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Dresdner Nachrichten : 12.11.1885
- Erscheinungsdatum
- 1885-11-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188511129
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18851112
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18851112
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1885
-
Monat
1885-11
- Tag 1885-11-12
-
Monat
1885-11
-
Jahr
1885
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 12.11.1885
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Q> 7 — Ar »I« schwöre es. so wahr mir Gott helfe". Die Abgeordneten Ahnrrt, Bnssenge, von Carlowitz, Däbrrik, (steorgi. Gradl. Giiiilher, Hetnnan». Kirbach, Knechtel, Ma», Meiserschmidt. Muller-Eoldttz, Päßler. Richter, von Seydewitz und Udle. die schon früher der Kammer angehött hatte», wurde» einfach durch Handschlag ver- pslichtet. Den Schluß der Sitzung bildeten verschiedene gelchäst- licke Mittheilnngeii. — Die erste Kammer hielt zwei geheime Sitzungen ab, welche der laut kgl. Dekret für die begonnene Land- togsperiode wiederum zum Präsidenten ernannte Herr Kammerberr von Zehmen leitete. In der Nachmitlagssitzung, der Se. kgl. Hoheit Prinz Georg beiioobute. eriolate die Wahl des Direktoriums, und zwar wurde an Stelle des verstorbene» Landesälteste» Hrmpel Herr Olerbürgermeister Tr. Strivel zum Pieepiasideuke» gcwälrlt. Zum erile» Sekretär ivrrrde lviedermn Herr Bllrgermeister Löhr. zum zweiten Herr Grat v. Könneritz ernannt — O'nie weitere Anzahl königlicher Dekrete ist dem Land tag zngegange». TaS eine gicbt eine snimnarischc Uebersicht über die Gimiabmei! und Ansgal'rn beim Domancntond in den Jahren 1888 und El. Eiival»» le> aus denielben nur. dal, t»> Jahre 1883 die Einnahmen I.ii>.'> ?>!>! Mt . die Ausgabe» 389,!>0kMk., im Jahre 1881 die Enuialmie» 1 ,"«>8,127 m,'f, pst- Ausgaben 572.561 Mk, be trugen, wodurch sich für 188:! ein Bestand von I.itt^lklt Mk,, für 1881 ein wieder von I.8ti>. ergab. Zivei weitere Dekrete bei:,ne» e,i> mit den ?k,,otSm aiiienen zu Owtba und Meiningen vruwredeles lledereinkcnw lei, velnits M'ilbenutznng einiger kgl sächs. Loiide>.'0iiual!eu iBrännsevr' b Jreiberg. Sackienbnrg b Frankeii- berg nnd Waidbeuv icilens der dortigen Regierungen. Ein viertes Dekret enthalt de» Recheiischailsbeucht der BrandversicheruiigSkvm- nwsiou über die Beiwaliuna der Landks-Jmmolnli>u-Brandversiche- rlnigsai-Nolt. -lns deiiue ben ergiebt sich, daß bei der Gebäudever sicherung ei» Ueberschui; von I,l4l,2l8Mk. und bei der slrnvilltgcn Pe.neberiliig der zum Fabrik oüerauderen gewerblichen, sowie zum I.mtwirll.'ichatllichen Betriebe dienenden Maschinen ein solcher von z2!>,722 Mk. erzielt wurke. Der PerwaltniigSanfwand betrug zu sammen l,014,514 Nil. Be, der L a . d ta gsw a h l im 35. ländlichen Wahlkreise Oberwieieuthal, Scheibenbeig, Lößnitz. Jöhstadt, Grünbein und Geaer> erhielt der leuewiillischarilicheKreissekretär M öb > nS bisher 1224 Sliinineü, de, Justizratli Koch 487 und der Schriftsteller Lieb knecht 2»)l. Ec- ie'ien noch 12 kleinere Ortschaften, die das Er gebnis, nicht andern. Der 'Wahlkreis war durch den Tod des Direlwr M. »er. ,rle> ai : dieser war bei den Hanptwahlen ohne lSeaensaiid dalen aewabll worden. Der bei denselbe» im städtischen W ! '-.eie- -lunaberg nnlerlegene Jnslizrath Koch war dort von den .E i.tervaiivrir a-.r«>..estellt worden; im letzigen Wahlkampfe des schratlrerseS liittel'tnnen il>n die Liberalen gegen den Konservativen Möbius. Auch die Dozialdeniokraten fanden eS angezeigt, einen Beruich zu inarl eii, den bei den Hanvlwahlen dreimal