Suche löschen...
Dresdner Nachrichten : 20.06.1905
- Erscheinungsdatum
- 1905-06-20
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-190506206
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19050620
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19050620
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1905
-
Monat
1905-06
- Tag 1905-06-20
-
Monat
1905-06
-
Jahr
1905
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 20.06.1905
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
verug5geMn «NvIMbrlt»«»' b«» UM» W«j«»ltoer tiuttaaun, durch u»I,rr Kote» >»d«»d« und «»r,en», an Sonn- und M»»Ia,«n nur etnmav » Mt »0 v> > durch au-ivürN,« Kvm- «>M«nSr« » Mt du » Ml »O Pf. v«t einmall,er ZulieNun, durch di« VoIt»MI. «odneBeliellaetd». im Aus land mit entlvrechcndem Auichlua«. « a»druck all» Arltlel u. Oriamal- Mitteilunarn nur mit deutlicher vuellenanaade i.DreSd Nachr ") «ulülsl«. lliachträalickx bonorar- onivrllche dleiden unberücklichtiat: mwertanaik Manutkrwi« werden nicht auibewahct. »elearamm-Adreli«: Nachrlch»«« S>r«»de». Srgliiodrl 1856. vor votatl-Vorkaut <1vr viimvnNul-l'adrHi Xltmarkt 6 SS. llokliolkrtmt blstst io ^olimnelcvollsr Xuitükruo« ungarnisrls uns xaroisrto klüt« nsod slaonso, sovio?»ri,sr, Ixinciansr unil Viaasr dloclolisn.I Ürüsnts» L>»8vrl VorrUAlieNn« t^u»lir»tea ru k»briltpr«i»«n ia ,ck^v»r» «1er rotk Oummi, Lvklsuvks keinksrAt Qeupolt. luedvarsv. »:*IX!elL!Iijl'uellSl'!iei1el>*:. allsr Xri, gentannls, gerogsns osor «rvprägts Ltussvoartilrel naol, jsäom Uustsr, ooliort, vnrnlelrelt o<^r mit «onsügem ßalvanisvkon vabsrrug lloksnt ul» SpsrislilLt « Paal «irs-koro. ^ Hauptgeschäftsstelle: Mariciistr. 38,4V. Anreizen, tanf. Unnadm» von Anlündiounaen dis michmiIkNiS L Ubr r-oniv und Feiertags nur ManeiNnaÜe « »oo >1 bis Vil Udr Die ilvallige Grund, «eile Na. « Siibeni 20 Pig. An- kündisunaeii aui der PrwaneUe Zeile 2k Pis : die 2 ivaltiae Z'Ue aui Terl- ieile so Vis als Emgetaudt Zeile Sv Via In Nummern nach Lo»u- und Feierrase» l ivalnsc Äinnd»e,ie so V's. aui Vnvalicttr <w Vtg.. 2 wattige Zeile aui Terlieite und als tringeiandl so Big. AusivürNgcNui- trase nur gegen LiorauSbeiabinng. Beiegbiailer werden mit tv V'g berechnet. Sernivrechanichlutz: «m» 1 Sir. U und Sir. 20SS. narenisrnonnonosrucn cuaaurrrU. von all vairo. — Uvrltn dV. ü t. - franlckurt a. Ick. luluibor 6or KOni^'Neli prttusFikt'Iuin in 8115«, Orancl 1'iix >VclUtU88k<.IIun8 8t. luoui« 1904. IsLssvr koosifsinsr ckoutüvsier unä snZIinedsr ^nruZ-, HvSsn-, ?nlötot- uncl ^Vastsiwtoffe in nllon mockornsn Knrdvu unä ?rimü-(junlitüten ru billiZstöll Kreiuou. Voißnuthstolls 6kr vom KZI. Ii'inttn/lliiuistkrium nöuZorvSdlten vorsokrifdZmLssiZsn Vyikorm8t.otks lar KömZI. 8LeIi3. 8tiUits-?c»i8l.k6amt6. Uvrmrllln i'ö?8ellvl Sekekelstrssse 19 l 141^1,»«'« ^ «r. I«». Imiere Luge Preußens. Hvfnachrichte», Gcwerbeknmmer, Deutscher Buchdruckerverbund,! Gabelsberger Verbandstag. Schweden u. dtorwegen. „Wilhelm Dell", Hermann Lingg 1°.! Mutmaßliche Witterung: Warm, meist heiter. DienStaa, 20. Auni 1WL. Znr inneren Lage in Preußen. Es kriselt wieder in Preußen, genau so, wie in der hoch sommerlichen Zeit des Jahres 1899, als die Kanalvorlage als Zankapfel zwischen den nationalen Parteien wirkte und eine heftige