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Ar. »LZ Ar. r Monlaß. 7. A»ve«-«r 1477 Waren abhängt.- diese Länder mühten daher thre Wirtschaft, lich« Ahschltehungapoltttr gegenübtz, D«»»tfchlnnd ausgeden. Der Generalagent Ift der Meinung, daß Deutschland, wenn es so weiter wirtschaftet wie bisher, zur Ausbringung de» -.'ll-Miiliarden-JghreStributeS der Normaljahrr seine Sdenetz» so sehr werde erhöhen müssen, daß di« deutsche Produktt»», M teuer arbeiten würde, um sich noch auf den fremden MArktD« behaupten »u könne»,- dadurch würde dann da» wettere Funik» tioulercu des DaweS-PlaneS in Frag« gestellt werden. Hi«, tritt der große fundamentale Irrtum dg» 2' a t c r des DawcS. Plgnrs in Erscheinung, der >u der Annahme besieht, daß «ine derartig for» eierte Ausfuhr überhaupt im Bereich« d«, Möglichkeit liege. Da» wäre selbst dann nicht der Fall, wenn die Äläubigrrländrr ihre Grenzen der deutschen Ein» fuhr bereitwilliger össuete». Tie londoner Sachverständigen haben angenommen, daß Deutschland im weseullichen durch den Ueberschutz seiner Au», snhr zahlen werde, also durch eine aktive Handelsbilanz, und daß sich dann durch die inneren Reparationsleistungen ein großer Milliardenfonds beim Generalagenten ansammeln, die Barübcrlragung sich also nur in mäßigen Grenzen vollziehe» würbe. Daher rührt die Borschrist, daß die Gelder auf dem Konto des Generalagenten bei der Reichsbank »nr mit deren Zustimmung 2 Milliarden Mark übersteigen dürfen: bi» fünf Milliarden dürfen sie anwachsen. soweit sie gesondert in Obkt- gaiionen oder anderen Anleihen in Deutschland selbst angelegt werden. Bei einem Anwachsen solcher Art über 5 Milliarden s o ll die innere Aufbringung durch Steuern zunächst eingestellt werden, b t S weitere Ucbcrlragungeii in fremde Währun gen möglich werden. Wie ist es nn» aber in Wirklich keit gekommen? Der Reparationsagent hatte im letzten Jahre »ur einen .Nanenbestand von 2üü Millionen Mark auizniveisen. kr hat 1920 190 Millionen, 1927 700 Millionen Reichsmark in Leptsen um gen»« »de lt und «« di, Gläubiger au Da» hat 1«»» niemand erwartet. D«» londoner Gutachten legte überzeug«»» »ar. daß dt« NeparationSleistungkn auf dt, Dauer nur «u» de« U,b«rfch»tz »er d««tfchen «»«fuhr über dt, Einfuhr g««acht werdau »nntrn,- di, Bezahlung mit De visen war nur «l» .>u»«ahmeleiAun- gFdacht. Jetzt ist st« aber zur Regel geworden. «Sartrtn? Weil «ine so kolossgl« »««tgeruug der deutsche» «»»fuhr, «te sie zur »ustzringung »er Utlliardtzn. trtbut« erforderlich wäre, von Hau» au« »u. mßaltch ist. Dt« Praxi» tzat sich daher so gestaltet, daß Demschland die Dribute bi» fetzt »um großen Ditl au» f»«m, d„ Anlrthen gezahlt hat. die wir in Hon» oou Devisen er, halten, die dann in Reichsmark in die Aaste de» General, agenten wandern und von dtesem wieder in Devisen ver wandelt und an» «»Stand abgeltefert werden. Da» heißt als» mit anderen Worten, daß die Durchführung de» Dawes. Glane» sich aus ganz anderer, durchaus ungesunder »nd g«. sährltchrr Grundlage vollzieht, al» seine Urheber in Aussicht