Volltext Seite (XML)
7kr. ISS Seite 22 — .Dresdner Nachrichten" — Areitag. 2. April 1926 brennendes Hause« Ihre Hube zn retten, In den flammen um. Äwet Töchter erlitte» bei dem Versuche, ihre Mutter zu retten, baö gleiche Schicksal. ** Ein Arzt von eine« Patienten überfallen. Sin Wiener Arzt wurde am Dienstagnachmittag in seinem Sprechzimmer von einem an Paralnte leidenden Patienten überfallen. Der Patient verletzte de» Arzt mit dessen Belnindluna er unzu frieden umr, dnrch mehrere Messerstiche, die er tbm mit einer» Küchenmester tm «Glicht bcibrachte. schwer. ** Tödlicher Antoonsall. Am DtenStaanachmittag fuhr ein van Frankfurt kommendes, mit vier Personen besetztes Auto aus -em Weae von Maulbronn nach Lienzinaen an einer scharten Kurve in einen (traben. Der Wagen überschlna Üch. Die 2lliäbrlac Tochter des Besitzers nmr sofort tot. Leiter und llll'ntter wurden lebensgefährlich verletzt. ** ttzräberschändnugen in KönigShiitte. In einer der letzte» Nächte wurden auf dom Friedhöfe in K ö n i g S h ü t t c iOst rcherichlesieiii eine Anzahl Gräber geöffnet. Dabei wurden mehrere Reichen in der brutalsten Weise geschändet und be- raubt. linier anderem wurde die Leiche eines erst kürzlich verstorbenen ttingen Mädchens völlig entblöstt zwilchen den Gräbern ausgenindcn. Unter dem Verdachte der Täterschaft nurden ein Schuldicner und seine zwei Söhne verhaftet. " Sin Flugzeng ins Meer gestürzt. Bei baIasrana stürüe ein Flugzeug beim Niedergehen ans das Flugzeng- inutlerschiss inS Meer und ging unter. Der Flugzeugführer ertrank. * Radio verstöstt gegen die englische Parlamentöetikettc Der englische Premierminister ivaudte sich in einer der letzten S tzunaen entschieden gegen die Berbreiinng einer Rede Ehnr- chiiiS. da daS Hincinsprechen in das Psikrophvn gegen die Wurde des -HanieS verstoße. * Die sichtbare Biütenkarte. Sine neue und. wie man sagen kan», recht praktische Mode ist vor kurzem in England au'gekommen und beginnt sich, wie die Londoner 'Blätter meiden, mehr und mehr durchznsetzen. Man hat lange an der Lösung deS Problems gearbeitet, wie der umständliche Ak! der Vorstellung im gesellschaftlichen Lebe» zeitgemäß ver bessert werden und vor allen Dinge» so gestaltet »»erden könnte dab man dabet den Namen des andern auch wirklich versiebt. Man kennt ia den ärgerlichen ZiistanB das? sich zwei Menschen gegennbcrtreten, sich verbeugen und einen Namen, besser gesagt, undefinierbare Laute, von sich geben. Plan ist in England daher letzt dazu überaeaangen, für beide Ge schlechter eine Plakette ans Gold, Silber oder Platin oin- zinühren die von den Herren im Knopfloch, von den Damen am Sude deS -Halsausschnitts getragen wird und auf der der Vor- und Zuname des Inhabers leserlich eingraviert ist. ** Sin geheimnisvolles Unglück bei Dublin. Sechs Per sonen und beim 'Brande eines Landhauses bei Dublin uin- gekoininen, AIS die Polizei in daS brennende Gebäude ein- dringon wollte, fand sie die Düren verschlossen und verriegelt vor. Im Innern des HauieS fand man die Bewohner tot auf, Einer der Toten hatte eine Kopfwunde, die man für eine Schußwunde hielt. Die Umwände des BortaNS. die auuf ei» Verbrechen 'chlienen lasten, sind völlig ungeklärt. § Lateinische Schristzcichen für die türkische Sprache? Die türkische Negierung hat eine Gelehrtenkommission eingesetzt, die die 'elbschassung der arabischen Schristzcichen der türkischen Spreche und ibrcu Srsatz durch lateinische Schristzcichen ovr- bereil,m toll. Begründet wird das 'Borgeben der türkischen Negierung mit der 