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Dresdner Nachrichten : 09.10.1882
- Erscheinungsdatum
- 1882-10-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188210094
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18821009
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18821009
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1882
-
Monat
1882-10
- Tag 1882-10-09
-
Monat
1882-10
-
Jahr
1882
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 09.10.1882
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» 1882 kollo, in pracht- -n, gan^r . an. 0«., Ke 87. jlllllg Zfd.IOOPf., icl billiger, ein s. Fabrikat, lcr Vorrath ) Pf. ikotst, ölimischcstr. sor Iier s -gen, desgl» r ft werden. HI von anach Maß ausgeführt r«^e li, « Bstlkcr» »I^lel. che«, !f. Stück« Pf. - 5 - « 5 . - 25 » h, I« I»«», tr. 9. §L2Lr! Ich, r. kl re. 8 Ilvlr. ir. Raum» .'terUMk. t'Adrcffe: rgerstr.A. vresSev 188L. »«a«» »r,» 7 I s«r «Irin, »d»»,«me«I»e»t» vterrcl 4 «,r« »0 »H«. d««ch » 1«°rk 7»,!»e «««,„ 37000 «««M. kisr »»leritzi« maat sich dt« N«d««1t»» nicht »cröittdltch. ?kn»»n'i» sA un« «elMt» »n: Pik Ann»nrkn»„ie««, ». »««>»» «»tu » «»»Irr; — «ud»ll tu «itrti»; - »«» »»«» «, vts»d«d»r,; ^ y. »»«"k « ««. t»H«ll«: —»«««»»t»ch«»»«» Tageblatt für Hokitik, Unterhaltung, GtMstsmrkchr. Lörfendericht, Fremdenfiftc. L7. ^»Krx»v8. Snlkralc werdrn «»rirnjiratul dt» «««»». » Ndr mm«> Sonnt»,« bi« vkttta»»«»Uk,r. I> «eiiltidt nur «» r!>»<t,-nt»,e»: «r «totlrr,» Nr Nr b>» !U»chm. «U — Ti« cinstzeMtz« Veiii«ei>e ioiiri >»P«»i. ttinockndt »0 v,«k. Eine Gninntie tür do> nachtl» tttgigc lkrlchkinrn brr Jnsel'U wird nicht ,e«eben. >u»wiirtj,c Annoncen» Aullrb,« bon undklanntcu ric> jonen inten,vu «ir nur >r,kn Vritnumrrand», «atzlnugduech »rictmnikcn oku, Vo„kin^>t,lu», AM Silbe» foiiki lb Vi>. Jnlcnitk für die vioi'iaa«, U»>»«r obec nach einem grNtuM »t« »ttttt«tl« « W. Lsb-rwrau dv»t« M»rlr« v«» vdrl»tl»i»1» lLviuxl. k«k»potkvLv Vrvsäv», «in S«»rU«ntI»ar. Ml lüoi'l koito- ° jjtzMWiiklltzi-! «Ixei»»» r»l»etle»»t. > Lnirnunsertirnnuen j.ii.i sei .eknnll »n« ->»»e». >8 > '7>nnc>x, L««re» bl»«rr,»i, «nt« uriä vorliiiiUcti» Lrkeii, IN «nt»nr»e>u>n<I bitlioo» ?r«j«. A I 6. U. üelikelil L 8oIm, ^ Vrssävv-Xvustaät, »auptstrass« Xr. 24. D Zracht-Leiegramm. König von Sachsen dem l Besuch ad; Mittag» erhielt U.Pji e n. Heute Vormittag stattete der! Kaisers, den der König von Serbien 1'/, Uhr c » Könige von Serbien einen halbstündigen fuhr der König von verdien nach Schönbrunn, ielt letzterer einen '/«stündigen Besuch des I Königs von Sachsen zu crmiedern. ktzisv-^rtikol: »»oärel»ekoirer, It,I»eto,lk,v, aßekrtttteo, O»mea<L«edev, ^oui1«,teola>lkev, Uttä^ktitoullien« ^uksiitiilictio illustililo I'reisüsrvQ ! ^»räen §r«Nh «dxossoden un^ na^», »ns>»üriL srnnco vor>aiulr. ^I. N«R-«ron 8«»I»no, Itrotilion. IVtlackrutroratr. Std. u. ttopliloubtr. K am I'obtplatr. L crmicdcrte. Sodann um den Besuch des »»>-. LNQL» I Witter»», vom». vct 7«7,hill.. ,.it,.i,er» > ,b»w »ikbr. rkmi, , w»uiira«le I»<Milto,«). l viill. «esnilcn. TI»rruiomktro,r. »och S!c»»murl Ln»». UI»w..lnikbr.rem>>.b>/.