niikerlegenc» L.ebknecht -n die Kaioiuer zu bringen: auch dieser Versuch mißlang, In den wenigen Woche» i.nt den Hanvtwahlen, bei denen keine euivae soiialdcmolratinhe Slonme abgegeben ivorden war, hat sich nrimlich d,eie Puiie« uichr iiili 2«>-' Sluiiineii vermehrt; diese hauen vielmehr damals nur gernhl. — Jur den Ankauf des Ritlergules Sch necken grün im Poigtlande als '-'libeilerlolonic im Königreiche Sgchien sind gm Dienstag drei größere Beitrüge gewüvrl worden, 3000 Mark auS Hob. »'übte, brE Bst'.rk von der Freibergerstuißc' liier und 4«»Mack ros Waldheimer Geaeud, Da sich noch nrchl viel Brilglieder zum Bestritt airgemeldel hnlien, wird darnn erinnert, daß lür Dresden Listen zum Einirag b.reir liegen bei den Herren Thiel, Pragerslraße, W. D-nb nn Alimarki, O A 'Richter, SchlcPilraße. Riedel, N'en- moiki, '.Nn» '.>Routzstrnße, Riet erläge des DihroieilvercinS, Jo- bannesii ,ße, Hockner. Renuadt Hanplilraße. und bei dem Ka'sirer d s B- reo , , Herr» Re lmangs-alh a. D Inst, Lomicnslraße 51. Gelchaüsnelle deS Berems g. A u. B, Svorergaise 3. - Emen giiisalligen Denivergllir>inie»scr>ied zeigten mn gestrigen Broigen die Eibebene nnd der Loichiviger Hölwnzng, Während gut lebierer nur E nnd 2',ü C>üad I! Kälie beobnchlet wlirden, lvnr die Demchcatnr z. B, auk Slrehtener Hlur bis mit üb-' Grad li. nnter den Geirie'.vnnk! geinnken, — Werren Erniedrigung der Lnit- l oweiatnr bis znm Getrierbnnst niiißien genern irül> ans den Reubanidn die Mauerungsarbeilen vorübergehend eingestellt werde». Auch ir,irden die onisleigendeu ubgebflatlerie» Slraßeuilreckeu zum b.'ieren Ie.ik. i,:a-,en der Fuhrwerke erstmalig mit Kies beilreut, — Der I,h sbericht deS B e r eins zu m I raue n s ch u s) hier, welcher am Mrmtag sein A>, Sliilnngsiest beging, bethüligt w eder die lorEhieileude N>ll-'. aber mlhbm,ge»de Thätigkeil dessel- l?0 Blitgiieder, der Anstalt - Satt, » ^ scheu. Ein Hen eilt entschlossen heraii^und gleitet aber im Schniuhe aus. tvird >u stüi reni Brrein oehoreu aege»wg»Ng 17'.» ende Srhivettern und Leiwen»«»'», 2', wirk E'.iisionäriiinen nud i : nneii belrngeu 187,8! B i ui flössen im lepier 1 » ü3 Kostschivestern, 78 Halope>rsioiniri»nen au Die Jahresein- M„ die Ausgaben l87,147 M. Dem lbleichgilsiabr zu: 6«X> M, Geschenk der gm, I8,<'X> Bi. reu dem verstorbenen Frl. de Wilde nnd »och '.whrere kleinere Beiträge. — üo.lcr verschiedene» Kränzen, die vorgestern — am Geburts tage Dr, :R artin Luthers — an deslen Denkmal am Neu- -t'-ricki >i>e-e>gelegt worden waren, befand sich auch ein großer Tan- i.eiuejsigkraiiz nur der '.'lufschrtit: «Dem Andenken M. Luthers ein dankbarer Kalhoht! -- llnierer heutigen Snidtmiflage liegt ein iimiängllches Preis verzeichnis; der hiesigen wohlrenommirten Kassec-Gioßhnndlnng von 'B o r n u, T a u ch sLceslrai;e hei, aui >r>elches hiermit speziell hm- gewiesen iei. — Im B i k t o r i a - 2 a l o ii bleiben die drusti'ch-komiichen Clowns „Dhe livr> Bla es" nur »och bis ll. d,, am 1ü, erscheinen ciu> der Bahne drei 'ein dreisrrw kleine Eiephaateir — „Wenn der guunnihige Blenich einmal hebe wird, dann bat daö etwa? zu hedenien !" io tagte Jean Paul irgendivo und er hat Recht. Manch' wahres oder gni eNundeueS Geirhichichen iUaslrrrt die Gatmüihigleit und (sseialligteit des sächsischen Eiien- h a b n V e r i v n a l S nnd vor Allem der Schassner, die zu ihre» sonstigen dienuliche» Eigenichailcn auch die „Engelsgeduld" oinzwll annvcilen müssen Der 'Airogan; nnd maßloie» oder gar unrechl- mäßigen 'Ansprüchen gegenüber blickl nnier Schassner gelassen, und auch die a,nmmheil, die deS Menichen Geduld io vit aus