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Dresdner Nachrichten : 20.11.1905
- Erscheinungsdatum
- 1905-11-20
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-190511207
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19051120
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19051120
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1905
-
Monat
1905-11
- Tag 1905-11-20
-
Monat
1905-11
-
Jahr
1905
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 20.11.1905
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de» Balles, äußerst beiter und angenehm. An der Ehrentafel auS ihrer jüngst erfolgten Verhaftung Hervor, die in Baden- hattsn außer Herrn Kammerherrn v. Klammer die Vorstands- Baden vor sich ging. Man hatte die „junge Schriftstellerin" ... ^ ' ^ ^ ^ schon länger m Verdacht, da die literarische Bewertimg, di« sie lei eine.Notwendigkeit Mitglieder und deren Damen, der Schützenkönig, die Schützen königin und die Ritter und Ritterdamen Platz genommen. Der erste Trinkspruch. gehalten von Herrn König!. Hoflieferanten 'Stadtrat Bo rack, dem Vorsteher der Gesellschaft, galt dem Könige und dem Königlichen Hause. Begeistert stimmte die Tischgesellschaft in das Hoch ein. Anschließend brachte der Red ner lisch die Gesundheit des Königl. Kommissars Kammerherrn o. Staiiliner aus. den er besonders herzlich begrüßte. Kammer- Herr v. Stammer dankte mit freundlichen Worte» und toastete aus das Wohl der Damen und Herren der Scheibenschützen-Gesell schalt. Inzwischen sing man an. sich an den Genüssen der vor cüglichen Küche und des gleich gut besetzten Kellers des Kasino- n-irles Herrn Peter zu erfreuen. Herr König!. Büchsenmacher Schntzenmeister W ii n s ch e sprach in scherzhafter Weise auf den Schützenkönig, Herrn KommissionSrcit Bahr, und die Schutzenkönigin, Iran Reißmann Der Schützenkönig dankte lur ieme Person und für die Königin, das Wohl der Gilde und ihres zukünftigen Königspaares auSbringend Der Toast nach sein Fin galt den beiden Rittern Herrn Baumeister Rickol I. and Herrn Restaurateur Guttermann und den beiden Ritter samen Iran Baumeister Rickol und Iran Büchsenmacher Wunsche; ihn sprach das PorflandSn>jlgl>ed Herr Obermeister Reiff mann Herr Ritter Baumeister Rickol l dankte im Rainen der zuletzt Verherrlichten und brachte zugleich das Hoch der Senioren, des Gesanttoorstandes und dessen Vorstehers, des Herrn Staolralü Borack aus lHerr Baumeister Rickol hat beim setzten Koniasschießen seil dem Bestehen des Deutschen Sckützen- bundeS. wohl überhaupt seit Bestehen deutscher Scheibeilschlltzen- geieUschasten, das höchste Resultat. 161 Ringe, geschossen!. Herr Skadlral Borack ließ dem Toaste eine wohlgclnngene Ansmnnle- rungSrede an die Mitglieder der Gesell'chatt wlgen. die ni ein Hoch auf die Gilde ausklang. Ein heileres Tasellied. aut eine Scheibe gedruckt, unterbrach sodann die Folge der kulinarischen senüsic. Aus die Dame» sprach im Anschlntz daran Herr Ver- guiigungSvorsieher Rothe. Die Gäste feierte das Vorstands mitglied Herr Fabrikbesitzer Neu mann. An die fröhliche Tafel schlotz sich der Tanz. Das wohlgelungene Fest wird sicher lange angenehm in der Erinnerung aller Teilnehmer bleiben. — Der R e ch t s j ch n tz v erein f ü r F r a ii e n hatte für Freitag abend nach dein „Livoli" eine öffentliche Versammlung einbernsen. der Besuch war aber nur ei» mäßiger. Aus der Tagesordnung stand ein Vortrags des Herrn 'Schriftstellers Johannes Cörven ilber: .,D ie S t e l l n n a d e r F r a u e n . ii r Flei > chno t". Unter anderem snhrie Redner ans: Eine Besserung der Page lasse sich nichl bald erwarten Zwar sei die Regierung incktt müßig gewesen in der Ausarbeitung von c'riassen und Denkschriften, aber mit Aktenpapier lasse sich der vlei'chhunger nichi slillen. Bei der Teuerung in den Jahren I6j,j und 1847 sei das Verhalten der sächsischen Regierung, be- isnderS des VlinisterS v. Falkensiein. ein energischeres und wohl- nsllendereS gewesen — In der Besprechung legte Herr Hos- 'chlächter Ri e d e n f n b r dar, daß die Flencher reinesloegs an den reuerungsverhältnisien schuld seien. Iran Di. Scheocn orach für die Ausdehnung des allgemeinen StuninrechlS ans die Frauen, und Herr Dr. Meiner! ivarnte vor dem Alkohol- genusse, denn gerade bei einer Fleischnot sei eine rationelle Er nährung notwendig Zum Schlüße nahm man folgende Rc- olutiou an^..Die Periaininlung erblickt in der gegenwärtigen, durch die Sperrung der Grenzen herbcigesiihrteii allgemeinen Fleischleuernilg und in der dadurch bewirkten verschlechterten Lebenshaltung weitester kreise eine schwere Schädigung des aeiantten Volkes. Ganz besonders schwer werden davon die Frauen des Mittelstandes und der Arbeiterschaft betroffen, da ihnen in ihrer Eigenschasl als Hausfrauen die Sorge obliegt, mit einem bestimmten Einkommen die Ausgaben des Haus haltes zu bestreiten Die Versammlung betrachtet eS daher ebenso als unabweisbare Pflicht der Rcichsregieruna. durch Aushebung des Einfuhrverbotes sobald als möglich Abhilfe für dielen Notstand zu schassen, wie als Pflicht der kömgl. sächsischen StaakSregiernng. durch ihren Bevollmächtigten im Bnndesrale die Reichsrcgierung in diesem Sinne zu beeinflussen." — Die voil seilen der Sozialdemokratie am Sonn abend abend in allen größeren Stadien Sachsens veranstalteten Volksversammlungen als Protestkundgebungen gegen daS bestehende Landtagswahlrecht sind ahne Störunae n der öffentlichen Ruhe verlaufen. Seitens der hiesigen Polizei behörde waren wie bei anderen ähnlichen Anlässen einzelne Wachen verstärkt worden; die übertriebenen Meldungen aus wärtiger Blätter entbehren der Begründung. Am gestrigen Sonntage wurden von den Anhängern der Sozialdemokratie mehrfach gemeinsame Ausflüge unternommen. Die Ver- iammlungen am Sonnabend fanden stall im „Trianon". „Drci- Kai'er-Höf". in den ..Blumensälen", im „Sächsischen Prinzen", in der „Reichskrone" und bei Watzke in Micklen. Tie Säle waren meist so gefüllt, daß ne polizeilich abgesperrt werden mußten. Man bemerkte in den Versammlungslokalen starke Polizeiaufgebote, »nh. wie ein Versammlungsredner bekanntgab. soll auch das Militär in »cn Kasernen konsigniert gewesen sein. Mit Bezug ,darauf meinte der Redner im „Drianon". die Vorkcl würde dieser respektiere. rvoilzeiaufiicyl ,ur zuiawg eracyrer. ii rvconare ver r suchungshaft werden auf die Strafe angerechnet. Wie au Urteilsbegründung hervorgekt, hat die Angeklagte sich ir Besitz von Schriftstücken gesetzt, die geeignet sind, unter ^ , . LUMM f in ihrer Heimat genoß, keineswegs eine solche war, daß sie davon den enorm luxuriösen Aufwand lzätte bestreiten können, den sie in Berlin und in den bekannten Luxusbädern trieb. 'Dazu kam. daß sie eine höchst verdächtig« rege Korrespondenz mit Ruß land unterhielt. Die Verhandlung gegen di« Sinoljaminow fand unter völligem Ausschluß der Oeffentlichkeit statt. Di« Angeklagte wurde tveaen versuchten Verrats militari- scherGeheimnissezul Hahr 3 Monaten Gefängnis und 15M Mark Geldstrafe verurteilt, auch wurde Stellung unter Polizeiaufsicht für zulässig erachtet. 3 Monate der Unter- —------ —>- e- der in den .... - - ... „ unter Um ständen die Sicherheit des Deutschen Reiches zu gefährden. Diese Schriftstücke wären im Aufträge einer auswärtlgen Regierung an eine ausländische Militärperson abgeliefert worden. — Iu der vom 2.—«. Dezember ,n Cossebaude im Änltbose Natt- sindenben ziveiten Allgemeinen GellügelauSItellung des GeftNgelzückter verein- „Elbtal" «Sitz Stetzsch» sind Ebre» bez. Liegerpieise gelüste» worden vom Landesverband Sächsischer GeslNgelzüchlervereinc. von der Gemeinde Cossebaude, von Herrn Kommerzienrat C. Dvckerboff-Cossebande. von Damen und Mttaliedern de? anvstellenden Geslngelzüchterverein-, von Herrn Fabrik besitzer C. Meurer-Cossedaubc. vom Perschönening-verein zu Cossebaude, von der Fabrik diäte», und vbarmazeut. Präparate tn Weesenstein i. S. <H«rn, C. Mehner» :c Mehrere großer« Privatehrenpreise stehen noL in Aussicht. Heute wird in Dttrrrohr - dorf tAnitsb Pirna) eine Fernsprech- AermttllunasiteUe eröllnet unv in Oberspaar bei Meißen eine mit der Poslhiis-stellc vereinigte Telegraphenanstalt und öffentliche Fernsprechstelle l» Wirksamkeit treten. Die neue lelegrapbcnanil.Nt, die im Telearamm- verkehr die Bezeichnung Oberspaar frihre» wird, ist zugleich Unfallinelvesteilc. — Bei der S ta d t v c r v rd » e t c n w a k l in Divvoldis» woldc. a» welcher sich 72 Prozent der Bnrgelichast beteiligten, siealen die sünf Vertreter der OiduiliigSpmteie». während die beide» von der sozialdemokratische» Partei ausgestellten Kandidaten unterlagen. — Durch die Geburt von Drillinge» wurde in Crimmitschau die Fra» des Fenermanns Müller überrascht. Das zweite Kind war totgebord»; die beide» andern Kinder und die Mutter befinde» sich wohl. Dem Ehepaar wnrdcn bereits im Jahre IMl Zwillinge beichett. — Tagesordnung der Zweiten Kammer für die 13. öffentliche Schling am 2i>. November. »liltaas 12 Mir Schluschernl»"« über ka». 32 nnv 33 des ordenllickcn Etats, inesainnitinimslerium »mV Ltaatsrat sowie kai-incltskanzlei. Kap. 34 und 37, OrrenSkanzle» sowie Gesetz, nno Per- ordnungsblatt, Kap. 35, Hanvistaat-archiv, Tit. I6g von Kap. 10. Mobiliar bcschaffung siir dis neuen Landgerichtsgebäudc und Gesangenaniiasten in Dresden, Leipzig und Bautzen sowie für die neuen AmlSaerichiSgebäude und Gerichlsgcsängniffe in Crinnnilschau und Hobennet» - Ernsiihal, und über Kap. 4ti. 54 „nv 58». B»ur?undung des Personenstandes unv der Ebelchiießung. Ambulatorische Kliniken uiw. sowie Landeügrcnze betreffend. ir aegeben. daß er seine Verpflichtung >tS.) Die Entstaaillchuna der Küche werde der Kirche d»e Freiheit, dem Staate seine Souveränität geben. An stvrungen lei nicht zu denken, denn das Land wolle bi« Entsia lichnng. Die Regierung trage die Verantwortung für di« A Wendung dr« Geietze«. Die AuSgleichSleistung. die die Kathotit Ige ihre Erwartungen. (Z! iiister stellt kchließiich die V< WW „.tdolite,, lLachen recht«, Beisoll Vertrauensselige. Werteres Lertlickes siebe Seite 4. BereinSkalender für heute. Robert Sckiilmannsche Sing-Akadcmie: Orchester-Probe in der Dreikönigskirckc. 8 Uhr. Kasino Rcii-Ostra; Kirmes, Fä7 Uhr. Literarische Gesellschaft: Vorlrag. „Ausstellung", 8 Uhr. Gewerbc-Verein: Vorträge. ^8 Uhr. erhielten, übersteig link«.) Der Mi» ... _ . ans wich die Generaldisknssion geschlossen. Aus Antrag de« KvinmissionSvorsitzcnden Ball« imb gemäß dem Wunsche de, Rrgiernng wird hierauf, nachdem sich de Maillard dagegen aus gesprochen hatte, mit 171 argen 108 Stimmen die Dringlichkeit beschlossen. Sodann wird mit 195 gegen 97 Stimme» beschlossen, in die Einzel berat ung der SntstaatttchungSvorlage ein. zutreten. Norwegen. Zur iwriv^ischen Köni««wah1 wird aus Eüristiania gemeldet: Der Storthino eröfsnete am Sonn abend abend die Sitzung wieder. Der Präsident teilte ein Telegramm des Prinzen Karl von Dänemark mit. wonach er die Wahl als König von Norwegen an nimmt. Er werde oen 'Rainen Haakon VII annehmen. lieber die Storthing sitzung voni 'Rachmittage ist noch folgendes zu melden: Bor der Abstimmung erklärte Pastor Eriksen »Sozialvst>, seine Parker stimme der Königswahl zu, da durch die früher gefaßten Be- jchlüsse das Königtum bereits festgesetzt sei und teure Ver- anlassung vorliege. für einen anderen Vorschlag zu stimmen 'Der Staalsadvokat Castberg erklärte, er und seine GosiiMung». genossen beugten sich vor dem Willen der Mehrheit des Volkes Nach einflimmiger Königswahl hielt der Storthingpräses Berner eine Ansprache und schloß mit dem Wunsche, Gott möge den neuerivähllcn König und das teure 'Llaterland bewahren. Die Mitglieder, von den Sitzen sich erhebend, stimmten in diesen Wunsch ein. sWiederholt.) Kunst unv Wissenschaft. ff I» der Königl. Hvsoper gelangt heute abend Beet- Hovens „ Fidelio" zur Ausführung. Beginn der Vorstellung halb 8 Uhr. ff Das Kv » igl. Hosschauspiel läßt Shakespeares Trauerspiel „Mac beth" in Szene gehen. Als Lady Mac beth beschließt Frl. Storni von den Vereinigten Theatern i» Gra, ihr aus Engagement abzielendes Gastspiel. Beginn der VvrsteUimg 7 Uhr. i DaS '>i >' l i d e »z t h c a t c r gibt heute Abend halb ft Nhr als Schauspiel-Abonncnienls-Borstcllimg die vieraktige Gesangs posse Unscre Don IuanS" von Leon Treptow. s Im C e »t r a l - T h e a t e r findet morgen als am Vor abend des Butzlaas ein Ensemble Gastspiel von Mitgliedern des Berliner Luslspielhauseö statt; zur Aufführung kommt Halbes „Jugend". — Am Bußtag bleibt das Theater gcschlvs. scn, während am kommenden T o tc»svn n ta g das gleiche Ensemble » a ch mittag s Wohlzogcns " L » m p e n ge s i nbel" gibt und abends Halbes „Jugend" wiederholt. — Die nächste Aufführung des Weihnachtsmärchens „Die Mause- königin" ist sür Sonnabend, den '25. November, nachmittags vorgesehen. ff König!. Hosoper. Die schm, lange nicht mehr heiß um- wordene Partie des Turridu in Mascagnis einst die Theater KVattertti'Nk, ver vttve inid Mvida». Budweis Prag Pardubitz Me>nik Leitmeritz Auliia Dresden >8. Novbr. -l- 16 sekitt ff- 2t ff- 65 ff- 57 ff- ,05 — 28 19. Novdr. ff- 8 seblt ff- 17 ff- 17 ff- 41 -tz 87 - 46 Ä er komme» lassen, den jüngsten unserer erlauchten TaneSgeschichte. König AlsonS in München Der König von Spanien hat. wie einem Teil der Leser bereits gemeldet, den Prinz-Regenten zum Ebrcn-OLerst der spa nischen Artillerie und zum Chef des 5. spanischen Artillerie-Regi ments ernannt. Der König hat seiner eine Reihe von Auszeich nungen verliehen, unter anderen erhielt Ministerpräsident Freiherr v Podewils das Großkienz des Ordens Karl tll. — Sonnabend nachmittag fand in der Residenz große Galatafel statt, an welcher außer dem König von Spanien mit Gefolge und Ehrendienst sämtliche Prinzen und Prinzessinnen. Standeshcnen, Staatsministcr, die Präsidien beider Kammer» des Landtages, der Erzbischof von München, der Büchos von Augsburg und andere teilnahme» In den Trinkwriicdcn. welche der Prinzregent und der König bei der Galatasel wechselte», gedachten beide der nahen Verwand schaft l i ch e » Beziehungen, die seit langem die königlichen Häisier von Spanien und Witielsbach verbinden, und gaben ihrer Freude Ausdruck, daß durch die Verlobung des Prinzen Ferdinand Maria von Bayern nick der Infantin Teresa ein neues Band geknüpft sei, welches beide Familien veibiiidc. — Der König reiste um 5>, Uhr nach Paris ab. Zur Verabschiedung waren auf dem Bahnhofe der Prinzregent sowie mehrere Prinzen erschienen. Zur Lage im Ruhrrcvicr. Wie bereits gestern gemeldet, fand am Sonnabend in Essen an der Ruhr eine R e o i e r k o n f e r e n z aller Berg arbeiterverbände des Oberbergamtsbezirks Dortmund statt, über deren Verlauf am Vormittag anssührlich berichtet worden n't. 'Rach Wiederaufnahme der Sitzung am Sonnabend nachmittag empfiehlt Effert eine Resolution zur Annahme, welche Einspruch dagegen erhebt, daß eine Reche von Zechen offenbar ein Abkommen getroffen hätte, welches einer Aushebung des freien Arbcitsoertrages und der Freizügigkeit der Bergleute glsichkommt, indem von einer Zeche abgekeyrte Leute von den änderen Zechen nur gegen Vorzeigung eines Uebcrweisungs- scheines angenommen würden. Dieses System gestatte die ständige Aussperrung mißliebiger Belegschafts mitglieder und ermögliche es den Zechenverwaltungen, den Kameradschaften das uneinkommlichfle Gedinge mffzuzwingen. Durch dieses Verfahren, das einen Verstoß gegen die guten Sitten und eine Geiehesbeugnng darstelle. würden die Arbeiter in der Lohnsrage schutzlos der Willkür der Grnbenbeamten prcisgegeben. Die Konferenz schließe sich daher dem von der Siebenerkommifsion an den Reichskanzler gesandten Protest an. In der Diskussion wird durch Delegierte verschiedener Reviere bestätigt, daß die Sperre seit dem letzten Streik bestebe. Sie fei die Haupt Ursache der Erregung, und ihre Be seitigung sei eine berechtigte Forderung. Die Resolution wird einstimmig angenommen. Schließlich gelangt ein Antrag zur Annahme, wonach der Siebenerkommission aufgeaebcn wird, iofort nach dem Erkalten einer nicht befriedigenden Antwort deS OberbergamleS aus die Eingabe oder bei einer Nicht-Beant wortung innerhalb vier Wochen eine neue Rcoicrkonsercnz ein- ziiberufen. Ein Znsatzantrag Sachse Ivarnt vor der Unter zeichnung der Arbeitsordnung. Darauf wurden die Verhand lungen geschlossen. . Deutsches Reich. Der Kaiser empfing am Sonnabend abend 7 uhr an Bord dcS Linienschiffes „Kaiser