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Dresdner Nachrichten : 08.03.1882
- Erscheinungsdatum
- 1882-03-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188203088
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18820308
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18820308
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1882
-
Monat
1882-03
- Tag 1882-03-08
-
Monat
1882-03
-
Jahr
1882
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 08.03.1882
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Vrv«Iou 1882. Sckch«»»i ««gl«» ki>» 7 Mir I, dtr ttrpetttt»»: Mcrienstnihe ra. P°l; r M»rk 7» II,o?. " „iimni. ,0»,gk. «umag, 37Q0O «xrm»l. glir »>rRIii«s-<,»e«inses»ndirrI>tii- r.vllitzlt m,»I sich dir «kdocli«» nich« vrrdmdliÄ. «nnvncr» für m>» nrlimrn an: Pie eliittenceil-Bureanr tz«»« » >»««»»; — «udsls «.«fr> — Do«d« »««»».!- »«»«« '» Äör»d: - «,». «tr» in Vlvildebnrg: — I. V«rck » «k«. I» Halle; — in Hamdurg. Tageblatt für Uolitik, Unterhaltung, Seschästsverkehr. Lör/eubericht, Fremdeuliste. 27. ^akrkTvs. 7<niera«e «erden Marienürate b>» Rock«. » »», «>,e«»mmen. Kon»«».« «>t, MiltaattNUdr. In »eulladi nur an woaieniagen: ar. «iefter^igeRr ddisNachm.aUdr. — Die el»st?a,»>ge Peituclle i-Ilcz > - Plfte. lilngefandi :j» Pfge. «Lire üiaran», hi, dal nichlr» «tgige Erlcheinen der In,erat« wird »ich« gegeben. Unewiiiige Annoncen» Anliräge von unbekor.nic» dicijoncn inleiire» «!r nnr gegen Vkänumernn»«, ,gaM>>ugdurch Brielmsrien oder Poiieinzadiung. A»! Lilden tollen I!> Plli. Jnseraie iür die Montag«» Hummer oder nach einem ikiliLgt die Pcliijeiie A Pf, Xvu UNÄ I»v«I»8t prttkttttvk: srllpksKlM ÜLvumel^r L vo.. N kü<> I^ikllldüKrlill k. Zlierkileli >. V. 6v1»1rL8l»«Urui8U»It kür Liunxonlirtmliv ^ 1«t ilttü ssLQM tti^dr xottkknot miä «r-llävlt do8vo«1vn. 8^ kssulksta im x voloko ttk^irnLisvit äov l^MtxvnkrLnIron in ävn 3ds6k,n ^ xvkUkrlicd ikL. LnnLiüixavk 6»r 2iouvvrproi8tt diA 1. Klai. VorsLiiri^s ^!> üOS. l'ross'eltt«. povtS r5SvÜULlidt« Xu-kmiN äurEk t»r ^ ! WrS^LSrLEL^L-SkS!!^?i!SSiLS!--S--^»--S«SLid-Si>^!-S!LS!i lieber ckis llölis cksr Xoackn, velshg ckis LivrüolennA von Ä ^Vnnonovn vonirsaokt, srtdsilt .-Luslciintt. novjg rnverlitssixoll lüitli tiinmaktlick bestAevixuotiir ttUittsr ckis Z^ni»«uev»»-H2»p«MtIon von llLLLsvLteiL L VoZIsr Lu Dresäsu, tVilsäruüvrstr-iSso 39, l, vis^L-vis ttdtsk äs kenaes. «r. «7. Wiiiening »om 7. Mär,: Boromeier na» Odkar vdlold, Wallsir. Iö <?idd». « U.> 77!!Mtll..Icii geftcini IN Milt, griiiegen Tlierinomcirrgr. n. s raum.: 2er»per. Ü°W., niedr. Temv. I" M.. di'chlir 'eemn. !» o m: Nord Wes, Wind. Heiter. ^ Auösiä'ten Mr den 8. Mnr;: Nerimderlich, wärmer, meist trocken. Verannvortlicher Stedacteur für Pvttl^chtö De. Emil Bieren in Dreedcil Europa zählt seit Montan ein ztönigreick, und einen Kön'ki mehr. Die funkelnrue Majestät heißt Biilan I. Lbrcnowit,ch, er nahm unter Kanonendonner die Krone des Königreichs Serbien aus den Händen der Skuptschina entgegen. Milan ist der zwcitjüngste. Souvcrain Europas. Er istlZl^l geboren und wurde, als sein Vor-! ganger Fürst Michael im Parke von Topdschidcr grauenvoll von den Anhängern der gestürzten serbischen Fürstcndnnastic der Kara-! georgiewitsch niedergelxmen wurde, als einzig überlebendes <Mcd! der populären Familie Obrenowitsch zum Fürsten Serbiens ausgc-! rufen. Milan