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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 18.03.1927
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1927-03-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19270318012
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1927031801
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1927031801
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1927
-
Monat
1927-03
- Tag 1927-03-18
-
Monat
1927-03
-
Jahr
1927
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 18.03.1927
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DMW. 1» «ir, 1»rr KuUurlanü aus -em Meer. U« SnndgewinnnngSarbelte» in Schleswig und Aurich. — Gl« »rsßnrttge» Knltnrwerk. — Jahrzehntelange Arbeiten.— Sa» du» nengewouneq« «ckerland wert lst. — E>n wirk« samer Kumps gegen die Arbeitslosigkeit. — Die Trocken legung der Zntbersec. Bon Karl Richard Grawitz. Dem preußischen StaatSrat Ist soeben ein Gesetz- entwurs zugegangen. durch den fünf Millionen Mark sür Landgewlnnungöarbcitcu a» der Nordsee a»< gesordert werden. In kurzer Zelt wird sich Deuttchland auf durchaus fried lichem Wege ein neues webtet erobert stabe», das zahlreichen Bauern Anstc-dlungSmöglichkeiten biete» und der deutschen Wirtschaft fruchtbares Ackerland erschließen wird. Zwar gibt eS im Deutschen Reiche noch ungefähr MO Ouadraliueilcn Oedland, dessen Eroberung durch Hacke und Spaten ein we btet von der doppelten Größe dcS Freistaates Sachsen sttr landtvirtschuftlicste Zwecke aufschließcn würde: aber selbst wenn «S gelänge, di« Moorslächcn und die Heidcland'chasten in Ackerlanl» zu verivandeln, könnte man dieses neue Kultur land doch nicht an wirtschaftlicher Ertragssähtgkeit mit dem Neuland vergleichen, das zurzeit in den Regierungsbezirke» Schleswig und Aurich dem Meere abgemvnuen wird. Seit Jahrzehnt«« hat der preußische Staat an einer Küstenstrcckc von 280 Kilometer Länge systematisch Jätdämme errichten lassen: Entwässerungsgräben wurden gezogen, Deiche be pflanzt, und auf diele Weise sind an der Westküste von Schlcs- wia 8250 Hektar Neuland gewonnen worden. Wäre» die Arbeiten nicht durch den Mangel an Arbeitskräften in der KrtegSzeit unterbrochen worden und hätte man größere Geld- mittel bercitstellen können, als es hie Finanzttvt Preußens zuließ, so könnte» heute auf einem noch weit größeren we- lände in Ostfrtesland Bauern angesicdelt werden, und das Meer, dessen Ucberslutungcn manches wertvolle Festland fortgeschwemmt haben, wäre wenigstens an diesen Stellen noch weiter zurückgedrängt worden. Nun ist dem Preußischen Dtaatsrat soeben ein Gesetz entwurf zugegangen, durch den 6 Millionen Mark sür Land- gewinnungSarbeiten an der Nordsceküstc angcsordcrt werden. In drei Jahr«n will man mit diesem Geld 7200 Hektar Land vom MeereSivasser befreien, und dieses Neuland wird »ach seiner Befestiguitg durch Deiche einen recht hohen Wert be sitzen, d«r die Anlagekostcu weit übersteigt. Das gewonnene Land kostet in unbedeichtem Zustand« 1000 bis I',00 Mk. für den Hektar: ist es aber erst gelungen, die neuen Gebiete durch befestigt« Deiche vor dem Wiedereindringen des MccrcS- ivasierS endgültig zu schützen, so beträgt der Wert des Hektars 4000 bis 5000 Mk. Nach der Fertigstellung