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Diele« «lat» wird den Lesern von Dresden und Umgebung am Tag« vorher bereits als Abend-Arirgabe zngestrllt. während es die Post-Abonnenten am Morgen m emer Gesamtausgabe erhnttcn. Verugsgebildr: «M^vildrN« N»»'.«den bei INuI!» ««tuiaNaerZurmauna kur» inner« >01«, -,»'»»« und »»r«,n«, an G«a» und Montaae» »u, «»»»all >Nit »0P>. durchanswiirlior.Ooi». »«üionür« » Mt d«j , MI so P! Bei rinmaNaer ZutieUuns durch die Poll »MI ioknePetieNueidi, nuNu». I«nd mtl eniwrkchrndrin Zu!ütta,e. Nockdruc! alter «rittet u. Orianml- MtttaNun,«» nur mit deutlicher QueUrnanaabei.Dread Nachr.") «nltU». Älachlriiallltie tdonoiar- an'iriiche kleiden uudcrüwttim«» loweriluiüle Mamt'lrtvle werden nicht auikeivalui Ael»,ra»lm-«kk«tte N«chrtch«en Dre»d«n. AeHvLdrröoL 1858 Druck und Verloc; von Liepsch L Neichardt in Dresden. Nnxeigeri^ril. ?iniialime »>rn A »In lidlannue« I'I» ,,«chiu,n<>«z d »ln isomi. und üricu««» i>i,r Marilnsiinüe -Ui von »l ln» > ,l »l>r Tie I w.ilNaetsruiH- mle >ra. » Lllveni^ Sb P>a.,- An- iiiiiliai,»a>» dili dir einra.'ieiie Zeile A Pi« : p.e ripnlliae Zeile au! lert- leite so Pi« . ale> Eiu«:iaiidt Zeile so P>« rin lilnttiincru nach S»»»- und Helena«-» i ivallige wru»d««ile so Pi« . a»! Privalicile ao Pf« , Llnaliiac Zeile au! Terin'.l' uild als Eiuaciaudl so Pi« ÄiiSiullrliac Slut- Iwae uur geae» PoiaiiSderaliluiia. Bcleaklaller keilen lü Pieunise. Fcrnlvrecher i Nr. ll und AtüS. Hauvtgelchastsltelle. Marienitr.38 I>snolin-8sifs mit c!sm „pfsili-inA" M 25 per- 8iüek. Vuodvarvll. Imkvr koolift-lnvr liou>8olx>r >»>(! Sihkli^alwr F»/»c-, llosan-, t'ittalol- uu<l IVL8lo»8t»tIn in rrlsou inollornc-n Ikniba» unck Uiima-tjualftüten ru I-illi^stan I'roi^en. Viiililln^'itt'I!» eier vom Iftiinn/iniiiiglorium nousrövväll I tsn voi'8olll i1t8i»ü88j2l-n Z »i ko r m 8 i ol ke ülr Könitztl. 8üitli8. 8luat8-I7o>8ltik>nmt6. Ili'Ii»!»!» I'öpZkliel Lodekelstrssse 19 l ILIol«« « N»«e Iiliu«» «r.7i. Neueste Drablberichte. Hofnachiicbte», lliegicrnngstzlätter. Geioertzcveiein. Fremdcnverkelnsi'erein. Gettchlsueebandlmigen. Marokko Konsereiiz. „Ter Schlaswagen-Kontiollenr". Kgl Konjervalvrinm. Konzert Elsa Möller, Mennier-Anssielliiiig. Mitinnilli, Neueste Drahtmelvnnaen vom 13. März. U«»vrtteri,ack»icktcn. Hamburg. Infolge der Sturmflut ist das Wasser in der Elbe und den Fleeten im Hasen so hoch gestiegen, das; die Zufahrten zu den Ladestellen, sowie viele Kcllerlvkale unter Wasser stehen. Die Feuerwehr ist mit Anspumparbctten be schäftigt. Unter den Brücken über die Fleete können selbst Jollen nicht hindurch fahren. Die Batterie am Stinlfaug gibt fort dauernd Warnungsschnssc ad. Der Schiffsverkehr im Hasen ist sehr behindert. Helgoland. Gestern und in der lchien Nacht wütete «in außergewöhnlich schwerer N o r d w e st st » r m mit Hoch flut. Die Düne hat schwer gelitten, besonders an der r weite. Amsterdam. Infolge gestern abend cingetrciener Springflut trat das Wasser aus den Kanälen in Rotterdam und überschwemmte einen Teil der Stadt, wodurch erheblicher Schaden angerichtet wurde. Meldungen ans Dortrccht und Blissingen sprechen ebenfalls von Ueberichwemmungen, die groben Schaden verursachten. Auch ein Teil der Provinz Zceland sicht unter Wasser, sodaß der Eisenbahnverkehr unterbrochen