°W..bilchsieTri»b. v'»v>. Tüb L>kIl.rVi»d. sktiki. Reueste Telegramme der „Dre-dner Rachr." vom 8 Octbr London. AuS Kairo verlautet, eS seien Briese entdeckt, durch welche Lcffep» kompromittirt sei. Derselbe habe den Rebellen Werk zeuge zum Bau strategischer Eiscnbahnstreckcn geliefert. Für die eanotischc Armee ist die Anwerbung von eingeborenen Indiern in Aussicht genommen. Dresden,9 . Oktober. — AuS Eisenerz ist Se. Mas. der König Albert am Sonn abend nach Wien obgereiit- in Schönbrunn fand am Sonntag Nachmittag das letzte Galadmcr statt, nach dessen Beendigung der König sofort vom Wiener Nordwcstbalmhofe nach Dresden ab reiste. Heute wird der König in seinem Dresdner Residcnzschlossc Regicriingügeschäste erledigen. Für den Dienstag ist die Abreise Sr. Majestät und des Prinzen Georg, K. H.. nach S>b»Ilcnort in Schlesien zu den Jagden des Herzogs von Äraunschwcig in Aus sicht genommen. — Lcr deutsche Legations - Sekretär Graf von Vihthnm, MajoratSberr von Lichtenwalde bei Ebcmnitz, tekrt von semcm da selbst verbrachten Urlaube über Berlin auf seinen Posten nach Paris zurück. — I» der nächsten Zeit sollen bei Großcnbain die von dem Osfizierseorpö dcü dasigen Husarenrcgimentü alljährlich veranstal teten Hetzjagden vorgenommcn werden. Ob sich später in Dres den wiederum hieran Hcrbstivettrennen anschließcn, hängt von höherer Entscheidung ab. — DaS Rcichsgesetz, welches eine Bezeichnung des Raun,- gehalts der Gcsäße auf denselben anordnct, bezog sich bisher nicht aus dieFlascke n. Da sich aber bei dem Verknuse von Flüssigkeiten (Getränken wie Petroleum) in Flaschen sehr viele llu- zuträalichkcitcn gezeigt haben, so soll jenes Gesetz jetzt auch auf Flaschen ausgedehnt werden. Es steht also über kurz oder lang eine Aickung der Flaschen bevor. — Der Preis, den Reg.-Rath v. Erlegern für sein Qandbuch über die vorbereitende Thätigkeit der Vereine von, Rothen Kreuz erhalten hat, besteht in 3060 Mark. — Nach dem neue» Schulgesetz hat ein jeder BezirkSschulinspck- tor alljährlich ein« Hauptkonserenz »nt den ihm unterstellten Lehrern abzuhaltcn. Es ist jetzt die Zeit dieser Konferenzen. Einige haben schon ftattgcfunden, die meisten stehen noch bevor. Das brennendste ^eitthcma ist das bez. dcöHandfertigkeitö-UnterrichtS. Merkwürdig ist, daß in allen bis jetzt abarhaltenen Hauptkonfcrenzen di« Lehrerjchast niit überwiegender Mehrheit sich gegen die Verbin dung genannten Unterrichts mit der Volksschule ausgesprochen hat, weil man eine Alternirung des alleinigen Zweckes brr sächsischen Volksschule fürchtet. Gespannt kann man darauf scii>, wie sich die pädagogischen Kreise unserer Stadt zu dieser Frage stellen werden. — Es dürste solchen Kirchengemeinden, welche genöthigt sind, ihre schadhaft geworbenen Rirche » glocken umgicßcn zu lassen und sich etwa — wie dies vielfach geschehen — zu den, Bchufe an das königl. sächs. Kriegsministerium um