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Nr. 188 Seite 21 AteNag. L.UprU 1S2S Menjchenöpfer als Gottesdienst NeNaivser Kanati»««» i« zwanzigste« Jahrhundert. — Dt« sche«»lichen Berbrechen br» Boodoo-SultS. — Eine blutige Zeremonie im Ncuyorker Geschäst»viertel. — Waldaotte»die«ft -ei Mozambique. Bor einiger Zeit wurde von der grauenvollen Hinschlach- tung eines jungen Mädchen» in Ncunvrk berichtet, das in einem Hause einer belebten GcschäftSstraste auf der Treppe von zwei Unbekannten angefatlen. in eine Wohnung htnetngestoßen. dort entkleidet uzid in einen dunklen Raum gebracht worden war, in dem sich Anhänger der »Bvodoo"-Sekte zur rotier ihre« schauerlichen Gottesdienste» vereinigt hatten. Di« Bedauern», wertr wurde ans eine» Altar gebunden und von einem Priester der Telle buchstäblich zerstückelt. Die Nachbarn, durch die mark» erschütternden Hilferufe der Ueberfallenen ausmerksam ge- macht, kamen zu spät, um die Acrmste zu retten, immerhin noch rechtzeitig genug, um die Missetäter der Polizei zu überliefern Diese» furchtbare Ereignis hat begreiflicherweise proste Er- regung verursacht, und man begann sich wieder dieser Lrkte zu erinnern, die vor fünfzehn bi» zwanzig Jahren aus den An- ttllen, besonders auf Kuba und Haiti, in Louisiana und In Zentralalrika durch ihre barbarischen Kulte viel von sich reden machte. Seitdem hört man wenig non ihnen, und man glaubte die Anhänger dieser blutdürstigen Religion schon auSgestorben, als dieses Verbrechen, da« sich am Helle» Tage in einer Metro, pole moderner Zivilisation abspielen konnte, da» Gegenteil erwie«. Die Boodooisten beten ein höchstes Wesen an, das für sie in der Schlange Gestalt angenommen hat. Jede Gemeinde besitzt daher ein« heilige Schlange, die cincin iungen Mädchen zur Obhut anvertraut ist. Da» Tier nährt sich hauptsächlich von lebenden Bökeln. Die Priester dieser Religion nennen stch ,Papalot". Da sie sich bei ihren Gläubigen einer unbegrenzten Autorität ersreucn, sind sie imstande, diese zu den verabscheu. ungSwürbigsten Verbrechen zu reranlasien, indem sie d-n Vlanben erwecken, dast eS sich dabei um den Göttern wohl- gefällige Taten handle. Ein englischer Missionar, der lange Zeit in Mozambiaue gelebt bat. schildert, wie er eines Tages durch Zn'all und die Gunst de» Häuptling» eines diesem Kult er. gebenen EiiigeborencnstammrS einer solchen Otsierzeremonie beiwohnen konnte. Am Abend versammelte sich die Gemeinde in einer Wald'jchtuiig: die Neuer letzten sich, in Form eines Hufeisen», auf den moosigen Boden nieder. Aus der einen Seite win de rin grobe» Jener an» dürrem Reisig unterhalten. In der Mitte erhob sich ein steinerner, mit Holzwerk verzierter Altar. Davor hatte man den Käsig ausgestellt, in dem sich die heilige Schlange befand, vor der wohlriechende Pflanzen ver brannt wurden. Nachdem der Priester da» Zeichen zum Beginn de» Gottesdienstes gegeben hatte, traten fünf Männer und fünf Kranen, völlig unbekleidet, ans dem Dsikicht de» Walde» vor den Altar, aiigesührt von einer weiblichen Person, die, mit einer groben Tnnika angetan, einen Kesiel in den wänden hielt, den sie aus den Altar niedersetzte, worauf sich die Nenangekom- menen der Länge nach zu Boden warben. In dem Kesiel bekand sich eine klebrige, schwärzliche Flüssigkeit. Hieraus stiest die ganze Versammlung, Männer