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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 20.06.1903
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1903-06-20
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19030620023
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1903062002
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1903062002
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1903
-
Monat
1903-06
- Tag 1903-06-20
-
Monat
1903-06
-
Jahr
1903
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von ourcyoracy. -va» »lenz »n romanlschem StUe. M doch, ist au« einem fast 30» Zentner schweren Blocke r Meißener Scieuiis herausgesäg». Es erhebt sich auf et! Graniiblocke, der von Findlinge» aus Dornreichenbach lZwis h ^ s o s ^ 7 -tz-s SI s rr r» W L P» W r» 6 s St >v 8 »o « « kV Gott durchbrach. Da- Kreuz in romanischem Stile. 3Ej Meter ren Blocke roten uf einem ^ . . — . lHvnchrn Leipzig, und Dresden! umgeben ist. Der Unterbau hat insgesamt eine Höhe von 1s , Meter Eine unten eingelassene Platte au« votiertem Dornreicheubacher Granit trägt ein Medaillon mit dem Brouzc-Re>iefbi 1 dnls> e König AlbertS und der durch Sandblälerel hergestellten Inschrift: „König Albert * de» 23. April 1828. Friede seiner Seele. OO den 19. Juni 1853. c deii 19. Juni 1902. Aus Wiedersehen. Carola." Am öeutige» Todestage König AlbertS legte eine auS fünf Mann destehende 'Abordnung an dem Gedenkkreuze einen kostbaren Kranz sür die Gemeinde Sibylleuon nieder. —* 'Am heutigen Sterbetage deS verewigten Königs Albert lieg Ihre Majestät die Königin-Witwe am Sarkophage u> der Königlichen Jamillengruft der katholischen Hofkirche einen kostbaren Kranz niederlegen. Desgleichen legten Ihre König! Hoheiten der Kronprinz »nd Prinz Johann Geore Kränze nieder. Im Laufe deS Vormittags wurden ferner durch eie Herren des Königlichen Dienstes, durch Abordnungen der gimenlS, von Sachs Sächsische Grenadiere, Albert-Perei» und König Albert- IubuäuinSstlstung sächsischer StaatSbeamleii, sowie vom Deut- cheu Kriegerverein „König 'Albert von Sachsen" in Berlin und vom Ossizierkorps deS 12l Iinanterie-Regiments „Alt-Württem berg" in LudivigSburg kostbare Blumcnspendeii niedergelegt —* In der katholischen Hofkirche fand heute vormittag ll Uhr zum ehrenden Gedächtnis des verewigten Königs Albert das Requie m von Cherubim statt Se. Königl. Hoheit der Kron prinz mit Söhnen und Ihre König!. Hobelten Prinz und Prin- zessin Johann Georg wohnten mit zahlreichen Würdenträgern der Feier bei —* Für den am 7. und 8. Juli bevorstehenden Besuch Sr Majestät des Königs in Zwickau ist folgendes Programm in Aussicht genommen: Aach Empfang Sr. Majestät am Bahn- Hose N Uhr vormittags wird der feierliche Einzug durch die Bahu- hofstraße, Schumanusiraße. Humboldtslraße, über den Albert- platz, durch den Schulgrabenmeg und die innere Schnceberaer Strage nach dein Rathause enome». Dort werden Rat, Stadl- verordnen, Bezirksvorsleber. Behörden, Vertreter von Handel und Gewerbe uiw. Se. Majestät feierlich empfangen. Nach Be sichtigung der städtischen Altertümer und Einnahme eincS Imbisses wird aus dem Marktplatze Aufstellung und Parade der Militär- vereine stallsinde». Darnach folgt die Besichtigung von industriellen Etablissements und zwar sollen die Fabriken von Friemann n. Wolf, von Fr. Ehr. Fikenlscher und der 2. Schacht deS Aktlen- vereinS der Zwickauer Bürgergewerkscliafl durch den Besuch Sr. Majestät oeS Königs ausgezeichnet werden. Mil dem Besuch dieses Schachtes soll eine Bergparade verbunden werden Der Besuch der neue» Ingenieurschule ist ebenfalls geplant. 