'Noin'ensigkeit, sich von der jahrlansende- alton Ilmklamncerung durch die dem Untergänge geweihte arabische Kultur zu lösen und >o den An'chlnß an die euro päische! Kultur schneller zu gewinnen. Die türkische Negie rung hat beschlosten, ans dem von der Sowietrcgieruna ein- bern'cnen internationalen P>vhanimedaner-Kvn »rcß alejchs'll- ihre Ansicht zu vertreten und den gleichen Standvunkt auch für die iartartschen Stammesverwandbeu cinzunehmcn, ** Klage gegen die Nnstro-Holland-Bank Sine Gruppe von Gläubigern der Nustro -Holland-Bank hat bej der Polizei gegen die Leiter dieser Bank, vornehmlich gegen den Präsi denten Prinzen Eduard Liechtenstein sowie gegen den Vize präsidenten und eine Reihe anderer Funktionäre eine Straf anzeige erstattet, worin sie unerlaubter Geschäfte mit den eigenem BerwallungSrätcn beschuldigt werden, **Uebcrschlvemmilngskatastrophe in Tür ke st a n, Infolge einer plötzlichen Ueberschivemmnng deS Amu-D.-rja ist Turkestan von einer schrecklickwn Katastrophe hcimgcsncht morden. Bisher sind Li, Dorier völlig überschn»r««t. «»bet eine »r«be «n»a-k Mensche» »nd Vieh ««kamen. * »tue a«erika»ische Stabt dnrch «trbelstnr« zerftbr«. Tin Wirbelsturm vernichtete die Ortschaft Centervllle lVoutz sianat vottständlg. Große Gchneestürme ziehen von Westen nach Osten. »» kilv BambuShänser «irbergebrannt. An» Manllla wird gemeldet: Sine FeuerSbrunst zrrstörte -K0 Bambu-HSuser: llytiO Menschen ssnb obdachlo». Da«» gonNer aus KrMall. Tin neues Wunder der «ltravioketten Strahlen. Im biochemischen Institut der Universität ln Maine tVerelnigte Staaten! ist eS gelungen, auS Bcrgkristall Scheiben in der Dicke von einem ViertelmtNimetcr und in größerem Format herzustellen Diese Nachricht, die im ersten Augenblick so ganz und gar nnintcrcstant klingt, enthüll die Kamde von einer bedeutsamen technischen Trrungenschast, deren Tragweite gar nicht ab '»lohen ist, Sic stellt nämlich die ersten Versuche zur VerivirMchling eines großzügigen Gedankens dar, der darin gipfelt, die ultravioletten Strahlen uns unmittelbar dlcnstlmr zu machen. DaS Wunder deS Ultraviolett hat z-war die Wissenschaft schon längst erschlossen, eS war Ihr sedoch nur in ganz be- scheideneni '.'Nahstab geglückt, die Erkenntnis dem Wohle »ad Gedeihen des Menschen nutzbar zu machen. A!S ein englischer Gelehrter vor mehr als hundert Jahren mit der Entdeckung die Mllivelt überrascht hat, daß die Sonne auf unsere Erde auch Strahlen anssende, die dem menschlichen Auge unsichtbar stad war eS den Naturforschern klar, daß eS sich um eine >rni- walzende Erkenntnis handelt. Man braucht den meisten Licht strabl nur aus ein PriSma fallen zu lasten, das daS Strahlen bündel aus einer vor dem Dretkant auSgespanntcn Leinwand in den bekannlen stebenFarbcn deSNegenbogenS auS-breitet, Dieses Regenbogen- oder Spektrini'bild. dessen äußere stchtbare Gren zen die Farben Not und Dnukelviolett umscinmen, hat iiber daS Violett hinaus noch eine unsichtbare Fortsetzung, Jede photographische Platte vermag uns darüber zu belehren, sie wird nämlich dnrch die Strahlen, die ieuseitS des Mvletts nn- stchibar auf die Leinwand fallen, beeinflußt. Die n l! r a v i o l e t t c n Strahlen üben nun einen s e l t s a m c n E i n f l u ß a n s d e n m e n s ch l i ch e n K ö r v c r anS. Sic bräunen die Haut und vermögen bei Heranwachsen den Kindern die Knochen blldiing zu fördern und zu beschleuni gen. Diese Tatsache ist bereits seit längerer .Feit den For schern bekannt. In Amerika fand sich vor IabrBrist ein For scher, der den Nachweis