Harle Prohen stellt, bringt ihn nichl >» Harnoch, denn üe begegnet ihm alle Tage, — aber die llnve.schämtheil macht ihn, den Gntmü- ihsgen hö!e nnd das hat dann etwas zu bedeuten, nämlich einen S tui'aiilrag, Sollte man es 'ür möglich Hallen, daß die Vorgesetzte Behörde unicrS Etienhahnverionals i» ledcr Woche irgend eines Br. inten sich anziinehmen und wegen einer ihm zugeiüglen Be- ielompiung Aulrag aui Veslraiung zu slelle» hat k K>i>lm — aber es ist leider so und doppelt zu beklagen, daß cs sich dabei o'I um die rohesten Schimpiworte handcll. Und nichl eliva nur Leute ans den nuterslen Klassen bedienen sich derselben, »ein, Lerne, die aus Bildung Aniprnch mache»: Kanslerile, 'Agenlcn, Handlnngsreisende. Jabrikaiiten, ja sogar Ritlergnlsbesitze» lheilen sich mit Lenlen auS niedrigstem Staude in die empfindlichsten Slcaieu, die in eiiikni Jahre zwischen lü Mark Geld- und ln Wochen Geiängmßstust'e sich ' l eivegteu. So wenig einem sächsischen Eiienhahnheamlen un höfliches oder barsches An'trele» einem Passagier gegenüber »ach- geiehen wird, io unbedingt wird er aber auch von der Gr»e>al- dirckkion in Schutz gcnonime'u gegen Insulten unerbittlich tolgt der Snaiantrag jeder Beleidigung, mag sic verübt haben, wer da wolle. Häufigen Anlaß zu solchen Beichimptungcn Iiebl die Berhüluug von Billctmrlichklcien durch dw Pigilauz der Schassner. Daß diele hierbei nur ihre Pflicht gethaii, will solch' treuiidlicheu Fahrgästen nhl zu Kopt und das Geschimvie geht los! Aber schlecht bekommt ihnen du« ans jeden Fall: der gulmüthige Schaffner und seine Dientlbehordk haben in solchem Falle das strecht nnd die Pflicht, e-nmal bvic zu werden, »nv bas Kal dann doch etwas zu bedeuten! — Bekanntlich zweigt die im Bau hegrissene Seknndäshahn P o t > ch a p p e l - W'. l s d r u i s schrägüber dem Bahnhvi zu Pvt- 'chahvel von der Hauvklinie Tresden-Cheninitz ab und ist man geg »wattig dort n»t Sprengnaasarhesten beichattiat. Vorgestern Nachmittag, als eben em Theil deS geivrenglen Felsens in die Luit ^inz. vraslclte u. 2l. ein mächuger Llenr aui das Dach des alten ScnulhanseS nieder und em zweiter im Gewicht von eliva '/< Ecnlnei nabni seine Richlung über die Geleise der Hauptbahn weg. Hierbei enl»iiig eur zunger Beann. der sieh oberhalb deS Bahnhofs gebäudes. also m sehr bedenkender Ent'crnung von der Spreng- slälle beiand, nur durch schnelles Niederheugen des Körpers dem Tode oder einer schweren Verletzung. Hosscnllnh wird hei Wieder kehr von Sp>cnglM;,en durch Absperrung gemstser Strecken derar tigen Gefahren vorgebeugt. -- BehutS einer Neukonstitnirnna hielt am Montag die seit 484 Jahren bestehende I ch u h n> a ch e r - I n n u n g eine außer ordentliche Versammlung ab. Znm l, Obermeister ward Herr D. Wulf, zum 2 Obermeister Herr O- Böcke gewählt. — In der Mittagsstunde eines der letzten Tage wurde aus der Großenhainerstraßc gelegentlich der Urbertnknma eine- langen GütcrzugeS vom Leipziger znm Schlesischen Bahnhof em Pferd ..... Hera» und saht es am Zügel, -.wird vom Pferde getreten und kommt unter dasselbe zu stürzen. Im nächste» Augenblicke mußte» hie Räder deS WaäenS über seinen Körper gehen. — über mit mächtigem Schwünge wirkt er sich rasch zur Seile, so daß die Räder nur leicht seinen Arm streifen und rettet sich so durch seine Geistes gegenwart vom lkeberfahrrnwerden Wie lange wich man den geradezu Gefahr bringenden Zustand unserer Reustädter Bahn- anlage wohl »och konserviren k — Die große Schießgasse wurde gestern Nachmittag nach Schluß der Arbeitszeit kür den Durchgangsverkehr wieder ge öffnet Dieses Oesfnen wird vorerst nur au» die