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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 29.05.1913
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1913-05-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19130529010
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1913052901
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1913052901
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1913
-
Monat
1913-05
- Tag 1913-05-29
-
Monat
1913-05
-
Jahr
1913
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 29.05.1913
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Me Ickl» «DreSduer Nachrichte»' Vr. L»v Lonnerstaa. K». Mai 1»irr ^Ette Sr «erden. Die Verfügung ist einerseits aus der Erwägung hervorgrgangrn. daß die auswärtige Vage ein Herabgehe« iu dem Bestäube» in Bosnien, der Herzegowina und Tal matien nicht möglich erscheine» läßt. anderseits aus dem Bestreben, den bereits seit mriireren Mviutte» im aktiven Dienste Stellende» dir Rückkehr zu ihren Famttten zu er möglichen. Eine an sich ivitnschensmerte gleichzeitige Ent lassung aller Reserve- und Ersatzreservemanner wäre auch, falls die auswärtige vage dies zuliebe, schon aus Trans portrücksichten unausführbar und müßte itafsetwelie er folgen. Die neuesten Meldungen lauten: Die Krag« des Friedensschlusses. Berlin. Nach liier vorliegenden beglaubigten Meldungen steht die Krage des Friede ns- schlusscS in London gegenwärtig so. dag die Unter zeichnung des BorfriedenS nun erfolgen must, oder das, der Abbruch der B e r l andl u » g e n stattfindet. Die Türkei und Bulgarien sind bereit, jederzeit zu unterzeich nen. Bulgarien bat auch in Belgrad und Athen dahin gehende Erklärungen abgegeben. Die von Serbien und Griechenland geltend gemachten Schwierigkeiten hängen immer »och mit ihren Wünsche» bezüglich der Aegüischen Inseln, der südalbanische» (Grenze und des wirtschaftlichen Zugangs Serbiens zur Adria zusammen. In letzter Be ziehung wir- die Entschließung Serbiens und «Griechen lands vielleicht dadurch erleichtert werden, das, die Mächte in einem besondere» Protokoll ihre Absichten hinsichtlich der genannten Krage aussprechc». Die inneren Streitigkeiten zwischen den 'Balkanverbündeten haben ans die Londoner Verhandlungen keinen Einfluß. l„L. Zig.") Bulgarien und di«. Türkei vor dem Friedensschlnß? Wien. «Priv.-Tel.j An hiesiger kompetenter Stelle eingelanfene Meldungen bestätige», das, die Unterzeichnung des Kriedensprotiok olles seitens der Vertreter Bulgariens und der Türkei noch heute «Mittwochs in London erfolgen wird. — Wie die ..Reichspoist" erfährt, wird laut Beschlus; der Londoner Botschafterreunion eine internationale Kommis sion sich nach Albanien begeben, um die bereits fest gesetzten Grenzen Nord- und Osialbanieus zu trassieren. Ein angeblicher Ltimmungcnmschwung in Serbien. Sofia. «Priv.-Tel.« Wie an hiesiger kompetenter Stelle verlautet, beginnt in L e r b i e n ei» II m- s ch w n n g der Stimmung einzutreten. Verschiedene Anzeichen deuten daraus hin, das, die serbische Negierung a»f dringendes Anraten einer ihr befreundeten Gros,-! m a ch t einen B e r in i t t l n n g S iv e g anssindig zu machen ^ nicht, nm in der Grenzfrage eine Verständigung mit Bulgarien herbeiznsühren. Zu diesem Zwecke wird dieser Tage an der serbisch-bulgarischen Grenze eine Zu sammenkunft zwischen Posittch und Geschow itattsinden. Der griechische Ministerpräsident i» Saloniki. Saloniki. Der griechische Ministerpräsident Veni- zeloS ist hier eingetrvsse» und hat sich sofort zum Könige begeben. Der russische Generalkonsul wurde vom Könige in längerer Audienz empfangen. llch«. antideutsch« »jttatoren »nur« wir nicht