führte, daß Hühner bedeutend kräftiger und größer werden, wenn sie ans E'icrn bervorgeschlüpst stad, die man mit violetten Strahlen behandelt hatte. Er züchtete eine Anzahl von Prachteremplaren dieser Art, »oben denen die gewöhnlichen -Hühner wie armselige Zwerglein anmuten, Der Gedanke lag nunmehr nahe, diese Wirkung der ultra violetten Strahlen für Menschenkinder nicht vcrlorengehen zu lasten. Die höheren Schichten Her Lust enthalten mehr ultra violettes Licht- Eine Tatsache, die den heilsamen Einfluß der Gebirgsln't ans den menschliche!! Organismus erklärt, Dieses größere Quantum von ultravioletten Strahlen würde der menschliche Organismus ständig gar nicht bedürfen ES ge nügte vollauf, wenn jene Menge von ultravioletten Strahlen, die in den unteren Luftschichten, in denen wir leben, ciitlmltcn sind, nnS zugute kämen. Nun ist dies bei weitem nicht der Fall. Unsere Wohnzimmer sind nämlich uneinnehmbare Festungen für daS ultraviolette Licht'. DaS GlaS, aus dem die Fenster unserer Wohnzimmer verfertigt sind, lässt nur einen Teil deS Lichtbündcls durch, anS dem der Sonnenstrahl besteht. Der sichtbare wcisre Strahl dringr durch die Fensterscheibe, das Ultraviolette bleibt zurück. Dem Glas gegenüber besitzt der Quarz die Eigenschaft, das ultraviolette Licht durchzulasten. Würde man also auS Bergkristnll, der aus O.narz besteht, Fensterscheiben verferti gen, so wäre unser Wohnzimmer auch für das ultraviolette Licht offen. Der Verwirklichung dieses Gedankens stand bisher die Tatsache im Wege, dass der Bergkristall sich nicht leicht schmelzen läßt, und eS ist auch schwer, aus dieser Materie grvßere^durchslchtige Scheiben zu schleifen. Die 'Nachricht, daß solche Scheiben in einem amerikanischen Laboratorium her- gestellt morden sind, bedeutet also den Auslakt zur Lösung dieses Problems und läßt jene Zukunst vorausahnen, die die Gläser unserer Fenster mst Bergkristall vertauscht. Dieser Zcttrmnkt liegt freilich vorläufig in der Ferne, Denn ein Ke»ster au» Kristall ist vorläufig mir für au-erwählt« SterH. liche erschwinglich, da dir Herstellungskosten einer solchen Scheibe einige tau-soid Dollar betragen. SeNänvn sie tm Schlaf. Antwerpener Blätter berichteten kürzlich einen merkwür» dtgen Vorfall: Sine Frau erwachte plötzlich ln der Mitte der Nacht durch dlc Stimme ihres Mannes, der lm Schlaf einen ihr unbekannten weiblichen Namen auSsprach. Von Tisersucht gepeinigt, biß sie ihren Mann ln die Backe. Der Trschrccktr fuhr aus, und eö kam zu elnem Handgemenge, während dessen der Manu einen Revolver unter dem K.ssen hrrvorzog und seine Frau durch den Kops schoß. Die Unglücklich« liegt aus den Tod krank, während der Mann wegen Mordversuchs tm Untersuchungsgefängnis ist. Solche Bekenntnisse tm Schlas sind gar nicht io selten, wie man annchmen möchte, und haben schon zur Aufklärung mancher Verbrechen geführt. Wenige Monate vorher wurde eine ähnliche Geschichte ans Oesterreich berichtet. Ein Bauer halte seinen Freund ermordet, um dessen Braut, ein Mädchen von ungewöhnlicher Schönheit, für sich zu gewinne». Er hatte sein Opfer vergraben, und alle Versuche, den Verschollenen aufzusiiiden. scheitelten. Da gestand der Mörder sein Verbrechen während er bet einem Freunde am Feuer saß und eingediiselt war. Der entsetzte Freund brachte dieses Geständnis im Schlaf zur Anzeige, Der Mann wurde verhaftet, und bet der Haussuchung fand man einige Klei dungsstücke und die Uhr des Vermißten, woraus der Ver brecher den Mord etiigestaiid. Ans ähnliche Wette gelang die Ilebersührung eines