nahmen. Aus diesen wundeste» Punkt des ganzen Fragenkomplexes, der sich mit dem Dä>v«».Plan verknüpft, ist der Generalagent überhaupi nicht eingegangen Da» ist von seinem Stand punkt aus sehr begreiflich: denn wenn er e» täte, so müßte er die zwingende Folgerung ziehen, daß der Dame». Plan auf einer falschen Voraussetzung beruht und deshalb von Grund aus revisionsbedürftig ist. Es erscheint daher als «ine in den Verhältnissen wohlbegrün- dete Forderung, wenn das parteiofsizselle Organ der Deut- «n VoikSpartei, die „Nationalliberale Korrespondenz". den ns »ach einer Ueberprüsung de» Problems des VartranS- ser» durch die Londoner Sachverstäithtgen und dt« Unter- zeichner des Londoner Protokolls von 1924 erhebt, die für die Revision des gesamten DaweS-PlaneS de» Weg frei machen würde. Frankreichs Interesse an der Tanger-Frage. Die nolwen-ige spanische Freundschast. Eine Warnung des „Aoenir". Pari», 7. Nov. Der „Aoenir" beichästigt sich in einem längeren Artikel mit dem Tanger-Problem. in dem u a. erklärt wird, daß Frankreich großes Interesse daran habe, in srenndschaftlichen Beziehungen zu Spanien zu bleiben. Bon iraiizösischer Seite mnßlen deshalb bei den gegenwärtigen Tanger-Verhandlungen alle nur möglichen Zugeständ nisse gemacht werden. Frankreich müsse die Intrigen er suchen ö,e sich ans eine Lahmlegung der sranzvsiichen Flotte bei einem eventuellen europäischen .Konflikt abipielten. Frankreich habe großes Interesse daran, sich im Falle eines Kriege» auf die Pyrenäenmauer stützen zu können. Nach dein Ableben König Alions XiII. wäre man nicht mehr aus die wohlwollende -Neutralität Spaniens im gleichen Maße wie 1911 sicher. Frankreichs Marinerüttungen. Die Blilkrichinug aus die anderen Mittelmeerländer. Paris, 7. Nov. Nach dem soeben verössentlichten Bericht über das Budget deS M a r i » e in i n t si e r i u in S ver langt die Regierung für das lausende Finanziabr Kredite in Höhe von 2 262 M i l l i o n c n. uo» denen 1608.807 Millionen Franken iür neue Kriegsschisse vorgesehen sind. Das »Jour nal des Döbats" schreibt in diesem Zusammenhänge: Feilschen wir nicht um die nötige» geldliche» Opfer, besonders nicht nach dem Mißerfolge der SecabrnslungSkonserenz und angesichts der Pläne unserer Nachbarn am Mittclmcer. Für einen -euljch-sranzö ischen Ausgleich. Paris, 7. Nov. Eine» recht beachtlichen Aussatz über die Lösung des deutsch - sranzösischcn Problems veröffentlicht Fernand koreoS im „Oeuvre". Einleitend zieht er einen Vergleich zwischen der Größe deS Denischland der Vorkriegs zeit und seiner Zerstückelung »nd AuSblulnng durch Versailles. kvrcvS erinnert Frankreich daran, daß cS ohne die Wasfen- Iiilse fast der ganzen Welt nicht häkle siegen können und seinen SO Millionen Einwohnern 70 Millionen Deutsche gcaenüber- iiekien. Gewalt könne nicht die Rettung Frankreichs sein. Diese könne vielmehr nur aus der Zusammenarbeit der beiden Länder an dem Werke der Befriedung und der Zivilifasion beruhen. — Frankreich und Deutschland, so heißt es dann weiter, erstrebten gegenwärtig den