und die Verbindung mit England über Blissingen unmöglich ist. Zur Lage in Frankreick. Baris. ^Jn parlamentarischen Kreisen sieht man das Kabinett Sarrien nunmehr als gesichert an. Das Kabinett besieht uns 3 Naoikalen: Sarrien. Bourgeois und Nnau, 2 Lozialisttjck-Nadikaten: Elömenceau und Toumcrgue, 5 Re publikanern der demokralischen Linken: LengueS. B-irthou, Etienne, Thomson, Poincarö, und einem Sozialisten: Briand. Die radikalen Blätter sind von dem neuen Kabinett sehr be friedigt. Sie erklären, es sei ein Ministerium, welchem die Spitzen der republikanischen Partei angehören, deren Namen allein ein Programm bedeuteten. Das Ministerium Sarrien könne .einer starken Mehrheit sicher sein. Nur die „Lanterne" fährt in ihren Angriffen fori und erklärt, das; die Gemäßigten cm Kabinett zum mindesten der Zähl nach nbcrwiegen. Die konservativen und gemäßigten Blätter meinen, das Kabinett könne nicht lebensfähig sein, denn Sarrien bube Politiker oon grundverschiedenen Anschauungen in diesem Ministerium der- einigt. Paris. In der Zusammenkunft, die bei Sarrien statt- gefunden hat, wurde auch betreffend mehrerer Pnnkte des Programms deszukünftigen Kabinetts eine Ver ständigung erzielt, besonders in der Frage -er . Inventar- autnabmen und der Durchführung des Trenmingsgeiehes. Die zukünftigen Minister werden morgen vormittag eine neue Zu sammenkunft abbalten. Sie erklären, daß eine Verständigung ziemlich gewiß ist. Paris. Tie Sonderberichterstatter der hiesigen Blätter in Courrisres spenden in ihren Telegrammen der anfvpfervngs- vollen Tätigkeit der deutschen Rettungsmannschaf ten das höchste Lob. Paris. Dem „Figaro" znsokge hat die Verwendung der Truppen bei der Inventaraufnahme der Heercsverwal- tuna bisher pegen 2 Millionen Francs ackosiet. — Hanpimann Condero de Toulon voin 29. Insanlerie-Negiment Ivurds mit Arrest bestraft, weil er sich geweigert hat, Mannschaften für die Inventaraufnahme zu stellen. Paris. Das N a t i o n a l k o n z i l der französischen Bischöfe wird wahrscheinlich erst nach den Neuwahlen zur Deputiertenkaiumer abgchallcn werden. Zur Lage in Nnftland. Petersburg. Das Bezirksgericht in Bobrnisk ver urteilte 28 Personen des Stcasbataillons. die sich des Ber- sucbs der Meuterei schuldig gemacht haben. 13 wurden zum Tobe, die übrigen zu 29. 15 oder 3 Jahren Zwangsarbeit ver urteilt. — Bei dem Advokaten Faisis in Berditschew wurde eine Bvmbenfabr > k entdeck. Es wurden neun tcrUgc Bomben vorgcfundcn. P eter s b u > g. Gestern abend wurde im Schll'issclburgcr Sladltcil die Kusse eines Brnnntuenunoiioimlläoens von be trasineien Leuten beraubt, die unter Abseucrung von Ne- voloerschnssen mit ihrem Raube entkamen. Nt oskan. Tie Mitglieder des Adels.haben die Einberufung eines nationalen Aoelskonareises beschlossen, um die Adligen mit Rücksicht aus die Wohlfahrt des Landes zum Schuhe der traditionellen Interessen des Adels zu vereinen. Warschau. In dem hiesigen Kriminalgesängnis kam eS zu einer Revolte. Militär stellte die Ordnung wieder her, wobei einige Sträflinge durch Gewehrschüsse verwundet wurden. L o dz. In Strvkow bei Lodz kam cs zu einer Schlägerei, die einen rcligiöZ-sanalischen Eharalier trug und bei der die Anhänger der Sekte Mnriauilen fünf ihrer katholischen Gegner töteten. Helsingfors. In einer von 1500 Personen besuchten Versammlung des konstUntione>len Arbeiter-Verbandes wurde einstimmig der Beschluß gesagt, sich nicht dem allgemeinen A usstand anznschliehen. Wilhelmshaven. Trotz furchtbaren Scbneestnrmcs promenierte der Kaiser eine »albe Stunde mit dem Groß admiral v. Köster an Teck und fuhr mit einer Pinasse zur Werst. Tie Abreise nach Helgoland ist des schlechten Wetters wegen ver- schoben worden. Heute abend nimmt der Kaiser an einem Vier- abend im Kasino teil. Berlin. sPrio.-Tel.s Im großen Saale der „Phil- haru onie" fand heule mittag die Trauerfeier snr Eugen Richter statt. Die Leiche des Verewigten war im Saale nnler einer Fülle von Kränze», die aus allen Teilen Deutsch- lauds eingcgangen waren, aufgebahrt. Eröffnet wurde die Tranerseier Durch Gesang, woraus Abgeordneter Schmidt-Elber- seid dem verstorbenen Parteiführer einen Nachruf widmete, in dem er ihn -als V^kämvfer für die Gleichberechtigung aller feierte. Seine Geschichte Ixi die Geschichte des deutschen Libera lismus. Er habe den Glauben aufrecht erhalten an die Selbst losigkeit politischer Parteibestrebungen. Die Trauerrede hielt der Abg- Träger, der den Verstorbenen als Mensch und Pali- liker rühmte. Er habe niemals einen fleißigeren und gewitzen- basieren Arbeiter gekannt als Richter. Die Arbeit tei seine Befriedigung, sein Glück gewesen. Er habe auch nie einen Mann von io »ntadethaficr Selbstlosigkeit und Uneigennützig- keit gekannt wie Richter, der frei von aller Eitelkeit war, und niemals auch nur einem Maler habe sitzen wollen. Er schilderte Eugen Richter als einen, der bei aller Schärfe und bei allem kaustischen Witz stets sachlich gewesen sei, da ihm die Sache über alles gegangen wäre. Neu war aus der Rede vielleicht, daß der Prinz von Preußen lder nachmalige Kaiser Wilhelm I.j Richter als Knaben kennen gelernt und dessen 'Können und Fähigkeiten geschätzt habe. Er habe gemeint, daß sich Richter zum Theologen eigne. Redner nahm den ver blichene» Freund gegen den Vorwurf in Schutz, ein ewiger Verneiner gewesen zu sein; dos positive Schassen sei perade der Natur Richters angelaßt gewesen. Auch sei seine Kritik allezeit eine srnchtbrinacnde gewesen. Endlich trat Traeger der Legende entgegen, daß Richter ein siickercr V^rteittirann cwcscn sei, davon sei kein Wort wahr. Wem Richter einmal ie Schatzkammer seines Gemüts geöffnet habe, der fei erstaunt und hinaerisscn gewesen. Träger schloß mit der Mahnung, immer dessen eingedenk zu sein, daß die einzelnen politischen Parteien wohl über Mittel und Wege verschiedener Meinung sein werden, daß sie es aber nicht sind in bezug aus das Ziel: das Wohl des Vaterlandes. Nach Träger sprach noch ein Ver- treter Hägens, des Wahlkreises, den Nicbter 32 Jahre parlamcniarisch vertreten hat, sowie der Abgeordnete Hanß- mann als Vertreter der süddeutschen Volkspartci. Mit dem Gesänge: „Es ist bestimmt in Gottes Rat" schloß die Feier, woraus der Sarg hinabgetragen wurde. Der Leichenzug ord nete sich wie folgt: Vor dein Leichenwagen schritten Vertreter per vcrichiedenen Berliner Wahlkreise und Aerlreler Berliner 'Vereine. Tem Leichenwagen folgten zwei Wagen, die hoch nur Kränzen beladen waren. Berlin. lPriv.