Fehde entfesselte, die aus lange hinaus den inneren Frieden in dem führenden Bundesstaate arg gefährdete und auch im Reiche ihre üblen Nachwirkungen fühlen ließ. Dieses Mal ist es die Berggesehgebnng der Regierung, die der Lage ihren kritischen Stempel aufgedrückt hat, und diejenigen, die sich von dem amtlichen Vorgehen beschwert fühlen und den Spuren des Fürsten von Bülow nicht folgen wollen, sind nicht die Landboten des Ab geordnetenhauses, sondern, wie die linksliberale Presse sich ans drückt, die „Herrenhäusler". Der bisherige Verlauf der parlamentarischen Beratung über die Berggcsehnovelle war so, daß das Abgeordnetenhaus am 31. Mai mit einem mühsam mit der Regierung vereinbarten Kom promiß in der Mappe in die Ferien ging, während das Herren haus noch drei Tage länger tagte und sich zum allgemeinen Be fremden in Tönen der schärfsten Feindseligkeit gegen das schwer vollbrachte Werk gefiel. Nunmehr ist die Kommission des Herren hauses, an welche die Novellen verwiesen wurden, wieder zu- sammengetreten, und bei der ganzen gespannten Sachlage, die den Ausgang der Kommissionsverhaiidlungcn als hochwichtig für die weitere Gestaltung der inneren preußischen Politik der nächsten Zeit erscheinen läßt, richtet sich die allgemeine politische Aufmerk samkeit auf diese Tatsache. Es handelt sich, um dies noch einmal kurz zu wiederholen, um zwei Vorlagen der Regierung. Tie eine bezieht sich auf eine Verstärkung des Schutzes der Bergarbeiter, während die andere die Stilllegung von Zechen betrifft. Das Gesetz über die Zechenstilllegung soll den Mißbräuchen steuern, die unter der Herrschaft des rheinisch-westfälischen Kohleushudikats dadurch hervorgetreten sind, daß lediglich aus großkapitalistischen Gewinnrücksichte» kleinere Betriebe außer Tätigkeit gesetzt und damit die ganzen Belegschaften auf das Pflaster geworfen wurden. Die letztgcdachte Novelle ist in ihrer sozialpolitischen Wirkung überdies vom Abgeordnetenhaus« noch dadurch verschärft worden, daß ein Antrag Gamp lfreikons.) Annahme gefunden hat, der die zeitweilige Mntungssperre einführt, d. h. die amtliche Erlaubnis an einen Bergwerlsbcsitzer zum Betriebe des Bergbaues unter be stimmten Voraussetzungen im öffentlichen Interesse versagt wissen will. Die Aussichten der beiden Gesetzentwürfe in der Kommission des Herrenhauses und ebenso im Plenum werden allgemein als völlig unsicher bewertet. Eine offiziöse Auslassung in einem Münchner Blatte weist in elegischem Tone darauf hin, wie man zuerst unter dem unmittelbaren Eindrücke des überraschenden Kom promisses in der dritten Lesung des Abgeordnetenhauses allgemein, Freunde wie Feinde des Gesetzes, der Meinung gewesen sei, daß das Herrenhaus nicht zögern werde, das Werk des anderen gesetz gebenden Faktors gntzuheißen und damit die „gefährliche An gelegenheit" aus der Welt zu schaffen; heute dagegen konnte man über den schließlichen Abslimmnngsausfall des Sberhanses Wetten eingehen. Diese Unsicherheit darüber, wie sich das preußische Herrenhaus entscheiden wird, lastet wie ein Alp aus dem politi schen Leben des Augenblicks, und zwar nicht nur in Preußen, sondern auch im Reiche, weil es sich bei dem bevorstehenden Fall der Würfel um weit mehr als um eine mehr oder weniger große Befriedigung der Bergarbeiter