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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 02.04.1926
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1926-04-02
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19260402019
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1926040201
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1926040201
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-04
- Tag 1926-04-02
-
Monat
1926-04
-
Jahr
1926
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 02.04.1926
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r. April Iffrv Dresdner 11 ach richten Nr. 15S Sette 7 2va» -ringen -le Ainos? An die FU«sch«m des ««bftelnntSvMlofte» sind Pak » » b Ntztocho« gerade «um l. April zurechtgekvmmrn, um ihre Atzuestzu, Dummheit«« „Auf hoher See" zur Urauffüh. stv dringen. y« tiefem Lustspiel schwanken und schaukeln «hrtz Pe-endgründe. da« Schiff wirb zum rollhau«, ihr Vaga» H/Ade»ium kriegt einen Knack»: ste müssen arbeiten und haben atcht« zu essen, denn der Zeitgenosse, de» bi« See ihnen »u- wtrst. ist et« Schubiack. Da» haben sie nun davon, bah ste die gesunde dänische Matur und die nahrhaft« Küche ihrer früheren Film« verliehen und sich auf» Et» begaben, denn von da aus beginnt ein wilde- Abenteuerleben, bah ihre tvrifch-evtichr Veranlagung in die Binsen geht. Und wenn '!« wie Don Quichotte und Sancho Paula etiva« Reckenhafte» »nternehmen wollen, was wir- daraus? Nur eine neue r ummtzeit. Also, sie tun einem wirklich leib, wie ste von der .iSscholle in» Meer entführt werden, alle naselang mal ins Wasser fallen, bloh damit die Leute lachen müssen — und da« itvrgen diese gründlich! Welcher Schreck: Da gibt'» ja See. uliükheueri Wenn da nicht „Christian IV." gekommen wäre, r(den ste den ersten Akt nicht überlebt. Aber nun müssen ste cttung und Freifahrt abarbeitcn. Und der Steuermann tst n potenzierter Feldwebel. Gott, wa« stehen die beiden aus, .sie doch so gern und so lange schlafen und nichts weiter zu un wünschen! Aus Amsterdam werden sich nach Nilbao, Le -avre und sonstwohin »intcrcstante Bilder!) verschifft, überall ibt'S die schönsten Keile,' mal licat Pal unten, mal der Gegner ^ben. Bi» er den „starken Manu , den Todcöbvxer aus ver- ,weisestem Hirn gebiert: da schüchtert er die anderen ein. sinn also, das alle» must man eben sehen, bis einem die Tränen kommen. Auch di« „G u in m n - G r o t e S k e" ist giänzend gemacht. Farbige Ausnahmen der schönen Mei ling e r iSchweiz) Volkstracht ergänzen. H. Kawa» 'I-tet mit verstärktem Orchester eine sorgfältige Blutenlese heiterer Musik. Vereine und veranttattimqen. — Mhnuergkfsngverein Germania, gegr. MI«. Karfreitag 7 Uhr rheaterasenö im großen Saale de» Keglcrbcims, Frtedrichstraße. — Vlililär-Berci, ehe«. l78«r. Karfreitag abend» ü Uhr Llnben- parken Vortrag. „«verlorene» deutsche» Land« (Wie Lichtbildern): tlonrerad Horst Schenk. — Schaudoner LiabSleut«. Heute Freitag 8 Uhr