Dunkelstunden, sowie aui die Sonn- nnd Festtage sich beschränke» müssen. — Leipzig, 10. Nvveinber. Sticht unberechtigte Verwunder ung erregen hier die verschiedenen Kritiken, welche seitens des ,,L Tatst." und der „L- Ztg." über die Kouknrrenzentivürie zu einem neuen BibliothekSgebäudc unserer Universität gebracht worden sind. Bekanntlich sind der erst», ziveite und dritte Preis den Architekten Arwed Roßbach (hier). Secling (Berlin) und Hanne- niann (hier) zuerkannt worben. Ais Preisrichter sungitten der Vor stand der Universitätsbibliothek Hr. Geb Hofrnth Prof. Dr. Krrhl, Herr Oberlandbaumeister Eanzler. dir Herren Pauräthe und Pro fessoren Heyn und Weißbach auS Dresden und Herr Baurath Müller anS Leipzig. Verwunderung erregt »nn an den Kritiken der Umstand, daß die eine sich über die drei prämiirtrn Entwürfe höchst abfällig ausläßt. während die andere namentlich den Plänen von Arwed Nußbach höchste Anerkennung zvüt. Der letztere Künstler hat erst lüngst auch bei der Konkurrenz für das Harmonie- gebäude den ersten und bei der siir die Knnsstchule den zweiten Preis erhalten, waS er beide Male, wie der Kritiker im L. Tgbl. selbst bemerkt, .besonders der Klarheit und Zweckmäßigkeit seiner Glnnddisvvsitionen verdankte." Diesmal aber hat es Herr Roßbach dem Knnslrichler des .L. Tgbl." gar nicht reckt gemacht. Da sind die Büchersäle viel zu tief und lensterarm, das Oberlicht ist zu schwach, der zur Ausstellung von Büchern unbrauchbare Raum stellt sich als zu bedeutend hermis. für eine ganze Anzahl von Räumen soll sich überhaupt kaum eine Verwendung finden, die Verbindungen scheinen nickt praktisch, die Hauptswnt ist nicht bvmogen dnrchgcbildet re. — kurz obiges Preisrichterkollcginm hat einem Entwürfe den ersten Preis zuerkannt, wie er stümperhafter kaum gedacht werden kann. Ueber den Werth der preisgekrönten Prvjeklc wird gleich am Eingang der Besprechung folgendes sum marische Urtheil gefällt: „Ob einer von den drei preisgekrönten Eniwürsen auch nur annähernd unverändert zur Ausführung kom men wird, erscheint bei genauer Prüfung derselben zwestelhait. Am thniillchsten würde dies wohl bei dem mit dem dritten Preise gekröiuen sein." Mit Verlaub, eine derartige Metakritik kann nur ein Lächeln jedes Unbefangene» bewirke». Hat sich denn nur der Verfasser desselben gar nicht überlegt, welche Autori täten hinter jenem Richterspruche stehen, mit denen sich zu messen, er doch wüst kaum beanspruchen wird k — Man sollte glantien, Jedermann mußte sich freuen, daß endlich eiiunal die Bauten für die Univeisiläl in andere Hände übergehen, denn Rieiuand wird behaupten wollen, daß Herr Bauralh Müller, dem sie bisher an- verlranl waren, bei ihrer Durchführung sehr glücklich gewesen ist. Daß letzteicr Herr mit in obige Kommission gewählt worden ist, war eine von der Höflichkeit gebotene Rücksicht. Hinter dem bescheiden Unterzeichneten Kritiker Dr. —r. i» der „L. Ztg. ver birgt sich aber ei» ebenso praktischer Kops wie seiner Kunstkenner, beste» Würdigung wabrer nnd edler Kunst sich vielfach doknmentirt bat. und der dem Urtheil des Preisrichters wie den Leistungen der Bewerbe» sicher jo objektiv gegennversteht, wie der Kriiirer des „Leipz. Tgbl." In der Beivrechung der Entwürfe der „L. Ztg." beißt es: „D>e Entscheidung tvird den Herren Preisrichtern nicht schwer geiallen sein, denn der mit dem ersten Preise prämürte Entwurf „Philadetvhvs" überragt durch »eine wahrhaft klastische Schönheit de, äußere» Geslnlkniig und durch Klarheit der inneren Elnrichtung alle übrigen. Aber auch die beiden anderen preisgekrönten Ent würfe sind hcivvrrageude Leistungen Die Hanvt»a<,'ade des ersten Planes „Phstgdeiphvs", ui ihrer Lage der Rordirvnt unteres ichönen KonzerthnnseS zugewendet, ist im Stile demselben verwandt, bei alter Einfachheit ,„id Noblesse, insbesondere auch in der sigürlich- inc'nttinenlalen Aiisichinnckung, von so feinem Ebenmaß und har monischer Wirkung, daß wir ihre vollendete Schönheit nicht anders als wahrhatt „klassisch" bezeichnen können. Die Grnndrißanlaae dieses Planes zeigt das Verwaltungsgebäude vom Magaziiigebänve § gleichsam umklammert: auf der Nordseite legt sich das letztere in i semei» Mitteltheile aus nnd umschließt als Kreissegment den großen j Leseiaal. Ter östliche und westliche Flügel ist von der Straßen- slncdt aus Sicherheitsrücksichten au» die Biblivthekichätze znrückge- riickl Tie Verwaltungs- und Wvhnräume bedurfte» dieter Vor sicht nicht, es konnte deshalb die tzaupttront des Gebändes mit stncn Vorlagen unmittelbar an de» breiteren Straßenzng gelegt werden, während der große Lcieiaal dem Lärm und Verkehr der Straße entrückt, in wahrhatt genialer Weise die absolut ersorderliche ruhige Lage a» der Nordseite erhielt." — Der Schulansschuß zu R vßwein wählte einstimmig den Realschnloberlehrer beim hiesigen Fre»»anrerslist, Dr. Phil. Gabler, als Schuldirektor. — Geh Regierungsrath d' Alinge, seit 3ü Jahren Direktor der Strafanstalt zu Zwickau, ei» hochverdienter Mann, der durch sein huinaniläres Wetcn wie durch retvrmatvrnche Thätigkeit aus dem Gebiete des Gesdngnißiveiens sich allgemeinste Anerkennung erworben, begeht am l6. d. »ein goldenes >Ltgatsdiencr-Jubiläum. — Im Schmerze unglücklicher Liebe hat sich dieser Tage ein Isisghriges Mädchen Jda Thomaß aus G r ü n l i ch t e n b e r g in einem Höckendorser Teiche ertränkt — Von Alkenbnrg kommend, ist am Dienstag früh nach 4 Uhr das ziveiipännige Geschirr des Zwnkancr Gemntehanblers Grob am Monster Berge dort verunglückt. Der Wagen ist, ohne ange- ichlestt worden zu sein, den Berg heremgegangen. Die Deichtel- ketien sind gesprungen, die Pierde stürzte» unk> der Wagen ging über sie hinweg. Ein Vierd war tvdk. dem andere» waren die Beme knl;wcige>ahre» und mußte es geiödtel werden Ter Geichirr« sichrer Grob cHßahriger Sohn des Besitzers» kam zwar auch mit unter den gestürzte» Wagen, doch sollen seine Verletzungen keine aUznschiveien sein. — Am letzten Sonnabend in der Mittagszeit sind dem Uhr macher Loichke m Radedurg von eine», anständig gekleideten Mann 2 Uhren gestohlen wordeir. Der Dieb konnte noch nicht ermittelt werden. — Das 4jährige Söhnchcn eines Handwerksmeisters in Me« ßen halte vor einige» Tagen eine Stoptnadel verschluckt. Man nahm ärztliche Hilfe in Anspruch und am drillen Tage kam die Nadel aus natürlichem ätze ge ohne Beschwerde wieder zum Vorschein. Die Nadel ist mit dem Lehr zuerst in den Schlund gelangt. — Ein Gutsbesitzer aus Kranpa. der am Dienstag Mittag mit seiner Ehefrau mittelst der Thüringer Bahn von Leipzig ab- snhrcn wollte, wurde, nachdem er bereits die Bstlcts gelöst hatte, von einem Herzschlage betroffen, woraus der BedauernSiverthe in der Portierloge alsbald seinen Geist chntgab. — Das Messer spielt unter den Arbeiter» und Gesellen fort gesetzt eine große Rpllc. Man müßte ans das Ziehen »nd Ge brauchen desselben gegen Menschen ganz besonders harte Strafen legen, denn dieter Unsiig greift lhatsächlich mehr und mehr um sich nnd ist geeignet, in den vetresscnde» Kreisen ganz besonders ver rohend zu wirken. I» der Nacht znm Montag sielen wieder vier BnE ginge Burschen uns der Straße »ach Klei » böhla mit Messer» über den Müblenbesitzer Reiche aus genanntem O>le her und haben ihn nicht niwrheblich verletzt. Die blutdürstigen Burschen sind zum Glück bekannt. — In einem Wirthschastsgebände des Rittergutes Seer hausen erhängte sich der OOjähriger Hnndarbeiter März infolge körperlicher Leiden. — Als der Koblenz»« der Anssig-Teplitzcr Schleppkahn bei Aussig am 9 Novbr. Nachmittags die nächst der Biestabrücke gc- leaene Ucberaangsstelle valsirte, aerietben aus einer nächst derselben Post» saftenden Schaiheerde 11 Stück unter die Räder des Zuges und wurde» zermalmt. Fortsetzung dr» lokalen Ihrtte« Srlt« ». TasirSgrschschtt. Trvtsckie» Reich. Der Prinzregent von Draunschweig hat das Grvßkreuz des herzoglich brnunlchiveigische» Ordens Heinrichs drs Löwen dem Oberlandesgerichtspräsidenle» Lchrmd verl-ehen. Tic andere» Klasse» dieses Ordens erhielten mehrere andere Braun- schwcigcr. Ter bisher au> der C'tadelle Magdeburg wegen LandcSverrathS ln Halt gehaltene KraszewSk, hat am Sonntag Nachmittag den ihm bewilligten Urlaub angrtrclen. Er ist in Begleitung semer Wlttdlchaiterw. die schon längere Zett de» chm war, abarrelft. Sonne rot», D» IH. Ikc>vc>md«r LE ES ist eine alte Klage, daß man stets theurer baut, als veran schlagt ist. Die vielfachen UebeMre,ln»arn der Kostenanschläge, wie sie namentlich bei Staatsbauten vorzukvmmen pflegen, haben bereit- dem preußischen Landtage mehrfach Gelegenheit ,wgebe». sich mit dieser Frage einaehend zu beschäftige» »nd von der Staatö- lbhllfe zu verlangen. Die vreußische StaatS- iher, gegen diese Ueberschrettuna mit aller > der pre leier Fr, regierung dnnae» , regierung beschloß daher, gegen diese Uebersä Energie vorzugehrn, und die vaubeamte», welche mit der Leitung und AuSiührung der Bauten bxaustragt sind, auch civilrechtlich zur Verantwortung zu ziehen. So wurden gegen einen Landbauinrisler. welcher bei dem Neubau eine» Regierung-- und Obervräsidial- aebändkS sich eiue erhebliche Ueberschreitung hatte zu Schulden kommen lassen, von der Regierung Ersatzanlprüche in Höhe vv» W.000 Mark mit der Behauvtung eingeklagt, daß derselbe >» einer Reihe non Fällen, abweichend von den Kostenanschlägen »nd Pläne» und von den unter Genehmigung der Regier»»« mit den Lieferanten abgeschlossenen Verträgen, für den Bau Materialien verwendet habe, welche an sich oder wegen ihrer Beurbeiiuna theurer kamen, als sie veraiischlaat waren. Obwohl der Beklagte sich u. A. daraus berief, daß die Uebcrschreitungen auf Antrag der StaatSregiernng von dem Landtage etat-mäßig nachträglich genehmigt seien und daß der Staatskasse ein Schaden gar nicht erwachsen sei, weil dec Werth deS Gebäude« entsprechend erhöht worden sei. so ist derselbe doch von dem zuständigen OverlandeSgerichte mit Au«nahme von Beträgen zu etwa 2000 Mk. zur Zahlung der eingckiagten Summe etcägen unter Zur kräftig verurtheilt. Zu Nutz nn geht, ist da» Erkenntniß des l „Ministerialblatt» für die innere ... -geklagt« Weisung der eingelegte» Berufung undRevisivn rechts ld ^ ..kommen aller Derer, die es a» rerlandeSgerichtS in dem letzten .. erwaltima" vrrösseiitlicht. Damit wird hoffentlich den Ukberschreitnnge» des Bnuanschlagr's bei StaatSvauten ei» wirksamer Riegel vorgeschoben sei». 'Aber auch die Baumeister von Privatgebänden werben auS diesem Erkennimsse die erforderlichen Lehren ziehen können, da die in deinselven ans gesprochenen Grundsätze ebensogut aus Privatbauten, wie auf öffent liche Paulen anwendbar sind. ^ irzlich wurde in Bockenheim ein seit 1868 daselbst von einem rlina bin leisten Ws '-1,stwnie»t erilksnet Deriellre Iiednela,- Sonderling hinterlegtes Testament erössnet. Derselve bedachte seine alte Dienerin mit 12,000 Mk ; außerdem wurden in seiner Wohnung, in Lappen u. s. w. eingewickelt, im Bett. Schrank. Koni mode-Ecken versteckt noch 11,055 Mk. gefunden. Die Werthpapiere zu ziihlen brauchte das Gericht vier volle Stunde». TaS etwa eine Million betragende Vermögen geht an lachende Erben nach ans wärls. Beim 88. Infanterieregiment in Mainz dient soeben ein Soldat seine drei Jahre ab, welcher aus Indien gekommen ist, um seiner Militärpflicht Genüge zu lestle». Der Vater des jungen Mannes ist ein Kurhesse, welcher in Indien ein bedeutendes AuSlnhrgeichäit besitzt. Er ist ein sv guter deutscher Patriot, daß er Jemen Sohn veranlaßte, seinem Vaterlande in Wehr nnd Waffen zu dienen. Die gesammte Mehriorderung des Militäretats gegen das Vor jahr beträgt im ordentlichen und außerordentlichen Etat 20,258,382 Mark. Eine scheußliche Blntthat wurde in Altenessen verübt. Ei» 24jähriger Bergmann ans Ostpreußen wobnte als Kostgänger be, einer Witlwe. deren Illiähr'ger Tochter er seine Liebe entgegen brachte, vlme Gebör zu finden. Deshalb sann er aus Rache. Ec unlerbrach Morgens die Schich t. kehrte in seine Wohnung zurück und töstete bas Mädchen mit Messerstichen und Hammerschlägcn. Er wurde sofort verhaftet. Der Geiängnißwärter Kahn, der bekanntlich im Juni d. I dem zu 3'/, Jahren Gelängniß und 15,000 Mark Geldstrafe wegen Wuchers verurlheilten I. Roienberg ans Hamm ermöglichte, aus dem Äetängniß zu entkommen, stand am 5. November vor der Strafkammer in Dortmund. Kohn war geständig nnd hat, wie er zngiebt, dem Rvscnberg, der sich das Leben im Geiüngniß nehmen wollte, selbst die Befreiung angebvten. Koh» erhielt von Rosenberg jnn. die winzige Summe von l1>0 Mgrk. Einen Theil davon vcr- praßle er. mit dem Rest ivmidle er sich »gch Holland, wo er gefaßt und ansgeliefert wurde. Rosenberg hat sich ein Paar Tage nach seiner Entweichung in einem Korntelde bei Hamm erschossen. Koh» Isthans und 5 Jahren Ehrenrechtsverluil, Bestechung zu 2 Monaten Gefäilgnik wurde zu 2 Jahren Zuchthaus Rosenberg verurtheilt. Ocsterrelest. Im Budgctausschuß der österreichischen Dele gation beantwortete Kalnocky die Interpellation iirBetreff der Ans Weisungen anS Preußen und betonte, daß die AuStveisanacn mehe russische Staatsbürger betressen. Im Ganzen wurden 29 Personen und 30 Familien österreichischer Staatsbürgerschaft anSgeniielen Jedem Staate steht eS frei, fremden Unterlhanen den Ansenthal! zu gestatten oder nicht. Preuße» habe aus Staatsrncksichten der iiinere» Politik die russischen Polen und Galizier ausgeiviesen: er bedauere diese Maßregln: aber sobald der Staat aus den Rechts- bode» sich stellt, lägt sich nichts dagegen eimvcnden. Er habe von der preußischen Regierung die Zusage erhalten, daß österreichische Staatsbürger mildere und rücksichtsvollere Behandlung genießen Bismarck versicherte in einer Note, daß in allen Angetegenheiten welche nichl gegen das Wohl des Stoates verstoßen, er de» öfter reichit'chen Staatsbürgern die Behandlung angedeihen lassen werde welche den treundschattlichen Beziehungen beider Staaten cnt'pricb: Das mit so großer Spannung erwartete Urtheil über die Königlnhoiel Excedenten ist jetzt gciproche» worden. Im Einklänge nul der gewaltigen Sensation, welche die traurigen Vorfälle wen huiaiis üvcr die Gemarkung der königlichen Leibgedingstadl Königin- hos heivvrgcrnsen habe», steht auch das Urtheil. Die Strafe der Uedelttiäter ist eine strenge. Der Arm der Justiz ist mit schwerer Wucht niedergesgUen »ns Ezechen wie ans Delttiche, aus Angreifer wie aus Angegrisseiie. Der Bürgermeister von Königinhol, der pflichtvergessene