handelt, weil dabei, wie ausdrücklich offiziös der gestern zusnmmengetretenen Kommission des Herrenhauses zu Gemüte geführt wird, die Basis für eine ersprießliche Fortführung der inneren Politik Preußens, die mit derjenigen des Reiches durch so viele Fäden verbunden ist, in Frage kommt. Hier liegt auch der Grund, der das Herrenhaus hätte veranlassen sollen, von vornherein ein größeres Verantwortungsgefühl wallen zu lassen und bei der ganzen Behandlung des Gegenstandes höhere all gemeine politische Gesichtspunkte in Betracht zu ziehen. Es mach! doch einen wenig erbaulichen Eindruck, wenn die hoch- konservativen Magnaten der Ersten preußischen Kammer an Schärfe des abfälligen Urteils gegenüber dem zwischen Regie rung »nd Abgeordnetenhaus vereinbarten sozialen Berggcsetz- gebungswcrke mit den Bergarbeitervcrbänden und den „christ lichen Sozialveisormern", die auf dem jüngsten Eva)lgclisch- Sozialen Kongreß in Hannover ihr nltraradikalcs Wesen oder richtiger Unwesen getrieben hoben, wetteifern. Gewiß hat auch das Herrenhaus seinen vollbcgründclen Anspruch auf freie Kritik sowohl der Regicrungsmaßnahmen« wie der Beschlüsse der Zweiten Kammer. Im Gegensatz aber zu den unverantwort lichen Elementen, die sich im Gefühle ihrer persönlichen Un gebundenheit lediglich oder vorwiegend von agitatorischen Be weggründen leiten lassen, muß man von den Magnaten des preußischen Herrenhauses voraussetzen, daß sie über ein hin längliches Maß von Verantwortlichkeits-Bewußtsein verfügen, um an ihre Reden und Entschließungen das hemmende Ge- wicht allgemeiner staatlicher Erwägungen zu hängen und sich vor einer folgenschweren Störung wohlerwogener politischer Zirkel der leitenden Kreis« und des zweiten gesetzgebenden Fak tors des Landes zu hüten. Wie außerordentlich schädlich, störend und verwirrend das bisherige schroff ablehnende Verhalten des Herrenhauses gegen über dem Koinpromiß in der Bergarbeilerfrage gewirkt hat, er hellt drastisch aus den Kommentaren, die von der Presse des Linksliberalismus und des Zentrums dazu geliefert werden. Das leitende ultramontane Blatt erschaut bereits im Geiste „die ge samte konservative Fronde gegen die Regierung aufmarschieren", und zwar nicht nur in Preußen in Sachen der Bergarbeiter- gesctzgebung, sondern auch im Reiche in der Finanzpolitik und aus dem Gebiete der Sozialpolitik. Namentlich in letzterer Hinsicht schiebt das Kölnische Zentrumsorgan mit der ihm eigenen jesuitischen Unbedenklichkeit den Konservativen alle möglichen bösen Absichten und noch einiges in die Schuhe. Die Kon servativen, so wird behauptet, seien direkt arbeiterfeindlich, wollten der ganzen Sozialpolitik den Garaus machen und drängten zu dem Zwecke zunächst auf eine „Kraftprobe" mit der Sozialdemokratie hin, natürlich eine solche, bei der „die Flinte schießt und der Säbel haut". Ein pommerscher Landedelmann habe zu einem Zentrumsmanne, der „zeit seines Lebens ein Freund der Konservativen war", geäußert: „Wir Konservativen haben einen seinen politischen Instinkt und sind keine Gemüts menschen. Wenn sich ein Tiger zum Sprunge duckt, so ivarten wir nicht, bis er uns an die Gurgel kommt, sondern legen an und schießen die Bestie zusammen". Der „klaffende Unterschied" zwischen Zentrum und Konservativen liege