Ueberlassung von Kanoncn- Metall wenden wollen, nicht uninteressant sein, zu erfahren, daß das königl. Kriegsministerium zu seinen» Bcdauem sich außer Stande sieht , fernerhin einem derartigen Ansuchen zu entsprechen, da die hierzu versügbar gewesenen Bronce-Vorräthe bereits seit längerer Zeit aufgebraucht sind, st — So reich das Maaß ist, in welchem in unserer Stadt von Privaten und Vereinen Wohlthäiigkeit geübt wird, io unrichtig sind oft in den betreffenden Kreisen die Vorstellungen von den Zwecken und Mitteln der verschiedenen WohlthätigkeitSvcrcine. Aus solchen Jrrlhümern entstehen unleugbar bittere Enttäuschungen für die Bittsteller bei erfahrener Zurückweisung. Insbesondere begegnet man oft irrigen Ansichten über die Wirksamkeit dcS Vereins z u Rath undThat. Der genannte Verein sorgt zunächst für best mögliche Heranbildung der Jugend durch Unterhaltung einer eigenen Frezschule, welche die Verwendung des größten Thcils seiner Mittel beansprucht. sowie in einzelnen Fällen durch Verleihung von Frc,- stellen in den hiesigen Bürgerschulen und in dem Pcstalozzistift, ge währt Beihülse zu dem Kindcrhospital und der sächs. Badcstzftung und bezweckt werter im Allgeniein«, der Verarmung der Einwohner hiesiger Stadt vorzubeugen. T - - - stützung bereits verarmter, der gefallener Personen, oder solcher sitz noch nicht erhalten haben, statutengemäß zu enthalten, und ge währt überhaupt nur einmalige Unterstützung an verschämte Arme, welche durch Todesfälle, Krankheit» oder durch andere Unfälle in vorübergehende Noth gerathen sind, an verschämte, durch MiethzinS- verhältmffe gedrückte Familien, an der Schule entlassene Kinder zur Forthilfe und an Gewerbetreibende zur Aushilfe in ihrem bereits bestehenden (nicht erst zu gründenden) Gewerbe durch nach Befinden unzinsbare Vorschüsse, gegen Leistung genügender Garantie der Rückzahlung. Die VereinSorgane sind selbstverständlich verpflichtet, bei Prüfung eingel-ender Gesuck>e streng nach diesen Prinzipien zu verfahren und wurden in Folge dessen im vergangenen Jahre von 1563 einaegangenen Gesuchen 728 (also nahezu die Hälfte) abgcwiesen. — Leivzig. 3. October. Das neueHoteldePrusse. Die heurige Michaelismeffe sah einen für die Oessentlichkeit und den Fremdenverkehr bestimmten großen Neubau am Roßplatz und an der kurprinzstraße in seinen südöstlichen Flügeln bereit» vollendet, während die Hauptfa?ade auf der Nordieite (Rohplatz) noch im Bau begriffen ist. Das solid und prächtig mit Sandsteinwerkstücken an den Pfeilern, Balkonen, Fenstergewänden ausgestattete neue Hotel de Pruste hat zwei Säle aufzuweisen, von denen der eine für die tadl« ck'büts benutzt wird, der andere zu kleineren Diners und geselligen Versammlungen bestimmt ist. Die innere Aus stattung deö Neubaues entspricht in jeder Hinsicht der stattlich angelegten Außenseite, sie steht auf der Höbe des Geschmacks und ComsortS, wie man sie in einer Großstadt bei einem Hotel erst«, Ranges heutzutage verlangt. Man kann sich davon schon im Erd geschoß