der Arbeiten wird das Neuland, das in diesen drei Jahren gewonnen werden soll, also einen Gesamlivert von rund 80OM Millionen Mark besitzen. Damit ist aber die Mdeutung dieser Arbeiten für den preußischen Staat und für die Provinz Schleswig-Hol stein nicht erschöpft. Tie neuen Anlagen schützen auch In be sonders wirksamer Weise die Küste und damit das alte hoch wertige Kulturland, ' das man bisher bei gelegentlichen Sturmfluten nur mühsam gegen die clndringcnde Nordsee verteidigen konnte, vor dem zerstörenden Sccivasser. In früherer Zeit besaßen die sogenannten Koogs-Wcmciudcu und andere Genossenschaften ans langen Küstenstrichen das Recht, die sogenannten Anlandungsarbciten vorzunehmen und daun von dem N«»lande Besitz zu ergreifen. Da aber diese Ge nossenschaften erkannt haben, daß nur eine planmäßige Durch führung der. Deicharbeiten, eine technisch cinwandfrcte Her stellung der Schlickfänge und der Abzugsgräben und eine ein heitliche Leitung aller sonstigen Arbeiten die geeigneten -lachen des Wattenmeeres wirklich zweckmäßig trockenzn- legen imstande sind, haben sie im Lause der letzten Jahr zehnte ihre Rechte an den Staat abgetreten und so den Weg zu einer großzügigen Organisation der Arbeit sreigcmacht. Die Lan-dgewittnnngsarbetten sind auch insosern bedeutungs voll, »ls sie in den Frühlings- und Vvrsoinmermonaten die Beschäftigung zahlreicher Eru>erbsloser gestatten, die später in der Ernte Ausnahme bei der Landwirtschaft finden. Die Saisonarbeit macht ja einen großen Teil der landwirtschaft lichen Arbeiter nach beendigter Ernte erwerbslos, und es ist zu begrüßen, daß auch in den Herbst- und Wintermouaten für viele Arbeiter, die in der Marsch und in den dahintcr- liegenden Dörfern ansässig sind in der ungünstigen Jahres zeit Beschäftigung bei der Landgewinnung geboten wird, da neben dem Deichbau auch die Unterhalt»»,, der Anlandungs werke »nd di« Bepflanzung der neuen Anlagen zahlreiche Arbeitskräfte erfordert. Auch an einer anderen Stelle der Nordsee schreitet der Kampf inn das Neuland, das man dem Meere abgewinnen will, rüstig sott. Es sind nun fast elf Jahrhunderte ver gangen, seit di« Fluten der Nordsee in die Ebenen Fries- lands eingedrungen sind und blühende Städte und Dörfer unter sich begraben haben. Bis heute ist es nich! gelungen, das Wasser auS dem gewaltigen Meerbusen, der sich damals bildet«, wieder zurückzutreibcn. Aber in den letzten Jahren ist man doch energisch darangegangcn, die Zuidcrsee. die im Jahre 880 entstand und im Jahre 1287 durch eine neue Sturckflnt ihren setzigcn Umfang von 8180 Quadratkilo metern erreichte, wieder trockenzulegen. Der Plan zzl diesem großartigen Werke tauchte zuerst im Jahre >840 auf. wurde aber immer wieder verworfen, um der Fischerei und der Schiffahrt keinen Schaden zuznsügcit. Auch dieses Werk wird den Niederlanden nicht nur eine große fruchtbar« Provinz ohne Kämpfe und Mcnichcnvcrlustc angltedern. eS wird darüber hinaus ein wirksamer Schutz gegen dje Wogen der Nordsee geschaffen werden. Denn diese- Meer, auf dessen Boden eine ungeheure Zahl von SchiffSwräckS liegt und das manchem Seemann zum Grabe -«worden ist, hat während eines Jahrtausends in zäher Feindseligkeit danach getrachtet, sein Herrschaftsgebiet aus zudehnen und in zahllos«» Ueberschivemmungen andere Teile Holland- vom Festlande loSzureiße». Unermüdlich ha-ben die Marschbaucrn daran gearbeitet, ihre fruchtbare Hcimat- scholle, auf der sie ausgewachsen sind und die ihnen Nahrung gibt, vor der Gewalt der Wellen zu schützen. Ein mächtiger Damm umgibt die Zuidersce in einer Länge von 820 Kilo metern; ein altes, immer wieder erneuertes und klug aus gedachtes Kanalsystem durchzieht das ganze Land und führt die Wassermengen, die bet Ueberschivemmnngcu die Acckcr überfluten, dem Meere zu: in sinnreicher Weise hat man Türen tn diese Kanäle gebaut, die nur dem absließeiiden Wasser den Durchzug gestatten, sich aber selbsttätia schließen, sobald die Meeresflut tn die Kanäle eindringen will. Nun ist man von der Verteidigung gegen das Mecrcs- wasier zum Angriff übergegangen und versucht, der Nordsee die versunken«» Städte nnd Dörfer wieder zu entreißen. Im Jahre 1804 wurde ein genau ausgearbcitetcr Plan der niederländischen Negierung vorgelegt, die ihn billigte, aber erst Jahrzehnte danach an die Landgcwinnungsarbeitcn selbst mit nunmehr verstärkter Initiative ging. Die Zuidersce ist verhältnismäßig seicht: von der Südküste nimmt die Tiefe nach Norden allmählich zu und in der Mitte des Meerbusens beträgt der Wasserstand wenig mehr als 2 Meter; wenn die Flut kommt, steigt das Wasser im allgemeinen um 20 bis 24 Zentimeter» aber Sturmfluten können den Wasserstau!, der Zuidersce auch mehr als verdoppeln. Weil nun die Sturmfluten zuweilen eine io ungeheure Gewalt besitzen, daß sie den Wasser stand um 2 >4 Meter einportreiben können, müssen die Schutzbämme natürlich besonders fest und ver hältnismäßig hoch aufgeschüttet werden. Im März 1024 hat man mtt dem Bau eines Dammes begonnen, der die Auidcr- see abschließen und ein Gebiet von 2N 880 Hektar trockenlcgcn soll. Schon nach wenigen Monaten hatte man das Werk so wett sortgeführt, daß Wieringen aufgehört hatte, «ine Insel zu sei» und das ehemalige Asyl des deutschen Kronprinzen kgnn nun jederzeit trockenen Fußes vom Fcstlande aus er reicht werknen. Ein weiterer Damm wurde von EwyckSluis aoS S7 Ktlomelrr lang bi» zum Norh-Holland^kanal geführt. Er ist OA Meter hoch und aus sogenanntem Tonstcln er richtet morden. Nur ein kleiner Teil der Z»tders«e soll als Tüßwasscrbtnneiilee erhalten bleiben und von der Mel auS mit Wasser gespeist werden. Die Schiffe können durch die bei der Insel Wieringen anzubriirgenden Schleuse,, in den Neue» See und von dort tu die Kanüle gelangen. Wenn das Werk vollendet lein wird wird Holland sich ein Gebiet ein- verlelbt haben dessen jährlichen Ernlccrtrag man auf N2 Millionen Mark geschätzt hat. Schon setzt lzabcn die Arbeiten der Erwerbslosigkeit im Lande erfolgreich gesteuert. Die dcuischen und holländischen Landgewinnungsarbeiten an der Nordsee stellen ein wahrhaftes Kulturlverk dar. das ge eignet ist, der Menschhelt gerade in den bevölkertsten wegen- den Europas treues wertvolles Land zu erobern. Vermischtes. Indienststellung des neuen Torpedobootes ..Greif" Ans Wilhelmshaven wird uns unterm 15. März ge schrieben: Bon den sechs im Lause des letzten Jahres er baute» deutsche» Torpedobooten ist heute als zweites Boot der „Greis" in die aktiven Scestrcitkräfte eingereiht worden. Das Boot hat henie aus der Wilhelmshavener Marinciverst unter dem Kommando des Oberleutnants z. S. Meendscn-Bohlken zu», erste» Male Flagge und Wimpel gesetzt. Die Besatzung des „Greis" wird von dem Torpedoboot 1108 übernommen, das vorübergehend außer Dienst gestellt ist,, in einige» Tagen jedoch der 2. Torpcdobvoisholbslottille zugeteilt werde» wird. Der „Greis" wird späterhin zur 4. Torpedobvotshalbslottillc trete», vorläufig aber dem aus ihm eingcschisstcn Torpedo- bvvtö-Erprobiuigsaiisichiiß unterstellt sein. Das Boot wird in kurzer Zeit zur Erledigung der umfangreichen Erprobniigs- fahrten in die Ostsee gehen. — Das nächste Schiss der neuen Torpcdobootöserie. der „Seeadler", wird voraussichtlich Mitte April in Dienst gestellt werden. Auch das erste Boot dieser Serie, die „Möwe", die bekanntlich im November »origen Jahres von einem schweren Unfall betrossen wurde, ist nach mehrmonatiger Neparaturarbeit aus der Wilhelmshavener Marinewerft nahezu wieder srontbercit. — Die tn Kiel statio- liierte 2. Halbslvttille, die die derzeit ältesten Boote des deut schen TorpcdvbovtSbestandes. 1 130. 1 141, 1 144, 1 140. ^ >48, umfaßt, wird in absehbarer Zeit diese Boote außer Dienst stellen und an deren Stelle die zwar gleichfalls veralteten, aus der Wilhelmshavener Werst aber gründlich instaiidgesetztcn Torpedoboote I >53. 1155, 1 158^ 1157, 1158 in Betrieb nehmen. — Die Kiellegung der im Etat 1020 bewilligten zweiten Torpcdobootsscrie von sechs Einheiten ist in Wilhelmshaven bereits teilweise in Angriff genommen worden. Die leylen Reste eines deulfchen Wunderwerkes Die ehemals deutsche Luftschiffhalle im jetzigen dänischen Tondern, ein Wunderbar, deutscher Jngenicurknnst, war bei der Abtretung Nvr-Zchleswtgs in dänischen Besitz gekommen. ES war der dänischen Negierung nicht möglich, die riesige Halle, tn welcher die ganze «dänische Armee, Mann an Mann gereiht, hatte unter«,ebracht werden können, zu verkaufen oder für eigene Zwecke zu verwenden, und so wurde sie nach mühevoller, monatclanger Arbeit abgebrochen. Jetzt werden von der Stadt Tondern die letzten Neste jener denkwürdigen Lustschisshalle entfernt, nnd zwar die geweltigen Fundamente ans welchen sich die hohen eisernen Konstruktionen erhoben „nd die starken Zemcntdccken der ganzen Anlage. Wertvoll an der Halle waren besonders der eiserne Aufbau und das änsterst starke Glasmaterial. Ekst nach Vollendung der ietzigen Arbeiten wird die Halle endgültig vom Erdboden ver schwunden sein. Flugdienst Prag—Amsterdam. Im Haag sindcn augenblicklich Verhandlungen statt, um einen Flugdienst Prag—Amsterdam ciuzurichten. Es soll ein L. » s t s ch i f f a h r t s v c r t r a g zwischen der holländischen »nd der tschecho-slomakischen Regierung abgeschlossen werden. Auch dürften in Holland F o k k e r - M a s ch i n e n angekanst »»erden. Fürst Sckpio Borghese gestorben. In Florenz starb am Dienstag im Alter von 68 Jahren Fürst Scipto Borghese, der Gatte der 1024 im Garda- Scc ertrunkenen Herzogin Ferrari. Borghese hatte die be kannte Autofahrt Peking-Paris unternommen. Im ver gangenen Jahre schenkte er dem Vatikan «die «berühmte Kapelle Borghese in «Santa Maria Maggiore. Rkefenverlufle -er Mareonk-Gesestschafi. AuS London wird gemeldet: Wegen der Nicfcnverlustc der Marcvni-Gesellichaft in Höhe von 6 Millionen Pfund tagte auf Antrag des Uittcrkomttccs der Aktienbesitzer unter Vorsitz Marconis die Generalversammlung «der Marcvn,-Gesell«schast. In der sehr stürmischen Sitzung drohte Marconi wiederholt mit Niederlegung des Vorsitzes, konnte aber trotzdem die Opposition nicht beruhigen. Antragsgemäß wurde das Aktienkapital, das 4 Millionen Pfund beträgt, im Ver hältnis 2:1 zusam-mcn-gelegt. Ferner wurde di« Abstoßung aller außerhalb des eigentlichen Wirkungskreises der Gesell schaft liegenden Gesellschaften beschlossen. ** Stapcllauf des Lloyd-Dampfers „Roland". Am Mittwoch itcf auf der Tccklcnborg-Werst in Bremerhaven der neue "'-«'bädcr-Dampscr des Norddciuschcn Llovd „Roland" vom Stapel. ** Sogenannter Salvarsan-Todcssall. In einem Ber liner städtischen Krankenhayse ist eine 85iährige Köchin, die ein schweres organisches Herzleiden hatte, „«ach sieben In. jckttoncn mit N e o s a l v a r s a n. die ihr ohne ihr Ein verständnis verabreicht sein sollen, gestorben. Während die Acrzte mit der Sektion der Leiche beschäftigt waren, wurde dte Obduktion durch Beamte der Staatsanroaltschaft unter brochen und dte Leiche beschlagnahmt. Im Austragc der Staaisanwaltschaft ist eine neue Sektion vorgenommen nwrdcii- Nun teilt das Nachrichtcnamt der Stadt Berlin mit. daß die Patientin außer einem schweren -Herzfehler zweifellos Anzeichen luetischer Infektion aufmieS. Sie wurde durchaus mit ihrem Einverständnis mit Neoialvarfan tn üblicher Dosis behandelt. Sie erkrankte nach der siebenten Einspritzung an einem Hautausschlag und Rose- Der Tod ist. wie durch dte Sektion erwiesen ist. auf das schwere Herzleiden zurückzuführen und es ist nicht der geringste Be weis dafür erbracht, daß der Tod mit der Salvarsankur in Zusammenhang steht. ** Typhus in Gloga«. Ans Glvgau werden HO Typhus- erkrankungen gemeldet. Bisher sind im ganze» drei Todesfälle zu verzeichnen. Nach Ansicht des Kreisarztes dürfte dte Zahl der Tnphuserkrankungen bis Ende März steigen. ** Rettung Schiffbrüchiger. Fünfzehn schwedische Schiffs- offiziere, welche vor einigen Tagen auf einem kleinen Motorboot einen Ausflug von Messina machten, sind iet't bet Messina gelandet. Das Motorboot war auf der Rückfahrt von der kalabrischen Küste tn die offene See getrieben morden, wo cs. als der Motor versagte, drei Tage umhcrgetrieben wurde, bis es von «Schiffern ausgenommen wurde. Dte Ir,«fassen befinden sich wohlauf bis auf einen, dem mehrere Glieder erfroren sind. ** Entwendung eines französische« Geheime»!»«. Das Strafgericht in Mclun hat, wie der „TempS" berichtet, unter Ausschluß der Oeffentlichkett einen ehemaligen Straf, gefangenen, der einen in der GefängniSdruckcrel von Mclnn hcrgestellten Geheimcode Hafno im Augenblick seiner Freilassung entwendet und. wie Sie Untersuchung ergeben haben soll, für 25OM Fr. an eine fremde Macht verkauft hakte, zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt. Der Angeklagte baute seine Verteidigung auf der Behauptung auf, daß er durch die Entwendung eines Exemplars diese» Tode de« Krieg». 