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A««i gut« -kutschläg« ft sich jedermann klar, daß eS t« «»betracht -er Snapphest mancher Le-enSmtttel eine dringende Forderung sein mutz, unsere Vorrat« vor dem Ver- derben, dem sie tn der kommenden Darüber tft S tn «» läuften so wie so schon geplagten Haus stauen Dora« bereiten werben. Zu nächst die Fliegen. Wärme und Sonnenschein locken setzt die Überwin, terten Fliegen aus ihren Schlupf winkeln an dir Fensterscheiben. SS sind nur wenige, darunter die tn manchen Familien ganz unverständltcherweise gehätschelt« Wtntersliege lsie soll nach dem Aberglauben Glück bringen). Diese Fliegen werden die Stammeltern der unendlichen Heere, die uns den Sommer zur Hülle machen können. Wer eine dieser überwinterten Fliegen tötet, ver- hindert da- Entstehen von Milliarden. Die NUthe ist leicht, denn die Winter- fliegen sind matt und schwerfällig. Fliegen sind die denkbar unsaubersten Gäste, die ungebeten die Bissen mit uns teilen,' sie sind die Uebertrüger der ärgsten Seuchen. Darum: Tob allen Fliegen, gerade im Frühling! Man Mr uus«r« HuuOjüMSün» baue auch keine Kinderstube« -für die suage Sltegeabrut: Man verbrenne den Kehricht und alle Küchenabfälle» soweit sie nicht al» Btehsutter gesammelt wer- den: diese- aber halte man tn ver-^ schlossen«» Gefäßen. Müll-, Asche» und, Düngergruben seien stet» fest -uge-ecktl I Und dann, was den Mangel an ElS lnach dem milden Winter) anbetrtfft. so sei auf den Feuerung-raum im Zimmer- ofen als Aufbewahrungsort von Speisen htngewtesen. Wenn dieser Raum von aller Asche sorgfältig befreit wird, auch das Aschenloch sauber auSgefegt ist, stellt man in dieses unter dem Foue- rungsrost tn einer flachen Schüssel täa- ltch frisches Wasser auf. Darüber, also auf den Rost, stellt man Butter, Milch usw. gut bedeckt. In einem anderen Ofen bringt man grüne Gemüse auf gleiche Weise unter. Dann schließt man die Türen bis auf einen kleinen Spalt, damit die Luft ständig durch den Ofen streichen kann, und man wird nun fin den, daß sowohl die Milch genießbar, wie auch die Butter fest und das Grün- zeug, auch Salat, frisch bleibt. Ge räucherte Fletschwaren bewahrt mau auf die gleiche Weise, jedoch ebenfalls ge- sondert von anderen Lebensmitteln, auf. Darf man Kranken Alkohol verabreichen? Die Ansicht der Aerzte über die Frage: „Sollen die Kranken Wein oder andere alkoholische Getränke zu sich nehmen ober nicht?" ist lange strittig gewesen. Dt« «inen hielten ». B. die Darreichung von alkoholischen Getränken bei fie bernden Lungenlriden sür nachteilig, «ährend andere das Gegenteil behaup ten. Inzwischen hat sich der hohe Wert diese» Genußmittcls noch gesteigert; durch bahnbrechende Untersuchungen ärztlicher Autoritäten ist einwandfrei festgestellt worden, daß der Alkohol so- wohl bet Gesunden wie bet Fiebernden die Körpertemperatur nicht steigert, son dern herabsetzt. Auch in den Militär- lazaretten und durch die neuesten Er rungenschaften der chemischen Industrie, die durch den tobenden Weltkrieg eine nie geahnte Höhe erreicht hat, ist man zu den gleichen Resultaten gekommen. Der