Zusammenkunft Im JohanneShof. — D. O. R-, OrtSgrnpp« Dresden. Ostersonnabenb, »M Uhr »achnu, SZesichtigung der Fcucrivoche Luisenstraße 14 tnahr Königs- vi Ücker Straße). — Sächsischer MilitLroerel« Prinz Friedrich Christian. .1. April, 4 Uhr, Monalsvetsammfting, Plauenscher Lagerkeller: tg. April, z Uhr, Kapprnobcnö, Plaueiilcher kagerkellcr. — stUas«ugebi»»s»>.k«in L«»deSa»»ppe Sachsen. FamIllen-ONer« Wanderung Kamen», Hnibcrg, DeuIschboscUtzcr Teich, Kloster Marlen« lern, Iauer, Wohla, LückerAdorf, Schwosdorf, Neichena», Künlgs- »cllck. Äbsadrt Haupibahnhos Sonnabend 3,07 Uhr nachm., TrcSdcn-N. z,As Uhr. Nachzügler Sonntag V.OS früh Hanplbahnhof. Sonntag»« rartr Kameng-Lchwepnitz. . — Meißner Landsmannschaft. Dienktag Jahrerhanpiversamm. >n»g bei LicbiitS. — S». Fuogschar S». Mark«», Pirschen. Dienstag ab 3 Uhr Arbclltnachmlltag, Helserbcsprechnng. Mittwoch X4 llhr Pflichtkagi ftisnahmcn, Ankerkrcnze. AuSklangt WaS ist un» JesiiS wert? >:citag 3 Uür PossionSandachi. Sonnabend 4 Uhr Lieder» und „piclnachmlttag. — Vercsinignng ehe«, aktiver Unlcrofsizler« deS frühere» I. lLeib-) Grenadier-NegiinenteS lstg. Dtendiag 7 Uhr JahrcShaupi« oc»Ialinuluiig sin Goldcucn Lölvcir. Bauhner Straße. Kleine Nrchliche NcräsklMen. — Svan». Hofkirch«. Sonnabend, abend» 8 Uhr, Andacht zur Feier 'e» stillen Sonnabend, veranstaltet von der Allgem. evang.-lnlh. onfcrenz. LandeLütschof v. JhmelS wird die Ansprache halten. — E»ang.-luth. Hiarnlsoukirche. AolkSkirchenkonzcrt 'ermann Klemm am Karfreitag, abends 7 Uhr. Merke von .chtth, Nufso, Gabriels, Bach, Mozart. Audsührendc Elsricöe Nos,- ach, Sopran, Etsilh Ülenner, Mezzosopran, der Konzertchor DreS- cn-N. Orgel und Leitung: Hermann Klemm, üintrilt srei sUr edcrniawn. Kirche gut geheizt. — St. Petri-Kirchr. Kirchenmusik ain Karfreitag )4I9 Uhr. äanlasia in E-Moll für Orgel lftinsstlmmlgl von Johann Sebastian Lach. Orgel Hermann Klemm. — Musikalische PaIslonS - IN dacht zur Todesstunde, nachm. 8 Uhr. Merke von Bach, Händel, iraun, Silcher. AnSftihrenbe Edith Nenner, Mezzosopran, Wolfram leber, Cello, der freiwillige »nd ständige Kirchenchor zu St. Pcsirl. ^rgel und Leitung: Hermann Klemim Eintrill frei. Kirche N"l gehetzt. — GolteSdienst für Gehörlose. Den nächsten GolleSölciist hält Pfarrer Hicckc am l. Lsterseierlag, vorm, )4lü Uhr, in der Kapelle der raubslunlMknschule, Chemnitzer Straße 2. ^ — Aurerikanifche Kirche lvon jetzt ab wieder Vcrgfiraße). Oster« »»nntag, den 4. April I92i>, vorm. II Uhr: Au» -er Ostcrmotcuc OpuS 89 IN von MendclSsohn-B. a) Bor der Ncde: „Tnlernnt Tomtnuni«, Tuetl: ,,Sie haben Len Herrn hiiiweggeiiominen". Tamen Uharlotie Wiese nwb Maegaiethe Zieh. t>> Nach der Nede: ,,Snrrcril Christus", OUiarlctt: „Christ ist erstanden, Halleluja", Dame» Wiese, Noscnthal, Zieh und Langmann, Konzcrlsäiigcrinncn. Letlung: KamniervkrlnoS Carl Braun: Orgel: Clemens Brau». — Städtische Bücherei »nd Lesehalle. Bvin l. April an ist die Ausleihe der HanptstcUe