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Nr. S2Z Nr. 4 Lascapol. Roman von Paul Rosen-ay«. tR-chbrvck verdat,«.! >IS. F«rtte»unv.> Sr kam ei» wenig später als sie. Sie hatte sich vom Kellner eine» Fahrplan neben lassen und studierte ihn. „Denkst du an Abreise?"' fronte er erstaunt. Sie verneinte, und eS schien ihm, als ob sie ein wenig errötete. Während der Kellner den Sekt einschenkte — die ennlischcn (»äste dieses Hauses hatten die Sitte, die Mahlzeiten mit Sekt zu beninnen. hier eingesührt —, gab Senta dem Kellner de» Fahrplan zurück. Sie tranken sich zu und sahen sich in die Augen. Sie lanichie entzückt auf das Pizzicato der Kapelle, das durch die Palme» hindurch in den Saal rieselte. „WaS ist das?" srante sie leise. »La Gioconda." »Du weißt doch alles." Er lachte. »Ich schwärme für die Italiener, trotz Wagner und Strauß." »In Pos» gekommen?" wandte sich Senta an den Kellner. »Nur die Zeitungen, gnädige Frau. Ich werde sie sofort hole» " Er eilte hinaus und kehrte gleich darauf mit mehreren Berliner Tageszeitungen zurück. Ihr Blick siel aus das Datum. Heute war der 11. September. Seine Auge» folgten den ihren: beider Blicke löste» sich von der Zeitung: trafen sich. Er nickte. Sie fühlte, wie eS ihr heiß in die Augen stieg. Sr nahm ihre Hand. Sie war eiskalt. »Du zitterst." Neuer Sekt kam. Er füllte die Gläser. Dann flüsterte er mit dem Kellner. »Noch vier Tage." sagte sie leise. »Du mußt nicht daran denken. Komm, trink!" Ihre Gläser klangen aneinander. Eine leise Melodie setzte ein: überrascht blickte Senta hin über. Lächelnd sing er ihren Blick auf. „Erinnerst du dich?" Sie nickte. „Das Menuett von Bocchcrini. Man spielte e». als wir zum ersten Male beisammen waren: im Rennbahn- Restaurant." »Ich weiß." sagte sie. Lächelnd schloß sie die Augen, und ein glücklicher und zärtlicher Ausdruck lag aus ihrem Gesicht. „ES dar! nicht sein, Liebster." Er zuckte hilflos die Achseln. »Willst du dich im Ernst widerstandslos in dein Schicksal ergeben?" »WaS soll ich tun?" fragte er seufzend. »EaSeapol muß helfen. Ich bin sicher, daß er eS kann, wenn er will." »Ich will dir die Wahrheit sagen: ich bin zu ihm hinauS- gesahren, bevor wir reisten." »Nun — und? WaS hat er gesagt?" „Das HauS war verschlossen. Ich erhielt keine Antwort." „Belieben die Herrschaften den Mokka hier im Spetse- saal?" Edgar blickte sie fragend an. „Wir werden ihn auf dem Zimmer nehmen." entschied sie. Sie fuhren mit dem List hinaus. Ein betäubender Blumendust empfing sie. Erstaunt knipste sie das Licht ein. Das ganze Zimmer war erfüllt von La- France-Rosen. »Bon dir?" fragte sie entzückt. Er lächelte und nickte. kalk von Suckow V»<WU1 I» »>I«„ »»«tEri,«» VS«»«» In» sv»v>l»vl»»ttll«l»«n 8tN Linreiuntekrictit un6 1iur8e. ^nmeldunsen erdeten nncti Vresden-Mn»e»v1tz ^U8tinen8trske 11. — ttul 3828/ lM ^ ?ad/t/c. 