aufnehweu. VünschenSwert ist «in Staatsakt mit Dänemark, damlt da» letzte Hindernis gegen dtt «arme Kreundschaft mit Däne Das österreichisch«- Budgetprovisorium. Wien. DaS Abgeordnet e n h a » s setzte am Mitt woch die erste L e s n n g des B u d g c t p r o v i s o r i n m s s fort. Der tschechische Sozialdemokrat Thnsar ivandte sich gegen die Agrarier. Weil der Redner die Krone und Thronfolger in die Debatte zog. wurde er zur Ordnung ge rufen, ebenso wegen einer Aenszerung gegen das Herren haus. Der Obmann des Polenklubs, Leo. erklärte, das, die erzielten Erfolge im Mißverhältnis zu den gebrachten Opfern ständen. Das polnische Volk sehe die nationale Ehre in der Monarchie gewahrt und werde deshalb, sollte eS dereinst znm entscheidenden Kampfe zwischen der Mon archie und seinem nördlichen Nachbarn kommen, seine st a a t s b ü r ge r l i ch e Pflicht erfüllen. Ein deutscher Kachmann für den Hasenbau in Saloniki. Berlin. sPriv.-Tel.j Irrtümlich war gemeldet morde», ein ö st e r r c i ch i s ch e r S p e z i a l i st s ü r Hafenbau, Professor Kummer, sei von der griechischen Regierung zur f Ausarbeitung von Gutachten nach Saloniki berufen worden. Zn Wirklichkeit handelt cs sich nm de» preuszlschen Ober- baudirektor a. D. Professor D r. Kummer in Berlin, der vor einiger Zeit auch für die Bergrösieruug des Pirälishasens zwei Projekte im Anstrage der griechischen Negierung ausgcarbcitet hat. Professor Kummer, der n. a. die Hafenbauten in Montevideo geleitet hak, wird jetzt auch die Pläne sür die Bergröherungsbauten in Saloniki aus- arbeiten. mark ausgrmerzt wirs. Sir wünschen auch Entgegen komme» sür dt« Geistlichen, sie in den achtziger Jahren in Oesterreich und in Belgt«« Unterkunft g«funs«n habe«. Der Entwurf ist «tn grober Fortschritt, auch »ur Stärkung Deutschlands. — »dg. Seck, Heidelberg (ntl.): Das Gesetz dringt uns «tn«n wesentlichen Schritt vorwärts. Es bindet die Deutschen im ckluslande nicht nur fest an das Reich, sonder» gewährt auch verlorenen Elementen wieder das Bewufitskin der Zugehörigkeit »um Reiche und das Gefllhl der Sindeit aller Deutschen wird gestärkt. Wir find für die unmittelbare Reichszugehvrigkeit elngetreten, um so Aus länder unmittelbar dem Reiche zuführe» zu können. Der Staat muh aber das Recht habe», Bewerber um die deutsche Staatsangehörigkeit auf ihre Würdigkeit zu prüfe». Es ist freilich zweifelhaft, ob man dabei Immer objektiv ver fahre» ist. Besonders eine Reihe jüdischer Bewerber sind von der prenftischc» Regierung abgewlesen worden, obwohl sie ein wertvoller Gewinn in wirtschaftlicher und kultureller Hinsicht gewesen ivären. Konfessionelle Momente mltssen ausgeschaltet werde». Wir legen den grössten Wert darauf, das, »ach dieser Richtung in Preusien eine andere Praxis Platz greift als bisher. Auch politische Rücksichten dürfen nicht maßgebend fei». Aber wir können es dem Staate nicht verargen, wenn er Elemente, die die ganze Staatsordnung stören wolle», nicht mit Krenden aufnimmt. DaS gilt auch für die dänische Agitation, die durchaus nicht so unschuldig ist. wie man uns giauben machen möchte. Das Gesetz wird zur Erstarkung unseres deutschen Bewusstseins, unseres deutschen Bolkstums in den fernsten Erdteilen beitragen. — Abg. Dr Gies« ikons.j: Auch unS erscheint der Umstand, das, das Gesetz die Deutschen im Ausland« fester a» ihr Baterland verknüpft, allein schon als aus reichender Grund, »m dieses Gesetz frendlg zn begrüben. Den sozialdemokrgtische» Anträge» können wir nicht zu- stimmen,- denn sic würden zu einem völlig automatischen Erwerbe der Staatsangehörigkeit führen. Zn der Krage der gemeinsamen Staatsangehörigkeit von Ehegatten stehe» wir ganz aus