zählte damals erst 14 Fahre, er eilte von Paris, wo er sich „ftudircnshalber" aushielt, nach Belgrad. Mündig erklärt, vermählte er sich 1875 mit der Fürstin Natalie Kecko; aus dieser Ehe erblühte ihm 1876 ein Thronfolger, Kronprinz Alexander. Fn dieses junge Eheglück brachte der Krieg der Türken mit den Serben eine arge Störung; zwar rief ihn der russische General Tschernajew im Feldlager, ein Ehampagnerglas in der Hand, zum > König von Serbien aus, Europa erkannte aber diesen Handstreich und das .Königreich nickt an. Inzwischen brachte der Ausgang des rilssisckptürkischcn Krieges die Erhebung Rumäniens zum Königreiche und seitdem trachteten die Serben darnach, cs den Rumänen gleicht zuthun. Fürst Milan unternahm, während seine Gattin Natalie in Franzenöbad die edlen Glieder in Moorbädern stärkte, in den letzten' Fahren Reisen an die Hose von Berlin und Wien, um sich zu seinem! Äönigsdiadrm die Zustimmung der Kaiser cinzuholen. Zwar wurde ^ dieser Zweck des Milan'schen Rundrcisebillets damals in Abrede gestellt, jetzt aber „vermag Fnculpat nicht länger zu leugnen". Eu ropa wird die Schaffung des neubackenen Königreichs ohne Zweifel anerkennen. Es ist das 16. in unserem Erdtheile. Die anderen sind Großbritannien, Preußen, Italien, Spanien, Schweden, Nor wegen, Dänemark, Niederlande. Belgien. Portugal, Griechenland. Bayern, Sachsen, Württemberg. Rumänien. Aus unsere»» Fahr- hundcrt datiren die Königswürden von Bayern, Württemberg, Sachsen, Griechenland. Belgien, Rumänien, auch die von Italien, die freilich nur die sardinische ersetzt hat. Verschwunden sind die! ÄöaigStitel und Königreiche der beiden Sieilien, Hannover und Sar-! dinien. Das neue Königreich hat 48/>82 Quadrat-Kilometer Flächen-! raum und etwa 1,700,006 Einwohner. Dein Flächeninhalt nach! übertrifft eS also die Königreiche Belgien, Niederlande, Dänemark und Württemberg, welch' letzteres daS kleinste Königreich Europas ist. ftebt hingegen der Bcvülkerungszahl nach hinter allen zurück. Es wird jenes Königreich sein, das die geringste Einwohnerzahl hat. Ihm folgen zunächst Württemberg und dann Dänemark. Die Schaffung dieses Königreichs ist in aller Stille vor sich ge gangen. Der Telegraph, der uns mit so ausdringlicher Geschwätzig keit jedes Demissionsgesuch eines bulgarischen Ministers oder dessen Zurücknahme vorplappcrt, war mäuschenstill davon, dah die Herren Skuptschinesen beschlossen, ihrem Landessürstcn eine Königskrone, anzubieten. Nun haben wir die Bescheemng. Milan ist natürlich gern bereit, „den Willen des Volkes zu erfüllen". Ach, wenn doch die Kroncnträger auch bei anderen Gelegenheiten so bereitwillig wären! Vielleicht wäre in Belgrad die Königüwahl schon vor etlichen Wochen erfolgt, wenn nicht der Zusammenbruch der Bou- toux'schen Herrlichkeit einen düsteren Schatten aus die Vorbereitungen dazu geworfen hätte. Dem Pariser Glücksritter Bonlour hatte Ser bien den Bau seines Eisenbahnnetzes übertragen. Bei dem Bon- toux-Krache büßt Serbien mehrere Millionen ein, deren Anzahl man in verschiedener Höhe angicbt. Jedenfalls sind die Finanzen des! Ländchens nicht so groß, um nicht durch den Verlust auch nur von! 2—3 Milk. Francs in arge Verlegenheit zu gcrathen. Durch Vcr-> Mittelung Oesterreichs ist jedoch ein erheblicher Verlust von Scr-j bien abgchalten wordendenn Oesterreich legt nicht nur Werth da-! raus, daß