Verbrechers in Liverpool, In einem Bvarding -House schlief ein l»i'chästig»ngsloser Malrose mit einem anderen Manne zusammen. Die Sorge um seinen Unterhalt verscheuchte ibm den Schlummer, und so hörte er, wie der andere im Schlaf plötzlich ein grausiges Lachen er- tönen ließ und dann stostwette einen Mord schilderte, den er in einem Vorort Liverpools begangen. Der Matrose benach richtigte den Wirt: man holte die Polizei, und der Schläfer wurde als ein Verbrecher sestgestellt, der wegen des in Frage kommenden Mordes lest langem gesucht würbe Ec wurde »or Gericht gestellt und zum Tode verurteilt. Eine russische Frau, die in der -Hütte eines Schäfers während eines schweren Schneesturms Zuflucht gesunden hatte gestand dort im Schlaf, daß sie sieben Kinder getötet Hube, die ibcer Obhut anvcrtraiit waren. Die Frau des SüiäseiS hörte diese entsetzliche Angabe und veranlaßt,.' die Verhasliing des Weibes. Es kam zu einem Prozess der das größte Aussehen erregte, und der die Wihrbeit des Geständnisses ergab, das die Frau schlafend ab gelegt halte. Slerben dieIunqqefellen eher als Sie Ehemänner? Eine dänische Zeitung rät gegenwärtig ihren männlichen Leiern, sie möchten so schnell wie möglich in der Lotterie, die man gemeinhin sonst die Ehe nennt, ein LvS ziehen, damit es ihnen gut gehe und sie lange lebten aus Erden, Zum 'Beweis dafür, dass die Junggesellen kein so lange- Leben wie die Ehemänner haben, stützt sich die Zeitung ans die Untersuchungen eines englischen Arztes, Fish. Dr. Fish ist zu seinem Ergebnis auf Grund von statistischen Berechnun gen gekommen, die ihm von LrheiiSnersicheriingSgesellichatten zngliigen, und cinS denen klar und deutlich henwrgcht, daß den Ehemännern ein längeres Dasein bcschiedcn ist als den Junggesellen. Aber er hat sich nicht damit zufrieden gegeben, sondern versucht, der Sach« aus den Grund zu gehen, und meint nun folgendes: Im Grunde genommen ist eS gar nicht so wunderlich, dass ein Junggeselle früher stirbt als der gepeinigte Ehemann, der angeblich mehr Sorgen und Acrger bat. Es sind nicht allein materielle Umstände, die den Junggesellen früher In den Tod schicken. Ihm fehlt nämlich ganz einfach der rechte „Wille zum Leben". Das Leben bietet ihm auf die Dauer nicht genügend Dinge, denen er seine Teilnahme widmen kann. Ein Mann kann einen so starken Trieb wie den, einen eigenen -Herd zu gründen, nicht unterdrücken, ohne daß dies auf sein ganzes Dasein merkbar einmirkt. Nm alle guten Kräkte im Innern auszubildcn, dazu muß der Mensch auch gewisse Lasten und Schwierigkeiten haben. Diese fehlen in der Tat ocm Junggesellen, und das ist nicht etwa ein Vorzug, sondern ein Nachteil: denn er entwickelt nicht allein seine Kräfte, er bleibt in der Entwicklung zurück und stirbt, da sein Leben nichl genügend tiefere Bedeutung gewinnt. Wir besürchlen, daß die Junggesellen unter unseren Lesern diese Darstellung nicht widertt'rnchSlos hinnehmen werden. »»»>»l»Vnn»»i»Wj»M»MW8W»»»»»W> Apparate »na Platten sinck l)lll!§6r ßevcorcteii I^sx wenrilLNtll, vri?5äen-k. nur Prager Strake 21, kicke 5truve5traüe änsktlhilirho Vorrviktznisr« llkor Fggacalo uncl kllatien koütvnlo» Sarlenkies in »»rZctiieöensn karken unä ilSriningen. / »uk iilsnn»eb f-u»tsr unct icoHenst« er Lernet! un»«»« Vertreter» / Lesictitic ung unrere» rewtitnlltigen l.,ger, Siest»« erbeten. Saulrner 81rsüe 37 Fernsprecher 2SÜ31 IVIsrisristr. 2S/42. s^srriruk 2SS41, iistsrl KmlMirlMe VMWiIi'MssMii f^sstsLioriklsr,, fTtstutsri. tz/Ittcisisclstzsrcksri. SsltrsgsdüLtzsr', Dsgurigsprototzoli» «10.