überzeugen, wo ein schönes Treppenhaus zu den drei und beziehcnNich vier Etagen des Flügels und dessen durchweg fein aus« gestalteten Fremdenznnmern, Salons, Konferenzzimmern, Lade räumen u. s. w. bequem hinanführt, bis der Elevator fertig gestellt ist, der di« Besucher und Jrrniden auf di« leichteste, schnellst« und sicherste Weise in di« verschiedenen Stockwerke hinaus befördern wird. Der täglichen vortrefflichen Instrumental-Tafelmusik kommt die sehr gelungene Akustik deS neuen Festsaal«» im Garten-Flügel wtrksamst zu statten. Das Ganze macht einen einfach angenehmen und dabei anmuthenden Eindruck. — Freiberg, 6. October. Mit dem fetzt erfolgten Beginn de» 117. Lehrjahre» an unserer Bergakademie feiert« der hiestge, weithin bekannte Professor der Mineralogie, Herr Bergrath WerS- dach, da» 25jährige Jubiläum feiner Vorlesungen hier. Die Studi- renden. deren Zahl diese» Jahr die Hohe von 160 erreicht, brachten »ur Feier diese» Jubiläum» ihrem aelirbten Lehrer und Freunde Abend einen Fackelrua. Luk die ieteniche Lealückwün- AuSsichtcn für den 9. Octbr.: Südost mäßig, geringe Bewölkung, neblig, trocken, Naclit kühl. Montag, 9. October. schling des Jubilars folgte eine bewegte Ansprache desselben an die Sluduenden. — Auch die Handels- und Gewerbekammer in Plauen hat sich über das von der Frankfurter Handclskaninicr beim Bundcsrath cingercichtc Gesuch um Bejcitigung der den Verkehr erschwerenden postalischen Verschiedenheiten im Reiche ausgesprochen. Tic Kom mission konnte die vorhandene» Ucbclsläiidc nicht verkennen und machte daraus ausmciksom, daß die Poslwagen der »ichtbamischen und nichtwürtcmbcrgischcn Eiscnbalmzüge, so lange sic sich aus bayrischem und würtcmbcrgischcin Boden befinden, ihre Bricn'chalter verschlossen lassen müssen, wodurch dem korrcsponvirenden Publikum die Möglichkeit entzogen wird, dringende Briesposlscndungen noch in der Zeit unmittelbar vor Äi gang des Zuges in den Eisenbahn- Postwagen selbst cinzuwcrscn. — Ein im neunten Jahrzehnt des 19. Jahrhunderts immerhin seltener Nothschrer dringt aus Schönheidc, einer der industriellsten und betriebsamsten Ortschaften des Obcrerzgebirges zu uns. Die dortige Gcincinde pctirt seit IM. also seit 43, sage dreiundvicrzig Jahren, nicht etwa um eine Bahn, sondern um eine — Straße, nämlich um chausseciinißige Herstellung des von Schön- änschlagtcn Kosten dieser Eliausscc dieHälste zu gewähren bc schlosse», allein da die andere Halste von den Gemeinden Schön Heide und Auerbach nimmermehr und noch viel weniger von den zwischcniicgcndcn kleinen Waldgemeindcn aufgebracht werden sann, so bleibt sur jene Gemeinden drc traurige Aussicht aus ein 50iäh- rigcv PetitionSjubiläuni — jedenfalls einLandesunieum — bestehen, wenn nicht die hohe» Staatsbehörden endlich die schon durch ihr Alter ehrwürdig geivordentn PZünschc befriedigen. Es ist eine wohl begreifliche Thatsache, daß die Lbercrzgcbirgcr einen harten Kamps ums Dasein zu führen haben und daß ihre Industrie schwer zu ringe» hat mit