-Tel.j Die B u d g c I ko m m i j s i o n des Reichstags führte heule die Beratung des Marine- Etats zu Ende und besinnt morgen die des Militär-Etats. — Tie ReichstagskoiMlisslon für die neue Maß - und Ge wi ch t s o r d n » n g begann heute ihre Beratungen und nahm einen Antrag an, wonach für das 'Hlinderlgramni-Gewicht die Bezeichnung Heliogramm eingcfuh,rl werden soll. Berlin. lPriv.-Tel.j Das Abgeordnetenhaus snhrle heute die Elaklwralnagen zu Ende. Aus Antrag der Biidgetko-mmission wurden beim Etat des Geheimen Zivil- kabinetts beinahe einstimmig 10 000 Mark, die als persönliche pensionsjähige Zulage für den Geh. Kabmettsrat zum ersten Male eingestellt waren, gestrichen. Köln. lPrw.-Tel.j I» Fritzhcim war die Belegschaft einer Grube beschäftigt, in angelegte Bohrlöcher Sprengstoffe cinzusctzen. Diese exvlodierten plötzlich und verletzten sämtliche umstehenden Arbeiter schwer, zwei wurden völlig ver stümmelt. London. lPriv.-Tel. „Daily Telegraph" meldet aus Mailand, daß die italienische Polizei eine Verschwörung gegen das Leben des Königs oon Italien entdeck habe. Ein Verbrecher im Gefängnis von Turin, der im Sterben lag, habe gestanden, daß .er einer anarchistischen Bande angehörl, die die Absicht habe, den König Viktor Emanuel bei der Er öffnung der Internationalen Ausstellung in Mailand im Avril zu ermorden. Ter sterbende Anarchist nannte auch seine Mit sck 'iftgcn. Lcrtlithes und Sächsisches. Dresden, 13 März. —* Se. Majestät der König nahm henke mittag die Vor träge der Königl. Hofdepartemeittschefs entgegen. —* König Friedrich Ang » ft wird morgen mit seine» Söhnen nnd deren Mitschülern in Nossen eintrefsen und das Kloster All-Zella besuchen. Um >/Z Uhr wird im Gaftkos in Bieberstein das 'Mittagsmahl eingenommen und daraus die Grnbentoni bis Krummenhennersdorf ansgefnhrt. Hierauf ge denken die Gäste ans dem Schloß der Frau v. Schönherg einen Besuch abzustattcn, um sicb dann zu Fuß nach Halsbrücke zu be geben, Von wo die Rückfahrt nach D.csde» angetreten werden wird. —* Ihre Königl. Hoheit P r i n z e s s i n M a t h i l d e be suchte in Begleitung der Hofdame Fräulein v. Schönberg den Kunstlalon Eniil Richter sPrager Straßei, um die Ausstellung der Künstlergruppe ,,Elbier" zu besichtigen. Die Werke der Dresdner Künstler fanden ganz besonderes Interesse und Anerkennung. —* Prinz Heinrich XVIII. R e n ß ft L. traf zu längerem Aufenthalt hier ein nnd nahm im Kaiser Wilhelm-Hotel Wohnung. —* Der Präsident der Zweiten Ständekammer, Herr Geb. Hosrat Dr. M ehnert, hat snr Dienstag, de» 20. d. M., Ein ladungen zu einem parlamentarischen Abend im Aus- stelluiigspalast ergehe» lassen. —* In der Hanptversainmlnng der H a usv ä te rv e re i n i- giliig der Trinitatis- und Andreaskirchgemciiidc am 7. März wurde folgende Resolution gefaßt: „Die Hansväter- vercinignng der Tunitnlis- und Andreaskicchaemeinde erachtet cS als eine Kvmpkteiiznbcrschleitting. wenn die ReichSvosiverwattniig dem Postaisistenle» Löffler t» Leipzig die Teilnahme am Evange lischen Bunde beschränken will, und erklärt, daß allen Beamten, nicht nur katholischen, sondern auch evangelischen, der tätige Kn«»st »mV Wissenschaft. 