1 xr. i» resteir Ministerium lediglich habe beweisen wollen, wie unangebracht e» sei. milttärlschc Gehet mcodeS tn Gefängnis -ruckerete» Herstellen zu lasten. *» Eine betrügerische Gesellschaft falscher Priester aus- gehoben. Aus Buenos Aires wird über das Treiben einer Betrügerbande berichtet, die sich als ritte Gesellschaft falscher Priester ansgelan hatte. Der Klerus" setzte sich insLesorrderc aus Griechen zusammen, zählte aber auch einige Italiener „nd Franzosen. Die Verhaftung konnte auf Grund von Alhcner Informationen in Brasilien er folgen. In Rio de Janeiro, ,v«v die Betrüger zuletzt ihr Un wesen trieben, haben sie im letzten Monat über 000 Pesos unter dem Vorwände erhalten, es handle sich um ein charitatives Werk für die in das Nachkriegselend gestürzte» europäischen Völker. An anderen Orten verfing besonders ihre Angabe, sie wollten gegen die zunehmende Gott losigkeit der europäischen Großstädte an- kämpfen und die Alte Welt wieder bekehren. Besonders im Staate Saitta Katlierina und im Aniazoncn-Ltaat er hielten sie für diesen Zweck reichliche Beiträge und triebe» ihre Frechheit so weit, in den Kirchen Messen zu lesen. Eine Frau beraubt ihren hypnotisierten Gatten. Vor den Pariser Gerichten kam ein sensationeller Prozeß zur Verhandlung. Frau T^citre mar angeklagt, ihren Gatten in einen hypnotische» Schlaf versetzt, ihn beraubt und mit dem gestohlenen Gelbe mit ihrem Liebhaber, einem Chauffeur, ent flohen zu sein. Der nicht ungewöhnliche Vorgang spielte sich folgendermaßen ab: A!S Herr Decitrc eines Abends nac' Hause kam und von der Bank 70OM Franken abgehoben hatte, die er zu einem Hauskans benötigte, zeigte seine Gattin bc- sondere Fürsorge sür sein körperliches Wohl. Sie bat ih» dringend, sich doch hinznlcgen, um sich anszurnhen, und als der nichtsahnende Gatte halb widerwillig ihrem Wunsche sich fügte, setzte sic sich zu ihm und verletzte ihn durch regelmäßiges lang sames Streichen über die Stirn in einen hypnotischen Schloß Sobald er fest ciiigcschlascn war, nahm sie daö Geld an sich, verließ das -Hans und entfloh mit ihrem Liebhaber. Der also betrogene Ehemann schlief volle 48 Stunden, bis Haus bewohner mit Hilfe der Polizei gewaltsam in die Wohnung eindrangcn. Erst einem eiligst hcrbcigeruscnen Hypnotiseur gelang cs, den in einem todähnlichcn Schlafe Befangenen zu wecken. Bei der Gerichtsverhandlung mußte ein starkes Polizei-Ansgcbot verhindern, daß die aufgeregte Menge die treulose Gattin lynchte. Sie wurde zu einer schweren Zncht- hanöstrase verurteilt. Die neueste Srrungenschast: das Saus auf -er Drehscheibe. Der Mensch sucht die Sonne, die Licht nnd Leben spende, — er sehnt sich in den Ländern des Nordens nach ihr, wenn ihn das Grau des Winters umgibt, er flieht den Nebel und den ewig verhangenen Himmel und sucht die glücklicheren Lau der des Südens aus. Sein Traum ist der ewige Frühlings und Sommertag. Aber wie viele Menschen sind mit Glllcks gütern so gesegnet, daß sic de» Winter ihrer nordischen Heimo« ignorieren und, wenn zu Hause kalte Winde wehen, naßkalte: Regen und Schneetreiben herrschen, unter Palmen wandeln können? Da preist sich der noch glücklich, der nach de, „Sonnenseite" wohnt, und wer eine neue Wohnung bezieh, und in der heute ja ungewöhnlichen Lage ist, wählen zu könne«,, wird sich immer sür die entscheiden, die sich am bereitwilligste» den Strahlen der Sonne aussctzt. Aber wieviel Kammern und Zimmer führen aus die kalte Nordseite