der Konkurrenz dcS In- und Auslandes, namentlich Frankreichs, Belgiens und der Schweiz, einer Konkurrenz, die von allen modernen Hilfsmitteln des Verkehrs «nächtig unterstützt wird. Ein« Unterstützung ihrer Jirdustrie aber erblicken jene Gemeinden in der Herstellung der ojr und langbegchrtcn Straße, und wenn der Stand der Staatüfinanzen ein «sicher ist, daß einen« armen Landstriche dcS Gebirges die e sehnte Hilfe wokl gebracht werden könnte, so möge man dan«it nicht zögern. Jedenfalls gehen dieser Straße ähnliche Wünsche in der Aircumnetät nicht vor und hoffent lich erfüllt sich bald, was in der zwciten Petition vom 11. Juni 1841 gesagt «ft, daß nämlich der fast unpassirbare Weg „mit seiner Ver wandlung in eine kunststraßc zu einer heiligen Straße werde, da seit Mcnschengedcnkei« Millionen Flüche über Kontusionen, Bein- uird Arinbrüche der Menschen, über lädirte Pscrde, zerbrochene Achsen und zerschellte Wagen auf ihm ruhe»!" — Ein hübscher Zug wird uns aus der Bernhard Schmidtsche» Fabrik zu Arnsdorf bei Pcnig („Amerika" genannt) mitgetheilt. Es wurde jetzt einem langjährigen alten Arbeiter, dem es nicht iiichr möglich ist, seine Arbeit zu verrichte», freiwillig eine Pension aus- gezahlt, die die Hälfte seines bisherigen Lohnes beträgt. Dasselbe Verfahren soll auch bei allen anderen Arbeiter», wenn sie eine ge wisse Anzahl Jahre in der Fabrik thätig gewesen und arbeitsunfähig werden, «nncgchalten «verden. — ES kommen doch «valirbastig unglaubliche Dummheiten vor. Da erschien vor einiger Zeit bei einer Stcllmacherseliefrau in Leipzig eine derselben unbekannte Frauensperson, die vorgab. durch Sympathie die Macht zu besitzen, getrennt lebende Eheleute tu versöhnen und «vicdcr zusammen zu führen. Sie behauptete ober, hierzu ein paar Tbalcr zu bedürfen und erhielt daraus von der Stellmachcrosrau'i ein Sparkassenbuch über 400 Mk., damit sic hiervon einige Thaler erbebe, un« ihre Kunst auszuführcn. Das Mittel blieb aber ohne Wirkung, vielmehr erkannte die Frau, daß sic einer Betrügerin in die Hände gefallen war und nahm nunmehr die Hilse der Polizei in Aniprnch. Die Betrügerin, eine mchrfach schon mit Zuchthaus belegte Frauensperson, wurde scstgenomincn. Sie hatte auf das ihr anvertraute Sparkassenbuch fast den ganzen Betrag bis auf wenige Mark entnommen, und ohne sich um rrgend welche Sympathie zu kümmern, das ganze Geld in ihrem Nutzen verwendet. Die betrogene Frau ging leer aus. — Am 7. d. M. «st aus der Frclbcrgerstraße in Meißen in der Nähe der Korbitzer Schmiede der Führer eineö schwcrbeladcncn TlwnwagcnS aus Meißen unter das Geschirr gekommen und sind ihm beide Beine überfahre» worden. — Nach einer aus Wecsenstein kommenden Mitthcilung sind auch unter den dortige«« Schulkindern die Maser» in bedeuten dem Maße zum AuSbruch gekomincn. Fast jedes Hanö enthält ein krankes Kind und würde «ich daher, falls nicht überhaupt Ferien wären, eine Schließung der Schule nöthig machen. — Im „Gasthaus zum deutschen Schützen" zu Dohna brach vorgestern