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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 31.12.1929
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1929-12-31
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19291231018
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1929123101
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1929123101
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1929
-
Monat
1929-12
- Tag 1929-12-31
-
Monat
1929-12
-
Jahr
1929
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 31.12.1929
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7tr. S10 Sette 2 — »VrsLner Hochrlchken* — ßung des einzelnen — und die kann schließlich einzig und ,illein doch das Maß der Gesamtleistung sein! — keines» w egS steigt, sondern sinkt: anstatt der etwa n8 Ruhetag« bisher. I>a< er nun deren 72; man vergißt, mit andere« Carlen, daß tagtäglich ein Fünftel des gesamte« <>> beitenden Volkes für dle Produktion aulWllt. Davon ab» gesellen rechnet man nicht damit, daß auch daS Material sein« ßlune vranchi, daß man nictst ungestraft die Maschinen NM rage im Jahre lausen lasse» kann, und daß mindestens 80 Tage die Arbeit auSgesetzt werden muß. um die nötigen Reinigungen, Jnstandsetznngen. Erneuerungen usw. vorzu- nehme». Der 3. Vorsitzende der PlanwirtschaftSkommtssiv O- u t r t n g, bat da»er die Mehrleistung bereits nur au ö bis 8 Prozent geschätzt. Die furchtbarsten Folgen, die diese Fünf-Tage-Woche Naben wird, solange sie besteht, wirken sich aber direkt am Menschen and. Die neuen Machthaber, die selber kaum aus dem russischen Volke herauSgemachsen sind, sondern ihre durchaus westlerischen, importierten Wahnideen einem kind lichen, wehrlosen, aber znlnnstsvvlle» Volke auszwinge» mochten und damit experimentieren, verkennen ganz und gar die seelische Struktur des russischen Mensche», der mit seiner Bodenständigkeit, seinem Geselligkcitötrieb und Gcmein- ichastsgesiibl noch viel, viel tiefer in Familie und VolkS- gemeinschasl ivnrzelt, als selbst wir Deutschen. Der Russe will in Gemeinschaft, in Kameradschaft arbeiten, und er will auch in Gemeinschaft seine Feste feiern. Arbeit und Feirr das bat für ihn, viel mehr noch als für uns, einen reli giösen Unteno», und die großen Feite — denken wir z. V. an die ansgelaiseue Freude zur Osterzell! — hätten für ihn leinen Sinn. wenn er nicht empfände, daß sich alle Kreatur mit ihm freut, mit ihm singt, tanzt, Andacht und fröhlichen Umtrunk halt. Diese Feststimmung kann nieinals in ihm wach werde», wenn er weiß, daß seine nächste» Angehörigen zur selben Zeit in der harten Fron der Wcrkslätte stehen, wenn ein Tag so grau und nüchtern in wie der andere. Er erhalt zwar mehr Ruhetage, aber die F eier tage werde» ihm r e st I v s g e » o m m e n. Ist das nicht auch gerade der tiefere Sinn und Wille des Volscheivinenregnlies? Ans dem Menschen, mit „harter Arbeit, frohen Festen", sollen Larven gemacht werden. ArbritSmaschinen, die lediglich nach ihrem Nutzeffekt gewertet werden, über deren „private" Angelegenheiten, wie z. V. Sine und Religion, man aber mit brutatem Hohnlächeln lnnweggeht. Diese Tendenz tritt sa immer unucrhülUer und schamloser zutage... Es ist dafür geiorgt, daß die Bäume nicht in den Himmel wachsen. Das russische Volk ist geduldig und gutmütig, eS bedarf wohl einer sehr langen Tortur, ehe eS mit elemen tarer Gewalt die Feöeln