hinaus. Lag da in unserer Zeit der unbegrenzten Möglichkeiten nicht eine Er findung nahe, die zwei Pariser Architekten, Lecuyer und Jubault, aus der soeben in Nizza stattsindcndeu Ausstellung sür Wohnungsbau und dekorative Künste im Modell vorsühre»? Das Glanzstück dieser Ausstellung ist die „Villa Tonrnesvl", ein Wunderwerk der Technik, ein „Hänschen dreh' dich!", dos cin Märchcnüichter erfunden haben könnte. Es mutet an wie daö Spielzeug eines Krösus, daö Werk einer Laune: aber die Villa Tonrncsol ist wohldnrchdacht nnd verdient durchaus eriistgcnvmmen zn werden. Das Haus ruht auf einer beweg liche» Vetonicheibe, die im Prinzip den im Nangierverkchr verwandten Drehscheiben der Eisenbahn durchaus ähnlich sind: die Ausführung ist natürlich, entsprechend dem besonderen Zweck und der schwere» Last, die das Hans darstcllt, von jener der Drehscheibe verschieden. Diese Scheibe, die Villa Tourne- svl trägt, kann durch einen Schalter im Innern des Hauses in Bewegung gesetzt werden; so ist cs möglich, die jeweils gewünschte Stellung der einzelnen Zimmer zur Sonne zu be wirken. Die Villa ist in der Form eines Vielecks erbaut; die Zimmer haben die Form eines abgestumpften V. In der Mitte des Innern bleibt genügend Raum für ein großes Atrium, von dem aus Türen nach sämtlichen sieben Zimmern »nd dem Vestibül führen. Wer an rechteckige Zimmer gewöhnt ist, wird sich vielleicht ans dcn ersten Blick an der unregel mäßigen Form dieser Gemächer stoßen; aber es ist Sache des Innenarchitekten, diesen vermeintlichen Nachteil durch sinn reiche Anordnung der Möbel, Anbringung gemütlicher Nische» und dergleichen zu beheben. Die Architekten haben einen ge nauen Kostenvoranschlag ausgestellt. Danach belaufen sich -ie Kosten dcS gesamten Baues sowie der Inneneinrichtung aus 200 000 Goldsranken: die Kosten des Mechanismus betragen ungefähr 30 000 Goldsranken. Das sind natürlich sür die überwiegende Mehrzahl der Menschen unerschwmgliche Sum men; aber wenn man den -Herren Lecuyer und Jubault Glaube» schenken darf, arbeiten sie soeben dcn Plan einer wesentlich billigeren, weit weniger luxuriösen Villa aus, deren Kosten einschließlich der Einrichtung des erforderliche» Mechanismus die eines gewöhnlichen Landhauses nicht wesent lich übersteigen sollen. Allerlei Sumor. Leichte Arbeit. „Ich sehe setzt Ihren Mann immer im Hinterhof, Frau Müller, wie er Papiere verbrennt. Wozu macht er denn das?" „Aber er ist doch jetzt als Zettelverteiler angcstellt." — Sein Trost. Der alte Mann, der soeben seine Frau begraben hat, wird von dem Pastor besucht. Da er eine halbgelccrte Flasche mit Schnaps auf dem Tisch sieht, fragt «der Geistliche in ernstem und vorwnfsvollem Tone: „Ist das die einzige Tröstung für euch?" „Nein," erwidert der Witwer, „es stehen »och zwei Flaschen im Schrank." — Altertümer. „Es soll jetzt ein Gesetz eingcbracht werden, durch daö die Altertümer dem Lande erhalten bleiben." „Das ist aber schade, gerade setzt, wo sich Tante Amalie entschlossen hat, fortzugchcn!" — Reiche Erfahrung. „Ein Gelehrter behauptet, daß Brünette sehr viel sanfter sind als Blondinen." „Das kann ich nicht finden. Meine Frau ist betdes gewesen, »nd ich habe keinen Unterschied gemerkt." 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