Polizeimann und die ganze rüde Schmrr. welche dir deutschen Turner bclngert nnd schließlich mit Steinen vombardirt baden, weil sie es geivigt batten, in deutscher Gewandung zu einem deutsche» Feste in einer von Ezechen bewohnten L>tadt zu erscheinen »nd sich gegen die rohen Angriffe des tanatisirten Pöbels zu schützen, sie alle sind zu schweren Keikeistraten von unterschiedlicher Dauer verurtheilt worden. Aber auch vier von de» tü»r in die Anklage embezogenen Drilliche» haben empfindliche Kerkerstraten erlitten, darunter der Angeklagte Mandl, von welchem anS der Verhandlung bekannt ist, daß er die Herbeirnsung von Militär verlangt habe, und der Angrtlagtr Mattig, der aus Verlangen der erregten Menge vom Feslbiale weg in Halt genommen wuide, wegen Verbrechens der össentlichen Gewaltthätiakeit >echs, beziehungsweise sieben Monate schweren Kerkers. DaS Urtheil hat Sensation erregt. Wir selbst sind auf die Begründung umsomehr gespannt. Zweifellos sind im Verlause des Vcrtak>ens Thaisachen zu Tage getreten, die der öffentlichen Krniitinß nicht vollständig zugäiiglich gemacht worden sind, sonst iväie cs lchiver zu fasse», wie dir Deutschen, welche sich im Zustande der Nothwehr befunden haben, nur wegen Ausübung dertelben nnd wegen der Forderung, Militär zu ihrem Schuhe hr-rbeszurusen. solch Hallen Spruch empsangen haben. Der Präsi de»l des Gerichtshofes, dieses Zengniß wird ihm Niemand versage» können, hat die Objektivität mit strenger Gewissenhastigkrit ge wahrt. Gewiß, die Schuld der Deutschen muß eine schwere sein, und die Urlheiisbegründniig wird Aufschluß darüber geben. Frankreich. Bei der am 7. d. in der Großen Oper in Paris stattgehabten Vorstellung ereignete sich ein interessanter Vorfall. Ein Herr, der mit einer schönen Dame im Parquet Platz ge nommen, wurde plötzlich von zwei Herren, die in einer Loge saßen, in höchst ausfälliger Weise lorgnetlirt. Als diese nun auch mit einander z» slnslern begannen, erhob sich der Fremde, ergriff den An» seiner Begleiterin, um mit ihr noch während deS Aktes das Theater zu verlassen. Die Pariser, die bekanntlich eine Störung während der Vorstellung höchst übel vermerken, beeilten sich eben nicht, sich von den Sitzen zu erhebe», um die Beiden durchzulassen, svdaß es eine geraume Zeit währte, bis diese zu dem AuSgange gelangten. Daselbst warteten die beiden Logeninsassen und über gaben den Her», einer raicb herbeigeholten Patrouille von Polizei- Agenten: derselbe ist ein Mörder Namens Bel: er wurne im Jahre 1880 zu leheiislänglicher Deportation verurtheilt und ist im Juli 1883 ans die kühnste Weise ans Eayenne entflohen. Die Frau an seiner Seite ist eine Halbwelt-Schöne auS der Seine-Stadt. Der eine der Herren, der de» Flüchtling agnoscitte, war der Staats anwalt. der in seinem Prozesse sungitt hatte. Paris, kl. Man liest im „Pellt Journal" zn dem In der polytechnischen Schule vorgekommcnen Diebstahl: „DasDiSziplinar- untersuchungsgerichl hat em Verhör mit dem Schüler L- angcstellt, sowie zahlreiche andere Schüler vernommen und Aerzte vorgrladen, um den Geisteszustand deS Verhafteten zu prüfen. Tie Aerzte heben das geringe Begriffsvermögen des L. hervor, das ihm schon im Lyceum den Beinamen „der Narr" eingetragen hatte, van» er- in einem Aniall von Ber- urnen in der polytechnischen man ihm keine Verantwor tung für d,r B erbrechen glaubt autvurden »u können. Aus diese« im Lyceum oen rueinanien „der vcarr ei: i:.n >ten sie an einen Selbstmordversuch i zweislnng und besonder« an dem beim Tu Schule erlittenen Schädrldruch. Io daß m
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