darin, daß jenes eine Volkspartei sei, diese dagegen eine „Herrenpartei, deren Normalsigur der Herr Rittergutsbesitzer bildet". Das Zentrum, so wird schließlich pathetisch erklärt, werde lieber mit den Konservativen brechen, als sich zum Handlanger der Reaktion machen. Gleichzeitig hat das ultramontane Leibblatt die Bescheidenheit, der Regie rung nahe zu legen, daß sie sich eine sichere Mehrheit für ihre Vorlagen verschaffen könne, wenn sie „ein paar Dutzend katho lischer Notabeln aus dem Westen zu Mitgliedern des Herren hauses ernenne". Es geht doch nichts über ein bißchen Unver- frorenheit! Nicht minder bezeichnend für die Hoffnungen, die das Vor- gehen des Herrenhauses aus linksüberaler Seite wachgcruscn hat, ist der Jubelhymnus, den die „Franks. Ztg." anslimml. Tas demokratische Blatt gibt seiner unverhohlenen Freude darüber Ausdruck, daß „hier die Keime für einen ganz gesunden Konflikt lägen". Lehne das Herrenhaus die Vorlagen ab, so trete der Reichstag in die Bresche. Revidiere aber das Herrenhaus die Entwürfe noch mehr nach rückwärts, so würde der Reichskanzler sich genötigt sehen, gegen die „hohen Herren" scharf zu werden, und es sei ein Zusammenstoß zwischen dem „agrarischsten aller Reichskanzler" und dem im Herrenhaus vertretenen Groß grundbesitze unvermeidlich Gleichzeitig würde dann auch das konservativ-nationalliberale Schulkompromiß in die Brüche gehen und die Session so mit einem scharfen Mißklange enden. „Kann man mehr wünschen?" ruft das Frankfurter Blatt bei diesem angenehmen Zuknnslsbilde voller Entzücken aus. Es ist keine Frage, daß eine andauernd unversöhnliche und einer besseren Einsicht unzugängliche Haltung des Herrenhauses gerade das gefährden würde, worauf es vor allem ankommt, ein zielbewußtes, geschlossenes Vorgehen des gemäßigten Kon- servatismus und des gemäßigten Liberalismus in allen großen politischen Fragen zur möglichsten Ausschaltung und Ab minderung des beherrschenden Einflusses des Zentrums. Zentrum, Radikalismus und Sozialdemokratie wurden die Ge winner sein, wenn das Herrenlwus sich unbelehrbar zeigen sollte. In richtiger Würdigung der weittragenden Folgen einer solchen Entwicklung ertönen denn auch von allen Seiten aus dem konservativen Lager selbst ernste und eindringliche Mahnrufe an die Magnaten des Herrenhauses. Freiherr von Zedlitz be schwört die Herren, doch nicht die T»inge auf des Messers Schneide zu stellen, und die „Deutsche Tagesztg." erklärt die Annahme der Vorlagen für eine staalswirlschastliche Notwendig keit. Sollte das preußische Herrenhaus es dessenungeachtet wirklich aus sein Gewissen nehmen wollen, die Geister rück sichtslos auseinander Platzen zu lassen und einen allgemeinen Kampf zu entfesseln, stall durch besonnenes slaatsmännisches Maßhaltcn zur Stärkung des inncrpolitischen Friedens bcizu- tragen? Das ist schwer zu glauben. Jedenfalls müßte sich dann die erste gesetzgebende Körperschaft Preußens den Vorwurf gefallen lassen, daß in ihr ein Hochkonservatismus herrsche, der mit seiner augenfälligen Rückständigkeit ebensowohl ein stören des Element für den Zusammenhalt der beiden großen nationalen Parteien bilde, wie die Linksliberalen auf der anderen Seite. Neueste Drahtmeldnnflen vom 19. Juni. Deutsch-Tüdwestafrika. Köln. In einem