'Abends >ft eine Serenade und ein Fackelzug vorgesehen. Se. Majestät wird voraussichtlich diesc Huldigung von dem Balkon deS Rathauses enlgegeiinehmeu. Die 'Abreise >sr. Majestät von Zwickau er folgt, wie bereits nutgeteilt, am Vormittag des 8. Juli über Falke ns tcin, Schöueck, Markneukirchen und Adorf nach Bad Elster. Hier werden die vogtländischen Kreisstädte Sr. Majestät ein Diner geben. llebernachten wird Se. Maieität in Bad Elster Am Morgen des 9. Juli wird sich der König mit Wagen nach Oelsnitz und von da mit der Bahn nach Plauen be geben, wo eben'alls feierliche, Empfang, Frühstück. Besuch von industriellen Etablissements uiw. in ähnlicher Weise wie in Zwickau staltfinden wird. Die Rückreise wird Se Majestät abends gegen 7 Uhr über 'Netzschkau und Rcichenbach, wo auf den Bahnhöfen eun kurze Begrüßung durch die Behörden in Aus sicht genommen ist, nach Niedersedlitz bezw. Pillnitz antrcten. —* In verschiedenen sächsischen Blättern ist bei der Zu sammenstellung der Wahlergebnisse Sachsens der Stadl- und AmtSgericktSbezirk Rschlitz fälschlicherweise zum 15. Wahlkreis gezählt und letzterer als sä. Kreis iRochlitz-FIöbas aufgeführt worden. Rochlitz gehört vielmehr zum 11. Wahlkreis, der die Bezeichnung führt Borna-Pega». Ter Ir. Hecht amtlich Mitt- weida-Liiubach. 'Auch iei nochmals sestgestellt, das; nach amtlicher Ermittlung l»i 1t. Kreise, entgegen ^anderen Hingaben, Stich wahl zwischen Platzmaiin l.Konf.l und Schöpflin lSoz.j stattfindet, während im 15. Göhre sSoz.I gewählt ist. —* Die Ferien der Stadtverordneten beginnen am 18. Juli und enden am 29. August. —* Der Köchin Frl. Christiane 'Auguste König hier ist für die im Catn König seit 25 Jahren geleisteten Dienste das städti sch e E h r e n z e u g n i s verliehen worden —" Die erste Illumination des Parkes der Deut schen S t ä d t e - A us st e l l u n g am Donnerstag mar vom prächtigsten Wetter begünstigt und kam infolgedessen zur vollen Geltung. Der Beiuch der Ausstellung war der stärkste, der bisher zu verzeichnen gewesen ist und kann aus etwa 12 «M Personen geschätzt werden Da es sich um die spaten Abendstunden handelte, io ist cs selbstverständlich, dass sich namentlich die Inhaber von Dauerkarten, das heißt im wesentlichen die einheimische Dresdner Bevölkerung, in Scharen einscinden. Die Veranda der Rvtunde, sowie die große Terrasse und deren Markisen waren so stark besetzt, daß an keinem Tische mehr ein Platz frei war. Das von der Kavelle des 12. Artillerie-Regiments ausgeführle Konzert, bei dem die vereinigten Mannergesangvereine „Tannhämer" und „Phönix" mitwirktcii. fand außerordentlich lebhaften Beifall. Bon den Sängern wurden zu Gehör gebracht die Lieder „Abendscier" von Attenhoscr. „Sttirmbeichwörung" von Türrner, .Rosenzcit" von Liebe. „Das deutsche Lied" von Kalliwvda. ..Das treue deutsche Herz" von Julius Otto, .Der Studenten Nachtgeinng" von Fischer, „Tanz und Gelang" von Zander, „Waldkönig" von Döring und .Dankgebet" von Kremier. Unter Leitung des Herrn Tvnküiistiers Mar Strnnßkv wurden die Gesänge vortrefflich durchgesübrt Außer den bisher üblichen Beleiichtiiiigsessektkn war die große Terrasse von Tausenden von bunten Lampivns. die an wmmetrisch gezogene» Schnüren befestigt waren, feenbast beleuchtet. Den Glanzpunkt der Illumination bildete aber das der Terrasse gegen über liegende User des Teiches, das in seinem weiten großen 'Bogen von einer Menge rot und grün leuchtender Arkaden um zogen ivar und einen Anblick darbol, der an den berühmten mau rischen Palast des Kopcnhagener Tivoli erinnerte. Die Wasserlinie des Teiches war von lotlenchtenden feurigen Blumen uniikinmt. Einen besonders reizvollen 'Anblick gewahrte das Spiegelbild des G-anzen in dem ruhigen Gewässer des Teiches, und wesentlich ver slärkie noch die Fnrbenlichtfonlänc die Gesamlwirknng. Prächtig »nbni sich auch der mit Hunderten von elektrischen Giühlichtern besetzte Vabillon von Körting aus. AuS dem Fesselballon, der abends ausitieg, bot sich den niederblickenden Personen ein feen- Ziehcn wir jetzt die Schlußfolgerung ans dein Gesagten, so er gibt sich solgenses: Hat der Kollekteur am Mittwoch irüh meine Erklärung, daß ich das Los behalten will, in den Händen, so ist er vervslichtet, nur das Eigenlum an dem Loose zu ver schärfen, d. h. er muß mir das Los überlassen so, daß ich damit machen kann, was ich will, und daß ich auch alle Rccbie habe, die mir das Los gewährt. Das Los gewährt mir vor allem den An spruch auf Gewinn. Folglich bin ich nun allein berechtigt, den Gewinn zu erheben, und der Kollekteur kann mir das Lös oder den Gewinn nicht mehr entziehen, wie er cs könnte, wenn ich den Kaufvertrag nicht rechtzeitig geschlossen hätte. Da nu» aber werter der Kollekteur an seinen Antrag vo» dem Momente an gebunden sitz wo er ihn an mich abgeschickt hat. so folgt fernerhin, daß ich auch der allein Bcrcchttate bin, der den Gewinn erheben kann, welcher in der Zeit vom Montag mittag,bis znm Mittwoch früh ans daS Los gezogen wirs. Wir sehen also, daß dadurch die Klausel, durch welche sich der Kollekteur das Eigentum an dem Lose Vorbehalten will, vollständig wertlos ist sür den Fall, daß ich das Los kaute, und sie nur Geltung haben kann, wenn ich meine Kauscibslch! dem Kollekteur nicht zur rechten Zeit erklärt habe In diesem Falte wäre sic aber auch gar nicht nötig, wenn der Kollekteur nur sonst den Beweis dafür erbringen kann, daß er sich des Eigentums nur für den Fall eines Kaufabschlusses habe entäußern wollen. Zum Schluß möchte ich noch hinzufügen, daß das, was über die briefliche Offerte und deren Annahme gesagt worden ist, auch für die telegraphische gilt, und zwar sogar so. daß ich auf eine telegraphische Lososferte telegraphisch antworten muß, wenn ich to» Los kaufe» will. nbttck dar. Me beteiligten Herren de» Festauffch»! ich mit dieser Beraustaltung auf» neue Anspruch auf ... nerkennuna de» Publikum» erworben. Die Illumination wurde von der auf diesem Gebiete eine» wohlverdiente» Rufe» sich ei freuende» Firma Franz Fröhlich Rachf (Inhaber A. v. Böhm, auSgesühr». Im Spielerprozesse gegen Schwerin. Prock now und Genossen kam e» gestern abend noch zu einer er» regten AuSelnandersetzung zwischen Staa«tainvalt Dr. Gerhardt und dem einen Verteidiger Rechtsanwalt Jarosinsktz Berlin. Letz terrr knüpfte auf dem Korridor mit einer Dame, seiner Gattt», ein Gespräch an. Um beide rammelten sich mehrere der aus dem Verhandlungssaale während einer Pause heraustretenden Angeklag ten, woraus der Staatsanwalt gegen eine derartige Ansammlung Einspruch erhob. RechtSniuvalt Jarvsiu-kp bezeichnet« tu der als dann fortgesetzten Verhandlung da» Vorgehen de« Staat«a»walt» als ein unerhörte», gab aber dem Gericht anheim, ihn, den Rechts anwalt, wegen dieser Bezeichnung zu bestrafen. Anderenfalls sollte die Verhandlung vertagt werden, um über de» Streit fall die Entscheidung des Landgerichtspräsidenten Dr. Müller rin,»hole». Der Zwischenfall erledigte sich schließlich dadurch, daß Staatsanwalt Tr. Gerhardt erklärte, daß er dem Rechtsanwalt persönlich nicht nabetretcn wollte. Heute mittag >/,2 Uhr waren die Plaidohers beendet. Nach mittags ',»3 Uhr wurde das Urteil verkündet: E» lautet: Schwein, 8 Monate Gefängnis und 6000 Mark Geldstrafe oder noch 1 Jahr Gefängnis, Otto Prochnow 9 Monate Gefängnis, 6000 Mark Geldstrafe oder noch 1 Jahr Gefängnis. Paul Prochnow 6 Monate Gefängnis und 3000 Mark Geldstrafe oder noch 200 Tage Ge'ängnis, Perlhen 1 Monat Gefängnis und 900 Mark Geldstrafe oder weitere 60 Tage Gefängnis. Monski 1 Monat Gefängnis, 1500 Mark Geldstrafe oder weitere 100 Tage Gefängnis. Raspe 1 Monat Gefängnis und 1500 Mark Geldstrafe oder weitere IM Tage Gefängnis, Äcilhaar '2 Wochen Gefängnis, 300 Mark Geldstrafe oder noch 20 Tage Gefängnis. Fitz, Horsttnann, Müller je 3 Tage, Straube 1 Tag Gefängnis, Gregor, Jakobi, Krunina», Liebernickel, Paulick, Wilberg je eine 'Woche Gefängnis, Mältig, Much, Wussow und Reuter se zwei Wochen Gefängnis und 300 Mark Geldstrafe oder weitere 20 Tage Gefängnis, Koallick und Meinhold je 1 Monat Gefängnis und 300 Mark Geldstrafe oder noch 20 Tage Gefängnis. Für die Freilassung Sckwenns und Otto Prochnows wird eine Kaution von je 30 000 Mark, für die Paul Prochnows eine solche von 10000 Mark gefordert. —* Am vorigen Sonnabend sandle die Baufirma Gebrüder Fichtner in Borstadt Plauen ihren Lehrling, den 16jährigen ohn des Turnlehrers Schubarth, Dresden-Plauen, Hohestraße 35. mit 8M Mk. Lohngeldern nach einem Neubaue in Coschütz. Der junge Mann traf aber nicht dort ein. Allgemein wurde ver mutet, daß er sich mit dem Gelbe »ach Oesterreich gewandt habe Heute mittag aber fanden Arbeiter den Leichnam des Schnbarth im Wehrteiche der Wrißeritz bei Brauns Mühle. Allem An cheine nach ist de'' unglückliche junge Mann also das Opfer eines Raubmordes geworden. Man hielt die Möglichkeit eines solchen Verbrechens zunächst für ausgeschlossen, da die Wege von Vorstadt Plauen nach Coschütz stets von zahlreichen Passanten belebt find. Man erinnert sich, den Lehrling zuletzt in der 'Nähe des Seminars mit seinem Geldbeutel gesehen zu haben: er hat demnach wahrscheinlich den schmalen Fußweg über den Hohen Stein benützt und ist dann auf dem einsamen Wege an der Höhe des Felsens hin erschlagen worden. Der Mörder hat vielleicht in den Nachtstunden dann den Leichnam des Erschlagenen nach der Wrißeritz gebracht, ihn dort mit Steinen beschwert und an der tiefsten Stelle versenkt. Die Leiche zeigt Würgwnndcn am Halse. Den Hui des Ermordeten fand man sil der Nähe des Hohen Steins. Der Mann, in dessen Begleitung Fritz Schubarth uletzt gesehen wurde, ist in der Person des Kutschers Grell- lnann in Coschütz entdeckt und heute sofort nach Auffindung der Leiche als der Tat verdächtig verhaftet worden. —* Zn einer außervrdenilick-en Generalversammlung waren für gestern abend 7 Uhr die Versicherten der Dresdner All gemeinen BcrsicherungS-Änstall nach der Centtalhalle eingeladen worden, um über die Liquidation der Anstalt zum Zwecke der Verschmelzung mit der „Augusta", Allgemeine Deutsche Invaliden- und LebenspersichernngS-Akticn-Gciellscha.il in Berlin IV Beschluß zu fassen. Den Vorsitz führte das Ver- waliungsratsniitglied, Herr Breßler, und erschienen waren 215 Mit- glieder. Nachdem Herr Direktor Lehleitner nochmals die in der außerordentlichen Generalversammlung vom 29. April d. I. ent wickelten bekannte» Begründungen der Fusionierung der Anstalt dargelegt und mehrere Mitglieder in die Debatte cingcgciffen halten, wurde aus 'Antrag eines Mitgliedes die außerordentlich« Generalversammlung aus den 30. d. M. vertagt, da die zur Be- schlußfassunq über die Liquidation der Gesellschaft erforderliche Mitgliederzahl nicht vertreten war. Nach den Statuten der An stalt kann dann eine zu dem gleichen Zwecke einberusene General versammlung >30. Junis, unbeschadet der Anzahl der Anwesenden, einen rechtsgültigen Beschluß fassen — Hierauf fand unter Teil nahme von '290 Versicherten die 40. ordentliche General versammlung mit der Tagesordnung: „Vortrag deS Ge schäftsberichtes, Richtigsprechung der Iayresrechnuna und Ent lastung der Verwaltung" statt. Im Aufträge des Reichsver- sicherungsamtes wohnte Herr Regierungsrat Tr. Wagner aus Berlin, gleich der vorhergehenden, auch dieser Versammlung bei. 'Den Vorsitz führte wiederum Herr Breßler. Vor Eintritt in die Tagesordnung brachten mehrere Mitglieder einen schrift lichen Antrag in folgender Fassung ein: „Die heutige ordentliche Generalversammlung möge beschließen: 1. Aus dem Ausschuß haben die im dreijährigen Turnus ausscheidenden Mitglieder sowrt anszuscheide». 2. Die ordentliche Generalversammlung möge beschließen, der Ausschuß ist auf die statutengemäße Zahl von 15 Mitgliedern zu ergänzen und wählt dementsprechend 9 Herren aus der Mitgliederzabl, die sofort in den Ausschuß einzutrcten haben. 3. 'Aut die Tagesordnung der außerordentlichen General versammlung vom 30. Juni d. I. ist als erster Gegenstand zu setzen: „Bcttäiigung der am 18. Juni in den Ausschuß gewählten Mitglieder des Ausschusses der Allgemeinen Dresdner Ver sicherungsanstalt." In sehr aussührlicher Weise begründete bas ehemalige Direklionsmitglied Herr Herschel diesen Antrag, indem er die Bilanz als nicht durchsichtig genug erklärte. Herr Direktor Lehleitner teilte mit, daß der Ausschuß statutengemäß mit fünf zehn Mitgliedern besetzt und daß daher der gestellte Antrag gegenstandslos sei. In der sich hierüber entwickelnden Debatte kam es oft zu erregten Szenen, wobei Direktor Lehleitner wiederum in heftiger Weife wegen feiner Geschäftsführung angegriffen wurde. Tic sich immer weiter ausdehncnde Debatte griff schließ lich derart aufs Persönliche Gebiet über, daß ein aus der Mitte der Versammlung gestellter Antrag auf Schluß der Debatte wie eine Erlösung wirkte. Unter Stimmenenthaltung des Vorstandes wurden hierauf die Herren Eisold. Giebeuer, Herschel, Hübler, Keil. Kluge, Noack. Starke und Weinert einstimmig als neue Aus- schußmitgucder getvählt, nachdem Herr Regierungsrat Dr. Wagner dic Versammlung dahin aufgeklärt hatte, daß cm gültiger Beschluß hierüber nicht gefaßt werden könne, da die Wahl von Ausschußmitgliedern nicht auf der Tagesordnung stehe. Ferner warnte er den neugcwahlten Ausschuß davor, vor seiner Be stätigung durch die Generalversammlung vom 30. d. M. durch Beschlüsse in die Geschäfte der Anstalt cinzugreife», da dies dic schwersten Folgen für die Anstalt nach sich ziehen könne. Gegen halb 1l Uhr endlich konitte in die Tagesordnung eingctreten wer den. Nachdem der Geschäftsbericht zur Hälfte vorgclesen war, wurde aus de» weiteren Vortrag verzichtet. Mitglied Herschel, der mit drei anderen Herren einigen Sitzungen der Verwaltung beigcwohnt hat. und dein gestattet worden war, in dic Geschäftsbücher Einsicht zu nehme», verlangte über verschiedene Punkte der Bilanz weitere Auskunft, die ihm auch Direktor Lehleitner in ausgiebigster Weise zu teil werden ließ. Herr Herschel teilte bei dieser Gelegenheit mit, daß auf eine Beschwerde das Reichsversicherungsami Herrn Regierungsrat Dr. Wagner zur Prüfung der Lage der Anstalt nach Dresden entsandt bade, und daß in dessen Gegenivart einige Sitzungen der Verwaltung mit der Prüfungskommission stattgefunden hätten. Längere Aus sprache entspann sich dann über die im Jahre 1901 von der Ver- Wallung angeblich zu Unrecht erhobene Tantieme, bis schließlich Direktor Leblettner die Erklärung zu Protokoll gab. daß die Mit- glieder der Verwaltung und die Beamten die Tantieme zurückgeben werden unter der Voraussetzung, daß auch die aus verschieden« Versicherungsabteilungrn zu viel übertragenen Gewinne zurück gebucht würden Nachdem sich die Debatte über einzeln« An- gelegenheite» auS frühere» Jahren noch längere Zeit bmgezoaen batte, wird schließlich sschon lange nach Mitternachts folgender An trag zum Beschluß erhoben: Um die geplante Fusion mit der Versicherungsgesellschaft ..Augusta" nicht scheitern zu lassen, soll die Bilanz sür 1903 genehmigt werden, dagegen soll die Entlastung der Verwaltung verweigert werden, bi» nicht volle Klarheit über alle strittigen Punkte herrsche. Auch sollen etwaige sich durch eine Prüfung ergebenden Ansprüche gegen die Verwaltung geltend ge- macht werden. Direktor Lehleitner begrüßte die Genehmigung der Bilanz, da dadurch die Fusionierung mit der „Augusta" gesichert und die Dresdner Allgemeine Versicherungsanstalt gerettet sei. —* Am 81. Juli findet hier im Anschluß an die Städte-Aus- stellung di« diesjährige Generalversammlung de» „Deutschen Vereins für VolkShvgiene" statt. E» »st unter Mit wirkung unserer ersten Hygieniker ein besonder» reichhaltige» Pro gramm beabsichtigt, welches die Bestrebungen dieses jungen Zereins klar beleuchten soll. —* Beim Fußballspiele wurde auf einer Wiese bei Antons ein Teilnehmer vom Balle gerade ins Gesicht getroffen. Der Schlag war so heftig, daß die von dem junge». Manne ge- Iraaene Brille enlzweiging und das Glas ihn am rechten Augenlwe verletzte. —* Gestern nachmittag waren mehrere Malergehilfcn in auf der Treppe besinnungslos wurde und rücklings die Stufen hinuntcrsicl und csiic schwere Gehirnerschütterung erlitt. Es er folgte seine Unterbringung >m Stadtkrankenhousc. " ' »n Dresden befindlichen Leipziger Reaimen- , wurde irrtümlich de» Besuch