dem Standpunkte des ZentrumörednerS, das, die Einheit der Kamille gewahrt bleiben must. Wir sti», men dem Gesetze im ganzen zn. — Abg. Dr. Blnnck lVp.i Die Kommission war einmütig dafür, dast die Auslands deutschen fester ans Baterland geknüpft werden. Bei ent sprechender Vorbildung sollten sie auch die Berechtigung zum einjährigen Dienste erhalten. Die Staatsangehörig keit ist im Volksgefühlc noch so lebendig, dast man mit ihr nicht vollständig brechen und nn ihre Stelle die Reichs angehörigkctt setzen kan». Zeder, der auf deutschem Boden aebvren ist. müsste auch die Staatsangehörigkeit haben Das ist ein ingermaniirhcr Rechtsgrundsatz, der leider bei »ns nichts gilt. Wir sind nicht für den sozialdemokrati scheu Antrag, dast die Ehcschliestung keine Einwirkung ans die Staatsangehörigkeit ausüben soll. Die Willkür der -Bundesstaate» must eingedämmt werden. Leider hat sich in Preusten eine Praxis heraiisaebildct. die Ausländern einer hestimmten Religion die Einbürgerung verweigern will. — Abg. Dombek «Pole«: Kür die Härte der vreusti ,'chen Verwaltung bei der Einbürgerung liegt uns reich lich Material bis zu tt«si«> Kästen vor. — Abg. v. Liebcrt «Reichs,' >: Wir begrüste» das Gesetz, auf das wir lange ge wartet haben. Es »nis, ausdrücklich sestaestrNt werden, welche Einaebvrencn in den Kolonien die Reichsangchörig teil erwerben können. Deutsche, die in die Frem- dcnlegion eiiigetrctcn sind, müssten als Parias der Gesellschaft für immer die deutsche Stacttsangchörig- feit verlieren« denn die Kremdcnlegion stellt austcrhalb der Zivilisation. «BcifnlI.l — Abg. Herzog sWirtsch, Vereinig.) beantragt. 8 > der Regierungsvorlage wieder herznstcllcn, wonach die Rcichsangehörigkeit nur durch die Staatsnn aehörigkcit in einem Bundesstaate erworben werden kann. Die Erwerbung darf nicht zu leicht gemacht werden, damit nicht Deiitichland zn», Sammelbecken fremder Elemente wird. — Abg. Dr. Hacgn «Elsäsierl: Wir ivendc» uns gegen willkürliche Entscheidungen der Behörden, die keine Kühlung mit dem Volke haben. Der Antrag Herzog wird abgelelint. Die un mittelbare Reicbsangehörigkeii bleibt also neben der Staatsangehörigkeit in einen, Bnndesstacite erhalten. Der Präsident erbittet noch die Ermächtigung, das, das Präsidium Reichstages, die Schriftführer und die O.nüstorcn am l<>. Znni dem Kaiser Zum R e g i c r u n g s i » b i l ä u m die Glückwünsche des Reichstages überbringen sollen. Das Hans vcr«ngt sich. Scklnst ««> ' Uhr. — Morgen 2 Uhr: Weitcrbcratung und kleine Vorlagen. Lösung der beiden Kragen »ur Bildung verschiedener Mehrheiten kommen würden. Hierauf erfolgte die schon gkmeldete Abstimmung. Es stimmten gegen den B«. schluß. sofort tn die zweite Lesung der Wehrvorlage ein- »«treten, außer den Konservativen und dem Zen. trum auch die Vertreter der Polen und Elsässer. — Hierauf begann bi« »»eite Beratnng der Sehruorlag«. Ein sozialdemokratischer Antrag, den Staatssekretär de» Auswärtigen »u bitten, den Verhandlungen bei- »uwohnen. wurde gegen die Stimmen der Antragsteller und der Pole» abgeicynt. Im Vordergründe der Be ratung stand Kavallertevermehrung die Krage der »m sechs Regimenter. Redner bestritt die m t » istcr begründete :« Drahtmeldungen vom 28. Mai. Deutscher Reichstag. (Kortschnng aus dem Abendblatts Berlin «Prim-Tel.) Das Reichs- und Staats rngchörig- kcitsgeset; steht zur zweiten Lesung. Berichterstatter ist Abg. Kreihcrr o. Richthosen «natl.i. 8 l bestimmt, dast Deutscher ist. wer die Staatsangehörigkeit in einem Bundes staat oder die unmittelbare Rcichsangehörigkeit besitzt. Eliast-Lothringen gilt als Bundesstaat, die Schutzgebiete gelten als Inland. — Abg. Tr. Landsbcrg «Soz.l: Wir