Berliner Telegramm erklärt die „Köln. Ztg.", daß in dortigen amtlichen Kreise» die Richtigkeit der eng lischen Nachricht von der Ueberrni» pelung Warmbads deme n t iert wird. ES kan» daher keinesfalls angenommen werde», daß stärkere Banden der Aufrührer in der letzten Zeit gegen Warm bad vorgerückt oder gar sich dieses Ortes, der wegen der vielen Kriegsvorräte zweifellos eine sehr starke Besatzung haben wird, bemächtigt hätten. Trotha, der sich gegenwärtig in Kcelmanshoop aushält und von dort telegraphische Verbindung nach der Lüderitz- bncbt und Windhuk hat, hätte längst über derartige Vorfälle rm Süden Nachricht gegeben. Berlin. Nach einem aus Windhuk gestern Angegangenen Telegramm ist der englische Oberstleutnant Trench der Royal- Artillerie in Gibraltar, welcher dem Hanptauartier des Generals v. Trotha zngcteilt ist, am 8. d. Al. in Lüdcritzbucht eiiigctroffcn und seit dem 10. d. M. aus dem Marsche nach Keetmans- hoov, wo er voraussichtlich am 17. d. M. eingetroffe» sei» wird. Oberstleutnant Trench war während der vorjährigen Mauöver zum Kaiser kommandiert und ist mit den afrikanischen Berhältnitsen vertraut. Unwetternachrichten. Hamburg. tPriv.-Tel.) Bei den schweren Ge wittern, die am Freitag vis Sonnabend über ganz Nord- und Westdeutschland nicdergingeu, siird nach einer Zusammenstellung insgesamt in 62 Ortschaften durch Blitzschlag 116 Gebäude ein geäschert, 3-1 Personen vom Blitz erschlagen und viele verletzt und auf den Weiden viel Bich getötet worden. Der Hngelschlan ver nichtete stellenweise die ganze Ernte. Am Speller-Moor bei Lingen wurde der Hofbesitzer Hoesing nebst zwei Kindern, die hinter! einem Dorstwusen Schutz gesucht hatten, vom Blitz ge-! troffen. Alle drei wurden getötet. Köln. lPriv.-Tel.s Bei dem gestrigen in der Moselgegend niedergcgangenen Gewitter zündete der Blitz in Pünderich, s wodurch drei Häuser abbranntcn und eine Frau in den Flam» j men umkam. Ihr Leichnam wurde verkohlt unter den Trüm mern des Hauses ausgesunden. Auch zahlreiches Vieh ist ver brannt. Marokko. Paris. tPriv.-Tel.) Uiiterrichteterseits wird bestätigt, daß R ouvi e r in seiner letzten Konferenz dem deutschen Botschafter Fürsten Nadolin die Mitteilung machte, daß er zwar der Ein berufung einer internationalen Marokko-Konferenz prinzipiell nicht ablehnend gegcnübcrslehc, andererseits aber Vorverhandlungen mit Berlin über das Programm der Konferenz wünsche, wodurch die Arbeiten der Konferenz eine bedeutende Erleichterung erfahren würden. Zwecks Einleitung der Vorverhandlungen würde Bourgois mit einer iLpezialkonmussivn nach Bszli» betraut werden. Paris. Der „Agence Havas" wird aus Fez unterm 15. dS. gemeldet: Ter Maozcn hat beschlossen, eine neue Verstär kung von 500 Mann nach Saitia zu senden, die Fez dem nächst unter dem Kommando des Kard Sidriß el Kammah ver lassen werden. Der Kaid wird die Leitung der Operationen in Saitia übernehmen. Paris. Nach einer Meldung der „Agence Haoos" ans! Algier ist die Nachricht eines Pariser Blattes, daß die fran- j zösischcn I n sl ru kt i o n s o f s iz i e r e der Truppen in, Udjda abberusen worden sind, völlig unrichtig. Lvndvn. tPriv.-Tel.t Die englische Regierung soll jetzt geneigt sein, die iiiterncitionale Konferenz für die M arokko- Angelegenheit anzunehmcn, falls die französische Regierung sie amielmien sollte. London. lPrio.