abivirft, in die man es vor nun mehr zwölf Fahren gelegt hat. Aber dieser Moment wird kommen, mit Naturnotwendigkeit. Der echte Russe wird sich dann, mit gesteigerten! Bewußtsein, z» seinem wahren Wesen zuriicksinden und an die Erfüllung seiner welthistori schen Ausgabe Herangehen. Schon jetzt geht aus vielen bolichewistlichen Zeitungsineldungen hervor, wie widerwillig die Massen der neuen Tyrannei enigegensehcn. ivie schwer es vor allem die Frauen empfinden, daß ihr Familienleben zer rüttet werden soll — den Sowsetherischern — eine sehr er wünschte Begleiterscheinung! — und daß sic nicht mehr wissen: „Wann solle» wir denn noch zu Gott beten?" —, den Atheisten zur satanischen Freude. Die Familie unterminiert, die Kirche uuterwtutert, bas «emetnbeleben unter» mtniert! Da» »eöentet »te Abschaffung ber Feiertage. Was geht aber un » da» alle» an, dir wir ja nvch nicht ln -er Gefahr stehen, von einer Fünf-Tage-Woche beglückt zu werde«? Wir haben mehr als ein »ersönliche», wir haben et« nationales Interesse daran. Ivie e» tm Haus« unsere» nächsten Nachbarn »«geht, denn der «eist, besser gesagtr her Nng etft, ber dort jetzt seine Orgien feiert, geht auch bei un» um, und wir müssen uns rechtzeitig schützen davor. Jeder Vptimtbmu» wäre gefährlich. Der Boden für die bolschewistisch« Gtstsaat wirb reif gemacht durch bt« sog« nannten „Stege «"-Staaten tm Westen, die durch Ihre uu- sinnige Erpressertakttk unser Volk bis weit tn die „gehobe nen" Stäube htnrtn wirtschaftlich immer mehr »rrmllrben und au» Verzwe De» heuteW ganze a einem «^erta sei» weiter. «erbSn noch viet ltSmus uSvoim letwuw er Dt t« Km «-»»«*.t-r» «» anfälliger wird sür Ideen ber mit Katastrovben. » »««S, den wir warte owern, so -aß g, für Experiment« tumph des Materials» ßland mit Schrecken erlebe«, ndtguütsche Kultur etnzuäschera. hä«a>itövvllen Irrtum ht», wenn m» set bereits überwunden w« 8!» !.^ viel/eich! s» wie die Fi «nschaft «gch tm t darauf. Mau er ln Kunst ich der et«tgen Snuvto««« S-erwunden zu . tm soziale» Leben frißt er solche Experiment« er- »amacht Leben. »iisse« W N«f»Tag«-Voche tn Rußlanb, vtellßi schwerere Strafen ko,innen, um »ck akichi-klnm zu führen und den U Mo müssen diese» Pkateria» Umschwung zu bringen, «m aus Hörige» wieder Mensche« »u machen. Keine Meuteret, sondern eia Weäiter M! Die Notfälle aus der „Emden" vrul»tu»»Ickuug uasarar vorUuar Svdrlltlaltllug Berlin, 88. Dez. Die Akten Uber bt« Vorgänge auf dem Kreuzer „Emden" sind gestern beim NetchSivehrmliiiste- riuni eingegangen. Es wird auf Grund dieser Akte» jetzt eine erschöpfende Auskunft über diese Angelegenheit erteilt. In der kvinmilnisttichen Presse war die Behauptung ausgestellt worden, daß auf der „Emden" eine Meuterei ftaltgefundei, habe, die ihren Ursprung in Dienstscktkanen und t» schlechter Verpflegung gehabt habe. Die Matrosen hätten die Flagge ntedergcholt und eine rote Flagge gehißt. Sie hätten den Abbruch der Weltreise gefordert, und die „Emden" habe deshalb frühzeitig ihre Reise abgebrochen und sei nach Wil helmshaven zurtickgekehrt. Der tatsächliche Sachver halt ist nach Darstellung des Neichoivehrmtntsteriums nun folgender: Schon im Sommer ist beschlossen worden, daß der Kreuzer „Emden" vor Weihnachten »ach Wilhelmshaven zurnckkehren sollte, »in dort den neuen Kadetkenjahrgang auf- znnehnien. Am 18. Oktober hefand sich der Kreuzer schon auf der Rückreise in den -Heimathafen