Wilhelm tl." den Generaldirektor Ballin a»S Hamburg. Ungarn Tie Regierung geht gegen renitente Koini - täte mit aller Slienge vor. Sie hat schon 1t solchen Komitnte» den staatlichen Geldbeitrag, den die Regierung der autonome» Berwaltnna gewährt, entzöge». Den Obcrgcspanc» wird außer- ordentliche Vollmacht erteilt, autonome KomltatSbeamte im Falle der Widersetzlichkeit vom Amte z» suspendiere». Tie Bizegespane des Abanjer und Aempliner KomitatS sind schon ihres Amtes ent hoben worden. — Ter Fraktion Andrnssy sind M früher der Partei Ditzas nnaelwrende Abgeordnete besgrt'eten. Die so verstärkte Fraktion wurde als V e rs a s s u n a S v a r t c i koiistltnicrt. die aus der Basis des >807er Ausgleiches steht, jedoch mit der Koalition Hand in Hand geht. Frankreich. Bei der fortgesetzten Beratung der Vorlage be treffend Trennung der Kirche vom Staat im Senat spricht sich de Marcvre gegen de» Gesetzentwurf aus. der, wie er sagt, ans die Vernichtung der katholische» Küche i» Frankreich ab- ziele. Kuliiisminisicr Birnvenn Martin tritt namens der Negierung , sür die Boilage ein. Sie sei gerechlsertigl durch die Verstoße des .Papsttums gegen die Beipflichtungen des Konkordats, eine? Paktes. Welche Absichten die Russin und ihre Hintermänner ! ver seil langer Zeit außer Kraft sei. Die Regierung lei nicht Vorkehrungen der Regierung 'eien überflüssig; man müsse doch auch dorr wissen, daß die hiesige Arbeiterschaft sehr gut diszipliniert sei «nid nicht etwa Torheiten begehe, wie man an Zunahmen scheine. Sie wollten aber dasilr sorgen, daß es dem 'Volke bis in die eiu- ieinlesten Winkel bekannt werde, daß Sachsen, io lange das setzige Wahlrecht besiehe, nicht sein Vaterland, sondern sein Snewaterland sei. und sie würden ferner auch nicht eher ruhen ans die heutige Euiporung immer wach erhalten, bis endlich auch in Sachsen dad Wort Geltung erlange: Die Menschen werden frei geboren und bleiben cs. Dem Dresdner Bürger, w '-'ihr Redn r fpr». lei nun aber nicht nur das Sandtagswakl- i.ekn. -ordern neuerdings auch noch das koinmunaiwahirechr . "chniilen worden: auch hler habe man Sen Arbeiter minderen Rechts erklärt. Deshalb müsse die bevorstebende Stadtverord- . 'ttiwabl ,u einer wuchtigen Demonstration benutzt werden, e urci, sie Masse der sozialdemokratischen Stimmen müsse ge- werden, welch' Hobes Interesse dn- Arbeiter siir Staat und G mcu'de an den Tag legten Es wurde eine Resolution für da- all.zemisine, gleiche, direkte und geheime Wahlrecht angcnom- rn: rno das sozialdemokratische Landeskomitee henusiragt. diese >>'esolntlon sofort dem säciisischen Landtage und der Regierung ri übermitteln. Der Referent ermahnte die Anwesenden, '.in auch der Resolution eingedenk zu bandeln und sich die,öster reichischen Genossen, die ihren Willen selbst mit Aufopferung ibres eigenen Lebens durchgeietzt hätten, zum Vorbilde zu nehmen. >>ier sei es viel schwerer als dort, das wüßten sie. aber das dürfe sie keineswegs ziirückhallen — Das Reichsgericht beschäftigte sich am Sonnabend, wie chon kurz gemeldet, mit zwei Lnndesverrotspro- zesse ii. Studenten - l im Anfang dieses Jahres mit einer jungen Russin längere .lei: in Posen anihielt uns am 20. Mai von einem Beamten der poülUchen Polizei dabei betroffen wurde, wie er beim Fort V d.r Posmer Festungswerke in eine Karte von Posen Ein,Zeichnungen machte. Ans der Karle waren bereits eine große Anzahl von Forts und ZwifchmfortS eingezeichnet. Im B:sige Pawlomstis befand sich ferner ein photographischer Apparat, m.