hatten allgemein die unmittelbare Rcichsangehörigkeit ge wünscht und behalten uns vor. eine entsprechende Resolu tion zn stelle». Das Gesetz bringt wertvolle Verbesserun gen. aber die Regierung war immer noch zn zaghaft. Die Proteste der Organisationen der Krauen, die auch nach diesem Gesetze ohne weiteres die Staats.,ngehöriakeit ihres Mannes erwerbe», hat man nicht beachtet. Ausländern sollte man die Einbürgerung in einen Bnndcsstgat, in dein sie sich niedergelassen haben, nicht versagen. Plan hat aber sogar Leute ansgewiesen, die in der deutschen Armee ge dient »nd im Kriege gegen Krankreich gekämpft haben. Die Handelskammer in Königsberg führt Beschwerde, das; indische Kvmmjssionäre aus Rußland. die mit deutschen Krauen verheiratet sind, mit Kran »nd Kind ansgewiejen werden. Wir «vollen versuchen, durch unsere Anträge die Mängel des Gesetzes zu beseitigen. — Abg. Dr. Belzer iZenir.tt Das Zentrum hat in der Kommission zu manchen Verbesserungen des Entwurfs bcigetragen. Die wichtigsten Grundsätze werden vom Entwurf ersüllt, vor allem hinsichtlich der Weiirvftichi der Ausländsdeutschen. Ohne Wehrgemeinschaft teine Volksgemeinschaft. Zn der Familie erblicken wir die Grundlage unseres Ltaatsweienö. Wir verlangen daher, das, die Kran die Staatsangehörigkeit ihres Mannes teilt. Ter Schwerpunkt der Regelung ist der Erwerb der Staats angehörigkeit von Ausländer». Eiittvgndsrcie. moralisch würdige Elemente einzugemeinden, ist ein Vorteil sür unser Land. Meine Kraktion ist vollkommen frei von Anti semitismus, aber wir müssen sorgen, daß nicht etwa durch massenhgftc galizisch-jüdische Einwanderung Zustände her- bcigcführt werden, die für das deutsche Volk keinen Ge winn bedeuten. Unsere Gemeinden dürfen nicht durch schlechte Elemente belastet werden. Aber wer nicht zu solchen Elementen gehört, dem soll entgcgengekommen werden. Die S t a a t s l o s e » s r ag c ist besonders in Nordschleswig die Hauptsache. Das neue Gesetz wird die Verhältnisse bessern, aber dciitschsciiid- Zweite Lesung der Wehrvarlage in der Budget kommission. iFortsetzung ans dem Abendblatt.« Berlin. Tie B n d g c t k o m m i s s i o n des Reichs»- lags trat heute in die zweite Beratung der Wehrvorlage ein. Diesem Beschlüsse ging eine Gcschäftsordnungsdebatte voraus, in der ein sozialdemokratischer Abgeordneter kurz erklärte, seine Kreunde seien mit dem so fortigen Einirittc in die zweite Lesung der Wehrvorlage einverstanden. Der Redner der Konservativen kenn zeichnet«- den Standpunkt seiner Freunde dahin, gleichzeitig mit der Weiterberatnng der Wehrnorlage sei auch die Krage der Deckung zu klären. Sie würden alles daran setze«, dieses Ziel zu erreichen. Er sragc die Regierung, wie sie sich zur gleich zeitigen Erledigung der Wehrvorlage und der Deckungövor- lagcn stelle. Bisher habe sich nur der Kriegsminister z». dieser Krage geänsiert, das, er die 'Vorlage bis zum I. Zuli erledigt wissen möchte. Ein nalionallibcralcr Ab geordneter legte den Standpunkt seiner Freunde dar: Sic hielten die Verabschiedung der beiden Vorlagen sür un bedingt n o t iv e n d i g. Sic seien aber davon überzeugt, das, es möglich sein werde, noch in diesem Sommer auch die Krage der Kostendeckung zu erledigen. Ter N c i ch s s ch a tz s e k r e i ä r bezeichnet: cs als selbstverständlich, dal, die Kosten nicht auf Anleihe genommen, sondern das, jedenfalls noch >m Lause des Sommers die Krage der Deckung erledigt werde. -Heute aber handle es sich ja nur um die geschäfts- ordnnngsmäßige Frage, ob die Kommission in die zweite Lesung der Wehrvorlage eiittretcn solle. Mit einem sülchen Vorgehen sei er durchaus einverstanden. Ein sort- s ch r i t t l t ch c r