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Assunta und Lore. Roman von Woligana Kemter. <««. ,?ortirlm»g.> ^>hr müsst euch nicht ängstigen," sprach Hermann mit unuter Stimme und einem schwachen Versuch« zu lächeln, „die Nerven streiken uns wollen nicht mehr mittun. Sie lassen mich schändlich im Stiche." Ala der Arzt Hermann lange und gründlich untersucht hatte. S-a sprach er: „Herr Doktor, Sie ,vi,sen wohl selbst, das, Ihre inneren Organe alle gesund sind, aber mit Ihren Nerven steht eS schlecht. Die sind vollständig herunter, dazu eine schwere Herzneurose. Cs ist gar nicht daran zu denken, das; Sie noch weiter im Dienste bleiben. Sie müssen anaipannen, und zn»ar für lange Zeit. Ich rate Ihnen, Bregenz zu ver lassen. damit Sie in ganz andere Verhältnisse kommen, weg von den Erinnerungen. Dann ist eine Gesunduing wohl möq lich, Aufregungen sind zu meiden, geistige Anstrengung auf daS Mln-desrmai! her-rbzu'ctzen, sonst, Herr Doktor, ich sag« es Ihnen ossen, ist ein schweres körperliches uns geistiges Siechtum die unabwendbare Folge. Nehmen Sie mit Ihrem Herrn Elies Rücksprache und lassen Sie sich gleich au« vom Herrn Obcr-Be,irkSarzt untersuchen, de» ich vorher unier- rickien werde. Es ist unbedingt erforderlich, das. Sie sofort Urlaub nehmen." Hermann hatte jede Willenskraft verloren, cs lvar ihm so elend zu Mine, daß er einen schnellen Tod diesem Iammer- zrrsiand vorgezogen hätte, aber Lore redete ihm solche Ge- dankcn energisch aus. ..Hermann du darfst nicht alles über Bord werfen, denke an Mutter und an Bubi, die Anspruch aus dich erheben. Weiht Ln was. Hermann, wir gehen heim »ach Bvzen zu Mutter: sie und ich werden dich gcsundpslegon." „Ausgezeichnet", sprach Dr. Seifert. „Dieser Vorschlag rit der beste. Ja, Herr Doktor, gehen Sie heim, inS sonnig« Süütirol, bei Mutier ist'S an, beste», und die liebe, alte Hei mat wird auch SrS ihre tun. Ihre Jugend und sonst kräftige Korperbeschafienheit werden mithellen. Ihr eine gute Pflege ist gelorgt, da müssen Sie wieder gesund werden. Und nun »och einige Verhaltungsmaßregeln." Dr. Seifert erklärte Lore, was für den Paiienien zunächst gut wäre, vor allem aber verbot er ihm den Alkohol. »Jeder Tropfen ist Gift für Sie, Herr Doktor," „T-ars ich wenigstens rauchen?" fragte Hermann. „Fünf bis sechs Zigaretten der leichtesten Sorte im läge. Gnädiges Fräulein." der Arzt wandte sich an Lore. „Sie haben es gehört, fünf bis sechs Stück, mehr nicht." Lore lächelte. „Ich werde strenge und unbarmherzig sein, Herr Doktor. Wir müssen Hermann wieder gesund machen." „Dann bin ich ganz beruhigt", sprach Dr. Seifert, sich ver. abschiedend. „Herr Doktor, lassen Sie den Mut nicht sinken. Sie sind juna und können wieder lernen, das Lebe» zu lieben, wenn Sie nur ein biftchcn wollen." Oder^v?ztrk»arzt. den Dr. Settersverständigt hatte, verton, ltch »u Hermann. Da» ander« war nur «ehr Formsache. und wenige Tage später hatte Hermann «inen zehnmonattgen Ur laub erhalte«. AI» e, sich etwa» »»hier fühlte, ging er »um letzten Male ins «mt. übergab seinem »ur AnSHtlse bereit» etugetrpsfenen Nachfolger sein« AdteUuna und «ahm bann von Kollegen. Be. amten und Diener» Abschied. Mit unsagbar schmerzttchcn Gefühlen verlieh er die Stätte sein« ersten Wirken», die cr vor gar nicht so langer Zeit so sreudtg und kraftersllllt bc. net«» hatte. Lore hatte ihrer Tante geschrieben, sie vorbereitet, und in lieben Worten getröstet. „Bald", so schloß sie den Brief, .