Frieden mit un gleichen Mitteln Frankreich betreibe eine Politik über seine Srast, zweisellos eine Politik des Friedens, aber durch kriege rische Mittel. Frankreich werde vor 1986 das besetzte Gebiet räumen müsse», denn ein gedemütigte» Deutschland laste sich in einem befriedeten Europa nicht denteir. Da» internationale Statu» der Kolonisation müßte vom Völkerbund zum Nutzen aller Völker ohne Ausnahme auSacarbeitet werde». Die öffentliche Meinung in Frankreich sollt« ohne Hinter gedanken und Mißtrauen die Tatsache der deutschen Republik und den demokratischen Wert dieser Republik anerkennen. Der Arttkelschreibcr erklärt dann weiter: „Spielen wir nicht länger mehr das verletzende Spiel de» kleine» Soldaten an den Usern des Rhein». Nicht der Sicherheit »ege«, sondern auS Graookation halte« wir die Besetzung ansrecht. Belachen wir nicht und bezweifeln wir nicht die Anstrengungen einer großen Zahl hervorragender Deutscher in Politik, Presse und Industrie zugunsten der Abrüstung des Hasses. Das Schicksal Frankreichs ist sicherer, sei» Wirkungskreis gewisser und die Snmpathie, die eS der Welt einslößt, fruchtbarer, die fran zösische Zivil,saiion in höherem Maße gewährleistet in einer freundschaftlichen Nachbarschaft vhne gegenseitige Verdächtigung!" Seht den Lohn -er deutschen Arbeiter herab! Wie sich Pari» die Erfüllung de» Dawes-Plau» beukt. Pari», 7. Nov. Zu den veröffentlichten Noten in der NeparationSsrage schreibt der Sozialistische „P o p » l a i r Schon beute könne man sich sagen, daß in zwei Jahren, wenn nicht schon früher, alle Mächte, die die Abkommen von London unterzeichnet haben, in ihrem eigenen Interesse veranlaßt werden würden, die Zahlungsbedingungen einer neuen Prüfung zu unterziehen. Dfe» werde vielleicht der Augenblick sein, endgültig die Höchst summe der deutschen Reparationszahlungen festzusetzen. „H o m m c LIbre" erklärt: Trotz des Tawes-Plans und der Londoner Abmachungen sei daö Reparationsproblem noch nicht vollständig gelüst. Deutschland wisse weder. waS es ins gesamt zu bezahlen lnrbe. noch wie viele Jahre eS jährlichen Belastungen unterworfen sei. und wie es dem Transser- ttomitec gelingen werde, die von Deutschland vcreinnnahmtcn Devisen zu transferieren. „Paris Matinal" schreibt: Der DaweS-Plan wirb nur Ergebniste zeitigen könne», wenn man der Maste der ^ deutschen Arbeiter harte Opfer anserlcge. Die Herabsetzung. der Produktionskosten werden nur erreicht werben, wenn man > die Löhne der Arbeiter herabsetz« ober die Arbeitszeit »er-j längere. Die Aom«unLUoaPe« i« Oi-eubmg. ,»Er» »«„«,»»,ch., h»rg. 7. Ron. Bei den gestrige» Stadtratswahl,q dt Oldenburg entfiele» aus di« EiwtzettSlifte VoikSpartei und Deutschnationgl«) inSaesamt fbiSher 22s. auf bi« Hitler-Beweaung 1 fl), Demo. (7). Zentrum 1 ll). Steuerzahlerschutz » f0). Go»tel- ten 10 l8), Kommunisten 2 (2). g« RllGrGGen erhalten Sozialdemokrat«« Ist Gltze (Ui, »üraerltche Stnh«t»Slift« 8 tlN». Sozialnattonale Liste I s», Volk»re«partei -- t—s. Komnnmtstc» 1 (1). In Mgrdentza« »erteilen sich die