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November 1S27 M lumen und umschlang die betdf» seinen Hal». e» ist nicht d lieb habe." »t begreifen." fühl« da» „»»»,,» V»»,»»-' »»»>«, u» »I» »>>>u» »»»» Herz: e« ist das Rauschen des dunklen Wasser», auf dem wir beide dahin- Ileiten. du und ich — ganz allein — in die Nacht hinaus — tu >a» Meer, in da» die rote Sonne versunken ist. Die Stürme sind schlafen gegangen, und die Schisse sind im Hasen. Run sind alle letzten Dinge von uns gesallen. und wir sind allein, du und ich. und langsam, ohne zu zittern, treiben wir hinein in das große Nichts. Denn ich will r» dir nur sagen: ich will .mit dir..." Er schloß ihr den Mund und preßte sie an sich. „Schweig!" flüsterte er. „Doch." sagte sie säst unhürbar. „Du sollst leben." bcharrte er. »Aber ich habe einen Ent schluß gefaßt: du sollst meine Frau werden. Wir werden mor gen früh nach London fahren. „Nein," sagte sie. „Warum nicht?" „Du sollst mich nicht fragen." „Hast du mich nicht lieb?" »Ich habe es dir bewiesen, daß ich dt „Dann kann ich deine Weigerung ni »Küsse mich." Und dann rollten die dunklen Wasser, bi« unsichtbar und gierig diese» Raum erfüllten, frohlockend über ihnen zu- sammen. hüllten sie ein i» ihre dunklen Fluten, in denen sich alle Sterne des Himmels sprühend brachen. » Durch die Stille der Nacht hörte er ihr Schluchzen. Er legte zärtlich seine Wange an die ihre. „Du sollst meine Frau werden." Er fühlte, wie sie den Kops schüttelte. Erstaunt richtete er sich halb auf. denn er spürte bi« nach- drücklichc Energie in ihrem Nein. „Warum nicht? Erkläre es mir." Da sagte sie leise, mitten in ihr Schluchzen hinein: „Ich bin verheiratet." „Du bist . . ." In irrem Schrecken wiederholt« er ihre Wort«, wem?" Wieder schüttelte sie schweigend den Kops, erfüllte ihr trostloses Schluchze» das Zimmer. Am nächsten Morgen, als Edgar ziemlich war sie fort. Ein Zettel lag auf dem Tisch: Ich bin in die Berge gegangen — ich muß mit meinen Gedanken allein sein. Im Lause des Nachmittags bin ich zurück." Er ging, wirrer Gedanken voll, durch die Straßen. Mit jedem Schritt empfand er das Gefühl des FremdsetnS in dieser Stadt, die nur Leben und Farbe erhielt durch ihre Gegenwart. Fast feindselig wirkte das kühle Gesicht des Hellen Morgens auf ihn ein. Er ging zur Bahn und fuhr nach Wiesbaden. Unschlüssig, im Grunde nicht recht einverstanden mit seinem Tun, schleuderte er den Promenaden zu. Er wunderte sich ein bißchen über die hohen -Häuserreihen, die ihm zum Charakter eines Kurorts schlecht zu stimmen schienen: aber allmählich wurden die Straßen breiter und grüner. Die Wilhelmstraße, voll mondäne» Lebens, nahm ihn auf. Entzückt sah er die Pracht der Auslagen, den Korso der internationalen Gesellschaft: mit dem Behagen des Kosmopoliten, der er im Grunde seiner Seele war. sog er das Parfüm der großen Welt in sich ein, das ihn berauschend umgab. Plünlich stutzte er. Nein, er hatte sich nicht geirrt. Die Dam«, die dort an der Luisenstraßc hereinbog Dies blonde Haar — die schlanke Grazie, mit der sie ihr Cape trug — und endlich die Art. den Fuß aufs Trottoir zu setzen . .. Es war Senta. „Mit Und heftiger spät erwachte. atte die Unrsthe auch sie steaie Berge flüchte. St, w«r «ls» and«,«, Sinne« gewogen. Seltsam: ihr So Wa» tat sie in Wiesbaden? Hatte dir Unrsthe ar tana hatte nicht« Ziellose». Nicht« Schien- , 1« . derndeS. Nein, ihr« schritte waren strass und schnell, so, als versolar sie «inen bestimmten Weg. ' Sie hatte also die Unwahrheit geschrieben. Er ging ihr nach. Sie schritt die Wilhelmstraße htnanf in der Richtung nach dem Sochbrunnen. Sie ging an de« Kolon- naben vorüber: dann bog sie recht» t» di« Sonnenberger Straß« ein und ging gurr hinüber i» dir Anlagen. In der Nähe des Paultnenschlößchen« machte