«ringe ich dir Hermann und Bubt heim. Bei uns wird der Arm« wieder an Leib und Seele gesunden, er. der so Trauriges erlebt hat. dessen Glück so frühzeitig vernichtet wurde." Unermüdlich arbeitete Lore von früh bis spät, e» gab so viel zu besorgen, sie wollte so schnell als nrögiich fertig werden, um abretsen zu können, denn jeder Ta«, den sie noch in Bre- genz blieben, war für Hermann schädlich. Frau Berta ging Lore tüchtig zur Hand, und Lore war für diese Ihr so wertvolle Hilfe dankbar, Trotz aller Arbeit fand sie aber immer wieder für Bubt, der ihr Abgott geworden war. ein Biertelstündchcn Zeit, um mit ihm zu spielen. Hermann Uetz Lore und den Oberstleutnant beschließen, was getan werden sollte, ihm war alle» recht. Er war nur froh, ivenn man ihn nicht nttr Fragen belästigte. Herr Manzont und Lore aber waren bald etntg. Der Haushalt in Bregenz sollt« gänzlich aufgelöst werden. Die Köchin, die in keiner Weise entsprochen hatte, wurde entlasse», das Dienstmädchen aber mit nach Bozen genommen. Die Sorge für HauS und Marien tiberlies, man dem erprobten alten Hausdiener, der alles Vertrauen verdiente. Der Oberstleutnant aber ging mit nach Bozen. Er freute sich wie ein Kind, sein geliebtes Südtirol wtederzusehen und lange, vielleicht sogar sür den Rest seiner Tage dort zu bleiben. Zudem floh auch er ganz gerne die überaus trau, rigen Erinnerungen. Auch er ging gerne aus der Stadt, in der er zwar viele Jahre reinsten G-sückeS verlebt, die ihm dann aber doch noch solches Leid gebracht hatte. Endlich konnte Lore melden: Wir sind so weit. Der Tag der Abreise wurde festgeletzt und die letzten Koffer gepackt. AIS Berta Graf, an diesem Abend beim kam, da sprach sie zu ihrem Manne: »Dt« Lore, das wäre eine Frau für H-ir» mann gewesen. Ich habe Assuirta' geliebt, aber sie war eine unglücklich veranlagte Natur, und das Schrecklich« war. daß sic auch ihren Mann, dem sie gewiß von Herzen zugetan war. so unglücklich machen mußte. Aber Lore Nelponcr. das wäre ein Glück. Ich möchte es Hermann wünschen, denn ich glaube, Lore ist er mehr wie nur Bruder." „Meinst du?" fragte Graß. „Sicher, wir Frauen täuschen nnS da nur selten. Her mann freilich ahnt vielleicht nichts davon." WEHR DOW WEI DH Ankunft nicht doch »och einmal lichter »«stallet. Heronzi und Sore. Ja, du hast recht, ich wäre wohl nicht daraus kommen, aber da du mich nun auf dielen Gedanken drtngtz. scheint er mir fast selbstverständlich. Ja» daü wären zwei Menschen, die zusammenpaßten. Vielleicht, Berta, heilt Lenz Hand die Wunden, dt« da» Schicksal unserem Freund« schlug.' »Ich hoffe e». ES wäre zu traurig, sollt« ein Mann wi« Hermann mit dem Leb«« schon abgeschlossen haben. Nein, du» kann nicht sein." Die Abschiedsstunde kam. Die ganze Gesellschaft stand au> dem Bahnsteige versammelt. Krau Berta hielt Erich aus ihren Armen. ..Nun wird Bubt eine große Neise wachen." sprach slr. „wird er Tante Berta nicht vergessen?" Da antwortete da» Kind mit großen, fast traurigen Auge», als erfasse es den Ernst der Stunde: »Nein, Tante Berta «ich, vergessen." Hermann sehnte sich »ach der Abfahrt, ihn regte das Ab schicdnehmen von den lieben Menschen, mit denen er so schöne Stunden verlebt hatte, die sein Glück und auch -essen Zü- sammenbruch gesehen hatten, furchtbar auf. Als Rat Kühn seinem alten Freunde, dem Oberstleutnanl, die Hand reichte, da meinte er: .