Abgeordneter erklärte, seine Freunde hielten die Erledigung der Deckung ebenfalls sür notwendig. Sie sähen aber nicht ein, daß zur Erreichung dieses Zweckes eine bestimmte Reihensolge in der Behandlung der vor liegenden Kragen notwendig sei. Darauf erklärte ein kon- scrvaiivcr Redner: Wenn sowohl der ReiihSschatzsekretär wie auch der nattonallillerale Redner von der Erledigung der Deckung im Laufe des Sommers gesprochen hätten, so sei dies keine Antwort auf die Krage, die er gestellt habe. Er wiederhole deshalb seine Krage, ob die Regierung ent scheidende» Wert darauf lege, daß die Deckungsfrage so wett geklärt sein müsse, das, beide Vorlagen zusammen erledigt werden könnten. Der Reichsschahsekretär erklärte daraus: Von den Verbündeten Regierungen würde mit aller Entschiedenheit gefordert werden, dast biS zur Er ledigung der Wehrvorlage auch die Deckungsfrage Ihre Klärung gesunden habe. Diese Erklärung wurd« auf Wunsch des konservativen Redners in das Protokoll ausgenommen. Ein Zen trumsab geordneter «rklärte: Wehrvorlage Deckungsvorlage könnten nur einheitlich erledigt Es würde zu bedauern sein, wenn es bet der Ein sozialdemokratischer Notwendigkeit. Der Kriegs- an der Hand einer -er Kommission vorliegenden Denkschrift erneut die Forderung in teilweise vertraulichen Angaben »nd führte besonders an. warum eine Verschiebung der Regimenter aus dem Innern. in sonderheit der «Karde, an die Grenzen nicht möglich sei. Der Minister erörterte weiter die Krähe der Kavallerie- Divisionen im Friede». Die in letzter Zeit in Frankreich geplanten Verstärkungen an der Grenze tn Verbindung mit der dreijährigen Dienstzeit machten die Vermehrung der Kavallerie im Westen »och erforderlicher. Ein fort schrittlicher Redner wandte sich lebhaft gegen das von der Regierung geforderte Mast an Kavallertevermehrung. bemängelte das Festhalten an der Gruvviernng der Kaval lerie. von der man einen Teil auS dem Inner» des Landes a» die Grenzen «-verlegen könne, und wies auf die hohe» Kosten der Kavallerie hin. Drei Regimenter seien daS Höchste, was seine Freunde bewilligen könnten. General leutnant Wandel erläuterte den Unterschied der Zahl der Schwadronen in Krieg und Frieden und machte An gaben über die österreichische Kavallerie. Die Bedeutung der Retterei sei durch das L u f t f a l, r w e s e n nicht -erabgemindert worden, «vie dies in Frankreich und England ausdrücklich festgestellt wurde. Der bäurische Generalmajor W e n n i n g e r erklärte, man könne auch auS den Kriegen auf dem Bal kan, tn der Mandschurei usw. lernen, wie viele Ge legenheiten versäumt morden seien, durch Kavallerie Erfolge zu erringen. Ein n a t i o n a l I i b e r a l e r Redner stimmte der Regierungsvorlage zu, indem er davon absah, seinen tn erster Lesung gestellten, aber abgelehnten Antrag auf Be willigung von vier Regimentern zn wiederholen. Ein sozialdemokratischer Redner polemisierte gegen den bäue rischen Militärbcoollmüchtigien und wollte von einer er heblichen 'Verschlimmerung der politischen Lage Deutschland» nichts wisse». Der Kricgsminister verwies auf die Er klärungen früherer französischer Minister, wonach der Eitt- schlus, zur dretiälirigei, Dienstzeit nicht die Folge der deutschen Wehrvorlage sei. Da mir nach unserer geo- graphischen Lage zwei Grenzen zn verteidigen hätten, so müs,te» wir »ns in der Mitte eine Reserve halten, die je nach der Kriegslage i m Osten oder W c st c » verwandt werden könne. Ans Anregung eines sozialdemo kratische» Redners, welcher der Reihe nach die Kragen, die in der ersten Lesung als Anträge oder Resolutionen be handelt wurden, «nieder vvrbrachte, erwiderte der KrlegS- minister, nicht in der Lage zu