sie halt und sah sich um. Aus der Kurve, die der Weg hier zwischen den Bäumen machte, trat ein Herr aus sie zu. Der Ankömmling war mit jener diskreten Eleganz ge- kleidet, die den Großstädter der guten Gesellschaft bezeichnet. ES durchsuhr KlodtuS wie ein Blitz: diesen Mann kannte er. Verstohlen lugte er -wischen zwei Stämmen zu jenen hin- über. Und zu seinem Erstaunen erkannte er IacobuS Roebercr, den Bankier aus dem Künstlerklnb, der als erster von jenem merkwürdigen Erlebnis mit EaSeapol erzählt hatte. Was wollte Senta von Rvederer? Denn eS war ein Rendezvous — das stand außer Frage. Nur ab und zu flatterte ein Wort mit dem Winde zu ihm herüber, das, aus dem Zusammenhang gerissen, unverständlich war. WaS Roederer sagte, hörte er überhaupt nicht. Sentas Stimme, auf deren Klang und Akzent er eingestellt war, scholl ein wenig deutlicher. Einmal hörte er sie klar und fest „nein" sagen. Dann kam wieder Gemurmel: Roederer sprach länger« Zeit. Senta schien stumme und beredte Einwendungen zu machen, denn er wurde lauter, ohne aber verständlich zu werden. Wieder hörte der Lauschende Senta sprechen: »Ja — ich liebe ihn." Dann ging sie mit Roederer in der Richtung der Taunus- straße davon. » Es war ziemlich spä-t abends, al» er müde und tm tiefsten Innern »erbrochen ins Hotel zurückkehrte. Sie saß schweigend und blickte ihm entgegen, und in ihrem Gesicht war ein'Ausdruck der wissenden Resignation. »Du warft in Wiesbaden?" ^Du hattest ein Rendezvous?" „Ja" .Mit einem Herrn, den ich kenne. IacobuS Roederer." Sie antwortete nicht. „Es hat keinen Zweck, daß du leugnest." „Ich leugne nicht." ,Ln welchem BerhältnIS stehst du zu Roederer?" Sie blickte zu Boden und sagte mit heiserer Stimme: »Ich möchte abreisen." ,Hch will wissen, ivas für Beziehungen zwischen dir und Roederer bestehen." Sie hob den Kopf, und er sah, daß sie totenblaß war. „Ich bitte dich, geh." ,Lch werde nicht eher gehen, als bis du mir Antwort ge geben hast." tFortletzuna solat.! Lin« kistovisek« FütsekuRAg Zckeffel saxt in »einem lckecks „Lin Körner »tanck in finstrer diackt", ciie Lermanen hätten c!en Körner an »einem „verri»»enen Unterksmisol" xepsckt. Lin Unter» komisol, nämlich eine Unterhose, xsb es ckamals noch nicht, wokl aber ein Üemck, cia» man Tunika nannte, i^m Lncts heutiger Lntvvicklung steht ckas Uein-Uemcl, cias länxer als ein Durch» schnittshemsi hält, «-eil es aus hesoncler, guten Kolistosfen kerxestellt «-irci. Die Uein-Lshrik garantiert für clis Ualt» harkeit jecles einreinen Stückes unc! kommt sogar für däärixel auf, ckis »ich «-ilier Lrvx-arten nach längerem Tragen reixen. 8ie kaufen clas xute Uein-Uemck ohne T«-ischenksncIelsge'»-inn clirekt sh Lalrrik in cier Uein-Lahrikverksussstelle Dres- clen-^., V^ettiner» Lcke ?almstrasie. Bettsedern - Damps-Reinigung übernimm! unter Garantie tür tauderfte und ichnellft« vieler»»» Dampf-Wasch.Anslall Max Schlitze lkernIvreLer iss?« Srdäkerttraftr 4» Freie Abboluna. Ovffsn dexin-tvr, preiswert ci>7. IM»V. > Elle. »Ml»,«,«»». I» t'xXplel, Nt»I, verneprectier O, «,V, Mlttwool», U«II s. 8 vlie r»k«l»el» Im Saal« Ser tvre»»t»Nt««>I»ar»«, 8«, , Llnlaü 7 Mir Kammermusik ^denti anscdllekenll ein rsnrctien. OLsIe willkommen. »» W. 1.«S In 6er ömolienstr. 2, w. 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