1°* Direktor Gregor von der Berliner Komischen Oper hat gegen Herrn 'Kammersänger Bnrrian eine F est stcll u n.g s- kkage angestrengt, um den Nachweis zu sichren, daß Herr Burrian sich der Komischen Oper verpflichtet bade. Die Nach- richt von diesem Engagement tauchte bereits früher aus, wurde aber von 'Dresden aus dementiert, da Herr Burrian ancv mit der Dresdner Hosoper noch in einem Kontraklocrhäftnis steht. Die Verlmndlung findet in Berlin am 31. März statt. 's* Frau Düse ist hier plötzlich erkrankt nnd hat darum ihr Berliner Gastspiel, das heule abend stattsindcn sollte, ab- sagen müssen. st* Das Nesidenzthcater hat gestern abend BissonS erfolgreich sten Schwank, Ken überaus »Herzhaften „Schlafwagen- Kontrolleur", in das Rcpertvir seines Schauspicl-Abonnc ments ausgenommen und damit, wie der anßerordenilichc Hciter- keilserfotg vor nahezu aiisvcrkauftcm'Hausc bewies, wieder einen guten Griff getan. Die Darstellung war recht aiiiichinbar, aber lm Tempo des Zu)ammen!piels lange nicht so beschwingt, wie cs die federleichte «schivankware Bissaus unbedingt verlang!. Namentlich zu Anfang kämpfte man mit der Korrektheit des Dialogtextes einen schweren Kamps, ans dem man — dieses „man" geht vornehmlich die Herren des Residenzihcaters an — nicht immer erfolgreich oder gar als Sieger hervoraing. Ein Glück, daß darüber nicht der Humor der Komödie verloren ging. Herr Direktor Witt als falscher und Herr Schröder als echter Godesroid sind hier an erster Stelle zu nennen neben Fra» Aronchal sAuroraj und Herrn Friese sMontpepinj. Durch azschmackvolle Repräsentation zeichnete sich Frl. Normann aus. In kleineren Rollen dürfen die Herren Baver sRaoulj und Janda sLabordavej, sowie Frl. Schittenhelm lAngölej nicht un- erwähnt bleiben. IV. s* Königl. Konservatorium. Die den Orgelschnlern der Anstalt besonders vorbehaltcneP>üs»ngsa»ssichr»»g in Form eines Klikdknkonzertes wurde, wie seil langem üblich, in der Krenzkirche adgehalten. Sie velkics in jeder Beziehung befriedigend, in eini gen der Vorträge sogar ganz vortrefflich. Von den acht konkurrie renden Schülern — vier aus der Klasse des Professors Zanssen, vier ans der Fähriiiannjchen Klasse — wies ein jederdie Gediegen heit einer Hope» und ernste» Schule nach, die gründliche Er ziehung zum Olganislendienste und zur virtnolen Beperrlehnng der Königin der Jnstcnmeitte Virtnvien in gewissem Sinne, zum mindeste» gute Techniker waren sie eigenktich alle ahne Ausnahme, die sich gestern hören ließen. Die nicht gewöhnlichen Schwierig keiten, wie sie in Weilen von Bach lDorilche Toccata, (,'-»>»>!- Passacaglia, d'-än,-Fantasiel. Gailmant (1-m ck-Sonate«. Meckel ilt-mall-Fantasiel w. enthalten sind, wnrdc» mit Ausnahme einiger nnweleittliche» technischer Mängel gut nnd sicher überwun den, so daß i» der Hanplsache Vorträge von künstlerische» Quali täten dargebote» wurde». Sehr bemeikeuswert war bei alle» auch die den Orgelspielern unerlätzliche Knust ansgebildct. die verschiedenen Register auszuivähle» nnd sie einander gegenüber zn sielte», eine Knnst, die ans dem besonderen Talent des Orga nisten beruht, von der inan, dem Gebrauche gemäß, erwartet, dap der Spieler auch im Improvisieren geübt ist. Alten diese» tech nischen Knusten nnd geistigen Vorzügen war ans das gewisscn- bafleste Rechnung gettagen unter Anleitung von Lehrern, die, selbst Meister drr Oigcl, befäbigt nnd berufen sind, ihre» Schülern zum Vorbild zu diene». Keine andere Hochschule der Musik wird bessere Elsi'Ige. wie man sie gestern Hörle, zn erzielen