sein kleiner Nachbar im Allgemeinen freundliche Beziehungen zu ihm unterhält, sondern daß er auch durch Anschluß »eines Eisen-! bahnnrtzes an das seine in innige wirthschaftlichc Beziehungen tritt.! Daruin gicbt man in Wien zu dem Tlmn der Belgrader Königs-! machcr gern seinen nachbarliche» Segen und erwartet von dem neuen Könige eine Kräftigung der dem Panslavismus entgegengesetzten! serbischen Dolksindividualität. Darnach hätte Skobcleff, indem er' zu Paris gerade die serbische Jugend apostrophirtc, sich gründlich in, der Adresse getäuscht. Jedenfalls hat Serbien währe»,d des jetzigen Aufstandes in der Herzegowina eine so loyale Haltung gegen Oester-^ reich durchgesührt, daß die Staatsmänner in Wien die Kosiümvcr-: änderung in Belgrad mit sympathicvollcn Blicken betrachten. Hingegen steht cs mit der vielgeriibmten Loyalität des Fürsten! von Montenegro ziemlich wackelig. Die Unterstützung der Aufständischen durch Fürst und Volt der Schwarzen Berge ist offenkundig. Feldmarschall Jovaiwvitsch batte den Aufstand längst! bewältigt, erhielte derselbe nicht von Montenegro aus fortwährend mit Bewaffneten, Munition und Proviant neue Nahrung. Die von den kaiserlichen Tmppcn geschlagene,« Insurgenten ziehen sich, trotz des gezogenen GrenzcordonS. stets nach den Schwarzen Bergen zurück uni» drecken von dort aus zu neuen Zügen wieder hervor Man stellt aber in Wien diesem Trecken durch die Finger, weil ein offener Konflikt mit dein bis jetzt „neutralen" Montenegro sofort der jetzt inner-österreichischen Angelegenbeit den Ekararter eine» europönckcn Verwickelung verleiben würde. Jovan-witsch hofft auch ohne Uebcrschrciten der »nontencgrinischcn Grenze den Aufstand binnen kurzer Zeit bezwingen zu können. Sind die militärischen Operationen der Orstcrrcichcr auch ferner von dem Erfolge der levten Wochen begleitet, so ist. bei dein Eintreten comlanter Witterung, die vollständige Unterdrückung deS Aufstande» in etwa i 14 Tagen zu gewärtigen. Die Aul ständischen geben ihr« Socke verloren. Die Ausweisung von englischen „KriegS-Eerrespondenten" die unter dieser Maüke die Insurgenten unterstützten, ist völlig! gerechtfertigt! inan ersieht aber aus der Tbatsache. daß Minister! Gladstone den Manu seiner leiblichen Nickte >'lS angeblichen! Corresponbeiiten, i» der Tbat aber als Schürer der Rcbcllion^dahin entsendet bat, welcher Pcrsidie der „fromme" Gladstone in Sachen der Politik fähig ist. In dem Fall des Gottesleugners Braoiaugh erleidet Gladstone Schlappe aus Schlappe. Jener Herr, dessen Mandat neulich für ungiiiig erklärt worden »var, nachdem er in „heimtückischer" Weise, trog seines Atheismus, einen Eid geleistet und die Bibel geküßt hatte, ist inzwischen von seinen Wählern in Northnmvton abermals ins Parlament entsendet »vordcn. Er erschien bereits ain Sonn abend iin Unterhanse, wo er seinen gewöhnlichen Platz unter der Galerie cinnahm. Doch mußte er sich entiernen, als sich ergab, daß der Bürgermeister von Norlliamvton bis dahin noch nicht vem Unterhausc seine Wahl angezeigt hatte. DaS ist mittlerweile geschehen und seiner Vereidung stand am Montag kein weiteres »ormellcs Hindernis; entgegen. Ein liberaler Major Laufs suchte Gladstone dadurch zu Hille zu kommen, daß er beantra,,te: ein Dcputirter könne nach Belieben einen Eid oder eine bloße Erklärung abgebcn. Gladstone griff gierig mit beiden Händen zu und eignete sich den Banks scheu Antrag an. Das Partament verwarf aber dieses frivole Austunstsmittel mit 257 gegen 242 Stimmen und bereitete damit Gladstone abermals eine Niederlage. Diese beutete der Führer der Konservativen noch mehr aus. indem er beantragte, den neulichen Beschluß zu wiederholen, wornach Bradlaugh, als einem Unwürdigen, die Eidesleistung überhaupt untersagt wird. Dem stimmte das Parlament zu. Drangt sich trotzdem der freche Mensch ins Unterhaus, jo tritt ein gerichilichcs Urtbeil in Kraft, wonach er für jeden einzelnen Fall solchen „Ungehorsams" mit 500 Pfd. Steri. Buße bestraft wird. Dann ist in Kürze sein Bankerott unvermeidlich und als Bankerotteur hat er die Wahlberechtigung überhaupt verloren. Das politische Barometer Europas, das »ach der Skobcleff'schen Dummheit einige Tage hindurch beharrlich aus Sturm zeigte, veikündet dauernd schönes Wetter. Eine Störung des europäischen Friedens erscheint in der Tbat als ausgeschlossen. Rußland wird nicht als Friedcnobrecher nustrctcn, einfach, weil cs dies nicht kann. Aber es rächt sich auf wirthichartlichem Gebiete an Deutschland. Es schädigt unsere Industrie durch sortgeictzte Hinaimchrarlbung der Zollsätze aus die deutschen Fabrikate aller Gattungen. So rann das nicht sortgelien. Es verdient daher Dank, ivcnn die deutsche Reichsrcgiernng darauf durch Erhöhung der Zölle ans russische Erzeugnisse antworten will. licken Bimerlnng, I>r. Hartmann 4 Mat, Ebert 3 Mal, davon 2 Mal zu penoniichen Bemerkungen, Pros. Richter-Tharandt 1 Mal, Walter 2 Mal, Eysold 1 Mal, I'r. Stephani 2 Mal, Kutichbach 4 Mal, davon 4 Mal zu einer persönlichen Bemerkung, Liebknecht 8 Mal, Kaller 13 Mal. davon 4 Mal zu einer'persönlichen Be- merlmig, und Stolle 10 Mal, davon 4 Mal persönlich. — Als sächsische Buiidesrathsbcvollmnchtigtc griffen Staatsminister v. Nostitz- Wallwitz l Mal und der Vertreter der sächsischen Gesandtschaft in Berlin, Oberstleutnant Edler v d. Planitz, 2 Mal in die Debatte ein. Von den betannte» parlamentarischen Piclrednern sprachen Eugen Richter 8-5, 15r. Windthorst 84 und n. Minnigcrodc 64 Mal. - Die Wiedeieröffnung des Unterrichts im Kgl. Kadcttcn- hause hat bis nächsten Montag verschoben werden müsien, da einige der wenigen wegen des nahen Examens zmückbehaltenen Primaner nachträglich noch an der Mandelentzündung erkrankten. - Dem Vorstande des hiesigen christlich-sozialen Vereins ist auf die von ihm an den Fürsten Reichskanzler gerichtete Dankadresse folgendes Antwortschreiben zugegniige»: „Berlin, den 4. "März 1882. Aus der Adresse vem 23. v.M. habe ich gern ersehen, in wie zahl reichen Kreisen der dortigen Bcvolterung die soziale und mirlb- schastlichc Politik des Reiches Zustimmung findet. Allen an der Adresse hctheiliglen Herren dantc ich verbindlichst für die freundliche Zusage ihrer Mitarbeit au der weiteren Durchsübrung dee thatsäch- lich bewährten Resormpläne, für die ich meinerseits cinstehcirwerde, so lange meine Kräfte reichen. ». Bismarck." — Gcwerbevercin. Die diesmaligen technischen Vor führungen erstrecken sich ans die Empfehlung der Kautsckmkstcmpel, die man als Uhr-Berlogue tragen kann und auf die von Sckmaaser Leim, die von ganz besonderer Dualität und sehr billig ist; der Ecntncr kostet 20 Mart. Eine Fabrik in SckmaaS stellt den Leiin her und verarbeitet ihn gleichzeitig zu verschiedenen Gegenständen. Da dieser Lei»» vermöge seiner Zusammensetzung sowohl dem Feuer wie dem Wasser in gehärtetem Zustande trotzt (er eignet sich in Folge dessen auch zur Verwendung bei Dekorationsmalerei, indem er die Leinwand unverbrennbar machtt, so hat man aus Papier kleine und große Gesäße hergestellt und dieselben dick mit diesem Leim bestrichen und diese Gesäße bewähren sich vorzüglich! sie sind weit leichter als Holz- und Blechgcsäßc, bedeutend billiger Neueste Telegramme der „Dresdner Nachr." vom 7 März. Berlin. Das Abgeordnetcnlraus genehmigte l»eute »ach ver- bälmißmäßig kurzer und trockener Debatte die tür die Dotation einer preußischen Gesandtschaft beim päpstlichen Stuhle geforderten 90,000 Mk. Dagegen stimmten Nationalliberalc, Secesstonisten und Fortschritt. Untcrstaatssekr 1>r. Busch entschuldigte das Ausbleiben Bismarck's. der durch seinen Gesundheitszustand am Erscheinen be hindert sei. Dann sagte er ein paar Worte zur Begründung unter Bezugnahme auf die zahlreiche katholische Bevölkerung in Preußen, fix. Wcbcr-Ertrirt beantragte Namens der Nationalliberaleii Ab lehnung des Postulats. Die Nat.-Lib. ständen au» dem früheren Stand punkte des Reich-Kanzlers, daß eine besondere Vertretung bei der Kurie nicht nothwendig sei. Sie würden den Reichskanzler in seiner auowärtiacn Politik nach wie vor kräftigst unterstützen! im vorliegenden Falle handle es sich al-er um einen Akt innerer Politik. Die Zustimmung »ur Niedcrsctzung dieser Gesandtschaft würde als eine Zustimmung zur neuen Kirchenpolitik er scheinen. Stengel erklärte die Zustimmung der Frei-Conscr- vativcn»iind boyt, daß der neue Gesandte ein Frrcdensliote sein werde, fix. Virchow sprach Namens der Fortschrittler gegen die Bewilligung. Er will innere Regelung und Trennung der Kirche vom Staate. Italien sei so wie so schon schleckst behandelt worden und liege kein Grund vor. dies noch weiter zu tlmn. Gras Limburg sprach für die Forderung, weil dadurch die Möglichkeit gegeben sei, die unverfälschte Meinung der Eurie zu crtaliren. I>r. Windihorfl dafür. Die Regierung documcntire damit ihre friedliche Gesinnung vor der Well. Die Gesandksckmst liege im Interesse des ganzen Landes, nicht blos der Katholiken. Er hätte lieber einen dedtschen Gesandten gehabt: der Staat könne einteilig seine Bc- zielmiigen zu irgend einer Eonsellion nicht regeln. Bei dem hoben moralischen Einsluß des Papstes sollte man stch angesichts der bervortretenden umstürzenden Tendenzen diesen Ein fluß sichern. Damit war die Debatte erschöpft. Berlin. Eine der nationale» cgyptiichen Partei nabcsielienve eitung in Kairo schreibt, die cgyptilche Regierung gehe mit dem sedanken um. die Ausgangspunkte des Suezkanäls zu befestigen und habe bereits einen Ingenieur beauftragt, einen geeigneten Punkt in Suez auszustichen. Berliner Börse. Tie Börse zeigte schwankende Haltung und schwankende^ Eourse. Auf Realisationen schwach anfangeird, besserte sich die Stimmung durch die bei den niedrigeren Omnien liervortrctcndc Kauslnst, um später wieder nachzulaften. Für den niattcn Schluß machte man politische Bedenken geltend. Kredit- actien waren 5 M. schlechter, Franzosen unverändert und Lombarden 1 M. höher. Von den deutschen Bahnen waren die leichteren Dcrtbe gefragt und höher, besond»>rs wieder Mariendrirger. während fchlesllche Bahnen auf die Miickereinnalune der Rechtc-Oderufer- Bahn. einbüßten, so Obcrschlesische 3 Proe. Banken im Ganzen fest. Leitende Wertste stark ichwankcnd. Disconto-Anthcile büßten 2' r, Deutsche Bank 1 Proe. ein. Für deutsche Fonds u. Prioritäten zeigte fick großer Bedarf, ebenso auch für österreichisch-unga rische, während russische Wertste angeboten und niedriger waren. Bergwerke und Industrien waren seil und behauptet. jsra»k»url a. M., 7. März. «bend«. grcbil M7"». LxialeviI'N M.7.7b. Som. l-ardcn evcr poole —. «tcderreive —. Pepie-renle . Sililiziee ,-,1 p-esler-,'. Gl-It-renie —. linear.Sioldrevie . 7ier Rivicn —. «vee Russen—. 3. Lrieiitailleibc . Rcuesic Niisar. Golbnnleive —. u. üriciilaiilciye . Uu- aorvaie BüUickrnilc —. Duieenlo — —. gei! Wien. 7. Marz. Abend». SreLii :«I7,ao. E«aoiid,il»vI08.<0 Lombarden lia.oo. A»ato<A»Iiria-ex:nI —. Nai-oleontt-'or—. Molizicr—. Paxicrreme —. M-si.-rr. Solorexic —. Ung >»olbrc»le —. ««'» Ung. Soltrcme —. Ungar. Ürel-ir JI4,ra. Nnlonban« —. Sideldasdadn —. Bankverein—. Rori>n-e>i sc«.ro. Minknrien —. V«r>». 7. Marz. Selilnt.i Rente 84.lv. silnleide Ilü.M. AiaUcncr 87.70. S»aai»i-ahn vrn.-o. Li-mdarden Soo.LL. de. Hlriorvaien L76.00. tzM-ier veltarr. Lrkdrrmc —. !>cii. LofaleS nnv TSchsisckt«. — Se. Maj. der Konig ist am Sonntag Slstend «m besten Wohlsein in Mentone eingelroffen. In Marseille bat der König keinen Auseittbalt genommen, wie erst beabsichtigt war. sondern ist nach kurzem Verwetten weiter gereist. — An den Verhandlungen de» letzten Reichstages haben stcki unsere sächsischen Abaeorbneteu lesthal't betlieiligt. Am meisten i haben die Sozialdemokraten gesprecke», wobei indeß gleich bemerkt j <e', daß »1 sich stet bitten oft nur um kurze Ermide,ungen brzw. Bemerkungen zur Geschäftsordnung bandelt. Es baden das We>1 ergtiiien Ackermann 6 Mel. Or. Frege 42 Mal. davon 8 Mal als Berickstersiatter der Budgetkomniission uud einmal >u einer Person» - bei Mclilsendungen nach China verwandt worden. Der hiesige Ver treter ist Herr Ph'lipp Martin, Petergaffe 6. — Ein kleines Wort gefecht entspann sich zwischen den Heiden Chemikern A. Nieske und 44r. Geißler. Erstercr antwortete auf die Kritik, die in letzter Sitzung seinen sogenannten ..Gicbtzertheilcrn" durch den Letzteren geworden war und tbeiltc aus Grund von mitgebrachten Belegen mit. daß die Blccbkapseln zu den Gichtzertbeilern. selbst in Masten bezogen, nicht 50 Pst. wie 4>r. Geißler gesagt hatte, sondern 1 M. 40 Pst kosten und daß leine Apparate wie in Deutschland, so auch in Frankreich ihm wirklich pakentirt seien; daß die Wärmecffektc der Natronheizung nickt schon früher bekannt gewesen seien, »volle er nicht bestreiten, müsse aber für sich die Priorität der Anwendung entschieden in Anspruch nehmen. l>r. Geißler gicbt »u, betreffs der Herstellungskosten neulich nicht genügend insmmirt gewesen zu sein, bcmertt aber, daß er sich durch ein Patentverzeichniß davon über zeugt stabe, daß in Frankreich ein ganz ähnliches Patent schon einige Monate vor der Ausstellung des Mcäke'schcn jemand Anderem ertbeilt wurde, bleibt aber l ei dem Hauptvunkt seiner neulichen Kritik sieben, daß c§ ungehörig sei. den Gicbtvrllieiler als Heil mittel gegen Gicht-, Hals- und selbst Brustlcidcn in den Blättern zu cmnoneirei», da sie höchstens eine momentane Linderung hcrvor- zulringcn vermöchten. Dagegen giebt wiederum Herr Nieske zu, daß er in dieser Hinsicht allerdings in den Annoncen etwas zu viel gesagt habe und erklärt, es »olle nunmehr nur die ..lindernde Wirrung" der Avparatc betont werden. So endete äußerlich fried lich die dialektische Mcnsur, bei der die Waffe: das Wort, gegen seitig mit aller Schonung gebraucht wurde. Den mit Dank und Beifall ausgenommenen und belohnten Hauptvortrag^ hielt Herr Obervlarrcr I)r. ibook. Graue aus Ebenmitz über die nttlicbe Be deutung deS Kampfes umS Dasein. Ter Vortrag wurde mehrfach von lebhaftem Beifall unterbrochen, er enthielt manche» edlen und liefen Gedanken und cnlniinirte darin, daß über dem Kamps nms materielle Dasein, der heutzutage wohl zu großer Klugheit, aber auch zu vollständigem Egoismus führen müsse, der Kampf um das geistige Dasein um die Sittlichkeit stehen müsse. — Um den Mnrktffcranten Gelegenheit zum frühzeitigen Ein treffen auf dem nächsten Tresdc n e r 5 a h r markte zu gelxm, wird am 20. Marz ein Ertrazug von Kamen; »ach Dresden ver kehren, welcher von Kamenz »rüb 4 U. 35 M„ von Pulsnitz 4 U. 59 M„ von Großrölirsdors 5 U. 40 M„ von ArnSdorf 5 II. 32 M.. von Radeberg 5 U. 42 M. abgehen, an ben Halrepunkten Bischhcim, . Langebrück und Klotzsche ebenfalls ballen und 6 U. 13 M. trüb in Dresden-Neustadl, Schlei. Balinho». einttessen wird. Für eine spä tere Rückfahrt wird durch Einlegung eines Enrazuacs von Arnsdorf nach Kamen; zum Anschlüsse an den l l U. 15 M. Abends vom Schlesischen Bahnhofe nach Bautzen verkehrenden Personcnzuge ge sorgt sein. Derselbe trifft in GroßröbrSdorf !2 U. R> M , in Puls nitz 12 II. 36 M. und in Kamen; 12 Ist 56 M. Nachts ein und hält in Bischhcim »ach Bedarf. Becke Extrazügc können «ruf ge wöhnliche Billeto bcnutzk werken. — Die Lpfc-rwilligkcit sur kirchliche Zwecke wachst in Sachsen in erfreulicher Weise. Tie allgemeinen LandecGKirchcn- Eollccten ergaben im vorigen Jahre in runden Summen für die äußere Mission 10.970 M„ für die innere Mission 8810 M.. für die Hauptbibelgesellschaft 7600 M. An freiwilligen Gaben wurden für die äußere Mission außer der Kirchen Eollcetc 33,800 M.. für die Bibelgesellschaft 67M M. gespendet. Die Stiftungen und Vermächtnisse kür rein kirchliche Zwecke betrugen im Jahre 1880 allein ea. 120,000 M. und das Vorjahr wird dieser Summe kaum zurücksicben. — Alle Besitzer und Wärter von Weinreben werden aufgefor dert, aus jede krankhafte Enchc-muig strengstens zu achten und so fort. wenn solche bemelklicb wird, der Orrsbchörde Anzeige zu macken. Bis jetzt bal sich zum Glück in Sachsen die Reblaus noch nickt gezeigl. — In der heute Abend stattnndenden MonatSvettammlung deS Tbierfchutz - V erei n s l AngustuSstraße 4. 3. Etage) wirb ein interessanter Ber.chl über den Tbiettckutz in England und speziell über die großartigen Tbiestchutz Einrichtungen in London zun, Ver trag kommeir. "Auch Nichtmitglicder haben freien (Antritt. — Der in der Tbar innerlich und äußerlich 'ehr in Verfall ge rochene offenklicl-e Brunne n auf dem Airmarkre wird demnächst aus Rarhsbeichluß rcnov>rk; da» Wasserbecken wird neu ecmentttt und mit einem Gitter, sowie mit neuem Anstrich vvtteden und dir VoAttiken »'erden e»neuert: letzteres wird besonders den Kindern "Vergnügen mache», die den Brunnen häuffg alSEentralpuntt ihres lärmenden HerumlreckenS ocenpiren.
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