sein, eine bindende Er klärung der Negierung über die Resolutionen abgcben zu könne». Z» der Boukoit frage seien die allgemeine» Bestimmungen klar. ES handle sich nm die Aufrccht- erhaltnng der Disziplin. Ablehnung dreier Reiterregimenter Hierauf lehnte die Kommission abermals die Forde rung der Regierungsvorlage ab und bewilligte nur drei Kavallerieregimenter. Nach kurzer weiterer De batte ivar die zweite Lesung der Wehrvorlage be endet. Die nächste Sitzung der Kommission findet morgen statt. Auf der Tagesordnung steht die erste Lesung des W c h r b e i t r a g e s. daS an im und werden. Der erste Abschluss der Kaiscrjubilänmöspende. Berlin. Nach Mitteilung des Zenirlttkomitecs für die N a t i o „ a l s p c n d e zum K g i s e r j u b i l ä u m sür die christlichen M issi v n c n in den deutschen Kolonien und Schutzgebieten erfolgt der erste vorläufige Abschluß der Sammlung am i. Juni. Eine Abordnung üeö Zen tralkomitees wird voraussichtlich am 1 «I. Juni Gelegen heit haben, daS bisherige Ergebnis der Spende dem Kaiser überreichen zu dürfen. Gleichzeitig ist der endgültige Abschluß der Sammlung im Hinblick aus die preußische Kirchenkollettc am 15. Zuni, sowie noch größere während der Jubiläumsfeier zu erwartende Gaben bis zum I. Juli verlängert worden. Die Beihilfen an Kriegsteilnehmer. Berlin. Ter „Neichsanzeigcr" veröffentlicht heute Gesetz betreffend die Gewährung von Beihilfen Kriegsteilnehmer. Abschluß der Verhandlungen im Baugewerbe. Berlin. «Priv.-Tcl.s Die Verhandlungen Baugewerbe endeten mit der Annahme des Schied», sprnchcs behufs erstmaligen Abschlusses eines ReichStartf- vertrags für das Baligewerbe und mit der endgültigen Ge nehmigung der 'Vorschläge der Unparteiischen. Die Ber ti äge wurden von den Vertretern sämtlicher Zentral» organisationcn unterzeichnet. Gegen den Münchner Zensurbeirat. München. «Priv.-Tel.) Der Gchutzverband Deutscher S ch r i s t st c l l c r in München nahm folgende Entschließung an: «Nach den neuesten Erfahrun gen, die mit dem Münchner Zcnsurbcirate ge macht wurden, ist es mit der Würde eines deutschen Schrift stellers künftighin nicht mehr vereinbar, dem Münchner Zciisnrbetrat anzuachürcn." — Namhafte Münchner Künst ler »nd Schriftsteller bereiten eine große Volksversamm lung gegen die Münchner Zensur vor. Die Krage der französischen Heeresvermehruug im Senat. Paris. Tie gestern von der Kammer angenommene Vorlage über den Kredit sür die Zurückbehaltung der dritten Iahreöklasse wurde heute vom Krtegsmintstcr im Senat etnqebracht. Sie wirb morgen oder übermorgen zur Debatte kommen. Berlin. lPriv.-Tel.) Im Befinden des gestern ver unglückten Fliegers Michaelis ist eine Besserung eingetrcten, so daß die Aerzte hoffen, den Patienten durch- zubringen. Berlin. lPriv.-Tel.) Die vereinigten Berliner Volksbühnen iLuise- und Walhalla-Theater) nnter Direktion von Hans Ritter erlaßen gemeinsam mit der Bühnenabteilung des Verlags Oesterheld u. Co. ein Preisausschreiben, das zur Erlangung eines modernen Berliner Vaudevilles bez. einer Berliner Posse dienen soll. Es ist ein Preis für ein abendfüllendes Werk obigen Genre- von 10VO Mk. ausgesetzt. Hamburg. lPriv.-Tel.) Bei den Befesttgungsarbeite« auf der Insel Helgoland stürzte heute beim Heben einer Panzerdeck? eines 21-Zenttmetergeschützes ein Kran zu- sammen. Dem 17sährtgen Arbeiter Josef Klein au» Bayern wurde der Kopf abgerissen. Die anderen Arbeiter konnten sich durch rechtzeitige Flucht retten. Bukarest. Der König hat dem Ministerpräsidenten Majorescu den Großkordon und dem Unterrichts- Minister Dissesco da» Grvßoffizterskrcuz de» OrdenI Karls I. verliehen.
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