iin staiide sei». — Zur Vermeidung der Eintönlgkeit nnd Abspnnnnng. die eine Reihe von acht Orgelvorträgen Hervorrufen müßte, waren in das Programm zwei vier- und sechsstimmiae Gelänge ausgenommen worden: ..'l'-nsveup lnwna sunt" von Michael Haydn und eine Motette: .,Warum ist das Licht gegeben" von Brahms, vorgetragen von der obersten Cborklasse nnler Leitung des Herrn O. Kluge. Außerdem eine antlynierte Arie „O Golgatha" von R. Keiler (17. Jahrhundert), von Frl. Frievcich (Klasse Frau Söhle) gesungen, nnd zwei Sätze ans Bachs 4. Sonate für Violine allein, von Herrn Spindler (Klasse Petri) gespielt. tt. St. 1* Aonzert Elsa Möller. Im gutgcsüllten Saale deS Neu städter Kasinos stellte sich gestern atzen" eine bisher noch wenig an die Oesfeiitlichkcit getretene heimische Sängerin, Frl. Elm Möller, in einem Konzert eigener Veranstaltung behufs kritischer Beurteilung vor. Tie sympathische Künstlerin debütierte mit der italienisch gesungenen Arie der Gilda: „(jualtior Lkalcle!" aus Verdis „Riaoletto" und zeigte gleich mit diesem ersten Vortrage, daß sie über einen vortrefflich aus- gebildeten, bis in die höchsten Tonreqionen leicht ansprechenden sopran oon glockenhellem Klange verfügt. 'Was der Stimme an Kraft und Fülle gebricht, wird reichlich wett gemacht durch Wohllaut und Lieblichkeit des Organs, sowie durch die be merkenswerte Volubiliät der Stimme, vermöge deren das nicht leichte Passagenwerk und die zahlreichen Fioriiuren der Arie fast tadellos, der Triller sogar gänzlich einwand'rei erklangen. Fast noch höher als diese schätzbaren Eigenschaften sind aber die musikalische Intelligenz und die aus der Tiefe aucllende Empfftidiingsivärme zu bewerten, mit denen die Sängerin später eine Reibe wohlbekannter Lieder von Mozart l„Tas Veilchen"), Schubert („Tu bist die Ruh", „Heidenröslein". „Tie Forelle"), Schumann („Mondnacht" usw.ß Griea, Jensen. Brahms und H. Wolf sang, die — wir urteilen nach dem ersten Teile der Vor träge^— ihrem gedanklichen und musikalischen Inhalte noch von der Sängerin voll ausgeschöpst wurden und auch verwöhnten .Zuhörern wirklichen Genuß bereiten konnten. Nicht ganz mit derselben uneingeschränkten Anerkennung ist der mitwirkcnden Geigerin, Frl. Gertrud M a t ! h a e s, zu gedenken, die in ihrem Spiel zwar eine bis an die Grenzen der Virtuosität ge steigerte Technik nachwies, aber um jo cmpftndücher blühende Klaiigschönheil. seelische Verliefting und lemperamcntoollc Vor- iragsgestalinng vermissen ließ. Zu solchen Eindrücken mußte man wenigstens beim Vortrage des 2. und I. Satzes van Bruchs herrlichem (--moli-Biolin^Konzert gelangen: möglich, daß bei den später im Programm verheißenen Stucken sZ-ciur-Romanzr von Beethoven und 5. und 6. Ungarischer Tanz von Brahms) etwas mehr Leben und Wärme in die Geigerin mit den starren Gesichtszügen und dem kaum minder starren Spiel gekommen ist. Herr Organist Clemens Braun war als feinsinniger, geschmackvoller und schmiegsamer Begleiter am Klavier den Heiden konzertieren den Damen ein treuer Mithelfer zum Erfolge. Die Aufnahme der beiden Künstlerinnen war eine überaus günstige, ja warm herzige und — was Frl. Möller betrisst — begeisterte. —ckt. Memiier im „Sächsischen Knnstvcrein" Kaum ein volles Dezennium ist vergangen, da dank der Initiative von Georg Treu