tThcarerstrafte n> ivveiicutagv vvn II bis M Uhr und non b bis 7K> Uhr gcössiiet: am TonnerStagnachmittag bleibt die Ausleihe geschlossen. Die IugcndauSleihe ifür Jugendliche von, 12. bis IC. Lebensjahr» ist wochciltiigsich von 12 bis 1)4 Uhr, Montags, Mittwochs und Freitags auch von ü biö 7 Uhr geöffnet. Di« Lcsesäle sind während der Sommermonate von i»)4 bis 2 Uhr und von 4 bis 7)4 Uhr tauch TvnnerStagS) geöffnet. Die Zweigstellen in Neustadt lMartIn.Liither«Plah ») und Plauen sJda-Bicnerl- Ltistilng, Kielmaiinöcggstraste N> sind vormittags von ll bis l)4 Uhr, am Montag, Mittwoch und Freitag überdies von 5 bis 7)4 Ubr geöffnet. Durch die abcndS verlängerten Ocffuuugözciten soll auf den Lesern, die erst um 7 Uhr dienst- srei sind, »och Gelegenheit zur Vntiiahme von Büchern gegeben werden. Lediglich im Interesse der Leser liegt auch die Aeudc- Tnng, baß künftig die Lescbcrechtigung nicht mehr vom OuartalScrsien bis zum OiiartalSschlnsi läuft, sondern vom Tage der Anmeldung drei Monate währt lwer sich also bei« svtelSweile am 2st. April anmeldet, erhält nach Zahlung der BtcrtcliahrSgebühr künftig Lesebcrcchtignng bis zum 28. Juli). Schließlich sei auch an dieser Stelle nochmals auf die neu ein gerichtete M n s i k b ü ch e r c t der Hauptstcllc hingewiesen, die durch die Bereinigung mit der Bücherei deS RetchSverbandeS Drntschcr Tonkünstlcr und Musiklehrcr (Ortsgruppe Dresden» und bedeutende Käufe »nd Schenkungen ein beachtenswertes Notciimaterial aller Musikgattungen irnnd 5ÜVV Bände) be sitzt. daö von allen Cinivohncr» gegen eine Einzelgcbtthr von 80 Pf. für Sammelwerke «nd 10 Pf. für Cinzelwcrke ent liehen werden kann. OesfniingSzciten: Montags und JrettagS 8 bis 7 Uhr. Mittwochs 12 bis 1)4 Uhr. — Der Freiwillige Sirchenchor DreSden.Vbergorbist vollendet Ostern SS Jahre seine» Bestehen». Al» erste festliche Beranftallung zur Feier des Jubiläums gab er unter Leitung seine» Gründer» «Lehrer Gerth» »n der Kapelle ein Geistliche» Konzert. In Chören 'wn Steetboven. Albert Becker »nd Zingel, die zum Teil mlt Strclch- riiartett dargevolcn wurden, erbrachte der Chor den Nachweis, dah mch ein kleinerer vkor durch Flcih und Hingabe BeachtllcheS leiste» ann. Opernsänger Hahn erzielte dnrch NbelnbergerS Auscrslchung»« irb liefe Wirkungen. An der Orgel saß Lehrer Burger. — GewerbehauS. Die grollen Festkonzerte der gesamten Drerdner Nhilharmonic a» beiden Osterfcicrtagcn imGcwerbehaiiSbt- inncn 7)4 Ubr. Am l. Ostersciertag „Nichord-Wagner-Abcnd", Gast- irigent KapeNineister Kurt Stri.gler non der SiaalSoper. — Am kstrrseierlag letzte» Gastlvlcl Johann Strauß, vormaliger k. k. Hol» 'allmusikdlrekwr in Wien. Programm: „«traust-Perle»". Eine An», «se »er schönsten Kompositionen der berlthmlen Strauß-Dviiastie. Z» leiden Konzerten sind numeriert« «nd nichtnumeriertr Ttschplätze bet Nie». Serstraß« stl. und an der Abendkasir zu haben. — Airkn» Sarrasani. Der Vorverkauf für sämtliche Ostrrtagr Hai bereit» eingesetzt. In