-l oem er Ausnahmen von den Äußensorts gemacht mtte. Powlowski wurde schon verhaftet und man fand in -einen Ta-cken e-.ue graße Anzahl Schriftstücke, Zeichnungen nno Plwlvgrnpbien, auS denen bervorgiiig. daß er mindestens in direkt iw Dienste des russischen Generalstabsbiireans, in Warschau sieben nno siir dieses Bureau Spionagedienste leisten mußte. Die weitere Nntersnchung bcsinsigie diese Vermutung. Pawlowa..i mnßie sch'.ieylich zugeben, seit kurzer Zeit au-.> Rot für einen russischen Agenten tätig gewesen zu sein, er weigerte sich aber den Mann zu nennen, dem die Fcslungsplänc aus- gchieieM werden sollte». Pawlowskl wurde wegen Verbrechens g gen 8 des Spionaqegesetzes zu 2 Jahren Zuchthaus, 0 Jahren i-brnerlnst und Stellung unter Polizeiaufsicht verurteilt. — In oem zwwlen Lundcsverratsprozeß richtete sich die Anklage g.-gen die Schriftstellerin Za na "da Smoliaminow. zuletzt in Berlin wohnhaft. Ihr war es gelungen, m den höchsten Ge- 'ellsckaftSkreiien der ReichIbauplskcidt Eingang z» smüen. Ter hübschen ErfchAuung und dem freundliche» Wesen der geist reichen Russin war es ein Leichtes, selbst dort sich Zutritt zu verschaffen, wo andere gewöhnliche Sterbliche niemals hinge- langen. ' - - Der erste Prozeß richtete sich gegen den 20jährigen P a w lowski von der Warschauer Universität, der langen, rveicye Vioiicnien sie muftin uno iure opiniermcinnei: . oec irn icinger Hmr nnuer .nrnn ici. -rar megcetling »icm mit dem Verkehr in der höchsten Aristokratie verfolgten, geht l geneigt, »ul dem Heiligen Stuhl zu verhandeln, denn niemals das aufs neue. Ein vortreffliches Material von echtem rtimdre. daS namentlich in de» höheren Chorden leicht und sicher anschlägt, ließ sich bei dem Künstler wieder bewundern; am meisten in der hinter dem Vorhang gesungenen Romanze von den Reizen der schönen Lola, die Herrn Jäger, in geschmackvoller Phrasierung geboten, fraglos am besten glückte. Damit war'S aber auch aus Im großen Duo mit Sontuzza. daS die gesanglichen Höhepunkte derParlie bringt, und t» dem koketten Trlnklieochen„Hoch der Wein", das als ein ganz charmantes Stückchen zu gelten hat, uchte er durch ein naturalistisches Dranslossingen und ein arges Forcieren seiner schönen Höhe zu imponieren. Musikalisch war er auch nicht völlig taktfest, obwohl ihn sein gutes Ohr vor größe ren Entgleisungen bewahrte. Darstellerisch hielt sich der neue Turridu m den bescheidensten Tenorgrenzen; nur Irl. Schäfer als Mutter Lnzia war »och langweiliger wie er in der vom Librettisten so tcmveramentvoll gedachten Ensemblesrenc. Und ein Deutsch sprachen vorgestern stellenweise die Herrschaften, — ein ach zum Gotterbarmen! Vornehmlich Frau Jelineks San- tuzza bedarf i» dieser Hinsicht einer gründlichen Umdichtung Mehr Freude als an der „Cavalleria" konnte man an Leoneavalles .