Stadtratsmandate aus lS vürgerltche 1l8s. 1V Sozialdemokraten t42), 1 Kommu nist ll). In der Lladt Jener entfielen auf die Sozialdemokraten < Sitz«, auf die Bramtenltsir 8. dt« Wirtschaftsliste 8, die vürgerltche Liste I. die unpolitisch« Bürgern»« 2 Sitz«. I» Barel erhalten die bürgerlich« Einheitsliste 7 Ditze lbtSher 10), Demokrateu 2 s2), Angestellte l s—s. Sozialdcmo. traten 8 lös. Kommunisten 2 ll), volkSrechipartrt — l—s. Die Wahlen sind im ganzen Lande ruhig verlaufen. Die Wahlbeteiligung betrug iu Oldenburg selbst 84 Prozent, i„ den übrigen Gemeinden bis z» 80 Prozent. Auch bet dieser Wahl ist daS so oft Beobachtete wieder sestznstellen, daß bsiraer- liche Splitterparteien die Rechte schwächte» und zu Erfolgen der Linken beitrugen. Dl« A>leiheoerschulduna Mecklenbura-Schwerin» Schwerin. 7. Nov. Nach einer Uebersicht über die Finanz, lag« Mecklenburg-Schwerin», die die mecklenburgische Staate, regterung dem Landtage zugelcttet hat, beträgt »ach der Zurückzahlung der letzten Jahre die Anletbeverschnldung de» Freistaats Mecklenburg-Schwert» gegenwärtig 21 46 2 0 8 4,01 Reichsmark. Lesch1«a»ohme der geillchrlfk de» N. D. S. Berlin. 7. November. Heute früh ist ans Anordnung de» Amtsgerichts Mitte-Berlin die Nr. 40 der Zeitschrift de» Nationalverbandes Deutscher Offiziere „Deutsche Treue" ivegeu Verstoße» gegen da» Gesetz zum Schutze der Republik beschlagnahmt worden. Der Verstoß wird in einem „Treu, lose" überschriebenen Aussatz erblickt, der sich mit der Staals- »mwälzung am S. November 1U18 besaßt. Pfarrer De Boutemard und Frau Opfer «ine» schweren Antouusalls. Am Soiiittagvvrmittag wollte sich der im 08. Lebensjahre stehende Berliner Pfarrer De Boutemard mit seiner 41 jährigen Gattin in einer Kraftdroschke nach der Billen, kolonie Heerstraße begeben, »m in der dortigen Kapelle den Gottesdienst abzuhalte». A» einer Straßenkreuzung kam der Kraftdroschke aus entgegengesetzter Richtung ci» Prtvatkraft- wagcn entgegen. Beide Fahrer beuicrkie» erst im letzten Augenblick die drohende Gefahr des Zusammenstoßes. Die Droschke» in der sich Pfarrer De Boutemard befand, steuerte noch im letzten Augenblick scharf nach rechts, fuhr jedoch in. folgedessen mit voller Gewalt an einen Straßenkandelabcr. Der Pfarrer und seine Gattin wurden in weitem Bogen an« der Kraftdroschke, die vollkommen zertrümmert wurde, hcr- cinsgcschlenderk. Beide waren auf der Stelle tot. Der Führer der Kraftdroschke erlitt lebensgefährliche Verletzungen. Pfarrer De Boutemard war einer der führenden Männer im evangelischen Kixchen leben Berlins. Er war der Schöpfer des „Evangelischen GemeindcblatteS für Groß-Berlin", das er aus kleinsten Anfängen heraus ge. schaffen hatte. Tr war auch der Gründer des evangelisäien Wohlfahrtsamtes. - Pfarrer De Boutemard hintcrläßt sechs Kinder, fünf Sühne und eine Tochter. .»«N!,«. EhrlstMlen-Dersan» ...L„ fstjndSekstssi Paul «vurvfslü, Uollisfenmt BIrnalaeti« Str«a« rs. Del. 13214. 