und ankerte vor Puerto Eolumdia. Einige dtcnstsreie Matrose» setzte» sich am Rach mittag zusammen und tranken in kurzer Zeit zu dritt acht Flaschen starkes Tropenbter. In diesem Zustand haben sie mehrere Soldaten- und Heimatlieder gesungen und am Schluß die Internationale angesttmmt. Nach Anbruch der Dunkelheit haben zwei von ihnen ein rotes Taschentuch an einer Flaggenleine gehißt. Die Behauptung, die Matrosen hätten die Flagge ntedergeholt. ist alio unwahr. Rach der Rückkehr des Kreuzers ist die Angelegenheit in öffentlicher Gerichtsver handlung geklärt worden. DaS Gericht hat sestgesicllt, daß es sich nicht um eine Meuterei gehandelt hat, auch nicht um einen Ausdruck von Unzufriedenheit, sondern lediglich um eine Ausschreitung in ber Betrunkenheit, di« von den Leute« als Ulk angesehen wurde. DaS Gericht hat deshalb ans Grund eingehender Zeugen vernehmungen die Absicht verneint, Unzufriedenheit an Ver- koimmig zwischen Rauling «nt Washington Ader keim Semvn'lratlen mlt Krie-Mltten Washingivn. 88. Dez. Fm Staatsdepartement hält man an der Ansicht seit, -aß die Ankündigung Ehinas über die Ab- >cbanu»a der fremden Gerichtsbarkeit die gegeinvärtigen Ver handlungen zwischen Washington nnd Ranting nicht unter brechen durste. Man glaubt nicht, daß die genannte Prokla mation schon übermorgen tatsächlich in Kraft gesetzt wird, son dern nimmt an, daß Etiina znnächst AiiSsnlirungSvorschristen für die Renregelnitg ansarbeiten nnd bis zu ihrem Inkraft treten an dein bisherigen Z u st ande » i ch t s ä n d c r n werde. Fnivrnieilc Besprechungen zwischen London und Washington üver eine etwaige gemeinsame Antwort ans die chinesische Proklamation haben, ivie im Staatsdeparte ment zugegeben wurde, vor einigen Tagen begonnen, jedoch liegt, wie hier betont wurde, keine so ernste Lage vor, daß an eine gewaltsame Dnrchsührung entweder des alte» oder des neuen SnstemS gedacht werde. Die chinesische Note iprecbe nicht v on Dr o l> n » g e n , und Amerika eriväge keine Demonstration mit Kriegsschiffen. Die britische Regierung beivahrt in dem sich aus der Abichanuna der Erterritoriatität ergebenden neuen Streit mit Ehina weiterhin stärkste Znrückhattiing. Fn amt lichen Kreisen wird lediglich betont, daß die Nankiiigregie- rnng die Abschaffung der Erterrikorialilälsrechte bisher n n r angelündigt habe. Der nationalistische Außenminister Dr. Wang hat heute folgende Erklärung über die Abschaffung der Exterritorialität abgegeben: „Exterritorialität ist nicht ei» gewöhnliches diplo matisches Problem. Es berührt das Leben der Ehinesen in >o zahlreichen, ciiischneidenden Arten, daß eS von der chinesi schen Regierung als eine innere Frage »»mittel barer Bedeutung angesehen werden muß. Aus diesem Zeit die Vorstellungen zu erwägen und zu er- örtern, die bezüglich des Planes erhoben werden, der tn Rauking vorbereitet wird. Die Bekanntmachung des Er laßes sür die Abschaffung der Ertcrrttorialität muß als eiu Schritt zur Beseitigung der Ursache» dauernder Ko n - flikte und zugleich als eine Förderung der Beziehungen zwischen Ehinesen und Ausländern angesehen werden." Drei «rmwen trr indiddm Naltmallsstn Nieder mit dem Hoch «i« der indischen Rationalsahne! Union Jack!" Dez. Ans dein Allindischen Kongreß in sich allmählich drei Gruppen herans- Aiikängcr Ghandis, die zahlenmäßig am »d für voll st ä » d i g e Unabhängigkeit Bonkolt aller britischen Einrichtungen eintretcn. London. 88. Labore haben gebildet: l. Die stärksten sind Indiens und 2. Der rechte Flügel, der sür eine Verzögerung der II»- adhängigkeilöcrrläruiig bis zum Februar cintritt, um in zwischen allen indische» Parteien Gelegenheit zu geben, zu Ghandis Forderung aus völlige Unabhängigkeit Stellung z» nehmen. 8. Die gemäßigte R i ch t u » g. die sich mit dem D o »i i n i e n st a t u S begnügen will und sür die Teil nahme an der Londoner Konserenz im nächsten Fahre ist. Der Führer der Gemäßigten vermochte sich in der weiteren Aus sprache nicht dnrchzusetzen. Nach Schluß seiner Rede, in der er sich gegen die Anwendung jeder Gewaltmittel qnssprach, bis bewiesen sei, daß alle anderen Mittel versagten, ertönten stür mische Rufe: „ES lebe die Renvlution!" Geraume Zeit wurde im Ehvr gerufen: „-Hoch mit der indischen Nativiralsahne, nieder, nieder mit dem Union Fack!" M der AabinrttSiieliblldmig ln Aegypten pfleguna und Dienst unter der Besatzung zu verbreiten und zwei Matrvsen wegen Ungehorsam gegen den Vefehl de» ReichSivehrmintsters, der das Singen parteipolitischer Lieder verbietet, und gegen die allgemeinen über die Ordnung an Bord geltenden Befehle zu fünf Wochen verschärften Arrest unter Anrechnung der Untersuchungshaft verurteilt. Wie wir weiter dazu hören, handelt cs sich um Leute, die in den Jahren IN28 2> eingestellt worden sind. Damals ist die Auswahl noch nicht so sorgfältig gewesen, wie sie jetzt von den Reichswehrstellen gehandhavt wird. Es begann die Inflation, und viele Elemente, die sonst vielleicht nicht für den Heercs- btenst tn Frage gekommen wären, traten in Heer nnd Marine ein. Die betreffende» Matrosen haben keine Char gen. Immerhin ist die Angelegenheit nicht ganz unbedenk lich: wenn es richtig ist, daß sich gerade tm Trnnke bet den Mensche» der wahre Eharakter enthüllt, dann ist das Singen der Jnternativnale und das Hissen eines roten Fetzens immerhin als ein höchst beunruhigendes Symptom zu be werten. Man wird darauf vertraue» müssen, daß der deutsch« Reichswehrmintstcr mit aller Schärfe durchgrctst »nd sich ins besondere der Frage zuwendet, ob die Einwirkung, die von kommniiisttscher Seite immer wieder auf die Soldaten ver sucht wird, nicht doch ernster z» nehmen sst, als es bis jetzt geschieht. Die Internationale sollte eigentlich zn densentgen Lieder» gehören, deren Eharakter den Angehörigen der deut schen Wehrmacht bekannt sein müßten. Ein deutscher Meterseoler in Srriwt London» 88. Dez. Während des im Kanal herrschenden Sturmes wurde heule früh an der Küste der Grafschaft Kent ein vom Unwetter offenbar stark mitgenommenes Schiff beob- gchtct, das schwer gegen den hohe» Seegang ankämpfte und sich bemühte. Kap Svulh Foreland zu umsegeln. Von Deal aus eilte ein Rettungsboot -cm Schiff zu -Hilfe. ES handelt sich um elneii drcimastigcn Motorsegler ans -Ham burg, der anscheinend durch den Sturm von den Kanal- inselii her nach Norden an die englische Küste verschlagen ivar. Das Deck -es Seglers war mit D r ü m i» e r st n ck e n besät, die in wirrem Durcheinander über die Reeling hingen, so daß die Mannschaft des Rettungsbootes den Name» beS Schiffes nicht fcststcllen konnte. Es hatte eine Ladung Holz an Bord, durch die es offenbar über Wasser gehalten wurde. Eins seiner Rettungsboote war von den Wellen fortgcriffen worden, die Kommandobrücke und die übrigen Deckänfbauten waren schwer beschädigt, die