-.Bajazzo" haben. Alles war hier zwar auch nicht schön, aber Herrn Perrons Tonio und gleich daneben Herrn Ocscrs Canio — eine Partie, in der sich der Künstler gesanglich, vor allem aber schauspielerisch von der besten Seite zeigt — ließen einem alles musikalische Ungemach vergessen. Beide Opern lcilctc Herr Kapellmeister v. S ch re i ner mit lobenswerter Um-, dvch mit zuviel Nachsicht für die Tciiipo-Wlllkürlickkeitcn jenseits der Rampe — Das schwach besuchte Haus klatschte den Spielern reundlichen Beifall. Kk. Vermischtes. ** Ter Untergang des Torpedobootes „8 126". Ans Kiel kommen nähere Nachrichten, die den Hergang des Unfalles er klären. Es wird berichtet, daß das gesunkene Kriegsschiff mit der Backbordseitc ans dem Meeresgründe liegt, und daß zwei Taucher mit der Bergung der Toten und der Untersuchung d«S BooteS beschäftigt sind. Bis jetzt konnten erst die Leichen der Obermatrosen Kantzler und Meyer »nd der Heizer Kiwerzer und kaltwasscr geborgen werden. Die sämtlichen Angehörige» der Ertrunkenen direkt zu benachrichtigen, war bisher noch nicht möglich, da mit dem Torpedoboote auch die Personal- Papiere iinteraegangcn sind. In dem Befinden des verbrühten Obermaschinisten Tammann ist eine Verschlimme rung eingctreten. Die Annahme, daß das Unglück dadurch her- beigesühri wurde, daß der Kommandant des Torpedobootes „8 120". Oberleutnant z. S. Jacobi, durch die Schein werfer d e s a n z n g r e i s e n d c n Kreuzers „Undine" geblendet wurde, bestätigt sich. Der Offizier glaubte, den Kreuzer aus der Stenerbordseite zu haben, während dieser tal- sächlich backbord lag. Infolgedessen wurde ein falsches Rn der Manöver angeordncsi das das Torpedoboot voc den Bug der „Undine" brachte. Diese ist in die Kaiserwcrft in Kiel cingelansen, um ins Dock zu gehen, ebenso das Torpedoboot ,,8 127 , das am Heck Beschädigungen erlitten hat. Einzel heiten über den Zusammenstoß selbst werden in nachstehendem Bericht übermittelt: Kurz nachdem die „Undine" den Schein werfer halte spielen lassen und de» Angriff der Torpedoboote bemerkte, saß „8. 126" schon ans ihrem Rammsporn, der tief in den vorderen Hcizraum «Andrang und de» Kessel und die Dampf leitung zerstörte. Mit elementarer Gewalt schossen Dampf- und Fencrsäulen aus dem Torpedoboote empor. Tie „Undine'^ Halle in wenigen Augenblicken sämtliche Boote zu Wasser gebracht. Auch die übrigen Torpedoboot? setzten Boote ans. Aber trotz schnellster Rcltungsarbcit konnte nur der kleinere Teil der Be satzung geborgen werden. Es spielten sich herzzerreißende Szenen ab. Mancher Nichtschwimmer umklammerte einen schwimmen den Kameraden und zog ihn in die Tiefe. Sport-Nachrichten. Im Pariser Wintervclodrom fand am Sonntag bas dentsch- sranzösische Jlirger-Matcki statt, in welchem die beiden Fran zosen Ponlain und Friol mit !1 gegen 14 Punkten über die Deutschen Otto Meyer und Bader siegten. Im ersten Laus endete Otto Meyer als Erster knapp vor Friol, dem Ponlain als Dritter vor Bader folgte; im zweiten Laufe schlug Ponlain seinen Landsmann Friol um eine halbe Radlänge, während Otto Meyer und Bader den dritten bezw. vierten Platz be setzten; »m dritten Lauf, der als Tandem-Rennen ausaesahren wurde, siegten die beiden Franzosen mit 6 Längen über das deutsche Paar. Das 60 Kilometer-Fahren hinter Motoren gewann Nat-Butlcr in 43 Min. 37,1 Lek. und stellte damit einen neuen Bahnrekord auf. Contenet folgte 4 Runden zurück, während der Dresdner Roscnlöcher 17 Runde Binden zurück en^-te.
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