8 Hochwertige Facharbeiter Können Bek«S«fti>nne finke«, wenn Tie gib k«. kort »tt Icugniss«» nnd Ärdeitokesweinieuna«» im Arbeitonaitiwcis. Materntfiraß» l?. melde». A»r«t: 2S88I u. 248ZI. Kunst und Wissenschaft. Jubiläum -es Jitlauer Sta-Uhealer» Das Zitta » er Stadtthcater kann in diesem Jahre ans sei,! 126 jähriges Bestehe n zurückblicken. DeS eigent liche» ErössnungstageS 126. Oktober l802j war bereits am 26. Oktober ö. I. in de» Zeitungen gedacht worden. Am Sonn- iag dem 0. November fand die ossizielle Feier statt, zu der eine große Anzahl auSwärliger Gäste nach Zittau gekommen waren. Das Theake,gestände nnd das Rathaus trugen Flaggenschmuck. Anläßlich der Feier hatte der Dezernent deS StadtthcaterS. Siaüirak O. Tchcmstvr. eine umfangreiche Festichrist heraus- gcgeben. Sie weiß mancherlei z» berichten aus der Geschichte des Zitiauer Theaterwesens, über Christian Weise und seine Schulkvmödien. die Errichtung deS Schauspielhauses und seine Wandlungen, die es im Laute der Jahre durchgemacht hat. usw. Dem erst kürzlich verstorbenen Direktor Carl Grainer, der achtzehn Jahre die Zitiauer Bühne geleitet, widmet der neue Intendant Rolf Ziegler darin einen Nachruf. Die Feier lichkeiten bestanden ans einer Morgenfeier mit nachfolgendem Frühstück nn Bürgersaal des Rathauses, Kaffeetafel aus dem Oybili und Fcstvorstcllung am Abend. Ta» Festprogramm, da» die Ausführung des ersten Aktes der Oper .Han» Helling" de» auS Zittau gebürtige» Komponisten Marschner vorsah. mußte wegen plötzlicher schwerer Erkrankung des Sängers Albert Eilers in letzter Minute umgcstaltet werden, so daß diese Aus führung unterblieb. Die Morgenseier bestand sonach nur au» einem Konzert der verstärkten Stadtkapellt unter Leitung deS Stadtmnstkdirektors Rudolf Quast. Gespielt wurden die Ouver- tiire zu „Ricnzi". daö Vorspiel auS „Meistersinger". Dcla Gotthelsi vom Ltadttheater Görlitz sang eine Arie auS «Samson »nd Dalila". Rose Pahlen vom Zitiauer Stadt» tfteaier die Ballade der Seuia aus dem „Fliegenden Hollän der". Intendant Ziegler hob in seiner Festansprache hervor, daß Zittau zu den wenigen Städte» gehöre, die vor 125 Jahren schon ein eigenes Theater halten: er schilderte das Ansehen des Schauipielcrstcindcs einst und jetzt und erwähnte die sozialen Einrichtungen. Die Stadt hat 3000 Mark für den Unter- stützungssonds bewilligt. Er schloß mit einem hoffnungsvollen Ausblick ans die Zukuiist. Zittau als Grenzstadt müsse sich daS Theater alS Pilcgstätte deutscher Kultur unbedingt erhalten. Oberbürgermeister Zwingcnbrrger begrüßte die Gäste und sprach über die sinaiiziellcii Sorgen um die Erhaltung der Provinzbühnen. Im Namen der sächsischen Regierung sprach RegierungSrat Stein AuS der Rednerliste seien noch Amts- hauptman» Kabmann und Stadirat Schembor genannt. Die Abendvorstellung wurde durch dir „Iubelouvertüre" von Weber eröffnet woraus ein Prolog überleitete zur Ausführung de» einaktigen Schauspiels „Iuana" von Georg Kaiser. Nach der Pauie erSfsncte eine Lustspielouvertüre die Ausführung von Kleists „Zerbrochenen Krug". Daö Hmis war stark besucht. Den mitwirkenden Kräften, die da» Beste boten, wurde reicher Beifall gespendet. 7* Mitteilungen der Sächsischen Ltaatstheater. Opern haus. Mittwoch den 9. November außer Anrecht: „Ionno spielt auf" mit Curt Taucher. Elisa Stünzncr, Waldemar Staegemann, Rudols Sckmalnauer, Liefe! v. Schuch, Adolph Zchocpslin, Ludwig Enbisch, Ernst McyerolbcrSleben, Heinrich Teßmer, Robert Biilscl. Julius Puttlitz. Musikalische Leitung: Hermann Kuhschbach,- Spielleitung: Otto Erhard». Anfang l-S Uhr. Das (ehemalige Kaiserliches Russische Ballett Diaghilefs idem ehemaligen Intendanten) wird bei seinem hiesigen Gast spiel folgende Werke zur Aufführung bringen: Sauguet: „La Ehattc": Lord Berners: „Triumph des Neptun": de Falls: „Le Tricorne": Aurtc: „Les Matelots": Rossini: „La Bou tique FantaSqiic",- Lambert: „Romeo und Julia": Bvrodin: Polowetzer Tänze aus „Prinz Igor": Cimarosa: „Cima- risiana": Debussn: „L Apres-midi d un Faune". — Die Gast spiele beginnen Freitag den 11.November. Der Kartenvorver- kaus hat bereits begonnen. Die am 11. November ausfallende AnrechtS-Vorstellung der Reihe ^ wird später nachgeholt. Da» Datum wird noch be kanntgegeben. Schauspielhaus. Am Sonntag den 18. November wird das Lustspiel „Im weißen Röhl" von Blumenthal und Kadelburg inicht „Der Herr seine» Herzens") gegeben. Am Dienstag den 18. November wird zur Feier von Ger- hart Hauptmanus 85. Geburtstag in persönlicher Anwesenheit des Dichters das Lustspiel „Die Jungfern vom BischosSberg" außer Anrecht gegeben. Die ausfallende Vorstellung für die Dienstag-AnrechtSinhaber der Reihe 8 vom 15. November wird ans Donnerstag den 24. November gelegt. Dienstag den 8. November, AnrechtSrcih« „Prinz Fried rich von Homburg" von Kleist. Spielleitung: Josef Gielen Anfang >48 Uhr. Mittwoch den S. November. Anrechtsreihe „Bonaparte" von Fritz ».Unruh. Spielleitung: Joses Gielen. Anfang >«9 Uhr. -k* Li« >O«öd>«. Mlikgcn Llenlkta«. den 8. November, findet die Oriwutsiihknna der «ernar» Lhawscben Komödie „Frau SSarrenS «bewerbe" ln folgender Besetzung statt: Frau Sarren: Karla Holm. Viole: Gertrud Spalk«, Trost»: Alfred Haas«. Praed: Theodor lliocholl. Mamuel Gortner: Llto Ottbert. Frank: Volk Kerften. Iulzenlerung: Hann« Fischer: Bühnenbilder: Leopold Luftig. k* »tu »«»«» »«tzlffenr «« Nesid«»,.Theater. Am Residenz- Tdrater »ollzog fich ein Wechsel ln der Loielleitung. An Ltelle von Joses Groß, der nach Wien geh», tritt Robert Fuche-Lidka. Dein Name Ist als der te» Verfasser» verbreiteter Romane und Erzählungen bekannt. Loch ift er nicht minder Bühnensachmann. Al« Darsteller starken Humor verlangender Rollen, bauoilächlich ald ?ol«llettrr tätig, wirkt« yuchd-LItzta an Overeitenbühnen in Königsberg, Nürnberg, Hannover. Bremen. Hamburg. Wien u. a. m. Seit mehreren Fahren ha» er al» Schriftsteller tn Lredben gelebt und kehrt nun In« Biihnenlcbrn zurück. 