Brüstung zertrümmert, die Segel hingen in Fetzen herab. Trotzdem lehnte der Kapitän des Seglers die angcbotene Hilfeleistung höflich ab. indem er erklärte, er sei soweit gekommen nnd werde nun auch versuchen, ohne srcmdc Hilfe Ramsgate zu erreichen. In Ramsgate schlug der Schoner gegen die Landung«, brücke nnd erlitt weitere schwere Beschädigungen am Schiffskörper. Trotzdem konnte das Schiff seine Fahrt nach G r a v e s e il d an der Themsemündiliig fortsetzen. Sturmschäden an -er Snfel Keloolan- Berli», 88. Dez. (Eigener DrahtberichtF Die In sek Helgoland, die von Jahr zu Jahr durch die schweren Stürme kleiner wird, ist durch das Unwetter der letzten Dage wieder schwer mitgenommen worden. An der Süd seite erfolgten große Abbruche, durch die drei Gebäude, ein Wasserreservoir un- zwei Lagerschuppen völlig unbrauchbar geworden sind. Personen wurden nicht verletzt. MMMiss 0. k. N. A letüsl beslMtgt Berlin, 88. Dez. lEigencr Drahtbericht j Das klrinü Luftschiff It. l>. >. 28, das seit einiger Zeit in Staaken in der dortigen Lustschtsshalle liegt, ist heute nachmittag, als es zu einer Fahrt starten wollte, durch eine plötzlich einsetzende Vü zur Erde gedrückt und dabei an einem Seitenstener leicht beschädigt worden. Infolge des starken Windes war eS der kleinen Besatzung des Luftschiffes nicht mehr möglich, daS Fahrzeug wieder in die Halle z» bringe». Nm zu verhindern, daß das Kleinlustschisf etwa gegen das Tor der Halle ge- trieben würde, wurde die Feuerwehr alarmiert. Mit vereinte» Kräfte» gelang es, das Klciiiliistschisf ohne weitere Beschädignngen trotz der schwierigen Wiiidverhältniise in die Halte zu bringen. Grunde ist die Regierung gezwungen, zu erklären, daß der tat sächliche Prozeß der Wiederherstellung der chinesischen Souveränität durch Abschaffung der Exterritorialität am t. Januar beginnt. Die cbincsiiche Regierung ist im 'Vertrauen aus die bereits be wiesene Teilnahme, sonne aus die Versicherungen, die von den in Betracht kommenden Mächte» gegeben wurden, der An sicht, daß keine Meinungsverschiedenheit zwischen den Mähnen nnd Ehina »her den in Betracht kommenden Grundsatz besteht, und ist bereit, innerhatb angemessener WM beim MballMlrkmnvs Weit-Rem Paris, 8». Dezember. Bei dem Fußballstädtewettkamps Paris gegen Rom, der heute im Stadion Bussalo stattfand, kam es zu einer Unterbrechung des Spieles. Etwa 288 unter dem Publikum besindiikbe Kommunisten stimmten beim Ein zug der römischen Fnßhallmainii'clnrst in das Stadion, der unter dem F a s ch i st e n g r u ß crsolgtc, ein Pseiskvnzert und die Internationale an, was bei dem übrigen Publikum eine Gegeiikniidgebiliig auslöite, die in dem Ruse Ausdruck fand: „Hier wird Spor! getrieben und keine Politik!" Polizei wurde ausgeboten- um ein AnSartcn des ZivilchciiiallS zn verhüten. Zwei Maniscstanteii wnrüen veihaitel. Der italienische Bot schafter ivar bei dem Städtewettkamps durch den italienischen Piarine Altach-- vertreten, der m Ziviikleidung dem Fußball spiel beiwohnte. Boykott aiMMcher Wann ln brr rücket London, 88. Dez. Wie ans Konstanlinopel gemeldet wird, bat die türkische Regierung eine Boykoitheivegung gegen oen Kauf ausländischer Waren, die durch cinheimischc ersetzt wer den können, cingcleitct. Die Bevölkerung wird ausgcsordert. selbst sür den Fall, daß die eigenen Landcoerzeugntsje teurer sind, diese zu kaufe». London, 88. Dez. DaS äguptische Kabinett hat am