wie F-ranen, einen markerschiit- ternben Schrei an», erhob sich und stimmte einen düsteren Ge. sang an, den ein Orchrsier begleitete, in dem eine aroste Bauch, trommel den Hgnvilärm machte und bizarre Musikinstumente. die sich die Musikanten gegenseitig zuwarfrn. den Gesang rknthmisch befeuerten. Nachdem das Lied zu Ende gesungen mar. schritt die ganze Versammlung an dem Altar vorüber Einer nach dem andern wars sich vor der heiligen Schlange nieder, allen voran der Hänvtling: hieraus genosien die Neger von d-m merkwürdigen Trank aus dem Altar. A>» der fetzte seine Verehrung bezeugt und getrunken hatte, rist sich da» Weib in der Tnnika die Kleider vom Leibe und wars sie in die Flammen de» Scheiterhaufen», woraus daS Negerorchester wied-r„m eine aufreizende Musik intonierte. Plötzlich verstummte der Lärm: aus Tragbahren, die mit Alättcrwerk verkleidet waren, brachte man rin wenige Monate — »Dresdner Nachrichten* — alte» Kind und einen jungen Hammel Bor dem Schlangen» käsig wurden aus» neue berauschende Dünste auSstrvmenbe Pflanzen verbrannt, woraus der Käfig gsöfsnet wurde. Die Neger sahen mit gekreuzten Beinen aus dem Boden und lieben, indem sie stch bedächtig in dieser Stellung wiegten, einen leisen Gesang hören. Während nun die Schlange, angelockt von dem starken Dust der brennenden Pflanzen, stch ausrichtete und nach dem Altar glitt, wars da» Weib, da» zuvor seine Kleider verbrannt hatte, die Arme empor und begann zu tanzen. Inzwischen waren zwei Männer, Gehilfen de» Priesters, von dem Papalot geführt, ebensaUS zum Altar ge- treten und machten sich daran, den jämmerlich blökenden Hammel und den wimmernden Säugling mit ihren Messern zu zerstückeln. Die einzelnen Teile warten sie in einen groben Kessel, der über einem Jener hing. Nachdem Ne diese schaurige Kulthandlung beendet hatten, vergruben sie den Kops des Kindes und de» des Hammels in zwei Erdlöclern, die neben dem Altar ausgeworsen worden waren, mährend die Herzen der beiden Opfer der Schlange zum Fräst vorgcwvrfcn wurden. Die Jletschteile im Kessel wurden mit einer Art Puder bestreut, den man aus menschlichen Knochen gemahlen hatte, und mit einer Flüssigkeit übergossen, die aus eingeweichten Früchten ge. Wonnen worden war. Diese ekelerregende Mischung der Fleischteile, de» Knochenmehl- und des Pslanzrnsastcs gilt als ein Wundcrtrank, der die Eigenschaft besitzen soll, schlimme Schicksale zu wenden, die böse» Geister zu bannen und die Neger von allen Krankheiten zu heilen. Die Zerstückelung der Opfer wird keinesfalls willkürlich betrieben. ES gibt da eine förmliche Wissenschaft, tn der der Papaloi Meister ist und tu der er seine Gehilfen unterrichtet. Diese werden gelehrt, zuerst die dem höchsten Wesen wohlgelälligcn Körverteilc abzuschneidc», so die Brust und daS Herz, worauf erst die übrige» Glieder zerstückelt werden dürfen. C» gibt andere Voodooistcnstämme, die noch viel grau, sanier zu Werk gehen, als es hier der Missionar schildert. Sie zerstückeln ihre Opfer, ohne sic zu erwürgen, und trinken daS Blut und essen das Fleisch von den zuckenden Körpern. Andere legen besonderen Wert aus die Augen, die sie ihren Opfern ausstecheu und vor der Hütte deS Häuptlings vergraben. Ter Voodoo-Kult ist zweifellos einer der blutdürstigsten, von denen die Völkerkunde heule noch zu berichten