sämtlichen Vorstellungen, auch in bericnigen ,m heutlgen Freitag, gelangt ba» Schaustück „Wilb-West" ohne Kür zung »>k Durchsührnng. auch tn den NachiniltagSvorstellungen sind dt« grohen wa,,rr-»ssekte ,« sehen. Die Sonnabenb-Nachmittagvor» llelung »ringt di« bekannt« «rmäßi-un, beb »urchweg halben Preise» für Groß und Klein. Die Unregelmäßigkeiten im SSchs. Boltsopser. Der Prvzetz gegen Meihner» Lvffler «nd Venosien. igiortsetznng au» dem «hendblattü Dritter verhanbinnaStaa. OterrcKiernngSrat Freiherr ». Finck. der «orstttende des Nationalen SludS. sagt alS Zeuge ans, «S habe sich lm vorigen Jahre ergeben, daß tn der Kasse deS Nationalen Klubs nicht alles stimmen konnte. Daher seien die Bücher vvn Sachverständigen ge- prüft worden ,mb eS habe sich heranvaestcllt. baß die Bücher überaus unordentlich aefttbrt kvaren. ES fehlte» zum Teil überhaupt Beträge, für andere fehlten dl« Belege. Schatzmeister war Dr. Meißner: die Bücher führte Löffler. Es handelte sich im aanzen um lü- bis 20 000 Mk. Meißner habe als vermögender Mann aeaolten, der reiche Verwandte in Hambura und Amerika habe. AlS bekannt wurde, das; Löffler »nbcsugtcrweise den MaiorStttel führte, sei ihm »ahegelegt worden, ans dem Klub auSzitscheiden. Der Nationale Klub habe keine Kenntnis davon ae, habt, baft die Mittel, die angeblich Spenden von Dr. Meißner waren, vom S. B. O. stammten. Dann hätte man selbstverständlich nicht eine» Pfennig an genommen. Die Räume für daS S. V. O. und den Nationalen Klub waren in einem Hanse. Es ist dem Zeugen bckannt- gcwordcn, daß Lüsslrr in den Klnbräiimcn. als er bereits aus- geschieden war. ein Gelage veranstaltet bat. Meißner sei ans dem Nationalen Klub anSacschloiic« worden. weil er sich Titel zugckeat habe, die ihm nicht zukamen. und wegen seiner unordentlichen Kassenfüliruna. Korvettenkapitän v. Abendroth, der Geschäftsführer des Nationalen KlubS, macht ähnliche Angaben. Auch er habe nicht gewußt, woher die Spenden stammten. Der zweite Ge schäftsführer habe dann in Hamburg sestgestcllt. daß die An gaben MeißncrS über seine aünstiae VcrmöaenSlage über- trieben seien. Der Zeuge weiß, daß Meißner sehr ehrgeizig war und ihm wohl auch einmal gesagt habe, daß Meißner de« Posten deS Innenministers anstrebe. Ter Zeuge hält Meißner glaubwürdiger alö Löffler. Der Angeklagte Dr. Meißner versucht wiederholt zu beweisen, baß er sich stark für das Deutschtum im AuSlandc eingesetzt habe. DaS sei auch ein Grund mit gewesen, warum er nach JnnSbrink goaangcn sei. Der Angeklagte Dr. Meißner will den Zeugen befragt wissen, ob ihm bekannt sei. !