ein Gutsbesitzer, angeblich auü Scitenhai», von« Schlag getroffen, plötzlich todt zusammen. — Am «Sonnabend Morgen gegen 7 Uhr bat ein Insasse im Amtsgerichtsgesängniß zu Penig den Gcrichtsdiencr, als derselbe die Zelle öffnete, bei Seite gestoßen und sofort daü Weite gesucht und gefunden. — Selbstmorde. In Altlöbau bat sich ain 6. d. der schon bejahrte und verhcirathcte kömniunarbciter Änehschke erhängt. — Im Armenhause zu Schrebitz erbangte sich Handarbeiter Richter. — Der ledige 26 Jahre alte Bäcker Walther auS Beuchabei BrandiS ist seit 2. October auü seiner Wohnung verschwunden; cs wird vcrinuthct» daß er sich ein Leids zngcfügt habe. — I» einer Fabrik inKappel stolperte ein junger Arbeiter und fiel in daS Schwungrad einer Durchstoßmaschine, wobei derselbe so am Körper verletzt wurde, daß er nach cm paar Stunden verstarb. — S chiv uracrtchl ».Berliaiidiu»«». Leu «0. l>. >porm. !» Nlir widcr >>c» Broduklknliiindlcr Zricdrlq Moritz Lösitzau »ul Kreisch», wc»e» Sciftllic .«um Icliil»- llchcn vanlcrott. venu»», vcailusyg««»» »ud Verbrechen gegen tz 2«2 der llouluro- orduun». Vcrlbctdlger: Herr Siech«»»»»'»» «>r. Höelncr. fieißmir schon in der ersten Szene eine Seltsamkeit aus. Lconorc sagt hier zu ihrer Kammerzofe, indem sie von den Zärtlichkeiten svricht, welch« Fiesco der Gräfin Julia Jnipcriali erwiesen hat: „Galan terie ? — lind das emsige Wechselspiel ihrer Augen § Das ängstliche Lauern auf ihre Spuren? Ter lange verweilende Kuß auf ihren entblößten Arm, daß noch die Spur seiner Zähne in, slammcnrotbcn Fleck zuriickblieb?".... Und wenige Augenblicke darauf trat die Gräfin auf die Szene. Aber statt uns den entblößten Arm zn zeigen, trug sie bis an die PuiSadcrn geschlossene Acrmcl, die aller dings von bcglaubigrcr Echtheit waren. Der Widerspruch mar um so auffallender, «veil gerade der Meininger Regie von ihren Be wunderern so oft eine Beobachtung der iulstilstcn Tinge nachgerühmt wird — und ich ucrieblte nicht, aus den Streit zwischen Wort und Kostüm aufmerksam zu machen. Eines von Beiden mutzte ja nun füglich weichen: Entweder der echte Text oder die echten Aermel, entweder der Dichter oder der Schneider. Nun, die Vorstellung bat die interessante Frage gelöst und — das Kleid hat Recht behalicn. Die goldgestickten prunlvollcn Acrmcl dürfen nach wie vor den Dichter sinnfällig Lügen strafen, und man fügt unwillkürlich in das Schiller'sche Gedicht die bescheidene Variante ein: „Ten Kicidcr- schrank kann nie die Kunst erreichen, und kommt der Schneider, muß der Dichter weichen." „Das ist pedantisch !" rust der Leser... Ge wiß ! Aber laden unS nicht die Meininger «m „Fiesco" zu einer pedantischen Betrachtung des Acutzerlichen und Kleinsten ausdrücklich ein? Werden wir nicht dura« hundert verständliche Winke aufgcsordcrk, bald ein Tapctcnmuslcr, bald eine Tischkliiigel, bald eine Brokaldcckc. bald eine echte Schüssel, bald eine Atlassiickcrci, bald eine goldene Troddel zu bewundern? Und ist die antimiarische Wiederherstellung der Zcitfarbc