weist. Im Jahre ivli wurden aus Haiti mehrere Familien aus die gräulichste Weile von Anhängern der Sekte abgcschlachtct. Waghalsige, die den Versuch machten, den Geheimnissen der blutdürstigen Papalot auf die Spur zu kommen oder gar die Ermordete» zu rächen, kamen auf schreckliche Art ums Leben. Vor unaesähr zwanzig Jahren wurde eine junge Kubanerin von Boodooisten er schlagen. Ihr Bruder, Offizier der kubanischen Armee, brschlost, sie zu rächen, und c» gelang ihm in der Tat, den Ort anvsindig zu machen, wo stch die Sekte versammelte. Er konnte sogar die Namen der Anhänger ermitteln, die er ungesäumt der Ponzei mitteilte. Aber seine Anzeige Halle einen unerwarteten Erfolg. Nicht die Mörder seiner Schwester wurden unschädlich gemacht, sondern er selbst wurde mit Einsperrung bedroht, wenn er nicht reinen Mund hielte. Denn die Namen, die er der Polizei angegeben hatte, gehörten — den hervorragendsten Persönlich, ketten der Stadt. Erst al» er erklärte, er werde die Sache in die Ocsfentlichkeit bringen, versprachen ihm die Polizisten au» Angst vor dem Skandal, ihm am nächsten Tage an den Ver sammlungsort der Vovdooisten zu folgen. Aber diesen Tag sollte der junge Offizier nicht mehr erleben. Noch in derselben Nacht fand man ihn, grausam hingeschlachtet, tn seinem Bett. So machtlos war die Polizei lange Zeit hindurch m der Be kämpfung diese» scheustlichen religiösen Fanatismus. Die Boodooisten verbreiteten einen solchen Schrecken im ganzen Lande, dast die Familien der Opfer für ihr Leben fürchteten und davor znrückschreckten, eine Anzeige zu erstatten. Heute scheint die Anhängerschas« der Sekt« im Schwinden zu sein, und daS Neunorkcr Verbrechen ist hoffentlich die letzte Schreckenstat einer dem Untergang geweihten Barbarei. Vermischtes. Neue ardsivke tn Italien. Aus der Umgebung von Floren» werden erneut Erdstöße gemeldet, welch« »war wenig Material schaden angerichtet haben, aber tn Verbindung mit Meldungen aus Triest und Belgrad über weitere Erdbeben aus dem Balkan nach Ansicht der Fachgelehrten ans größere lelurische Störun gen, besonders in Dalmatien und Mittelitalicn, schlichen lassen. „T r i b u n a" meldet, dast bei dem Erdbeben bei Siena zehn Häuser beschädigt wurden und eben!» t» der Umgebung eine Reihe von Häusern. Eine Kirche lei dem Einsturz nahe. Dle Einwohner weigerten sich, tn ihre Häuser zurückzukehren. Schwerer Tornado in Texas. In Beaumont in Texas ist am Montag ei» schwerer Tornado niedergegangeii, dem verschiedene Menschen leben znm Opicr sielen. Der Tornado richtete in Vcaumont und Umgegend schwersten Schade» an. Einzelheiten fehlen, da die Telcgraphenverbindnngcn unterbrochen sind. ES wurde bisher nur sestgestellt, dast viele Häuser nieder- gerissen wurden. Die Indianer im ylufslleq. Die letzten Angaben des Statistischen Bureaus der Ver einigten Staaten zeigen ein beträchtliches Anwachsen der indianischen Bevölkerung. Für 1925 wurden 319 595 Köpfe gezählt gagcn nur 270 511 in 1999. Beträchtlich vermehrt hat sich besonders der Jrokescnstamm, der während dieser Zeit spanne sich nahezu verdoppelt hat. Das Vermögen der iir- dianischen Bevölkerung hat sich während der gleichen Zeit von 100 009 000 Dollar in 1900 aus 1 056018550 Dollar vermehrt und besteht nicht zum geringsten Teil i» Oclantcilcn. ** Amundsen in Berlin. Amundlen und sein amerika nischer Freund Ellsivorih waren am Mittwvch nuf der Fahrt von Nom nach Oslo tn Berlin eingctrosfen. Sie haben in Berlin Auörüstuugsgcgcnstände und Kartcnmatcrial gekauft. ** Stapcllans eines englischen Schisses in Hamburg. In Hamburg wurde ein von der Deutschen Werft erbautes lOMO Tonnen großes Dvppeischraubcnmotvrschiff vom Stapel gelassen. Es ist das letzte der aus fünf Schissen bestehenden Motorschisf-Scrie. die die Londoner Reederei Furnest Whity and Cy. im vorigen Jahre bei der Werft bestellte. ** Eine Vcrhaftunq eincS Arztes wegen 8 218 StGB. Aus Veranlassung der Potsdamer Staatsanwaltlchast wurde in Potsdam der praktische Arzt Tr. Wolsgang Müller von der Polizei in Haft genommen »nd in das Untersuchungsgefängnis eingcliescrt. Ter Verlmstctc steht unter dem Verdacht, wieder holt künstliche Etngrisse gegen das keimende Leben vor- acnommen zu haben. Dr. Müller soll die verbotenen Operationen in Berlin vorgenommcn haben. ** Pfändung aller Gastwirte In Hinl» nöirrg. Nach einer Bkättermeldung ans Hindenburg in Oberschlcsien wurden dort alle Estistwirtc gepfändet weil sie die Gciränkcsteucr nicht zahlen wollten, deren Abichassung die Stadtverordneten ohne Zustimmung des Magistrats beschlossen hatten. ** Grostscuer in einer Maschinenfabrik. Am Mittwoch, abend brach in der den Kokswcrken G. m. b. H. gelzürigen Ma schinenfabrik in Earlowitz aus unbekannter Ursache ein Feuer aus. das einen Teil der Fabrikanlagen vollständig zerstörte. Die Maschinen wurden durch die hcrabsallenden Balken und durch das Wasser oollständig unbrauchbar gemacht. Der Wert des angcrtchtctcn Schadens läßt sich noch njch, überleben. ** Drei Menschen verbrannt. Aus einem GntShosc in Ost- preusten ereignete sich ei» furchtbares Brandnnglück Die Frau eines Gutsbesitzers kam bei dem Versuche, vvm Bvden ihres iJoitirvinia Ork» nächste Zeitk i vllttl, Vsr,arit1-Lkt. Skleljsßl lüt LusAStilr« umxiti. »I!» S«r1iIIukiL«n / Lurkunlt ad«r «s>«Ioiit. r»klune»d,ijlnrunx»n «kl,II« un«»r« k«olmunL»'ti»1., «iliHk». Ln ö» llkOurkIcok« 9, l NEKKSBATtü, gute stabile ^uslklbrung, prima ^ Vmaiillrung unck Vernickelung, komplett. mit , Veretbmg bl NSKKKBKKkl, guteOekraucbsmascblne.kom- M» plett, m>« Veretiung. Kretlaul. besancker, pre, wer« >1 » gute Liebraucbsmascbine, la M^^«s» Vinalllierung urickVerntckelung.blarkcnlrctlaul I X , unck Verellung, I ^akr Oaran»e...bl 129.50. , > -ijEKKLAiKAkl, InneniStung, Oappelglocken- H M loger. prima Vernickelung unrt Kinaiilterung, N 8 A , blorkenlreilauk u. Veretiung, I .ialirOlor.. 142.50, M r» V"« N2IB8B^24l, stabile gute ^nslllbrung, ckunkle K.mailllerung unct Vernickelung, kamplet«, mit , Vereisung bl » pa. ^ussiibrung. gescbweUtor ^ Kabinen, gute Vmaillierung u. Vernickelung, I ^8 8 , la Bereitung, blarkontretlaut >1 132.50, N2IN8BK2II, prima blatertal, la Vmaillle» H rung unck Vernickelung, blarkensreilaut unrt , 8ereitung, I ^obr Oarante bl 146.50, Mr Knaben nnck bltlckeben. prima /^uitükrung, mit sirettaut, la Vereisung. II I» D ^ 26- kacker bl ISO.-. HO.-. L W» grau unck wel». >a blarken- en takrika«. prima Oualilckt. verrcliieckene prallte, nur kriscbe VLare bl S5.SO, < 85. <» grau, welk ack. ro«. prima <7« OualXcki, 23 u. 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OrüL« 40 bt» 45 I I -» bl 12.-. Orök« 35 bl, 39 bl »L»