>aß Meißner beim Wehrkreiskommando auch in anderen als WohltätigkeitSangelegcnhciten eine Vertrauensstellung inne gehabt habe. Der Zeuge erklärt, nicht befugt zu sein, darüber Auskunft zu geben. D r. Meißner behauptet wieder, mit allen führende» nationalen Personen in Berlin in Verbindung gestanden »n haben, und daß es sehr wohl möglich gewesen sei, Spenden von diesen zu erhalten. Gründel, der auch Kassierer des Nationalen KlubS mar. sagt, er habe dem Zeugen v, Abendrots) gesagt, das, Gelder, mit denen Klubrcchnnngcn bezahlt wurden, auö dem Z. V. O. hcrrührten. v. Abendroth habe dazu gesagt: „Dann muß ek Doktor Meißner verantworten." Der Zeuge v. Abcnd- roth hält dies nicht für möglich. Im Nationalen Klub sei biö heute eine Unterschlagung noch nicht nachgcwicfcn. D r. Meiß » e r äußert, daß er dem Hauptmann Löffler absolut vertraut und sich nicht um die Buchführung gekümmert habe, auch nicht In der Deutschen BolkSpartei, alS er Schatz meister gewesen sei. Er habe aber eine gewisse C)aSe, Gelder zu beschaffen. Der Angeklagte verweist auf ein Dankschreiben "vn Exzellenz Heinze. NcchtSanwalt Giese hat In, Aufträge von Fabrikdirekivr Lchnig die ersten Verhandlungen mit Dr. Meißner geführt. AlS Zeuge sagt Giese anS: Meißner habe eine strafrechtliche Verfehlung bestritten, aber zugegeben, zivilrechtlich zur Rück gabe der Gelder verpflichtet zn sein. Man habe die Sache im vaterländischen Interesse tn Güte anS der Welt schaffen wollen, und Meißner habe eine VcrpflichtnngS»rknnde unterschrieben. Eine Pression sei von ihm aus Meißner aber nicht ausgcübt worden. Später habe sich hcranSgcstellt. daß MeißncrS Versicherungen. Geld anS Amerika «nd Hamburg z« erhalten, »«wahr seien. Von dem Bruder in Brasilien habe Meißner nichts zu be kommen, und die Hamburger Erbschaft sei bis zum Tode der Mutter festgelegt. Meißner habe bei der Unterredung «inen hochmütigen und arroganten To» angeschlagrn. Er könne eine ganze Zahl Uuwahrhaftigkctten dem Angeklagten Meiß- ner^nachwelsen. ^Dlc Auseinandersetzung »wischen dem Zeugen Giese einer- icits und dem Angeklagten Tr. Meißner sowie seinem Ver teidiger Dr. GUlde anderseits ist zeitweise ziemlich er regt. Giese versichert, in dieser Sache sehr genau verfahren in sein, da ihm klar gewesen sei, mit wem er cs zu tun ge habt habe. Den Vorwurf, dir Verpfltchiungserklärung von Meißner erpreßt zu haben, weist Rechtsanwalt Gies« wieder holt mit Nachdruck zurück. Der Angeklagte Dr. Meißner be merkt schließlich, rS habe ihm bloß daran gelegen, scstznsteNen daß Rechtsanwalt Giese bei der betreffenden Unterredung keinen Zeugen hätte haben wollen. DaS wird von diesem ann, gar nicht bestritten. Kaufmann Wolf tst infolge seiner Bekanntschaft mit Löffler beim G, B. O. angestcllt worden. Löffler sei sehr nobel anfgetretcn, die Ausgaben für feine Freunde hätten aber seinen Einkünften entsprochen. Bet der mehrfach erwähnten Taufe sei es wie i» gut bürgerlichen Kreisen zngcgangc». Er habe Löffler betrunken gesehen, aber nicht oft. Dr. Meißner sei der Vorgesetzte von Löftler gewesen. Er iWols, habe die Kasse übernommen, als sich Gründel auf Anraten Meißners krank gemeldet habe. Das; nationale Verbände Geld vom S. V. O. bekommen haben, tst dem Zeugen nicht bekannt. Der Zeuge hat eine Schrift ve-faßt: Wie sieht es hinter den Kulissen einer WohlsakirtSorganisalion aus? Diese Schrift sei zunächst für ihn allein bestimmt gewesen. Der Zeuge gibt zu, eS habe die Befürchtung bestanden, daß mißliebige Personen beseitigt würden, als die Verfehlungen im S. V. O. bekannt wurden. Meißner habe ihm gesagt: ES tst ein Kamps aus Leben und Tob. Daß hätte man natürlich verschieden ansfassen können. Es könne sich auch um einen moralischen Tod gehandelt haben. AlS sich eine kleine Wnndc an der Hand deS Zeugen zeigte, habe er vermutet, daß er bei einer Unterredung mit Haugk von diesem gestochen worden sei. Ter Zeuge vcr- ichert aber, daß ihm jeder Beweis für eine solche Behauptung chle. Er sei damals sehr nervös gewesen, der Arzt habe ihn cdvch beruhigt, da nach dessen Meinung es sich um den Stich einer Mücke oder eines anderen TicreS gehandelt habe. Der Arzt habe ihm geraten, Alkohol zu sich zu nehmen. Die Wnndc sei sechs bis sieben Wochen unver ändert geblieben, dann habe er sie mit dem Rasiermesser herausgcschnitten und die Heilung sei eingctrcten. In einem Chrengertchtsvcrfahren hat der Zeuge auch zugegeben, daß er sich geirrt haben könnte. Der vereidigte Bücherrevisor Ringel hat im Austrage von Direktor Lehnig eine Nachprüfung der Bücher im S. V. O. vorgenommen. Er bekundet, daß die Zahlungen an die nationalen Verbände mit zwei Ausnahmen nicht verbucht gewesen seien. Tie endgültige Abrechnung hat den erwähn ten Fehlbetrag von 04 000 Mk. festgeücllt. Dieser Betrag würde sich noch nm 82 000 Mk. erhofft haben, wenn nicht Dr. Meißner sich Darlehen verschalst und diele Summe, die die Deutsche Nvthilsc zu fordern hatte, nach Berlin geschickt hätte. Die Gehälter der Angestellten seien sehr schnell ge stiegen. Wo die fehlenden Gelder hingelonunen sind, weiß der Sachverständige nicht, er weist aber daraus hin, daß die Mehr ausgaben im Nationalen Klub in demselben Verhältnis wuchsen wie die Fehlbeträge im S. V. O-, so daß ein Zu sammenhang wohl möglich sei. Die Bücher seien äußerlich gur geführt gewesen, bei genauerer Prüfung hatte sich aber doch ergeben, daß manches nicht stimmte. Der Angeklagte Gründel äußert, Dr. Meißner habe ihm den Auftrag gegeben, dem Bücherrevisor die Prüfung sv schwer wie möglich zu machen. Gründel behauptet weiter, daß die Steuerabzüge nicht abgclicsert worden seien. Auch der Neue Sächsische Lchrerverein habe 1000 Mk. erhalten. Der Betrag solle für eine Jugendherberge bestimmt gewesen sein. Der Sachverständige erklärt, Frl. Langguts; habe ihm die Fälschungen der vier Quittungen freiwillig eiugestanden. Abends )l8 Uhr wird die Verhandlung infolge der Er schöpfung deö Angeklagten Dr. Meißner abgebrochen. — Fort setzung Sonnabend 8 Uhr. — Bischofswerda. iStörung der Konfirma- tionsfcier durch Kommunisten.) Eine- gemeine Störung deS Friedens und der Feierlichkeit des Palmsonn tags — so schreibt der hiesige „Sachs. Erzähler" — leisteten sich die „Roten Frontkämpfer", die ausgerechnet am Palmsonn- laguvrmittag eine Fahnenweihe aus dem hiesigen Marktplatze veranstalteten. Schon um )-l0 Uhr, kurz »ach Beginn des Gottesdienstes, begann der Rummel. Bon überall her kamen Lastautos mit auswärtigen Kommunisten, und eS begann so« dann, zweifellos in der bewußten Absicht, den Gottesdienst und die feierliche Kviifirmandcncinscgniing tn der nahen Hauptlirche zu stören, ein wüster Tumult auf dem Markt plätze. Unter sinnlosem, vollständig nnlnirmonifchcm Ge lrommel und Geirompete, das an FaschingStrcibcn erinnerte, wurde auf dem Marktplatze und in den angrenzenden Straßen herumgezogen. Die Feier des Gottesdienstes wurde durch diesen frechen Lärm in empfindlicher Weise gestört. DaS Blasen der Signalhörner erregte zuerst vielfach unter der Bewohnerschaft die Befürchtung, es sei Feuer ausgcbrochcn. AlS die Kirchbesuchcr das Gotteshaus verließen, wurden sie von den „Roten Frontkämpfern" mit Flugblättern und Zei tungen bestürmt. Auf der Straße, in Gpschästen »nd Gast wirtschaften wurde unverfroren Geld „für die politischen Ge fangenen" gesammelt. Schilder mit der Inschrift „Hoch Sow- jclrußland" wurden herumgctragen. Die gesamte Bewohner schaft, mit Ausnahme eines geringen Bruchteiles, ist über dieses Treiben empört. Daß es am Palmsonntagvormittag in Szene gesetzt wurde, empfindet man als eine bewußte Herausforderung und Verhöhnung der Bürgerschaft, und man fragt sich allgemein, ob denn unsere Polizei, vor deren Augen sich der ganze Rummel a-bspicltc, keinen Anlaß zum Ein- schreiten hatte. Aundsuxkprogramme. Mitteldeutscher Sender. Dresden-Leipzig. Karfreitag, den I. April 19LII. 8,30 bis 9 tthr: Orgelkonzert a«S der Leipziger NuiverfitiitSriräie. «Pros. Ernst Müller.» « Ubr: Morgenseier. 1l bis 12 Uhr: HanS-Nredow-Pchule. 11 bis NM Uhr: 57. Vorlesung Uber Charakicrköps« nllcr Zeilen ..Naturiorsiher." Dr. Hncho: „Liebig". IIM bis 13 Ubr: Vortragsreihe: „Werben und Vergehen in der Natur." 7. Vortrag. Dr. Weber: „Werden und Vergehen der Welten." 12 bis 13,15 Uhr: Vortrag lvon Dresden auS>: Dr. Ziinmer- mann: „Zum >M. Geburtvlng des Herzogs von Meiningen." I3,t5 Uhr: Weimar: Musikalische Stunde. Vene. Jgnat. Fran- eiscnS Biber (1944 b>> 1704s: Mustcrien ssir Violine und Klavier nach Kupfersilchcn biblischer Historien. a> Christi Leiden und KZmpsen am Oelberg: KI Die Oieihelniig Jesu: c> Die Dorncn- krSnung: ck> Die Krenztragung: e> Tie Kreuzigung: l) Ti« Aus» erstehung. Robert Reltz, Ernst Latzko. 8,3V bis 4 Ubr: Rezltatiiuen aus der ParsIsal>Dlcht>»g von Wolsra« von Eschinbach in der Bearbeitung von Wilhelm Hertz au» dem d. Buch ,Ai« VraSburg", gesprochen von Prof. Ad. Wind». 4 Uhr: Szenen anS Parsifal »o» Wagner. Dirigent: Alfred Szendrrl. Solisten: Parsifal: Rudolf Jäger: AmforiaS: Ernst Po,sonn: Guincmanz: Mcinhold Gerhardt: Chor: Leipziger Lratorien- vercinigung. Orchester: Leipziger Tinsonie-Orchestcr. 1. Vorspiel. 2. Gang z»m heilige» Gralstcmpel lVcrwandlurigSmusik deS 1. Aktes). 3 Abendmahlsszene »nd Amfortas Klage. 4. Karfrcltagßzaubcr. 5. Schlich des 3. Alles. 