« Oattio, unser« liods, cchts Llnttar, Sclnvastsr, Zekviixsnn nnä Tante 8elllis »ikel im. kmt im 42. k-pban-tjgbra. Illaa gaixan tial'botrübt, biaiffureb au ZehV3r7anbark-, clan l8. Novsmdsr 1905 Nrona Nü«e>, kast-Lsaisteot »ml lliniiar s>I«»r<» a«k, Dlini lott« unck II»«. Via veai-ilixnnx finclat DiavAax imckmittaxs uw 2 lftir Mail. Heute früh ist unser guter, lieber Gatte und Baker tz Herr Obervoftassittent l.ouk livbett Melk nach langem, schwerem Leiden plötzlich und unerwartet verschiede». Dresden, den 18. November 1905. Die tieftrauernden Hinterbliebenen. Sein» Dlit^I«- geb Jükltng. .Intinnne-', Dti VI»1«»II». Die Beerdigung findet Dienstag den 2l. November nachmittags Utn von der Halle des TrlnitatiS- FriedhoseS aus statt
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)