der B a l i s ä l e „Saxonia". Alaunstrake 28. verboten. Da ein solche» Verbot kür die ständige Garnison nicht besteht, wurde auf entsprechende Vorstellung deS Inhabers bin auch den auswärtigen Soldaten der Besuch de» genaniiien Lokales sreigegeben. —* Heute vormittag in der 10. Stunde entstand in einer BenzinwäscherZ im Kellergeschoß des Grundstücks Oschatzer Straße 2 durch Explosion von Benzingasco, die sich durch Reibung in der Centrifuge entzündet hatten, ein Brand, durch de» verschiedentlicher Schaden ungerichtet wurde. Auch erlitten hierbei der in dem Äaschraum beschäftigte Geschäftsinhaber und ein Ge- bisse nicht unerhebliche Brandivunden an den Händen und im Ge sicht. die sofort ärztliche Behandlung notwendig machten. Die Feuerwehr hatte sich, da schön Hausbewohner den Brand mit Hilfe einer Privatleituna gelöscht hatten, nur mit den Ab räumungsarbeiten zu beschäftigen. —" Die überaus rütnige Firma Schubert »Sachse, hier, Lvnisenslraßr 7. bringt jetzt ciuk vielseitiges Verlangen ihrer zahlreichen Abnehmer daS Wonnebräu der 1. Kulmbacher Aklien-Exportblerbraiierei auch in Siphons, Krügen und Flaschen zum Ansschank. In seltener Weise eignet sich das Wonnebräu in der beißen Jahreszeit als labender Trunk und eS wird daher namentlich der Versand in Siphon- sehr will kommen sein. Wetterberich» der Hamburger Seewart« vom 19. Juni. Der Luftdruck ist niedrig und gleichmäßig verieilt: die Depression mit unier 750 Mm. rubt über Skandinavien, das Maximum mit über 76» Mm. über Südotteuropa In Deutschland ist cs ziemlich kühl, im Westen meist trübe, im Osten meist beiter: vielfach ist Regen gefallen, stellenweise traten Ge witter aus. — Wahrscheinlich ist die Fortdauer dieser Weiterlage. Taqesgeschichte. X Deutsches Reich. Der Kaiser traf am Donnerstag um 5 llhr nachmittags, von Meppen kommend, in Hannover ein und begab sich durch die festlich geschmückten Straßen nach der großen Bult, wo sich dic van der Deutschen Landwirtschafts, geselttchait veranstaltete Ausstellung befindet. Auf der Fahrt dort hin wurden dem Kaiser von einer zahlreichen Volksmenge leb hafte Huldigungen dargebracht. Bor der Tribüne der Ausstellung wurde er vom Präsidenten und der Direktion der Land- wirtschafiSgcsellichaft empfangen. Ferner untren zur Begrüßung der Landwirischafisminiller v. Podbielski, sowie die Spitzen der Behörden erschienen. Es begann alsdann die Vorführung von Pferden und Rindern, nach deren Beendigung Sc. Majestät in einem Wagen eine Ziundsahrt durch die weitgeoehnte Ausstellung unternahm. Eingehender besichtigte der Kaiser die Sondcr-Aus- stellung der Hannoverschen Landwirtschaftskammer und verweilte besonders lange in der von der Zentrale sür Spiritusverwertung veranstaltete» Sonderausslcllung^ bei deren Besichtigung er namentlich sür Verwendung des Spirimsglühlichts zur Straßen beleuchtung in kleinen Gemeinden und auch zur Beleuchtung in den Kasernen lebhaftes Interesse bekundete. Der Kaiser sprach dabei den Wunsch aus, daß aus der im nächsten Jahre in Wien stattsindendcn Ausstellung für Spiritusverwertung die deutsch« Industrie in recht hervorragender Weise vertreten sein möge. Nach Itzästündigem Aufenthalte in dem Ausslellungsgebäudc begab sich der Kaiser nach der Stadt zurück. Anläßlich der Anwesenheit deS Kaisers wurde dem Präsidenten der