7 dt« 8 Uhr: HanS-Bredom-Lchnle. 7 bis 7M Uhr: Vortragsreihe: „Einführung in die VolkSwIri- schaft". I. Vorirag: Tr. Karl ü. Thalhcim: „Wesen und Grundlage der menschlichen Wirischasi." 7,M bis 8 Uhr: Vortrag: Dr. A. Hcich: „Wie gcsangl man zu einem tieferen Verständnis bedeutender Musikwerke." 8,lb bi» 9.15 Uhr: Dresden: Rezitationen, gesprochen von Alice Pölitz, ehem. Hosschanspielerin, Lehrerin der Redekunst an der TeL Nischen Hochschule Dresden. 1. Goclke: „Paria": »> Dev Paria Gebet: b> Legende: ei Dank de« Paria. 2. Hölderlin: st Die Heimat: I>> Tonncnttnlcrgang: <-) Die Nacht: cks HyocrionS SchieksalSlied. 3. Hebbel: a> Auf die Sixtinische Madonna: bl Der Dramine: ck) Dem Schmerz sein Rechl. Anschließend leiwa ll,15 Uhrs: Sportfunkdienst. Schluß etiva 9,45 Uür, doch ohne Gewähr. Danach: Freizeit für Funlsrcnndc, die auswärtige Sender hören wollen. Berliner Sender. 9 Nhr: Morgenfeier. MItwirkcnde: Lisa Hanpi-Heckcnbach (Violine). Nrnno Kohlmctz lCcllo). Organist Paul Schmidt lMciste-.- harmoninm). 1. Ave Maria, von Ir. Schubert. 2. Bibclrcziialion Johannes Schnlzke lVibclsprecher). 3. Elegie für Violine lolo, von Majsenet. 4. Ansprache des Hzrrn Pfarrer LIc. Koch. 5. Arie Oft Violontzrllo solo, von A. F. Tcnaglia. 9. Vibclrezllativn. Johanne- Schnlzke. 7. Andante cantabile lAS-Dnr), vvn A. Mstller-Buehew. 3 Uhr: Sendespiele. Leitung: CorncliS NronSgcest. „Parsisal Ein Vlihnenweihsestloicl von Richard Wagner. Dirigent: Pros. Dr Max von Schilling». AmsortaS: EorneliS VronSgecst. Tiiurcl: LouiS van de Sande. Gurnemanz: Oiio Helgers. Parsisal: Walter Kirchhofs. Kllngsor: Leo Schsttzendorl. Knndrn: Emmn Netlendvri Solo-Blumenmädchen und Knappen: Emmn v. Sielten, Lia Fuldauc., Charlotte Freuer, Käte Jöken-Könlg Ellle de HaaS, Thercle Roi- bauser, Alfred Ernestl. Gralsritter: Joses Heller. Tempelchöre: Rastlika-Chor unter Leitung von PinS Kalt. Ter Chor der Fnnl- Stund« Berlin unler Leitung von Ludw. Prelß. Das Große Orchester der Fnnk-Stunde. Ort der Handlung: Aus dem Gebiete »nd in der Burg „Monsalval" der GralShütcr. Gegend im Charakter der nörd lichen Gebirge de» gotischen Spaniens. Sodann: KlingiorS Zauber schloß. am SUdabhange derselben Gebirge, dem arabiichcn Spanien ,»gewandt, anznnebincn. Der 1. Dell beginnt nm 3 Ubr, der 2. Teil beginnt um 5.45 Uhr, der 8. Teil beginnt um 8 Ubr. ES sind somit zwei Pansen von etwa ie einer Stunde vorgclehen. Es brennk schon wieder. Die >unge Frau Müller hat gebügelt. Kohlenglul fiel aus dem veralielen Koksbügeleisen tn die Pläliwäsche und die Kleidung der Frau Müller. Brandwunden waren unvermeidlich. Doch ebenso schnell war auch die Kille zur Hand: Die Dasenol-Mund- und Brand- bind», die in keinem Hause fehlen dar». Die Heilung war durch die Dasenol-Wund- und Brandbinde beschleunigt, die Munde gcküiill. der Schmerz gelindert. Die Vasenol-Wund- und Brandbinde ist in allen einschlägigen Seschäften erhältlich. g
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