selbst in diesen nichtigsten Nebendingen, ist der ganze prablerische Bazar vongenäthen, gemalten und gezimmerten Archaismen nicht ebensalls ein Werk der Pedanterie? Und zwar der frostigsten lind engsten! Wird das Auge aber einmal auf den Rcquifiten-Jahr- markt der Bübne hingclcnkt, so gcwöbnt sich's nur zu leicht an ein prüfendes Umberschaucn, und inan sicht, daß diese Kontrole bisweilen recht unbequem «verden kann. Briefkasten. Ab., Metz. Dampfstühle können in jeder einfachen Wohnung ausgestellt werden, da solche Hauvdampsstühle mit Eharniercn versehen sind und bedarf eS hierzu keiner besonderen Vorrichtung als noch die Ausstellung eines kleinen Damvsapparatcs. Wenden Sie sich direkt an M. Hüller, Dresden, Amalicnstraße 3. **» Elemcns, Neugersdorf. „Be« Gelegenheit dcü Besuches der Residenz während der Kaisertage sielen uns die vielen Telcgraphcndrähte auf, welche vom Postgebäude in der Altstadt über die Dächer «vcggingen. Nun spricht aber eine Person, eü wäici« dies Telephondräbte. Welches ist nun richtig? Hat die Post in Dresden überhaupt Telephon? Und zu welchem Zwecke? Seit warm sind die Drähte über die Dächer geleitet worden, und rvo sind sie früher gewesen?" — Dresden hat die Telephoirvrähte seit un gefähr drei Monaten und die Ncicho-Telcphonie ist bei uns im besten Gange. Auch Schnörke hat sein Telephon und will künstig alle Anfragen telephonisch beantworten; er hat die ewige Schreiberei nun satt uird will dabei sein ausgiebiges Sprachorgan veriverthcn. (?) Nosscn. „Ist der Kirchenvorstand eines Ortes be rechtigt, schon seit Ostern 18<8 alljährlich für den Konfirmandenunter richt eines jeden Kindes 2 Mark zu erheben?" — Nachdem mit dem 1. Januar 1876 bekanntlich das Eiviiftairdsgesctz auch im Königreich Sachsen in Kraft getreten «var, wurde unter dem 2. Dez. Neiden Jahres einKirchengcsctz, die Fixation dcrAccidcnzien und Stoig-'bühren der evangelisch-lutherischen Gclsllichen und Kirchendiener betrcgcnd. er lassen. Nach 8 4 des obcngedachtcn Gesetzes waren die Kirchcnvor- stände durchaus berechtigt, auch denjenigen Posten mit in Ansatz zu bringen (bez. bringe» zu lassen), der unter dem Namen „Konfirmanden geld", d. h. Honorar sür den von einem Geistlichen crthciltcn Konfir- mandcimntcrricht, figurirtc. Der Kirchcnvorsland zu Nossen normirte den Betrag des sür jedes Kind an die Kirchcii-Gemeurdekasse (nicht an den Geistlichen) zu zahlenden UntcrrichtsgcldcS auf 2 Mark. Dieser Betrag ist bezahlt worden, vielfach auch nicht. Nachdem nun im Laufe der Jahre die Reste verschiedener Art, besonders aber die Konfirmandengcldcrreste in bedenklicher Weise sich gemehrt hatten, erkannte cs der Nosscncr Kirchen-Vorstand für seine Pflicht, Ordnung in diesem Punkte zu schaffen. Es ward dabei der gesetzlich vorge- schricbcnc Weg beschütten und wurde, nachdem man mit Berück- sichtiglmg der einzelnen Fälle gänzlichem oder thcilwcisem Erlaß trag der beiden dortigen Geistlichen, da die fragliche Abgabe fortge setzt aus Widerstand stieß, der Kirchenvorstand