Äetzt erst wird e» einsam um nnich werden, da ihr alle geht. Wie froh muß ich jetzt sein daß ich meine Malerei habe. Du gehst, wohin dich deine innerste Sehnsucht schon lange trieb, vergiß uns nicht ganz." Und Graß sprach zu Hermann: .Leb' wohl. Hermann! Wir wollen nicht viele Worte machen. Du nnttßt, daß gute Nachrichten von dir uns glückliche Stunden bereiten." Noch ein letzter Händedruck, ein herzliches: Ans Wieder sehen. dann mußte Platz genommen werden, und wenig später verlieb der Schnelling Bregenz. Hermann zuckte unwillkürlich zusammen, und wie ein Schauer ging es durch seinen Körper, als er noch einmal den blinkenden Spiegel des schwäbischen Meeres sah. Er schloß erschöpft die Augen und lehnte sich in die Polster. Was lxttten die fünf Jahre aus ihm gemacht? Fünf kurze Jahre. Glück und Leid waren darinnen, wie sie sonst oft nur ein langes Leben füllen. Biel Lust, noch viel mehr Leid. War nun sein Leben damit erschöpft, war eS verbraucht, lange vor der Zeit? Nein, cr wollte nicht denken. Was half «», da» stet« Erst, beln, das schmerzende Forschen nach dem: Warum mußt« da» so kommen? Er wurde nur elender dabei und war so milde, so müde. Niemals mehr sprach Hermann von der Tragödie seiner Este. Seine Mutter erfuhr nichts davon. Auch von dem Oberstleutnant und von Lore nicht, die ln den letzten Tagen ihrer Anwesenheit in Bregen.; von Berta Graß von dem trostlosen Zerfalle dieses einst so überglücklichen Bunde» Kenntnis erlangt hatte. Lore hatte das Entsetzen erschüttert, mußte sie jener einstigen Prophezeiung gedenken, die auch hier recht behalten hatte. «Lcklu» io tat.» 8» tuSir, wss «I* unet So« ÄoSor»st Ooi* OonorötIoot»»L»vöI»t von WtOtZItroi's KostO«: k^ur Vamvn: 1 bllonal Larantis I Kvrw. Saiciskifsor .. 1 ?LLr 61^. 4.2S . . 14 Tsxs . II . . ..1 - , 322 . . 14 . . I» . ' . ..1 . . 2.53 „ . 14 . .IV Wolla plattlsrl . . 1 . , 4.2S „ flsrrsn: 14 , , Loeksn 4facli k^Ior . . 1 , , 2.9O -5 WsIIsli*. * * S«rkHSßfs>s1i», Berichtigung. In der Todesanzeige Oliv Äohl» Oberlehrer i. N>, muß es heißen: Löbauer Straße 8, anstatt Löbiauer Straße 8. Qroks Huswsiil gelliegenöf 6e8v!ienke tür ssck« Sslegsnkait porrsl!»n / 8I»s ' ftiekel ßsesringv/sren / kohlen eie. 01roIttLdr»drUr Lvcist,..TIcke.v.r«r-» Scklammm. v. 144 ^ -luckenbüf. v. m^lan. Eckränke v. 4» an Ecklasz.,Eicke. Kol. »so Musterlager ^re»de»«Streht«n ^ en-Strebl dskarstr. >. Müller. emplaklon vir unsere eksikl. Isis!- il. Xssfeegesolmkö ln jecker gevUnrcdlen 2u»ammen»te>!ur>s ru dekaont klingen Preisen M«r», Vkvln-, t.ik0lg!L»«r Kslilsnböfg L ljoimsrin, frauenslssüe 5 hperislausrtzitunxzhzui sür Xücste unä Dakel Mlillllli« II. Mlmens veslidkisi« in Solck, Sildsr unct v«r»itd»rt 3UWEIISN 8otT»-r>1«> Katttenauplatr 1 Islspston ISO» Offeriere als ganz besonders preiswert in vrinia QualilLl kassier Kippen8peer gans mild und zarl. ü Pfund S^AlnKeNPVUI'St ttrine« Eckwetneffeisch) Pkd. O.L 8 ». k'rscker, Viedergssse 22 S»««talhan» sein»» Marsiware» V,gründet rsar Fernruf ruxrr keinkost- SperislitSlen! Nsusmarlier-5ülre pikaot 6e8ÜIr1.8<ti«stN5kopk obn« «oorpel un<t 5<ckvari«n 8trel«dkert. k^ck»,p»,te . >/. psst. so z „ 5eräellenpa»te V. pscl SO s änchovispLLte '/.ps<j. ros üarmarler Upteuer . pkä. 30 ^ Veorrcher klevlar . . '/s k'kä. 7S z (Oradkow) lrSck,enmelst«r-8elat . '/« kstä- R>-d ttrat,bea-8»tit ... Vs p«ö. »Sä »eusmecher-klelschsalst /s psä. »5 z kcüte krantckurt. 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