Alkohol oxydiert, d. h. er wird ver- brannt, im Organismus zu einem sehr erheblichen Teil: infolgedessen ist ihm ein gewisser Nährwert zuzusprcchen. Demnach besitzt er eine diätetische Be- deutung und kann selbst bet schwachem Verbauungsvermögen tn die Säftemasse ausgenommen werden. Der Alkohol verlangsamt den Etweißverbrauch und bildet daher ein Sparmittel, das bet schweren KrankhettSprozessen die Körper gewebe vor dem Zerfall schützt. Somit stellt sich die Beantwortung der obigen Frage dahin, daß alkoholische Getränke in den chronischen, mit Fieber einher gehenden Lungenleiden Verwendung sindcn können, sofern keine Neigung zur Lungenblutung vorhanden ist. Der mäßige Genuß eines kräftigen Rot weins und guten Bieres erweist sich als sehr nützlich; sie befördern Appetit und Verdauung, sind nährend und setzen durch den Alkohol den Verbrauch des Körpers an Eiweiß herab. Mailied. l Bor meinem Fenster der Vogelfang, Drinnen im Herzen die Liebe, Matgrüne Hänge das Tal entlang: Wenn es doch immer so bliebe! Blumen erwachen am Wtesenratn, Im Forste schwellen die Triebe, Lichtblauer Himmel und Sonnenschein: Wenn es doch immer so bliebe! Otto Flösse! iBautzen). llnterdsltungr- veffsg« lkEßlj^ Nr. Dienstag, am 9. Mai 1916. Das Testament. Romais von Hans Becker. (IS. Fortsetzung.) Ihm kam nicht der Gedanke, daß er einen Wagen nehmen, zur Bahn und dann nach Hause fahren könnte, er hatte kein Gefühl dafür, daß er den Vorüber gehenden auffallen, sie ihn für einen Betrunkenen halte» könnten, — erst als der Portier des Hauses, der ihn eine Weile beobachtet und dabei vergeblich die sich hinzudrängenden Kutscher zu verscheuchen gesucht batte, herantrat und zu ihm sagte: „Gnädiger Herr, ist Ihnen nicht gut. wünschen Sie ein GlaS Wasser? raffte er sich zusammen und eilte ohne ein Wort der Erwiderung davon. Er wußte nicht, wohin er sich wenden sollte, er ging vorwärts, ohne sich darum zu kümmern, wohin ihn seine Füße führten. Eine Stunde oder mehr lief er in den Straßen herum, achtete nicht darauf, daß der Himmel sich ver finsterte, ein Gewitter heraufzog und bald nachher ein dichter Regen herabströmte, der ihn bis auf die Haut durchnäßte, es drängte ihn weiter, geradeaus, in Kreisen. Ganz plötzlich blieb er dann stehen, suchte mit den Augen herum, wo er war. und entdeckte, daß er sich wieder in der Nähe des Hauses des Untersuchungs richters befand. Fast so. als ob er sich gar nicht von hier svrtbewegt hätte. Biel- leicht war das auch so — er wußte es nicht, er begriff jetzt nur. daß er ein Ende machen mußte, so oder so. Er fühlte, wie ihm die Kleider am Körper klebten, eine schauerliche Kälte Ihn schüttelte, wie die Sehnsucht nach einem Raum, in dem er sich auskleiden, nach Ruhe, nach Behaglichkeit ihn erfaßte. Ein Wunsch, ein heißes Verlangen, jetzt bei Dora zu sein, den Kopf in ihren Schoß legen, ihr alles sagen, ihre Ver zeihung erflehen — mochte dann mit ihm geschehen, was geschehen mußte. Das trieb ihn auf. etwas anderes konnte er nicht mehr denken, diese Vor stellung allein hielt ihn aufrecht. Er blickte sich um. der Platz, wo die Droschken