4* Ei» Luther-Abend mit dem Thema „Die Geianglnichlicder Martin LutberS im evangelischen Kirchcniahr" sindei am >i>. Novem ber, 8 Ubr. in der SukaSkirche stall. Vortrag: Hosprcdlger Keßler, musikalische Leitung: Paul Höpner. f* Das k. Lindncr-Sonzert im Zoo führte zwei So listinnen ins Feld, deren Namen bereits guten Klang haben und deren Leistungen sich getrost mit denen anderer vielgenannter Künstle rinnen messen können. Vom Orchester unter Lindncr musterhaft begleitet, sang Su sanne Pröe die Pagenaric aus Mozarts „Figaro" und die „Freischüy"-Arie: „Wie nahte mir der Schlummer." Sie ossenbartc dabei eine so wohlgepslegte, warme, liebliche Stimme und so viel echte Beseelung des Vortrags, daß der am Schlüsse eiusctzende herzliche, andauernde Beifall vollvcr- dient erschien. In der Ticslage des schönen Soprans fehlt cs allerdings noch an Kraft, hin »nd wieder laßt auch di« Stimm beweglichkeit und die Tonsestigkcit noch kleine Wünsche offen: aber der Gesamteindruck war außergcivühnlich günstig. Wer die zweite Solistin, Lcnn Rctv - B u chl, et m. längere Zeit nicht gehört batte, mußte sich des Emporstiegcs dieser Geigerin zur Bollbluttünstleriu freuen. Mau wird daS im besten Wortsinne hochrvmantischc ll. Spohr-Kvnzert sT-Molli. dos sic spielte, kaum schon rassiger im Allegrosatzc, tonedlcr im Adagio und technisch vollendeter sDoppclgrissgänge!) im abschließenden Rondo gehört haben, als ani Sonntag von Lenv Neitz-Buchheim. Die Künstlerin wurde stürmisch gefeiert. Zu vor hatte Edwin Lindner mit der wunderbar zarten und seinen Ausführung von Mozarts Ballettmusik zu „1^8 pskitc, i-isrm" wieder einmal gezeigt, was er aus einem Orchester herauShvlen kann. Ein dritter Kvnzerttetl verhieß noch Liszts „Tasso". s.amsntk, « Dricnikn. Das Konzert war wiederum sehr gut besucht,- ein Beweis dafür, daß man diese vornehmen Sonntags-Abendkonzerte als ein Bedürfnis empfindet, -ckt. s* Die SS. musikalisch-literarische Veranstaltung Im Hause Oberst Sbert eröffnet«: Helmuts, Fcllmcr mit Schuberts A-Dur-Lvnatc für Klavier. Die gediegene Wiedergabe zeigte Sorgfalt im Technischen, gutes Verständnis für den Aufbau »nd Sinn für Klangfarbigkeit. DaS Andante gefiel im be sonderen. Noch nicht ganz überwunden war das Final-Allegro. Gesangliche Kunst verträte» zwei in ihre» Licht-und Schatten seiten sich ähnelnde Damen. Maria von Laugermann» La risch sang Wagner saus „Lvhciigrin" und „Tannhäuser"). Sie besitzt fülliges Material, das sich in der Höhe zum gellen den Forilssimo entwickelt. Am Ausbau der Resonanz in tiefere» Lagen fehlt cS ebenso wie an Lösung zu Hemmung-- freier Grbung. an Veredelung der Vokalisation. Die Elisabeth- Arie strahlte Wärme. Gesteigerte Wvrtplastik könnte nichts schaden. Auch L i l l ii S ch o t c l singt mit zuviel Anstrengung. Sichtbare Müh' ist zu geringe Müh'. Zu loben sind gewissen hafte Textbehandlung nnd geschmackvoller Vortrag. Von den fünf Liedern aus der Feder unseres Bertrand Roth, schlichte Gaben aus ehrlichem Herzen, gefiel „Der Asra" am besten. Nm die Begleitungen am Flügel machten sich Willy Mol ff und Elfrlede R o ß m a n i t h verdient. AlS vielseitig begabter Pianist nnd Komponist brachte sich Erich Relchclt mit eigenen Klavierwerkcn in Erinnerung. Die fünf mit sicherer Hand geformten „Stimmungsbilder" sind im Stile etwa