Landwirtschaftskammer der Provinz Kammerherrn von der Rheden aus Rheden, sowie dem Landrat v. Goeschen-Harburg der 'Rote Adlerorden 3. Klasse mit der Schleife, ferner an sechs hervorragende Landwirte der Rote Adlerordcn 4. Klasse verliehen. X Graf Bülow leidet noch immer an einer Magenverstim- mung Das Unwohlsein trat zuerst am Sonnabend auf: am Sonntag war der Kanzler genötigt, das Bett zu hüten, ebenso am Montag: seither hat er zwar sein Lager verlassen, ist aber ans An- ordnung des Pros. Renvers genötigt, sich noch immer viel Ruhe zu gönnen, d. h. den Tg nach Möglichkeit auf dem Sofa zu ver- bringen. Jedenfalls dürste der Kanzler in einigen Tagen völlig wiederhergestellt sein. X Ungar». Graf Tisza hatte mit einigen hervorragenden Parlamentariern Besprechungen über die Neubildung des Kabinetts, die jedoch mehrfach Meinungsverschiedeichetten er gaben, so daß ein formelles Anbieten von Portefeuilles oder dessen Ablehnung nicht stattsindcn konnte. Auch haben die bis her als Minister bezcichnetcn Kandidaten entschieden in Abrede gestellt, daß sie bereits in die Lage gekommen seien, das An erbieten eines Portefeuilles abzulehnen. Ties ist der Tatbestand, wie er von wohlunterrichteter Seite nutgeteilt wird. Es erscheint somit unrichtig, zur Zeit von einein Scheitern der Kabinetts bildung Tiszas z» sprechen, da es sich vorläufig nur um eine allgemeine Orientierung darüber gehandelt bat, in welcher Rich tung dic Sanierung der kritischen Parlamentsverhältniffe durch das Zusammenwirken aller de» Prinzipien eines wahren Par lamentarismus ergebenen Elemente versucht werden könne. X Schweiz. In der russische» Kirche in Genf fand ein feierlicher Gottesdienst zu Ehren König Peters von Serbien statt, an dem der russische Generalkonsul in Genf Gras Prosor, der russische Vizckonsul zur Gosen und zahlreiche Russen und Serben teilnahmcn. Am Freitag mittag trafen die Ordon- nanzen des Königs Oberst Popowitsch, Houptmann Kvstitsch und Leutnant Gruitsch ein und wurden ain Bahnhöfe vom Privatsckretär des Königs empfangen. Im Hotel legten sie Uniform an und begaben sich sodann zum Könige, um sich bei ihm zu melden. König Peter empfing die Ordonnanzoffiziere und zog sie am Abend zur Tafel. Die Abreise ist endgültig auf Montag abend festgesetzt. Die Ankunft in Belgrad erfolgt Mittwoch mittag. X Serbien. Die von der Skupschtina und dem Senat an genommenen Verfassungs-Aenderungen wurden dem König miigeteilt und von demselben genehmigt. X Die Glückwunschdcpeschc des Kaisers Franz Joseph wurde von der Regierung und der Bevölkerung freudig begrüßt. In Regicrullgskreiscn wird der Umstand, dqp die Bluttat »n derselben eine strenge Verurteilung erfährt, viel bemerk. Die kaiserliche Depesche wird im Amtsblatt veröffentlicht werden. x Die Obduktion beider Leichname nahm, wie nachtfflg« sich bekannt wird, volle acht Stunden in Anspruch. Da- vom köiiiglschen Leibarzt Dr. Michel dem Dr. Nieolalirwitsch diktierte Protokoll umfaß» 12 Oktavselten. In der Brust hatte König Alexander sechs Kugeln, von welchen eine da» Herz durch" " ferner waren 28 Säbelhiebe an seinem Körper zu konsi Durch den Slurz auS dem Fenster wuche die Tchadeldrö Die Königin hatte zwei Kugeln in die Brust und eine Her, erhalten, ferner wie» ihr Körper s"
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