gestanden, war leer — bei dem starken Regen hatten sich Fahrgäste genug gefunden. So fing er wieder an zu gehen, an der nächsten Ecke würde er einen Wagen finden. Noch vorher kam ihm ein solcher entgegen, er rief ihn an. ließ sich zur Bahn fahren, saß bald im Waggon und rollte Peterhof zu. Den Kopf hatte er in die Ecke gedrückt, die Augen geschlossen — er wollte von den Mitfahrcnben nichts sehen, nichts hören. Irgend jemand hatte ihm beim Einsteigcn einen Gruß zugcrufen. er wohl auch mechanisch darauf geantwortet, nach seinem Hut gefaßt, er sah nicht hin. auch nicht, als Peterhof erreicht war und er den Wagen wieder verließ. Die paar Minuten, die er noch bis zu seinem Landhaus brauchte, erschienen ihm eine Ewigkeit, in der das, was er tun wollte, ihm bald wie etwas Unsinniges. Unausführbares vorkam. bald sich ihm als Einziges zeigte, was ihm noch zu tun blieb: Doras Verzeihung erbitten, darüber hinaus Sachte er nicht mehr. Als ihm der Diener öffnete, ging er schnell an ihm vorüber, ihm dabei zu- rusend: „Ich bin durchnäßt, geben Sie mir trockene Kleider — wo ist meine Frau?" Bei der Frage nach Dora kam die Fnrcht, die Unentschlossenheit zurück, er war nahe daran, seinen Entschluß wieder über den Haufen zu werfen, kein Wort zu sagen, alles für sich allein durchzukämpfcn. Er hätte im Augenblick Freude darüber empfunden, wenn der Diener ge antwortet, daß die gnädige Frau nicht zu Hause, wenn er dadurch noch einen Aufschub gewonnen hätte — doch er hörte deutlich, was jener sagte: „Die gnädige Frau ist in ihrem Zimmer, die gnädige Frau haben schon einige Mala gefragt, ob der gnädige Herr noch nicht zurück seien." Dora hatte den Wagen Vorfahren gehört, sie kam heraus, ehe ihr Mann sein Zimmer erreicht. Der Diener war vorangelausen, um Kleider aus dem Sehrank zu nehmen. ^Lingstragsnss Waranzaichsn Amzugs-Anzeige Dm Dienstag, den S. Mai, eröffne ich meine neuen, bedeutend vergrößerten GsfchSftsrÄums kn dom Echhaufe Schloßstraße und Rosmavlngasse für den Verkauf, wie ich ihn bisher feit Jahren unter der Airma Reformhaus Thalysia Riechsrt ».Förster, Schloßstr.18 betrieben Habs Eigene Werkstätten, Versand, Groß- und Klelnverkauf von Gesundheiis -Reformwaren Reformhaus RuA Julius Riechert Dresden-N., Schloßstraße Eingetragenes Warenzeichen Fernruf 23Beachten KI« bitte dl« Veränderung der Firma und Adresse, sowie dle größeren Schaufenster-Auslagen Fernruf 238?^ Offene Wellen. Schlaffer, Dreher, Former, lröftige Hilfsarbeiter «erden von der S>«»»«t»i»ik»i»rUt, Döhle«, Post Druden, Bezirk Dresden, angenommen. Angebote sind unter Angabe des Alters und der Mtlitärvrrbältnifse schriftlich einznreichen. zur Führung eine» frauenlosen Haushalts zu zwei größ. Knaben zum 1. Juni gesucht. Off. unter ». 71V Erped. d. Bl. erb. 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Haus-Kinder- mädch-empftehll Stellenoermittler Otto Luther. Dresden, Wettinerstr. 