dieselbe für die Zukunft unter Äcistlmmung der kircheninspektion in Wegfall gebracht hat. Ter Kirchcnvorsland zu N. ist seinerzeit ebenso berechtigt gewesen, eine an die Kirchcn-Geniclndckassc zu zahlende Gebühr von 2 Mark als „Konfirmandcngcld" festzuleben, wie er verpflichtet war, säumigen und erfolglos gemalmten Zahlern gegenüber genannter Kasse auf gesetzlichem Wege zu ihrem Rechte zu verhelfen. H. R., Rttrgt. S. b. Oscha tz. „Könnten Sie mir 'ge fälligst mitthcilcn, wo und zu welchem Preise man, des Nachts lenchtci'dc Tliürschilricr zu kaufen bekommt?" — Dresden, bei Schatte und Eomp.. kleine Packhofskaße 7. M ichael. Budissin. „Wie viel Recht Du schon gesprochen,— Manchen faulen Witz gerochen, — Bitt' erkläre uns nur Das, — Niit «vaö gedeckt die Äugustusstraß', — Ob mit Asphalt oder Cemcnt? Eldhvlie i« Dresden. 8. Octbr., Nachmittags: 59 Ecnt. über 0. Feuilleton. -f- Unbeschadet des Respektes, den man vor den fleißigen, sorg ' amen Jnszenirunacn der Meininger haben muß, so ist doch nicht, gedeckt wird. Oskar Bluinen'thal geht nun auch letzteren miß eibt gelegentlich.-es Be ", Leibe. Er schreibt gelegentlich des Berliner GastirenS: D«e fn tarrhalischen Gastvorstellungen der Meininger wurden mit dem „Nierco" fortgesetzt, und ich bekenne, daß «ch dieser Vorstellung n'-lleicht mit einer übertriebenen Neugierde entgcgcngeschen habe. E» handelt ssch dabei um eine Kleinigkeit, aber die kleinigkert ist w-inr» Erachtens für die ganze Richtung bezeichnend. AIS die Meininger '>rcn Fiesco" »um ersten Mal in Berlin aufführten, — Weil nian'S hier genau nicht kennt. — In Ärüchncr'S Restaurant allhicr — Erwarten wir Antwort von Dir. — ch Ihr Bautzncr, stellet eine kalt — Die Augustuöstraße deckt Asphalt, — Die Straßen Bautzcn'ö könnten auch dergleichen brauchen. — Tenn Euer spitzes Pflaster lefördcit sehr die Hühneraugen. 5*. Christlicher Geschäftsmann. „Seit einiger Zeit figririren in unseren Zeitungen Reklame- und Brodneid-Annonccn zweier jüdischer Teppich- und Gardinen-Ramichcr; auS ehemaligen Helfershelfern sind anscheinend bitterböse Konkurrenten geworden. Um nun bei Emkäuscn ln recht reelle Hände zu kominen, frage bei Ihnen ergebenst an, wer von diesen Beiden wohl der größte Ehren- mann sc« ?" — Wie sagt Marc Antonius: „Tenn Brutus ist ein ehrenwerthcr Mann und sie sind Alle, Alle ehrenwert!,!" Kegelb rüder Richard. „In dem letzten Wochen- ausmcise befindet sich das Kuriosum, daß in Dresden 47 Personen geheirathct haben. Sollte cs nicht beißen Paare?" — Nein, Per- sonen , die eine Person war ein Mormone, die sich zwei Gattinnen ansiegeln ließ. I >.*>» Stammtisch Nieder-EberSbach b. R. „Ist c» begründet» daß im Gebirge (Erzgebirge) der Flachs gemäht wird? Hierorts wird derselbe mir der Hand gerauft." — Die Behauptung, daß der Flachs im Erzgebirge gemäht werde, ist eine müsfige Er findung; er wird dort ebenso wie allerwärlö, wo er zur Bastgcivinnung gebaut wird, mit der Hand gerauft
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