Mon- lagvormittag seinen Rücktritt beschlossen. Ter Führer der Wasdpartei, Rahas-Pascha, der nach dem überwältigenden Sieg dicicr Partei die neue Regierung übernimmt, hat sein Kabinett noch nicht ganz sertiggestelli. Die Annahme des eng lisch-ägyptischen Vertragsentwurfes durch die neue Regierung gilt nach dem Hinweis eines srnhere» hohen Beamten des ägyptischen Außenministeriums keineswegs als sicher. Die Ansicht, daß auch daS nenc Kabinett den sich aus dem Ver tragsentwurf ergebenden Schwierigkeiten nicht gewachsen sein wird, ist weit verbreitet. Ein nevee Sowtrl-Saabklbvrrtrktkc tn Berlin Berlin, 88. Dez. lEigener Drahtbericht.j Der Handels vertreter der S o w j e t u n i v n in Berlin. K. M. Bcgge, ist vvn seinem Posten a-berufen worden. Zu seinem Nachfolger ist der bisherige stellvertretende Volkskommissar im Moskauer Kommissariat für Handel, Isidor Ljubi- m o w , ernannt worden. L j n b i m o w soll in der nächsten Zeit sein Amt antretcn. In Verbindung damit werde» weit gehende Personalvcränderungen in der Handelsvertretung erwartet. Begge wird seine zulünftige Verwendung in der Leitung eines der großen Towjettruste erhallen. Stinkbomben im Kieler Rathaus Kiel» Al. Dez. In der heutigen Sitzung der Stadt kvllegien, in der die Einführung von sieben neugewählten un besoldeten Ltadtratc» d»,ch den Oberbürgermeister erfolgte, wurden mehrere Anträge der Kommunisten abgeiehnl. Darauf entstand auf de» Tribüne», wo sich zahlreiche An achürige der KPD. etngefnndeil hatten, rin wüster Lärm. ES wurden Stinlvombcn in den Saal geworfen und Fencrwcrks- körper zur Explosion gebracht. Ter Ol>crbüracrmctster unter brach die Sitzung und ließ die Tribünen durch Poltzcibeautte räumen. Kassel s»etdkl M »ein Liistveckchr M Kündigung aller Verträge mit der Lnsthansa Berlin, 88. Dez. lEigener Drahtbericht.j Die drückende Finanzngt der Stadt Kassel hat elnen Beschluß de» Magistrates hcrbeigeführt, wonach für das Jahr 1888 alle Verträge mit der Lnsthansa gekündigt werden sollen, so daß die Stadt Kassel ans dem mitteldeutschen Luft verkehr ansscheiden dürfte. Für die Beibehaltung dieses Luft- linicnvcrkehrS mit Landung in Kasi'el forderte die Lnsthansa eine» jährlichen Zuschuß von 281 888 Mark. Angesichts der erheblichen Aiiswcndiingcn sür lausende und nicht ausschteb- bare Leistungen glaubt die Stadt Kassel diese Zuschüße nicht mehr tragen zu sonnen. Darum hat der Magistrat der Stadt Kassel der Lnsthansa in Berlin sämtliche Verträge, die die Einbeziehung der Stadt Kassel in den Luftverkehr zum Gegenstand hatten, gekündigt. Kein Raketenfchuß in -en Melkraum Berlin, 88. Dez. Die „Deutsche Tageszeitung" meldet ans Ostlcebad Horst: Die Weltraumrakete Prof. OberthS, welche bekanntlich vom Ostseebad Horst ans den Flug in den Aether antreten sollte, steigt nicht. Prof. Oberth hat kurz vor Weihnachten eine» Nervenzusainmcnbrnch erlitten, der ihn zwang, alle Arbeit einzustellen und in seine Heimat Sieben bürgen abzurctsen, wo er auch vorläufig zu bleiben gedenkt. Ein Stireidrsveicher tn Mao« nstdergebkamil Ebikago, 88. Dez. In einer Werkstatt eines großen Ge- treidelpeichers der hiesigen Malzfabrik Albert Schwill § E o. brach heute ein Brand ans. 788 8M Bushcl Getreide im Werte von I Million Dollar wurden vernichtet. DaS sieben stöckige Gebäude leibst hatte einen Wert von einer halbe» Million Dollar.
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