24. T.22349. Wellen Krücke. Aesterer, erfahrener sirm in dopp. Buchführung, Ab schiuh und Bilanz, wünscht bau ernde Stelle. Off. u. ftl S248 Auche sofort Stellung auf d größerem Gut al» MlttliM?, wo event. Frau als Wirtschaf- mn. Off. trrin mit tälh erbeten unter Erped. d. Bl. sein kann. . SSV4 an die Lsllsrmeistvr setzten Alters sucht zum I.Juli tellung. Vorort Dresden» be vorzugt. Defl. Off. u. ».11.7-2 an die Erped. d. Bl. erbeten. Luche Stellung sof. oder später T als einfache Wirtschaf terin oder Wirtschastsmädchrn auf Gut in Bntterwirlschast, im Melken und Kochen erf. Off. erb. u. «. L»21 a. d. Erp. d. Vl. Hs"st. tücht. HauSmagd (gut ^ melk.),19J., sow. lräft.Haus- mädchcn v. Lande, jed. Alter», Scholarin, i. Häusl, gut bew.. s. St.sof.inLandw. Laura Leuthold, Sttll.-Vcrnnttlerin,Markgr.-St.14 8eb««ir«r lb r«t- Ilatvr Ivdr- j empfiehlt, Kutscher und Knechte sucht 4ne»u Wvwnptlog, Stellcnvermtttlerm, Dresden, Gr. Plauensche Str. 37. Lei. 28188. ein Rittergut wird zum I an die Erped. d. Bl. erb. cut ein fleißiges ivlwstetsr - An allen Orten Sachsen» Hiebt. Vertreter gesucht für neuen »Ivdatotr. Großer Umsatz, da alle Industrien mrdrauchen. Offert, erb. unt. A. r. 71« Erped. d. Bl. 1»» d. 71« trrped. b. Pi. sucht, gestützt auf gute Zeugn. u. Referenzen, sofort oder später Stellung. Angebote erd. unter j»ag vlB" Filiale Lutherplatz 1. ^W.L»»!l«»Isii«sIni» mit sehr gnten Zeugn. sucht bald od. spät, selbst. Stetig, auf Ritter- ob. Landgut. Off. u. «. «VS an die Erp. d. M. erberen. ^ baldigen Antr solide» Mädchen al» MkrlMrin -«rarbt. evstrn Lutsbesitzcrstochter. I IHjäkriger. '"tt Reise« u. Lins? i>« mutz etwa» Erfahrung! »t Freiw.-Zrugn. sucht aus in Kochen, Federoiehznch« und «rohem Rittergut alS , l-srnenrlSir ISMt. »ursche. rau in der besseren Küche au* sof. Stellung. L.. zubildrm Gefl.Off.u.R.»»»S s Schwarzenberg, Ga., l. Bl. erbeten. I Kgl. Amts-. m. di» iM.Iiiit.Mta sucht Stella, bei besser. Herrschaft, wenn möglich in d. Küche. Offert, an Frau «arte verw.Gchnfte»: in Kreischa TV b. Dresden erd Kek!v6'!<6lv'. 85 M Mkil. auch in geteilten Posten, sür so ort oder später auf Landwirt chaft auszuleihen. «leas»»»»,», Lommatzsch. lli^s«: kinn- lS«nttK»r von 4°/°1Ml' «Will Vönnen ckurcii mich einen vorteilhaften Dauech bei voller Verrinsunx cke» noileickencien Salons vom l./l. 1915 machen. Ich ksuke künstlest: Kl188i86tie, ILlMcde rniü 1iorüi8ektz LuM8 u. geloste Stücke sowie alle Verlpapivr«. sidisel kerlmriw vanlc- u. Qeiciwecksel- ßescliäkt I>e»ink»»k 12. Qe^r. 1877. Keichsbantc-Oiro-Konto. Delepk. Or. 3. 3702. Hslleinstehende Frau wünscht ein Dariehn von gegen pünltt. Ratenrückz. Angcb. unt. 8. S14V Erped. d. Bl. erb. Verkaufe kleine goldsichere Mbit« liMtKbK, auf Landgut stehend. »»«7 rv. Off.«. Erv. d. Bl. erbeten. IS««« M. an dt, Erped. d. m dt« kräftig, sucht Beschästigurw, mäg tichst Landwirtschaft. O. verw. »UUw»»a, Grd«ttz s. «g. Wel-Kngebole lpartvrrv in Villa Lödauer Str. 28 für >1200^1 z.l.Juni od.früh.z.vrm. I Zwischenhyvothek (Abzahlung an 1. Hypothek), auf prima Zinshaus, mit 97 000 Mk. HjUlNllNtt 2 Stuben.Kamm" ausgehend, gesucht. Gewähre » OUllMA, Wohnküche. Gas Vergütung. Off. u. 72V s InnenNosett, rinberuf ^ ^Jntzalidendank" ^ L.HV. 72V Jnnenklosett, rinderufungshatbe, Dresden.!sof. z» vermiet. Aeinicksdk.io,Nl<