-Tel.) Tie .Morningpost" bezichtigt Deutschland, die marokkanische Frage lediglich deshalb aufgcrollt zu haben, um einen Hebel zu gewinnen, mit dem es sich an oie Spitze der europäischen Mächte schwingen wolle. Frankreich und England sollten getrennt und nacheinander ein zeln gedemütigt werden. Tanger (Priv.-Tel.) Tic französischen Offiziere, welche als Armccinstruktvrc» nach Marokko gegangen waren, sind nunmehr zurückl> erufcn worden. Russisch-javanischer Krieg. Petersburg. Aus Korea wird unter dem 15. d. M. ge meldet, daß die Japaner auf Kongchen und Musan vor rückten. Unter dem 18. d. M. telegraphiert Linewitsch, daß nichts Neues z» melden ist. Tschifu. Tie Japaner haben die europäischen und ame- rikanischen Firmen aufgefordcrt, Port Arthur zu ver lassen und ihre Waren zu entfernen. London. <P>iv.-Tel.s Einer Trahtmcldung aus Schanghai zufolge wurde der türkische Militär-Attache, Obcnt DerterBc». von einer Kugel am Bein verwundet, während er an den militä rische» Operationen in der Mandschurei tetlnalun. Berlin. sPriv.-Tel.s Ter Pariser Korrespondent der „Daily Mail" hatte berichtet, Kaiser Wilhelm habe ge wisse Mächte wegen Einberufung einer internationalen Kon ferenz znr Regelung der ostasiatischen Frage sondiert. Das Ergebnis der Sondierung bange von dem Ausgange der bevorstehenden großen Schlachten in der Mandschurei ab. Diese Meldung wird in unterrichteten Kreisen für durchaus erfunden bezeichnet. Znr Lage in Rnfflnnd. Petersburg. Heute mittag empfing der Kaiser im Alexandra - Palaste in Pctcrhof die Abordnung des S e m st w o k ong r e s s e s zu Moskau, sowie die Bürgermeister und Vertreter von Petersburg. Die Abgeordneten des Mos kauer Kongresses, Pelruukewttich, Rotroditschew. Fürst Tscha- kowsky, Fürst 'Dolgorukow, Fürst Lwow, Köwalewski, Nowv- silzew, Lwow, Fürst Trubetzkoi, Golowin, stehen unter Fübrung des Grasen Heyden. Die Abgeordneten Petersburgs sind: Baron Korfs, Nikitin und Fedorow. Fürst Trubetzkoi richtete an den Kaiser eine längere Ansprache, in der er die schwierige Lage Rußlands darlegte, welche die Seuistwo gezwungen habe, sich an den Kaiser direkt zu wenden. Die Ausführungen des Fürsten Tru- betzkoi, die eine halbe Stunde dauerten, machten tiefen Ein druck aus den Kaiser. Dann sprach Fedorow als Vertreter Petersburgs. Der Kaiser erwiderte in längerer Rede. Er gab seinem Bedauern Ausdruck über die ungeheuren Opfer, die der Krieg gefordert, besonders über die letzte Niederlage zur Sec, und schloß mit den Worten: „Ich danke Ihnen, meine Herren, für die Gefühle, die Sie zum Ausdruck brachten. Ich glaube an Ihren Wunsch, bei Durchführung der Grund sätze der neuen Ordnung mitzuhelscn. Mein Wille, der Wille des Kaisers, eine Nationalversammlung einznbernfen, ist un erschütterlich. Ich wache täglich darüber. Mein Wille wird auSgcsührl werden, das können Sie^heule den Bewohnern des Landes und der Städte verkünden, sie werden mich oei diesem neuen Werke unterstützen, die Nationalversammlung wird wie früher die Einheit Rußlands mit seinem Kaiser Herstellen, sie wird das Fundament einer -Ordnung bilden, die aus den nationalen IS 8/1 wsqspv« * j USÜÜVZ _»«
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite