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Dresdner Nachrichten : 12.05.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-05-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189905123
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18990512
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18990512
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1899
-
Monat
1899-05
- Tag 1899-05-12
-
Monat
1899-05
-
Jahr
1899
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 12.05.1899
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IS vmgüeblt in «rriisst«! J.u8»!ricl: LlaerQv 0«r«n unä Nkvi ele, Itnn»,-, iLüoi»«». una rütli«. «tzUWHAWWU« WMW» Lelegr.-Adresse: Nachrichtm, Dresden. ' -«» papivr-rLdrUkLszor -»» kspjsr-8ro«odgllülmi8 *» Sss LS A»N< »Itr» w«nl< n a »»pt«»«» woNuIItatulu,«», N«I,i»r<> >pi»pt«r«, <1«uv«r>» unä Pnppen r'k^x.invur., uaä I »«It>tt»p»«rv »Ilar korwnt» aoä kolwa, vovis atlsr in «Iiu« tzavic oin>>c klntrsnäsr zrtikst. NsIexeaUnitnpuetso. — tzcUijrsts tzeocs». — I'rowxtast« Loäiollaag, 1899" kNinvrLlvLssor. natürlieds unä KSnotliedv, aämmtlivbo vsäe-lllßreäislltj«», innordakd cker Stadt kreis Xusoadunx, uaelc nusnürtn »z unter dillixstkrSpoLsnbslsobinmx. 8pvrieIIs l'rsisliskon kranco. s L. »okapotdellv, NÄm mi Milr. »8vpti8vker tdrti» rum I» logen bei tz'ingoi- und IMnd-Ver>vt/.»ngsu K H 6ir l'abriken, 8»>nirriter-Verein«, 'l'onristsv, »* ^ tz'eaei cvelnsn, lirrcilnbrer ete. ^ '' ^rnspr. L. I. Gss;K,I8t^»'ei°ttvsttssse ' Limäa^lr-t un^ Ortkox»!»-!. I^cico ^Vutlskr. ^ LMdMK»«««SeriKrr»^rrrr«tr»r^KKUM^»V»^tzdÄKÄSSEM^Z K^^rMrriz^Ejrr^rMM^i>rt^zr^VL^r.rrrx^^»r»4«L« ' W" H»VvI««lL!8, IiiuIki»I»^iin>/>ik»v, VouiktenilnriiKv "FW 8«vio alls I0UI'i8iSN-AU8l'U8iung8Sl'1iIrs! ewptieiiit in rioiNAvr kVuL^vrrlki ,Uou. ik'ivvlltt LU8 VirvI, -tviil«»i>«u8l.»'»»8v 2kt, part. nn-t I. LtLM Nr. 131. Spiegel: Neueste Femlchreib- und ^ernsprech-Berichtc. Dresdner Rennen, Dresdner Spnr- und Bnnvercin, Alldeutscher Verbmid, Militärische Plauderei. Musikausfichrung des Mozarlvcrcins, Deutsche Kunstausstellung, Deutsches Polksthum, Ernst». Scherz >Arettm,.1Ä.MittS8;w. Kernschreib- and Fernsprcch-Verichte vom II. Mai. Breslau. Nach den bei der Oderstroinliauverwnltung vor liegende» amtlichen Telegramme» sind infolge audauerndcu Regens Ovpa. Olia. Glatzer Neisse, Lohe, Weistrih, Kahbach, Queis, Lausitzer Neisse, Warthe und der ganze Oderlauf in sehr starkem Steigen begriffe» und vidlfach bereits ans ihren Ufern getreten. Ter Regen dauert a». Czernawitz. Der Marktflecken Gura Hnmvra steht seit heute Mittag in Jlamiuen. Bisher sind zweihundert Gebäude, darunter die Kirche, das Amtsgebäude und die Schulen nieder- gebraunt. Infolge des Sturmes hat das Feuer auch den benach barten Wald ergriffen. Rima-Szombat (Komitat Gömörl. Der Fluß Nima. durch fortwährenden Regen angcschwollen, ist ausgetreten und hat einen Theil der Stadt überschwemmt. Der Schade» ist beträchtlich. Paris. Der Minister für die Kolonien erhielt ein Tele gramm des Gouverneurs von Dschibuti, in welchem dieser das Gerücht von der Ermordung Marchaud's für falsch erklärt. Zugleich erhielt der Minister eine Depesche Marchand'S, welche in Harrar Ende April aufgegcbeu ist und die Ankunft Mnrchand's in Dschibuti für die Zeit gegen den 20. Mai meldet. Lissabon. Das englische Mittelmeergeschwader ist hier eingetrosse». London. Wie der ..Times" aus Kairo von gestern ge meldet wird, haben sich 260 Derwische mit einer grossen Anzahl Frauen und Kinder vom Lager des Khalisen einem englischen Kanonenboote auf dem Weihen Nil ergeben. Konsta »t in vp e l. Die Nachricht, der deutsche Gelehrte Bclck sei bei Wan von Räubern überfallen worden, wird an hiesiger unterrichteter Stelle für falsch erklärt. K o » stantinope l. Zwei Abgesandte der Bewohner der südlichen Spvraden, welche seit Monaten hier weilen, um die vier Jahrhunderte alten, von der Pforte seit 1867 immer mehr ein geschränkte» Privilegien im ursprünglichen Umfange wieder zu er langen, wurden nach bei ihnen vorgenvnnneneu Anssnchnugen ver haftet. Der englische und der russische Botschafter sind bemüht, ihre Freilassung zu erwirken. Oertlichcs unv Sächsisches. — Se. Königs. Hohhcit P rinz Georg, sowie Se. Erc. der Herr Divisions-Kommandeur Generalleutnant Freiherr von Hausen treffen hente Bormittag in Bautzen ein und iverden der Bataillons- Besichtigung beiwohnen. Nachmittags 1 Uhr werden die Herren am Frühstück im Offiziers-Kasino der neuen Kaserne thcilnehmen. Die Rückfahrt Sr. Kvnigl. Hoheit nach Dresden erfolgt mit dem Zuge 2,5tz Nachmittags. — Die Vermählung des Generals der Infanterie z. D. v o n Minckwitz, Gencrnladintant Sr. Majestät des Königs, mil der Gräfin Einsiedel. Palastdamc Ihrer Majestät der Königin, wird auf Wunsch derselben am lö. Juni in Sibyllenort stattfinde». - Nachdem der W a s s e r stand der Elbe in Dresden um Mittwoch bis auf 1">1 Eentimetcr über Nult gefallen war, ist in Folge der erneuten anhaltenden Niederschläge wiedcrnm Steigen des Wassers eingetrctcn. Gestern Mittag 12 Uhr betrug der Wasjcrstand 201 Ecntim, heute Freitag früh 6 Uhr 220 Eentim. über Null. An de» böhmischen Pegelstationen sind »ach den eingegangencn Nachrichten vorgestern und gestern fol gende Wasscrstände beobachtet worden: Prag (Moldau) am lo Mai früh -I- 101 Eentim., am 11. Mai früh -k- 210 Ecntim., öungbmizlan tJseri -s- 26 Eentim. bez. -ff 126 Eentim., Lau» rEger) -f- 162 Eentim. bez fi- 121 Eentim. Brandeis rElbei-1-178 Centn», bez. -1- 22ö Centn»., Lcitincritz tElbcs -1- 170 bez. -1- 210 Centn». Ans diesen Meldungen ist zu entnehmen, das der Wasser sland hier und überhaupt innerhalb der sächsischen Ekbslrecke srch zunächst noch weiter langsam hebe», eine gesahrdrvhcnde Höhe »doch varläusig nicht erreichen wird. Der H ö ch st stand ist für Dresden bon der hndrographischen LandeSabtheilung zu Prag für hcute Abend Voransgesagt. - Gestern Vormittag war man wegen des angekündigten WaiIerwuchses an allen Auslade- und Stapelplätzen entlang der Elbe mit dem Beigen der dort lagernden Borräthe beschäftigt, wobei an der Albertbrücke anch eine Abtheilnng Mannschaften des Jäger-Bataillons in Thäliakeit trat. Unterhalb Anton s arbeitete man mit Pscrden n» dein Wcgschleppcn bon Langhölzern, wobei die Thiere im Wasser gehen nintzten. Hierbei ereignete es sich nun, das ein Paar Pferde über die eigentliche Uferlinie hinans- imten und von der Strömung fortgerissen wurden. Die Thiere wurden unter das Naumann'sehe Bad getrieben, tauchten in dem in der Mitte Lelcgcnen Bassin auf,, wnrden aber dann »och unter den anderen Ehest des Bades gerissen und gelangten dann wieder an die Oberstäche. Dem energischen Handeln dort beschäftigter Leute gelang es, die Thiere noch zn retten, so das die zur Hilfe leistung herbeiacrnsene Feuerwehr nichts mehr zir thun hatte. — Der gestrige zweite Renntag unterschied sich wesentlich von dem Einleitungsrennen. Zwanzig Stunden trockenes Wetter und ein austrockncnder leichter Wind hatten den Boden wesentlich gangbarer gemacht und das Geläuf verbessert, und wenn auch der Himmel bewölkt war. w blieben die zahlreichen Zuschauer, ivelche sch ciiigesnnden hatten, doch trocken. Man bemerkte unter den Erichienene» die Herren Kricgsniinislcr v. d. Planitz und Finanz- miuislcr v. Watzdorf mit ihren Damen. Ezcellenz Obcrstallmeisier » Ehrcnftei», Äencralmasor .Hoenning ö Earrvl, Kammerherrcn Gras Seebach und v. Stummer ». A. Die Damen batten mehr fach duftige Flühiahrötoitetten angelegt Sännntlichc Rennen ver liefen ohne Unfall. Der „Preis von Königstci»" leitete die sechs Rennen des Tages ein. Ec wurde von vier Pferden bestritten, von denen Hm. Bartsch's „Silur" das Nennen gewann. Zweiter wurde der nachgenannte „Athalarich". Dritter die gleichfalls nach- acnanntr „OSSzi Rüza". Tot. 72 : 10. Um den „Preis von Alt- tranken", der mit 2000 Mk. ausgestattet war, bewarben sich siins Pferde. Hie errang sich Herr H. Lücke mit Hrn. Krieg's „Peaccful", der vorgestern im „Preis vom Albrechtsberg" Zweiter geworden war, einen schönen Sieg über die sich heftig wehrende „Wahl" de- Ltti. v. Schicrstädt, welche unter Ltn. v. Bercken mit zwei Längen Distanz folgte. Nach weiteren vier Längen ging Gras Potocki's „Beinen als Dritter durch's Ziel- Herr E. Fritsch'S war mit seinem br. H. „Morphium" in's Straucheln gekommen und hatte aus dcni Rennen ausscheiden müssen. Tot. IE Hm z,<Hjixonia-H§„picap", welches dieses Jahr mit cinem Preis de dlher von 2000 Mk. ausgestattet worden war, liefen nur Hrn Jäger's „Pilot", Hrn. v. Oertzen's „Hagedorn" und Hrn. B. Nanmami's „Posaune", welche in der angcbenen Reihenfolge durch's Ziel gingen. Tot. 20 : 10. Zum „Oschatzer Jagd-Rennen" stellten sich dem Starter süns Pferde: „Arglist", „Blntbuche", „Prinzes Signal", „Vertraut" und „Athos". „Bluthuche" brach schon während der ersten Runde ans und „Prinzctz Signal" weigerte sich konstant, die Hürde vor dem zweiten Ring zu nehmen. So spann sich der Kamps nur zwischen de» übrigen drei Renner» ab. Ltn. Gras Lehndoiff aus „Lithos" legte eine immer gröbere Distanz zwischen sich und „Vertraut", welche von Ltn. Sichert gesteuert wurde, und gewann das Rennen in grobem Stile. Rittm. v. Eunard, der nach erlangter Genesung das erste Mal wieder ans der hiesigen Rennbahn begrübt wurde, holte sich mit „Arglist" das dritte Geld. Tot. 23 : 10. Das nunmehr folgende Hanpt-Renne», das hvchstbewerthete der ganzen Saffo», der mit 24,000 Mk. ausgestnltete „Große Sachsen-Preis" verlor wesentlich an Interesse, da sich hierzu nur drei Bewerber fanden und überdies das Graditzer Gestüt m letzter Stunde von einem Laufen „Gastfreund's" abgesehen hatte. Es metdeten sich dem Starter Hrn. v. Oertzen's „Lvttvgriff", Gestüt Mnriahalt's „Gib Dich" und Fürst Hohctilohe-Oehringen's „Willis". In dieser Reihenfolge setzten sich die Pferde in lebhaftem Tempo in Trab, „Gib Dich" aber, der durch besondere Frische aussicl, schlug „Lvttogrifs" am Ziel um eine Länge, während „Willis" bereits früher abaetha» war. Tot. 17 : 10. Den Beschluß bildete das „Elbthal-Jngd-Rennen", ein Herrenrcitcn auf 4500 Nieter. Dem Sieger war außer dem Preis von 4100 Mt. ein vom Komitee für die Dresdner Pserdennsstcllnngen gestifteter Ehrenpreis nns- gcworscn. Es betheiligten sich sieben Pferde. Ltn v. Bercken ging mit „Gratnlantin" des Mr. Enrtes als Erster durch s Ziel Zweiter und Dritter wurden Lin. Eberl mit „Herzbube" und Ltn. v. Lettvw mit „Mignon I". Tot. 6l : 10. Ter zeitigere Schtnß der Rennen brachte es wiederum mit sich, daß man eine halbe Stunde auf de» eingelegten Eztrazng warten mußte. — Aus Veranlassung Sr. Kvnigl. Hoheit des Prinzen Fried rich Angnst hatte sich vorgestern Abend im Sitznnassaale der Dresdner Kaufmannschaft eine größere Anzahl Großindustrieller, Grvßkansleute u. s. w. zusamineiigesiinden. um über die Mittel und Wege z» berathe». durch die die gemeinnützigen Bestrebungen des Dresdner Spar- und Ba.cveretnS c. G in. b. H. am zweckmäßigsten gefördert werden könnten. Nach Eröffnung der Sitzung dnch Herrn Landgerichtsdircttor Dr. Becker sprach Dieser Sr. Kvnigl. Hoheit den tiefgefühlteste» Dank des Dresdner Spar und ÄauvereinS ans, daß er persönlich zu de» heutigen bedeutungs vollen Verhandlungen erschienen wäre. Auf die Aufforderung des Vorsitzenden erhoben sich die Anwescndcn zn Ehren Sr. Königl. Hoheit Vv» den Plätzen. Hierauf gab der Herr Vorsitzende in einem knapp gefaßten Berichte eine» Nebcrblick über die Fort schritte ans dein Gebiete der sozialen Gesetzgebung und insbesondere über die Erfolge, die ans dem Gebiet des Wohnungswesens erzielt worden seien. Unter srendiger Anerkennung des bisher Erzielten ist nach Meinung dcS Redners hier noch Vieles zn schaffe», da cs die vornehmste Aufgabe der gebildeten und besitzenden Klassen sein und bleiben müsse, dem armen Manne billige und ausreichende geräumige Wohnungen zn verschaffen. In welcher Weise nun diese Hilfe von dem Dresdner Spar- und Bauvercin gedacht ist. gebt aus dem der Verhandlung zn Grunde gelegten Vertrag hervor, dessen Wortlaut folgender ist: 81. Herr Li. N. vcrpttichlet sich, dem Dresdner Spar und Bauvercin und dessen Rechtsnachfolger alliährlich 200 Mark unter Perzicht auf Rückgewäbr und Abrech nung auf die Dauer von 10 Jahren baar ansznzahlen. 8 2. Der Dresdner Spar- und Banverein übernimmt hiergegen dauernd di Verpflichtung von denienigen Beamten oder Arbeitern des Herrn N. N. oder dessen Rechtsnachfolger, die zugleich Mitglieder des Evangelischen Arbeitervereins in Dresden »nd des Dresdner Spar und Banvereins sind und den von ihm anfgestclltcn Micthvcrtrag unterzeichne», in seinen Häusern Miethwohnnngen zn gewähren. Der Herr Oberbürgermeister Geh. Finanzralh Beutler, der in der sich anschließenden Besprechung zunächst das Wort ergriff, versprach sich von den in Vorschlag gebrachten Annuitätenzahluiigen keinen besonderen Erfolg. Am schnellsten inerde der Verein dann vorwärts kommen, wenn er sein« Arbeite» unter dem Grundsätze von Leist »na »nd Gegenleistung nilssichre, d. h etwas n»tcr dein landes üblichen Zinsfüße verzinsliche Darlehen ausnehme Nnr dann könne er die Unterstützung der Stadt in Aussicht stellen. Nach einer kurzen Erwiderung des Herrn Vorsitzenden versuchte Herr Kommerzienrath Eollcnbnich zwffche» den beiden Anschauungen zu vermitteln. Man solle dein Vereine erst durch Gewährung von Annuitäten cntgcgenkomincn. dann werde er, wenn er erst cinnial günstige Erfolge erzielt habe, von sebsl Darlehen nnsnehmen. Um gleich einmal zu sehen, aus welche Summe nngcsäbr der Verein rechnen könne, mache er den Vorschlag, unter den Anwesenden eine Zeichnlingslislc umlansen zu lassen. Dieser Vorschlag stieß ans keine» Widerspruch. In der kurzen Pailse, die hierdurch be- nöthigt wurde, zeichnete Se. Königl Hvheit eine große Reihe der anwesenden Herren durch Inildvolle Ansprache» aus. Das Emebniß der Zeichnung, das sodann der Herr Vorsitzende bekannt gab, wies 8001» Mark lährliche Annuitäten. 2600 Mark einmalige Unterstützungen und noch eine Reihe sonstiger Zuwendungen aus. Nachdem Herr Landgerichtsdireltvr Dr. Becker für dieses über raschend günstige Ergebnis; mit warmen Worten gedankt halte, verabschiedete sich Sc. König! Hoheit in der liebenswürdigsten Weise von dein Vorstände des Vereins In das Hach, das Herr Kommerzicnralh Eollcnbusch am Ende ans Se. Königl. Hoheit ansbrachte, stimmten die Anwesenden begeistert ein. — In der vorgestrige» Versammlung der Ortsgruppe Dresden des Alldeutscheu Verbandes iprach Herr Dr. Bassenge über das Thema : „Deutschlands Weltstellung und die nächsten Aufgaben deutscher Politik". Redner führte unter freiinüthlaer, treffender Charnkterisirnng der Lage und mit markigen, urdeutschen Worten seine» Hörer» zunächst die iiolirtc Stellung Deutschlands vor das Bewußtsein. Deutschlands Weltstellung sei eine geographisch gegebene und andercrsclts eine geschichtlich gewordene. Die durch Bismarck geschaffene staatliche Einigung dürfe aber nicht Abschluß, sonden, solle der Anfang unserer völkischen Entwickek- kel». und die Förderung dieser Aufgabe habe sich vor Allem band Vvrg ' Sein ansgebreiteter unser dcutsff andel äter- der ung sei», der Alldeutsche Verband vorgesetzl. und seine starke Bevölkerung wiesen jedoch unser deutsches . land auch hin auf die Entwickeluuq zur Seemacht und die Erwerb ung von Kolonien. Deutschland sei dabei lediglich aus seine eigene Krait angewiesen. Von den sechs Großmächten außer ihm stehen uns Frankreich, England und, die Vereinigten Staaten feindlich ' Isen sei uns Eramrclch. England und d entgegen, Oesterreich-Ungarn sei ganz ilgten unzuverlässig, Jtak zwar freundlich gesinnt, aber unbedeutend und selbst der Stütze bedürftig, und es bleibe Rußland als einzige Macht, gegen welche »ns nichts in ein feindliches Verhältnis; treiben, deren srenndschait liche Gesinnung »ns aber sehr werthvoll sein müsse. Dann könne auch Rußlands Bündnii; mit Frankreich, welches an sich besser bätte vermieden werden sollen, in gemeinsamem Zusammenwirten zu tnlturellen Zwecken segensreich für uns wirken Zn den wich tigsten Aufgaben der deutschen Politik zähle gegenwärtig die Er langung von Gemigthnnng für die aus »nd vor Samoa nnicrem Recht and unserem Ansehen angethancn Verletzungen, sowie die Festlegung eines den deutschen Interessen entiprechenden staatlichen Besitzes aus den Samoa-Inseln. Die gewaltige Entwickelung unseres Handels habe den Neid Englands erregt und wichtiger noch als der Ruf „Los von Rom" müsse der Rns sein: „Los von England!" Mit dem Bestrebe», den Friede» zu erhalten, niüsse die Sorge für das Wohl und die Ehre des denttchcn Volkes Hand in Hand gehe». — An den mit lautem Beifall ansgenoimnenen Vortrag, dessen Drucklegung beschlossen wurde, reihte sich eine Aussprache. Ter Versammtnngssaal im „Kronprinz Rndvlvh" er wies sich diesmal als zu klein, »in die Fülle der Besucher zu fassen, und man nahm daher sür den nächsten Versaimntnngsabend, am 22 Mai den Saal des „Hotel Kaffcrhos" in Ausstchl. — Die Vereinigung Ehemaliger ll » tcr v ffi z i e r e des K. S. T r n i» b n I a i l i v n s Ar. 12 hielt am Hnnmelsahrtstage ihre diessährige Hanptvcrinmmlung in Hcllsig s Weißem' Saale ab Tie Veriammlnng war sehr zahlreich besucht. Eine! stattliche Reihe aktiver »nd inaktiver Offiziere waren der Einlad nng gefolgt, unter ihnen die Herren Gencmlmajor Krauß, Oberst Rösenniittler und vsberstleutnaitt und BataillonSkvinniandcur Ehrcnberg: auch zahlreiche gegenwärtig dienende Uittcrossiffcre warc» zugegen. Der geschäftliche Theil der Tagesordnung fand schnelle und glatte Erledigung: an ihn schloß sich der seitliche Theil. wäh l rend dessen die Kapelle des Bataillons eonccrtirte. Der Vorsitzende, Kamerad Bnrkhcirdt. begrüßte die Erschienenen und vcachtc das Hoch ans Se. Maiestät den König aus, an welchen ein Begrüß nngstelcgramin gesandt wurde Das Hoch des Kameraden Polizcn § inspektor Schäfer galt Kaiser »nd Reich. Im Name» Derer, die! von fern gekommen, uni mit den in Dresden und Umgebung wohnenden Kameraden die alte Kameradschaft zn erneuern und die( von Kamerad Burlhardt besonders begrüßt wurden, dankte Kamerad! Reichstcigsabgeordneter Gähel in warmen Worten. Wachtmeisteri Schmidt schloß seine Dankeswvrte für die Einladung der aktiven! Unteroffiziere mit einem dreifachen Hurra!) ans die Vereinigung.§ Ein schöner Zug tämeradschctttlicher Treue äußerte sich in einer! vom Kameraden Schäfer angeregten Sammlung für die Familie eines schwerkrank darniederliegenden Kameraden, an der sich auch die anwesenden Herren Offiziere in Erinnerung an den einst- maligeir^braven Wachtmeister lebhaft betheiligten, und die einen N'achmittag begaben sich die Festtheilnebmer reichen Ertrag erzielte. Amt lebhaft betheiligten maben sich die F mit ihren Angehörigen mittelst Danipfschiffcs unterMnsitbegiettnng nach Blaiewitz. wo sich bald im Hotel Bellevue ein fröhliches Treihcn entwickelte, das erst spät mit cinem Tänzchen schloß. — Am Montag Nachinitlag hielt .Herr Anttshanntinanii von Bnrgsdorsi eine Verhandlung »her die ONsbeichlenning von Klotzsche im dortigen Eamlaschloßchen ab, zn welcher Herr Obersvrstmeistcr Klette, Herr Forstmeister Dost, Herr Mevizinalrath K. Bezirksarzt Dr. Hesse. Herr Ingenieur Saalbach und der - meinderath von Klvtztche erschienen waren. Es handelte sich Hanoi - sächlich »in die Genehmigung zur Ableitung der Tage- - W ö-r nach der Prießnitz und um die Frage der Klärung vieler Wässer, welche ans mechanischem micht chemische»!» Wege zn erfolgen h 1 und über ivelche Herr Ingenieur Saalbach ein spezielles Proiel: ausarbeiten wird. Den Verhandlungen, ivelche» erne Besichtigung folgte, wohnte mit sichtlichem Interesse der zur Zeit beider König!. Anitshauvtmannschaft hosvrtirendc Herr Freiherr von Hohcnbrock vom K. K. Ministerium des Inner» in Wien bei. — AuS den n intli ch en Bekannt in achungen. Die am 8. d. M fcstgestellte Maul und KlaueMeuchc unter den Rinder» und Schweinen des hiesigen Schlacht- und Vichlmscs itt -x ^ V ff. L " ^ iS." l erloschen. — N Ion heute ab wird die MarknSstraße zwnchc» der Bürgcrslraße und der Mvhnstraße wegen Beschotttning ans die Dauer der Arbeite» für den Fahr- und Restvertehr geipccrt. — Mit dem Schlenscnniiibntt in der Schoffergasse, zwischen Attmarkt und Frauenstraße, und in der Großen PtanenichcnslroN. zwischen TivvoldiSwaldaer Platz und Fcldgasje. und ferner mit der Um gestaltung bez. Verbesserung der SteignngSverhältnisse der Strage an der Faitenbrncke, zwischen Chemnitzer- und Zwickancrslraße soll am 22. Mai d I. begonnen werden. — Bon heute an werden von den städtischen Leihaintsgcschäftsstellen — Ncnslädter Rath Hans und Maternistraßc 17 — ans die zum Versatz zngclasseucn Werthvapicre und Sparkassenbücher Darlehen gegen Zinn» zu -> Prozent jährlich, anstatt wie bisher zu 5>ß- Prozeiu gewährt. — Das Ministerium des Innern hak bezüglich der Land tagswahlen angeordnet. daß die U rw ä h > c rl i st en nur 16. Juni ansznlcgen und am 8 Juli zn schließen sind. Fu Dresden komm! der 6. slädiiiche Wahlkreis tAntvnstadti in Frage. — Militärs i che Ptandere r. Unser „neues' Jnfmttcne- gewehr Unser Jnsantcriegewehr M. 88 ist etwa ein Jahrzehnt in de» Händen der Trupvcn. Bei der lest Ausgabe desselben in ver schiedenen Staaten erfolgten Annahme von Gewehren noch Heine ren Seelendurchmessers als 7,9 Millimeter, wie 7 Millimeter in Spanien »nd 6,6 Millimeter in Italien. 6 Millimeter bei der nordamerikanischen Marine, ist es erklärlich, daß anch bei uns immer wieder die Nachricht von der Einführung eines neuen Ge wehrs auflaucht. Die Berhandlungen der Bndgetkommffsion des Deutsche» Reichstags haben cnrs dem Munde des preußischen Kriegsministers, General von Goßler, die Bestätigung gebracht, daß an Stelle des bestehenden Gewehrs M. 88 ein neues Modell 88/98 jedoch nur in dem Umfange eingesübrt wird, wie es sür die Erneuerung der Bestände nothwendig ist, die stets auch nach voll endeter Durchführung einer Bewaffnung im Gange bleibt. Das Gewehr M. 88 hat während seiner Gcbrauchsiahre gewisse kon struktive Mängel gezeigt, denen beim neuen Modell abgeholien worden ist. Der Laus des M. 88 besitzt bekanntlich einen Laus mantel, ein über den wirklichen Lauf mit Zwischenraum geschobenes Stahlrohr, welches sowohl den Lauf vor äußeren Beschädigungen schützen, wie auch die ungehinderte Handbabnng des Gewehrs ge statten soll, wenn dessen Lauf durch anhaltendes Schießen erhitzt würde. Diese Konstruktion war die Erfindung der Schicßschulc zu Spandau: theoretisch außerordentlich bestechend, beeilten sich mehrere Armeen, den Lansmantel sofort anznnehmen. In der "raxis erwies sich dieses Ncbcrrohr iedvck^nnr als ein Lrscywerniß sowohl des Gewichts wi Herstellung.
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